Die Jagd wird digital - Haufe

Die Seite wird erstellt Nikolas-Stefan Fröhlich
 
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Die Jagd wird digital - Haufe
06.2018 | 13.50 EUR

                                                                                                         www.personalmagazin.de
MATERIAL-NR. 04062-5212

                                                                                                         Spezial
                                                                                                      Betrieb
                                                                                                               liche
                                                                                                   Zusatzle
                                                                                                            istunge
                                                                                                           S . 54
                                                                                                                            n

                          Die Jagd wird digital
                          Vor diesen Veränderungen steht die Personalberatungsbranche   S. 10

                          KONZEPT Ein neues Führungs-      CO-CREATION So entwickeln Sie        DSGVO Welche Verträge mit
                          modell verbindet verschiedene    eine Personalstrategie im Dialog     HR-Dienstleistern Sie jetzt
                          Führungsstile S. 22              mit Ihren internen Kunden S. 40      anpassen müssen S. 72
Die Jagd wird digital - Haufe
Die Jagd wird digital - Haufe
EDITORIAL 3

Liebe Leserinnen und Leser,
machen soziale Netzwerke die Headhunter überflüssig? Bei Linkedin
und Xing sind derzeit über 20 Millionen Profile angelegt. Der Trend,
sich mit Vita und Kompetenzen in einem sozialen Netzwerk darzu­
stellen, ist ungebrochen und erfasst zunehmend auch die Vorstands­
ebenen. Die Nervosität in den Personalberatungen ist derzeit extrem
hoch, wie unsere Chefreporterin Daniela Furkel bei ihren Recherchen
beobachten konnte. Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Ge­
                                           schäftsmodelle hat der BDU,
                                           der sein 20-jähriges Jubi­

             „Den Head­                    läum feiert, deshalb zum
                                           Top-Thema des Branchen­
             huntern
                                           kongresses gemacht. Die
             geht es so
                                           Branche erkennt offenbar
             gut wie nie­                  die Strukturveränderungen,
             mals zuvor.                   doch ist sie angesichts
Gleichwohl ist ihr Ge­                     sprudelnder Umsätze auch
schäftsmodell bedroht.“                    bereit, sich zu verändern?
Reiner Straub, Herausgeber                   Nach wie vor sind viele
                                           ältere Herren in der Bran­
                                           che tätig, die mit ihrem
Zugang zu Vorstandsetagen kokettieren und ihren Standesdünkel
pflegen. Doch es gibt zunehmend Frauen und Jüngere, die die Kultur
erneuern wollen. Fabian Kienbaum baut seine Beratung um und setzt
auf eine Kultur der Offenheit und Transparenz. Constanze Buch­
heim, eine ­Pionierin aus der Start-up-Branche, sieht neue technische
Möglichkeiten nicht als Bedrohung, sondern freut sich darüber. Im
Karteikasten oder der Identifikation sieht sie keine Kernkompetenz
mehr. „Heute geht es darum, die Kandidaten von einem Wechsel zu
überzeugen“, erläutert sie im Interview, das Sie in unserer Titelge­
schichte finden.
   Treiber der Veränderung sind die Auftraggeber, die diese Verantwor­
tung auch wahrnehmen sollten. Eine Personalberatung alter Schule
passt nicht mehr zu einem Unternehmen, das sich digital transformie­
ren will.

06 / 18 personalmagazin
Die Jagd wird digital - Haufe
4 INHALT_ JUNI 2018

                                          Benefits bleiben ohne Wirkung
                                          Tanja Löhrke fasst die Ergebnisse des
                                          Benefits Trends Survey zusammen.

      Diese Symbole weisen
      auf Add-Ons in der
      Personalmagazin-App hin.
          Video

          Audio

          Bildergalerie

          Umfrage

          Rechner
                                              54                                              10
          Zusatzinfo

           SZENE                                        MANAGEMENT                                 ORGANISATION
      06 News und Events                           20 News und Dienstleistungsmarkt         38 News und Softwaremarkt

                                                   22 Ein einheitlicher Stil                40 Neue Strategien im Dialog
           TITELTHEMA                                 Mit dem integrativen Modell wollen      Was mit Personalstrategie gemeint
                                                       Wissenschaftler die Vielzahl der         ist und wie die Erstellung gelingt
      10 Die Jagd wird digital                         Führungsstile verbinden
         Die Digitalisierung bringt grund­                                                 44 Erste Tests sind abgeschlossen
          legende Veränderungen für die            26 Mehr Zeit für das Wesentliche            Auf der Agile HR Conference
          Personalberatungsbranche                    Die Digitalisierung vereinfacht          präsentieren Konzerne und Mittel­
                                                       die Planung und Verwaltung von          ständler ihre agilen Praxisbeispiele
      14	„Automatisierung ist ein Segen“              Assessment-Centern
          Constanze Buchheim über die                                                     48 Ein Kultur-Guide für HR
          Veränderungen in der Personal­           30 Face-to-Face mit Bewerbern               Eine Studie zeigt, warum Kultur­
          beratung                                     Recruiting-Messen ermöglichen den      entwicklung prozessorientiert sein
                                                        direkten Kontakt zu Absolventen         muss
      16 Nach oben angepasst                       31 „Ein Blind Date mit der Zukunft“
         Die Branche ist im Wandel. Die             Sabine Grobara erklärt, wie Job­      52 Personal effizient planen
         Honorare bleiben davon ­– noch –             interviews im Dunkeln ablaufen           Die Chancen der Personaleinsatzpla­
         unberührt                                                                             nung mit Workforce Management
                                                   32 Wechseln ist angesagt
      18 Jung, talentiert, weiblich                   Änderungen im Verständnis von
         Der Bedarf an weiblichen Füh­              Führung lassen neue Konzepte im
         rungskräften steigt. Personalberater         Talent Management entstehen
         tun sich schwer damit
                                                   36 Sehschwäche ist kein Hindernis
                                                      Ernst & Young nutzt Workshops
                                                      für Blinde und Sehbehinderte als
                                                      Rekrutierungsinstrument

                                                                                                                    personalmagazin 06 / 18
Die Jagd wird digital - Haufe
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                                      © YSBRAND COSIJN / SHUTTERSTOCK.COM
                                                                                                          Drei Jahre Mindestlohngesetz
                                                                                                          Drei wichtige Fragen zur Lohnuntergrenze, auf die
                                                                                                          Betriebe praktisch sinnvolle Antworten finden müssen.

                                                                                                                                                                            © KADMY / ADOBE STOCK
                                                                            Was ändert sich
                                                                            für Headhunter?
                                                                            Die Branche muss
                                                                            sich umstellen. Das
                                                                            gilt auch für die
                                                                            „Platzhirsche“ unter             64
                                                                            den Beratern.

        SPEZIAL                                                                           RECHT                                        PERSÖNLICH
54 „Keine Wirkung ohne Strategie“                                                   60 News                                      76 News und Weiterbildung
   Der Benefit Trend Survey zeigt,
    warum Benefits von Mitarbeitern                                                 62 Aktuelle Urteile                          78 Buchtipps
    oft nicht geschätzt werden
                                                                                    64 Drei Jahre, drei Probleme                 82 Ganz persönlich
56 Chancen nicht verspielen                                                            Unklarheiten des Mindestlohn­               Frithjof Reitter beantwortet unseren
   Strategisch untermauerte                                                            gesetzes, für die es in der Praxis           Fragebogen
    Zusatz­leistungen kommen gut                                                        Lösungen bedarf
    an, wie das Beispiel Isabellen­
   hütte zeigt                                                                      67 Agiler als erlaubt?                             RUBRIKEN
                                                                                       Kann das Arbeitsrecht mit den
                                                                                        Veränderungen der Arbeitswelt            03 Editorial
                                                                                        Schritt halten?
                                                                                                                                 79 Impressum, Rückblick
                                                                                    68 Geschenke für die Mitarbeiter
                                                                                       Manche Aufmerksamkeit für Mitar­         82 Vorschau
                                                                                        beiter ist lohnsteuerlich begünstigt.
                                                                                        Was dabei zu beachten ist

                                                                                    72 Update für Dienstleisterverträge
                                                                                       Aufgrund der neuen DSGVO müs­
                                                                                        sen beim Cloud Computing nun die
                                                                                        Verträge angepasst werden

06 / 18 personalmagazin
Die Jagd wird digital - Haufe
6 SZENE_NEWS

               Stellenwechsel
                                                                                          MARION RÖVEKAMP

                                                                                                                                                                   © EWE
               Seit April 2011 war Marion Rövekamp Personalvorstand bei der DB Regio AG. Im Mai 2018
               hat sie nun ihre Tätigkeit im Vorstand des Stromanbieters EWE AG aufgenommen. Als
               Vorstand für Personal und Recht folgt die 56-jährige Juristin dort auf Nikolaus Behr, der
               das Unternehmen im September 2016 verlassen hat. Der Konzern beschäftigt rund 9.000
               Mitarbeiter. Vor ihrer Zeit im DB-Regio-Vorstand war Rövekamp als geschäftsführende Ge-
               sellschafterin einer Unternehmensberatung tätig. Von 2009 an leitete sie interimsweise
               das Change Management beim Programm „Zukunftsfähigkeit Regio“ bei der DB Regio AG.
               Ihre berufliche Laufbahn begann sie 1990 bei der Deutschen Telekom, wo sie unter ande-
               rem Personalleiterin in verschiedenen Niederlassungen war und die Abteilung „People
               Development and Culture“ bei der T-Systems weltweit führte.
    © SAP SE

                                                 STEFAN RIES

                                                 Das Softwareunternehmen SAP hat das Mandat von Vorstandsmitglied Stefan Ries vorzeitig um
                                                 weitere fünf Jahre bis 2024 verlängert. Der 52-Jährige ist Chief Human Resources Officer (CHRO)
                                                 und Arbeitsdirektor. Er wurde vor zwei Jahren in den Vorstand berufen. Sein aktueller Vertrag
                                                 wäre noch bis 2019 gelaufen. Zuvor war Stefan Ries seit 2014 als CHRO und Member of the Global
                                                 Managing Board für die Personalarbeit des Unternehmens verantwortlich. Er kam erstmals 2002
                                                 zu SAP und war bis 2010 in verschiedenen globalen HR-Funktionen für das Unternehmen tätig.
                                                 Zwischen 2010 und 2014 arbeitete Ries als Berater für Egon Zehnder International.

