Frohes Fest! Die IHK wünscht allen Mitgliedsunternehmen besinnliche Weihnachtstage - IHK zu ...
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IHK-PRÄSIDENT IM INTERVIEW „Neuer Lockdown nicht tragbar.“ GROSSES JUBILÄUM Start.up! Germany Tour WIRTSCHAFTSKANZLEI AM PHOENIX-SEE Spieker & Jaeger ziehen ins SEEyou Dezember 2021 / Januar 2022 Frohes Fest! Die IHK wünscht allen Mitgliedsunternehmen besinnliche Weihnachtstage
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EDITORIAL Frohe Weihnachten und alles Gute für 2022! S Foto: Isabella Thiel / IHK zu Dortmund eit wenigen Tagen gibt es in fenbar keine Rolle. Der Ein- Deutschland eine neue Regie- zelhandel des nicht-täglichen rungskoalition und Olaf Scholz Bedarfs wird erneut hart ge- ist als Nachfolger von Angela troffen. Denn das sollte be- Merkel der neunte Bundeskanzler un- tont werden: Für die Geschäf- seres Landes. Wir wünschen dem Ka- te des Einzelhandels, die Le- binett bei allen anstehenden Aufga- bensmittel und Drogeriear- ben viel Erfolg! Vor allem wünschen tikel verkaufen und in de- wir uns eine nachhaltige Wirtschafts- nen die große Mehrheit der politik – und schnelleres Handeln bei Kunden verkehrt, gibt es au- wichtigen Fragen. Denn es gibt für die ßer Maskenpicht keine Ein- Politik sehr viel zu tun. schränkung. Die Wirkung Leider hat der Wechsel von der al- von 2G nur für Teile des Ein- Heinz-Herbert Dustmann und Stefan Schreiber ten zur neuen Regierung zu einem Po- zelhandels ist somit zusätz- litikvakuum geführt, in dem dringend lich mehr als ungewiss. fast 10.000 Mitarbeiterinnen und Mit- erforderliche Entscheidungen vertagt Wir hoffen sehr, dass die jetzt gel- arbeitern hat. Diese Gesellschaft ge- und aufgeschoben wurden. Die ab- tenden Corona-Maßnahmen Erfolge hört zu den größten ihrer Art in Nord- sehbare vierte Corona-Welle konn- bringen und die wichtige Impfkam- rhein-Westfalen und ist mit ihren in- te auch deshalb richtig Fahrt aufneh- pagne schnell und umfassend vor- novativen Ansätzen ein gutes Beispiel men. Ausbaden müssen dieses feh- ankommt. Einen ächendeckenden für die wachsende Bedeutung der Ge- lerhafte Krisenmanagement mal wie- Lockdown gilt es unter allen Umstän- sundheitswirtschaft (lesen Sie mehr der viele unserer Unternehmen. Clubs den zu vermeiden. ab Seite 14). und Discotheken in ganz Nordrhein- Angesichts der negativen Entwick- Westfalen benden sich wieder im lungen der vergangenen zwei bis drei Liebe Leserinnen und Leser, Lockdown. Schausteller, Gastrono- Wochen geht fast unter, dass der Ko- Gesundheit ist in diesen Zeiten das men, Hoteliers, die Veranstaltungs- alitionsvertrag von SPD, Grünen und Wichtigste. Die IHK zu Dortmund und branche und der Kultur- und Freizeit- FDP viele positive Impulse zeigt. Wir ihre Mitgliedsunternehmen sind sich bereich hoffen inständig, dass die 2G- nennen zwei Beispiele: Dass die För- ihrer Verantwortung natürlich be- und 2G+-Regeln die stark steigenden derung des stationären Einzelhandels wusst. Wir haben unseren für den 6. Inzidenzwerte schnell und nachhaltig und der Innenstädte ausdrücklich be- Dezember geplanten Jahresempfang abmildern und die Unternehmen den nannt wird, ist längst überfällig ge- deshalb abgesagt. Unseren Jahreshö- Betrieb – stark eingeschränkt – auf- wesen. Auch, dass die Unternehmen hepunkt zum wiederholten Mal ab- rechthalten können. ab 2023 von der EEG-Umlage entlas- zusagen, el uns nicht leicht. Wir wis- Für den stationären Einzelhan- tet werden, ist ein wichtiger und rich- sen, wie groß der Kommunikations- del ist 2G eine echte Hiobsbotschaft. tiger Schritt. Eine umfassendere Be- und Informationsbedarf unserer Un- Noch immer angeschlagen durch die wertung des Vertrags und eine Ein- ternehmen ist. An dieser Stelle möch- Umsatzausfälle der vergangenen Win- schätzung zur aktuellen wirtschaftli- ten wir uns umso herzlicher für ein ter- und Frühjahrssaison bangen vie- chen Lage nden Sie im großen Inter- kooperatives und partnerschaftliches le Händler erneut um das so wichtige view ab Seite 10. Miteinander im Jahr 2021 bedanken. Weihnachtsgeschäft. Zum wiederhol- Zum Interview gebeten haben wir Hoffen wir alle auf bessere Nachrich- ten Mal wird ignoriert, dass der Ein- auch die Geschäftsführer der Kath. ten im kommenden Jahr. Bleiben Sie zelhandel kein Infektionstreiber ist. St. Paulus Gesellschaft, die seit 1. Ju- oder werden Sie wieder gesund! Maskenpicht, Abstands- und Hygie- ni besteht und in unserer Region zwölf Wir wünschen Ihnen und Ihren Fa- neregeln haben sich nachweislich be- Krankenhausstandorte mit 37 medizi- milien frohe Weihnachten und alles währt - leider spielen diese Fakten of- nischen Fachabteilungen betreibt und Gute für das neue Jahr! Heinz-Herbert Dustmann, IHK-Präsident Stefan Schreiber, IHK-Hauptgeschäftsführer Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022 3
INHALT BLICKPUNKT INTERVIEW MIT IHK-PRÄSIDENT 10 „Einen neuen Lockdown können wir uns nicht leisten“ IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann spricht im Interview über aktuelle Corona-Entwicklungen, die Stimmungslage in der regionalen Wirtschaft und warum er im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung positive Impulse sieht, zugleich aber einige wichtige Antworten vermisst. INTERVIEW 14 „Wir sind ein großer Tanker geworden“ Seit dem Sommer ist die Paulus-Gesellschaft einer der ganz großen Akteure in der NRW-Gesundheitswirtschaft. Im Interview mit der Ruhr Wirtschaft erläutern die vier zuständigen Geschäftsführer die Vorzüge des Miteinanders für Patienten, Mitarbeiter und interne Strukturen. RUBRIKEN 68 IHK-Weiterbildungsprogramm 20 Jahr mit Licht und Schatten Ausbildungsmarkt 3 Editorial 70 Impressum 24 Weltweit im Einsatz 6 Bild des Monats 72 Bekanntmachungen thyssenkrupp rothe erde 8 Trends 10 BLICKPUNKT INTERVIEW 25 Neue Bahnlinie MIT IHK-PRÄSIDENT nach Frankfurt a. M. 21 Kompakt INTERVIEW 26 Auszeichnung für 22 Kurz berichtet UmsteiGERN-Kampagne 14 „Wir sind ein großer „Klimaaktive Kommune 2021“ 30 Wirtschaftsjunioren Tanker geworden“ Paulus-Gesellschaft 27 Wettbewerb 37, 38 Personalien für Robotik WIRTSCHAFT REGIONAL World Robot Olympiad (WRO) 42 Gedenken 16 Großes Jubiläum: fünf Jahre 28 Patrick Arens erhält 45 Jubiläen Start.up! Germany Tour City-Ring 2022 66 Tipps zum Thema Recht 19 „Mit sehr guter Ausbildung 29 Lärmreduktion praktisch unschlagbar“ im Hafen 67 Wirtschaft im TV Zwölf landesbeste Azubis Innovationspreis 4 Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022
