FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE

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FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE
NR. 10 | OKTOBER 2016           83. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 6.– | www.svit.ch

FELIX HEGETSCHWEILER
ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE

IMMOBILIENPOLITIK. Sind Richter die besseren Planer?......................................................................................... 8
IMMOBILIENWIRTSCHAFT. Auswirkungen von Negativzinsen auf Renditen...................................... 22
BAU & HAUS. GU/TU-Markt: Totgesagte leben länger.............................................................................................. 45
FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE
Waermepumpe_82x195_CH 07.05.14 13:24 Seite 1
EDITORIAL            URS GRIBI

18                                                       Axialventilator einer Weishaupt Luft-Wasser-Wärmepumpe
                                                         mit strömungsoptimierter Kontur („Eulenflügel“)

HERBSTSESSION –
WAS BLEIBT?

                                 URS GRIBI
                                 «Bei der aktuellen
                                 Entwicklung sollte
                                 in verschiedenen
                                 Kantonen über die
                                 Aufhebung der For-
                                 mularpflicht nach-
                                 gedacht werden.»

 Die Herbstsession wird vor allem mit zwei
Geschäften in Erinnerung bleiben und uns – als
Bürger, als Unternehmer und als Erwerbstätige –
noch einige Zeit beschäftigen: die Umsetzung
der Masseneinwanderungsinitiative und die
Rentenreform. Was letztere betrifft, können un-
sere Politiker in Bern und wir die Augen vor der
Realität nicht mehr verschliessen. Hier rollt ein
Tsunami auf uns zu. Als Arbeitgeber und als
Verband müssen wir Position beziehen und den
Blick auf den Horizont richten.

                                                         Die Kunst der leisen Kraft.
Nebst diesen «Monstergeschäften» ging der
Schlussakt der Mietrechtsdebatte beinahe un-
ter. Der Ständerat versenkte die vom Bundesrat
erzwungene Vorlage unzweideutig. Immer wie-              Die zuverlässigen Hocheffizienz-Wärmepumpen von Weishaupt
der in Erstaunen versetzt mich dabei Bundes-             holen die Wärme aus der Luft. Sie tun das nicht nur ausdauernd
präsident Johann Schneider-Ammann – nota be-             und kraftvoll, sondern auch extrem leise. Dafür sorgen unter anderem
ne ein Mitglied der FDP. In der Debatte um die
                                                         die speziell geformten Ventilatoren, die den lautlosen Eulenflug
Verschärfung des Mietrechts argumentierte er
                                                         zum Vorbild haben.
stramm links: «Die Vorlage des Bundesrates ist
                                                         Weishaupt AG, Chrummacherstrasse 8, 8954 Geroldswil ZH
über das Ganze gesehen ausgewogen.» «Die
Formularpflicht hat keine negativen Auswirkun-           Tel.: 044 749 29 29, Fax: 044 749 29 30, 24-h-Service: 0848 830 870
gen auf die Investitionstätigkeit.» Es ist mir da-       www.weishaupt-ag.ch
bei egal, ob er nach dem Kollegialitätsprinzip
argumentiert oder ob er seine persönliche Mei-
nung vertritt. Als Volkswirtschaftsminister dürf-
                                                         Das ist Zuverlässigkeit.
te ihm hoffentlich nicht entgangen sein, wie viel
Kapital die Nationalbank in den Finanzmarkt
pumpt und was dies für Auswirkungen hat.

Unscheinbar war auch die Meldung aus dem
Bundesamt für Statistik. Die diesjährige Leer-
standsquote ist per 1. Juni 2016 um über 5400
Wohnungen auf 1,30% gestiegen. Stand und
Entwicklung erklären auch, warum die Nach-
richt kaum ein Echo erzeugte. Noch vor kurzem
war dies ganz anders: Die Quote war die Muniti-
on im Kampf gegen «unverschämte Vermieter»
und «Wucher-Mietzinse».
                                                         Brenner        Brennwerttechnik      Solarsysteme       Wärmepumpen
Ihr Urs Gribi

2   |   immobilia Oktober 2016
FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE
IMMOBILIA                                                                                                             INHALT NR. 10 OKTOBER 2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              NR. 10 | OKTOBER 2016           83. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 6.– | www.svit.ch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              FELIX HEGETSCHWEILER
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              IMMOBILIENPOLITIK. Sind Richter die besseren Planer?........................................................................................ 8
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              IMMOBILIENWIRTSCHAFT. Auswirkungen von Negativzinsen auf Renditen ..................................... 22
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              BAU & HAUS. GU/TU-Markt: Totgesagte leben länger ............................................................................................. 45
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Felix Hegetschweiler
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  (Bild: Urs Bigler)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             FOKUS                                                                                                                                                                       35		 KUNSTVOLLER GRAUER KUBUS
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach zweijähriger Bauzeit wurde Ende Juni das
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             04 «UNSERE BRANCHE BRAUCHT MEHR MACHER»
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kunstmuseum in Chur wiedereröffnet. Unser
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Felix Hegetschweiler, Mitglied der Gruppenlei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Autor beschreibt die Ausstellungsräume.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                tung bei der Halter AG, erklärt im Interview das
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         40		 BEDROHTE BAUMÄSTHETIK
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamtleistungsmodell und seine Leidenschaft
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dieses Jahr litten Bäume häufig an Blattverfär-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                im Beruf.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                bungen und Nadelverlust. Die Ursachen dafür
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             IMMOBILIENPOLITIK                                                                                                                                                                  sind oft Insekten oder Bakterien, die vielfach mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             08 SIND RICHTER DIE BESSEREN PLANER?                                                                                                                                               der Globalisierung eingeschleppt wurden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das Bundesgericht hat die Baubewilligung für                                                                                                                         43		 MEHR SICHERHEIT FÜR FAHRGÄSTE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    die Siedlung Ringling aufgehoben. Das Projekt                                                                                                                               Ab September 2017 sind die neuen Normen EN
        ZITIERT                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 81-20/50:2014 für die Aufzugsplanung verbind-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    erfülle nicht den Anspruch an gute Gestaltung.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             09		 KURZMELDUNGEN                                                                                                                                                               lich. Wir empfehlen, die neuen Normen bereits
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                heute anzuwenden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             IMMOBILIENWIRTSCHAFT                                                                                                                                                        45		 GU/TU: TOTGESAGTE LEBEN LÄNGER
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                In den letzten Jahren hat sich der GU/TU-Markt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             12		 VORTEILE EINER GESAMTLEISTUNG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                rasant verändert. Die zunehmende Professiona-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ganz konnte sich die Gesamtleistungswettbe-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                lisierung der Bauherrn und komplexer geworde-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    werbe zwar noch nicht durchsetzen. Aber für
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ne Submissionsphasen zwingen die Marktteil-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    bestimmte Projekte gibt es gute Argumente.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nehmer zu Anpassungen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             16	«DER BAU HAT ENORME FORTSCHRITTE GEMACHT»
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Makus Sidler, CEO der Anliker Generalunter-                                                                                                                          IMMOBILIENBERUF
          Oft kommt die                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             nehmung, äussert sich zum Kostendruck, zur
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         48		 SEMINARE UND TAGUNGEN
     Unterzeichnung des                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Qualität und zu Gesamtleistungswettbewerben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         49		 KURSE DER SVIT-MITGLIEDERORGANISATIONEN
     Bauvertrages einer                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      18	SOFTWAREENTWICKLUNG IM RÜCKBLICK
     gegenseitigen Kriegs-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dieser Artikel wirft einen Blick auf die Ge-                                                                                                                         VERBAND
     erklärung gleich. Eine                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         schichte der Softwareentwicklung in der Immo-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         52		 ROBOTER AUF DER BAUSTELLE
     Kooperation der Betei-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         bilienbranche.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zwei Referate im Rahmen der KUB-Focus-Ver-
     ligten von Anfang an                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    20	GEFRAGTE BEGLEITER FÜR BAUPROJEKTE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                anstaltung vom 13. September zeigten auf, dass
     scheint wegen der oft                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Weil heutige Bauvorhaben immer komplexer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                digitale Prozesse die Architektur und die Arbeit
     unsachgemässen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 werden, steigt die Nachfrage nach Bauherren-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf der Baustelle verändern werden.
     Verteilung der Risiken                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         beratern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         54		 EIN SCHIFF WIRD KOMMEN
     und der fehlerhaften                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    22	«HISTORISCHES NEULAND»
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Bereits zum 6.Mal lud der SVIT Zürich zum Net-
     Transparenz ausge-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Am «SPG Intercity Talk» diskutierten fünf Ex-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                working-Anlass «Immo-Boat» auf dem Zürich-
     schlossen.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     perten die Auswirkungen von Negativzinsen auf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                see ein. Unser Autor war mit an Bord.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Renditen und Anlagestrategien im Immobilien-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         57		 «DU HAST UNSER HAUS GUT GEBAUT»
                     HELMUT ECHTER-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 markt – teils kontrovers.
                     HOFF                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Denkwürdige GV 2016 des SVIT Bern: Thomas
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             24	MEHR STADT WAGEN
                     ehemaliger Vizepräsident                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Graf, der den Verband fünf Jahre präsidiert hat,
                     des Hauptverbandes der                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Der Branchenverband «Entwicklung Schweiz»
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                wird zum Ehrenmitglied ernannt und übergibt
                     Deutschen Bauindustrie                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         bezieht Position zum Thema «Quartier- und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                die Amtsgeschäfte seinem Nachfolger, dem bis-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Arealentwicklung in der Schweiz».
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                herigen Vizepräsidenten Andreas Schlecht.
                                                                                                                                                                                                                  NR. 11 |
                                                                                                                                                                                                                           NOVEMBER
                                                                                                                                                                                                                                      2015
                                                                                                                                                                                                                                                82. Jahrgang
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             27	EIGENTUMSWOHNUNGEN BLEIBEN BEGEHRT
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Angesichts fehlender Anlagealternativen und
                                                                                                                                                                                                                                                                         | Erscheint
                                                                                                                                                                                                                                                                                       monatlich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        | CHF 6.–
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  | www.svit.ch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         MARKTPLATZ
                                                                        6.– | www.svit.ch
                                                                  | CHF
                                                      monatlich
                                        | Erscheint
                         83. Jahrgang
                  2016
       | JANUAR
NR. 01