                                                                                                                                                                   © WOLFGANG STAHR
                                                                                                           HELGA JUNG

               Seit 1. April ist Dr. Helga Jung im Vorstand der Allianz SE für den Bereich Human Resources
               zuständig und übt die Funktion der Arbeitsdirektorin aus. Das Unternehmen beschäftigt nach
               eigenen Angaben weltweit gut 140.000 Mitarbeiter. Bereits 2012 wurde Helga Jung als erste Frau
               in den Vorstand des Konzerns berufen. Seitdem ist die heute 56-Jährige zuständig für Spanien,
               Portugal, Lateinamerika und Mergers & Acquisitions sowie Legal & Compliance. Die ausgebildete
               Bankkauffrau und promovierte Betriebswirtin arbeitet seit 1993 für die Allianz. Darüber hinaus
               ist sie Mitglied verschiedener Aufsichtsräte, unter anderem bei der Deutschen Telekom.

               OLAF PHILIP BECK                                                        MARTINA RUISS
               Seit März arbeitet Olaf Philip Beck als Director of Human Relations     Am 1. April übernahm Martina Ruiß die Position des Head of Human
               bei Novum Hospitality. In der neu geschaffenen Position unterstützt     Resources bei Personio. Die 34-Jährige will ihren Fokus darauf le-
               er vor allem das Recruiting und das Talent Development. Zuletzt         gen, Personio als starke Arbeitgebermarke zu positionieren, um die
               arbeitete er unter anderem als Business-Coach sowie als General         besten Talente zu gewinnen und die Unternehmenskultur weiter zu
               Manager oder Director Marketing verschiedener namhafter Hotels.         entwickeln. Zuvor war Matina Ruiß zuständig für das Berater-Recrui-
                                                                                       ting bei McKinsey Deutschland und Österreich.
               JENS BERGER
               Zum 1. Mai hat Jens Berger die Position des Senior Vice President       EBERHARD ZORN
               Human Resources der Fressnapf-Gruppe übernommen. In dieser              Mitte April wurde Generalleutnant Eberhard Zorn zum Generalin-
               Funktion ist er Mitglied der Geschäftsleitung. Der 41-Jährige kommt     spekteur der Bundeswehr ernannt. Der 57-Jährige folgt auf Volker
               von Galeria Kaufhof, wo er seit 2015 als Leiter Personal und Director   Wieker, der acht Jahre in diesem Amt tätig war. Eberhard Zorn
               HR tätig war. Er verfügt über mehr als 15 Jahre HR-Erfahrung, davon     leitete seit Mitte 2017 die Personalabteilung im Bundesministerium
               zehn Jahre in Führungs- und Geschäftsführungspositionen.                der Verteidigung.

                                                                                                                                         personalmagazin 06 / 18
Die Jagd wird digital - Haufe
7

                                                                                                       Viel Spaß beim Recruiter
                                                                                                       Slam. Gewonnen hat Rebecca
                                                                                                       Glockner (vierte von rechts).

                                                                                                                 Selbstbestimmung, Anerkennung,
                                                                                                                 Entfaltung und Selbstverwirklichung
                                                                                                                 verband, sowie Heiko Schomberg von
© HAUFE

                                                                                                                 Bayer, der die Geschichte von Ralf
                                                                                                                 Brummi Bursi erzähte, der trotz sei-
                                                                                                                 nes ausfallenden Sozialverhaltens als
          Frauenpower auf dem Recruiter Slam                                                                     richtiger und qualifiziertester Bewer-
                                                                                                                 ber das Jobangebot bekam. Robindro

          B
                 ereits zum dritten Mal hieß es auf      es Mitte April in zwei unterhaltsame Batt-              Ullah von HR Tomorrow dichtete über
                 dem dritten Recruiter Slam in Stutt-    le-Runden gegangen. Im ersten Durchgang                 „Disruption, die neue fiktive Krank-
                 gart: Bühne frei für die wortgewand-    traten ausgeloste Paare im K.-o.-System ge-             heit der Nation“ und Rebecca Glock-
          testen und witzigsten Vertreter der Szene!     geneinander an. Maximal sechs Minuten                   ner von Neoperl holte schließlich die
          Unter den acht Kandidaten waren auch zwei      hatten sie Zeit, sich reimend in Szene zu               Trophäe mit ihrem Plädoyer für weni-
          Frauen – eine davon holte am Ende die Rec-     setzen. In die Finalrunde schafften es Tho-             ger Algorithmen: „Die messbare Seite
          ruiting-Dichter-Krone: Rebecca Glockner        mas Rapp von Talentgewinner, der das H                  der Welt ist nicht die Welt.“
          von Neoperl. Vor ausverkauftem Haus war        in HR mit einem Aufruf zu mehr Respekt,                                     www.recruiterslam.de

          Drei Fragen an ...
                                        ... Ines Busch zum Thema „Paartherapie für IT und HR“

          Frage eins: Sie bieten eine Paartherapie für IT und HR an. Steht
                                                                                © CONSENSA

          es um diese Beziehung so schlecht?                                                                                 INES BUSCH konstatiert als
          Ines Busch: Es knirscht oft schon ganz schön – und es könnte                                                       Partnerin bei der Consensa
          schlimmer werden. HR und IT hatten bisher nicht viel mit­                                                          Projektberatung häufig
          einander zu tun, jetzt aber sind sie in der gemeinsamen Um-                                                        Beziehungskrisen zwischen
          setzung von komplexen Digitalisierungsprojekten gefordert.                                                         HR und IT, ausgelöst durch
                                                                                                                             unterschiedliche Denkwei-
          Frage zwei: Und statt gemeinsamer Arbeit gibt‘s jetzt Streit?                                                      sen und Sprachen, aber auch
          Busch: Schon von den Arbeitsbereichen her, aber auch von der                                                       durch zu wenig Zeit fürei-
          Art zu denken, sind HR und IT konträr. Personaler haben die-                                                       nander. Als Lösung bietet
          sen Beruf meist gewählt, um mit Menschen zu arbeiten, die                                                          Consensa eine Paartherapie
          Leidenschaft der IT liegt in der strukturierten Umsetzung von                                                      für die Protagonisten.
          Projekten, der Schönheit des Codes. Sollen HR-Prozesse digita-
          lisiert werden, drängt sich meist die ungeklärte Prozessverant-
          wortung auf: Wer gibt das Sytem vor? Ist HR in der Lage, die
          eigenen Prozesse so zu beschreiben, wie die IT das braucht?         es diese Irritationen gibt. Einige davon sind auch systemisch,
          Falls nicht, ist die IT schnell genervt. Das ist neu für HR. Dazu   also unveränderbar. Wichtig ist die Einsicht für HR, dass es
          kommt die jeweilige Fachsprache. Das allergrößte Problem            methodisch und in der Projektkompetenz zum Umgang auf Au-
          aber ist, dass sich die Beteiligten nicht genug Zeit füreinander    genhöhe kommen muss. Das macht es der IT leichter. Die an-
          nehmen. Operative Hektik verschärft aber das Problem.               dererseits lernt, mehr Verständnis für die Vorgehensweise von
                                                                              HR zu entwickeln. Dabei helfen „Übersetzer“, die Erfahrung
          Frage drei: Was lernen die Teilnehmer bei der Paartherapie?         in beiden Bereichen haben. Beide Seiten lernen, gemeinsam
          Busch: Das kommt auf den Grad der Beziehungsstörung an.             auf den Endkunden zu schauen, also die internen Kunden und
          Erstmal lernen sie, zu analysieren und zu verstehen, warum          Mitarbeiter, anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen.

          06 / 18 personalmagazin                                                        Bei Fragen wenden Sie sich bitte an redaktion@personalmagazin.de
Die Jagd wird digital - Haufe
8 SZENE_NEWS
  SZENE_EVENTS

                                                                                                                                                                   © WHATCHADO.COM
                                               Ali Mahlodji, Co-Founder von Whatchado,
                                               referiert auf dem Hoffest von HR-Pepper.

