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G 21233 17. Jahrgang · Heft 3 Mai/Juni 2011 Einzelpreis: 19,80 ISSN 0947-9546 3/11 Wissenschafts management Z e i t s c h r i f t f ü r I n n o v a t i o n Schwerpunkt Außenwirkung Reporting an Hochschulen Die internationale Rezeption Vom Rapport zum Report des Bologna-Prozesses Gestaltung des Berichtswesens Aktueller Trend Diversity Management an Hochschulen Beispiel Ohm-Hochschule Nürnberg Marketingpraxis Die Bedeutung von Kennzahlen Die Website als wichtigstes Marketinginstrument Praxisbeispiel Change Management an der Hochschule Bochum
lemmens online Hochschul-, Forschungs- und Innovationspolitik Innovation für den Fachjournalismus Das Internet-Portal lemmens online setzt im Wissenschaftsjournalismus Akzente durch Themenfindung im Dialog mit den Lesern als Web 2.0-Anwendung. Diese neue Kombination ist ein echter Seismograf in der wissenschaftspolitischen Berichterstattung in Deutschland. So entstehen richtungsweisende Themenrankings. Klicken Sie mit und stimmen Sie ab! www.lemmens-online.net
editorial 3 Wider bloße Sammelwut – für ein sinn- volles Reporting an Hochschulen 17. Jahrgang · Heft 3 · Mai/Juni 2011 · Einzelpreis: 19,80 D Balanced Scorecard, Kennzahlenbericht, Leistungsbilanz – an Hoch- news & facts 4 schulen haben Controllinginstrumente Einzug gehalten. Innerhalb einer Hochschule sollte das Reporting Entscheidungen und Steue- wissenschaftsmanager rungsprozesse unterstützen. Ist das Reporting nach außen gerich- Nachgefragt 10 tet, dient es vor allem der Legitimation und Autonomierechtfertigung bei Dr. Robert Fischer, Forschungsreferent Philosophische Fakultät und Fachbereich („accountability“), gegebenenfalls aber auch PR-Zwecken. Theologie, Universität Erlangen-Nürnberg Soweit die Theorie. Die Praxis ist aber vielfach noch weit davon ent- aktuelle diskussion 12 fernt. Beispielsweise gelingt es noch nicht an allen Hochschulen, in- Bachelor und Master in der Medizin terne und externe Zwecke auszutarieren. So werden viele personell knapp besetzte Controllingabteilungen von den externen Berichtsan- personalia 14 forderungen getrieben und schaffen es nicht, ein internes Reporting aufzubauen. Interne Berich- management te folgen zum Teil eher der Struktur der Datenquellen (KLR-Bericht, Studierendenstatistik, Haus- Schwerpunkt haltsdaten etc.) als der Frage, welche Zahlen für welche konkrete Entscheidung benötigt werden. Reporting an Hochschulen Zum Teil werden Berichte zu „Datenfriedhöfen“; Informationen werden zu wenig zielgruppen- und Informationsarmut trotz entscheidungsbezogen aufbereitet und nicht immer mit relevanten Kommunikations- und Steue- Informationsvielfalt 15 rungsprozessen verknüpft. Vom Rapport zum Report16 Gestaltung des Berichtswesens Die Leitfrage bei der Erhebung und Auswertung von Daten für das interne Reporting sollte dem- an Hochschulen20 entsprechend sein: Welche Informationen in welcher Form benötigen Entscheidungsträger in der Reporting an der Ohm- Hochschule? Wenn es etwa um Zielvereinbarungen zwischen der Hochschulleitung und einer Fa- Hochschule Nürnberg26 kultät geht, lassen sich damit verbundene Gespräche durch ein fakultätsbezogenes Datentableau Die Bedeutung von Kennzahlen aufbereiten. Die FH Münster nutzt beispielsweise ihre „Academic Scorecard“ als Frühwarnsystem, für Hochschulen31 indem bei Unter-/Überschreiten bestimmter Grenzwerte für Kennzahlen Aktionen ausgelöst wer- den. Die Universität Göttingen hat im Rahmen ihres Risikomanagements Risikoklassen eingeführt Außenwirkung 35 Die internationale Rezeption und leitet daraus direkt Maßnahmen zum Umgang mit den Risiken ab. Es gibt also Good Practice. des Bologna-Prozesses Betrachtet man die externe Funktion des Reportings an Hochschulen, steht dagegen ein anderer Aktueller Trend 41 Aspekt im Vordergrund: Welche Daten benötigt man in welcher Aufbereitung, um die hochschul- Diversity Management an Hochschulen – eigene Autonomie abzusichern? In einer Zeit, in der die Autonomie der Hochschulen durch den Chancen und Herausforderungen Staat bedroht ist, bietet das externe Reporting die Möglichkeit, die Leistungen der Hochschulen Marketingpraxis 47 aufzuzeigen. Diese Option sollte wahrgenommen werden, auch wenn die erforderliche Transparenz Die Webseite als wichtigstes nicht allen gefällt. Marketinginstrument Praxisbeispiel 55 In einem Schwerpunkt widmet sich die vorliegenden Ausgabe „Wissenschaftsmanagement“ dem Change Management am Beispiel Thema: Sei es das Reporting an Kunst- und Musikhochschulen, die Gestaltung des Berichtswesens der Hochschule Bochum an Hochschulen oder das Fallbeispiel der Hochschule Aalen – erfahren Sie mehr über das „Re- weiterbildung porting an Hochschulen“. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Aktueller Begriff 61 Kompetenzorientierung buchbesprechung Barbara Hölscher/ Justine Suchanek (Hrsg.) 64 Frank Ziegele Wissenschaft und Hochschulbildung im Kontext von Wirtschaft und Medien Buchmarkt 66 Impressum 66 wissenschaftsmanagement 3 • mai/juni • 2011
4 news & facts ESMU-HUMANE Winter School 2011 Europäische Hochschuladministratoren bilden sich weiter Förderung durch Erasmus möglich Teilnehmer unabhängig von ihrer speziellen be- ruflichen Erfahrung mit allen Themen einer Uni- versitätsverwaltung konfrontiert werden. Auch wer sich bisher nie mit Finanzen beschäftigt hat, erhält einen Einblick in strategisches Finanzma- nagement. Ebenso müssen sich Menschen, die in der Vergangenheit keine Personalverantwor- tung hatten, mit den wesentlichen Elementen des Personalmanagements vertraut machen. Die Winter School soll nicht eine Fachfortbildung er- setzen, sondern künftigen Führungskräften einen generalistischen und zugleich europäischen Überblick über alle wichtigen Fragen des Hoch- schulmanagements geben. Unterstützung von erfahrenen Experten Internationale Weiterbildung vor der modernen Kulisse der Kunst- und Wissenschaftsstadt in Valencia. Bei angenehm warmen Temperaturen arbeite- Foto: fischliloewe/Pixelio ten die Teilnehmer in Kleingruppen intensiv an der Fallstudie mit dem Titel „Heliopolis: eine VALENCIA. Zum neunten Mal trafen sich Mit- tionalen Gruppen diskutiert, damit die Teilneh- Fusion einer Universität mit einem außeruni- arbeiter aus Hochschulverwaltungen von mer voneinander und von den unterschiedli- versitären Forschungsinstitut“ – ein Thema Finnland bis Zypern zu einer Weiterbildungs- chen Verwaltungskulturen der europäischen das überall in Europa im Fokus von neuen veranstaltung für Nachwuchsführungs- Länder lernen. Die Ergebnisse der Gruppen- Zukunftskonzepten für die Hochschulen