                                                                                       NR. 10 | OKTOBER
                                                                                                        2015              82. Jahrgang |

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dem tiefen Zinsniveau ist es nicht erstaunlich,
                                                                                                                                         Erscheint monatlich                                                                                                                                                                                                                                                  | www.svit.ch
                                                                                                                                                             | CHF 6.– | www.svit.ch                                                                                                                                                                                                                | CHF 6.–
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   monatlich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     | Erscheint
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       82. Jahrgang
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     2015
                                                                                                                                                                                                                                                                                          DEZEMBER
                                                                                                                                                                                                                                                                                 NR. 12 |

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         51	STELLENMARKT
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dass die starke Nachfrage nach Eigentumswoh-
                                                                                                                                                                             AMELIE-T
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         60	MARKTPLATZ & PRODUKTE-NEWS
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nungen anhält.
                                                                                                                                                                                 LANGZEI
                                                                                                                                                                                                                  TSTRATE                        HERES MA
                                                                                                                                                                                                                              GIEN FÜR
                                                                                                                                                                                                                                                         YER
                                                                                                                                                                                                                                                      DAS STOCKWE

                                                                                M                                                                                                                                                                                                         RKEIGEN

                                                                         WILHEL
                                                                                                                                                                  IMMOBILIE
                                                                                                                                                                                                   NPOLITIK.                                                                                                               TUM – SEITE
                                                                                                                                                                 IMMOBILIE                                             Wahlausgan                                                                                           04

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         70	BEZUGSQUELLENREGISTER
                                                                                                                                                                                                             g weckt

                         SASCHA
                                                                                                                                                                                                 NWIRTSCHA           Erwartunge
                                                                                                         04                                       IMMOBILIE                                      FT. Logistik-                   n ..............................
                                                                                             SEITE                                                                              NRECHT.                        und Industrieim
                                                                                   MENT,                                                                                                   14 Handlungsb                       mobilien
                                                                                                                                                                                                                                                                  ..............................

                                                                  IM INVEST                                                                                                                              edarf im                                                                                .........................
                                                                                                                                                                     .....................                                                        als Anlagealter                                                          10

                                                                                                                                                                                                                   STEFAN
                                          VITÄT                                                                                                                                                                    Stockwerke
                                    KREATI                                                                                            Druck ......................... ................... 28                                   igentum                                                   native ..............
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         34
                          ÜBER                                                                    nsen erhöhen
                                                                                                                                                                                                                                                                                          ..............................
                                                                                                                                                              .........................
                                                                                                                                                                                                                 34                                                                                                        ..............................
                                                                                    t – Negativzi

                                                                                                                                                                                                                  ZANETTI
                                                                                                                                  .........................                                    ...............                                                                                                                                              ..........   42

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             28		 DER MONAT IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT
                                                                       Investmen                      .........................                                    .........................

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             ZIMMERLI
                                              CHAFT.                    .........................
                                                                                                  aftung
                                                                                                         .........................
                                    IENWIRTS               ch erneuern
                            IMMOBIL
                                         Richtig
                                                 energetis            in der Bewirtsch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     JOËLLE
                                   HAUS.                   luktuation                                                                                                                                    SOZIALE NETZWERKE
                             BAU &            F. Personalf                                                                                                                                          IM WOHNBEREICH
                                     IENBERU                                                                                                                                                                       – SEITE 04                                                                                                                                                                            SEITE 04
                             IMMOBIL                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               T 2016 –                                                                                                                                                                            10
                                                           IMMOBILIENPOLITIK.                                                                                                                                                                                                                                                                                GSMARK                                                                                                                                                    .............................
                                                                                                        Wohnbudget  der Schweizer Haushalte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      WOHNUN                                                                                                                                                          ..............................                                    16

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         73	ADRESSEN & TERMINE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     ..............................                                             .....................
                                                                           IMMOBILIENWIRTSCHA                                                         seit Jahren stabil                                                                                                                                                                                                                                   überholt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              gsziffer ist
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ..............................
                                                                                                       FT. Stephan Jung                                                                          ............................                                                                                                                                                                                                                       achfrage                                                                      66
                                                                                                                           zur Zukunft des                                                                                    12                                                                                                                                                   Leerwohnun
                                                                           VERBAND. Valuation                                                stationären Detailhandels                                                                                                                                                                                                                               g treibt Wohnungsn
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ..............................
                                                                                                     Congress: Preis                                                                                                                                                                                                                                         NPOLITIK.                                                                                              ..............................
                                                                                                                     ist nicht gleich Wert                                                                     ............. 36
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            IMMOBILIE                                                FT. Zuwanderun                                  ..............................
                                                                                                                                           .............................................................
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                                                                                                                                                                                                                                                                    56                                                                                                              Estate Campus
                                                                                                                                                                                                                                             ....................
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              IMMOBILIE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Swiss Real
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               VERBAND.

                   Bestellung                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                BAU & HAUS                                                                                                                                                                  74	ZUGUTERLETZT / IMPRESSUM
                   Jahresabonnement                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          34		 MODERNES LICHT – DIGITAL VERNETZT
                   12 Ausgaben:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die digitale Revolution macht auch vor dem
                   nur CHF 68.00                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Thema Licht nicht halt. Die rasante Entwicklung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    zeigt sich anhand immer effizienter und kleiner
                   E-Druck AG                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       werdenden Leuchten und Lampen.
                   Simone Feurer
                   simone.feurer@edruck.ch
                   Tel. 071 246 41 41

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         immobilia Oktober 2016   |   3
FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE
FOKUS          GENERAL- UND TOTALUNTERNEHMER

4   |   immobilia Oktober 2016
FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE
«WIR SORGEN
    FÜR KOSTEN­
     SICHERHEIT»
    Felix Hegetschweiler, Mitglied der   DIETMAR KNOPF*   

                                         –Sie leiten den Bereich Gesamtleistun-
Gruppenleitung bei der Halter AG, über   gen bei der Halter AG. Welche Fakto-
das Gesamtleistungsmodell, Motivation    ren sind für den Erfolg des Gesamt-
                                         leistungsmodells (GL-Modell) massge-
           und Leidenschaft im Beruf.    bend?
                                         –Es ist wichtig, dass wir in einer frühen
                                         Projektphase ins Boot geholt werden,

                     42
                                         möglichst vor der Baueingabe. Je später
                                         wir in ein laufendes Projekt einsteigen,
                                         desto weniger kann Einfluss auf Qualität
                                         und Kosten genommen werden. Wir wol-
                                         len Projekte von Anfang an entwickeln und
                                         gestalten, auch um Planungsfehler zu ver-
                                         meiden. Deshalb hat sich Halter für das
                                         GL-Modell entschieden.
                                         –Wo liegen die Einsparpotenziale ge-
                                         genüber dem GU-Modell?
                                         –Die Einsparpotenziale liegen in der über-
                                         greifenden Fachkompetenz, die wir bei
                                         Halter versammelt haben. Mit unseren
                                         Mitarbeitenden decken wir den gesamten
                                         Gebäudelebenszyklus ab, von der Projekt-
                                         entwicklung über die Realisierung bis hin
                                         zur Bewirtschaftung. Die grössten Ein-
                                         sparpotenziale liegen in der Planungspha-
                                         se, wenn Rohbau und Haustechnik ausfüh-
                                         rungsreif geplant werden: Wird das
                                         Fachwissen aus der Ausführung in die Pla-
                                         nungsphase integriert, führt dies zu enor-
                                         men Kostenein­sparungen.