     Demut, Macht und Sinn
     in der Arbeitswelt

     D
             as fünfte Hoffest von HR-Pepper steht unter dem Motto „De-
             mut.Macht.Sinn“. Mit diesem Dreiklang wollen die Initia-
             toren bewusst einen weiten Spannungsbogen aufmachen,
     um nach all der jüngst thematisierten New-Work-Folklore intensiv
     miteinander zu diskutieren und auch die Ambivalenzen, die die
     moderne Arbeitswelt mit sich bringt, zu berücksichtigen. Unter
     anderem folgende Fragen stehen im Mittelpunkt: Was dürfen Füh-
     rungskräfte in diesen unübersichtlichen Zeiten erwarten? Welche
     Rollen haben sie in der Zukunft? Was sind Erfolgsstrategien? Was
     bedeutet das für Mitarbeiter und Unternehmenssysteme?
        Passend zum Motto beginnt das Hoffest mit Achtsamkeits­
     übungen und Meditation. Einige Auszüge aus dem Programm: Ali
     Mahlodji von Whatchado spricht über „Achtsame (Selbst-)Führung
     im digitalen Zeitalter“. Sabine Kluge von Kluge Consulting referiert
     zum Thema „Führung und Demut: Warum die Antwort auf die Digi-
     talisierung Vernetzung heißt“. Jürgen Horrwarth und Hans-Jürgen
     Kuhn vom ersten Berliner Skateboardverein geben einen Einblick
     in die Skateboardwelt. Ihr Thema lautet „Demut macht stark: Er-
     folgsstrategien im Leistungssport“. Jutta Allmendinger vom Wis-
     senschaftszentrum Berlin für Sozialforschung spricht über „Die
     Sehnsucht der Deutschen nach einem guten Leben“. Das Hoffest
     findet am 1. Juni in Berlin statt.                  www.hrpepper.de

         TERMINE                                                               Die Zukunft der Arbeit im
         7. Juni,         Kienbaum People Convention 2018
                                                                               Zeitalter der Digitalisierung

                                                                               A
         Ehreshoven       Tel. 0211 80172-716                                          m 21. Juni findet zum dritten Mal der Digital Leadership Sum-
                          www.kienbaum.com
                                                                                       mit in Köln statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die
         11. bis 15.      Cebit                                                        unternehmerischen Konsequenzen der Digitalisierung für die
         Juni, Hannover   Tel. 0511 89-33155                                   Zukunft der Arbeit. Der Vortrag des Wissenschaftsjournalisten Ranga
                          www.cebit.de                                         Yogeshwar trägt den Titel „Nächste Ausfahrt Zukunft – Geschichten
                                                                               aus einer Welt im Wandel“, jener von Reza Moussavian, Deutsche Tele-
         14. Juni,        New Work Future – Konferenz für
         Hamburg          neues Arbeiten
                                                                               kom, den Titel „Von Yoga bis Bots – ein kleiner Einblick in die digitale
                          Tel. 040 27151530                                    Transformation der Telekom“ und jener von Keynote-Sprecher Karsten
                           www.newworkfuture.de                                Linz, SAP, den Titel „Entrepreneurial.Transformation.Digital. Wie man
                                                                               in einer disruptiven Welt in Führung geht“. Weitere Referenten sind
         26. und 27.      Personalmanagementkongress 2018
                                                                               Andera Gadeib (Dialego), Felicitas von Kyaw (Vattenfall), Joachim Sku-
         Juni, Berlin     Tel. 030 848590
                          www.personalmanagementkongress.de
                                                                               ra (Oracle), Anastasia Hermann (Stepstone Deutschland) und Henner
                                                                               Knabenreich (Knabenreich Consult).        www.digital-leadership-summit.de
     ­

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Die Jagd wird digital - Haufe
Die Jagd wird digital - Haufe
10 TITEL_ZEITENWENDE IM PEOPLE BUSINESS

       Die Jagd wird digital
       TREND. Mit diskreten Anrufen kommen Headhunter kaum noch weiter. Die Digitali-
       sierung bringt grundlegende Veränderungen für die Personalberatungen mit sich.

       Von Daniela Furkel (Red.)                                                               re zu besetzende Position ausschreiben
                                                    Das Stammgeschäft der                       können, ist bereits seit Längerem auf

       W
                      enn früher die sonore                                                     dem Markt. Die angeschlossenen Head-
                      Männerstimme am Tele-
                                                    Berater, die Suche, Aus-                    hunter – über 6.000 sind es nach Anga-
                      fon fragte „Können Sie        wahl und Gewinnung                          ben von Jobtender 24 – suchen passende
                      sprechen?“, wusste ein                                                    Kandidaten und schlagen sie den Auf-
       Manager: Jetzt will ihm ein Headhunter
                                                    von Führungskräften                         traggebern vor. Ähnlich wie bei Taledo
       eine neue Führungsposition in einem          und Experten, legt wei-                     zahlen die Auftraggeber nur bei Erfolg.
       namhaften Unternehmen der deutschen                                                        Dennoch: Das Executive-Search-Busi-
       Wirtschaft vorschlagen.
                                                    ter zu – trotz und wegen                    ness wird durch die neuen Marktteil-
         Daran hat sich in den vergangenen          der Digitalisierung.                        nehmer kaum gefährdet. Die Zahl der
       Jahren fast alles geändert: Executive-                                                   Personalberater steigt weiter. In seiner
       Search-Beratungen, früher häufig als                                                     Studie „Personalberatung in Deutsch-
       „Altherrenclubs“ bezeichnet, werden zu-                                                  land 2016/2017“ zählte der BDU 7.100
       nehmend jünger und weiblicher. Ebenso        verstärkt auf der Suche nach Führungs-      Personalberater – knapp sieben Pro-
       sind die platzierten Kandidaten immer        kräften mit technologischem Verständnis     zent mehr als im Vorjahr. Diese haben
       öfter weiblich – mittlerweile liegt der      und Kompetenzen für den digitalen Wan-      62.500 Positionen besetzt – im Vergleich
       Frauenanteil bei 25 Prozent. Und nicht       del. Ganz neue Kandidatenprofile sind ge-   zu 2015 ein Plus von neun Prozent. Die
       nur Traditionsunternehmen suchen             fragt und müssen auf einem sehr engen       Umsätze stiegen ebenfalls um neun
       nach neuen Führungskräften. Auch die         Angebotsmarkt gefunden werden, auf          Prozent an. Das Stammgeschäft der Per-
       rasant wachsenden Unternehmen der            dem klassische Suchmethoden nicht im-       sonalberater, die Suche, Auswahl und
       Digitalwirtschaft haben hohen Bedarf         mer die gewünschten Ergebnisse liefern.     Gewinnung von Führungskräften und
       an Top-Managern.                                Auf der anderen Seite kommen neue        Experten, hat am stärksten von allen
         Die größte Veränderung ist aber: Die       Anbieter auf den Markt, die das Ge-         Beratungsfeldern zugelegt. Heute macht
       Ansprache erfolgt immer häufiger über        schäft digital abbilden. Ein Beispiel ist   das klassische Headhunting 84 Prozent
       digitale Kanäle. Das Festnetztelefon am      das Start-up Searchtalent. Auf Basis        Marktanteil aus.
       Arbeitsplatz bleibt still. Headhunting       einer Stellenbeschreibung erstellt ein
       wird zunehmend durch Technik unter-          Berater ein Suchprofil. Dann durchsucht     Mehr Beratung gefordert
       stützt. Die Personalberatungsbranche         die Technik verschiedene Netzwerke          Wie passt das zusammen? Eine Erklä-
       befindet sich mitten in einer Zeitenwen-     und spricht Kandidaten automatisiert        rung liefert Dr. Regina Ruppert, Ge-
       de. Aber nicht alle Personalberatungen       an. Erst bei der Bewertung der Profile      schäftsführerin der Selaestus Personal
       schaffen es, eine gute Balance zwischen      – bevor sie dem Kunden in seinem Dash-      Management GmbH und BDU-Vizepräsi-
       Technik und individueller Beratung zu        board vorgestellt werden – kommt wie-       dentin: „Auf der einen Seite gibt es die
       erreichen.                                   der Handarbeit ins Spiel. Ein weiteres      Personalberater, die sich primär mit der
                                                    Beispiel ist die Recruiting-Plattform       Suche, Auswahl und Rekrutierung von
       Die Treiber des Wandels                      Taledo, auf der Unternehmen ein Pro-        Führungskräften beschäftigen. Auf der
       Treiber dieses Wandels ist in erster Linie   fil erstellen und damit Zugang zu vom       anderen Seite stehen die Personalver-
       die Digitalisierung. Auf der einen Seite     Anbieter zusammengestellten Kandida-        mittler und die sogenannten CV-Broker,
       führt sie zu Veränderungen am Nachfra-       tenlisten erhalten können. Das Portal       die sich mit dem Transfer von Lebens-
       gemarkt. Die Kundenunternehmen sind          Jobtender 24, auf dem Unternehmen ih-       läufen beschäftigen – normalerweise für

                                                                                                                        personalmagazin 06 / 18
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                            Fachkräfte“, sagt sie. Fachkräfte suchen     die Unternehmen mit Active Sourcing           Erfahrung von Regina Ruppert sogar den
                            – über Active Sourcing und unterstützt       selbst erledigen können“, so Ruppert.         Aufwand bei der Besetzung von Positi-
                            durch digitale Headhunter-Plattformen –        Auf der anderen Seite sei der Aspekt        onen der ersten und zweiten Führungs-
                            könnten die Unternehmen heute selbst.        der Beratung verstärkt gefragt. Die Digi-     ebene. „Mehr denn je kommt es darauf
© BY-STUDIO / ADOBE STOCK

