Nachrichten Besuch uns auf der in Halle 7, Stand 7-151 - Biokreis

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Nachrichten Besuch uns auf der in Halle 7, Stand 7-151 - Biokreis
Nachrichten
Zeitschrift für öklogischen Landbau und gesunde Ernährung   Februar 2019

                                          h u n s a u f der
                                     Besuc
                                         O FAC H 2019
                                     B I         and 7-151
                                                , St
                                      in Halle 7

                                    Roswitha Simon,
                                    Mitarbeiterin beim
                                    Biokreis e. V.

                                    BROT
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Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
wir alle haben in unserem Leben unzählige Brote              wissen: die Bäcker. Thomas Effenberger erklärt, warum
gegessen. Ob mit Butter oder pur, belegt mit Käse oder       er nur Vollkornbrote bäckt (S. 27), Hans-Peter Wagner
Wurst – das Backwerk ist aus unserem Leben nicht             erläutert die Herausforderungen der Umstellung (S. 34)
wegzudenken. Das verführt dazu, Brot als etwas Selbst-       und die Fischers berichten über neue Ideen und Projekte
verständlich hinzunehmen, das überall verfügbar und          ihrer Bäckerei (S. 44).
günstig zu haben ist.                                        Aber auch andere Aspekte des Brots sind Thema: Ein
Seit meinen Recherchen und Gesprächen für diese              Artikel von Charlotte Bamberger räumt Missverständnisse
Ausgabe der bioNachrichten zum Thema „Brot“ sehe ich         in Bezug auf Gluten aus (S. 32) und Peter Schmidt infor-
das anders: Brot ist für mich zu einem kleinen Wunder        miert über Getreide- und Pseudogetreidesorten und deren     3
des Alltags geworden. Ich habe erfahren, dass ein Brot das   Verwendung (S. 30). Dass Brot mehr ist als ein schlich-
Ergebnis einer Handwerkskunst ist, die über Jahrhun-         tes Nahrungsmittel – es ist auch Symbol des Lebens,
derte, ja Jahrtausende entwickelt und verfeinert wurde.      Kulturgut und Ausdruck regionaler Lebensweisen –
Ich habe gelernt, wie viel Wissen und Erfahrung not-         darüber weiß Dr. Isabel Greschat zu berichten, Direktorin
wendig ist, um ein Brot ausschließlich mit natürlichen       des Museums Brot und Kunst in Ulm (S. 38).
Zutaten, frei von industriellen Hilfsstoffen so zu backen,   Und auch die praktischen Seiten der Landwirtschaft
dass es die Erwartungen der Verbraucher erfüllt. Wusstet     kommen wie immer nicht zu kurz: Wie man am besten
Ihr, dass bei der Herstellung eines Brotteigs und beim       gegen Wasser-Kreuzkraut vorgeht, erklärt Biokreis-Berate-
Backen unzählige chemische Reaktionen ablaufen, die          rin Bernadette Albrecht (S. 48) und Gudrun Plesch infor-
genau aufeinander abgestimmt sein wollen? Oder dass          miert über die muttergebundene Kälberaufzucht (S. 52).
bei der Sauerteigführung jedes Grad Celsius für den
Geschmack des fertigen Brots entscheidend ist?               Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ich will es frei heraus sagen: Ich habe neuen Respekt für
das Bäckershandwerk gewonnen. Diese bioNachrichten           Eure
sollen auch Euch dazu anregen, ebenfalls ein wenig über
das Brotbacken ins Staunen zu geraten. Im Heft kommen
vor allem diejenigen zur Sprache, die davon zu erzählen
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bioNachrichten –– Inhalt

                    INFO                                                                        TITEL
                    06       Biokreis-Produkt                                                   22        Brot Facts
4
                    07       Das ist der Biokreis                                               24        Biokreis-Bäcker im Überblick

                    08       Termine
                                                                                                27		 REPORTAGE
                    12       Notizen                                                            		   Was braucht ein gutes Brot?

                    AGRARPOLITIK                                                                30        Chancenreiche Nischen: Brotgetreide und
                                                                                                          Pseudogetreide
                    14       Bio-Verpflegung in Kommunen
                             Interview mit OB Jürgen Dupper, Passau                             32        Weizen – der Feind auf meinem Teller?
                             und Werner Ebert, Projektleiter
                             BioMetropole Nürnberg                                              34		 INTERVIEW
                                                                                                     mit Hans-Peter Wagner, Geschäftsführer
                    16       KOMMENTAR                                                               Biobäckerei Wagner
                             Visionen gesucht!                                                       „Bio allein macht noch keinen Erfolg“
                    18       Neues EU-Bio-Recht: Jede Pflanzenschutz-
                             mittelspur stoppt die Bio-Vermarktung                              36		 Die Hofbäckerei: Wertschöpfung im
                                                                                                     eigenen Betrieb

    In unserem Magazin ist von Bauern, Mitgliedern,      In Teilauflagen dieser BioNachrichten liegen folgende Beilagen bei:
    Verbrauchern und anderen tatkräftigen Menschen die   • Bischof Automaten
    Rede: Hier sind immer Frauen und Männer gemeint.     • Biofarm
                                                         • Geplante Änderung der Biokreis Richtlinien
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bioNachrichten –– Inhalt

                                                                                                                 Bild: pixabay.com

BIOWELT                                                 51   Öko-Maisanbau: Populationssorten und Hybride
                                                             im direkten Vergleich
38   DAS TISCHGESPRÄCH
                                                        52   Euter statt Eimer: Muttergebundene Kälberaufzucht                       5
     mit Dr. Isabel Greschat, Direktorin
                                                             im Milchviehbetrieb
     Museum Brot und Kunst
     „Kein Brot zu haben hieß Hunger“
                                                        AKTUELLES

