FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
NR. 10 | OKTOBER 2016 83. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 6.– | www.svit.ch FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE IMMOBILIENPOLITIK. Sind Richter die besseren Planer?......................................................................................... 8 IMMOBILIENWIRTSCHAFT. Auswirkungen von Negativzinsen auf Renditen...................................... 22 BAU & HAUS. GU/TU-Markt: Totgesagte leben länger.............................................................................................. 45
Waermepumpe_82x195_CH 07.05.14 13:24 Seite 1 EDITORIAL URS GRIBI 18 Axialventilator einer Weishaupt Luft-Wasser-Wärmepumpe mit strömungsoptimierter Kontur („Eulenflügel“) HERBSTSESSION – WAS BLEIBT? URS GRIBI «Bei der aktuellen Entwicklung sollte in verschiedenen Kantonen über die Aufhebung der For- mularpflicht nach- gedacht werden.» Die Herbstsession wird vor allem mit zwei Geschäften in Erinnerung bleiben und uns – als Bürger, als Unternehmer und als Erwerbstätige – noch einige Zeit beschäftigen: die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative und die Rentenreform. Was letztere betrifft, können un- sere Politiker in Bern und wir die Augen vor der Realität nicht mehr verschliessen. Hier rollt ein Tsunami auf uns zu. Als Arbeitgeber und als Verband müssen wir Position beziehen und den Blick auf den Horizont richten. Die Kunst der leisen Kraft. Nebst diesen «Monstergeschäften» ging der Schlussakt der Mietrechtsdebatte beinahe un- ter. Der Ständerat versenkte die vom Bundesrat erzwungene Vorlage unzweideutig. Immer wie- Die zuverlässigen Hocheffizienz-Wärmepumpen von Weishaupt der in Erstaunen versetzt mich dabei Bundes- holen die Wärme aus der Luft. Sie tun das nicht nur ausdauernd präsident Johann Schneider-Ammann – nota be- und kraftvoll, sondern auch extrem leise. Dafür sorgen unter anderem ne ein Mitglied der FDP. In der Debatte um die die speziell geformten Ventilatoren, die den lautlosen Eulenflug Verschärfung des Mietrechts argumentierte er zum Vorbild haben. stramm links: «Die Vorlage des Bundesrates ist Weishaupt AG, Chrummacherstrasse 8, 8954 Geroldswil ZH über das Ganze gesehen ausgewogen.» «Die Formularpflicht hat keine negativen Auswirkun- Tel.: 044 749 29 29, Fax: 044 749 29 30, 24-h-Service: 0848 830 870 gen auf die Investitionstätigkeit.» Es ist mir da- www.weishaupt-ag.ch bei egal, ob er nach dem Kollegialitätsprinzip argumentiert oder ob er seine persönliche Mei- nung vertritt. Als Volkswirtschaftsminister dürf- Das ist Zuverlässigkeit. te ihm hoffentlich nicht entgangen sein, wie viel Kapital die Nationalbank in den Finanzmarkt pumpt und was dies für Auswirkungen hat. Unscheinbar war auch die Meldung aus dem Bundesamt für Statistik. Die diesjährige Leer- standsquote ist per 1. Juni 2016 um über 5400 Wohnungen auf 1,30% gestiegen. Stand und Entwicklung erklären auch, warum die Nach- richt kaum ein Echo erzeugte. Noch vor kurzem war dies ganz anders: Die Quote war die Muniti- on im Kampf gegen «unverschämte Vermieter» und «Wucher-Mietzinse». Brenner Brennwerttechnik Solarsysteme Wärmepumpen Ihr Urs Gribi 2 | immobilia Oktober 2016
IMMOBILIA INHALT NR. 10 OKTOBER 2016 NR. 10 | OKTOBER 2016 83. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 6.– | www.svit.ch FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE IMMOBILIENPOLITIK. Sind Richter die besseren Planer?........................................................................................ 8 IMMOBILIENWIRTSCHAFT. Auswirkungen von Negativzinsen auf Renditen ..................................... 22 BAU & HAUS. GU/TU-Markt: Totgesagte leben länger ............................................................................................. 45 Felix Hegetschweiler (Bild: Urs Bigler) FOKUS 35 KUNSTVOLLER GRAUER KUBUS Nach zweijähriger Bauzeit wurde Ende Juni das 04 «UNSERE BRANCHE BRAUCHT MEHR MACHER» Kunstmuseum in Chur wiedereröffnet. Unser Felix Hegetschweiler, Mitglied der Gruppenlei- Autor beschreibt die Ausstellungsräume. tung bei der Halter AG, erklärt im Interview das 40 BEDROHTE BAUMÄSTHETIK Gesamtleistungsmodell und seine Leidenschaft Dieses Jahr litten Bäume häufig an Blattverfär- im Beruf. bungen und Nadelverlust. Die Ursachen dafür IMMOBILIENPOLITIK sind oft Insekten oder Bakterien, die vielfach mit 08 SIND RICHTER DIE BESSEREN PLANER? der Globalisierung eingeschleppt wurden. Das Bundesgericht hat die Baubewilligung für 43 MEHR SICHERHEIT FÜR FAHRGÄSTE die Siedlung Ringling aufgehoben. Das Projekt Ab September 2017 sind die neuen Normen EN ZITIERT 81-20/50:2014 für die Aufzugsplanung verbind- erfülle nicht den Anspruch an gute Gestaltung. 09 KURZMELDUNGEN lich. Wir empfehlen, die neuen Normen bereits heute anzuwenden. IMMOBILIENWIRTSCHAFT 45 GU/TU: TOTGESAGTE LEBEN LÄNGER In den letzten Jahren hat sich der GU/TU-Markt 12 VORTEILE EINER GESAMTLEISTUNG rasant verändert. Die zunehmende Professiona- Ganz konnte sich die Gesamtleistungswettbe- lisierung der Bauherrn und komplexer geworde- werbe zwar noch nicht durchsetzen. Aber für ne Submissionsphasen zwingen die Marktteil- bestimmte Projekte gibt es gute Argumente. nehmer zu Anpassungen. 16 «DER BAU HAT ENORME FORTSCHRITTE GEMACHT» Makus Sidler, CEO der Anliker Generalunter- IMMOBILIENBERUF Oft kommt die nehmung, äussert sich zum Kostendruck, zur 48 SEMINARE UND TAGUNGEN Unterzeichnung des Qualität und zu Gesamtleistungswettbewerben. 49 KURSE DER SVIT-MITGLIEDERORGANISATIONEN Bauvertrages einer 18 SOFTWAREENTWICKLUNG IM RÜCKBLICK gegenseitigen Kriegs- Dieser Artikel wirft einen Blick auf die Ge- VERBAND erklärung gleich. Eine schichte der Softwareentwicklung in der Immo- 52 ROBOTER AUF DER BAUSTELLE Kooperation der Betei- bilienbranche. Zwei Referate im Rahmen der KUB-Focus-Ver- ligten von Anfang an 20 GEFRAGTE BEGLEITER FÜR BAUPROJEKTE anstaltung vom 13. September zeigten auf, dass scheint wegen der oft Weil heutige Bauvorhaben immer komplexer digitale Prozesse die Architektur und die Arbeit unsachgemässen werden, steigt die Nachfrage nach Bauherren- auf der Baustelle verändern werden. Verteilung der Risiken beratern. 