                            Die Folge sei, dass das Geschäftsmodell      talisierung und damit der zunehmende          an, eine auf Marktwissen und -transpa-
                            der Personalvermittler und CV-Broker         Bedarf der Unternehmen nach Personen          renz sowie langjährige Vernetzung fuß-
                            zunehmend an Tragfähigkeit verliere.         mit Digital-Know-how, mit Innovationsbe-      ende und mit Managementdiagnostik
                            „Es sei denn, diese sind schneller, besser   reitschaft, Veränderungsinitiative und in-    verknüpfte Kandidatenauswahl auf der
                            und wesentlich effizienter als das heute     terkulturellem Verständnis erhöht nach        Basis der umfänglichen Kenntnis des be-

                            06 / 18 personalmagazin                                                Bei Fragen wenden Sie sich bitte an redaktion@personalmagazin.de
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       auftragten Unternehmens und seiner Kul-       und Erreichbarkeit nicht mehr erfolg-          Auch Wolfram C. Tröger, Vorstand der
       tur vorzunehmen“, ergänzt Dr. Alexander       reich arbeiten.“                             Tröger & Cie. Aktiengesellschaft und
       v. Preen, Leiter des Beratungsbereichs                                                     Vorsitzender des BDU-Fachverbands
       Executive Search bei Kienbaum Consul-         Digitale Hilfe bei der Suche                 Personalberatung, sieht die Entwicklung
       tants International.                          Besonders stark hat die Digitalisierung      auf der Technikseite positiv: „Start-ups
          Auch die Ergebnisse der BDU-Studie         das Research verändert – Stichwort           und neue Werkzeuge bringen immer
       stützen diese Aussagen: „Die Digitali-        Kandidatensuche in sozialen Netzwer-         wieder gute Ideen oder Teilaspekte in
       sierung verändert die Geschäftsmodelle        ken. „Für erweiterte Suchen führen           unser Geschäft ein und können uns so
       von Personalberatern. Sie ersetzt nicht       unsere Researcher Social-Network-            hilfreiche Impulse geben.“
       die Beratungstätigkeit, sondern macht         Analysen durch“, berichtet Alexander
       sie effizienter“ – dieser These stimmen       v. Preen. Aber auch die Vorauswahl           Wandel in den Köpfen
       92 Prozent der vom BDU befragten Per-         wandelt sich durch die neuen Tech-           Doch Digitalisierung bedeutet nicht nur
       sonalberater zu. „Trotz Digitalisierung       niken. „Algorithmen werden hier zu-          den Einsatz neuer Technik, sondern
       ist der persönliche Kontakt insbeson-         nehmend in den Vordergrund rücken“,          vor allem auch einen Wandel in den
       dere zu hochqualifizierten Kandidaten         ergänzt er. „Darüber hinaus bringt die       Geschäftsmodellen der Personalbera-
       weiterhin essenziell“, sagen sogar 96         Digitalisierung auch die Möglichkeit der     tungen und in den Köpfen der Perso-
       Prozent der Befragten. Aber gleichzeitig      Validierung beziehungsweise Verifizie-       nalberater. Moderner Executive Search
       sind 93 Prozent der Befragten der Mei-        rung von Profilen mit sich. Digitalisierte   beginnt bei den Personalberatern selbst.
       nung, dass die Personalberater sich dem       Prozesse im Hintergrund werden uns           Sie müssen sich auf die neue Technik
       Wandel stellen müssen, um nicht den           helfen, noch effizienter zu werden“, sagt    einlassen und digitale Tools beherr-
       Anschluss zu verlieren: „Personalbe-          der Geschäftsführer und Partner bei          schen. Sie müssen sich an neue Struktu-
       rater können ohne digitale Vernetzung         Kienbaum.                                    ren und Prozesse anpassen und eigene
                                                                                                  digitale Netzwerke aufbauen. Vor allem
                                                                                                  aber müssen sie die digitalen Change-
                                                                                                  Prozesse im Unternehmen verstehen
               DATENSCHUTZ
                PRAXISBEISPIEL                                                                    lernen, um den Kundenunternehmen
                                                                                                  die passende Beratung geben zu können.
       Europarechtliche Vorgaben beachten                                                            Auch die Zusammenarbeit mit den
                                                                                                  Kundenunternehmen wandelt sich. So
       Ab 25. Mai 2018 ist die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) anzuwen-
                                                                                                  erhält das Thema Reporting eine zuneh-
       den, gleichzeitig ist ein angepasstes Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) in Kraft getre-
                                                                                                  mende Bedeutung. „Besonders wichtig
       ten. Auch für Personalberater sind die Neuerungen relevant.
                                                                                                  ist es für Personalberater, immer Trans-
       Grundsätzlich galt und gilt weiterhin für das BDSG das sogenannte Verbot mit Erlaub-       parenz gegenüber dem Kunden zu ge-
       nisvorbehalt. Das bedeutet, dass jede Datenverarbeitung zunächst verboten ist, außer       währleisten“, sagt Regina Ruppert. Sie
       es lässt sich eine Rechtsgrundlage finden. Auch die DSGVO hat diesen elementaren           erfahre öfter von Unternehmen, dass sie
       Grundsatz übernommen, weshalb eine Datenverarbeitung zunächst immer mit der                die Zusammenarbeit mit einer Personal-
       Suche nach einer „Rechtfertigung“ dafür beginnt. Diese ergibt sich etwa aus einer – an     beratung oder Personalvermittlung be-
       bestimmte Voraussetzungen geknüpfte – Einwilligung des Betroffenen oder aus einer          endet haben, weil sie es mit einer Black
       gesetzlichen Regelung. Im Kontext der Beschäftigtendaten kann zum Beispiel § 26 BDSG       Box zu tun hatten und nicht über den
       eine Rechtsgrundlage sein. Danach ist die Datenverarbeitung erlaubt, wenn sie für die      Stand der Dinge informiert wurden.
       Begründung, Durchführung oder Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses erfor-             Stärker in den Fokus der Zusammen-
       derlich ist. Dennoch bleiben – teils bekannte – knifflige Fragen, gerade bei der Suche     arbeit rücken zudem die Erstellung und
       über soziale Netzwerke: Was bedeutet erforderlich? Ist § 26 BDSG nur für Bewerber eine     der Abgleich von Kompetenzprofilen.
       Rechtsgrundlage oder auch für potenzielle Kandidaten, über die schon vor einer direk-      Während bei der Suche nach Fachkräf-
       ten Ansprache Daten gesammelt werden? Wie sind die erhöhten Informations- und Aus-         ten häufig ein maschineller Abgleich von
       kunftspflichten der DSGVO gegenüber potenziellen Kandidaten zu erfüllen? Und: Durch        Soll- und Ist-Profil genügt, ist das bei an-
       die DSGVO sind auch umfangreiche Dokumentations-, Sicherungs- und Meldepflichten           spruchsvollen Führungspositionen nicht
       (bei einem Datenschutzverstoß gegenüber der Aufsichtsbehörde und dem Betroffenen)          ausreichend. Gerade wenn Persönlich-
       zu erfüllen. Letztlich hat die DSGVO das Datenschutzrecht nicht komplett gewandelt.        keiten gesucht werden, die die digitale
       Durch die Androhung empfindlicher Bußgelder erlangt es jedoch neue Relevanz. (mim)         Transformation eines Unternehmens vo-
                                                                                                  ranbringen und die Mitarbeiter mitzie-

                                                                                                                             personalmagazin 06 / 18
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            KONGRESS
             PRAXISBEISPIEL