                                           ·   Wasserschadensanierungen
                                           ·   Bauaustrocknungen
                                           ·   Isolationstrocknungen
                                           ·   Mikrowellen-Trocknung
                                           ·   24 Std. Notservice

                                                                                www.trockag.ch

                                           Dietikon       043   322   40   00
                                           Boniswil       062   777   04   04
                                           Chur           081   353   11   66
                                           Horw           041   340   70   70
                                           Muttenz        061   461   16   00

                                                                immobilia Oktober 2016      |    5
FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE
FOKUS           GENERAL- UND TOTALUNTERNEHMER

   Heute ist es schwierig
geworden, ausführungs-
starke Praktiker zu finden.»

    BIOGRAPHIE
    FELIX HEGETSCHWEILER
    (*1964) dipl. Architekt FH, be-
    gann seine Karriere nach dem
    Studium in der Kalkulationsab-
    teilung der Göhner AG. Danach
    war er viereinhalb Jahre bei der
    Halter AG in verschiedenen
    Funktionen tätig. Weitere zehn
    Jahre arbeitete er bei der HRS
    Real Estate AG, wo er während
    fünf Jahren Miteigentümer war.
    Seit 2011 ist er erneut bei der
    Halter AG als Geschäftsführer
    des Bereichs «Gesamtleistun-
    gen» und seit März 2016 auch
    des neu geschaffenen Bereichs
    «Renovationen».

–In welcher Planungsphase wird der          weiteres Kriterium sind die handelnden       –Meiner Meinung nach werden die Auswir-
Gesamtleistungsvertrag unter­               Personen, denn Bauen ist und bleibt ein      kungen immens sein. Da rollt eine riesige
zeichnet?                                   People-Business. Für die fachliche Beur-     Welle auf uns zu. Nehmen wir zum Beispiel
–Am liebsten auf der grünen Wiese mit       teilung der Offerten habe ich in meinem      das Building Information Modeling BIM.
einem Benchmark-Vertrag. Im Ernst: In-      eigenen Team HLK-Spezialisten, Elektro-      Mit dieser 3D-Modell basierten Planung
vestoren fahren mit dem GL-Modell be-       ingenieure, Fassadenplaner sowie Hoch-       brauchen wir für den Bau von Häusern in
züglich Kostensicherheit, Bruttorendite     und Tiefbau-Spezialisten.                    Zukunft vermutlich nur noch einen Desig-
und Projektsteuerung am besten, wenn sie    –Wer bezahlt die Mehrkosten beim             ner, der sagt, wie das Gebäude aussehen
uns die Bauaufgabe inklusive Projektent-    ­GL-Modell?                                  soll. Nachdem er seine Entwürfe auf die vir-
wicklung übergeben. Auf Wunsch organi-       –Falls unsere Kunden Nachträge wün-         tuelle BIM-Plattform geladen hat, können
sieren wir auch Architekturwettbewerbe.      schen, sind die Zusatzkosten von ihnen zu   ihn die Fachplaner und Unternehmer dort
Anschliessend wählen wir mit den Bauher-     übernehmen. Wenn wir uns beim Kosten-       direkt weiterbearbeiten. Diese Entwicklung
ren das beste Projekt aus. Doch für diese    voranschlag verkalkuliert haben, zahlen     könnte das Fundament mehrerer Berufs-
Art der Ausführung braucht es Vertrauen      wir den Mehrbetrag.                         gruppen ins Wanken bringen.
– das wiederum nur langsam wächst. Der       –Baut die öffentliche Hand auch Pro-        –Beim Gesamtleister laufen alle Fäden
Erfolg zeigt uns, dass uns immer mehr In-    jekte mit dem GL-Modell?                    zusammen. Wie oft sind Sie auf den
vestoren v­ ertrauen.                        –Kaum, obwohl es bei vielen öffentlichen    Baustellen Ihrer Projektleiter?
–Meinen Sie institutionelle oder private     Projekten dringend nötig wäre. Würden       –Zu wenig, ungefähr drei Mal pro Jahr. Ich
Investoren?                                  öffentliche Auftraggeber das GL-Modell      müsste mehr auf der Baustelle sein. Lei-
–Beide. Unsere Auftraggeber sind über-       anwenden, käme schnell heraus, dass mit     der schaffe ich es nicht, alle Baustellen re-
wiegend institutionelle Investoren, bei-     der herkömmlichen Abwicklung (Archi-        gelmässig zu besuchen. Deshalb haben
spielsweise Pensionskassen, und manch-       tekturwettbewerb, Ausschreibung und         wir die Betreuung der Projekte innerhalb
mal auch private.                            Einzelvergaben) rund 15 bis 20% zu teu-     der Geschäftsleitung aufgeteilt.
–Nach welchen Kriterien wählen Sie die       er gebaut wird.                             –Können Sie einen typischen Arbeits-
Planungs- und Ausführungsunterneh-           –Die Digitalisierung macht auch vor         tag beschreiben?
men aus?                                     den Planungs- und Bauprozessen nicht        –Mein Arbeitstag beginnt zwischen 5.30
–Zuerst vergleichen wir die Referenzen       Halt. Welche Auswirkungen hat das           und 6.30 Uhr. Ich komme ins Büro, zie-
und die Bonität der Unternehmen. Ein         auf die Baubranche?                         he mich um und jogge eine halbe Stunde

6    |   immobilia Oktober 2016
FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE
der Limmat entlang. Danach geht es meis-     gekommen ist, wie er wichtige Erfahrun-     –An welchen Projekten arbeiten Sie
tens mit Projekt- und Mitarbeitersitzun-     gen gesammelt hat oder mehr Verantwor-     ­gerade?
gen oder Kundenmeetings weiter. Meine        tung übernimmt.                             –Meine wichtigsten Projekte sind die
Hauptaufgaben als Geschäftsführer zwei-      –Was tun Sie, wenn Konflikte                «Mall of Switzerland» (Bauvolumen: rund
er Geschäftsbereiche sind Projektakqui-      ­auftauchen?                                280 Mio. CHF), das Ambassador House
sition und Mitarbeiterführung. Ich muss                                                              (Bausumme: 150 Mio. CHF) in
dafür sorgen, dass meine rund 100 Mit-           Das Coachen von Mitarbeitern                        Opfikon und eine Sanierung
arbeiter problemlos ihre Arbeit erledigen                                                            von 400 Wohnungen in Wa-
können. Ein Grossteil meiner Aufgabe be-
                                             ist für mich eine grosse Befriedi-                      bern im Kanton Bern. Mein
steht darin, Fragen zu beantworten oder      gung in meinem Berufsleben.»                            Hauptfokus liegt heute be-
Probleme zu lösen.                                                                                   reits auf der Auftragsbeschaf-
–Welche Rolle spielen fachliche und                                                                  fung für 2018. Zudem begleite
kulturelle Unterschiede in den Projekt-                                                              ich die Positionierung unse-
teams?                                                                                               rer neuen Geschäftsstelle in
–Die fachlichen Unterschiede spielen eher                                                            der Romandie und treibe den
eine untergeordnete Rolle, weil vor allem                                                            Aufbau einer Renovationsab-
jüngere Mitarbeitende meistens gut aus-                                                              teilung voran. Da wir mehr als
gebildet sind. Gerade auch wegen der kul-                                                            die Hälfte unseres Umsatzes
turellen Unterschiede ist unsere Mission:    –Dann analysiere ich, ähnlich wie ein Psy- mit Gebäuderenovationen machen, müs-
«Potenziale erkennen und umsetzen», in       chologe, mein Gegenüber, die Situation sen wir uns in diesem Bereich noch stär-
unserem Tagesgeschäft von zentraler Be-      und frage mich, warum dieser Konflikt ker am Markt positionieren. 
deutung. Ich versuche jedem Mitarbeiten-     entstanden ist. Warum läuft es nicht? Ist
den, egal, welche Funktion er innehat oder   der Mitarbeitende überfordert? Kann ich
wo er herkommt, jeden Tag vorzuleben         ihn in einem anderen Bereich einsetzen?                DIETMAR KNOPF
                                                                                                    Der diplomierte Architekt ist Redaktor der
und zu erläutern, was es mit dieser Bot-     Doch wenn ich trotz Gesprächen und                     Zeitschrift Immobilia.
schaft in sich hat. Die grösste Befriedi-    Coachings keinen Willen zur Verände-
gung in meinem Job sind jene Momente,        rung sehe, muss ich im Sinne der gesam-
wenn ich sehe, wie ein Mitarbeiter voran-    ten Unternehmung handeln.