54 EIN SCHIFF WIRD KOMMEN und der fehlerhaften 22 «HISTORISCHES NEULAND» Bereits zum 6.Mal lud der SVIT Zürich zum Net- Transparenz ausge- Am «SPG Intercity Talk» diskutierten fünf Ex- working-Anlass «Immo-Boat» auf dem Zürich- schlossen. perten die Auswirkungen von Negativzinsen auf see ein. Unser Autor war mit an Bord. Renditen und Anlagestrategien im Immobilien- 57 «DU HAST UNSER HAUS GUT GEBAUT» HELMUT ECHTER- markt – teils kontrovers. HOFF Denkwürdige GV 2016 des SVIT Bern: Thomas 24 MEHR STADT WAGEN ehemaliger Vizepräsident Graf, der den Verband fünf Jahre präsidiert hat, des Hauptverbandes der Der Branchenverband «Entwicklung Schweiz» wird zum Ehrenmitglied ernannt und übergibt Deutschen Bauindustrie bezieht Position zum Thema «Quartier- und die Amtsgeschäfte seinem Nachfolger, dem bis- Arealentwicklung in der Schweiz». herigen Vizepräsidenten Andreas Schlecht. NR. 11 | NOVEMBER 2015 82. Jahrgang 27 EIGENTUMSWOHNUNGEN BLEIBEN BEGEHRT Angesichts fehlender Anlagealternativen und | Erscheint monatlich | CHF 6.– | www.svit.ch MARKTPLATZ 6.– | www.svit.ch | CHF monatlich | Erscheint 83. Jahrgang 2016 | JANUAR NR. 01 NR. 10 | OKTOBER 2015 82. Jahrgang | dem tiefen Zinsniveau ist es nicht erstaunlich, Erscheint monatlich | www.svit.ch | CHF 6.– | www.svit.ch | CHF 6.– monatlich | Erscheint 82. Jahrgang 2015 DEZEMBER NR. 12 | 51 STELLENMARKT dass die starke Nachfrage nach Eigentumswoh- AMELIE-T 60 MARKTPLATZ & PRODUKTE-NEWS nungen anhält. LANGZEI TSTRATE HERES MA GIEN FÜR YER DAS STOCKWE M RKEIGEN WILHEL IMMOBILIE NPOLITIK. TUM – SEITE IMMOBILIE Wahlausgan 04 70 BEZUGSQUELLENREGISTER g weckt SASCHA NWIRTSCHA Erwartunge 04 IMMOBILIE FT. Logistik- n .............................. SEITE NRECHT. und Industrieim MENT, 14 Handlungsb mobilien .............................. IM INVEST edarf im ......................... ..................... als Anlagealter 10 STEFAN VITÄT Stockwerke KREATI Druck ......................... ................... 28 igentum native .............. 34 ÜBER nsen erhöhen .............................. ......................... 34 .............................. t – Negativzi ZANETTI ......................... ............... .......... 42 28 DER MONAT IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT Investmen ......................... ......................... ZIMMERLI CHAFT. ......................... aftung ......................... IENWIRTS ch erneuern IMMOBIL Richtig energetis in der Bewirtsch JOËLLE HAUS. luktuation SOZIALE NETZWERKE BAU & F. Personalf IM WOHNBEREICH IENBERU – SEITE 04 SEITE 04 IMMOBIL T 2016 – 10 IMMOBILIENPOLITIK. GSMARK ............................. Wohnbudget der Schweizer Haushalte WOHNUN .............................. 16 73 ADRESSEN & TERMINE .............................. ..................... IMMOBILIENWIRTSCHA seit Jahren stabil überholt gsziffer ist .............................. FT. Stephan Jung ............................ achfrage 66 zur Zukunft des 12 Leerwohnun VERBAND. Valuation stationären Detailhandels g treibt Wohnungsn .............................. Congress: Preis NPOLITIK. .............................. ist nicht gleich Wert ............. 36 IMMOBILIE FT. Zuwanderun .............................. ............................................................. NWIRTSCHA 2015.............................. 56 Estate Campus .................... IMMOBILIE Swiss Real VERBAND. Bestellung BAU & HAUS 74 ZUGUTERLETZT / IMPRESSUM Jahresabonnement 34 MODERNES LICHT – DIGITAL VERNETZT 12 Ausgaben: Die digitale Revolution macht auch vor dem nur CHF 68.00 Thema Licht nicht halt. Die rasante Entwicklung zeigt sich anhand immer effizienter und kleiner E-Druck AG werdenden Leuchten und Lampen. Simone Feurer simone.feurer@edruck.ch Tel. 071 246 41 41 immobilia Oktober 2016 | 3
«WIR SORGEN FÜR KOSTEN SICHERHEIT» Felix Hegetschweiler, Mitglied der DIETMAR KNOPF* –Sie leiten den Bereich Gesamtleistun- Gruppenleitung bei der Halter AG, über gen bei der Halter AG. Welche Fakto- das Gesamtleistungsmodell, Motivation ren sind für den Erfolg des Gesamt- leistungsmodells (GL-Modell) massge- und Leidenschaft im Beruf. bend? –Es ist wichtig, dass wir in einer frühen Projektphase ins Boot geholt werden, 42 möglichst vor der Baueingabe. Je später wir in ein laufendes Projekt einsteigen, desto weniger kann Einfluss auf Qualität und Kosten genommen werden. Wir wol- len Projekte von Anfang an entwickeln und gestalten, auch um Planungsfehler zu ver- meiden. Deshalb hat sich Halter für das GL-Modell entschieden. –Wo liegen die Einsparpotenziale ge- genüber dem GU-Modell? –Die Einsparpotenziale liegen in der über- greifenden Fachkompetenz, die wir bei Halter versammelt haben. Mit unseren Mitarbeitenden decken wir den gesamten Gebäudelebenszyklus ab, von der Projekt- entwicklung über die Realisierung bis hin zur Bewirtschaftung. Die grössten Ein- sparpotenziale liegen in der Planungspha- se, wenn Rohbau und Haustechnik ausfüh- rungsreif geplant werden: Wird das Fachwissen aus der Ausführung in die Pla- nungsphase integriert, führt dies zu enor- men Kosteneinsparungen. · Wasserschadensanierungen · Bauaustrocknungen · Isolationstrocknungen · Mikrowellen-Trocknung · 24 Std. Notservice www.trockag.ch Dietikon 043 322 40 00 Boniswil 062 777 04 04 Chur 081 353 11 66 Horw 041 340 70 70 Muttenz 061 461 16 00 immobilia Oktober 2016 | 5