die Ihr Weg in aft: ir ts c h Ruhr W Sie erreichen ter n un die Redaktio ir ts chaft ruhrw WIRTSCHAFT REGIONAL d .ihk.de @dortmun 16 Großes Jubiläum Die Start.up! Germany Tour feierte in diesem Jahr ihr fünfjähriges Bestehen. Mit dem Reverse Pitch und THE GRAND FINAL fanden gleich zwei Veranstaltungen mit internationalen Startups in Dortmund und Düsseldorf statt. WIRTSCHAFT REGIONAL 26 Ausgezeichneter Klimaschutz Das Bundesumweltministerium und das Deutsche Institut für Urbanistik haben die Stadt Dortmund für die UmsteiGERN- Kampagne des Förderprojekts Emissionsfreie Innenstadt als „Klimaaktive Kommune 2021“ ausgezeichnet. WIRTSCHAFT REGIONAL 48 WANTED Auszubildende dringend gesucht – Praktikum erwünscht. Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie bleibt die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in Dortmund heraus- fordernd und bietet gleichzeitig viele Chancen. 32 IHK-Wirtschaftsgespräche 42 Zukunftsfähig 50 Ausbildungsmarktbilanz Unna, Fröndenberg, Hamm aufstellen in Hamm unternehmenswert:Mensch Erstmals komplettes 34 Für einen grünen Ausbildungsjahr unter Corona Gewerbepark 43 Konkurrenzfähiger IHK-Wirtschaftsgespräch Werne grüner Wasserstoff 51 Drei Jahre Optimerch Verbundprojekt StaR 36 Überschuldung rückläufig SERVICE INTERNATIONAL 44 Spieker & Jaeger ziehen 38 Unternehmerkunden-Studie ins SEEyou 52 Neue Statistikpflichten für Starke Einbußen durch Corona den EU-Warenverkehr 45 Niro feiert Jubiläum Intrahandelsstatistik 39 Intelligenter wird geändert Stromabnehmer 46 Wir trotzen Corona! Paul Vahle GmbH & Co. KG Ausbildungsbotschafter SONDERTHEMA zeigen Einsatzbereitschaft 40 „Winterzauber“ weckt 54 Gründen + Entwickeln / Hafen aus dem Winterschlaf 47 Neue Akademie Qualifizieren + Bilden „Pier 47“, Marina Rünthe in Dortmund DABKOMM SERVICE BILDUNG 41 Führen in Corona- und Post-Corona-Zeiten 48 WANTED 69 Führen in digitalen Zeiten Gastbeitrag Auszubildende gesucht Arbeitsmarkt im Wandel Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022 5
2G und Maske sind die strengen Vorgaben … ... für den diesjährigen Besuch des Dortmunder Weihnachtsmarkts. Aber nach dem Lockdown 2020 sind die Schausteller und Gastronomen froh, dass das vorweihnachtliche Treiben zumindest unter diesen Auflagen möglich ist. Und wenn man wie unser Fotograf den Blick von oben wählt, fallen die Einschränkungen auch gar nicht so sehr auf. Der größte Weihnachtsbaum der Welt strahlt wie eh und je. Foto: Stephan Schütze Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022 7
TRENDS Förderprogramm Einzelhandel zusammen denken Die Landesregierung unterstützt den stationären Einzelhandel in NRW mit dem Ziel, die Chancen der Digitalisierung konsequent zu nutzen und im zunehmen- den Wettbewerb – insbesondere mit dem Onlinehandel – zu stärken. Dazu ist der Förderaufruf „Digitalen und stationären Einzelhandel zusammen denken – NRW- Digitalzuschuss Handel“ gestartet. Das Förderprogramm wendet sich ausschließ- lich an Klein- und Kleinstunternehmen aus dem stationären Einzelhandel. Antrag- Gilde besucht Lensing Media E stellende können jeweils eine Maßnahme in traditionsreiches Medienhaus im spannenden Transfor- auswählen, um das Geschäftsmodell unter mationsprozess erlebte die Westfälische Kaufmannsgilde Berücksichtigung von Digitalisierungsan- am 16. November beim Besuch von Lensing Media. Die gut sätzen weiterzuentwickeln. Die Förderhö- 50 Teilnehmer wurden bei der 2G+-Veranstaltung über Tradi- he ist auf maximal 2.000 Euro begrenzt. tion, aktuelle Arbeitsabläufe und zukünftige Ausrichtung des Gefördert werden können unter anderem Verlags informiert, der neben den Ruhr Nachrichten noch neun Softwarelizenzen, digitale Kassen- und weitere Tageszeitungen publiziert und seine digitalen Angebo- Wirtschaftssysteme, digitale Hardware te in den vergangenen Jahren massiv ausgebaut hat. Vorsitze- rin Gabriele Kroll und Geschäftsführer Gero Brandenburg (l.) am Point of Sale, Abholstationen oder bedankten sich bei (v.r.) Redaktionsleiter Christian Gerstenber- Weiterbildungsmaßnahmen. Ausführliche ger, Chefredakteur Dr. Wolfram Kiwit und Wirtschaftsredakteur Informationen zum aktuellen Förderauf- Peter Wulle für einen anregenden Austausch. An diesem Abend ruf und ein FAQ-Liste unter wurde auch die ehemalige WKG-Assistentin Katja Kina feierlich https://www.digihandel.nrw verabschiedet. Foto: Gilde Neuer Schatzmeister für GWWG UMFRAGE D Derzeit forscht Simon König, Wis- ie Mitgliederversammlung der Informations- und Dokumentations- senschaftlicher Mitarbeiter der TU Gesellschaft für Westfälische stelle für die Wirtschaft in Westfalen Dortmund, zum Thema „Klimafol- Wirtschaftsgeschichte (GW- und Lippe. Unser Credo: Geschich- genanpassung in Unternehmen“. WG) hat auf ihrer Mitgliederver- te erleben, Wirtschaft verstehen und Dabei handelt es sich um eine ca. sammlung Dirk Schaufelberger, Vor- die Zukunft gestalten. Wir freuen zehnminütige Onlinebefragung von sitzender des Vorstands der Spar- uns, dass Dirk Schaufelberger uns Führungskräften. Für jeden ausgefüll- kasse Dortmund, zu ihrem neuen unterstützen wird,“ so der GWWG- ten Fragebogen werden im Gegenzug Schatzmeister gewählt. Schaufelber- Vorsitzende Dr. Ansgar Fendel, Ge- zehn Euro an die Deutsche Kinder- ger folgt damit auf Martin schäftsführer der RE- Eul. Die 1951 gegründete MONDIS Assets & Ser- krebsstiftung gespendet. Pro Unter- Gesellschaft ist ein mehr vices GmbH & Co. KG. nehmen können gerne auch mehrere als 630 Mitglieder um- Dem geschäftsführen- Personen den Fragebogen ausfüllen, fassendes Netzwerk aus den Vorstand gehören da es in der Befragung nur auf die Wirtschaft, Wissenschaft, auch Jürgen Wann- persönlichen Einschätzungen der Füh- Kultur und Politik, das hoff, Vizepräsident rungskräfte ankommt. die Arbeit des Westfäli- des Sparkassenver- schen Wirtschaftsarchivs bandes Westfalen-Lip- fördert, wissenschaftliche pe, und Dr. Karl-Pe- Publikationen herausgibt ter Ellerbrock, Direk- sowie Vortragsveranstal- tor des Westfälischen tungen organisiert. „Wir Wirtschaftsarchivs, verstehen uns als zentrale an. Foto: GWWG 8 Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022