steht. kräfte, veranstaltet von dem Hochschulfor- arbeit werden dann einer internationalen Jury Unterstützt wurden sie dabei in diesem Jahr schungsinstitut ESMU und dem internati- vorgestellt und detailliert kommentiert. von international angesehenen Wissenschafts- onalen Netzwerk HUMANE vom 20. bis 26. managern wie Frans van Vught, Berater des Die Winter School unterscheidet sich deutlich März in Valencia. Diesmal dabei waren 35 Präsidenten der Europäischen Kommission von herkömmlichen Managementkursen. Inter- Teilnehmer aus zwölf Ländern. Ziel dieser und ehemaliger Rektor der Universität Twente, national agierende Hochschuladministratoren Einrichtung, die den Namen „Winter School“ Ada Pellert, Präsidentin der Deutschen Uni- aus dem ESMU- und HUMANE-Netzwerk geben trägt, ist es, „High Potentials“ aus den Uni- versität für Weiterbildung in Berlin, Stéphane ihre Erfahrungen direkt in Vorträgen und als versitäten Europas zusammenzubringen und Berthet, Generalsekretär der Universität von Gruppenbetreuer weiter. Sie berichten von den, ihnen gemeinsam zentrale Fragen der Hoch- Genf, und Jon Baldwin, Registrar (Kanzler) der trotz unterschiedlicher nationaler Systeme, ähn- schulverwaltung in Form von Vorträgen und Universität Warwick, Großbritannien. lichen Fragen, denen sich die Hochschulgemein- Gruppenarbeiten zu erläutern. schaft in ganz Europa zu stellen hat und geben Frans van Vught widmete sich in seinen Bei- Dabei geht es zum einen um Themen wie den zukünftigen Führungskräften Anleitungen trägen der aktuellen Situation der Hochschulen Strategiebildung, Personalmanagement, Fi- zu Handlungsstrategien aus erster Hand. Die vom Standpunkt der Europäischen Gemein- nanzen und Führungsstrukturen, zum an- angesprochenen Konzepte und Praktiken kön- schaft aus. Er stellte die Veränderungen seit deren werden anhand einer vorgegebenen nen dann im Anschluss selbst auf die Fallstudie den Verträgen zum Bologna-Prozess und zur Fallstudie Handlungsoptionen in gemischtna- übertragen werden. Wichtig ist dabei, dass alle Lissabon-Agenda heraus und erläuterte deren wissenschaftsmanagement 3 • mai/juni • 2011
news & facts 5 Einfluss auf das strategische Management der zur Diskussion gestellt. Ada Pellert zeigte die Aus Deutschland nahmen in diesem Jahr Heike Hochschulen. Hierbei zeigte sich ein Trend zu Trends im Personalwesen, Jan Meinsma ver- Schäfer-Dammert vom Karlsruher Institut für länderübergreifenden Abmachungen und Ko- deutlichte die Grundzüge zu strategischen Technologie und Lothar Pelz von der Universität operationen, neuen Mobilitätskonzepten für Stu- Finanzentscheidungen, Jon Baldwin gab An- Paderborn teil. Sie waren beide begeistert und denten und Wissenschaftler, gemeinsamen eu- leitungen für verantwortungsvolle Führung sehen viele Vorteile für ihre tägliche Arbeit durch die Auseinandersetzung mit Ideen und Konzepten ropäischen Forschungsinitiativen und der Bün- in unterschiedlichen Leitungsmodellen und ihrer europäischen Kollegen. delung von Forschungsinfrastruktur. Dabei geht Stéphane Berthet brachte über seine Ausfüh- es um die Frage, auf welche Weise sich euro- rungen zu Kommunikationsstrategien den Teil- „Mit der in Teams zu bear- päische Hochschulen im Wettbewerb mit Uni- nehmern auch die Grundzüge des schweizeri- beitenden Fallstudie konnte ich mich besonders gut versitäten in den USA und Asien positionieren schen Hochschulsystems und die Forschungs- identifizieren. Spannend können, wie sie, ohne ihre Identität zu verlieren, dichte im Umfeld der Universität Genf nahe. war hier für mich, die un- untereinander vergleichbare Normen entwickeln terschiedlichen Ideen und Die Organisation der Winter School obliegt Ansätze meiner Teamkol- und welche Methoden und Messgrößen es gibt, HUMANE, der Vereinigung der Leiter der Uni- leginnen und -kollegen aus die unterschiedlichen regionalen Ansätze trans- den unterschiedlichen Län- versitätsverwaltungen in Europa zusammen parent aufzuzeigen. dern zu diskutieren. Dies hat an einigen Stellen mit ESMU, dem Europäische Zentrum für bei mir zu wichtigen Erkenntnissen geführt.“ Im Weiteren wurden jeweils verschiedene strategisches Hochschulmanagement. HUMA- „Die Vorträge habe ich insgesamt auf einem Säulen einer Universitätsverwaltung aus dem NE ist eines der Netzwerke, das ESMU, ein in sehr hohen fachlichen Niveau erlebt. Als Perso- Erfahrungshorizont der Referenten vor- und Brüssel ansässiger internationaler Non-Profit- nalentwicklerin war für mich insbesondere der Themenkomplex „Internationalisierung und Glo- Verein, unterhält. ESMU hat sich seit mehr als balisierung im universitären Kontext“ relativ neu. 20 Jahren zum Ziel gesetzt, das strategische Hier habe ich wichtige Impulse erhalten.“ Kontakt und Anmeldung Management an Universitäten europaweit mit „Die während der gesamten Woche geforderte Die Winter School findet traditionell im März in verschiedenen Programmen und Projekten zu englische Sprache ist eine nicht zu unterschät- Valencia statt. Bewerber für die nächste Winter fördern und zu vernetzen. zende Herausforderung. Gerade der sprachliche School 2012 können sich bis zum 15. Oktober Aspekt ist aus meiner Sicht ein wichtiger Teil der bei ESMU mit einer Referenz ihrer Leitung der Die Veranstaltungssprache ist Englisch. Die Qualifizierung im Rahmen der Winter School.“ Universitätsverwaltung bewerben. Von den Be- werbungen wählt dann ein erfahrenes Gremium meisten Teilnehmer sind jedoch keine engli- Heike Schäfer-Dammert von ESMU-HUMANE 35 Teilnehmer aus. Die schen Muttersprachler, sodass immer großen Stellvertretende Leitung Personalentwicklung Ausschreibung geht in der Regel allen deutschen Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) Universitätsleitungen zu, kann aber auch auf der Wert darauf gelegt wird, dass man sich gut Webseite von HUMANE oder ESMU eingesehen versteht, ohne dass es „perfekter“ Sprach- „Für mein tägliches Berufs- werden (http://www.humane.eu/Winter-School- kenntnisse bedarf. Der Austausch zwischen leben habe ich mitgenom- Alumni-Network.14.0.html oder http://www. den Teilnehmern bleibt auch nach dem Lehr- men wie wichtig es ist, vor esmu.be/winterschool.html). gang intensiv. Bereits seit 2003 besteht das der Suche nach Problem- Die Kosten für die Teilnehmer an der Winter lösungen zunächst aus- School und ggf. an Folgeseminaren können teil- Winter School Alumni Netzwerk (WSAN) mit drücklich ein gemeinsames weise über Erasmus-Mittel (Mobilität zu Fort- zurzeit über 260 Mitgliedern von 116 Univer- umfassendes Verständnis und Weiterbildungszwecken getragen werden. sitäten aus 19 verschiedenen Ländern als ein der Problemlage und der Nach Auskunft des zuständigen Referats des Rahmenbedingungen herzustellen. Einige Ent- DAAD werden die vorgesehenen Mittel zur Mo- unabhängiges Netzwerk innerhalb von HUMA- scheidungsprozesse und die umfassende Kom- bilität von Hochschuladministratoren viel zu NE, dem die ehemaligen Teilnehmer automa- munikation der Ziele einzelner Entscheidungen wenig in Anspruch genommen. Es wäre daher tisch angehören. WSAN ist sehr aktiv und ver- wären mit dieser Erkenntnis in der Vergangenheit wünschenswert, dass die deutsche Beteiligung sicher einfacher gelaufen.