FOKUS GENERAL- UND TOTALUNTERNEHMER Heute ist es schwierig geworden, ausführungs- starke Praktiker zu finden.» BIOGRAPHIE FELIX HEGETSCHWEILER (*1964) dipl. Architekt FH, be- gann seine Karriere nach dem Studium in der Kalkulationsab- teilung der Göhner AG. Danach war er viereinhalb Jahre bei der Halter AG in verschiedenen Funktionen tätig. Weitere zehn Jahre arbeitete er bei der HRS Real Estate AG, wo er während fünf Jahren Miteigentümer war. Seit 2011 ist er erneut bei der Halter AG als Geschäftsführer des Bereichs «Gesamtleistun- gen» und seit März 2016 auch des neu geschaffenen Bereichs «Renovationen». –In welcher Planungsphase wird der weiteres Kriterium sind die handelnden –Meiner Meinung nach werden die Auswir- Gesamtleistungsvertrag unter Personen, denn Bauen ist und bleibt ein kungen immens sein. Da rollt eine riesige zeichnet? People-Business. Für die fachliche Beur- Welle auf uns zu. Nehmen wir zum Beispiel –Am liebsten auf der grünen Wiese mit teilung der Offerten habe ich in meinem das Building Information Modeling BIM. einem Benchmark-Vertrag. Im Ernst: In- eigenen Team HLK-Spezialisten, Elektro- Mit dieser 3D-Modell basierten Planung vestoren fahren mit dem GL-Modell be- ingenieure, Fassadenplaner sowie Hoch- brauchen wir für den Bau von Häusern in züglich Kostensicherheit, Bruttorendite und Tiefbau-Spezialisten. Zukunft vermutlich nur noch einen Desig- und Projektsteuerung am besten, wenn sie –Wer bezahlt die Mehrkosten beim ner, der sagt, wie das Gebäude aussehen uns die Bauaufgabe inklusive Projektent- GL-Modell? soll. Nachdem er seine Entwürfe auf die vir- wicklung übergeben. Auf Wunsch organi- –Falls unsere Kunden Nachträge wün- tuelle BIM-Plattform geladen hat, können sieren wir auch Architekturwettbewerbe. schen, sind die Zusatzkosten von ihnen zu ihn die Fachplaner und Unternehmer dort Anschliessend wählen wir mit den Bauher- übernehmen. Wenn wir uns beim Kosten- direkt weiterbearbeiten. Diese Entwicklung ren das beste Projekt aus. Doch für diese voranschlag verkalkuliert haben, zahlen könnte das Fundament mehrerer Berufs- Art der Ausführung braucht es Vertrauen wir den Mehrbetrag. gruppen ins Wanken bringen. – das wiederum nur langsam wächst. Der –Baut die öffentliche Hand auch Pro- –Beim Gesamtleister laufen alle Fäden Erfolg zeigt uns, dass uns immer mehr In- jekte mit dem GL-Modell? zusammen. Wie oft sind Sie auf den vestoren v ertrauen. –Kaum, obwohl es bei vielen öffentlichen Baustellen Ihrer Projektleiter? –Meinen Sie institutionelle oder private Projekten dringend nötig wäre. Würden –Zu wenig, ungefähr drei Mal pro Jahr. Ich Investoren? öffentliche Auftraggeber das GL-Modell müsste mehr auf der Baustelle sein. Lei- –Beide. Unsere Auftraggeber sind über- anwenden, käme schnell heraus, dass mit der schaffe ich es nicht, alle Baustellen re- wiegend institutionelle Investoren, bei- der herkömmlichen Abwicklung (Archi- gelmässig zu besuchen. Deshalb haben spielsweise Pensionskassen, und manch- tekturwettbewerb, Ausschreibung und wir die Betreuung der Projekte innerhalb mal auch private. Einzelvergaben) rund 15 bis 20% zu teu- der Geschäftsleitung aufgeteilt. –Nach welchen Kriterien wählen Sie die er gebaut wird. –Können Sie einen typischen Arbeits- Planungs- und Ausführungsunterneh- –Die Digitalisierung macht auch vor tag beschreiben? men aus? den Planungs- und Bauprozessen nicht –Mein Arbeitstag beginnt zwischen 5.30 –Zuerst vergleichen wir die Referenzen Halt. Welche Auswirkungen hat das und 6.30 Uhr. Ich komme ins Büro, zie- und die Bonität der Unternehmen. Ein auf die Baubranche? he mich um und jogge eine halbe Stunde 6 | immobilia Oktober 2016
der Limmat entlang. Danach geht es meis- gekommen ist, wie er wichtige Erfahrun- –An welchen Projekten arbeiten Sie tens mit Projekt- und Mitarbeitersitzun- gen gesammelt hat oder mehr Verantwor- gerade? gen oder Kundenmeetings weiter. Meine tung übernimmt. –Meine wichtigsten Projekte sind die Hauptaufgaben als Geschäftsführer zwei- –Was tun Sie, wenn Konflikte «Mall of Switzerland» (Bauvolumen: rund er Geschäftsbereiche sind Projektakqui- auftauchen? 280 Mio. CHF), das Ambassador House sition und Mitarbeiterführung. Ich muss (Bausumme: 150 Mio. CHF) in dafür sorgen, dass meine rund 100 Mit- Das Coachen von Mitarbeitern Opfikon und eine Sanierung arbeiter problemlos ihre Arbeit erledigen von 400 Wohnungen in Wa- können. Ein Grossteil meiner Aufgabe be- ist für mich eine grosse Befriedi- bern im Kanton Bern. Mein steht darin, Fragen zu beantworten oder gung in meinem Berufsleben.» Hauptfokus liegt heute be- Probleme zu lösen. reits auf der Auftragsbeschaf- –Welche Rolle spielen fachliche und fung für 2018. Zudem begleite kulturelle Unterschiede in den Projekt- ich die Positionierung unse- teams? rer neuen Geschäftsstelle in –Die fachlichen Unterschiede spielen eher der Romandie und treibe den eine untergeordnete Rolle, weil vor allem Aufbau einer Renovationsab- jüngere Mitarbeitende meistens gut aus- teilung voran. Da wir mehr als gebildet sind. Gerade auch wegen der kul- die Hälfte unseres Umsatzes turellen Unterschiede ist unsere Mission: –Dann analysiere ich, ähnlich wie ein Psy- mit Gebäuderenovationen machen, müs- «Potenziale erkennen und umsetzen», in chologe, mein Gegenüber, die Situation sen wir uns in diesem Bereich noch stär- unserem Tagesgeschäft von zentraler Be- und frage mich, warum dieser Konflikt ker am Markt positionieren. deutung. Ich versuche jedem Mitarbeiten- entstanden ist. Warum läuft es nicht? Ist den, egal, welche Funktion er innehat oder der Mitarbeitende überfordert? Kann ich wo er herkommt, jeden Tag vorzuleben ihn in einem anderen Bereich einsetzen? DIETMAR KNOPF Der diplomierte Architekt ist Redaktor der und zu erläutern, was es mit dieser Bot- Doch wenn ich trotz Gesprächen und Zeitschrift Immobilia. schaft in sich hat. Die grösste Befriedi- Coachings keinen Willen zur Verände- gung in meinem Job sind jene Momente, rung sehe, muss ich im Sinne der gesam- wenn ich sehe, wie ein Mitarbeiter voran- ten Unternehmung handeln. immobilia Oktober 2016 | 7
IMMOBILIENPOLITIK RAUMPLANUNG Sind Richter die besseren Planer? Das Bundesgericht hat die Baubewilligung für die Siedlung Ringling in Zürich aufgehoben. Das Projekt werde dem Anspruch einer besonders guten Gestaltung nicht gerecht. Verstehen Richter mehr von Siedlungsplanung als Fachgremien? schreibt Leserin Nina Müller stellvertre- tend für alle Mitkommentatoren. Zürich hat reife Erfahrung mit der Demokratisie- rung der Baubewilligungsverfahren und exzessiven Beschwerdemöglichkeiten von Nachbarn. Das Projekt Ringling, an dem zwei Ge- nossenschaften und eine Stiftung beteiligt sind, und das 277 neue Wohnungen schaf- fen sollte, ist sinnbildlich für den kargen Schweizer Boden und für eine zielführen- de Raumentwicklung. «Für alle ein wenig und von allem ein bisschen», könnte die Quintessenz für erfolgversprechende Bauprojekte lauten. Was daraus resultiert, ist bestenfalls biederer Durchschnitt. Es zeigt auch, dass man zwar für eine nach- Modell des Projekts «Ringling» – man kann Bauprojekte schön finden oder nicht, muss den Bauträgern haltige Raumplanung, aber