                                                                                                                    immobilia Oktober 2016   |   7
FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE
IMMOBILIENPOLITIK                RAUMPLANUNG

Sind Richter die besseren Planer?
Das Bundesgericht hat die Baubewilligung für die Siedlung Ringling in Zürich aufgehoben.
Das Projekt werde dem Anspruch einer besonders guten Gestaltung nicht gerecht. Verstehen
Richter mehr von Siedlungsplanung als Fachgremien?

                                                                                                   schreibt Leserin Nina Müller stellvertre-
                                                                                                   tend für alle Mitkommentatoren. Zürich
                                                                                                   hat reife Erfahrung mit der Demokratisie-
                                                                                                   rung der Baubewilligungsverfahren und
                                                                                                   exzessiven Beschwerdemöglichkeiten
                                                                                                   von Nachbarn.
                                                                                                       Das Projekt Ringling, an dem zwei Ge-
                                                                                                   nossenschaften und eine Stiftung beteiligt
                                                                                                   sind, und das 277 neue Wohnungen schaf-
                                                                                                   fen sollte, ist sinnbildlich für den kargen
                                                                                                   Schweizer Boden und für eine zielführen-
                                                                                                   de Raumentwicklung. «Für alle ein wenig
                                                                                                   und von allem ein bisschen», könnte die
                                                                                                   Quintessenz für erfolgversprechende
                                                                                                   Bauprojekte lauten. Was daraus resultiert,
                                                                                                   ist bestenfalls biederer Durchschnitt. Es
                                                                                                   zeigt auch, dass man zwar für eine nach-
Modell des Projekts «Ringling» – man kann Bauprojekte schön finden oder nicht, muss den Bauträgern haltige Raumplanung, aber gegen Ver-
aber auch Entscheidungsfreiheiten und den Fachgremien Kompetenzen zugestehen (Bild: GBMZ).         dichtung ist.
                                                                                                       Unterstrichen wird dieser Befund
                                                                                                   durch die Beschwerde des Heimatschut-
IVO CATHOMEN*                                    nicht nur ein mehrstufiges Wettbewerbs- zes im Fall Wohnsiedlungen «Seebahn»
«DER ENTSCHEID IST EIN AFFRONT». Über die verfahren mit einer Fachjury durchlau- und «Kanzleistrasse». Der Stadtrat wollte
Fachkompetenz der Bundesrichter Fon- fen hat, an dessen Ende das fragliche die beiden Siedlungen aus dem Inventar
jallaz, Merki, Karlen, Eusebio und Kneu- Projekt obsiegte. Die Jury schrieb da- der schützenswerten Bauten entlassen
bühler ist nichts Einschlägiges bekannt mals, das Projekt überzeuge nicht nur und damit den Weg für einen Neubau mit
– gemeint ist nicht deren juristische – unter städtebaulichen und architektoni- 356 moderne Wohnungen ebnen. Die
Gott bewahre! –, sondern jene in Raum- schen Gesichtspunkten, sondern erfül- Siedlungen stammen aus den 1930er Jah-
planungs- und Architekturbelangen. le auch die baurechtlichen Vorschriften. ren und sind nicht mehr zeitgemäss. Statt
Mit ihrem Urteilsspruch vom August ha- Im weiteren Verlauf legten Stadtrat und wie bis heute 500 würden in den Ersatz-
ben sich die fünf jedoch gerade in dieser Bauträger das Projekt auch dem Baukol- bauten künftig 1000 Menschen Wohn-
Hinsicht über jene der im betreffenden legium für eine Stellungnahme vor. Das raum finden. Raum, der in Zürich noto-
Baubewilligungsverfahren involvierten verwaltungsunabhängige Gremium aus risch knapp ist. Die Bauträger, ebenfalls
Fachpersonen gestellt und ihnen eine Fachleuten berät den Stadtrat in Bau­ zwei Baugenossenschaften, rechnen mit
Lektion erteilt. Sie haben sich dabei je- fragen. Es prüfte das Projekt und nahm einer Verzögerung von mindestens drei
doch nicht vertieft mit den Fragen aus- ebenfalls positiv dazu Stellung. Richti- Jahren – wenn das Vorhaben im Fall eines
einandergesetzt, sondern sich die Argu- gerweise stellte die Bewilligungsbehör- Instanzenzugs dereinst nicht gar vom
mente der Beschwerdeführer zu eigen de bei ihrem Ermessensentscheid nicht Bundesgericht abgeblockt wird.
gemacht. Demnach gliedert sich nicht in ausschliesslich, aber doch massgeblich
die Umgebung ein, was nicht die vorbe- auf die Fachmeinung ab – und dies sollte NACHBARRECHT KONTRA RAUMPLANUNG.
stehende Siedlungsstruktur aufnimmt. von allen nachfolgenden Beschwerdein- Das überbordende Nachbar- und Ver-
Kontrast ist nicht gewollt. Nun dürfen stanzen so gehandhabt werden, sofern bandsbeschwerderecht erweist sich als
die höchsten Richter den Ermessensent- sie den Ermessensentscheid überhaupt grösstes Hindernis hin zu einer sinnvol-
scheid einer Vorinstanz in einer Sachfra- inhaltlich überprüfen dürfen – und nicht len Verdichtung und stellt mittlerweile ei-
ge nicht mir nichts, dir nichts umstossen. nur Rechtsverletzungen.                                 ne ernste Einschränkung der Rechte von
Es muss schon eine willkürliche Anwen-                Die Leidensgeschichte des Projektes Grundeigentümern dar. Durch die Er-
dung des Rechts vorliegen. Diese Willkür dauert nun schon über zehn Jahre, und folge von Verhindern werden sich mehr
haben die Lausanner Richter in der Be- noch immer lassen sich die Bauträger Nachbarn zu Einsprachen animiert fühlen
gründung konstruiert und bei der richti- nicht entmutigen und wagen einen Neu- und damit nicht zuletzt die Projektkosten
gerweise zurückhaltenden Argumentati- beginn. Erhellend ist auch die Reaktion von Bauträgern in die Höhe treiben.
on der Vorinstanz den Hebel angesetzt. der Leser auf die Berichterstattung zum
Zürichs Hochbauvorsteher André Oder- Bundesgerichtsentscheid auf «Tages-An-
matt bezeichnete den Gerichtsentscheid zeiger online». In 71 Kommentaren la-                                    *IVO CATHOMEN
                                                                                                                Dr. oec. HSG, ist leitender Redaktor
denn auch als Affront.                            mentieren Leser darüber, was gebaut                           der Zeitschrift Immobilia.
                                                  werden darf und was nicht, was schön und
VORGEFÜHRTES BAUKOLLEGIUM. Besonders was hässlich ist. «Der einzig richtige Ent-
störend am Urteil ist, dass das Projekt scheid! Gut gemacht, Bundesgericht!»,

8   |   immobilia Oktober 2016
FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE
IMMOBILIENPOLITIK           KURZMELDUNGEN

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SCHWEIZ                           argumentiert, dass die Hotels                       zinssatz, der mit Stichtag 30.       Vertragsparteien eines Auf-
                                  besonders in Bergregionen                           Juni 2016 ermittelt wurde, ist       tragsverhältnisses neu auf das
HOTELUMBAUTEN                     mit zunehmenden Schwierig-                          gegenüber dem Vorquartal             einseitige jederzeitige Been-
SOLLEN ERLEICHTERT                keiten zu kämpfen hätten. Die                       von 1,73 auf 1,70% gesun-            digungsrecht verzichten kön-
WERDEN                            Gegner warnten vor einer Lo-                        ken. Der Referenzzinssatz            nen. Das Beendigungsrecht
Die Vorschriften für den Um-      ckerung der Regeln, denn das                        bleibt auf dem Stand von             hat nach geltender Rechtspre-
bau von Hotels ausserhalb         würde zur schleichenden Zer-                        1,75%, bis der Durchschnitts-        chung des Bundesgerichts
von Bauzonen sollen gelo-         siedelung beitragen. Die                            zinssatz 1,63% unter- oder           zwingenden Charakter. Die
ckert werden. Der Nationalrat     Grosse Kammer hiess den                             1,87% überschreitet. Die             Parteien sollen nun aber die
hat eine entsprechende Moti-      Vorstoss mit 126 zu 54 Stim-                        nächste Veröffentlichung fin-        Möglichkeit erhalten, davon
on aus dem Ständerat an den       men gut. Der Bundesrat will                         det am 1. Dezember statt.            abweichende Beendigungsre-
Bundesrat überwiesen. Ge-         das Anliegen in die geplante                                                             geln vereinbaren zu können.
mäss der Motion sollen die        Revision des Raumplanungs-                                                               Die Vernehmlassung läuft bis
Bestimmungen für Bauten           gesetzes aufnehmen.                                 DAUERHAFTES AUF-                     Ende Jahr.
ausserhalb der Bauzonen so                                                            TRAGSVERHÄLTNIS
angepasst werden, dass ein                                                            ERMÖGLICHEN
Hotel im Rahmen eines Um-         REFERENZZINSSATZ                                    Das Eidgenössische Justiz-           SINKENDER BVG-
baus oder Wiederaufbaus           UNVERÄNDERT                                         und Polizeidepartement               MINDESTZINSSATZ
nach den heutigen Anforde-        Der hypothekarische Refe-                           schickt eine Änderung des            Die Eidgenössische Kommis-
rungen erweitert werden           renzzinssatz beträgt weiterhin                      Obligationenrechts in die Ver-       sion für berufliche Vorsorge
kann. Die Befürworter hatten      1,75%. Der Durchschnitts-                           nehmlassung, wonach die              empfiehlt dem Bundesrat, den