“ anstaltet ein bis zwei Seminare zu speziellen an Veranstaltungen wie der Winter School und Themen. Die Teilnehmer organisieren zum Teil „In der einen Woche intensivster gemeinsamer den Alumni Seminaren deutlich erhöht wird. Arbeit habe ich sehr viele Kolleginnen und Kol- Informationen zu den Eramusstipendien unter weitere Austauschmaßnahmen auf individu- legen aus anderen EU-Ländern kennengelernt, http://www.eu.daad.de/eu/llp/personalmobili- eller Basis, in denen sie den Arbeitsplatz mit bei denen ich mir mit Sicherheit bei neu auftre- taet/09372.html, bei Erasmuskoordinatoren oder einem Kollegen aus einem anderen Land für tenden Problemen Rat holen kann, den ich bei Akademischen Auslandsämtern der Universitäten. meinen deutschen Kollegen so nicht bekommen Persönliche Auskünfte: eine gewisse Zeit tauschen und unterstützen könnte.“ Dr. Dietmar Ertmann, Kanzler a. D. sich auch sonst auf vielfältige Weise. Mehrere Lothar Pelz Karlsruhe Institut für Technologie Alumni sind inzwischen in Leitungspositionen Stellvertretender Kanzler der E-Mail: dietmar.ertmann@kit.edu an anderen Universitäten berufen worden. Universität Paderborn Tel.: +49 721 608-45796 Dietmar Ertmann wissenschaftsmanagement 3 • mai/juni • 2011
6 news & facts preispolitik Förderung der Spitzenforschung macht Schule Bilanz im dritten Jahr der Humboldt-Professur Bei der Auswahl der Humboldt-Professuren geht es um Exzellenz. Foto: Monoxyle/Pixelio BONN. „Hervorragende Köpfe ziehen her- nisse enormen Summe können sich deutsche genden Hochschule: Trägt der Preisträger vorragende Köpfe an“. Kurz und knapp Hochschulen im internationalen Wettbewerb dazu bei, Profil und Wettbewerbsfähigkeit der erkärte Helmut Schwarz, Präsident der um Spitzenkräfte behaupten. Ein konkurrenz- Hochschule im internationalen Vergleich zu Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), fähiges Gehaltsangebot ist nicht zu unter- stärken? Wie stellt die Hochschule eine lang- das Prinzip der Humboldt-Professur bei schätzen, vor allem aber lockt die Forscher fristige Perspektive sicher? der diesjährigen Preisverleihung im Mai. die exzellente Ausstattung der Lehrstühle, die Bereits zum dritten Mal wurde der höchst- das Preisgeld ermöglicht und die unverzicht- Internationalität gewünscht – nicht dotierte deutsche Wissenschaftspreis an bar für den Aufbau neuer, zukunftsweisender immer erreicht acht Forscherpersönlichkeiten verliehen. Forschungsprojekte ist. Die bislang ausgewählten Wissenschaftler Zeit für eine erste Bilanz. sind durch die Bank engagierte und interes- Bislang sind insgesamt 20 Humboldt-Profes- Je 3,5 Millionen Euro für Theoretiker sowie suren an deutschen Hochschulen eingerichtet sante Persönlichkeiten. Ihre Mission: Innova- fünf Millionen für experimentell arbeitende worden; vier weitere Kandidaten sind bereits tive universitäre Strukturen schaffen sowie Wissenschaftler stellt das Bundesministerium nominiert und befinden sich aktuell in Berufs- neue Institute und Labore aufbauen, um wei- für Bildung und Forschung für die Humboldt- verhandlungen. Neben den Qualifikationen tere Spitzenkräfte anzuziehen und die inter- Professur über eine Laufzeit von fünf Jahren der Preisträger zählt für die Nominierung vor nationale Konkurrenzfähigkeit der deutschen zur Verfügung. Mit der für deutsche Verhält- allem auch das Gesamtkonzept der vorschla- Forschung zu stärken. Trotz mittelmäßiger wissenschaftsmanagement 3 • mai/juni • 2011
news & facts 7 Rankingplätze und heftiger wissenschaftspo- „Die Unterrepräsentation von Frauen in der klar, dass daneben reichlich Gremien- und litischer Diskussionen im Land, scheint der Spitzenforschung macht mir allerdings große Verwaltungsarbeit auf die sie zukommt. Man- Ruf der deutschen Forschungslandschaft im Sorgen“, so Gaul. Diese wirke sich auch auf che Strukturen an den deutschen Hochschu- Ausland gut zu sein: Abgesagt haben bislang die Wissenschaftskultur aus, die „männlich len sind „wirklich furchtbar bürokratisch“, nur wenige. Und bei denjenigen, die einen dominiert“ und damit einseitig sei. Hier liege findet Ulrike Gaul. Zwar habe sich seit ihrem Rückzieher gemacht haben, gaben oft auch ein ernstes Problem, das Deutschland ange- Weggang vor zwei Jahrzehnten vor allem private Gründe den Ausschlag. In der Alexan- hen müsse. Zwar werden zunehmend Gelder auch durch die Exzellenzinitiative einiges der von Humboldt-Stiftung ist man allerdings für Frauenförderung bereitgestellt, das allein getan, allerdings seien viele Abläufe nach wie überrascht über den relativ hohen Anteil reicht aber ihrer Einschätzung nach nicht aus. vor sehr umständlich und mühsam. „Einer- deutschsprachiger Wissenschaftler unter den „Viele Forscherinnen sind noch immer im seits wird ohne mit der Wimper zu zucken viel Preisträgern. „Die Professur ist nicht als Rück- Zwiespalt zwischen Familie und Karriere und Geld für teure Laborausstattung bereitgestellt, holprogramm gedacht“, sagt Georg Scholl, rückten nur selten in Top-Positionen“, betont gleichzeitig aber müssen beispielsweise klei- Leiter des Referats Presse, Kommunikation Gaul. Die Mentalitäten und sozialen Rahmen- ne Ausgaben oft doppelt und dreifach belegt und Marketing der AvH. „Entscheidend ist die bedingungen seien nach wie vor dem berufli- werden“, beklagt sie. Gaul plädiert für einen internationale Spitzenstellung eines Kandida- chen Aufstieg von Frauen nicht förderlich. Globalhaushalt wie er in den USA üblich ist ten und nicht seine Staatsangehörigkeit.“ und inzwischen auch von der DFG verfochten Diesen Eindruck teilt auch Georg Scholl, wird. Dort werde auf den mündigen Wissen- Frauen unterrepräsentiert macht aber deutlich: „Bei der Nominierung schaftler vertraut, der selbstbestimmt und Auch die zurückkehrenden deutschen Wis- und Auswahl der Preisträger gibt es grund- verantwortungsvoll mit seinem Etat umge- senschaftler, die über viele Jahre in anderen sätzlich kein Quoten, weder was das Ge- hen könne. Damit habe der Wissenschaftler Ländern und Wissenschaftskulturen gear- schlecht angeht, noch die Nationalität.