Warsteiner Music Hall Impfzentrum hat wieder geöffnet I n den vergangenen Wochen sind mehrere neue Impfzentrum in Dort- mund, Hamm und dem Kreis Unna in Betrieb gegangen, um angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wieder mehr Schwung in die Impf- kampagne zu bringen. Seit dem 10. erfolgt Dezember hat auch das Impfzentrum über in der Warsteiner Music Hall wieder das Online- geöffnet. Betrieben wird die Einrich- Portal https:// tung von der Prävent GmbH. Bis zu dortmund-impft.de. 4.000 Menschen können hier täglich Die Auffrischungsimpfung Galerie, ihre Booster-Impfung (Auffrischung) wird frühestens nach fünf Monaten im Impfzelt in der bekommen. Vor Ort wird der Wirk- durchgeführt. Die Einrichtung in der Weihnachtsstadt, im SIGNAL IDUNA stoff von Moderna genutzt, weshalb Warsteiner Music Hall ist das größte Park, im Knappschaftskrankenhaus die Booster-Impfungen ausschließlich Impfzentrum in Dortmund. Weitere und im Klinikum Dortmund Nord. für Menschen ab 30 Jahre vorgesehen stationäre Impfangebote gibt es in Foto: Henrik Fibbe (Prävent GmbH) am 9. Dezember sind. Die erforderliche Terminvergabe der Berswordt-Halle, in der Thier- im Impfzentrum in der Warsteiner Music Hall Ehrenamtliche Handelsrichter gesucht I n den Kammern für Handelssachen beim Landgericht Dortmund sind aktuell einige wenige begehrte Plätze frei. Die IHK zu Dortmund sucht daher Interessierte, die sich als ehrenamtliche Handelsrichter engagieren möchten und deren Unternehmen sich in Dortmund, Hamm oder dem Kreis Unna (außer Schwerte) bendet. Voraussetzun- gen für die Ernennung sind die deutsche Staatsangehörig- keit und wer als Kaufmann, Vorstandsmitglied oder Ge- schäftsführer einer juristischen Person oder als Prokurist ins Handelsregister oder Genossenschaftsregister eingetra- gen ist oder war. dortmund.ihk24.de/handelsrichter Der Beste der Besten O liver Märtin absolvierte seine Ausbildung zum Berufskraftfahrer bei der EDEKA Rhein-Ruhr Stiftung & Co. KG in Hamm nicht nur ganz hervorragend, sondern noch dazu als Bester in ganz Deutschland. Er ist damit einer von insgesamt 223 Bundesbesten in 212 verschiedenen Ausbildungsbe- rufen. IHK-Geschäftsführer Michael Iand (l.) gratu- lierte ihm im Beisein von Ausbilder Denis Kleinhaus (2. v. r.) und Ausbildungsleiter Thomas Spyra (2. v. l.) ganz herzlich. Foto: Mantovani Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022 9
IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann ließ in seinem Statement die Entwicklun- gen des Jahres 2021 Revue passieren und gab einen Ausblick auf wichtige Ereignisse im Jahr 2022. „Einen neuen Lockdown können wir uns nicht leisten“ IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann spricht im Interview über aktuelle Corona-Entwicklungen, die Stimmungslage in der regionalen Wirtschaft und warum er im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung positive Impulse sieht, zugleich aber einige wichtige Antworten vermisst. Der Jahresempfang am 6. Dezember musste abgesagt werden. Die IHK- Vollversammlung tagte wegen der Sanierung des IHK-Gebäudes in den Westfalenhallen. Fotos: IHK/Schütze 10 Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022
BLICKPUNKT INTERVIEW MIT IHK-PRÄSIDENT Herr Dustmann, wie bewerten Sie lebenswichtig. Einen neuen Lockdown kann und die IHK die aktuellen Corona- sich unsere Wirtschaft nicht leisten. Nur so Entscheidungen der Politik? können sie weiterarbeiten und ihre Produk- Die regionale Wirtschaft bendet sich na- te und Dienstleistungen verkaufen. Dennoch türlich in tiefer Sorge und ist zugleich frust- beeinträchtigen diese strengen Vorgaben na- riert über die aktuelle Entwicklung der Pan- türlich das Weihnachtsgeschäft und verrin- demie. Die Politik auf Landes- und Bundes- gern die Umsätze deutlich. ebene muss sich völlig zurecht die Frage ge- fallen lassen, warum wichtige Entscheidun- Das ereignisreiche Jahr 2021 neigt gen ausgeblieben sind, um diese vierte Wel- sich dem Ende entgegen. Wie fällt die le im Vorfeld zu verhindern oder zumindest Gesamtbilanz aus Sicht der regionalen frühzeitiger zu bremsen. Auch unsere Un- Wirtschaft aus? ternehmen müssen die Fehler im Krisenma- Das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht ganz ein- nagement nun ausbaden. Zumal sich einige fach, wir müssen etwas differenzieren: Der- Fehleinschätzungen der vergangenen Win- zeit prägen – wie schon erläutert – die aktuel- ter- und Frühjahrssaison wiederholen. len und leider sehr negativen Entwicklungen in der Corona-Pandemie das Bild. Auch die Welche Fehleinschätzung meinen Sie? IHK musste ihren Jahresempfang am 6. De- Es sind vor allem die Regeln, die den Ein- zember leider absagen. Viele der Unterneh- zelhandel betreffen. Wir können zwar nach- men in den Branchen, die während der mo- vollziehen, dass die Politik bei hohen Infek- natelangen Lockdown-Phase bis ins Frühjahr tionszahlen nach weiterer Kontaktreduzie- hinein gar nicht oder nur sehr eingeschränkt rung strebt. Dass sie ausgerechnet eine ä- ihren Betrieb aufrechterhalten konnten, ban- chendeckende 2G-Regelung im Einzelhandel gen nun erneut. Aber die Gesamtbilanz sollte einführen will, führt bei unseren Betrieben von verschiedenen Seiten betrachtet werden. jedoch erneut zu absolutem Unverständnis. Es gibt auch positive Aspekte. Denn die Branche spielt infektionstechnisch fast keine Rolle, das ist bereits im vergan- Welche positiven Aspekte meinen Sie? genen Winter sehr deutlich geworden. Ab- Unsere Wirtschaft hat alles in allem einmal stands- und Hygieneregeln haben sich nach- mehr bewiesen, wie stark und wettbewerbs- weislich bewährt. Die Einführung der 2G-Re- fähig sie ist – und das in der wohl größten Kri- gel in der so wichtigen Vorweihnachtszeit se seit vielen Jahrzehnten. Ja, es gab Corona- führt jetzt – wegen der notwendigen Kont- bedingte Geschäftsaufgaben und Insolven- Fast alle IHK-Wirtschafts- rollen – einerseits zu mehr Personalaufwand, zen, ich will das gar nicht schönreden. Jeder gespräche konnten im andererseits zu deutlich geringerem Kunden- einzelne Fall ist bedauerlich. Aber die große Herbst 2021 wie geplant aufkommen. Damit ist die zweite Wintersai- Mehrheit der Betriebe, die nanziellen Hil- stattfinden, unter ande- son in Folge in Gefahr. Der bereits stark an- fen von staatlicher Seite haben natürlich ge- rem die Veranstaltung geschlagene stationäre Einzelhandel wird er- holfen, hat die Herausforderungen der Pan- in Holzwickede Anfang neut hart getroffen. Zumindest der Einzel- demie bis in den Herbst hinein gut gemeis- Oktober: Hier IHK-Haupt- handel des nicht-täglichen Bedarfs. Denn das tert. Für eine abschließende Bewertung ist es geschäftsführer Stefan sollte betont werden: Für die Geschäfte des zwar noch zu früh, wir sind ja noch mitten in Schreiber (l.) mit Christoph Einzelhandels, die Lebensmittel sowie Dro- der Pandemie. Die Ergebnisse unserer letz- Kösters, Geschäftsführer gerieartikel verkaufen und in denen sicher- ten Konjunkturumfrage von Mitte November des Porsche Zentrums. lich die große Mehrheit der Kunden verkehrt, sind allerdings ein guter