                                      Sentihof Luzern, Sanierung von 300 Wohnungen 2016/2017
                                      Bauherr: HELVETIA Versicherung                           Immobilien erneuern
                                      Totalunternehmer: ANLIKER AG Generalunternehmung

                                                                                               MIT ANLIKER ALS
                                                                                               GESAMTDIENSTLEISTER

                                                                                               Erneuern, renovieren, umbauen, umnutzen, verdichten:
                                                                                               Mit der Abteilung Immobilienerneuerung bündelt die
                                                                                               ANLIKER AG Generalunternehmung ihre breit gefächerte
                                                                                               Kompetenz.

                                                                                               • Mehrstufige Projektentwicklung
                                                                                               • Ganzheitliche Beratung
                                                                                               • Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen
                                                                                                 Interessengruppen
                                                                                               • Mehrdimensionale Optimierung
                                                                                               • Transparenz und Sicherheit bei Kosten,
                                                                                                 Terminen und Qualität

                                                                                               MIT ANLIKER AUF VERTRAUEN BAUEN

 Wir zeigen Ihnen gerne auf, dass Know-how, Erfahrung und kluges Projekt-
 management bei kleineren wie auch grösseren Projekten erfolgsentscheidend
 sind. Mehr dazu bei einem persönlichen Gespräch – wir freuen uns darauf.

                                                                                                              ANLIKER AG Generalunternehmung
 Rufen Sie an: 041 268 88 00.
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FELIX HEGETSCHWEILER ÜBER GESAMTLEISTUNGSMODELLE
IMMOBILIENPOLITIK                 KURZMELDUNGEN

Mindestzinssatz in der beruf-        Nach Ansicht der Mehrheit        benversicherung auf Bundes-                      jahrelang. Zuletzt setzte sich
lichen Vorsorge im Jahr 2017         beider Räte sollen die Kanto-    ebene nach ausführlicher Dis-                    der Kantonsrat durch. Gegen
von heute 1,25% auf 1% zu            ne die Frage aber selber re-     kussion abgelehnt. Dass es                       den Willen der Regierung be-
senken. Mit dem Mindestzins-         geln können. Zurzeit kennen      die Versicherung bräuchte,                       schloss er Mitte September
satz wird bestimmt, zu wel-          sieben Kantone die Formu-        ist indes kaum umstritten.                       2015 die Einführung des
chem Satz das Vorsorgegut-           larpflicht, nämlich Nidwal-      Handeln sollen aber die Kan-                     «Mietermodells». Dieses sieht
haben der Versicherten im            den, Zug, Freiburg, Waadt,       tone. Der Ständerat folgte mit                   vor, dass das 10 Mrd. CHF
BVG-Obligatorium mindes-             Neuenburg, Genf und Zürich.      23 zu 18 Stimmen der Mehr-                       schwere Portfolio an kantona-
tens verzinst werden muss.                                            heit seiner Kommission für                       len Immobilien neu zentral
                                                                      Umwelt, Energie und Raum-                        verwaltet wird. Die Zentrale
                                     BUNDESRAT MUSS                   planung (UREK). Basel-Stadt                      ist in der Baudirektion von
KEINE AUSKUNFT                       STWE-RECHT PRÜFEN                hatte mit der vernachlässig-                     Markus Kägi (SVP) angesie-
VOM BETREIBUNGS-                     Der Bundesrat muss prüfen        ten Erdbeben-Vorsorge argu-                      delt. Sie tritt als Eigentümerin
AMT                                  und im Sinne einer Gesamt-       mentiert und vor möglichen                       auf und vermietet die
Wer wissen will, ob sein Ver-        schau darlegen, inwiefern im     immensen Schäden gewarnt.                        Gebäude.
tragspartner voll handlungs-         Stockwerkeigentumsrecht          Der Vorstoss geht nun an den
fähig ist, soll sich auch künf-      fünfzig Jahre nach dessen        Nationalrat. Die Grosse Kam-
tig nicht ans Betreibungsamt         Einführung Anpassungsbe-         mer hat ihrerseits die Motion                    BERN
wenden können. Der Natio-            darf besteht. Der Nationalrat    von Susanne Leutenegger
nalrat hat beschlossen, dass         hat ein entsprechendes Pos-      Oberholzer (SP/BL) abge-                         KANTON SORTIERT
Auskünfte wie bisher nur von         tulat des ehemaligen Natio-      lehnt, die ebenfalls eine obli-                  AUS
der Kindes- und Erwachse-            nalrats und heutigen Stände-     gatorische Erdbebenversiche-                     Rund 1300 Objekte sollen aus
nenschutzbehörde (KESB) er-          rats Andrea Caroni (FDP/AR)      rung ­forderte.                                  dem Inventar gelöscht wer-
teilt werden. Der Bundesrat          angenommen. Der Bundesrat                                                         den. Künftig sind noch 5000
soll aber für eine einfache          hatte sich dagegen gestellt.                                                      der insgesamt 20 000 Gebäu-
und rasche Auskunftsertei-           Erst vor kurzem seien Bestim-    ZÜRICH                                           de in der Stadt Bern denkmal-
lung sorgen können. Die              mungen angepasst worden,                                                          geschützt. Von dieser Reduk-
Grosse Kammer hat einem              sagte Justizministerin Simo-     BAUDIREKTION                                     tion sind primär Häuser
Gesetzesentwurf ihrer                netta Sommaruga. Der ge-         GESTÄRKT                                         betroffen, die als «erhaltens-
Rechtskommission mit 143 zu          setzliche Rahmen habe sich       Die vom Kantonsrat verlangte                     wert» eingestuft sind. Verein-
37 Stimmen bei 2 Enthaltun-          insgesamt bewährt. Dass          zentrale Verwaltung der kan-                     zelt handelt es sich aber auch
gen zugestimmt. Auf Wider-           Spannungen auftreten könn-       tonalen Immobilien startet                       um Bauten, die bislang der
stand stiess der Entwurf bei         ten zwischen den Stockwerk-      2019 und kostet 3,5 Mio.                         höheren Kategorie «schüt-
der SVP und einigen Mitglie-         eigentümern, liege in der Na-    CHF. Das Seilziehen zwi-                         zenswert» angehörten, wie
dern der FDP. Sie wollten an         tur der Sache.                   schen Kantons- und Regie-                        zum Beispiel die Häuser am
den ursprünglichen Plänen                                             rungsrat in der Frage der Im-                    Löchligutweg im Norden der
festhalten, dass die KESB-Be-                                         mobilienverwaltung dauerte                       Stadt.
hörden Betreibungsämter              UMSTRITTENE
über die Massnahmen infor-           MEHRWERTSTEUER-
mieren müssen.                       REVISION
                                     Die Vorlage zur Teilrevision
                                     der Mehrwertsteuer kommt
MIETRECHTS­REVISION
                                                                                    h ä t z t e
                                                                                Ges nschaften.
                                     vor die Einigungskonferenz.
VOM TISCH                            Die beiden Kammern sind                       c
                                                                                Liege
Neue Mieter haben auch in            sich nicht einig über die Mög-
                                                                                                                      -
Zukunft keinen generellen            lichkeiten, für Leistungen und                                           schäfts
                                                                                                  n Wo hn-, Ge en
Anspruch darauf, den Miet-           Gegenstände zu Wohnzwe-                              ung v o        chaf t
zins der Vormieter zu erfah-         cken einen Vorsteuerabzug                    Bewer t ustrieliegens
                                                                                     d I n d
                                                                                  un              n              g
ren. Nach dem Nationalrat            geltend zu machen.                                    tlunge         eratun
                                                                                   Vermit nd Verkaufsb
hat auch der Ständerat die so-                                                     Kauf- u
genannte Formularpflicht für                                                                                    0
                                                                                                       STR. 6
Vermieter abgelehnt. Die             KEINE NATIONALE                                BRUDE
                                                                                             RHOLZ
                                                                                                      S E L
                                                                                             53 BA
Vorlage des Bundesrats ist           ERDBEBEN­                                      CH-40
                                                                                              )6 1- 3 3
                                                                                                        6-306
                                                                                                                0

damit vom Tisch. Dieser hatte        VERSICHERUNG                                    + 4 1 (0      - B A S E L .C
                                                                                                                  H
                                                                                                IC
                                                                                     W W W.H         - BASEL
                                                                                                                .C H
gehofft, mit der Massnahme           Der Ständerat hat eine Basel-                    IN FO @
                                                                                                H IC

den Anstieg der Mietzinse et-        städter Standesinitiative für
was dämpfen zu können.               eine obligatorische Erdbe-