Wohin geht die Reise im Recruiting?                                                              Ablaufs in der Suche und Auswahl von
                                                                                                 geeigneten Kandidaten unter Nutzung
20 Jahre Deutscher Personalberatertag: Die Jubiläumsveranstaltung blickt gleichzeitig
                                                                                                 der hohen Qualität eines langjährig erfah-
zurück und nach vorn. Zahlreiche Programmpunkte behandeln die digitalen Heraus-
                                                                                                 renen Searchteams“, sagt Wolfram Tröger.
forderungen für Headhunter.
                                                                                                 „Die Balance wird dann von der Qualität
Um die Auswirkungen von Digitalisierung und Globalisierung auf das People Business               der Big-Data-Anwendungen für Perso-
geht es auf dem 20. Deutschen Personalberatertag, der am 13. Juni in Petersberg bei              nenanalyse, Cultural Fit oder Change-
Bonn stattfindet. Die Jubiläumsveranstaltung des Bundesverbands Deutscher Unter-                 Reife eines Unternehmens abhängen.“
nehmensberater (BDU) wartet unter anderem mit einer Keynote von Professor Torsten                   Kienbaum setzt in erster Linie auf
Biemann zum Thema „Künstliche Intelligenz bei der Personalbeschaffung“ auf. Weitere              strategische Beteiligungen. Das Bera-
Programmpunkte behandeln die Auswirkungen der aktuellen EU-Datenschutzgrundver-                  tungsunternehmen ist unter anderem
ordnung auf die Personalberatung, People Analytics und diagnostische Testverfahren,              an dem Mitarbeiterempfehlungs-Portal
Social-Media-Kommunikation mit Kandidaten sowie alternative Geschäftsmodelle im                  Firstbird, der Reverse-Recruiting-Platt-
Recruiting. Das Motto der Jubiläumsveranstaltung lautet: „Innovation trifft auf Tradition“       form 4 Scotty und an der Ausschrei-
und soll die momentane Marktsituation mit Blick auf die Entwicklung des Deutschen                bungsplattform Jobtender 24 beteiligt.
Personalberatertags widerspiegeln. (dfu)                                     www.bdu.de         Darüber hinaus stehen Weiterbildungen,
                                                                                                 die Gewinnung von Musterbrechern und
                                                                                                 Spezialisten mit Tech-Know-how sowie
                                                                                                 der Einsatz von neuer Software auf der
hen, sei eine formale Ausbildung nicht           der befragten Marktteilnehmer mit stei-         aktuellen To-do-Liste.
ausschlaggebend, weiß Regina Ruppert:            gender Tendenz im Vergleich zu den                 Bei Selaestus Personal Management
„Das müssen Führungskräfte sein, die             Vorjahren. Eine Erklärung dafür liefert         betrifft die Digitalisierung sowohl die
Veränderungsinitiative zeigen, die be-           Regina Ruppert: „Die Entscheidungs-             Prozesse als auch die Geschäftsstruktur.
stehende Strukturen auf den Prüfstand            prozesse in den Unternehmen erfolgen            „Wir setzen nicht nur digitale Tools ein,
stellen und den Mut haben, schwierige            nach wie vor sehr fundiert und brauchen         sondern bewegen uns in den Teams zu-
Themen trotz Widerständen anzugehen.             ihre Zeit. Das ist auch nachvollziehbar,        nehmend in agilen Strukturen“, berichtet
Wir Personalberater müssen das in aus-           da die Führungspositionen, die von Per-         Regine Ruppert. Ihr Unternehmen habe
führlichen Interviews herausfinden.“             sonalberatern besetzt werden, meist bei         sich auch inhaltlich angepasst. „In den In-
                                                 150.000 Euro Jahreseinkommen anfan-             terviews räumen wir den überfachlichen
Schnelle Suche, späte Entscheidung               gen und ziemlich weit nach oben gehen.“         Kompetenzen einen wesentlich höheren
Die nötige Zeit dafür schaffen die neu-                                                          Stellenwert ein, als wir das in der Ver-
en Tools und Arbeitshilfen. „Weil die            Kontinuität und Wandel                          gangenheit getan haben. Insbesondere zu
digitalen Möglichkeiten zur Validierung          Trotz stabiler Nachfrage nach Executive         Aspekten wie Rule Breaking, Innovations­
von Profilen großen Erkenntnisgewinn             Search und Beratung, trotz weiterhin ho-        bereitschaft, Veränderungsinitiative und
in recht kurzer Zeit bescheren, können           her Besetzungsdauer und Beraterhonora-          interkulturelles Verständnis stellen wir
sich die Berater zum Beispiel einige             re: Die Zeitenwende im People Business          wesentlich mehr Fragen als früher.“
Telefonate zur formalen Überprüfung              ist in vollem Gange. Wer sein eigenes
von Referenzen sparen und sich darauf            Unternehmen nicht rechtzeitig neu aus-          Die eigene Balance finden
konzentrieren, die persönliche Passung           richtet, wird irgendwann auf der Strecke        Welcher Weg ist der richtige? Das wer-
der Kandidaten zum Kundenunterneh-               bleiben. Nicht alle Marktteilnehmer sind        den die nächsten Monate zeigen. „Die
men intensiver unter die Lupe zu neh-            gut in Sachen Digitalisierung aufgestellt.      Personalberatungen in Deutschland ste-
men“, sagt Alexander v. Preen. Für die           „In vielen Beratungen wird noch lebhaft         hen vor der Herausforderung, zwei Din-
Kunden heiße das: Im Schnitt könnten             über den richtigen Weg diskutiert“, weiß        ge auszutarieren: einerseits die ­neuen
Suchprojekte schneller abgeschlossen             Wolfram Tröger.                                 Möglichkeiten der Digitalisierung zu
werden.                                             Auch Tröger & Cie., Selaestus Personal       nutzen und andererseits den menschli-
   Das heißt aber nicht, dass sich durch         Management und Kienbaum gehen ganz              chen Faktor, die individuelle Beratung
schnellere Such- und Auswahlprozesse             unterschiedliche Wege. Tröger & Cie. ist        einzubringen“, fasst Alexander v. Preen
die Besetzung von Führungspositionen             aktuell mit der Digitalisierung einiger         die aktuelle Challenge zusammen. Nur
beschleunigt. 2016 dauerte laut BDU ein          Projektschritte im bisherigen Geschäfts-        die richtige Kombination beider Elemen-
Such- und Auswahlprojekt durchschnitt-           modell befasst. „Das Nahziel ist die Re-        te werde in Zukunft erfolgreichen Exe-
lich zwölf Wochen – nach Einschätzung            alisierung eines stark automatisierten          cutive Search möglich machen. 

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14 TITEL_ZEITENWENDE IM PEOPLE BUSINESS

      „Automatisierung ist ein Segen“
       INTERVIEW. Moderne Personalberatungen benötigen nicht nur zeitgemäße Tools und
       ­Kennzahlen, sondern müssen auch ihre Prozesse anpassen, sagt Constanze Buchheim.

       personalmagazin: Sie betreiben Executive     die sich damit auseinandersetzte, was di-     die Digitalisierung der Prozesse, die Di-
       Search für digitale Unternehmen. Was         gitales Talent ist, wer in diese Unterneh-    gitalisierung des Geschäftsmodells und
       machen Sie anders als traditionelle          men passt, was Digitalkultur bedeutet         die kulturelle Transformation. Zur Digi-
       Headhunter?                                  und wie Menschen in diesen Unterneh-          talisierung der Prozesse sage ich: Jede
       Constanze Buchheim: Wir haben Executive      men zusammenarbeiten. So sind wir mit         Automatisierung ist ein Segen. Wenn ich
       Search von Anfang an digital gedacht.        der deutschen Start-up-Szene gewach-          technische Unterstützung für Sourcing,
       Vor gut zehn Jahren war ich HR-Manage-       sen. Als viele deutsche Start-ups aus der     Identifizierung und Selektion habe, kann
       rin in einem schnell wachsenden Start-       Gründerphase herausgewachsen waren            ich mich stärker auf die Beratung kon-
       up. Diese Rolle wollte ich bald abgeben,     und ihre Führungsebene neu besetzten,         zentrieren. Tools machen unsere Arbeit
       weil sie interimistisch war. Das war aber    sind wir immer stärker in Richtung Exe-       besser, weil die Leistung des Personal-
       nicht möglich, da ich keinen HR-Mana-        cutive Search gegangen. Später fragten        beraters nicht mehr im reinen Identifi-
       ger gefunden habe. Und die Kandidaten,       uns auch die tradierten Unternehmen           zieren von Kandidaten liegt. Früher war
       die uns Personalberater vorschlugen,         an, digitale Talente für sie zu suchen.       das tatsächlich ein schwieriger Part, weil
       passten einfach überhaupt nicht in die       Hierbei stellten wir fest: Nicht das Finden   man die Kandidaten nur per Telefon iden-
       Wachstumsdynamik eines Digitalun-            und Identifizieren der Kandidaten ist das     tifizieren konnte. Heute kann im Grunde
       ternehmens. Da haben wir gesagt: Wir         Problem, die Herausforderung liegt viel-      jeder auf Xing und Linkedin gehen.
       müssen das selber machen.                    mehr darin, dass die Kandidaten nicht in
                                                    diese Unternehmen gehen wollen.               personalmagazin: Was bedeutet die Digita-
       personalmagazin: Das war der Start in Ihre                                                 lisierung der Geschäftsmodelle für die
       Laufbahn als Personalberaterin?              personalmagazin: Wie haben Sie reagiert?      Personalberater?
       Buchheim: Ja. Ich habe relativ schnell ge-   Buchheim: Es ist nicht damit getan, in die-   Buchheim: Heute entstehen laufend neue
       merkt, dass ich mit meinen zwei Jahren       se Unternehmen jemanden reinzusetzen,         Rollen, Funktionen, Tätigkeiten und
       Berufserfahrung in diesem noch neuen         der nur sechs Monate bleibt und danach        Geschäftsmodelle. An dieser Stelle müs-
       Digitalsegment als Einäugige unter den       frustriert geht. Vielmehr gilt es, eine       sen sich Personalberater permanent
       Blinden unterwegs war. Deshalb habe ich      integrierte Perspektive einzunehmen:          weiterentwickeln und mit den Markt-
       2009 eine Personalberatung gegründet,        Wie müssen Organisationen im digitalen        gegebenheiten beschäftigen, weil sie
                                                    Zeitalter aufgestellt sein? Was bedeutet      ansonsten ihren Kunden nicht helfen
                                                    das für die Talententwicklung? Wie sieht      können. Denn der Kunde hat selbst
                                                    die Kultur aus, in der diese Talente zu-      schon den Überblick über die Vorgänge
       „Tools machen unsere                         sammenarbeiten? Immer wichtiger wur-          am Markt verloren und kommt zu uns,
                                                    de die Beratung, um zu erarbeiten, wer        weil er zunächst Organisationsberatung
       Arbeit besser, weil die                      überhaupt ein Talent ist, das zum Unter-      braucht. Das heißt, der Personalberater
       Leistung nicht mehr im                       nehmen passt, und in welcher Kultur es        wird mehr und mehr zu einem Überset-
                                                    eingebunden wird.                             zer der Business-Strategie in eine Peo-
       reinen Identifizieren                                                                      ple-Strategie im digitalen Kontext. Das
       von Kandidaten liegt,                        personalmagazin: Wie digital aufgestellt      muss eine moderne Personalberatung
                                                    sollte ein Executive-Search-Unternehmen       heute leisten können.
       sondern vor allem auch                       heute sein?
       in der Beratung.“                            Buchheim: Was heißt digital aufgestellt?      personalmagazin: Das führt zum dritten
                                                    Grundsätzlich gibt es drei Komponenten:       Punkt: die kulturelle Transformation.