Indikator. Foto: IHK/Oliver Schaper gibt es außer Maskenpicht keine Einschrän- kung. Die Infektionsverhinderungs-Wirkung Welches Bild vermittelt von 2G für Teile (nur rund 20%) des Einzel- denn handels ist – wenn überhaupt vorhanden – diese Umfrage? somit zusätzlich mehr als fraglich. Die Umfrage bei rund 430 Unternehmen aus der gan- Wie gehen die anderen unmittelbar zen IHK-Region zeigt, dass betroffenen Branchen mit den sich die Stimmungslage im Einschränkungen um? Vergleich zum Vorjahr merk- Viele Einschränkungen bestehen ja schon seit lich aufgehellt hat. Mit gut ein oder sogar zwei Wochen. Und Unterneh- oder befriedigend bewer- mer wären keine Unternehmer, wenn sie sich ten immerhin 90 Prozent der nicht exibel auf solche Herausforderun- Unternehmen ihre aktuelle gen einstellen könnten. Die Lage ist zuletzt Lage. Vor zwölf Monaten wa- sehr schwierig geworden, aber für Schaustel- ren es gut 76 Prozent. Fast je- ler, Gastronomen, die Veranstaltungsbran- des vierte Unternehmen (24 che und den Kultur- und Freizeitbereich sind Prozent) sprach damals von Regeln wie 2G oder 2G+ im Moment über- > Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022 11
BLICKPUNKT INTERVIEW MIT IHK-PRÄSIDENT einer schlechten Geschäftssituation. Gegen- chen mit 2019 aber haben wir damit ein Mi- wärtig sind es nur noch zehn Prozent. Das nus von gut 14 Prozent. Die nicht ausgebil- ist eine erfreuliche Entwicklung. Gleichwohl deten Menschen werden unseren Unterneh- »Es ist sehr gut, sind die Spuren der Pandemie weiterhin men schon bald sehr fehlen. Wir hoffen sehr, dass die EEG- deutlich erkennbar. Denn durch Corona hat dass die neue Bundesregierung in diesem sich die wirtschaftliche Lage bei knapp einem und in anderen Bereichen die richtigen Ak- Umlage ab 2023 in Drittel der Betriebe verschlechtert. Im Spät- zente setzt. den Bundeshaus- herbst 2020 lag dieser Wert allerdings noch bei 53 Prozent. Verbessert hat sich die Lage Bekommt die künftige Bundesregierung halt übernommen Vorschusslorbeeren? durch die besondere Corona-Situation bei 18 wird und unsere Prozent, im letzten Jahr sahen das nur gut Wir wünschen der Bundesregierung natür- Unternehmen acht Prozent so. lich viel Erfolg. Für uns bemisst sich Erfolg vor allem an guter Wirtschaftspolitik. Ob die davon entlastet Mit welchen Erwartungen gehen die neue Koalition in diesem Punkt überzeugen- werden.« Unternehmen ins kommende Jahr? de Arbeit abliefert, ist ungewiss. Zumindest Auch beim Blick in die nahe Zukunft zeig- waren unsere Unternehmen in der Umfrage te sich in der Umfrage vorsichtiger Optimis- aus dem November eher skeptisch. mus: Dass sich die Geschäftslage verbessert, damit rechnen immerhin 35 Prozent. Vor ei- Wie zeigt sich diese Skepsis? nem Jahr, mitten im Winter-Lockdown, war Nun, wir haben in unserer Novemberum- nur jeder vierte Betrieb so zuversichtlich. frage konkret gefragt: Was glauben Sie, wie Ebenso viele befragte Unternehmen gingen sich das Ergebnis der Bundestagswahl auf zudem von einer weiteren Verschlechterung das Wachstum Ihres Unternehmens auswir- aus. Auch diese Einschätzung ist gegenwärtig ken wird? Keinen Einuss sehen immerhin deutlich anders: Derzeit rechnen nur gut elf 64 Prozent, positive Impulse erwarten rund Prozent mit einer negativen Entwicklung. Es neun Prozent. Aber fast 27 Prozent befürch- gibt also hoffnungsvolle Signale, angesichts ten durch die Politik der neuen Regierung der Corona-Entwicklung der vergangenen Wachstumshemmnisse. Fassen wir es mal di- zwei Wochen ist natürlich Vorsicht geboten. plomatisch zusammen: Ein Vertrauensvor- schuss sieht anders aus. Ist die Pandemie der einzige Risikofaktor? Nein. Die Pandemie wird uns zwar noch län- Die Unternehmen wurden befragt, ger beschäftigen, trotz der Regeln 2G/2G+ bevor der Koalitionsvertrag vorlag. oder 3G am Arbeitsplatz, denn das Voran- Inzwischen wurde er vorgestellt. schreiten der so wichtigen Impfkampag- Wie lautet ihre erste Einschätzung? ne ist eben alles andere als ein Selbstläufer. Wir erkennen eine ganze Reihe positiver Im- 2G+ und Maske: Aber für unsere Wirtschaft sind die indirek- pulse. Viele der Punkte haben wir als IHK-Or- IHK-Hauptgeschäftsführer ten Corona-Folgen mindestens genauso gro- ganisation schon lange gefordert. Denn unser Stefan Schreiber (r.) sowie ße Herausforderungen. Ich rede von den Land muss besser, schneller und agiler wer- die Vollversammlungsmit- stark steigenden Energie- und Rohstoffprei- den. Dass die Dauer von Planungs- und Ge- glieder Martin Dreier (l.) sen und Lieferengpässen. Sechs von zehn Un- nehmigungsverfahren halbiert werden soll, und Jan Opländer. ternehmen sehen hier- ist ein gutes Beispiel und natürlich begrüßen in ein großes Risiko für wir dieses Vorhaben. Das klare Bekenntnis zu ihr Wachstum. Der Fach- konsequenter Digitalisierung – inklusive ä- kräftemangel ist noch chendeckender Glasfaser-Versorgung – lässt gravierender gewor- ebenfalls hoffen. Die bessere Förderung von den. Im Lockdown sind Mittelstand und Startups ist ein weiterer po- Fach- und Servicekräf- sitiver Aspekt. Auch das Ziel, eine Unterneh- te aus vielen Branchen mensgründung innerhalb von 24 Stunden zu abgewandert, die Rück- ermöglichen, unterschreiben wir sofort. Kei- kehr ist mehr als unge- ne neuen Steuererhöhungen und das Festhal- wiss. Und auch der Aus- ten an der Schuldenbremse sind ebenfalls in bildungsmarkt hat ei- unserem Sinne ne Corona-Delle bekom- men, die ausgeglichen Welcher Punkt ist Ihrer Meinung die beste werden muss. Das dau- Nachricht für die Unternehmen? ert. Ende November la- Ich weiß nicht, ob es die beste Nachricht ist. gen wir mit 4.338 neuen Auf jeden Fall ist es sehr gut, dass die EEG- Ausbildungsverträgen in Umlage ab 2023 in den Bundeshaushalt der IHK-Region gut zwei übernommen wird und unsere Unternehmen Prozent über den Ergeb- davon entlastet werden. Auch diesen Wunsch nissen von 2020. Vergli- haben wir als IHK immer wieder formuliert. 12 Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022