10   |   immobilia Oktober 2016
ALLE
               ALLE
                 DIESE
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                       IMMOBILIEN-AGENTUREN
                           IMMOBILIEN-AGENTURENBENUTZEN
                                                  BENUTZEN
                       DIE DIE
                           IMMOMIG
                               IMMOMIG
                                   ®
                                     SOFTWARE
                                       ®
                                         SOFTWARE

   Immobilien
     Immobilien
              & IT
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                   begeistert?
                     begeistert?
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                                          dich!
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                                              (M/W)
                                                 (M/W)
                                                    100%
                                                       100%
Als Marktführer
     Als Marktführer
                der Immobiliensoftware
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                                        mit Sitz
                                             mitinSitz •inAkquise
                                                             • Akquise
                                                                  von potentiellen
                                                                        von potentiellen
                                                                                   KundenKunden
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Fribourg
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           und Sursee
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                                                             ,
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                                                                                 und Verkauf
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                                                                                         Deutschschweiz

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(Luzern)
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         eine dynamische
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in Schweizerdeutsch
      in Schweizerdeutsch
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                                Deutsch
                                  ist: ist:                         www.immomigsa.ch/de/references
                                                                         www.immomigsa.ch/de/references

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                                                   | working@immomigsa.ch
                                                                    | 0840| 079
                                                                             0840
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             IMMOBILIENPORTAL
                  IMMOBILIENPORTAL         IMMOBILIENSOFTWARE
                                                IMMOBILIENSOFTWARE          PROFESSIONELLE
                                                                                 PROFESSIONELLE
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IMMOBILIENWIRTSCHAFT                GENERAL- & TOTALUNTERNEHMER

Vorteile einer Gesamtleistung
Die Wohnungsnachfrage steigt weiter. Doch wo sollen diese Wohnungen gebaut werden?
Ein Lösungsansatz wäre die hochwertige Verdichtung unserer Siedlungsräume und weniger
strenge Bauvorschriften.

Sieger eines Gesamtleistungswettbewerbs: Eine Wohnüberbauung in Sion von Losin­ger/Marazzi und Bonnard Woeffray Archi­tekten.

JÜRG ZULLIGER*                                 in den städtebaulichen Kontext und so            im Rahmen eines Studienauftrags pla-
HOCHSTEHENDE ARCHITEKTUR UM JEDEN PREIS.        weiter. Im Zuge der baulichen Verdich-           nerische Überlegungen anzustellen und
Vertieft man sich in die Wettbewerbspro-        tung ist heute der Druck noch grösser,           Vorschläge zu unterbreiten.
gramme für neue Bauprojekte, hat man            über Wettbewerbsverfahren hoch ste-
jedes Mal das Gefühl, es ginge um ein           hende Architektur zu verwirklichen. So           WETTBEWERB MIT BONUSVORTEIL. Die Kon-
Projekt von nationaler Bedeutung: Die           werden zum Beispiel für eine bestimmte           kurrenzverfahren schaffen einen Anreiz,
Erschliessung darf keine Wünsche offen          Aufgabe mehrere Architekturbüros ein-            aus einer guten Auswahl an Ideen den
lassen, der Bauherr will ein pfiffiges Lay-     geladen, die konkrete Entwürfe einrei-           wirklich optimalen Entwurf, die «geniale
out der Innenräume, er verlangt Bauteile        chen. Eine Expertenjury kürt dabei den           Idee», zu finden. Hinzu kommt, dass sol-
mit schier unbeschränkter Lebensdauer,          besten Vorschlag. Ein Wettbewerb von             che Verfahren heute in Fachkreisen und
eine durchgängig gute Belichtung, Ener-         Ideen ist auch sichergestellt, wenn ein          in der Öffentlichkeit breit verankert sind.
gieeffizienz, eine geschickte Einbindung        Bauherr mehrere Planungsbüros einlädt,           Vor allem grössere und komplexe Verfah-

12   |   immobilia Oktober 2016
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                              Achtung Beschnitt !
ren dürfen kaum noch unter der Hand            weisen sich in der Umsetzung als zu an-       INTEGRALER ANSATZ. Typisch für konventio-
bzw. als Direktauftrag vergeben werden.        spruchsvoll, zu kostspielig, oder es müs-     nelle Verfahren sind auch gewisse Proble-
Der Wettbewerb der Ideen wird oft mit          sen überhaupt erst Verfahren entwickelt       me bei den Schnittstellen: In einer ersten
gewissen Anreizen belohnt, etwa einem          werden, um das Projekt zur Realisie-          Phase konzentrieren sich die Architekten
Bonus für eine höhere Ausnützung eines         rungsreife zu bringen.                        auf den Entwurf und die optimale Aus-
Areals, dessen Bebauung nach fachli-              Bei «normalen» Architekturwettbe-          legung des Gebäudes, während ande-
chem Urteil von hoher Qualität zeugt.          werben ist man oft mit dem Problem aus-       re wichtige Aspekte wie Integration der
    Doch diese Organisationsformen kön-        gesprochen vager Kostenschätzungen            Technik, betriebliche Abläufe und vor al-
nen auch mit Nachteilen verbunden sein.        konfrontiert. Die ersten Annahmen beru-       lem Kostenfragen erst nachgelagert auf-
Vor allem bei offenen Wettbewerben ist         hen meist rein auf kubischen Berechnun-       gegriffen werden. Der Gesamtleistungs-
es gut möglich, dass der Entwurf zwar ar-      gen der Baukosten (Schätzung pro Kubik-       wettbewerb verfolgt einen anderen, einen
chitektonisch und städtebaulich als die        meter umbauten Raums). So spielen die         integralen Ansatz: Hier wird zwar analog
beste aller Varianten erscheint, aber den-     Kosten letztlich auch bei der Jurierung oft   eine Aufgabe definiert, und der Bauherr
noch den Bedürfnissen des Bauherrn             gar keine Rolle. «Die Folge ist, dass die     steckt den Rahmen ab, welche Nutzun-
nicht optimal entspricht – weil zum Bei-       wahren Baukosten oft sehr viel höher lie-     gen und welche räumlichen Bedürfnisse
spiel der Vorschlag eines Büros ausge-         gen als die Schätzungen aus dem Wett-         das Bauprojekt abdecken muss. Die Eck-
wählt wurde, das noch kaum Referenzen          bewerb», warnt Mathias Müller von der         punkte von Gesamtleistungswettbewer-
tatsächlich realisierter Projekte einbringt.   Stokar+Partner AG, der sich seit Jahren       ben sind in der SIA-Ordnung 142 gere-
Besonders häufig sind Schwierigkeiten          mit Projektmanagement und der konkre-         gelt; der dort beschriebene Ansatz richtet
bei der praktischen Bauausführung – die        ten Durchführung von Gesamtleistungs-         sich insbesondere an «Auftraggeber, die
Ideen des Architekten auf den Plänen er-       wettbewerben befasst.                         die Zusammenarbeit von Architekten, In-

RELAX
                                                                                                             ROBOTERMÄHER
                                                                                                         Einfache Bedienung
                                                                                                         Kurze Mähdauer
                                                                                                         Selbständiges Aufladen
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IMMOBILIENWIRTSCHAFT                GENERAL- & TOTALUNTERNEHMER

Der SBB-Hauptsitz in Bern ging aus einem Gesamtleistungswettbewerb hervor.