                                                                                                                            personalmagazin 06 / 18
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Buchheim: Diese ist mit der Übersetzungs-                                                    Kunde schneller und kompromissberei-
leistung verbunden. Die Kunden sagen:                                                        ter in seiner Entscheidung werden.
Wir brauchen jemanden, der uns hilft,
unser klassisches Unternehmen zu digi-                                                       personalmagazin: Ist Executive Search heu-
talisieren. Es geht darum, als Organisati-                                                   te, im Zeitalter von Active Sourcing, über-
on innovativer, schneller und beweglicher                                                    haupt noch so stark gefragt wie bisher?
zu werden und die Zukunftsfähigkeit zu                                                       Buchheim: Beim Aufkommen von Xing
erhalten. Und es geht um die Frage: Wel-                                                     und Linkedin wurde gesagt: Jetzt ster-
che Person hole ich ins Unternehmen, die                                                     ben alle Headhunter. Aber das stimmt
den kulturellen Wandel begleiten kann?                                                       natürlich nicht. In dem Moment, in dem
                                              CONSTANZE BUCHHEIM ist Gründerin der
                                                                                             jeder Active Sourcing betreiben kann,
                                              Personalberatung I-Potentials. In dieser
personalmagazin: Wie wirkt sich das auf                                                      tun dies auch alle. Dann ist das Problem
                                              Rolle hat sie das Wachstum vieler Start-ups
Executive Search aus?                                                                        nicht mehr die Identifikation, sondern
                                              begleitet und Organisationskonzepte für das
Buchheim: Wir können nicht mehr einfach                                                      das Überzeugen der Kandidaten. Für die
                                              Innovationszeitalter entwickelt.
nur die fachliche Eignung als Auswahl-                                                       Executive-Search-Firmen steht die Frage
kriterium nehmen. Stattdessen müssen                                                         im Vordergrund, wie sie es schaffen, die
wir in der Diagnostik stärker auf persön-                                                    Kandidaten, die für ein Unternehmen
liche und kulturelle Komponenten achten       Kompromisslösungen einlassen müssen,           wirklich relevant sind, in den Prozess zu
– sowohl bei den Kandidaten als auch          wenn der Markt niemanden hergibt.              bekommen. Dafür braucht es ein struk-
bei den Unternehmen. An dieser Stelle                                                        turiertes Vorgehen mit individueller An-
kommt die ständige Diskussion ins Spiel,      personalmagazin: Wie sehen solche Kom-         sprache und stetigen Follow-ups. Zudem
bei wem Digitalisierung aufgehängt ist.       promisse aus?                                  hat die bereits erwähnte Beratungskom-
Wenn ich das Thema an den CTO hänge,          Buchheim: Um einen Kompromiss vorzu-           ponente extrem an Bedeutung gewonnen,
betrachte ich nur die Technikkomponen-        schlagen, müssen wir wissen, warum die         weil viele Unternehmen Hilfe dabei benö-
te. Das Unternehmen wird vielleicht geni-     passenden Kandidaten den Job nicht wol-        tigen, ein Kandidatenprofil zu erstellen.
ale digitalisierte Prozesse haben, aber die   len. Ist das Gehalt zu niedrig? Liegt es am
Menschen nicht mitnehmen, weil es die         Standort? Werden die Kanäle richtig aus-       personalmagazin: Wie viel Active Sourcing
Kultur nicht verändert. Aus meiner Sicht      gesteuert und mit dem richtigen Budget         in sozialen Netzwerken wie Xing und Lin-
setzt der echte Wandel dann ein, wenn         belegt? Liegt es an der Attraktivität der      kedin beinhaltet Executive Search heute?
die obersten Köpfe des Unternehmens           Arbeitgebermarke? Um den Knackpunkt            Buchheim: Noch relativ viel. Aber ähnlich
verstanden haben, dass Digitalisierung        zu identifizieren, tracken wir die Absage-     wie im Handel wird auch bei Executive
das gesamte Geschäft betrifft, und das        gründe in unserem CRM-Tool, sodass wir         Search der Omnichannel-Ansatz wichti-
Thema ganzheitlich betrachten.                unsere Kunden datengetrieben beraten           ger. Ich muss genau wissen, für welche
                                              können. Dann können sie sich basierend         Position ich welche Kanäle sinnvoll nut-
personalmagazin: Wie wird sich die Zusam-     auf Kennzahlen selbst entscheiden, wo          zen kann. Manche Suchaufträge kann ich
menarbeit zwischen Personalberatungen         sie etwas ändern wollen, um die Position       ganz über mein eigenes Netzwerk und
und Unternehmen verändern?                    letztlich zu besetzen.                         bei Xing und Linkedin erledigen, ande-
Buchheim: Was wir jetzt schon sehen, ist                                                     re werde ich nur über Netzwerkempfeh-
eine deutlich stärkere Ergebnisgetrie-        personalmagazin: Heißt das, dass gutes         lungen in Ergänzung mit webbasierter
benheit aufseiten der Unternehmen. Die        Controlling für erfolgreiche Executive-        Suche hinbekommen. Dabei kommt eine
Branche kommt ja aus dem „Old Boys‘           Search-Arbeit unerlässlich ist?                interessante Neuerung ins Spiel, die in
Network“. Diese Beziehungsrelevanz            Buchheim: Eine datengesteuerte Suche,          Deutschland noch kaum verbreitet ist:
löst sich zunehmend auf. Das soll nicht       bei der Kennzahlen erhoben werden, die         Sourcing-Hacks. Diese Hacks sind eine
heißen, dass Vertrauen und Beziehung          aussagen, warum die Kandidaten kon-            Reihe neuer Methoden und Tools, die
in dem Geschäft, in dem wir tätig sind,       vertieren oder warum nicht, ist grundle-       Sourcer nutzen, um Kandidaten zu errei-
nicht mehr wichtig sind. Aber ich muss        gend. Nur so kann die Personalberatung         chen, die man über die klassischen Wege
in dieser Beziehung auch liefern. Mache       erkennen, welche Anpassungen nötig             und gängigen sozialen Netzwerke nicht
ich das nicht, wird diese Beziehung ge-       sind. Der Handlungsdruck ist hoch. Das         findet. Da verbirgt sich ein großes Inno-
kappt. Aber auch die Unternehmen ge-          heißt, wir als Berater müssen schneller        vationspotenzial für das Headhunting. 
raten in Zugzwang, weil sie sich deutlich     werden und viel stärker dirigieren kön-
schneller entscheiden und auch mal auf        nen. Auf der anderen Seite muss der            Das Interview führte Daniela Furkel.

06 / 18 personalmagazin                                                  Bei Fragen wenden Sie sich bitte an redaktion@personalmagazin.de
16 TITEL_ZEITENWENDE IM PEOPLE BUSINESS

       Nach oben angepasst
       ANALYSE. Die Headhunter-Branche befindet sich in einem rapiden Wandel. Auf die
       Höhe der Honorare hat dies jedoch keinen Einfluss – zumindest noch nicht.

       Von Rainer Steppan                             Tonio Riederer von Paar ist keines-          Ein weiteres Beispiel ist Hunt Club aus
                                                     wegs alleine mit seinem Versuch, das        Chicago, wo man an einem weltweiten