Die Entlastung von der EEG-Umlage allein reicht allerdings nichts aus, um unsere Wett- bewerbsfähigkeit sicherzustellen. Hier er- geben sich aus dem Koalitionsvertrag leider noch einige offene Fragen … … in puncto zukünftige Wettbewerbsfähigkeit? Ja. Und das betrifft vor allem unsere Indus- trie. Die Klimaschutz-Anforderungen sind deutlich höher und verbindlicher als in ande- ren Wirtschaftsräumen und selbst bei unse- ren EU-Nachbarn. Das erhöht Kosten bei un- Sitzung der VV: Die Vertreter der regionalen Wirtschaft seren Unternehmen und schmälert die inter- waren in Präsenz oder digital zugeschaltet anwesend. nationale Wettbewerbsfähigkeit. Wenn vor diesem Hintergrund der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bis 2030 auf 80 Prozent steigen soll und der Kohleausstieg tatsächlich im gleichen Zeitraum vollzogen wird, weiß ich nicht, wie das funktionieren soll. Dieses Ziel ist mehr als ambitioniert. Für die Wirtschaft ist Versorgungssicherheit ex- trem wichtig. Antworten fehlen leider auch oft bei der Frage, wie bestimmte Vorhaben - nanziert werden sollen. Gibt es Aspekte im Vertrag, über die sich der Unternehmer Heinz-Herbert Dustmann besonders gefreut hat? Erfreulich ist, dass nach meiner Kenntnis erstmalig in einem Koalitionsvertrag auf Bundesebene der Einzelhandel adressiert wird. Die angestrebte Wettbewerbsgleichheit zwischen stationärem und Onlinehandel (le- vel playing eld) ist überfällig und ein wich- tiger Schritt. Außerdem erkennen die Ampel- Koalitionäre die Bedeutung lebendiger Zent- ren an, indem sie die Innenstadtstrategie des Ein weiterer Höhepunkt: Bundes fortsetzen und insbesondere das För- Die Sehr-Guten-Ehrung derprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte uns weiterhin. Die Digitalisierung und un- der Top-Azubis im Signal- und Zentren“ weiter führen werden. Das ist sere Anstrengungen für die Fachkräftesiche- Iduna-Park im September. ein positives Signal für den Innenstadthandel rung werden uns nach wie vor beschäftigen. IHK-Präsident Heinz- und die zentralen Handelsstandorte, gerade Und, nicht zu vergessen, auch 2022 ist ein be- Herbert Dustmann (vorne, in schwierigen Pandemiezeiten. sonders Wahljahr ... Mitte), der stellv. Haupt- geschäftsführer Wulf- Ist die Wiederbelebung unserer Innen- … im Mai finden in Nordrhein-Westfalen Christian Ehrich (r.) und städte und Stadtteilzentren das wichtigste die Landtagswahlen statt. Michael Ifland, Geschäfts- Thema für die IHK-Arbeit im Jahr 2022? Ja, für unsere Arbeit hier im Herzen des führer Berufliche Bildung Wir haben sehr viele wichtige Themen vor Ruhrgebiets sind die wirtschaftspolitischen und Fachkräftesicherung, uns, der Einzelhandel und die Stärkung der Entscheidungen in Düsseldorf natürlich von gratulierten herzlich. Innenstädte und Stadtteilzentren gehören erheblicher Bedeutung. Außerdem ist unse- denitiv dazu. Klimaschutz und Nachhaltig- re IHK im kommenden Jahr Federführer für keit sind ein weiteres Feld, auf dem wir unse- alle IHKs im Ruhrgebiet. Wir werden die In- re IHK-Aktivitäten weiter intensivieren wer- teressen unserer Unternehmen deshalb bei den. Der Green Deal der EU gibt uns allen die- zahlreichen Gelegenheiten zur Sprache brin- se Richtung vor. Konkret heißt das, dass wir gen. Ein besonderes Wahljahr ist 2022 aber u. a. unsere Beratungen zum betrieblichen auch deshalb, weil im Herbst unsere Vollver- Mobilitätsmanagement noch weiter ausbau- sammlungswahlen stattnden. Unsere rund en. Die Nachfrage ist sehr groß. Bei Projekten 56.000 Mitgliedsunternehmen können für wie dem Multi Hub Westfalen auf dem Gelän- ihre Wahlgruppen Vertreterinnen und Ver- de des alten Rangierbahnhofs in Hamm oder treter ins Parlament der regionalen Wirt- Smart Rhino in Dortmund engagieren wir schaft wählen. Das Interview führte Gero Brandenburg Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022 13
INTERVIEW „Wir sind ein großer Tanker geworden“ (v. l.) Axel Weinand, Klaus Bathen, Jürgen Beyer und Clemens Galuschka. Foto: Kath. St. Paulus GmbH Seit dem Sommer ist Vier eigenständige katholische Kran- Sie deuten es an: die neue Gesellschaft die Paulus-Gesell- kenhaus-Gesellschaften bilden seit ist eben nicht das Ergebnis eines 1. Juni die Kath. St. Paulus Gesellschaft längeren, organischen Wachstums. schaft einer der ganz mit Sitz in Dortmund. Wer hat den Was aber ist dann die Klammer, die großen Akteure in der Anstoß gegeben zu dieser „Mega- alle Einrichtungen miteinander ver- NRW-Gesundheitswirt- Fusion“, wie sie in der Presse genannt bindet? Ist es das „Katholische“, schaft. Im Interview mit wurde? das ja auch explizit im Namen der Klaus Bathen: Es war Clemens Galusch- Holding genannt wird? der Ruhr Wirtschaft er- ka, der mit diesem Thema bereits vor Bathen: Das Verbindende ist sicherlich, läutern die vier zustän- sechs Jahren auf mich zugekommen ist. dass wir alle Krankenhäuser in christ- digen Geschäftsführer So ist der Stein ins Rollen gekommen. lich-katholischer Trägerschaft waren Clemens Galuschka: Der Begriff „Mega- und sind. Auch die regionale Nähe spielt die Vorzüge des Mitei- Fusion“ ist sicher nicht unzutreffend. eine Rolle. Bei anderen Krankenhaus- nanders für Patienten, Wir sprechen von 17 Standorten, ver- Unternehmen von vergleichbarer Größe Mitarbeiter und interne teilt auf Schwerte, Dortmund, Hamm, gibt es eine viel weitere Streuung, teils Werne, Lünen und Castrop-Rauxel, al- in ganz Deutschland. Unser Radius um Strukturen. so zwei kreisfreie Städte sowie die Krei- Dortmund herum ist nicht größer als 30 se Unna und Recklinghausen. Mit 10.000 Kilometer. Das ist eine unglaubliche Stär- Das Gespräch führten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, etwa ke der neuen Gesellschaft. Daniel Boss und Gero Brandenburg 135.000 Patientinnen und Patienten pro Galuschka: Ich habe mich früher immer Jahr sowie mehr als 800 Mio. Euro Jah- vorgestellt als Geschäftsführer eines klei- resumsatz gehören wir zu den größten nen Tochterunternehmens des größ- Arbeitgebern in der Region – und übri- ten und ältesten Arbeitgebers der Welt, gens auch zu den größten Ausbildungs- nämlich der katholischen Kirche. Nun ist betrieben. Aus vier gesunden Kranken- das Tochterunternehmen eben ein we- hausträgern ist mit einem Schlag ein nig größer geworden. Kurz: Das Katho- ganz großer „Tanker“ geworden, auch lische ist sicherlich eine starke Klammer, deutschlandweit betrachtet. weil es umgekehrt auch überhaupt kei- 14 Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022