40   NACHHALTIG LEBEN                                   56   5. Biokreis-Imkertag
     Brotreste sinnvoll verwerten
                                                        58   Aktuelles Biokreis
42   REISE
     Grünes Herz, grünes Gold:                          62   Aktuelles Bayern
     Eine Reise in die Steiermark
                                                        63   Aktuelles Mitteldeutschland

BIOKREIS                                                64   Aktuelles NRW und Niedersachsen

44   VERARBEITERPORTRAIT                                68   Deine Biokreis-Ansprechpartner
     Bio-Bäckerei Fischer – Backen mit allen Sinnen
                                                        70   Personalien
FACHBERATUNG
                                                        71   Rätsel / Verlosung
46   Landwirte fragen, Berater antworten
                                                        72   Marktplatz
48   Was hilft gegen Wasser-Kreuzkraut?
                                                        78   Bücher / Vorschau / Impressum
50   Feuchtkonservierung: Sicherer Schutz
     für wertvolles Futter
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PRODUKT

    AphroGin Red"
            "
          AphroGin wird unter Verwendung von über 80
          verschiedenen, aus Bio-Anbau oder Wildsamm-
          lung stammenden Kräutern, Gewürzen und
          Früchten hergestellt. Gut die Hälfte davon gelten
          als Aphrodisiaka. Ein Teil der Kräuter stammt
          vom Biokreis-Betrieb der Familie Weikl. Destil-
          liert wird in der Bio-Destillerie Farthofer.
          Der rote AphroGin „RED“ kommt nach dem
          Brennen und vor dem Abfüllen noch einmal in
          Kontakt mit einer Auswahl an aphrodisierenden
          Beeren, Früchten, Kräutern und Gewürzen aus
          Bio-Anbau, was ihm die leuchtend rote Farbe
          verleiht.
          43 Vol.-% Alkohol. Zu beziehen unter
          www.aphrogin.com

          43 Euro / 500 ml Flasche
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200                                                              200

                                                                                             1300

1.300 Landwirte, 200 Verarbeiter und 200 Verbraucher:
Wir bilden ein seit 1979 gewachsenes Netzwerk und gestalten gemeinsam kreativ und konsequent
ökologischen Landbau.

Wir machen keine halben Sachen. Unse-       Wir lassen uns Freiraum. Unsere Richtli-   Wir mischen mit. Denn wir leisten poli-
re landwirtschaftlichen Betriebe wirt-      nien sind verbindlich. Innerhalb dieses    tische Arbeit. Wir sind Mitglied in den
schaften bundesweit nach unseren            Rahmens haben unsere Landwirte die         Landesvereinigungen für den ökologi-
Richtlinien. Und diese entsprechen          Freiheit, die ihr Berufsstand seit jeher   schen Landbau in Bayern, Nordrhein
einer ganzheitlichen Vorstellung von        beansprucht. Sie können ihre Betriebs-     Westfalen und Hessen, im Bund ökolo-
Ökolandbau. Die EU-Richtlinien sind         mittel frei beziehen und ihre Produkte     gische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW)
nur ein Mindeststandard und uns zu          frei vermarkten, ohne Vermarktungsge-      und in der Internationalen Vereinigung
wenig. Unsere Landwirte stellen zum         bühren zu entrichten.                      der ökologischen Landbaubewegungen
Beispiel ihren gesamten Betrieb auf Bio                                                (IFOAM). Wir setzen uns sowohl auf
um. Wir kümmern uns in besonderem           Wir kennen uns. Jeder Betrieb hat seinen   Landes-, Bundes- als auch auf internati-
Maße um das Wohl unserer Tiere. Unser       Berater. Die Sprecher der Landwirte un-    onaler Ebene für die Weiterentwicklung
Gemüse darf auf der Erde wachsen. Und       terstützen die Arbeit vor Ort. Und bei     des ökologischen Landbaus ein und sind
unsere Lebensmittel enthalten weniger       Workshops, Betriebsbesuchen, Veran-        hier als kompetenter Ansprechpartner
Zusatzstoffe und stammen größtenteils       staltungen und Exkursionen kommen          gefragt.
aus handwerklicher Verarbeitung.            wir zusammen. Wir sind basisdemokra-
                                            tisch. Auf unseren Mitgliederversamm-      Wir denken quer. Die Gründer unseres
Wir sind gleich um die Ecke. Unsere Land-   lungen kann sich jeder einbringen.         Verbandes waren Pioniere. Sie haben
wirte und Verarbeiter arbeiten in über-                                                sich verbündet, um gemeinsam als Ver-
schaubaren Regionen zusammen. Unse-         Wir fallen auf. Unsere Menschen, unse-     braucher für die ökologische Landwirt-
re Wege sind kurz, unsere Beziehungen       re Werte, unsere Arbeit und was in der     schaft einzutreten. Neue Ideen sind seit
verlässlich, unsere Wertschöpfung bleibt    Öko-Branche sonst los ist, veröffentli-    jeher fundamental für unsere Arbeit.
in der Region, stiftet Arbeitsplätze und    chen wir sechs Mal im Jahr in unserer      Wir haben die Richtlinien für Wald,
Identität. Die meisten unserer Mit-         Verbandszeitung bioNachrichten. Wir        Hotel/Gastronomie und Tiernahrung
glieder leben und arbeiten in Bayern,       präsentieren uns im Internet (www.         sowie das Siegel „regional und fair“ ins
Nordrhein-Westfalen und in der Mitte        biokreis.de), durch unsere Presse- und     Leben gerufen und sind Vorreiter mit
Deutschlands.                               Öffentlichkeitsarbeit, auf Messen und      dem Projekt „100% Bio-Leder“.
                                            mit unseren Verpackungsmaterialien.
Nachrichten Besuch uns auf der in Halle 7, Stand 7-151 - Biokreis
Veranstaltungen und Termine