genieuren, weiteren Fachleuten und Un-          bringen: Ihr Know-how über bestimm-          dere um die Zusammenstellung des Pla-
ternehmern wünschen».                           te Materialien und Lösungen kann früh-       nungsteams. Laut Ernst Schaufelberger
    Anders als beim üblichen Verfahren          zeitig mitberücksichtig werden; das gilt     sei es natürlich gut denkbar, dass der In-
bzw. Architekturwettbewerb setzt die Ko-        beispielsweise auch für ihre Erfahrun-       vestor den Wunsch äussere, welchen Ar-
operation zwischen den Planungsteams            gen mit Bauwerken in Sachen Unterhalt,       chitekten er gerne im Team sehen wür-
und demjenigen Unternehmen, das für             Betriebskosten, Energie und Nachhaltig-      de. Letztlich liegt es aber im Ermessen
die Ausführung die Federführung über-           keit.                                        des Gesamtdienstleisters, diesen Ent-
nimmt, schon viel früher ein. Die Jury bei                                                   scheid zu fällen. Gesamtleistungswettbe-
einem Gesamtleistungswettbewerb ent-               Bei der Jurierung norma­                  werbe eignen sich besonders, wenn der
scheidet letztlich über einen Lösungsvor-                                                    Rahmen klar gesetzt ist und der Inves-
schlag, den ein Unternehmer – meist ein
                                                ler Architekturwettbewerbe                   tor sehr langfristige, konkrete Ziele ver-
grosser General- oder Totalunternehmer          spielen die Kosten oft keine                 wirklichen will – zum Beispiel ein Bau-
– gemeinsam mit einem Architekturbüro           Rolle.»                                      projekt mit einer hohen Kostensicherheit
ausgearbeitet hat.                                                                           bei der Erstellung sowie im Betrieb und
    Der Gesamtleistungswettbewerb um-           PLANUNG AUS EINER HAND. «Gesamtleis-         natürlich auch eine grösstmögliche Ge-
fasst schon in einer frühen Phase prak-         tungswettbewerbe können bei bestimm-         währ dafür, dass das investierte Kapital
tisch alle wesentlichen Aspekte: den            ten Situationen sehr sinnvoll sein», sagt    über einen längeren Zeitraum die ange-
konkreten Entwurf, die gesamte Pla-             Ernst Schaufelberger. Er ist seit Jahren     strebte Zielrendite abwirft. Gesamtleis-
nung im Rahmen der baurechtlichen               auf Investorenseite im Bereich Immobi­       tungswettbewerbe kommen manchmal
Vorgaben und gestützt auf die Aufga-            lien aktiv. Heute hat er die Funktion Head   auch zum Zug, wenn ganz spezifische
benstellung, aber auch schon Gedan-             Real Assets bei Axa Investment Managers      betriebliche Anforderungen berücksich-
ken zur Realisierbarkeit, zur Qualität, zu      Switzerland inne. Ein Gesamtleistungs-       tigt werden müssen (bestimmte Kommu-
den Kosten und den Terminen. Diese en-          wettbewerb habe den Vorteil, dass der        nikations- und Arbeitsformen, technische
gere Zusammenarbeit hat zum Beispiel            Investor nur einen Vertragspartner habe      und logistische Vorgaben, Spitalbauten
den Vorteil, dass sich die Experten des         und sich der Totalunternehmer um sämt-       mit aufwendigem Equipment und Tech-
Generalunternehmers schon früh ein-             liche Belange kümmern müsse, insbeson-       nik etc.). Bei einem Verfahren, das eine

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Trennung von Architekturwettbewerb,            te dann höchstens noch das ganze Projekt         hohe Anforderungen an alle beteiligten
Planung, Bauausführung und betriebli-          abbrechen, falls die gesetzten Ziele doch        Planungs- und Ausführungspartner. Ein
chen Fragen umfasst, bestehen in diesen        gefährdet erscheinen. Generell ist bei           besonders prominentes Beispiel ist der
Punkten weniger Sicherheiten. Dennoch          Gesamtleistungswettbewerben noch an-             2014 in Bern-Wankdorf eröffnete neue
würde Ernst Schaufelberger nicht so weit       zumerken, dass der Kreis möglicher               Hauptsitz der SBB. Den von der Bau-
gehen und argumentieren, gerade insti-         Vertragspartner auf der Seite Planung            herrschaft ausgeschriebenen Gesamt-
tutionelle Investoren wie grosse Versi-        und Ausführung relativ klein ist. Denn           leistungswettbewerb haben 2009 die
cherungen oder Pensionskassen müssten          schliesslich muss der General- respekti-         Zentralschweizer Generalunternehmung
generell wesentlich öfters Gesamtleis-         ve Totalunternehmer, der sich einem sol-         Anliker AG und das Büro Lussi + Halter
tungswettbewerbe verlangen: «Für uns           chen Gesamtleistungswettbewerb stellen           Architekten gewonnen. Insgesamt 1800
ist es entscheidend, je nach Aufgabe und       will, hohe Vorleistungen und Investitio-         Angestellte haben dort ihren Arbeitsplatz.
je nach Ausgangslage auf der ganzen Kla-       nen für Planung und Organisation erbrin-         Die hier erbrachte Gesamtleistung punk-
viatur zu spielen», erklärt er.                gen, um überhaupt einmal in dieses Ver-          to Planung, Architektur und Ausführung
    Im Übrigen muss sich der Bauherr           fahren einsteigen zu können.                     bot für dieses Grossvorhaben den idealen
letztlich auch bei einem Gesamtleis-               AXA Leben AG hat in jüngster Vergan-         Rahmen, um die hohen Ansprüche an das
tungswettbewerb den Ergebnissen des            genheit zwei Gesamtleistungswettbewer-           Raumkonzept, die Qualität und die Kos-
Konkurrenzverfahrens stellen: Normaler-        be ausgeschrieben, einen für einen Er-           ten optimal umzusetzen. 
weise reichen mehrere Teams – zusam-           satzneubau in Sion und einen in Chur.
mengesetzt aus Generalunternehmer und          Bei demjenigen in Sion obsiegte Losin-                       *JÜRG ZULLIGER
                                                                                                            Der Autor, lic. phil. I der Universität Zürich,
Architekten – Lösungsvorschläge ein; den       ger/Marazzi mit Bonnard Woeffray Archi-                      arbeitet seit 1995 als Fachjournalist mit
Stichentscheid, welche Entwurfsvarian-         tekten aus Monthey; beim anderen Pri-                        dem Schwerpunkt Immobilien.
te als Gewinnerin hervorgeht, entschei-        ora AG mit Giubbini Architekten. Beide
det letztlich die Jury. Der Bauherr könn-      Projekte stellen aufgrund ihrer Mikrolage

    «Die Schulungen von W&W
             sind sehr professionell
        und praxisnah.»
      Mark Schmitz und Tobias Schmitz Mitinhaber
                             Schmitz Immobilien AG – Biel

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IMMOBILIENWIRTSCHAFT              INTERVIEW

«Der Bau hat enorme Fortschritte gemacht»
Die Bautätigkeit ist heute im Zuge von Neubauten, Verdichtungen und Ersatzneubauten sehr hoch. Markus
Sidler, CEO der Anliker Generalunternehmung, äussert sich zum Kostendruck beim Bau, zur Qualität und
zu Gesamtleistungswettbewerben.

JÜRG ZULLIGER       

– Herr Sidler, jeder, der schon einmal
gebaut hat, legt Wert auf Qualität
beim Bau. Was braucht es, damit qua­
litativ gute Bauten entstehen?
– Markus Sidler: In den letzten Jahren war
oft nur der Preis das ausschlaggebende
Kriterium. Erfreulicherweise zeichnet
sich neuerdings ein Trend ab, der Quali-
tät das nötige Gewicht beizumessen. Vor
allem institutionelle Investoren denken
um. Das fängt bereits mit der Wahl des
Generalunternehmers an. Der Bauherr
muss den Mut haben, nicht den billigsten
zu wählen, sondern den günstigsten. Er
muss demjenigen den Vorzug geben, der
zu einem günstigen Preis offeriert und zu-
gleich für die gestellte Aufgabe am bes-
ten geeignet ist. Qualität sicherstellen
heisst bei der Umsetzung, dass die Bau-
und Projektleiter vor Ort Qualität fordern
und kontrollieren.
– Sind Gesamtleistungswettbewerbe
ein Mittel, um einem Bauherrn grösst­
mögliche Qualität zu bieten?
– Solche Gesamtleistungswettbewerbe
kommen vermehrt zur Anwendung. Wir
von Anliker haben zum Beispiel den Ge-
samtleistungswettbewerb für den neuen
SBB Hauptsitz in Bern-Wankdorf gewon-
nen. Auch der Neubau der Kripo der
Stadt Zürich soll nach einem solchen
Wettbewerb realisiert werden. Es gibt
viele weitere Beispiele: etwa das Projekt
Allmend in Luzern von Halter Unterneh-
mungen oder das Sportstadion in Biel
von HRS.                                       BIOGRAPHIE
– Was sind die wichtigsten Vorzüge             MARKUS SIDLER
gegenüber einem konventionellen                ist Vorstandsmitglied
Verfahren?                                     der Branchenorganisa-
– Zum Vergleich: Bei einer Planung mit         tion Entwicklung
einem Architekturwettbewerb erhält der         Schweiz und CEO der
Bauherr zwar ein Projekt, das aber hin-        Zentralschweizer Anli-
                                               ker Generalunterneh-
sichtlich der Kosten und Machbarkeit in-       mung. Die Gesamt-
nerhalb eines bestimmten Budgets mit           gruppe beschäftigt
einiger Unsicherheit behaftet ist. Bei ei-     rund 1600 Mitarbeiter.
nem Gesamtleistungswettbewerb koor-
diniert ein Totalunternehmer das Ver-
fahren. Der Unsicherheitsfaktor bei den
Kosten entfällt. Der Bauherr hat dabei       kommunikativen Büroräumen zu schaf-      – Nachhaltigkeit ist heute ein grosses
den Vorzug, dass er nicht nur ein ausge-     fen. Die Bauherrschaft hatte die Mög-    Thema. Kann man einem Bauherrn
arbeitetes Projekt, ein Raumprogramm         lichkeit, aus mehreren Projekten die     heute Aufschluss darüber geben, was
und die Architektur erhält, sondern auch     wirklich beste Variante zu wählen, die   ein Bau langfristig im Betrieb kostet
eine Preisnote und einen Termin.             wir dann zusammen mit den Architek-      und welcher Energieverbrauch zu
– Was läuft ganz konkret anders ab?          ten entwickelt haben. Vom ersten Tag     kalkulieren ist?
– In Bern war es von Anfang an eine zent-    an waren den SBB als Bauherrschaft die   – Auf 10 bis 20 Jahre hinaus kann man
rale Vorgabe, 1800 neue Arbeitsplätze in     Kosten bekannt.                          heute auf entsprechendes Zahlenmateri-