nen Sinn machen würde, wenn sich ins- Galuschka: Es gibt in der Geschäftsfüh- schiedenen Fachabteilungen können wir besondere die medizinischen Einrich- rung klare Zuständigkeitsbereiche wie fast das gesamte Spektrum abdecken tungen in katholischer Trägerschaft ge- Finanzen, Personal, Logistik etc. Einige – bis auf Kinderklinik und Kiefer-Ge- genseitig Konkurrenz machen würden. dieser Bereiche bleiben langfristig de- sichts-Chirurgie. Durch den neuen Ver- Vor allem nicht in Zeiten wie diesen, die zentral organisiert. Manche werden wir bund sind wir zu einem Vollanbieter ge- durch allgemeine Umstrukturierungen, sicherlich mittelfristig zentralisieren. Ei- worden. Ein Herzinfarkt in Lünen kann politische Vorgaben und natürlich nicht ne Konzernbilanz beispielsweise lässt durch eine Top-Kardiologie vor Ort gut zuletzt die Pandemie so herausfordernd sich schlecht an vier Standorten erstel- behandelt werden. Sollte im Nachgang sind wie nie. Die neue Größe stärkt uns len. Wir wollen aber keine gut funktio- eine Herz-OP erforderlich sein, kann die- auch als Arbeitgebermarke. nierenden, gewachsenen Strukturen zer- se von den Spezialisten im Johannes- stören. Aufgrund unserer wirtschaftli- Hospital in Dortmund durchgeführt wer- Was meinen Sie damit konkret? chen Stabilität haben wir die Zeit, uns al- den. Das ist natürlich nur eines von vie- Galuschka: Wir können eine ganz ande- les in Ruhe anzuschauen. Nach der „Hau- len Beispielen. re Karriereplanung ermöglichen. Zum ruck-Methode“ werden wir keinesfalls Beispiel einen gewünschten Wechsel von verfahren. Vor allem ältere Menschen haben das der Inneren in die Augenklinik. Und falls Krankenhaus gerne in der Nähe. Über- eine Küchenkraft, um ein weiteres Bei- Wie wollen Sie denn künftig spitzt formuliert: Können Sie deren spiel zu nennen, wegen des Wohnorts beim Einkauf vorgehen? Sorge verstehen, dass, wenn sie sich nicht mehr in Lünen, sondern lieber in Jürgen Beyer: Am wichtigsten ist sicher- in Dortmund einweisen lassen, sie am Schwerte tätig sein möchte, ließe sich lich die Frage, ob die bisherige dezentra- nächsten Tag womöglich in Castrop- auch darüber reden. le Struktur am sinnvollsten ist – oder ob Rauxel aufwachen? Wo sie ihr Ehepart- ein neues logistisches Versorgungszen- ner ohne Führerschein vielleicht gar Gleichwohl löst der Begriff Fusion trum „auf der grünen Wiese“ die besse- nicht besuchen kann? nicht selten auch Sorgen und Ängste in re Alternative wäre. Eine Entscheidung Galuschka: Die damit gemeinte Situation der Belegschaft aus. Wie haben sie Ihr wird vermutlich noch in der ersten Jah- tritt ja nur dann ein, wenn ich Kompeten- Personal von der Fusion überzeugen reshälfte 2022 fallen. zen benötige, die in der erstgewählten oder zumindest rechtzeitig und umfas- Klinik nicht vorhanden sind. Das wird na- send informieren können? Ein Riesenthema in privaten Kranken- türlich im Vorfeld intensiv mit den Pati- Axel Weinand: Grundsätzlich haben wir hausgesprächen ist das Essen. Planen entinnen und Patienten besprochen. Be- von Anfang an unsere Mitarbeitervertre- Sie auch eine Küchenfusion? kanntlich darf man frei entscheiden, wo tungen über den jeweils aktuellen Stand Beyer: In der Tat spielt die Küche für die man sich behandeln lässt. Und das kann der Gespräche informiert. Am Standort Patientenzufriedenheit eine große Rol- im Übrigen auch das Klinikum Dortmund Lünen, für den ich hier sprechen kann, le. Unsere erste Bestandsaufnahme hat oder ein Haus der Knappschaft sein. Mit hatten wir zufällig aus anderem An- ergeben, dass sowohl die Patientinnen den Kolleginnen und Kollegen arbeiten lass eine Mitarbeiterbefragung durchge- und Patienten als auch das Personal mit wir gut zusammen. In Dortmund hat uns führt. Diese haben wir um Fragen zur ge- der derzeitigen Versorgung sehr zufrie- die große Bombenentschärfung in der planten Fusion ergänzt. Das Ergebnis: Es den sind. Wir haben nicht vor, eine neue, City im letzten Jahr noch einmal beson- wurden so gut wie keine Sorgen geäu- zentrale Küche auf der grünen Wiese zu ders eng zusammenrücken lassen. ßert. Vielmehr wurde der Zusammen- schaffen. Dezentraler kann man besser, Bathen: Mit Blick auf die Wettbewerbssi- schluss als Chance gesehen. Das Gleiche nämlich exibel auf individuelle Wün- tuation gilt es zu bedenken, dass wir Ein- gilt für die Reaktionen der Mitarbeiter- sche eingehen. richtungen der Daseinsvorsorge betrei- Vertretungen. ben. Wir können und wollen nicht rein Bathen: Der Zwang zur Veränderung Daran anschließend die Frage nach der privatwirtschaftlich denken und handeln. kommt nicht durch die Paulus Gesell- ungleich wichtigeren medizinischen So sind wir beispielsweise nicht frei in der schaft, sondern er kommt durch die Rah- Versorgung: Decken Sie nun mit ihren Preisgestaltung. Nach dem Motto: „Ich menbedingungen, darunter die Kranken- verschiedenen Standorten sämtliche mache den Blinddarm besonders schön hausplanung in NRW, neue Vorgaben im Disziplinen ab? und nehme dafür 20 Prozent mehr als das Tarifrecht wie Mindestbesetzungen und Bathen: Durch zwölf Kliniken mit 37 ver- Krankenhaus nebenan“ – das geht nicht. andere Dinge. Wir haben den Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern Bestandsschutz zugesichert. Wir haben garantiert, dass Zahlen und Fakten niemand durch die Fusion schlechter ge- Die Kath. St. Paulus Gesellschaft wurde zum 1. Juni 2021 gegründet, ihre Geschäftsführer stellt wird. Mehr noch: Wir können heu- sind Klaus Bathen, Jürgen Beyer, Clemens Galuschka und Axel Weinand. Neben den zwölf te die Sicherheit geben, dass wir keinen Krankenhausstandorten in Castrop-Rauxel, Dortmund, Hamm, Lünen, Schwerte und Werne Bereich schließen müssen. Und wir su- mit 37 verschiedenen Fachabteilungen und über 3.400 Betten gehören außerdem vier Se- chen weitere gute Fachkräfte und tun al- niorenheime in Dortmund und Castrop-Rauxel sowie eine Jugendhilfe-Einrichtung mit ver- les, um die bestehende Belegschaft zu schiedenen Standorten rund um Dortmund zum Verbund. Damit gehört die Kath. St. Paulus halten. Gesellschaft zu den größten katholischen Trägern in Nordrhein-Westfalen. Fast 10.000 Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl der Patienten, Bewohner, Kin- Werden Sie denn nicht in der Verwal- der und Jugendlichen. Ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft ist die Pflegeschule Canisi- tung Bereiche in Dortmund zentralisie- us Campus. Am neuen Standort in Dortmund gibt es 700 Ausbildungsplätze für die Gesund- ren, etwa Personal, Einkauf oder IT? heits- und Krankenpflege. www.paulus-gesellschaft.de Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022 15