“ Es selbst unmittelbar einen Anreiz, unverhält- beitet haben, bringen wertvolle neue Per- gehe allein um Exzellenz, die sich anhand nismäßige Ausgaben zum Beispiel bei Rei- spektiven mit. So wie Ulrike Gaul. Die Ent- von Gutachten und Publikationen messen sekosten zu unterlassen, könne anderseits wicklungsbiologin, Preisträgerin des ersten lassen müsse. Die Funktion der Humboldt- aber auch selbst entscheiden, wie viel Gehalt Jahrgangs und noch immer einzige Frau, ist Stiftung sei nur beratend. „Wir können nur an ihm ein wichtiger Mitarbeiter wert ist. „Mehr nach zwanzig Jahren an US-amerikanischen die Hochschulen appellieren, gezielter nach Vertrauen in die Eigenverantwortung der Wis- Universitäten, zuletzt an der Rockefeller Uni- qualifizierten Frauen Ausschau zu halten“, so senschaftler würde auch in Deutschland den versity in New York, zurück nach Deutschland Georg Scholl. Forschern mehr Freiraum und Flexibilität er- gekehrt, wo sie inzwischen im zweiten Jahr möglichen und das Land noch attraktiver für am Münchener Genzentrum der Ludwigs-Ma- Lehrstühle auf Dauer angelegt weitere internationale Persönlichkeiten aus ximilians-Universität (LMU) das Zukunftsfeld Bis dahin bleibt die Rückkehr von Ulrike Gaul der Wissenschaft machen“, so Gaul. der Systembiologie mit aufbaut. Sie zieht eine ein beispielhafter Einzelfall. Wie auch bei den meisten anderen Preisträgern ist ihre Tätigkeit Insgesamt ist die Bilanz der Humboldt-Pro- positive Bilanz: „Das Model Humboldt-Profes- fessur nach drei Jahren positiv. Der Preis sur hat auf jeden Fall seine Ziele erfüllt“, sagt in Deutschland auf Dauer angelegt. Ihr Lehr- passt in die allgemeine Aufbruchstimmung sie. Dank der exzellenten finanziellen Ausstat- stuhl bleibt auch nach Ablauf der Förderung der deutschen Wissenschaft. Die Stiftung will tung eröffnen sich für sie Möglichkeiten, die erhalten. Und sie ist dabei, ihre Expertise und bald beginnen, das Programm zu evaluieren. es ansonsten nie gegeben hätte. Weiteres Vision in die deutsche Wissenschaftsland- „Dann wird sich zeigen, wie groß die Wirkung Argument für Deutschland: Grundsätzlich sei schaft einzubringen. Ein Neuantrag für die tatsächlich ist“, sagt Scholl. Eine positive Be- die Forschungsförderung hier stetiger und Graduiertenschule „Quantitative Biosciences achtung im europäischen Ausland sei aller- berechenbarer als in den USA. Hinzu kommt Munich (QBM )“, für den sie den Anstoß gab dings jetzt schon spürbar. für sie das hervorragende wissenschaftliche und als Koordinatorin wirkte, hat es bereits in Umfeld in München. die Endrunde der zweiten Exzellenzinitiative Klaudia Gerhardt geschafft. Nennenswerte Probleme bei der Rückkehr hatte die gebürtige Schwäbin keine. Die Hoch- Für die Forschungs- und Laborarbeit bietet schulleitung habe sich in den Verhandlungen die Humboldt-Professur hervorragende Vo- ausgesprochen konstruktiv verhalten, und bis raussetzungen. Spätestens nach Antritt der heute funktioniere die Zusammenarbeit gut. Professur wird vielen Preisträgern allerdings wissenschaftsmanagement 3 • mai/juni • 2011
8 news & facts Berufsbegleitende Studienangebote Studium und Beruf verbinden des HIS-Instituts für Hochschulforschung aber engänge an allen Hochschulformen gleicher- noch ausbaufähig. In einer Vollerhebung hatte maßen zu finden. Beide Abschlüsse sind in das Hannoveraner Institut im Auftrag des Bun- erster Linie in den Wirtschaftswissenschaften desministeriums für Bildung und Forschung zu finden, in einigem Abstand gefolgt von den das Angebot an berufsbegleitenden und dua- Ingenieurswissenschaften. len Studiengängen im Jahr 2009 in Deutsch- Die Studienangebote müssen an die speziellen land erfasst. Die erstmals stattgefundene Un- Bedürfnisse der berufstätigen Teilnehmer an- tersuchung umfasst alle berufsbegleitenden gepasst sein. Flexible Lehr- und Lernformen, Studiengänge von staatlichen und staatlich Finanzierungsstrukturen, Beratung und Coa- anerkannten Hochschulen sowie von Berufs- ching der Studierenden, die Einbindung hoch- akademien, die zu einem akademischen Ab- schulischer Weiterbildung in die Personalent- Herausforderung für Hochschulen: Studienangebote für schluss (Bacherlor oder Master) führen, aber wicklung der Betriebe sowie die transparente Berufstätige. Foto: BirgitH/Pixelio auch kürzere Angebote ab einer Dauer von Darstellung der Angebote stellen die anbieten- drei Tagen, sogenannte Zertifikatskurse. Dabei den Einrichtungen vor große Herausforderun- wurde deutlich: Während es ein relativ großes gen. Um dem bildungspolitischen Anspruch, HANNOVER. Rund um die Diskussion zum Angebot an berufsbegleitenden Masterstudi- individuelle Bildungsbiografien zu ermöglichen Thema „Durchlässigkeit“ und „Lebenslanges engängen (rund 17 Prozent des Gesamtan- gerecht zu werden, muss auch das Problem Lernen“ stehen die Hochschulen vor der He- gebots an Masterstudiengängen) gibt, haben der Anrechnung von beruflichen Kompetenzen rausforderung, neue flexible Studienangebote sich berufsbegleitende Bachelorstudiengänge auf ein Studium gezielter angegangen werden. zu gestalten, um sich für Berufstätige und Stu- mit nur fünf Prozent am Gesamtangebot bis- Hier müssen vergleichbare Lernergebnissbe- dieninteressierte ohne traditionelle schulische lang nur wenig etabliert. Die bestehenden An- schreibungen und Anrechnungsverfahren ge- Studienberechtigung zu öffnen, gleichzeitig gebote bleiben zudem weitgehend auf Fach- funden werden, die das Potenzial beruflicher dabei aber ihre Qualität zu sichern. Das Ange- hochschulen und private Einrichtungen be- Erfahrung widerspiegeln. (KG) bot an berufsbegleitenden Studiengängen in schränkt. Nur jeder siebte berufsbegleitende Deutschland ist in den letzten Jahren stark ge- Bachelor wird von einer Universität angeboten. Download der Studie unter www.his.de/pdf/ stiegen, laut einer jetzt veröffentlichten Studie Dagegen sind berufsbegleitende Masterstudi- pub_fh/fh-201111.pdf. Veranstaltungstipp Internationaler Dialog zur Ingenieursausbildung HANNOVER. Gemeinsam mit dem Stifterver- die zentrale Frage. Die alle zwei Jahre statt- ter Lernformen vorgestellt. Abgerundet wird band für die Deutsche Wissenschaft und der findende Tagung will neue Lehrstrategien und das Programm durch vier moderierte Arbeits- Hochschulrektorenkonferenz lädt der Verein Studiengangskonzepte etablieren, um unter gruppen, in denen neue Ausbildungsstruktu- Deutscher Ingenieure (VDI) zum „3. Quali- Erhalt des hohen Niveaus mehr Studierende ren diskutiert werden. tätsdialog Lehre und Lernen in der Ingeni- erfolgreich durch das Studium der Ingenieurs- eursausbildung“. Am 12. und 13. September wissenschaften zu führen. Information und Anmeldung unter: diskutieren in Hannover internationale Exper- Neben Vorträgen zur aktuellen Situation im www.vdi.de/konferenzen-lehre oder ten aus Hochschule, Forschung und Industrie über die Entwicklungen in der Ausbildung Studium oder zur Notwendigkeit externer www.stifterverband.org/veranstaltungen/ deutscher Ingenieure. Was sind die Anforde- Qualitätssicherung in der Hochschulausbil- 2011_09_12_qualitaetsdialog_ingenieur- rungen an die Ingenieure von morgen, lautet dung werden Praxisbeispiele projektorientier- ausbildung/index.html wissenschaftsmanagement 3 • mai/juni • 2011