        Biokreis in Bayern
        28. Februar 2019, 10 bis 15 Uhr
        Workshop: Low Stress Stockmanship –                                  BioFach
        sicherer Umgang mit Rindern                                          Messe Nürnberg, mit Biokreis-Stand
        Ort: Biokreis-Betrieb Susanne Dankesreiter,
                                                                             in Halle 7 – Stand 7-151
        Bader Straße 12, 94575 Windorf-Otterskirchen,
        Niederbayern                                                         13. bis 16. Februar 2019
        Infos: Rinderverhalten, sicherer und
        stressarmer Umgang im Stall                                          Ort: Messezentrum,
        Anmeldung: bis zum 20. Februar 2019                                  90471 Nürnberg
        bei Biokreis-Berater Peter Hinterstoißer,                            Infos: www.biofach.de
        hinterstoisser@biokreis.de,
        Mobil: 01 51 / 14 14 97 36

        12. März 2019, 10 bis 15.30 Uhr
        Workshop: Männliche                      RegioAgrar
        Bio-Kälber mästen,
        schlachten und vermarkten
                                                 Bayern
        Ort: 87477 Sulzberg, Oberall-            Messe Augsburg, mit Biokreis-Stand
        gäu: Gasthof zum Hirsch,                 in Halle 3 – Stand 3201
                                                                                            7. März 2019,
        Sonthofener Straße 4
8       und Betrieb Michael Huber                19. bis 21. Februar 2019                   9.30 bis 16.30 Uhr
                                                                                            Umstellerseminar:
        (Ochsen-und Färsenmast,                  Ort: Am Messezentrum 5,
                                                                                            Jetzt umstellen auf
        Vermarktung                              86159 Augsburg
                                                                                            Ökolandbau –
        über Dorfmetzger)                        Infos: www.regioagrar-bayern.de            Eine Chance für
        Infos: Kälber-/Ochsenmast,
                                                                                            meinen Betrieb?
        stressarmes Schlachten
                                                                                            Ort: Haus Düsse,
        und Fleischvermarktung.
                                                                                            Bad Sassendorf
        Anmeldung: bis zum 7. März
                                                              Infos: Veranstalter sind
        2019 bei Biokreis-Beraterin Bernadette
                                                              die Bio-Verbände und die Landwirtschaftskammer NRW.
        Albrecht, albrecht@biokreis.de,
                                                              Geschäftsstelle Biokreis Erzeugerring NRW,
        Mobil: 01 60 / 1 81 72 34
                                                              nrw@biokreis.de, Tel.: 0 27 33 / 12 44 55

                                                              9. und 10. März 2019
        Biokreis in NRW und                                   Exkursion für Landwirte des Biokreis Erzeugerring
        Niedersachsen                                         NRW zur Mitgliederversammlung des Biokreis e.V. nach
                                                              Hohenbercha in Bayern
                                                              Infos: mit Übernachtung und Betriebsbesichtigung.
        22. Februar 2019, 19.30 Uhr                           Anmeldung in der Geschäftsstelle Biokreis Erzeugerring
        Mitgliederversammlung des Biokreis                    NRW, nrw@biokreis.de, Tel.: 0 27 33 / 12 44 55
        Erzeugerring NRW
        Ort: Gasthof Suerlänner-Eck,                          voraussichtlich an einem Samstag Ende März 2019
        Westfälische Str. 37,                                 Infos: Tagesfahrt zur Fa. Claas (Harsewinkel).
        57368 Lennestadt-Kirchveischede, Sauerland            Anschließend trifft sich die junge Generation, um nach
        Infos: Geschäftsstelle Biokreis Erzeugerring          einer Übernachtung am Sonntag eine Exkursion zu machen.
        NRW, nrw@biokreis.de, Tel.: 0 27 33 / 12 44 55        Weitere Informationen werden noch bekannt gegeben.
Nachrichten Besuch uns auf der in Halle 7, Stand 7-151 - Biokreis
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Termine anderer Veranstalter
                                                                                Obstbäume &
7. und 8. Februar 2019, jeweils 9 bis 18 Uhr
Automaten-Hausmesse                                                             Beerenobst
(Verkaufsautomaten Eier/Milch/Käse etc. für Direktvermarkter)
Ort: Bischof Automaten, Radetzkystraße R154,
6845 Hohenems, Österreich                                                       Obstsorten-Vielfalt aus unserer
Infos: www.bischof-automaten.com                                                Bioland-Baumschule

22. Februar 2019, 10.30 bis 16.30 Uhr                                           Wir kultivieren ...
Die Landwirtschaft zwischen                                                     „Die guten alten Sorten“
Verbrauchererwartung
und Einkommenssicherung                                                         Baumschule
Ort: Brandenburgische Akademie Schloss Criewen, Park 3,
16303 Schwedt/OT Criewen                                                        PFLANZLUST
Infos: Uta Böhme, Tel: 0 33 32 / 83 88 41                                       34466 Wolfhagen
                                                                                Telefon: 05692 - 8635
2. März 2019, 15.30 Uhr                                                         www.biobaumversand.de
Fleischrindernacht des Fleischrinder-
herdbuch (FHB) Bonn
Ort: Zentralhallen Hamm, Ökonomierat-Peitzmeier-Platz 2-4,
59063 Hamm
Infos: www.fhb-bonn.de
                                                                                                                         9

                                                                          40KREIS
8. bis 11. März 2019, jeweils 9 bis 17 Uhr
AB HOF – Spezialmesse für bäuerliche