WIRTSCHAFT REGIONAL Jubiläum: Fünf Jahre Start.up! Germany Tour Die Start.up! Germany Tour feierte 2021 ihr fünfjähriges Bestehen. Mit dem Reverse Pitch und THE GRAND FINAL fanden gleich zwei Veranstaltungen mit internationalen Startups in Dortmund und Düsseldorf statt. VON DOMINIK STUTE S eit fünf Jahren bringen die IHKs in up! Germany Tour. Mit dem Ministerium für NRW unter der Federführung der IHK Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und zu Dortmund sehr erfolgreich interna- Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, tionale Startups in die Region. In den NRW.Global Business sowie Germany Trade ersten drei Jahren mit einem umfangreichen and Invest mit ihrer Digital Hub Initiative wa- Vor-Ort-Programm in NRW. Im vergangenen ren es in diesem Jahr gleich drei namhafte Jahr rein digital und in diesem Jahr hybrid. Organisationen, die zum Erfolg der Tour bei- „Als IHK zu Dortmund sind wir stolz da- getragen haben. Allein in diesem Jahr gab es rauf, die Start.up! Germany Tour in diesem über 1.000 Anmeldungen aus mehr als 40 Jahr bereits zum fünften Mal federführend Ländern zu den Webinaren. gemeinsam mit den anderen IHKs in NRW zu Bereits im Frühherbst dieses Jahres wur- organisieren. Mehr als 350 Startups aus über den beim sog. Inter.national! Startup Con- 45 Ländern durften wir in den letzten Jahren test in fünf digital stattndenden regiona- begrüßen, ihnen die Vorzüge unseres Stand- len Vorentscheiden die 15 besten Teams aus ortes zeigen und sie mit unseren Mitglieds- 36 teilnehmenden Ländern ausgewählt und unternehmen vernetzen. Unsere Unterneh- nach NRW eingeladen. Trotz der angespann- men bekommen auf diese Weise Jahr für Jahr ten Lage folgten 14 dieser Startups der Einla- Innovationen aus der ganzen Welt präsen- dung, waren bei unterschiedlichen Formaten »Unsere Unterneh- tiert. Daraus sind schon viele Verbindungen in Dortmund und Düsseldorf zu Gast und tra- men bekommen auf und Erfolgsgeschichten entstanden“, fasst fen hier auf Unternehmen, Multiplikatoren diese Weise Jahr für Heinz-Herbert Dustmann, Präsident der IHK und Vertreter wichtiger Institutionen. zu Dortmund, die Aktivitäten der letzten Jah- Die Startups stammen aus den Bereichen Jahr Innovationen re zusammen. Insurtech, Smart City sowie Logistics/Mobili- aus der ganzen Welt Die Tour ist dabei Jahr für Jahr weiter ge- ty und kamen aus der ganzen Welt, von Polen präsentiert.« wachsen und hat das Programm für die aus- über Argentinien bis Taiwan. Ihre Highlights ländischen Gäste um neue Komponenten er- vor Ort waren der Reverse Pitch im Dortmun- Heinz-Herbert Dustmann, Präsident IHK zu Dortmund weitert. Neben dem sog. Main Program der der Signal Iduna Park sowie THE GRAND FI- Tour, in dem der Schwerpunkt darauf liegt, NAL in Düsseldorf. die Startups mit den NRW-Unternehmen zu vernetzen, gibt es seit dem vorigen Jahr auch Reverse Pitch: Startups ein umfangreiches „Pre-Program“. So fanden bereits seit Mitte des Jahres treffen Unternehmen in zehn Webinare zu unterschiedlichen The- Dortmund D men statt, um dem internationalen Publikum die Vorteile des Standorts zu zeigen und sie er Reverse Pitch, den die IHK zu Dort- auf den Markteintritt hier vorzubereiten. So mund gemeinsam mit dem Initiativ- hieß es beispielsweise „Startup Ecosystem kreis Ruhr veranstaltet, ist jedes Jahr NRW: key players and possible connections“, einer der wichtigsten und spannendsten Pro- „The future of logistics & mobility in Germa- grammpunkte der Start.up! Germany Tour. ny“ oder „The legal framework in Germa- Normalerweise pitchen Startups und stel- ny“. Hier sowie an vielen weiteren Stellen des len sich in kurzen Präsentationen möglichen Programms beteiligt: die Partner der Start. Kunden, Geldgebern und Kooperationspart- 16 Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022
14 Startups aus 14 verschiedenen Ländern sahen sich im Signal Iduna Park die Präsentationen von sieben bedeutenden Unternehmen aus der Region an. nern vor. Beim Reverse Pitch wird dieses Prinzip umgekehrt: Unternehmen haben fünf Minuten Zeit, sich auf der Bühne den Start- ups zu präsentieren, ihr Unternehmen vorzu- stellen und Wünsche für mögliche Kooperati- onen zu äußern. Nachdem der Reverse Pitch im vergan- genen Jahr nur rein digital stattnden konn- te, waren in diesem Jahr die 14 eingelade- nen Startups live im Signal Iduna Park dabei, als sich sieben bedeutende Unternehmen aus dem Ruhrgebiet vorstellten. Vertreten waren Borussia Dortmund, Startport, Evonik, Signal Iduna, E.ON, Materna und Vonovia. Aber nicht nur die geladenen Startups konnten den Reverse Pitch verfolgen. Auch die rund 70 weiteren digitalen Teilnehmer Live im Signal Iduna Park (v.l.): Dominik Stute, Projektleiter der Start.up! Ger- der diesjährigen Start.up! Germany Tour wa- many Tour bei der IHK zu Dortmund, Dr. Anette Bickmeyer, Geschäftsführerin ren im Livestream aus der gesamten Welt da- des Initiativkreises Ruhr, Heinz-Herbert Dustmann, Präsident der IHK zu Dort- zugeschaltet, um die sich die Präsentationen mund, Wulf-Christian Ehrich, stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund. der Unternehmen anzuschauen. Die Vielfalt und Angebote der IHK-Unternehmen in Rich- tung der ausländischen Startups war enorm: Der Fußballverein Borussia Dortmund hat großes Interesse daran, mit Startups bei der weiteren Digitalisierung zusammenzuarbei- ten und mit gewonnenen Daten neue Ge- schäftsmodelle zu etablieren. Der Versiche- rer Signal Iduna ist vor allem auf der Suche nach Startups, die den klassischen Versiche- rungsmarkt revolutionieren. Dabei haben sie mit ihrer Marke signals auch einen Venture Capital Fond, mit dem sie in Startups inves- tieren. Materna hat bei der Zusammenarbeit mit Startups einen übergreifenden Ansatz und kann den Jungunternehmen Zugang zu seinen Kunden und seinen Ressourcen bie- ten, sofern die Technologie eines Startups für das Dortmunder IT-Unternehmen spannend ist. Beim anschließenden Netzwerken konn- ten die Möglichkeiten zur weiteren Koopera- Guido Weiland, Vice President & Head Of Innovation Center der Materna Infor- tion vertieft werden. > mation & Communications SE, bei seinem Vortrag. Fotos: IHK/Stephan Schütze Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022 17