news & facts 9 Dual Career Couples Forscher im Doppelpack FRANKFURT. Mit dem Rhein-Main Dual Ca- aber selten zwei passenden Stellen frei hat, reer Network haben vier Hochschulen und elf bietet das Netzwerk attraktive Möglichkeiten außeruniversitäre Einrichtungen der Rhein- der wissenschaftlichen Stellenvermittlung. Main-Region eine in Deutschland bislang ein- Angeregt wurde die Initiative von der Goethe- Foto: Gabi Schoenemann zigartige strategische Vereinbarung zur För- Universität Frankfurt und der Technischen derung sogenannter Dual Career-Paare un- Universität (TU) Darmstadt, das Hessische Mi- terzeichnet. Das sind Paare, bei denen beide nisterium für Wissenschaft und Kunst fördert Wert darauf legen, ihre berufliche Laufbahn den Prozess. „Im nationalen und internationa- konsequent zu verfolgen. Anstoß für das groß len Wettbewerb um die besten Wissenschaft- angelegte und verbindliche Netzwerk gab die ler spielt die Förderung der Vereinbarkeit Doppelkarriere – Die wissenschaftliche Stellenvermitt- gemeinsame Erfahrung der wissenschaftli- von Karriere und Partnerschaft eine immer lung des Netzwerkes macht es möglich. chen Einrichtungen, dass in Anwerbungsver- größere Rolle“, sagt Manfred Efinger, Kanzler fahren Spitzenwissenschaftler in der Regel der TU Darmstadt. Die beteiligten Einrichtun- gen über ihren Beitritt zum Netzwerk sind im die angebotene Stellung ablehnen, wenn gen erhöhen ihre internationale Sichtbarkeit Gang. (KG) dadurch die Karriere des Partners leidet. Da nicht nur als Forschungseinrichtung, sondern rund die Hälfte aller Forschenden in einer Be- auch als attraktiver Arbeitgeber. Das Angebot Informationen unter: ziehung mit jemandem leben, der ebenfalls überzeugt – Gespräche mit rund einem hal- www.gleichstellungsbuero.uni-frankfurt.de/30_ in der Wissenschaft tätig ist, eine Einrichtung ben Dutzend weiterer Forschungseinrichtun- arbeitsbereich/33_dualcareer/index.html Interkultureller Dialog Weiterbildung für Imame OSNABRÜCK. Das im vergangenen Herbst an terbildungsprogramm stehen – neben Sprach- der Universität Osnabrück gestartete, bun- kursen für die aus der Türkei stammenden Imame – Seminare mit deutschen und eu- Foto: Emin Albayrak/Pressestelle Universität Osnabrück desweit erste universitäre Weiterbildungspro- gramm für Imame und muslimische Seelsor- ropäischen Themen aus Geschichte, Politik, gerinnen ist mit einer Abschlusstagung zum Recht und Gesellschaft auf dem Stundenplan. Thema „Zur Geschichte und Gegenwart isla- Daneben erleichtern ihnen die gewonnenen mischer Wissenschaften“ zu Ende gegangen. pädagogischen Kenntnisse über die Jugend- Nach zwei Semestern ziehen Hochschule und und Gemeindearbeit sowie den interreligiösen Teilnehmer eine positive Bilanz. „Das Interesse Dialog die Arbeit in Deutschland. ist ungebrochen. Da haben wir Pionierarbeit in Der Abschluss der Weiterbildung hat eher Deutschland geleistet“, so Bülant Ucar, Leiter symbolischen Charakter, zeigt aber Integra- des Zentrums für Interkulturelle Islam-Studien tionsbereitschaft. Die Teilnahme ist kosten- (ZIIS). Auch Iman Abdul-Jalil Zeitun und seine los. Finanziert wird das Programm vom nie- Osnabrücker Iman-Weiterbildung als Vorreiter Tochter Dua, zwei der 30 Teilnehmer, erken- dersächsischen Sozialministerium und dem nen die Bedeutung solcher Programme für Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Der ihre Arbeit in der Moscheegemeinde. Denn nächste Kurs startet im Oktober. Für das Win- Imame sind schon lange nicht mehr nur tradi- tersemester 2012/2013 plant die Universität tionelle Vorbeter. Sie helfen auch bei kulturel- Osnabrück dann einen Bachelor-Studiengang len Konflikten oder Alltagsproblemen. Im Wei- für die Ausbildung von Imanen. (KG) wissenschaftsmanagement 3 • mai/juni • 2011
10 wissenschaftsmanager NACHGEFRAGT Jeden Antrag zum Erfolg führen Dr. Robert Fischer, Forschungsreferent Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 1 2 Wie sind Sie Wissenschafts- Worin besteht Ihre aktuelle manager/in geworden? Tätigkeit? Ich hatte gerade die Studie „Traumberuf For- Das reizvolle an der ausgeschriebenen Stel- schungsreferent“ gelesen und war überzeugt, le war für mich die institutionelle Anbindung zukünftig in diesem Berufsfeld Fuß fassen zu an die Philosophische Fakultät und damit die wollen. Als dann an der Universität Erlangen- Zuständigkeit für geistes- und sozialwissen- Nürnberg eine Stelle als Forschungsreferent schaftliche Fächer von der Archäologie bis zur der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Zeitgeschichte des Nahen und Mittleren Ostens. Theologie frei wurde, habe ich mich ganz Während viele Forschungsreferenten bei der einfach beworben. Ich sah darin die Chance, zentralen Universitätsverwaltung angesiedelt meine bisherige Erfahrung aus verschiedenen sind, bin ich direkt der Fakultät zugeordnet und Foto: Glasow, Erlangen Forschungsprojekten und mein breites sozial- damit nah dran an den Wissenschaftlern, ihren und geisteswissenschaftliches Wissen, das ich Problemen und Bedürfnissen. Meine Hauptauf- während meines Magisterstudiums erworben gabe besteht in der persönlichen und vertrau- hatte, optimal einbringen zu können. Ich habe lichen Antragsberatung für alle Förderformen Politische Wissenschaft, Soziologie, Philoso- und Fördergeber von der lokalen Stiftung bis Robert Fischer will die bundesweite Vernetzung und den Erfahrungsaustausch unter Kolleginnen und Kollegen phie, Germanistik und Psychologie studiert zum EU-Verbundprojekt. Ferner bin ich auch für voranbringen und die Professionalisierung der Arbeit von und anschließend in Politikwissenschaft pro- die Forschungsberichterstattung und die for- Forschungs- und Technologiereferenten fördern. moviert. Schon während des Studiums habe schungsbezogene Öffentlichkeitsarbeit zustän- ich mich mit dem Verhältnis von Disziplinarität dig. So findet am 22. Oktober zum fünften Mal und Interdisziplinarität und der Emergenz