                                                                                               JAHRE
Direktvermarkter
Ort: Volksfestplatz 3, 3250 Wieselburg, Österreich
Infos: Tel. +43 74 16 / 5 02-0
info@messewieselburg.at

                                                                      BIO
12. März 2019, 9 bis 18 Uhr
Mitmach-Tagung: Ökolandbau + Bio-Märkte
heute und morgen
                                                                                                      t seinen
Ort: Hannover                                                                       Bio kr e is feier
                                                                               Der               urtstag
Infos: www.bio2030.de                                                                40. Geb ßen Fest!
                                                                                          em gro         i 2019
                                                                                 mit ein
22. März 2019, 14 Uhr                                                               m  st a g , 15. Jun telzlhof 1,
                                                                                 Sa                   sau,S
Mitgliederversammlung                                                              o ze n trum Pas
                                                                            Ort: Ök                 assau
des Fleischrinderherdbuches                                                              94034P
(FHB) Bonn
Ort: Fleischrinder-Herdbuch Bonn,
Magdalenenstraße 25, 53121 Bonn
Infos:                                        BioWest
www.fhb-bonn.de                               Messe Düsseldorf, mit Biokreis-Stand
                                              in Halle 14 – Stand 14-H22

Weitere Informationen und                     Sonntag, 7. April 2019
Veranstaltungen:                              Ort: Am Staad, 40474 Düsseldorf
www.biokreis.de >Termine                      Infos: www.biowest.info
Nachrichten Besuch uns auf der in Halle 7, Stand 7-151 - Biokreis
EINLADUNG
     zur Mitgliederversammlung des
     Biokreis e.V.

                                    von 12 bis 16.30 Uhr im Biohotel Hörger,
      am 9. März 2019               85402 Kranzberg, Oberbayern

     Tagesordnung
     1.    Genehmigung der Tagesordnung
     2.    Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung 2018
     3.    Geschäftsbericht
     4.    Haushalt 2018
     5.    Bericht der Kassenprüfer
     6.    Entlastung der Vorstandschaft
     7.    Genehmigung Ausrichtung des Biokreis: Fachhandelsbeschluss
     8.    Anpassung der Gebührenordnung Verarbeitung und Handel
10         a Verarbeitergebühr: 2,5 Promille auf Biokreis-Umsatz beziehungsweise
           Biokreis-Rohwareneinsatz
     9.    Genehmigung Haushalt 2019
     10.   Wahl des erweiterten Vorstandes des Biokreis e.V. für vier Jahre
           (Vertreter Landwirtschaft, Verarbeitung, Verbraucher)
     11.   Wahl der beiden Kassenprüfer für zwei Jahre
     12.   Neufassung der Satzung
           a§ 3.1: Erzeugermitglieder müssen Mitglied in einem
           Biokreis Erzeugerring sein.
     13.   Anpassung der Biokreis-Richtlinie Erzeugung, Imkerei, Verarbeitung
           a siehe Beilage der bioNachrichten (nur für Mitglieder)
     14.   Wünsche, Anträge, Sonstiges

     Im Anschluss laden wir zu einem gemeinsamen Abendessen ein.
EINLADUNG
zur Mitgliederversammlung des
Biokreis Erzeugerring Bayern e.V.
                                    von 10 bis 15 Uhr im Landgasthof zum
am 23. Februar 2019                 Goldenen Schwanen,
                                    87665 Mauerstetten, Allgäu

                                                                                 Jetzt mit innovativer
Tagesordnung
1.   Genehmigung der Tagesordnung                                                Saatguttechnologie
2.   Geschäftsbericht
3.
4.
     Haushalt 2018
     Bericht der Kassenprüfer                                                    COUNTRY Öko
5.   Entlastung der Vorstandschaft
6.   Genehmigung Haushalt 2019                                                   Für die besonderen Ansprüche
7.   Neuwahl des Vorstands                                                       des ökologischen Landbaus
8.   Wahl der Beiräte und Kassenprüfer
9.   Wünsche und Anträge                                                         hat die DSV das Programm
                                                                                 COUNTRY Öko entwickelt. Mit
Hinweis zu den Neuwahlen                                                         leistungsstarken Mischungen,
Liebe Mitglieder des Biokreis-Erzeugerring Bayern,                               deren Ampferfreiheit durch
wir freuen uns auf zahlreiche Teilnahme Eurerseits, insbesondere wegen unserer   offizielle Atteste geprüft und
Neuwahlen!
Die Mitgliederversammlung des Biokreis Erzeugerring Bayern e.V. ist aufgrund
                                                                                 bestätigt wurde.
des Umfangs künftig zeitlich und örtlich von der Mitgliederversammlung des
Bundesverbands Biokreis e.V. losgelöst.                                          COUNTRY Öko
Wir möchten durch einen Wechsel der Lokalität künftig Mitgliedern aus
allen Ecken Bayerns eine Teilnahme ermöglichen!
                                                                                 für erfolgreichen
Heuer findet die Mitgliederversammlung des Biokreis Erzeugerring Bayern e.V      Futterbau:
im Landgasthof zum Goldenen Schwanen in der Paul-Gaupp-Straße 1
in 87665 Mauerstetten im Allgäu statt: www.hotelgasthof-schwanen.de
                                                                                 • Nachsaaten
Für das leibliche Wohl ist gesorgt!                                              • Mähweiden und Weiden
                                                                                 • Klee- und Luzernegräser

                                                                                 Ihre DSV Beratung vor Ort
                                                                                 ist gerne für Sie da.