Per Livestream in die ganze Welt: THE GRAND FINAL N achdem sich die Startups im Inter.na- tional! Startup Contest durchgesetzt haben und nach NRW eingeladen wur- den, stand am Nachmittag des 17. November das große Finale an: Live vor rund 70 gela- denen Gästen in der Glühofenhalle in Düssel- NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart begrüßt dorf und rund 600 Zuschauern aus der gan- die Gäste per Videobotschaft. zen Welt im Livestream ging es um den Sieg des Abschlussevents „THE GRAND FINAL“. und ihnen die Innovations- und Wirtschafts- Und damit gleichzeitig um Preisgelder in Hö- kraft unseres Bundeslandes vor Ort demons- Wulf-Christian Ehrich he von 15.000 Euro für die ersten drei Plätze. trieren zu können. Der innovative Facetten- moderiert einen Talk Vor den Augen einer hochkarätigen Jury reichtum der teilnehmenden Startups ist be- zum Thema „How to be durften die Startups drei Minuten ihr Unter- eindruckend und bietet großes Potenzial für successful in NRW“. Mit nehmen präsentieren, um sich danach drei zukünftige Markterschließungen in Nord- auf der Bühne (v.l.): Dr. weitere Minuten den Fragen der Jury zu stel- rhein-Westfalen.“ Johannes Velling, Gruppen- len. Dabei war die Qualität der gezeigten Pro- Pix Force aus Brasilien setze sich am En- leiter im NRW-Wirtschafts- dukte und Geschäftsmodelle ausgezeichnet, de durch, gewann den ersten Platz und damit ministerium, Felix Neugart, was auch der Minister für Wirtschaft, Inno- 7.500 Euro. Das brasilianische Startup entwi- Geschäftsführer von NRW. vation, Digitalisierung und Energie des Lan- ckelt durch die Anwendung künstlicher Intel- Global Business sowie Dr. des Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Andreas ligenz und Computer Vision Lösungen, um Kim J. Zietlow, Direktor Pinkwart, in seiner Video-Botschaft unter- Fotos und Videos (die von Kameras, Droh- Trend- & Innovationscou- strich: „Es ist uns eine Freude, die 14 Fina- nen und Satelliten aufgenommen werden) ting bei Germany Trade listinnen und Finalisten hierher einzuladen in wertvolle Informationen und Daten umzu- and Invest. wandeln. Platz 2 und 5.000 Euro gingen an das rumänische Startup re.ex. Das Unter- nehmen hat einen virtuellen Physiotherapie- Assistenten entwickelt, mit dem Menschen nach Knie- oder Hüftoperationen efzien- te Physiotherapie von zu Hause durchführen können. Das slowakische Startup ANT MA- CHINES holte Platz 3, wofür sie 2.500 Euro Preisgeld bekamen. Mit einem selbst entwi- ckelten ferngesteuerten, vollelektrischen Ro- boter für den Betrieb von Logistikterminals wollen sie die Logistik efzienter machen. Der Roboter transportiert beladene und lee- re Sattelauieger und Containerplattformen in Logistik- und andere Anlagen. Insgesamt waren jedoch auch alle ande- ren Startups unglaublich zufrieden, denn sie kehren mit zahlreichen neuen Kontakten und vielen Eindrücken aus NRW nach Hause zu- rück. Und so zog auch IHK-NRW-Präsident Ralf Stoffels ein positives Fazit: „Mit dem GRAND FINAL als Abschluss der diesjährigen Start.up! Germany Tour konnten wir ihr fünf- jähriges Jubiläum gebührend feiern. Trotz ei- ner angespannten Lage waren 14 Startups aus der ganzen Welt zu Gast und präsentier- ten vor einem hochkarätigen Publikum ihre innovativen Geschäftsmodelle. Für die Wirt- schaft NRWs sind Kooperationen mit solchen innovativen jungen Unternehmen ein wichti- ger ergänzender Baustein, um sich zukunfts- fähig aufzustellen. Von daher freuen wir uns sehr, mit der Start.up! Germany Tour jedes Jahr aufs Neue Startups aus der ganzen Welt Drei glückliche Gewinner gemeinsam mit den Organisatoren und Partnern der nach NRW zu bringen und sie mit unseren Start.up! Germany Tour. Mitgliedsunternehmen zu vernetzen.“ 18 Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022
WIRTSCHAFT REGIONAL „Mit sehr guter Ausbildung praktisch unschlagbar“ IHK zu Dortmund freut sich über zwölf landesbeste Azubis. D ie 246 landesbesten Auszubil- denden in IHK-Berufen wurden am 19. November in Gelsen- kirchen von den nordrhein-westfä- lischen Industrie- und Handelskam- sind die Besten und somit in jeder Hin- sicht ‚Praktisch unschlagbar‘“, zitier- te Hüffer das Motto der Veranstaltung. Die 246 „IHK-Landesbesten NRW 2021“ sind die jeweils zwei Prüfungs- Manuel Herbert Wesche Bergbautechnologe/in REDPATH DEIL- MANN GmbH, Dortmund Oliver Märtin (auch Bundesbester) Berufskraftfahrer/-in EDEKA Rhein-Ruhr mern geehrt, darunter auch zwölf besten in den über 120 Ausbildungs- Stiftung & Co. KG, Moers Auszubildende aus dem Bezirk der berufen samt Fachrichtungen, die die Justus Frederik Poser IHK zu Dortmund mit den Städten IHKs prüfen. Sie sind damit die „Bes- Fachkraft für Veranstaltungstechnik Beu- Dortmund, Hamm und dem Kreis Un- ten der Besten“ unter den 3.975 jun- chel Verleih von Licht und Ton, Dortmund na. Von diesen zwölf Landesbesten gen Frauen und Männern, die ihre Ab- Mohamed El Idrisi gehört einer sogar zur Spitzengruppe schlussprüfung mit „sehr gut“ bestan- Kaufmann/Kauffrau für Versicherungen der „Bundesbesten“ Auszubildenden. den, also mindestens 92 von 100 Punk- und Finanzen Maklersozietät Sellmann & Alle Top-Azubis hatten bei den mehr ten erreicht haben. Das Spektrum der Worm GmbH, Dortmund als 69.000 Abschlussprüfungen, die über 120 Ausbildungsberufe, in de- Quentin Federau die 16 NRW-IHKs im Ausbildungsjahr nen die IHKs die Prüfung abnehmen, Mediengestalter/-in Bild und Ton, Techni- 2020/2021 durchführten, die höchs- reicht von A wie Anlagenmechaniker sche Universität Dortmund ten Punktzahlen in ihren jeweiligen über Industriekaueute bis Z wie Zer- Marco Lienau Berufen erreicht. Bei der Veranstal- spanungsmechaniker, darunter auch Medientechnologe/-technologin Druckver- tung in der Emscher-Lippe-Halle wur- eher weniger bekannte wie: Brauerin arbeitung Lensing Druck GmbH & Co. KG de über die aktuelle Verordnungslage und Mälzerin, Fachkraft für Frucht- Dortmund hinausgehend die Coronaregel 2G++ safttechnik, Kanalbauer, Süßwaren- Joanne Schieser mit Test vor Ort sowie Maskenpicht technologin. Die 39 IHK-Bundesbes- Mikrotechnologe/-technologin, Raith angewandt. ten von Unternehmen aus Nordrhein- GmbH, Dortmund Die NRW-IHKs zeichnen die Lan- Westfalen gehören zu den 222 Auszu- Sebastian Wimbert desbesten seit 1992 jährlich aus, um bildenden aus ganz Deutschland, die Berufskraftfahrer/-in, KS-Reisen GmbH, die Bedeutung der betrieblichen Aus- ihre betriebliche Ausbildung im bun- Fröndenberg/Ruhr bildung für den wirtschaftlichen Er- desweiten Vergleich als Jahrgangs- Mériem Brachmann folg Nordrhein-Westfalens ins öffent- beste ihres jeweiligen IHK-Berufs ab- Medienkaufmann/Medienkauffrau Digital liche Bewusstsein zu rücken und die geschlossen haben. und Print, Verlag Lensing-Wolff GmbH & persönliche Leistung der Auszubil- Co. KG, Dortmund denden zu würdigen. „Die Wirtschaft Die zwölf Landesbesten aus Felix Schuster in Nordrhein-Westfalen braucht Fach- Ausbildungsbetrieben in Dort- Mediengestalter/-in Bild und Ton, Techni- kräfte wie Sie“, betonte Dr. Benedikt mund, Hamm und im Kreis Unna: sche Universität Dortmund Hüffer, Präsident der IHK Nord West- Gerrit Hagemann Jonas Rabelt falen und Gastgeber der diesjährigen Eisenbahner/-in im Betriebsdienst DB Re- Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce, Zur- „IHK-Landesbestenehrung NRW“. „Sie gio Aktiengesellschaft, Düsseldorf brüggen Wohn-Zentrum GmbH, Unna Ruhr Wirtschaft Dezember 2021 / Januar 2022 19
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