un- „Die Lange Nacht der Wissenschaften“ in der terschiedlicher Wissenskulturen beschäftigt. Region Nürnberg-Fürth-Erlangen statt, eines der Während ich in meiner Dissertation noch den größten Wissenschaftsfestivals in Deutschland, Einfluss von wissenschaftlichem Wissen auf an dem sich meine Fakultät mit zahlreichen politische Entscheidungsprozesse untersuch- Veranstaltungen beteiligen wird. Hier gilt es eine te, kann ich nun umgekehrt den Einfluss von Menge zu organisieren und zu koordinieren. Politik auf Wissenschaft und Forschung be- 3 obachten. Das finde ich ungeheuer spannend Welche beruflichen und anregend. Ziele haben Sie? Eine weitere Professionalisierung erreichte Als gewählter Vertreter der deutschen For- ich durch das Stipendienprogramm „Stifter- schungs- und Technologiereferenten möchte verband-Fellowship Wissenschaftsmanage- ich die bundesweite Vernetzung und den Erfah- ment“ des Stifterverbandes für die Deutsche rungsaustausch unter Kolleginnen und Kollegen Wissenschaft, das mir den Besuch der Weiter- weiter voranbringen und die Professionalisie- bildungsangebote des Zentrums für Wissen- rung der Arbeit von Forschungs- und Techno- schaftsmanagement in Speyer (ZWM) und der logiereferenten fördern. Hierbei sind wir schon Fachhochschule Osnabrück mit ihrem MBA- ein gutes Stück vorangekommen, wenn man Programm Hochschul- und Wissenschaftsma- sich die Koordinationsplattform forschungsrefe- nagement ermöglichte. renten.de anschaut. wissenschaftsmanagement 3 • mai/juni • 2011
wissenschaftsmanager 11 4 ” Ihr gelungenstes den Disziplinen enorm sind. Das fängt schon Projekt? bei der Organisation der Forschung an, gilt Was im Bereich der Lehre aber erst recht für die Darstellung und Bewer- unter dem Stichwort Kundenzufriedenheit und Serviceorientierung tung von Forschungsergebnissen. Was im Be- „Diversity Management“ stehen bei mir an erster Stelle. Insofern versu- reich der Lehre unter dem Stichwort „Diversity bereits Einzug in die Ide- che ich, dass jeder Projektantrag, unabhängig Management“ bereits Einzug in die Hochschu- enwelt der Hochschulen von seinem Drittmittelvolumen, ein gelungenes len gehalten hat, ist auch eine Herausforde- gefunden hat, ist auch Projekt wird. Das klappt leider nicht immer. Den- rung für das Management der Forschung und eine Herausforderung für noch sollte bei jedem Beratungsgespräch deut- den adäquaten Umgang mit den verschiede- das Management der For- lich werden, dass die Unterstützung durch den nen wissenschaftlichen Disziplinen. Forschungsreferenten für den Wissenschaftler schung und den adäqua- 6 einen erheblichen Mehrwert darstellt. Wenn Wohin wird sich das Wissenschafts- ten Umgang mit den ver- der Ratsuchende mit zufriedenem Lächeln und management entwickeln? schiedenen wissenschaft- neuer Motivation für sein Forschungsprojekt lichen Disziplinen. mein Büro verlässt, bin ich auch zufrieden. Am Die funktionelle Differenzierung wird weiter meisten gefreut hat mich in letzter Zeit die zunehmen und damit auch die Quantität und Bewilligung unseres DFG-Graduiertenkollegs Komplexität der Aufgaben im Wissenschafts- „Präsenz und implizites Wissen“. Mit seinem management. Die Nachfrage und Bedeutung kulturvergleichenden Ansatz passt es hervor- von Tätigkeiten, die im weitesten Sinne dem ragend zu den Forschungsfeldern unserer Fa- Wissenschaftsmanagement zugeordnet wer- kultät. Da ich selbst in einem DFG-Graduier- den können, wird daher noch zunehmen. tenkolleg promoviert habe und diese Struktur Damit sich die Wissenschaftler verstärkt auf gerade für geistes- und sozialwissenschaftli- ihre Kernaufgaben von Forschung und Lehre konzentrieren können, müssen sie durch Wis- che Forschungsprojekte geeignet finde, habe senschaftsmanager, die ihre Profession vor ich bei der Begehung mit den Antragstellern allem als Dienstleister und weniger als Mana- mitgefiebert. ger im unternehmerischen Sinne verstehen, 5 Die größte Herausforderung für entlastet werden. Die weitere Professiona- das Wissenschaftsmanagement? lisierung dieser Aufgaben in Forschung und Lehre, aber auch die parallel dazu erfolgen- Die größte Herausforderung ist nach wie vor de Herausbildung einer Berufsidentität wird das bestens bekannte Problem, dass sich dabei eine wichtige Rolle spielen. Wissenschaft insbesondere universitäre 7 Forschung nicht genauso managen lassen, Ihre Botschaft an die Kolleginnen wie man das aus dem BWL-Lehrbuch und und Kollegen? dem Unternehmensumfeld gewohnt ist. Das Kopf hoch für ein selbstbewusstes Auftreten fängt bei der grundgesetzlich garantierten gegenüber den anderen Professionen des Hoch- Forschungsfreiheit und der Autonomie der schul- und Wissenschaftssystems. Wir wollen in einzelnen Lehrstühle an, wird durch die Ka- Zukunft verstärkt als Berufsgruppe wahrgenom- meralistik und die Beamtenbesoldung noch men werden. Vielen Dank für das Vertrauen bei verstärkt und stößt letztlich auch auf kul- der Wahl zum Sprecherrat der deutschen For- Kontakt: turelle Unterschiede und Vorbehalte in den schungs- und Technologiereferenten. einzelnen Disziplinen. Diese dürften in der Dr. Robert Fischer Betriebswirtschaftlehre zwar geringer sein als Forschungsreferent Philosophische Fakultät und in marktferneren Disziplinen, die Besonder- Fachbereich Theologie heit des Wissenschaftssystems, insbesondere Universität Erlangen-Nürnberg der Hochschulen, bleibt dennoch erhalten. In- Bismarckstraße 1, Raum: A6A5 Tel.: +49 9131 85-23049 nerhalb einer Hochschule gilt es zu beachten, Fax: +49 9131 85-22176 dass die kulturellen Unterschiede zwischen E-mail: Robert.Fischer@phil.uni-erlangen.de wissenschaftsmanagement 3 • mai/juni • 2011