                                                                                 www.dsv-saaten.de
Notizen
                                             Ernährungsreport und Agrar-Atlas: Menschen wollen
                                             nachhaltigere Landwirtschaft
                                             Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
                                             (BMEL) hat das Meinungsforschungsinstitut forsa rund 1.000 Bundesbür-
                                             ger ab 14 Jahren zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten befragt. Die Er-
                                             gebnisse sind im Ernährungsreport 2019 zusammengefasst. Unter anderem
                                             wurde auch nach den Erwartungen der Verbraucher an die Landwirtschaft
                                             gefragt. Besonders liegt den Menschen das Tierwohl am Herzen: 70 Prozent
                                             der Befragten wünschen sich eine artgerechte Tierhaltung. Ebenso wichtig
                                             sind den Befragen Umweltschutz und soziale Fairness: 68 Prozent erwarten
                                             einen schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen, 64 Prozent legen
                                             Wert auf faire Löhne in der Landwirtschaft. Der vollständige Bericht ist auf
                                             der Webseite des BMEL abrufbar.
                                             Gleichzeitig legten Böll-Stiftung und Bund für Umwelt und Naturschutz
                                             Deutschland (BUND) den Agrar-Atlas 2019 vor. Der jährlich vorgelegte
                                             Informationsatlas hat dieses Mal die EU-Landwirtschaft zum Thema. Durch
       die EU-Agrarpolitik werden jährlich fast 60 Milliarden in Europas Landwirtschaft investiert, das sind 114 Euro
       pro EU-Bürger im Jahr. Der Agrar-Atlas zeigt, dass kaum etwas von dem Geld den Zielen zugutekommt, die
       den Europäern wichtig sind, und die untrennbar mit der Landwirtschaft verbunden sind: gesunde Lebensmit-
       tel, der Schutz von Umwelt, Klima und Biodiversität oder der Erhalt von kleinen und mittleren Betrieben. Im
12     Gegenteil – von 80 Prozent der Gelder profitieren nur 20 Prozent der Betriebe, und dies weitestgehend ohne Auflagen.
       Der Agrar-Atlas ist auf der Webseite des BUND abrufbar.                                                          red

       IGBM ist neues Mitglied im BÖLW
        „In der ‚Interessensgemeinschaft der Biomärkte‘ (IGBM) haben sich über 400 Naturkostfachgeschäfte zusam-
       mengeschlossen. Der BÖLW gewinnt somit einen Partner hinzu, dessen Mitglieder mit ihrem 100 Prozent-
       Bio-Sortiment besonders konsequent auf Bio setzen. Damit bringt die IGBM wichtige Entwicklungsimpulse für
       die Bio-Branche ein“, sagt Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).
       „Wir freuen uns, dass wir im Bio-Spitzenverband die gesellschaftliche Debatte um die Zukunft von Ernährung
       und Landwirtschaft bereichern können. Wir möchten dem Fachhandel im BÖLW eine weitere, kräftige Stimme
       geben“, sagt Lukas Nossol, Sprecher der IGBM.
       Die IGBM wurde 2018 in Bad Saarow gegründet und vertritt die Interessen des spezialisierten Naturkostfach-
       einzelhandels auf nationaler Ebene gegenüber anderen Verbänden, Interessensgruppen und der Politik. Seit ih-
       ren Anfängen in den 1970er-Jahren engagiert sich der Naturkosthandel für alternative naturintegrierte Wert-
       schöpfungsketten und eine kreislauforientierte Lebensmittelwirtschaft.                                   red

       Zulassung kupferhaltige Pflanzenschutzmittel um sieben Jahre verlängert
       Die EU-Mitgliedsstaaten haben der Verwendung von Kupfer als Pflanzenschutzmittel für weitere sieben
       Jahre stattgegeben. Damit darf Kupfer in der Europäischen Union auch künftig eingesetzt werden. Die Mitglied-
       staaten billigten den Vorschlag der EU-Kommission. Sie stimmten im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere,
       Lebens- und Futtermittel (SCoPAFF) in Brüssel mit qualifizierter Mehrheit für eine Verlängerung der Zulassung.
       Die bisherige EU-weite Genehmigung für kupferhaltige Pflanzenschutzmittel lief am 31. Januar 2019 aus.
                                                                                                        agrarheute.de
Förderpreis der BioMessen: „Mehr Bio für morgen“
Mit dem Förderpreis „Mehr Bio für morgen“ unterstützen die BioMessen Unternehmen, Initiativen, Vereine,
Institutionen, Einzelpersonen oder Projekte, die sich aktiv für mehr ökologischen Landbau engagieren. Der
Förderpreis wird einmal jährlich auf einer der vier BioMessen an ein bis zwei Preisträger verliehen. Eine Jury aus
Bio-Experten wählt die Preisträger unter den eingereichten Bewerbungen aus. Der Förderpreis der BioMessen
zeichnet Unternehmungen und Projekte aus, die über die unmittelbare Erzeugung, Verarbeitung und Vermark-
tung ökologischer Produkte hinausgehen. Potenzielle Preisträger setzen Impulse für die Weiterentwicklung der
Bio-Branche, des ökologischen Landbaus oder eines nachhaltigen Lebensstils. Sie fokussieren dabei Kernwerte
der Bio-Branche wie Nachhaltigkeit, Fairness und Innovation. Bis zum 31. Mai 2019 können sich sowohl
bereits umgesetzte als auch geplante Unternehmungen und Projekte bewerben. Der Preis ist mit 10.000 Euro
dotiert. Bewerbungen erfolgen schriftlich per E-Mail oder per Post. Die Bewerbungsunterlagen sind unter
www.biomessen.info abrufbar.                                                                       biomessen.info