       B
                 lütenweißes Hemd, perfekt sit-      Search-Business zu revolutionieren. Auf     digitalen Netzwerk hochkarätiger Pro-
                 zender Anzug, gewinnendes           die Idee mit dem Headhunter-Marktplatz      fessionals arbeitet. Die Mitglieder dieses
                 Lächeln – rein äußerlich und        sind auch andere gekommen, etwa das         Netzwerks sollen personalsuchenden
                 auch vom Namen her hat Tonio        Schweizer Unternehmen Talentory, das        Unternehmen Kandidaten aus ihrem
       Riederer von Paar nichts von einem Revo-      seinen Nutzern, Headhuntern und per-        Bekanntenkreis empfehlen und erhal-
       lutionär. Dennoch beherrscht der 51-jäh-      sonalsuchenden Unternehmen, mehr            ten im Gegenzug für jede erfolgreiche
       rige Gründer und Chef von Jobtender 24        Transparenz und Schnelligkeit beim Re­      Empfehlung eine ansehnliche Summe
       Agitation aus dem Effeff. Jobtender 24 sei    cruiting verspricht. Auch hier müssen       gutgeschrieben.
       die zweite große Revolution im Recrui-        Unternehmen nur im Erfolgsfall zahlen.         Andere Start-ups setzen auf Stim-
       ting, behauptet er. Sein Unternehmen sei                                                  mungsanalysen, um Recruitern beim
       der größte B2B-Recruiting-Marktplatz in       Start-ups mischen den Markt auf             Formulieren von Stellenbeschreibungen
       Deutschland. Mehr als 6.000 Headhunter        In den USA läuft diese Entwicklung schon    zu helfen. Und immer wieder kommt
       hätten sich ihm schon angeschlossen.          etwas länger, aber ein Ende ist nicht ab-   künstliche Intelligenz zum Einsatz, etwa
          Jobtender 24 ist eine Internetplattform,   zusehen. „Immer mehr Dollars fließen        beim Aufspüren von Kandidaten, die sich
       auf der Unternehmen vakante Jobs aus-         in diese Industrie“, berichtet der US-      bereits einmal bei einem Unternehmen
       schreiben können. Neu daran ist, dass         Branchendienst Hunt Scanlon. Beispiel:      beworben und eine Absage erhalten ha-
       die Firmen Vorschläge von Beratern und        Scout Exchange aus Boston verspricht,       ben, jetzt aber gut auf einer anderen Stelle
       anderen Dienstleistern erhalten, die sich     spezialisierte Headhunter und Auftragge-    einsetzbar wären.
       bei der Plattform registriert haben und       ber mithilfe eines Matching-Algorithmus        Auch Europäer verstehen sich auf
       die bei Jobtender 24 Headhunter genannt       zusammenzubringen. Der Algorithmus          den Einsatz von künstlicher Intelligenz:
       werden. Für die Vermittlung eines pas-        soll zudem die Arbeit der Headhunter        Beim Wiener Start-up Jobrocker über-
       senden Bewerbers legen die Unterneh-          bewerten, sodass der Auftraggeber un-       nimmt ein selbstlernender Matching-
       men vorab eine Provision fest.                ter verschiedenen Anbietern denjenigen      Algorithmus die erste Vorauswahl der
                                                     auswählen kann, der am erfahrensten ist.    Kandidaten, bevor Fachberater mit dem
       Headhunting neu gedacht                                                                   für die jeweilige Branche spezifischen
       Michael Ensser, Deutschlandchef der                                                       Fachwissen den Prozess weiterführen.
       Personalberatungsfirma Egon Zehnder,                                                      „Headhunting ist teuer“, heißt es auf der
       rümpft da die Nase. „Wie beim Broker“,        Immer mehr Start-ups                        Website von Jobrocker. Nicht zuletzt des-
       sagt er. Dennoch gibt er zu, dass ihm                                                     wegen sei es an der Zeit, auf „Headhun-
       die Entwicklung Sorgen bereitet. Mo-
                                                     bieten kostengünstige                       ting 4.0“ zu setzen.
       mentan erreiche man über solche Platt-        Recruiting-Lösungen.
       formen vielleicht nur Berater, die Fach-                                                  Executive Search ist teuer
       kräfte und Mittelmanager vermitteln. Es
                                                     Angesichts happiger                         In der Tat ist der Service der Personal-
       sei aber nur eine Frage der Zeit, bis man     Beraterhonorare sind                        vermittler nicht gerade billig. Pro Auf-
       damit auch in höhere Einkommensstu-                                                       trag kassieren die Consultants in der
       fen aufbreche. „Heute scheint es noch
                                                     sie durchaus eine Kon-                      Regel ein Drittel der Jahresgesamtbezü-
       unvorstellbar, darüber einen M-Dax-           kurrenz für Headhunter.                     ge des gesuchten Managers – es kann
       CEO zu finden, aber: Never say never.“                                                    aber auch deutlich mehr sein. Die Bera-

                                                                                                                            personalmagazin 06 / 18
17

 HONORARGESTALTUNG

        Bezugsgrößen für die                   Honorarhöhe                     Zahlungszeitpunkte
         Honorar­abrechnung

                                                                                   8          17
         20
                                                                          13

                                   59
   21

                                                     25,6
                                                                                       62                         Die Bezahlung nach Projekt-
                                                                                                                  fortschritt ist im Executive
           Orientierung am Zieleinkommen    Durchschnitt in Prozent            nach Zeitfortschritt               Search weiterhin Standard
                                             des Zieleinkommens
                                                                                                                  – trotz neuer Angebots-
           Orientierung am zu erwartenden                                      nach Projektfortschritt mit Er-
           Aufwand                                                             folgsanteil (kleiner/gleich 50%)   formen und zahlreicher
                                                                                                                  Versuche, das Headhunting
           Kombination beider Bezugs-                                          nach Projektfortschritt mit
           größen                                                              Erfolgsanteil (größer 50%)         digital abzubilden.

                                                                               anderes Zahlungsmodell             Angaben in Prozent

                                                                                                                                       QUELLE: BDU, 2017

ter von Egon Zehnder bemessen ihre Ho-         Managern und Fachkräften. Hier war                  anrufen, wenn ein forscher Einkaufsma-
norare nicht am Zielgehalt, sondern am         das Wachstum auch am stärksten.                     nager seine Preise drücken wolle. Bis
Aufwand und am Schwierigkeitsgrad                                                                  jetzt habe er noch immer seine Forde-
einer Suche. Außerdem sind im Topseg-          Rekorde bei den Honoraren                           rung, ein Drittel der Jahresgesamtbezü-
ment des Search-Business Mindestho-            Laut einer BDU-Studie liegen mittel-                ge pro Auftrag, durchsetzen können.
norare von 50.000 Euro und mehr keine          große Firmen noch besser im Rennen                     Ein gewisser Druck auf die Honorare
Seltenheit. Hinzu kommen Reisekosten           als Global Player wie Heidrick, Spen-               ist dennoch spürbar, auch bei Egon
und andere Spesen. Und dabei gibt es           cer Stuart oder Korn Ferry. 2017 etwa               Zehnder. Einer Handelsblatt-Reporterin
nicht einmal eine echte Garantie. Bleibt       erwirtschaftete Rochus Mummert 16                   erzählte Deutschlandchef Michael Ens-
eine Suche erfolglos, zahlen die Berater       Millionen Euro Umsatz – rund 20 Pro-                ser von einem Gespräch mit den Mana-
ihr meist vorab in drei Raten kassiertes       zent mehr als 2016. „Wir haben das bes-             gern eines Auftraggebers, bei dem man
Honorar keineswegs zurück. Die meis-           te Ergebnis unserer Firmengeschichte                ihm eine Lis­te mit Profilen aus sozialen
ten verpflichten sich lediglich so lange       erzielt“, jubelt Hans Schlipat, Chef des            Netzwerken vorgelegt habe. Man habe
weiterzusuchen, bis die vakante Stelle         Beratungshauses. Selbst die kleineren               ihn gefragt, was es koste, wenn Zehnders
besetzt ist.                                   Beratungsfirmen können nicht klagen.                Headhunter die Kandidaten anriefen, so
   Trotz happiger Honorare – das Ge-           Laut BDU-Studie fallen die Wachstums-               Ensser. Allerdings sei er hart geblieben
schäft brummt. Der Gesamtumsatz der            raten hier zwar deutlich niedriger aus,             und habe stattdessen bestimmte Profile
Branche kletterte 2016 laut Angaben            liegen aber mit einem Durchschnitts-                kommentiert: Kandidat A wolle nicht
des Beraterverbands BDU auf 1,99 Mil-          wert von 6,5 Prozent immer noch weit                wechseln, B mache inzwischen etwas an-
liarden Euro, fast zehn Prozent mehr als       über denen manch anderer Branchen.                  deres, bei C fehle der kulturelle Fit, bei
im Vorjahr. Einzelne Firmen haben ihre                                                             D der strategische Blick und Kandidatin
Zahlen für 2017 veröffentlicht: Die US-        Ein Ende ist in Sicht                               E spreche gerade mit der Konkurrenz.
Headhunting-Firma Heidrick & Strug-            Vor diesem Hintergrund wundert es                   Nur Michael Oberwegner, Deutschland-
gles kassierte 2017 Honorare in Höhe           nicht, dass für die meisten Headhunter              chef von Heidrick & Struggles, gibt offen
von insgesamt 621,4 Millionen Dollar           eine mögliche Senkung ihrer Honorare                zu, dass er die Honorare angepasst habe
– 6,7 Prozent mehr als 2016. Noch nie          derzeit kein Thema ist. Auch Branchen-              – „nach oben“, sagt er schmunzelnd. 
zuvor hat das Unternehmen so viel Um-          pionier Rolf van Emmerich, der trotz sei-
satz gemacht. Den Löwenanteil seiner           nes Alters von 91 Jahren noch immer im
                                                                                                   RAINER STEPPAN ist Rechtsanwalt und
Erlöse erzielt Heidrick & Struggles nach       Geschäft ist, sagt, er müsse nur kurz in
                                                                                                   Wirtschaftsjournalist in Düsseldorf.
wie vor mit der Suche und Auswahl von          der Führungsetage seiner Auftraggeber

06 / 18 personalmagazin                                                 Bei Fragen wenden Sie sich bitte an redaktion@personalmagazin.de
18 TITEL_ZEITENWENDE IM PEOPLE BUSINESS

                                                                                                                                               © LARS ZAHNER / ADOBE STOCK
             Jung,
             talentiert,
             weiblich
             TREND. Nicht zuletzt durch
             die Quote von 30 Prozent
             Frauen in Aufsichtsräten ist
             der Bedarf an weiblichen
             Spitzenkräften gestiegen.
             Doch die Beratungen tun
             sich damit schwer.