12 aktuelle diskussion Bachelor und Master in der Medizin Auf die Haltung kommt es an Prof. Dr. Sigrid Harendza, Master of Medical Education, Professorin für Innere Medizin/Ausbildungs- forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg In der hitzigen Diskussion über die mögli- An vielen Hochschulen besteht jedoch ein che Einführung von Bachelor und Master großes Interesse, Kompetenzen für die un- in der Medizin wird in Deutschland oft völ- terschiedlichen Stufen der medizinischen lig vergessen, dass beide Begriffe in der Ausbildung zu definieren und sich an einer „Bologna-Deklaration“ gar nicht genannt konsequenten Orientierung an diesen defi- werden. Ob das Medizinstudium in der nierten Ausbildungszielen der verschiedenen momentanen Form überhaupt noch zeit- Abschnitte des Studiums zu beteiligen. Ins- gemäß ist, um Studierende auf die kom- besondere muss durch die Kompetenzstufen plexen Situationen vorzubereiten, mit denen auch festgelegt werden, für welche Aufgaben sie in ihrem späteren Berufsalltag konfron- die Personen mit dem jeweiligen Abschluss im tiert sein werden, ist die Frage. Gesundheitssystem befähigt sind und einge- setzt werden können. Vor dem Hintergrund des Ärztemangels vor allem in ländlichen Gebieten, in denen teilweise Dass es viele Qualifikationen im medizini- medizinische Fachangestellte zum Durchfüh- schen Bereich gibt, für die ein dreijähriges Foto: UKE ren von Hausbesuchen angeleitet werden, und Studium mit entsprechenden Zielen absolut angesichts der Tatsache, dass viele Medizin- ausreichend erscheint, zeigen bereits etab- tigkeiten rücken, die dem zunehmend komple- studierende in Arbeitsbereiche abwandern, in lierte Bachelor-Studiengänge zum „Physician xeren Wissensmanagement Rechnung tragen, denen keine Patientenversorgung stattfindet, Assistant“, die für eine eigenständige, ärztlich mit dem das erforderliche fachspezifische Spe- scheint eine Weiterentwicklung des Medizinstu- delegierte Tätigkeit beispielsweise im Berufs- zialwissen individuell erworben werden kann. In diums dringend erforderlich. feld des Operationsdienstes, der Intensivstati- den Niederlanden wird der Aspekt des lebens- langen Lernens, der vor allem in medizinischen on, der Notfallambulanz oder der Funktionsdi- Kompetenzen statt Faktenwissen agnostik qualifizieren. Bereichen mit hoher Forschungsleistung eine War das Medizinstudium für viele Jahrzehnte besondere Rolle für zukünftige Ärztinnen und Dass es eine weitere fundierte wissenschaft- durch das Erlernen von Faktenwissen geprägt, Ärzte spielt, bereits seit einigen Jahren im Me- liche Qualifikation für später ärztlich tätige so hat sich in den vergangenen Jahren das dizinstudium besonders berücksichtigt. Personen geben muss, ist selbstverständlich. Bewusstsein dahingehend gewandelt, dass zum medizinischen Beruf neben den wissen- Warum beide Komponenten nicht zu einem ge- „Barfußdoktor“? schaftlichen Kenntnissen auch praktische und meinsamen Bachelor-/Masterstudiengang Me- Im Zentrum der Überlegungen steht also die kommunikative Fähigkeiten sowie eine ent- dizin vereint werden können, in dem nach dem Frage, ob das Gesundheitssystem – und damit sprechende Haltung gehören. Dies spiegelt Bachelor-Abschluss eine Berufsqualifizierung auch das Medizinstudium – in Deutschland sich inzwischen in vielen Curricula wider, wobei erreicht wird und durch drei weitere Studien- derzeit vor einer grundlegenden Veränderung jedoch größtenteils noch immer eine artifizielle jahre mit verstärkt wissenschaftlichem Arbeiten steht, bei der neue Berufsfelder geschaffen Trennung zwischen vorklinischen und klini- der Master (Arzt) erworben werden kann, leuch- werden müssen, in denen beispielsweise der schen Lerninhalten besteht. tet nicht unmittelbar ein. Bachelor als interprofessionelle Schnittstelle Die Einrichtung eines nationalen kompetenzba- zwischen Gesundheitsanbietern und Patienten Dass der Bachelor sich nicht Arzt nennen wird, sierten Lernzielkatalogs für das Medizinstudium fungieren könnte. Die vorschnelle Degradierung ist klar. Dass er mit einer bedarfsgerechten in Deutschland stellt daher einen wichtigen des Bachelors zum „Barfußdoktor“ polarisiert Qualifikation in Zukunft einen wesentlichen Bei- Schritt in eine zeitgemäße Richtung dar. In den diese dringend notwendige Debatte in unnöti- trag als Mitarbeiter im Gesundheitswesen leis- Vordergrund sollen wesentliche Kompetenzen ger Weise und erstickt kreative Überlegungen, ten wird, wenn die Hochschulen sich in diese wie Abstraktionsfähigkeit und Problemlösefer- die jetzt erforderlich sind, im Keim. Richtung bewegen, steht außer Frage. wissenschaftsmanagement 3 • mai/juni • 2011
Bachelor und Master in der Medizin aktuelle diskussion 13 Auf die Qualität kommt es an Prof. Dr. Josef M. Pfeilschifter, Professor der Pharmakologie und Dekan der Medizinischen Fakultät am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main Mit einem Medizinstudium kann man vie- haben wir ihn dann, den fertigen Bachelor der les werden. Bundesgesundheitsminister Medizin. Schlüsselkompetent. Im Wesentlichen. zum Beispiel. Man kann aber auch kura- Es ist nicht unwesentlich anzumerken, dass tiv tätiger Arzt werden und einer aktuel- diese zu manchem fähigen Bachelors nach len Untersuchung zufolge tun das sogar geltendem, europäischem Recht nicht ärzt- 94 Prozent der Absolventen. Mehr als 70 lich tätig werden dürfen. Weswegen auch kein Prozent der Deutschen fühlen sich von der Medizinstudent sich mit diesem Abschluss Ärzteschaft gut behandelt – ein Spitzen- begnügt. Natürlich wollen alle Ärzte werden. wert in Europa. Etwa 78.000 Medizinstu- Also müsste dem Bachelor ein Tätigkeitsfeld dierende sind an deutschen Universitäten geschaffen werden. Im Wesentlichen geht immatrikuliert. Das Studium ist überaus es nämlich darum, ihn statt des Landarztes begehrt. Von denen, die sich einmal imma- auf die Runde zu schicken, ihn die ärztlichen trikuliert haben, erreichen 95 Prozent das Leistungen erbringen zu lassen, für die man Ausbildungsziel, weit mehr als in jedem die Ärzte selbst nicht mehr bezahlen will oder anderen Studiengang. Laut einer Umfra- kann. Dies aber würde den Einstieg in die ge des Bundesministeriums für Bildung Foto: Privat Zweiklassenmedizin endgültig machen. und Forschung fühlen sich die Studieren- den der Medizin – im Fächervergleich – in Werfen wir noch einen Blick auf das Studium – was machen wir dann mit den „wesent- ihrem Curriculum am wohlsten und kaum selbst. Was würde ein Bachelor dort bedeu- lich schlüsselkompetenten“ Bachelors, die einer denkt ans Wechseln. ten? Zunächst: Absenkung der Standards, wir für das Masterstudium zulassen? Ihnen vor allem in der (natur-)wissenschaftlichen Vor dem Hintergrund dieser Kennzahlen kann nachträglich die Theorie zu ihrer Kompetenz Grundlagenausbildung. Erfreulich für die Stu- man sich fragen, warum am Studium der Me- vermitteln? Ihnen jetzt erst erklären, dass es dierenden: Man ersparte sich das lästige erste dizin herumgedoktert werden soll. Es ist ein den Hauptschlüssel zur Medizin, die Schlüs- Staatsexamen, das gefürchtete Physikum. universitäres Studium, und zwar eines der selkompetenz nicht gibt, sondern dass es ein Und sicher hätten so viele junge Leute, die an wenigen, das den Spagat zwischen wissen- ungeheuer großer Schlüsselbund an Wissen, den gegenwärtigen Anforderungen des Stu- schaftlicher Bildung und Berufsausbildung Können, Kombinieren, Probieren, Studie- diums scheitern würden, eine Chance. Man schafft, und sich im wahrsten Sinne bereits ren, Sichern, Verwerfen, Hypothetisieren