gegen Ver- aber auch Entscheidungsfreiheiten und den Fachgremien Kompetenzen zugestehen (Bild: GBMZ). dichtung ist. Unterstrichen wird dieser Befund durch die Beschwerde des Heimatschut- IVO CATHOMEN* nicht nur ein mehrstufiges Wettbewerbs- zes im Fall Wohnsiedlungen «Seebahn» «DER ENTSCHEID IST EIN AFFRONT». Über die verfahren mit einer Fachjury durchlau- und «Kanzleistrasse». Der Stadtrat wollte Fachkompetenz der Bundesrichter Fon- fen hat, an dessen Ende das fragliche die beiden Siedlungen aus dem Inventar jallaz, Merki, Karlen, Eusebio und Kneu- Projekt obsiegte. Die Jury schrieb da- der schützenswerten Bauten entlassen bühler ist nichts Einschlägiges bekannt mals, das Projekt überzeuge nicht nur und damit den Weg für einen Neubau mit – gemeint ist nicht deren juristische – unter städtebaulichen und architektoni- 356 moderne Wohnungen ebnen. Die Gott bewahre! –, sondern jene in Raum- schen Gesichtspunkten, sondern erfül- Siedlungen stammen aus den 1930er Jah- planungs- und Architekturbelangen. le auch die baurechtlichen Vorschriften. ren und sind nicht mehr zeitgemäss. Statt Mit ihrem Urteilsspruch vom August ha- Im weiteren Verlauf legten Stadtrat und wie bis heute 500 würden in den Ersatz- ben sich die fünf jedoch gerade in dieser Bauträger das Projekt auch dem Baukol- bauten künftig 1000 Menschen Wohn- Hinsicht über jene der im betreffenden legium für eine Stellungnahme vor. Das raum finden. Raum, der in Zürich noto- Baubewilligungsverfahren involvierten verwaltungsunabhängige Gremium aus risch knapp ist. Die Bauträger, ebenfalls Fachpersonen gestellt und ihnen eine Fachleuten berät den Stadtrat in Bau zwei Baugenossenschaften, rechnen mit Lektion erteilt. Sie haben sich dabei je- fragen. Es prüfte das Projekt und nahm einer Verzögerung von mindestens drei doch nicht vertieft mit den Fragen aus- ebenfalls positiv dazu Stellung. Richti- Jahren – wenn das Vorhaben im Fall eines einandergesetzt, sondern sich die Argu- gerweise stellte die Bewilligungsbehör- Instanzenzugs dereinst nicht gar vom mente der Beschwerdeführer zu eigen de bei ihrem Ermessensentscheid nicht Bundesgericht abgeblockt wird. gemacht. Demnach gliedert sich nicht in ausschliesslich, aber doch massgeblich die Umgebung ein, was nicht die vorbe- auf die Fachmeinung ab – und dies sollte NACHBARRECHT KONTRA RAUMPLANUNG. stehende Siedlungsstruktur aufnimmt. von allen nachfolgenden Beschwerdein- Das überbordende Nachbar- und Ver- Kontrast ist nicht gewollt. Nun dürfen stanzen so gehandhabt werden, sofern bandsbeschwerderecht erweist sich als die höchsten Richter den Ermessensent- sie den Ermessensentscheid überhaupt grösstes Hindernis hin zu einer sinnvol- scheid einer Vorinstanz in einer Sachfra- inhaltlich überprüfen dürfen – und nicht len Verdichtung und stellt mittlerweile ei- ge nicht mir nichts, dir nichts umstossen. nur Rechtsverletzungen. ne ernste Einschränkung der Rechte von Es muss schon eine willkürliche Anwen- Die Leidensgeschichte des Projektes Grundeigentümern dar. Durch die Er- dung des Rechts vorliegen. Diese Willkür dauert nun schon über zehn Jahre, und folge von Verhindern werden sich mehr haben die Lausanner Richter in der Be- noch immer lassen sich die Bauträger Nachbarn zu Einsprachen animiert fühlen gründung konstruiert und bei der richti- nicht entmutigen und wagen einen Neu- und damit nicht zuletzt die Projektkosten gerweise zurückhaltenden Argumentati- beginn. Erhellend ist auch die Reaktion von Bauträgern in die Höhe treiben. on der Vorinstanz den Hebel angesetzt. der Leser auf die Berichterstattung zum Zürichs Hochbauvorsteher André Oder- Bundesgerichtsentscheid auf «Tages-An- matt bezeichnete den Gerichtsentscheid zeiger online». In 71 Kommentaren la- *IVO CATHOMEN Dr. oec. HSG, ist leitender Redaktor denn auch als Affront. mentieren Leser darüber, was gebaut der Zeitschrift Immobilia. werden darf und was nicht, was schön und VORGEFÜHRTES BAUKOLLEGIUM. Besonders was hässlich ist. «Der einzig richtige Ent- störend am Urteil ist, dass das Projekt scheid! Gut gemacht, Bundesgericht!», 8 | immobilia Oktober 2016
IMMOBILIENPOLITIK KURZMELDUNGEN 48 SCHWEIZ argumentiert, dass die Hotels zinssatz, der mit Stichtag 30. Vertragsparteien eines Auf- besonders in Bergregionen Juni 2016 ermittelt wurde, ist tragsverhältnisses neu auf das HOTELUMBAUTEN mit zunehmenden Schwierig- gegenüber dem Vorquartal einseitige jederzeitige Been- SOLLEN ERLEICHTERT keiten zu kämpfen hätten. Die von 1,73 auf 1,70% gesun- digungsrecht verzichten kön- WERDEN Gegner warnten vor einer Lo- ken. Der Referenzzinssatz nen. Das Beendigungsrecht Die Vorschriften für den Um- ckerung der Regeln, denn das bleibt auf dem Stand von hat nach geltender Rechtspre- bau von Hotels ausserhalb würde zur schleichenden Zer- 1,75%, bis der Durchschnitts- chung des Bundesgerichts von Bauzonen sollen gelo- siedelung beitragen. Die zinssatz 1,63% unter- oder zwingenden Charakter. Die ckert werden. Der Nationalrat Grosse Kammer hiess den 1,87% überschreitet. Die Parteien sollen nun aber die hat eine entsprechende Moti- Vorstoss mit 126 zu 54 Stim- nächste Veröffentlichung fin- Möglichkeit erhalten, davon on aus dem Ständerat an den men gut. Der Bundesrat will det am 1. Dezember statt. abweichende Beendigungsre- Bundesrat überwiesen. Ge- das Anliegen in die geplante geln vereinbaren zu können. mäss der Motion sollen die Revision des Raumplanungs- Die Vernehmlassung läuft bis Bestimmungen für Bauten gesetzes aufnehmen. DAUERHAFTES AUF- Ende Jahr. ausserhalb der Bauzonen so TRAGSVERHÄLTNIS angepasst werden, dass ein ERMÖGLICHEN Hotel im Rahmen eines Um- REFERENZZINSSATZ Das Eidgenössische Justiz- SINKENDER BVG- baus oder Wiederaufbaus UNVERÄNDERT und Polizeidepartement MINDESTZINSSATZ nach den heutigen Anforde- Der hypothekarische Refe- schickt eine Änderung des Die Eidgenössische Kommis- rungen erweitert werden renzzinssatz beträgt weiterhin Obligationenrechts in die Ver- sion für berufliche Vorsorge kann. Die Befürworter hatten 1,75%. Der Durchschnitts- nehmlassung, wonach die empfiehlt dem Bundesrat, den Sentihof Luzern, Sanierung von 300 Wohnungen 2016/2017 Bauherr: HELVETIA Versicherung Immobilien erneuern Totalunternehmer: ANLIKER AG Generalunternehmung MIT ANLIKER ALS GESAMTDIENSTLEISTER Erneuern, renovieren, umbauen, umnutzen, verdichten: Mit der Abteilung Immobilienerneuerung bündelt die ANLIKER AG Generalunternehmung ihre breit gefächerte Kompetenz. • Mehrstufige Projektentwicklung • Ganzheitliche Beratung • Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen Interessengruppen • Mehrdimensionale Optimierung • Transparenz und Sicherheit bei Kosten, Terminen und Qualität MIT ANLIKER AUF VERTRAUEN BAUEN Wir zeigen Ihnen gerne auf, dass Know-how, Erfahrung und kluges Projekt- management bei kleineren wie auch grösseren Projekten erfolgsentscheidend sind. Mehr dazu bei einem persönlichen Gespräch – wir freuen uns darauf. ANLIKER AG Generalunternehmung Rufen Sie an: 041 268 88 00. Meierhöf listrasse 18, 6021 Emmenbrücke Oder senden Sie eine E-Mail an immobilienerneuerung@anliker.ch www.anliker.ch immobilia Oktober 2016 | 9