Kennzeichnung von Fleisch: LEH und BMEL wetteifern um besten Entwurf
Lebensmittelhändler, die in der Initiative Tierwohl (ITW) engagiert sind, kennzeichnen Fleisch von Rindern,
Schweinen und Geflügel ab dem 1. April nach dem einheitlichen System „Haltungsform“. Das von der ITW
entwickelte System besteht aus vier Stufen. Die erste Stufe entspricht den gesetzlichen Anforderungen, die           13
Premium-Stufe, unter der auch Bio-Fleisch eingestuft wird, garantiert Auslauf im Freien.
Das BMEL begrüßte die Initiative des Handels für eine einheitliche Kennzeichnung. Es grenzte den
Haltungskompass des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) jedoch scharf gegen die eigenen Bemühungen um
ein staatliches Tierwohllabel ab. Die staatliche Tierwohl-Kennzeichnung gehe über eine reine Haltungskenn-
zeichnung, wie sie der Handel plant, hinaus, heißt es im BMEL. „Bei der staatlichen Kennzeichnung wird
die gesamte Lebensspanne des Tiers in den Blick genommen – von der Geburt bis zur Schlachtung – und
nicht nur Platzangebot und gegebenenfalls Bewegungsradius wie bei einer Haltungskennzeichnung“, schreibt
das BMEL in einer Stellungnahme. Bis Ende des Jahres plant das BMEL die Abwicklung des Rechtsetzungs-
verfahrens zum staatlichen Tierwohlkennzeichen. Es soll freiwillig und dreistufig ausfallen.    topagrar.de

BMEL-Haushalt 2019: 30 Millionen für den Ökolandbau
Ende November 2019 wurde der Haushalt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
im Deutschen Bundestag beraten: Über 6,3 Milliarden Euro sind für das BMEL veranschlagt. Im Haushalt sind
ebenso wie im Vorjahr 30 Millionen Euro für die Förderung des Ökolandbaus vorgesehen. Weiterhin fließen
15 Millionen Euro in die Nutztierstrategie, in der Tierwohl, Umweltschutz und Klimaschutz zusammenlaufen.
Darüber hinaus werden 31,4 Millionen Euro in die Verbesserung der Energieeffizienz in Landwirtschaft und Gar-
tenbau investiert, sechs Millionen Euro in den Anbau von Eiweißpflanzen und 56,8 Millionen Euro in die För-
derung von Innovationen in der Land- und Ernährungswirtschaft. Um die Digitalisierung voranzubringen, sind
für digitale Techniken auf dem Acker und im Stall 15 Millionen Euro vorgesehen. Die finanzielle Unterstützung
der agrarsozialen Sicherung wird bei vier Milliarden Euro gehalten.                                       red
INFO –– Agrarpolitik

        Bio-Verpflegung in Kommunen
        Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert mit Mitteln aus dem Bundesprogramm
        Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) den Einsatz von
        Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen. Wir haben in Passau und in Nürnberg nachgefragt, wie
        sie die Versorgung in Kindertagesstätten, Schulen und anderen städtischen Bereichen handhaben.
        Von Stephanie Lehmann

                                                                                                NÜRNBERG
        Nürnberg ist Teil des 2014 gegründeten Netzwerks der Bio-Städte. Seit 2003
        verfolgt die Stadt konsequent das Projekt, in öffentlichen Einrichtungen
        Bio-Lebensmittel einzusetzen. Auch die Berufsschule 3 für Hotellerie, Gastronomie
        und Lebensmittelhandwerk ist seit Oktober 2018 bio-zertifiziert.Werner Ebert,
        Projektleiter BioMetropole Nürnberg, erläutert im Gespräch, wie die Umsetzung
        funktioniert.

                    Herr Ebert, wie kam es zu Nürnbergs Engagement für mehr          Ergeben sich durch die Bio-Verpflegung höhere Preise?
                    Bio in öffentlichen Einrichtungen?                               Wir haben dazu Erhebungen gemacht. In Kitas liegt der
                    Im Jahr 2003 gab es durch die damalige Landwirtschaftsmi-        Mehrpreis pro Essen bei zehn Cent, in Schulen bei zwanzig
                    nisterin Renate Künast erstmals auf Bundesebene politischen      bis dreißig Cent. Die Kosten standen bei der Umsetzung des
                    Rückenwind für die Bio-Branche. In Nürnberg meldete sich         Projekts nie entscheidend im Vordergrund. Auch die Eltern
                    damals ein Bio-Unternehmer zu Wort, der das Thema auch           waren immer mit der Umstellung einverstanden.
                    auf kommunaler Ebene voranbringen wollte. Tatsächlich
                    fasste der Stadtrat bald darauf einen Grundsatzbeschluss.        Wo steht das Projekt inzwischen?
                    Zehn Prozent Bio-Anteil in öffentlichen Einrichtungen            Im Bereich der Kitas wollen wir bis 2020 75 Prozent Bio-Anteil
                    waren damals das Ziel.                                           erreichen. Das werden wir auch schaffen. Bei den Schulen ist
                                                                                     das Ziel 50 Prozent, das werden wir aber nicht schaffen. In allen
                    Warum ging das in Nürnberg?                                      anderen Einrichtungen, die mit Essen zu tun haben, soll ein
                    CSU und Grüne ergriffen die Initiative, die SPD schloss sich     Viertel der Lebensmittel aus biologischer Erzeugung stammen.
                    an. Es gab also ein breites Bündnis für das Projekt „BioMe-      Die Rathaus-Kantine ist zum Beispiel mittlerweile bio-zertifi-
                    tropole Nürnberg“. Ein wichtiger Aspekt war sicher, dass         ziert und bietet eines von drei Gerichten in Bio-Qualität an.
                    damals schon die BioFach in Nürnberg stattfand. Dadurch
                    waren die Stadträte für das Thema sensibilisiert.                Gibt es auch Schwierigkeiten?
                                                                                     Die größte Baustelle ist das Klinikum. Da liegt der Bio-Anteil
                    Wie gelang die Umsetzung?                                        momentan bei drei Prozent. Daher haben wir ein Projekt mit
                    Am Anfang ging es darum, überhaupt einmal die Möglich-           dem Vorstand des Klinikums abgesprochen, wie über Bera-
                    keiten zu ermitteln. Wir haben uns zunächst auf Schulen          tung und Schulung der Bio-Anteil erhöht werden kann. Nicht
                    und Kitas konzentriert. Damals gab es in Nürnberg nur ei-        alle Dienststellen ziehen gleich mit. Wir geben Empfehlungen
                    nen bio-zertifizierten Caterer. Das ist heute natürlich ganz     an den Stadtrat, dieser entscheidet. Der Prozess ist jedenfalls
                    anders.                                                          transparent organisiert.
                    Über viele Jahre haben wir das Projekt rein freiwillig betrie-
                    ben und versucht, die Einrichtungen von Bio zu überzeugen.       Wie hält es die Stadt Nürnberg mit der Regionalität?
                    Diese beauftragten dann selber entsprechende Dienstleister.      Wir achten natürlich auf die Herkunft der Bio-Lebensmittel.
                    Damit haben wir bei Kitas einen Anteil von 40 Prozent Bio        Wenn ein Caterer einen Auftrag bekommt, dann begleiten und
                    erreicht, bei Schulen 20 Prozent. Einen Sprung nach vorne        beraten wir ihn bei der Auswahl der passenden Lieferanten. Wir
                    haben wir gemacht, als wir für Kitas die Verpflegung neu         empfehlen regionale Betriebe, mit denen wir gut zusammen-
                    strukturiert haben. Die Essensversorgung wird jetzt zentral      arbeiten, denn die regionale Vernetzung ist uns sehr wichtig.
                    organisiert und betreut. Damit ist der Bio-Anteil noch ein-
                    mal deutlich gestiegen.                                          Herr Ebert, ich danke Ihnen für das Gespräch!
PASSAU
                                    In Passau ist die Hauptgeschäftsstelle des Biokreis e.V. und des Biokreis Erzeugerring Bayern
                                    e.V. ansässig. Oberbürgermeister Jürgen Dupper antwortete schriftlich auf unsere Fragen.