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al zugreifen und Kalkulationen anstellen.      24 Grad wohlfühlt und in der Nacht die      gen geführt. Dies ohne, dass man die
Man weiss zum Beispiel, welcher Boden-         Fenster kippt, verursacht einen deutlich    Schraube auf dem Gesetzesweg angezo-
belag mit welchen Kosten für Unterhalt,        höheren Bedarf. Die Sensibilität der Nut-   gen hätte. Schon allein wenn ich daran
Reinigung oder Ersatz verbunden ist. Mit       zer muss verbessert werden.                 denke, in welchem Ausmass die Wärme-
solchen Instrumenten kann der Bauherr                                                      dämmung neuer Fenster besser gewor-
auf das Projekt einwirken und damit              Bei einem Gesamtleis­                     den ist, eröffnen sich ganz neue Mög-
auch die längerfristigen Lebenszyklus-                                                     lichkeiten.
                                               tungswettbewerb entfällt
kosten direkt beeinflussen.                                                                – Wird die Energiewende gelingen?
– Wird es irgendwann möglich sein, so­
                                               der Unsicherheitsfaktor                     – Was Bau und Technik betrifft, sind wir
gar gewisse Zusicherungen oder Ga­             bei den Kosten.»                            auf gutem Weg. Wegen des generell tie-
rantien für Energieverbrauch und Be­                                                       fen Wohnungsleerstandes war in den
triebskosten abzugeben?                                                                    letzten Jahren aber die Sanierungsrate
– Derzeit ist das kaum möglich, weil zu                                                    zu tief. Sie liegt bei nur etwa 1% pro
viele weitere Faktoren mit hineinspielen.                                                  Jahr. Im Zuge von baulichen Verdichtun-
Nehmen wir als Beispiel den Energiever-                                                    gen, die sich vielerorts abzeichnen, wird
brauch in einem Mehrfamilienhaus: Das          – Die kantonalen Energiegesetze wer­        aber der Anteil von Rückbauten und Er-
Benutzerverhalten spielt eine zentrale         den in den nächsten Jahren ver­             satzneubauten zunehmen. Denn viele
Rolle. Jedes zusätzliche Grad Celsius bei      schärft. Wie geht es weiter im Be­          Gebäude aus den 1960er- bis 1980er-
der Raumtemperatur ist mit einem um            reich Energiesparen?                        Jahren genügen nicht mehr den heuti-
sieben Prozent höheren Energiever-             – Der technische Fortschritt hat in den     gen energetischen Anforderungen. 
brauch verbunden. Wer sich bei 23 oder         letzten Jahren zu enormen Verbesserun-

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IMMOBILIENWIRTSCHAFT               INFORMATIONSTECHNOLOGIE

                             19
Softwareentwicklung in der Immob
Heute sind Applösungen auf Tablets oder Smartphones aus der Immobilienbranche
nicht mehr wegzudenken. Ein Teamleiter der W&W Immo Informatik AG erinnert sich
an die Anfänge der Softwareentwicklung.

                                                                                              verbreitet war, wurden die meisten Pro-
                                                                                              gramme darauf ausgelegt. Obwohl die tex-
                                                                                              torientierten Benutzeroberflächen nicht
                                                                                              sehr anwenderfreundlich waren, konnten
                                                                                              sie geübte Nutzer relativ schnell bedienen.
                                                                                              Dadurch, dass die Software nicht in Me-
                                                                                              nüs und Untermenüs aufgeteilt war, konn-
                                                                                              te man die gewünschte Funk­tion mittels
                                                                                              Zahlenbefehl direkt aufrufen.
                                                                                                  Für die Entwickler bedeutete die Pro-
                                                                                              grammierung viel Aufwand, da es prak-
                                                                                              tisch keine Hilfstools gab, die das Pro-
                                                                                              grammieren vereinfacht hätten. Somit
                                                                                              musste jede Funktion einzeln geschrieben
                                                                                              werden.

                                                                                              JAHR 2000. Die Ablösung der bestehenden
                                                                                               MS DOS-Lösungen durch Windows kom-
                                                                                              patible Lösungen wurden durch das «Jahr
                                                                                              2000-Problem» begünstigt. Es wurde be-
                                                                                              fürchtet, dass viele ältere Programme die
                                                                                              Jahrtausendwende nicht schadlos über-
                                                                                              stehen würden und daraus existenzbedro-
                                                                                              hende Folgeschäden entstehen könnten.
                                                                                              Ohne diesen externen Druck für einen Sys-
                                                                                              temwechsel wären vermutlich noch heute
                                                                                              zahlreiche MS DOS-Anwendungen im
                                                                                              ­Einsatz.

                                                                                              MICROSOFT WINDOWS. Mit Microsoft Win-
                                                                                              dows wurde die zeichenbasierte Benutzer-
                                                                                              oberfläche durch eine grafische Benutzer-
                                                                                              oberfläche oder «Graphical User Interface»
                                                                                              (GUI) abgelöst. Diese grundlegende Ver-
                                                                                              änderung ermöglichte es, viel benutzer-
                                                                                              freundlichere Programme anzubieten. Ein
                                                                                              weiterer grosser Vorteil des GUI ist, dass
SIMON WOLFENSBERGER *                          ne Anbieter von Softwarelösungen für die      viele Hilfestellungen, wie beispielsweise
SIEGESZUG DES PC. Bevor die Personalcom-        Bewirtschaftung von Immobilien mit zum        Erklärungen oder Grafiken, direkt einge-
puter mit dem Betriebssystem MS DOS in          Teil wenigen Kunden. Doch allmählich          bunden werden können. Aufgrund der
Privathaushalte Einzug hielten, waren           fand auf der Anbieterseite eine Konsolidie-   grafischen Oberfläche stand nun auch die
Grossrechner- oder Minicomputerlösun-           rung statt, das heisst, bestehende Anbie-     Maus zur Verfügung. Dieses heute alltäg-
gen die einzige Möglichkeit, Daten elek­        ter verschwanden oder wurden von Mitbe-       liche Eingabegerät musste sich damals bei
tronisch zu verarbeiten. Da diese Systeme       werbern übernommen.                           den Anwendern zuerst etablieren.
sehr teuer waren, wurden sie nur bei gros-                                                        Für die Entwickler bestehen Hilfspro-
sen Bewirtschaftungsfirmen eingesetzt.          MS DOS. Zusammen mit der Weiterentwick-       gramme, die ein sehr effizientes Program-
Erst in den 80er-Jahren wurden PC (meis-        lung und -verbreitung der PC wuchs auch       mieren ermöglichen. Diese sogenannten
tens mit MS DOS als Betriebssystem) für         die Nachfrage nach Immobilienbewirt-          4GL-Tools bieten viele Hilfestellungen an,
private und kleinere Betriebe erschwing-        schaftungssoftware. Da bei den PC das         damit nicht sämtliche Fenster manuell
lich. In dieser Zeit gab es viele verschiede-   Betriebssystem MS DOS am weitesten            ausgearbeitet werden müssen. Doch sie
                                                                                              schränken die Entwickler auch ein, da
                                                                                              nicht mehr alles möglich ist, sondern nur
                                                                                              noch das, was vom Tool unterstützt wird.

                    www.visualisierung.ch                                                     Heute möchte man sich nicht mehr ein-
                                                                                              schränken lassen durch 4GL-Tools, wes-
                                                                                              halb alles wieder von Grund auf selber pro-
                                                                                              grammiert wird.

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