IMMOBILIENPOLITIK KURZMELDUNGEN Mindestzinssatz in der beruf- Nach Ansicht der Mehrheit benversicherung auf Bundes- jahrelang. Zuletzt setzte sich lichen Vorsorge im Jahr 2017 beider Räte sollen die Kanto- ebene nach ausführlicher Dis- der Kantonsrat durch. Gegen von heute 1,25% auf 1% zu ne die Frage aber selber re- kussion abgelehnt. Dass es den Willen der Regierung be- senken. Mit dem Mindestzins- geln können. Zurzeit kennen die Versicherung bräuchte, schloss er Mitte September satz wird bestimmt, zu wel- sieben Kantone die Formu- ist indes kaum umstritten. 2015 die Einführung des chem Satz das Vorsorgegut- larpflicht, nämlich Nidwal- Handeln sollen aber die Kan- «Mietermodells». Dieses sieht haben der Versicherten im den, Zug, Freiburg, Waadt, tone. Der Ständerat folgte mit vor, dass das 10 Mrd. CHF BVG-Obligatorium mindes- Neuenburg, Genf und Zürich. 23 zu 18 Stimmen der Mehr- schwere Portfolio an kantona- tens verzinst werden muss. heit seiner Kommission für len Immobilien neu zentral Umwelt, Energie und Raum- verwaltet wird. Die Zentrale BUNDESRAT MUSS planung (UREK). Basel-Stadt ist in der Baudirektion von KEINE AUSKUNFT STWE-RECHT PRÜFEN hatte mit der vernachlässig- Markus Kägi (SVP) angesie- VOM BETREIBUNGS- Der Bundesrat muss prüfen ten Erdbeben-Vorsorge argu- delt. Sie tritt als Eigentümerin AMT und im Sinne einer Gesamt- mentiert und vor möglichen auf und vermietet die Wer wissen will, ob sein Ver- schau darlegen, inwiefern im immensen Schäden gewarnt. Gebäude. tragspartner voll handlungs- Stockwerkeigentumsrecht Der Vorstoss geht nun an den fähig ist, soll sich auch künf- fünfzig Jahre nach dessen Nationalrat. Die Grosse Kam- tig nicht ans Betreibungsamt Einführung Anpassungsbe- mer hat ihrerseits die Motion BERN wenden können. Der Natio- darf besteht. Der Nationalrat von Susanne Leutenegger nalrat hat beschlossen, dass hat ein entsprechendes Pos- Oberholzer (SP/BL) abge- KANTON SORTIERT Auskünfte wie bisher nur von tulat des ehemaligen Natio- lehnt, die ebenfalls eine obli- AUS der Kindes- und Erwachse- nalrats und heutigen Stände- gatorische Erdbebenversiche- Rund 1300 Objekte sollen aus nenschutzbehörde (KESB) er- rats Andrea Caroni (FDP/AR) rung forderte. dem Inventar gelöscht wer- teilt werden. Der Bundesrat angenommen. Der Bundesrat den. Künftig sind noch 5000 soll aber für eine einfache hatte sich dagegen gestellt. der insgesamt 20 000 Gebäu- und rasche Auskunftsertei- Erst vor kurzem seien Bestim- ZÜRICH de in der Stadt Bern denkmal- lung sorgen können. Die mungen angepasst worden, geschützt. Von dieser Reduk- Grosse Kammer hat einem sagte Justizministerin Simo- BAUDIREKTION tion sind primär Häuser Gesetzesentwurf ihrer netta Sommaruga. Der ge- GESTÄRKT betroffen, die als «erhaltens- Rechtskommission mit 143 zu setzliche Rahmen habe sich Die vom Kantonsrat verlangte wert» eingestuft sind. Verein- 37 Stimmen bei 2 Enthaltun- insgesamt bewährt. Dass zentrale Verwaltung der kan- zelt handelt es sich aber auch gen zugestimmt. Auf Wider- Spannungen auftreten könn- tonalen Immobilien startet um Bauten, die bislang der stand stiess der Entwurf bei ten zwischen den Stockwerk- 2019 und kostet 3,5 Mio. höheren Kategorie «schüt- der SVP und einigen Mitglie- eigentümern, liege in der Na- CHF. Das Seilziehen zwi- zenswert» angehörten, wie dern der FDP. Sie wollten an tur der Sache. schen Kantons- und Regie- zum Beispiel die Häuser am den ursprünglichen Plänen rungsrat in der Frage der Im- Löchligutweg im Norden der festhalten, dass die KESB-Be- mobilienverwaltung dauerte Stadt. hörden Betreibungsämter UMSTRITTENE über die Massnahmen infor- MEHRWERTSTEUER- mieren müssen. REVISION Die Vorlage zur Teilrevision der Mehrwertsteuer kommt MIETRECHTSREVISION h ä t z t e Ges nschaften. vor die Einigungskonferenz. VOM TISCH Die beiden Kammern sind c Liege Neue Mieter haben auch in sich nicht einig über die Mög- - Zukunft keinen generellen lichkeiten, für Leistungen und schäfts n Wo hn-, Ge en Anspruch darauf, den Miet- Gegenstände zu Wohnzwe- ung v o chaf t zins der Vormieter zu erfah- cken einen Vorsteuerabzug Bewer t ustrieliegens d I n d un n g ren. Nach dem Nationalrat geltend zu machen. tlunge eratun Vermit nd Verkaufsb hat auch der Ständerat die so- Kauf- u genannte Formularpflicht für 0 STR. 6 Vermieter abgelehnt. Die KEINE NATIONALE BRUDE RHOLZ S E L 53 BA Vorlage des Bundesrats ist ERDBEBEN CH-40 )6 1- 3 3 6-306 0 damit vom Tisch. Dieser hatte VERSICHERUNG + 4 1 (0 - B A S E L .C H IC W W W.H - BASEL .C H gehofft, mit der Massnahme Der Ständerat hat eine Basel- IN FO @ H IC den Anstieg der Mietzinse et- städter Standesinitiative für was dämpfen zu können. eine obligatorische Erdbe- 10 | immobilia Oktober 2016