Herr Oberbürgermeister Dupper, auf der Webseite der Stadt       Durch Öffentlichkeitsarbeit wird auf die Belange des Na-
Passau heißt es: „Die Attraktivität der Stadt Passau ist        turschutzes hingewiesen, zum Beispiel durch Lehrpfade,
untrennbar mit der Notwendigkeit einer intakten Umwelt          Broschüren, Info-Tafeln, Führungen und die Beteiligung an
und Natur verbunden.“ Wie fördert Passau den Schutz der         dem bayernweiten Exkursionsangebot „Bayern Tour Natur“.
Umwelt und der Natur?
Der Schutz von Umwelt und Natur ist fester Bestandteil im       Landshut, Nürnberg, Augsburg und andere bayerische Städte
gesamten Aufgabenspektrum der Stadt Passau. Eine wichtige       sind Teil des „Netzwerks der deutschen Bio-Städte“. Sie setzen
Rolle spielt beispielsweise die städtische Ausgleichsflächen-   sich dafür ein, den Ökolandbau und die Nachfrage nach
bevorratung, Stichwort Ökokonto. In den letzten Jahren ist      Bio-Lebensmitteln zu fördern und Bio-Lebensmitteln in
es uns gelungen, auf insgesamt circa zwölf Hektar Flächen       öffentlichen Einrichtungen Vorrang zu geben. Plant Passau in
aufzuwerten und artenreiche Blumenwiesen herzustellen. Im       Zukunft ebenfalls zur Bio-Stadt zu werden?
Stadtgebiet Passau werden darüber hinaus derzeit 35 Hektar      Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit sind bereits we-
hochwertige naturnahe Lebensräume im Rahmen der staat-          sentliche Kriterien, die bei allen Entscheidungen der Stadt
lich geförderten Landschaftspflege betreut.                     Passau angemessen berücksichtigt werden. Dies beinhal-
                                                                tet selbstverständlich auch das Bestreben, den Einsatz von
Spielt dabei auch der Ökolandbau eine Rolle?                    umweltfreundlich erzeugten Lebensmitteln weiter kontinu-
Das städtische Umweltamt berät Landwirte und vermit-            ierlich zu steigern. Ein Beitritt zum „Netzwerk der deutschen
telt Fördergelder des Bayerischen Vertragsnaturschutz-          Bio-Städte“ ist aktuell jedoch nicht geplant.
programms. Derzeit sind circa 50 Hektar artenreiche
Wiesen für die Laufzeit einer Förderperiode von fünf Jahren     Nach welchen Kriterien wird die Gemeinschaftsverpflegung in
in extensiver Bewirtschaftung.                                  Passau bisher gestaltet? Gibt es für die Zukunft Pläne, mehr
Als ergänzende Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt        Bio-Lebensmittel zu verwenden?
wird Beratung und kostenloses Saatgut für private Gärten        Die Stadt Passau legt bei der Essensversorgung in den eige-
angeboten. Bereits seit 2004 unterstützt die Stadt Passau       nen Kindertagesstätten besonderen Wert auf regionale Pro-
die floristischen Artenhilfsmaßnahmen der Regierung von         dukte. Gegen Aufpreis kann auch Bio-Essen bestellt werden.
Niederbayern für gefährdete oder stadtbedeutsame Arten.         Einzelne Bio-Produkte werden natürlich in den herkömm-
Die Stadt Passau selbst betreibt Nachzucht attraktiver und      lichen Angeboten mitverwendet.
naturschutzfachlich wertvoller Wildstauden für öffentliche
Grünflächen. Aktuell werden Referenzflächen für artenreiche     Die Ökomodellregion Ilzer Land will mehr ökologisch wirt-
Blumenwiesen vorbereitet um die Einsatzmöglichkeiten auf        schaftende Betriebe in der Region ansiedeln. Steht die Stadt
den städtischen Grünflächen zu erproben.                        Passau in Kontakt und im Austausch mit diesen Projekten?
                                                                 Die Stadt Passau hat Kontakt zum Ilzer Land in der Form,
Insektensterben, Klimawandel und Grundwasserverseuchung         dass wir uns mit dem dort beschäftigten Existenzgründer-
durch Nitrat sind Themen, die heute viele Menschen              berater austauschen.
beschäftigen. Inwieweit sehen Sie es als Aufgabe der Stadt
Passau, zu diesen Themen Stellung zu beziehen?                  Herzlichen Dank für Ihre Antworten!
INFO –– Agrarpolitik