       Von Christina Virzí                       Durch die deutlich dynamischere Ge-       Markt hat den Druck auf die Personal-
                                                  schäftsentwicklung lagen auch die Ge-     beratungen spürbar verstärkt, die Suche

       D
                  iversity – aus dem einstigen    winne um neun Prozentpunkte höher.        nach adäquat qualifizierten Kandida-
                  Buzzword ist längst eine re-                                              tinnen zu intensivieren. In vielen Fällen
                  ale Herausforderung für die     Die Quote verändert die Branche           werden weibliche Profile inzwischen ex-
                  Personalbranche geworden.       Die Botschaft ist angekommen. Damit       plizit angefordert.
       Ob nun getrieben durch gesellschaftli-     ist gerade auch der Bedarf an weibli-
       chen oder politischen Druck, gerade im     chen Spitzenkräften gestiegen. Forciert   Wo sind sie denn nur?
       Executive Search wächst die gezielte       wurde der Trend maßgeblich durch          Allerdings sind diese Anforderungen in
       Nachfrage nach mehr Diversität. Dass       die Frauenquote in Aufsichtsräten und     der Realität gar nicht so leicht umzuset-
       dabei durchaus auch umsatzrelevante        könnte durch die bereits in der Dis-      zen. Die Gründe dafür sind vielschichtig
       Aspekte dahinterstehen, belegen diver-     kussion stehende Erweiterung auf Vor-     und ein Großteil der Executive-Search-
       se Studien. So hat die Boston Consulting   standsposten verstärkt werden.            Unternehmen kann ein Lied davon sin-
       Group 1.700 Unternehmen in acht Län-          Die Unternehmen sehen sich seit der    gen. Hier nur eine kleine Auswahl der
       dern untersucht. Das Ergebnis: je mehr     Einführung der Quote im Jahr 2016 ge-     Argumente, die Klienten häufig zu hö-
       Diversität, desto mehr Innovationskraft.   zwungen, sich intensiver mit dem The-     ren bekommen:
       Bei Unternehmen mit einem überdurch-       ma Gender Diversity zu beschäftigen,      • Noch immer können sich viel zu we-
       schnittlichen Diversitätsgrad lag der      wodurch die Relevanz in den Perso-        nige Frauen für ein Studium in den na-
       Umsatz aus Innovationsprodukten um         nalausschüssen der Aufsichtsräte wie      turwissenschaftlichen Mint-Fächern be-
       19 Prozentpunkte höher. Was aber vie-      auch Vorstände kontinuierlich gestiegen   geistern. Diese Qualifikation ist jedoch
       le Topmanager final überzeugen sollte:     ist. Dieser wachsende Bedarf aus dem      eine der spielentscheidenden Grund-

                                                                                                                     personalmagazin 06 / 18
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lagen im Land der Ingenieure, dessen         neue Wege zu gehen. Executive Search           nach Beratern, die diesen transfor-
wirtschaftlicher Erfolg wesentlich von       muss die Betonung wieder deutlich stär-        matorischen Prozess, der sich in den
Produktion und Innovation abhängt.           ker auf Beratung legen.                        Unternehmen vollzieht, auch selbst
• Nach wie vor finden sich deutlich we-        Somit heißt es zunächst einmal, in in-       glaubwürdig repräsentieren und mit
niger Frauen als Männer in Positionen        tensiven Gesprächen mit dem Klienten           den Kandidaten auf Augenhöhe und auf
mit Umsatzverantwortung. Dies zählt          herauszufinden, welches Know-how tat-          Basis einer vergleichbaren digitalen So-
aber zu den zwingenden Eintrittsvo­          sächlich benötigt wird und wo dieses am        zialisation kommunizieren können.
raussetzungen zu mindestens 50 Pro-          ehesten zu finden ist. Durch die Digitali-
zent der Vorstandsposten. Hier setzt         sierung verändern sich die Geschäftsmo-        Frauenfreundlichere Beratungen
ein wesentlicher Hebel an: Frauen brau-      delle aller Branchen. Da heißt es, über die    So ließe sich das glaubwürdig unter Be-
chen besseren Zugang zu Positionen           eigene Branche hinaus zu denken. Damit         weis stellen, was die Klienten gepredigt
mit Umsatzverantwortung, um sich in          öffnet sich automatisch ein neues Feld         bekommen. Dabei kämpfen Personalbe-
solchen Rollen entwickeln zu können.         der Kandidatensuche. Als besonders             ratungen mit den gleichen Problemen
Gleichzeitig ist es nötig, diese Karrieren   hilfreich hat sich dabei herausgestellt,       wie die großen Strategieberatungen
als Vorbilder für alle Mitarbeiter sicht-    auf das Kriterium Deutschsprachig-             McKinsey oder BCG. Der Job ist geprägt
barer zu machen.                             keit zu verzichten. Die Ausweitung des         von umfangreicher Reisetätigkeit und
• Nötig ist zunächst eine Diskussion         Screenings auf das Ausland kann das            man arbeitet häufig in einer ausge-
über Führungskultur im Topmanage-            Potenzial passender Kandidaten – eben          prägten Wettbewerbssituation mit den
ment: Ist unsere bisher gängige De-          auch weiblicher – signifikant erhöhen.         eigenen Partnerkollegen – eine frauen-
finition von erfolgreichem Habitus                                                          feindliche Umgebung also, wenn man
überhaupt noch zeitgemäß? Welche Art         Das Ende der Altherrenclubs                    so will. Dem ließe sich allerdings ganz
Manager wollen wir in Zukunft für un-        Viele Unternehmen befürchten aller-            pragmatisch entgegenwirken, beispiels-
sere Unternehmen? Ist es der einsame         dings noch immer das Risiko eines              weise durch die Unterstützung privater
Entscheider, der mit harter Hand agiert      verstärkten Cultural Missfits und man-         Kinderbetreuung.
und weder Kollegen noch Mitarbeiter          gelnder Integrationsfähigkeit. Dabei ist          Fazit: Beim Thema Gender Diversity
einbezieht? Wenn ja, dann werden wir         statistisch das Gegenteil der Fall: Der        im Executive Search gibt es noch einiges
auch weiterhin dem tradierten männli-        große Vorteil von Diversity besteht da-        zu tun. Der Appell geht nicht zuletzt auch
chen Rollenmodell verhaftet bleiben.         rin, das Unternehmen und seine Mit-            an ambitionierte weibliche Talente: Sie
• Es liegt an den Frauen selbst, die ei-     arbeiter näher an die Kunden heranzu-          sollten ihre Netzwerke pflegen und auf
nen angebotenen Spitzenjob mit all           führen – und diese spiegeln selten die         den Erfahrungsaustausch mit Gleichge-
seinen Chancen, aber auch Einschrän-         Soziodemografie des deutschen Topma-           sinnten auf vergleichbarer beruflicher
kungen, nicht antreten wollen. Die Ar-       nagements wider. Zudem agieren fast            Ebene setzen. Fällt die Entscheidung auf
gumentation ist fast immer die gleiche:      alle großen Unternehmen ohnehin auf            ein rein weibliches Netzwerk, sollte da-
In den obersten Etagen gebe es zu wenig      den internationalen Märkten. Eine Rei-         rauf geachtet werden, dass es seine eige-
Inhalt, dafür aber zu viel Politik. Viele    he von Studien belegt darüber hi­naus,         ne Kraft nutzt, dass es als starkes, weil
weibliche Talente wollen sich nicht im       dass sich Mitarbeiter, die bereits im          vereinigtes Sprachrohr von Meinungs-
permanenten politisch getriebenen            Ausland gearbeitet haben, deutlich bes-        machern auftritt und gesellschaftlichen
Wettstreit zerreiben, sondern lieber in-     ser und schneller in Teams integrieren         Einfluss ausübt. Noch besser wäre es
haltlich an den Fachthemen arbeiten.         können und damit häufig bessere Füh-           allerdings, unabhängig vom Geschlecht
Solange Frauen dieses politische Spiel       rungskräfte sind.                              Fürsprecher dieser zukunftsweisenden
nicht beherrschen und auch nicht be-            Als dritte Maßnahme sollten die Exe-        gesellschaftlichen Veränderung zu fin-
herrschen wollen, bleibt der Weg an die      cutive-Search-Unternehmen das Thema            den und die Karrieren vieler weiblicher
Spitze steinig. Schließlich kommt Verän-     auch selbst endlich anpacken und jün-          Talente wirkungsvoll zu fördern.
derung von oben.                             ger und weiblicher werden. Schließlich
                                             haftet dem Geschäft nicht umsonst das
Innovation ist der Schlüssel                                                                                 CHRISTINA VIRZÍ ist Grün-
                                             Image eines Altherrenclubs an. Viele
                                                                                                             derin und Geschäftsführerin
Man sollte sich nicht täuschen. Diese        Protagonisten sind inzwischen jenseits
                                                                                                             der Christina Virzí GmbH,
Argumente sind absolut richtig. Aller-       der 60, manche jenseits der 70.
                                                                                                             die auf die Vermittlung von
dings gilt es, mit der Situation umzu-          Demgegenüber ist die jüngste Auf-
                                                                                            Vorstands- und Aufsichtsratsmandaten
gehen und nicht mehr zu lamentieren.         sichtsrätin in Deutschland gerade ein-
                                                                                            spezialisiert ist.
Innovation ist der Schlüssel. Es ist Zeit,   mal Mitte 30. Damit wächst der Wunsch

06 / 18 personalmagazin                                                 Bei Fragen wenden Sie sich bitte an redaktion@personalmagazin.de
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