ALLE ALLE DIESE DIESE IMMOBILIEN-AGENTUREN IMMOBILIEN-AGENTURENBENUTZEN BENUTZEN DIE DIE IMMOMIG IMMOMIG ® SOFTWARE ® SOFTWARE Immobilien Immobilien & IT & IT begeistert? begeistert? Wir Wir suchen suchen dich! dich! REAL REAL ESTATE ESTATE SOFTWARE SOFTWARE ACCOUNT ACCOUNT MANAGER MANAGER (M/W) (M/W) 100% 100% Als Marktführer Als Marktführer der Immobiliensoftware der Immobiliensoftware mit Sitz mitinSitz •inAkquise • Akquise von potentiellen von potentiellen KundenKunden im KMU-Segment im KMU-Segment Fribourg Fribourg und Sursee und Sursee entwickelt entwickelt und vermarktet und vermarktet die die • Langfristige • Langfristige Betreuung Betreuung und Beratung und Beratung von Kunden von Kunden IMMOMIGIMMOMIG AG dieAGinnovative die innovative Gesamtlösung Gesamtlösung Immomig Immomig ® , ® , • Beratungen • Beratungen und Verkauf und Verkauf der Software der Software die zu die allen zuImmobilienprofis allen Immobilienprofis passt –passt unabhängig – unabhängig von von • Erfassung • Erfassung und Bearbeitung und Bearbeitung von Offerten von Offerten der Objektanzahl, der Objektanzahl, der Grösse der Grösse oder der oderStruktur der Struktur der der Firma.Firma. • Arbeitsregion: • Arbeitsregion: GanzeGanze Deutschschweiz Deutschschweiz Nehmen Nehmen Sie abSie sofort ab sofort am weiteren am weiteren Wachstum Wachstum unserer unserer Kundschaft Kundschaft und unserer und unserer Firma Firma teil. Als teil.erfolgreiche Als erfolgreiche Firma Firma sucht sucht die IMMOMIG AG abAG die IMMOMIG sofort ab sofort oder nach oder nach Vereinbarung Vereinbarung als Ergänzung als Ergänzung des Teams in Sursee des Teams in Sursee (Luzern) (Luzern) eine dynamische eine dynamische Person, Person, die Kunden- die Kunden- und und Ergebnisorientiert, Ergebnisorientiert, zuverlässig zuverlässig und kommunikationsstark und kommunikationsstark Mehr Infos Mehr unter Infos unter in Schweizerdeutsch in Schweizerdeutsch sowie sowie Deutsch Deutsch ist: ist: www.immomigsa.ch/de/references www.immomigsa.ch/de/references immomigsa.ch immomigsa.ch | working@immomigsa.ch | working@immomigsa.ch | 0840| 079 0840 079 079 079 IMMOBILIENPORTAL IMMOBILIENPORTAL IMMOBILIENSOFTWARE IMMOBILIENSOFTWARE PROFESSIONELLE PROFESSIONELLE WEBSITE WEBSITE
IMMOBILIENWIRTSCHAFT GENERAL- & TOTALUNTERNEHMER Vorteile einer Gesamtleistung Die Wohnungsnachfrage steigt weiter. Doch wo sollen diese Wohnungen gebaut werden? Ein Lösungsansatz wäre die hochwertige Verdichtung unserer Siedlungsräume und weniger strenge Bauvorschriften. Sieger eines Gesamtleistungswettbewerbs: Eine Wohnüberbauung in Sion von Losinger/Marazzi und Bonnard Woeffray Architekten. JÜRG ZULLIGER* in den städtebaulichen Kontext und so im Rahmen eines Studienauftrags pla- HOCHSTEHENDE ARCHITEKTUR UM JEDEN PREIS. weiter. Im Zuge der baulichen Verdich- nerische Überlegungen anzustellen und Vertieft man sich in die Wettbewerbspro- tung ist heute der Druck noch grösser, Vorschläge zu unterbreiten. gramme für neue Bauprojekte, hat man über Wettbewerbsverfahren hoch ste- jedes Mal das Gefühl, es ginge um ein hende Architektur zu verwirklichen. So WETTBEWERB MIT BONUSVORTEIL. Die Kon- Projekt von nationaler Bedeutung: Die werden zum Beispiel für eine bestimmte kurrenzverfahren schaffen einen Anreiz, Erschliessung darf keine Wünsche offen Aufgabe mehrere Architekturbüros ein- aus einer guten Auswahl an Ideen den lassen, der Bauherr will ein pfiffiges Lay- geladen, die konkrete Entwürfe einrei- wirklich optimalen Entwurf, die «geniale out der Innenräume, er verlangt Bauteile chen. Eine Expertenjury kürt dabei den Idee», zu finden. Hinzu kommt, dass sol- mit schier unbeschränkter Lebensdauer, besten Vorschlag. Ein Wettbewerb von che Verfahren heute in Fachkreisen und eine durchgängig gute Belichtung, Ener- Ideen ist auch sichergestellt, wenn ein in der Öffentlichkeit breit verankert sind. gieeffizienz, eine geschickte Einbindung Bauherr mehrere Planungsbüros einlädt, Vor allem grössere und komplexe Verfah- 12 | immobilia Oktober 2016
44 Achtung Beschnitt ! ren dürfen kaum noch unter der Hand weisen sich in der Umsetzung als zu an- INTEGRALER ANSATZ. Typisch für konventio- bzw. als Direktauftrag vergeben werden. spruchsvoll, zu kostspielig, oder es müs- nelle Verfahren sind auch gewisse Proble- Der Wettbewerb der Ideen wird oft mit sen überhaupt erst Verfahren entwickelt me bei den Schnittstellen: In einer ersten gewissen Anreizen belohnt, etwa einem werden, um das Projekt zur Realisie- Phase konzentrieren sich die Architekten Bonus für eine höhere Ausnützung eines rungsreife zu bringen. auf den Entwurf und die optimale Aus- Areals, dessen Bebauung nach fachli- Bei «normalen» Architekturwettbe- legung des Gebäudes, während ande- chem Urteil von hoher Qualität zeugt. werben ist man oft mit dem Problem aus- re wichtige Aspekte wie Integration der Doch diese Organisationsformen kön- gesprochen vager Kostenschätzungen Technik, betriebliche Abläufe und vor al- nen auch mit Nachteilen verbunden sein. konfrontiert. Die ersten Annahmen beru- lem Kostenfragen erst nachgelagert auf- Vor allem bei offenen Wettbewerben ist hen meist rein auf kubischen Berechnun- gegriffen werden. Der Gesamtleistungs- es gut möglich, dass der Entwurf zwar ar- gen der Baukosten (Schätzung pro Kubik- wettbewerb verfolgt einen anderen, einen chitektonisch und städtebaulich als die meter umbauten Raums). So spielen die integralen Ansatz: Hier wird zwar analog beste aller Varianten erscheint, aber den- Kosten letztlich auch bei der Jurierung oft eine Aufgabe definiert, und der Bauherr noch den Bedürfnissen des Bauherrn gar keine Rolle. «Die Folge ist, dass die steckt den Rahmen ab, welche Nutzun- nicht optimal entspricht – weil zum Bei- wahren Baukosten oft sehr viel höher lie- gen und welche räumlichen Bedürfnisse spiel der Vorschlag eines Büros ausge- gen als die Schätzungen aus dem Wett- das Bauprojekt abdecken muss. Die Eck- wählt wurde, das noch kaum Referenzen bewerb», warnt Mathias Müller von der punkte von Gesamtleistungswettbewer- tatsächlich realisierter Projekte einbringt. Stokar+Partner AG, der sich seit Jahren ben sind in der SIA-Ordnung 142 gere- Besonders häufig sind Schwierigkeiten mit Projektmanagement und der konkre- gelt; der dort beschriebene Ansatz richtet bei der praktischen Bauausführung – die ten Durchführung von Gesamtleistungs- sich insbesondere an «Auftraggeber, die Ideen des Architekten auf den Plänen er- wettbewerben befasst. die Zusammenarbeit von Architekten, In- RELAX ROBOTERMÄHER Einfache Bedienung Kurze Mähdauer Selbständiges Aufladen Perfekter Rasen GREEN Schnell, intelligent und effizient. Exklusiv bei Ihrem POWER Good news: Der iMow Robotermäher von VIKING setzt neue Mäh-Standards. Während er mäht, Fachhändler können Sie das Leben geniessen und tun, was immer Sie möchten. viking.ch VIKING – Ein Unternehmen der STIHL Gruppe.