und könnte sogar mehr von ihnen für dasselbe im Post-Bologna-Zeitalter befindet. Überprüfen – kurz: Wissenschaft ist, die die Geld ausbilden, es fällt ja so viel weg, was Medizin ausmacht? Drohende „Entwissenschaftlichung“ nicht „wesentliche Schlüsselkompetenz“ ist. Es ist sicher nicht der Ausbildung der Medizi- Es ist nicht einzusehen, warum wir einen ner anzulasten, dass zu wenige Lust haben als Die Ganzheit des Fachs nicht beschneiden funktionierenden, erfolgreichen universitären Landarzt zu arbeiten oder viele lieber ins Aus- In den Studiengängen, die die Bachelor-/Mas- Studiengang, der eine große Zahl von quali- land gehen. Dennoch soll es die Ausbildung terstruktur bereits übernommen haben, sind fizierten Ärzten hervorbringt, auf den Altären richten. Praxisnäher müsse sie werden, Hand- die Ergebnisse zu besichtigen: Vermassung, des Bologna-Prozesses und der Kostensen- lungskompetenzen habe sie zu vermitteln, am damit einhergehende Entwissenschaftlichung, kung opfern sollen. Der Universität, der wis- besten nur die „wesentlichen Schlüsselkom- endlose Streitereien über die Zulassung zu senschaftlichen Bildung ist diese Beschrän- petenzen“. Das theoretisch-wissenschaftliche den knappen Masterstudienplätzen. Warum kung aufs Wesentliche fremd. Ihr geht es ums Wissen müsse zurücktreten, überhaupt sei sollten wir in der Medizin ein anderes Ergeb- Ganze des Faches. Denn auch die Beschrän- die unselige Trennung von Theorie und Praxis nis erwarten? Und – wenn wir nach wie vor kung auf das Wesentliche ist eine Form der zu überwinden – und nach sechs Semestern wissenschaftlich ausgebildete Ärzte wollen Beschränktheit. wissenschaftsmanagement 3 • mai/juni • 2011
14 personalia Das Fernstudium Nachwuchs Interdisziplinär ausbauen vernetzen arbeiten Dr. Holger Sommerfeldt ist Die neue Projektmanagerin Die Rechtsanwältin und Po- Foto: Stiftung Mercator, S. Bierwald neuer Leiter Fernstudium der Global Young Faculty – litikwissenschaftlerin Julia an der IUBH International einer Initiative der Stiftung Fahl ist neue Leiterin der University of applied Scien- Mercator und des Merca- Abteilung Wissenschafts- Foto: IUBH 2011 ces Bad Honnef Bonn. Der tor Research Center Ruhr management beim Berlin- Foto: BCRT Diplom-Wirtschaftsingenieur (MERCUR) – heißt Dr. Mag- Brandenburger Centrum war zunächst als Unter- dalena Zürner. Die Neuro- für Regenerative Therapien nehmensberater, danach als Manager und Ge- biologin betreut mit der Global Young Faculty (BCRT). Hier ist sie zuständig für Administra- schäftsführer bei der Bertelsmann AG tätig und ein Netzwerk junger Forscher und Forscher- tion, Kommunikation und Wissenschaftsma- arbeitet seit drei Jahren als Dozent für Service- innen in der Metropole Ruhr. Das Programm nagement. Nach ihrem Doppelstudium war sie management bei der IUBH. Zu seinen neuen Auf- bietet hochqualifizierten Nachwuchswissen- nach einer Station bei einem internationalen gaben zählt hauptsächlich der Aufbau des neuen schaftlern die Möglichkeit, sich lokal und inter- Hochtechnologieunternehmen im Fertigungs- innovativen Fernstudiumangebots innerhalb der national zu vernetzen und selbstbestimmt über und Medizintechniksektor zuletzt als Bundes- IUBH, der mit deutschsprachigen Bachelor- und Fach- und Institutsgrenzen hinweg zusammen- geschäftsführerin des Verbandes Deutscher Masterstudiengängen in Betriebswirtschaft im zuarbeiten. „Was mich an MERCUR reizt, ist das Privatschulverbände (VDP) tätig. „Mich fasziniert Oktober 2012 starten soll. „Ich bin motiviert von Ziel durch eine Kombination von Forschungs- an meiner neuen Aufgabe die Interdisziplinarität der Überzeugung, dass es auf dem deutschen und Nachwuchsförderung die Wissenschaftsre- des BCRT, seine Verknüpfung von klinischen Markt ein großes Bedürfnis nach einem moder- gion Ruhr zu stärken.“ Bereichen und Technologieplattformen, die nen, multimedialen Fernstudium gibt.“ Beschäftigung mit modernen Schlüsseltechno- logien sowie die Fokussierung auf die Themen Mehrwert schaffen Translation und personalisierte Medizin.“ Die Leitung Seit dem 1. Juni 2011 ist Dr. unterstützen Alexander Kurz neues Vor- Projekte koordinieren Foto: Kurt Fuchs/Fraunhofer standsmitglied der Fraunho- Die Geschäftsführung des fer-Gesellschaft für Personal Nach seinen Erfahrungen Foto: Art + Photo Urbschat, Berlin Forschungsverbunds Ber- und Recht. Der erfahrene als Postdoctoral Fellow an Foto: Helmholtz/Ausserhofer lin e.V. hat mit Lisa Besler Forschungsmanager ist Voll- der Yale University, war der eine neue Referentin. Nach jurist und Verwaltungswis- promovierte Biochemiker dem Studium des deutschen senschaftler. Nach einer Station beim For- Henning Otto als Dozent und französischen Rechts in schungszentrum Karlsruhe, wechselte er zum an der Freien Universität Potsdam, Berlin und Straß- Kernforschungszentrum CERN nach Genf. 2007 Berlin tätig. Dort übernimmt burg sowie einem interdisziplinären Studien- kehrte er nach Karlsruhe zurück und ist seit er jetzt auch die Koordination naturwissenschaft- aufenthalt in Wroclaw, arbeitete sie nach ihrem Oktober 2009 Vizepräsident des Karlsruher Ins- licher Verbundforschungsprojekte, wie der Fo- zweiten Staatsexamen ab Herbst 2008 in der tituts für Technologie KIT. Alexander Kurz reizen cus Area NanoScale, sowie die Kommunikation Geschäftsstelle der Helmholtz-Gemeinschaft an der neuen Aufgabe in München die heraus- innerhalb der Verbundprojekte. Außerdem ist er in Berlin. Bei ihrer neuen Tätigkeit für den For- ragenden Gestaltungsmöglichkeiten. Sicherung Geschäftsführer für zwei Sonderforschungsbe- schungsverbund unterstützt sie sowohl den der Attraktivität als Arbeitgeber, eine leistungs- reiche. „Ich befinde mich mit meiner neuen Arbeit administrativen Geschäftsführer als auch den gerechte Vergütung, die objektiv differenziert, an einer sehr spannenden Schnittstelle zwischen Vorstandssprecher. Schwerpunkte bilden hier- Diversity auch über die Chancengleichheit hin- Wissenschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit, die bei die inhaltliche Vor- und Nachbereitung der aus sowie eine Personalentwicklung, die an die abwechslungsreiche, herausfordernde Aufgaben Gremienangelegenheiten (Vorstand, Mitglieder- Strategien des Hauses angepasst ist – das sind bereithält. Es ist äußerst spannend, […] wenn versammlung und Kuratorium) sowie die Koor- die Themen, denen sich Alexander Kurz vorran- ein neuer Verbund wie der SFB 958 seine Arbeit dinierung bereichsübergreifender Projekte. gig widmen will. aufnehmen kann.“ wissenschaftsmanagement 3 • mai/juni • 2011
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