IMMOBILIENWIRTSCHAFT GENERAL- & TOTALUNTERNEHMER Der SBB-Hauptsitz in Bern ging aus einem Gesamtleistungswettbewerb hervor. genieuren, weiteren Fachleuten und Un- bringen: Ihr Know-how über bestimm- dere um die Zusammenstellung des Pla- ternehmern wünschen». te Materialien und Lösungen kann früh- nungsteams. Laut Ernst Schaufelberger Anders als beim üblichen Verfahren zeitig mitberücksichtig werden; das gilt sei es natürlich gut denkbar, dass der In- bzw. Architekturwettbewerb setzt die Ko- beispielsweise auch für ihre Erfahrun- vestor den Wunsch äussere, welchen Ar- operation zwischen den Planungsteams gen mit Bauwerken in Sachen Unterhalt, chitekten er gerne im Team sehen wür- und demjenigen Unternehmen, das für Betriebskosten, Energie und Nachhaltig- de. Letztlich liegt es aber im Ermessen die Ausführung die Federführung über- keit. des Gesamtdienstleisters, diesen Ent- nimmt, schon viel früher ein. Die Jury bei scheid zu fällen. Gesamtleistungswettbe- einem Gesamtleistungswettbewerb ent- Bei der Jurierung norma werbe eignen sich besonders, wenn der scheidet letztlich über einen Lösungsvor- Rahmen klar gesetzt ist und der Inves- schlag, den ein Unternehmer – meist ein ler Architekturwettbewerbe tor sehr langfristige, konkrete Ziele ver- grosser General- oder Totalunternehmer spielen die Kosten oft keine wirklichen will – zum Beispiel ein Bau- – gemeinsam mit einem Architekturbüro Rolle.» projekt mit einer hohen Kostensicherheit ausgearbeitet hat. bei der Erstellung sowie im Betrieb und Der Gesamtleistungswettbewerb um- PLANUNG AUS EINER HAND. «Gesamtleis- natürlich auch eine grösstmögliche Ge- fasst schon in einer frühen Phase prak- tungswettbewerbe können bei bestimm- währ dafür, dass das investierte Kapital tisch alle wesentlichen Aspekte: den ten Situationen sehr sinnvoll sein», sagt über einen längeren Zeitraum die ange- konkreten Entwurf, die gesamte Pla- Ernst Schaufelberger. Er ist seit Jahren strebte Zielrendite abwirft. Gesamtleis- nung im Rahmen der baurechtlichen auf Investorenseite im Bereich Immobi tungswettbewerbe kommen manchmal Vorgaben und gestützt auf die Aufga- lien aktiv. Heute hat er die Funktion Head auch zum Zug, wenn ganz spezifische benstellung, aber auch schon Gedan- Real Assets bei Axa Investment Managers betriebliche Anforderungen berücksich- ken zur Realisierbarkeit, zur Qualität, zu Switzerland inne. Ein Gesamtleistungs- tigt werden müssen (bestimmte Kommu- den Kosten und den Terminen. Diese en- wettbewerb habe den Vorteil, dass der nikations- und Arbeitsformen, technische gere Zusammenarbeit hat zum Beispiel Investor nur einen Vertragspartner habe und logistische Vorgaben, Spitalbauten den Vorteil, dass sich die Experten des und sich der Totalunternehmer um sämt- mit aufwendigem Equipment und Tech- Generalunternehmers schon früh ein- liche Belange kümmern müsse, insbeson- nik etc.). Bei einem Verfahren, das eine 14 | immobilia Oktober 2016
21 Trennung von Architekturwettbewerb, te dann höchstens noch das ganze Projekt hohe Anforderungen an alle beteiligten Planung, Bauausführung und betriebli- abbrechen, falls die gesetzten Ziele doch Planungs- und Ausführungspartner. Ein chen Fragen umfasst, bestehen in diesen gefährdet erscheinen. Generell ist bei besonders prominentes Beispiel ist der Punkten weniger Sicherheiten. Dennoch Gesamtleistungswettbewerben noch an- 2014 in Bern-Wankdorf eröffnete neue würde Ernst Schaufelberger nicht so weit zumerken, dass der Kreis möglicher Hauptsitz der SBB. Den von der Bau- gehen und argumentieren, gerade insti- Vertragspartner auf der Seite Planung herrschaft ausgeschriebenen Gesamt- tutionelle Investoren wie grosse Versi- und Ausführung relativ klein ist. Denn leistungswettbewerb haben 2009 die cherungen oder Pensionskassen müssten schliesslich muss der General- respekti- Zentralschweizer Generalunternehmung generell wesentlich öfters Gesamtleis- ve Totalunternehmer, der sich einem sol- Anliker AG und das Büro Lussi + Halter tungswettbewerbe verlangen: «Für uns chen Gesamtleistungswettbewerb stellen Architekten gewonnen. Insgesamt 1800 ist es entscheidend, je nach Aufgabe und will, hohe Vorleistungen und Investitio- Angestellte haben dort ihren Arbeitsplatz. je nach Ausgangslage auf der ganzen Kla- nen für Planung und Organisation erbrin- Die hier erbrachte Gesamtleistung punk- viatur zu spielen», erklärt er. gen, um überhaupt einmal in dieses Ver- to Planung, Architektur und Ausführung Im Übrigen muss sich der Bauherr fahren einsteigen zu können. bot für dieses Grossvorhaben den idealen letztlich auch bei einem Gesamtleis- AXA Leben AG hat in jüngster Vergan- Rahmen, um die hohen Ansprüche an das tungswettbewerb den Ergebnissen des genheit zwei Gesamtleistungswettbewer- Raumkonzept, die Qualität und die Kos- Konkurrenzverfahrens stellen: Normaler- be ausgeschrieben, einen für einen Er- ten optimal umzusetzen. weise reichen mehrere Teams – zusam- satzneubau in Sion und einen in Chur. mengesetzt aus Generalunternehmer und Bei demjenigen in Sion obsiegte Losin- *JÜRG ZULLIGER Der Autor, lic. phil. I der Universität Zürich, Architekten – Lösungsvorschläge ein; den ger/Marazzi mit Bonnard Woeffray Archi- arbeitet seit 1995 als Fachjournalist mit Stichentscheid, welche Entwurfsvarian- tekten aus Monthey; beim anderen Pri- dem Schwerpunkt Immobilien. te als Gewinnerin hervorgeht, entschei- ora AG mit Giubbini Architekten. Beide det letztlich die Jury. Der Bauherr könn- Projekte stellen aufgrund ihrer Mikrolage «Die Schulungen von W&W sind sehr professionell und praxisnah.» Mark Schmitz und Tobias Schmitz Mitinhaber Schmitz Immobilien AG – Biel W&W Immo Informatik AG ist die Schweizer Marktführerin für Software im Immobilienbereich. www.wwimmo.ch W&W Immo Informatik AG · Obfelderstrasse 39 · 8910 Affoltern am Albis · Bern · St.Gallen · Telefon +41 44 762 23 23 · info @wwimmo.ch
IMMOBILIENWIRTSCHAFT INTERVIEW «Der Bau hat enorme Fortschritte gemacht» Die Bautätigkeit ist heute im Zuge von Neubauten, Verdichtungen und Ersatzneubauten sehr hoch. Markus Sidler, CEO der Anliker Generalunternehmung, äussert sich zum Kostendruck beim Bau, zur Qualität und zu Gesamtleistungswettbewerben. JÜRG ZULLIGER – Herr Sidler, jeder, der schon einmal gebaut hat, legt Wert auf Qualität beim Bau. Was braucht es, damit qua litativ gute Bauten entstehen? – Markus Sidler: In den letzten Jahren war oft nur der Preis das ausschlaggebende Kriterium. Erfreulicherweise zeichnet sich neuerdings ein Trend ab, der Quali- tät das nötige Gewicht beizumessen. Vor allem institutionelle Investoren denken um. Das fängt bereits mit der Wahl des Generalunternehmers an. Der Bauherr muss den Mut haben, nicht den billigsten zu wählen, sondern den günstigsten. Er muss demjenigen den Vorzug geben, der zu einem günstigen Preis offeriert und zu- gleich für die gestellte Aufgabe am bes- ten geeignet ist. Qualität sicherstellen heisst bei der Umsetzung, dass die Bau- und Projektleiter vor Ort Qualität fordern und kontrollieren. – Sind Gesamtleistungswettbewerbe ein Mittel, um einem Bauherrn grösst mögliche Qualität zu bieten? – Solche Gesamtleistungswettbewerbe kommen vermehrt zur Anwendung. Wir von Anliker haben zum Beispiel den Ge- samtleistungswettbewerb für den neuen SBB Hauptsitz in Bern-Wankdorf gewon- nen. Auch der Neubau der Kripo der Stadt Zürich soll nach einem solchen Wettbewerb realisiert werden. Es gibt viele weitere Beispiele: etwa das Projekt Allmend in Luzern von Halter Unterneh- mungen oder das Sportstadion in Biel von HRS. BIOGRAPHIE – Was sind die wichtigsten Vorzüge MARKUS SIDLER gegenüber einem konventionellen ist Vorstandsmitglied Verfahren? der Branchenorganisa- – Zum Vergleich: Bei einer Planung mit tion Entwicklung einem Architekturwettbewerb erhält der Schweiz und CEO der Bauherr zwar ein Projekt, das aber hin- Zentralschweizer Anli- ker Generalunterneh- sichtlich der Kosten und Machbarkeit in- mung. Die Gesamt- nerhalb eines bestimmten Budgets mit gruppe beschäftigt einiger Unsicherheit behaftet ist. Bei ei- rund 1600 Mitarbeiter. nem Gesamtleistungswettbewerb koor- diniert ein Totalunternehmer das Ver- fahren. Der Unsicherheitsfaktor bei den Kosten entfällt. Der Bauherr hat dabei kommunikativen Büroräumen zu schaf- – Nachhaltigkeit ist heute ein grosses den Vorzug, dass er nicht nur ein ausge- fen. Die Bauherrschaft hatte die Mög- Thema. Kann man einem Bauherrn arbeitetes Projekt, ein Raumprogramm lichkeit, aus mehreren Projekten die heute Aufschluss darüber geben, was und die Architektur erhält, sondern auch wirklich beste Variante zu wählen, die ein Bau langfristig im Betrieb kostet eine Preisnote und einen Termin. wir dann zusammen mit den Architek- und welcher Energieverbrauch zu – Was läuft ganz konkret anders ab? ten entwickelt haben. Vom ersten Tag kalkulieren ist? – In Bern war es von Anfang an eine zent- an waren den SBB als Bauherrschaft die – Auf 10 bis 20 Jahre hinaus kann man rale Vorgabe, 1800 neue Arbeitsplätze in Kosten bekannt. heute auf entsprechendes Zahlenmateri- 16 | immobilia Oktober 2016
22 al zugreifen und Kalkulationen anstellen. 24 Grad wohlfühlt und in der Nacht die gen geführt. Dies ohne, dass man die Man weiss zum Beispiel, welcher Boden- Fenster kippt, verursacht einen deutlich Schraube auf dem Gesetzesweg angezo- belag mit welchen Kosten für Unterhalt, höheren Bedarf. Die Sensibilität der Nut- gen hätte. Schon allein wenn ich daran Reinigung oder Ersatz verbunden ist. Mit zer muss verbessert werden. denke, in welchem Ausmass die Wärme- solchen Instrumenten kann der Bauherr dämmung neuer Fenster besser gewor- auf das Projekt einwirken und damit Bei einem Gesamtleis den ist, eröffnen sich ganz neue Mög- auch die längerfristigen Lebenszyklus- lichkeiten. tungswettbewerb entfällt kosten direkt beeinflussen. – Wird die Energiewende gelingen? – Wird es irgendwann möglich sein, so der Unsicherheitsfaktor – Was Bau und Technik betrifft, sind wir gar gewisse Zusicherungen oder Ga bei den Kosten.» auf gutem Weg. Wegen des generell tie- rantien für Energieverbrauch und Be fen Wohnungsleerstandes war in den triebskosten abzugeben? letzten Jahren aber die Sanierungsrate – Derzeit ist das kaum möglich, weil zu zu tief. Sie liegt bei nur etwa 1% pro viele weitere Faktoren mit hineinspielen. Jahr. Im Zuge von baulichen Verdichtun- Nehmen wir als Beispiel den Energiever- gen, die sich vielerorts abzeichnen, wird brauch in einem Mehrfamilienhaus: Das – Die kantonalen Energiegesetze wer aber der Anteil von Rückbauten und Er- Benutzerverhalten spielt eine zentrale den in den nächsten Jahren ver satzneubauten zunehmen. Denn viele Rolle. Jedes zusätzliche Grad Celsius bei schärft. Wie geht es weiter im Be Gebäude aus den 1960er- bis 1980er- der Raumtemperatur ist mit einem um reich Energiesparen? Jahren genügen nicht mehr den heuti- sieben Prozent höheren Energiever- – Der technische Fortschritt hat in den gen energetischen Anforderungen. brauch verbunden. Wer sich bei 23 oder letzten Jahren zu enormen Verbesserun- Wir machen Immobilien profitabler. Livit Baumanagement Sorgt für tadellose Renovationen. Livit Real Estate Management Experten für Bewirtschaftung, Vermietungsmanagement und Baumanagement www.livit.ch immobilia Oktober 2016 | 17
IMMOBILIENWIRTSCHAFT INFORMATIONSTECHNOLOGIE 19 Softwareentwicklung in der Immob Heute sind Applösungen auf Tablets oder Smartphones aus der Immobilienbranche nicht mehr wegzudenken. Ein Teamleiter der W&W Immo Informatik AG erinnert sich an die Anfänge der Softwareentwicklung. verbreitet war, wurden die meisten Pro- gramme darauf ausgelegt. Obwohl die tex- torientierten Benutzeroberflächen nicht sehr anwenderfreundlich waren, konnten sie geübte Nutzer relativ schnell bedienen. Dadurch, dass die Software nicht in Me- nüs und Untermenüs aufgeteilt war, konn- te man die gewünschte Funktion mittels Zahlenbefehl direkt aufrufen. Für die Entwickler bedeutete die Pro- grammierung viel Aufwand, da es prak- tisch keine Hilfstools gab, die das Pro- grammieren vereinfacht hätten. Somit musste jede Funktion einzeln geschrieben werden. JAHR 2000. Die Ablösung der bestehenden MS DOS-Lösungen durch Windows kom- patible Lösungen wurden durch das «Jahr 2000-Problem» begünstigt. Es wurde be- fürchtet, dass viele ältere Programme die Jahrtausendwende nicht schadlos über- stehen würden und daraus existenzbedro- hende Folgeschäden entstehen könnten. Ohne diesen externen Druck für einen Sys- temwechsel wären vermutlich noch heute zahlreiche MS DOS-Anwendungen im Einsatz. MICROSOFT WINDOWS. Mit Microsoft Win- dows wurde die zeichenbasierte Benutzer- oberfläche durch eine grafische Benutzer- oberfläche oder «Graphical User Interface» (GUI) abgelöst. Diese grundlegende Ver- änderung ermöglichte es, viel benutzer- freundlichere Programme anzubieten. Ein weiterer grosser Vorteil des GUI ist, dass SIMON WOLFENSBERGER * ne Anbieter von Softwarelösungen für die viele Hilfestellungen, wie beispielsweise SIEGESZUG DES PC. Bevor die Personalcom- Bewirtschaftung von Immobilien mit zum Erklärungen oder Grafiken, direkt einge- puter mit dem Betriebssystem MS DOS in Teil wenigen Kunden. Doch allmählich bunden werden können. Aufgrund der Privathaushalte Einzug hielten, waren fand auf der Anbieterseite eine Konsolidie- grafischen Oberfläche stand nun auch die Grossrechner- oder Minicomputerlösun- rung statt, das heisst, bestehende Anbie- Maus zur Verfügung. Dieses heute alltäg- gen die einzige Möglichkeit, Daten elek ter verschwanden oder wurden von Mitbe- liche Eingabegerät musste sich damals bei tronisch zu verarbeiten. Da diese Systeme werbern übernommen. den Anwendern zuerst etablieren. sehr teuer waren, wurden sie nur bei gros- Für die Entwickler bestehen Hilfspro- sen Bewirtschaftungsfirmen eingesetzt. MS DOS. Zusammen mit der Weiterentwick- gramme, die ein sehr effizientes Program- Erst in den 80er-Jahren wurden PC (meis- lung und -verbreitung der PC wuchs auch mieren ermöglichen. Diese sogenannten tens mit MS DOS als Betriebssystem) für die Nachfrage nach Immobilienbewirt- 4GL-Tools bieten viele Hilfestellungen an, private und kleinere Betriebe erschwing- schaftungssoftware. Da bei den PC das damit nicht sämtliche Fenster manuell lich. In dieser Zeit gab es viele verschiede- Betriebssystem MS DOS am weitesten ausgearbeitet werden müssen. Doch sie schränken die Entwickler auch ein, da nicht mehr alles möglich ist, sondern nur noch das, was vom Tool unterstützt wird. www.visualisierung.ch Heute möchte man sich nicht mehr ein- schränken lassen durch 4GL-Tools, wes- halb alles wieder von Grund auf selber pro- grammiert wird. 18 | immobilia Oktober 2016
Sie können auch lesen