                                                          Visionen gesucht!
                                                          Kommentar von Sepp Brunnbauer

             Große Veränderungsprozesse brauchen Bilder, mit deren Hilfe        ist, Antworten auf die drängende Frage zu geben, wo denn die
             wir die Fortschritte einer Entwicklung und das positive Ergeb-     Reise in der Agrarwirtschaft hingeht.
             nis eines Prozesses beurteilen können. „Der Himmel über dem        Die Wirtschaft und der Handel scheinen das Abwarten der Po-
             Ruhrgebiet muss wieder blau werden“, forderte Kanzlerkandidat      litik satt zu haben und entwickeln für ihren Bereich Strategien
             Willy Brandt 1961 im Wahlkampf zur damaligen Bundestags-           für ein nachhaltiges Wirtschaften. Das gibt Hoffnung! Hoffnung
16           wahl. Helmut Kohl versprach zur deutschen Wiedervereinigung        geben auch die vielen Initiativen aus Stadt und Land, von Land-
             „blühende Landschaften“ und hatte im Zuge der Wiedervereini-       wirten und Verbrauchern, die sich in sozialen Landwirtschaften
             gung eine positive wirtschaftliche Entwicklung der neuen Bun-      zusammentun und einen Schulterschluss für mehr Transparenz
             desländer im Blick. „Klasse statt Masse“, forderte Renate Künast   und Nachhaltigkeit schaffen. Im Januar gingen bei der „Wir
             in der BSE-Krise und versprach den Umbau der Landwirtschaft        haben es satt!“-Demo in Berlin mehr als 30.000 Menschen auf
             hin zu mehr Ökologie und Nachhaltigkeit.                           die Straße, um sich für eine Agrarwende einzusetzen.
             Heute ist der Himmel über der Ruhr blau und die neuen Bun-         Letztendlich ist es auch der Verbraucher, der mit seinem tägli-
             desländer haben den wirtschaftlichen Anschluss an das übrige       chen Einkauf darüber mitentscheidet, welche Wirtschaftssysteme
             Bundesgebiet alles in allem ganz gut geschafft. Fragt man da-      er unterstützen will. Schlussendlich entscheiden wir mit dem
             gegen nach den Fortschritten im Umbau hin zu einer ökologi-        Kauf aller Konsumgüter darüber, wie Produkte erzeugt werden,
             scheren Landwirtschaft, sind die Ergebnisse durchweg nüchtern.     wie viele und welche Ressourcen dafür verbraucht werden und
             Bilder davon, wie unsere Landwirtschaft im Jahr 2050 aussehen      wie die Lebensbedingungen derer sind, die bei der Produktion
             könnte, gibt es nicht. Die Liste an Hiobsbotschaften reicht von    mitarbeiten.
             steigenden Nitratwerten im Grundwasser über den dramatischen       Vielleicht entwickelt jeder einzelne für sich ein Bild davon, wie
             Rückgang der Arten und das Sterben der Insekten und Vögel          Lebensmittel erzeugt und verarbeitet werden sollten. Ich denke,
             bis hin zu Antibiotikaresistenzen bei Mensch und Tier. Sie ist     dass wir alle diese Vision brauchen, um den Umbau der Land-
             beliebig verlängerbar.                                             wirtschaft zu schaffen: blühende Landschaften, zufriedene Tiere,
             Das schreit nach einer Veränderung und nach einer Vision der       nachhaltiges Wirtschaften – eine Landwirtschaft, die allen gut
             Politik, die einen Systemwechsel in der Landwirtschaft einlei-     tut. Wir brauchen eine Vision, die am Schluss zu einer konzer-
             tet. Bis dahin sind die Massenbetriebe allein zahlenmäßig in       tierten Aktion aller Beteiligten der Lebensmittelerzeugung führt,
             Deutschland immer noch mit über 90 Prozent weit in der             damit jeder der Akteure sein Handeln auf dieses Ziel ausrichtet
             Überzahl, mit allen genannten Konsequenzen. Auch der hart-         und alle alles dafür tun, es zu erreichen. Wir brauchen ein Bild
             gesottenste Optimist gerät hier ins Grübeln und stellt sich die    von einer zukunftsfähigen Landwirtschaft, das so klar ist, wie der
             berechtigte Frage, inwieweit die Politik überhaupt in der Lage     blaue Himmel über der Ruhr.
Praktiker & ihre Erfahrungen

„Bronch-Arom® B unterstützt die Atemwege und
stabilisiert unsere Kühe bei Wetterumschwüngen.“
Familie Ufer aus Nümbrecht erfreut sich an ihren vitalen Kühen, die dank dem Einsatz von Bronch-Arom® B auch bei
Wetterumschwüngen stabil bleiben. Die schmackhafte Mischung aus ätherischen Ölen ist für die Tiere appetitanregend
und wohltuend. Sie leistet einen wertvollen Beitrag im Hinblick auf die täglichen Herausforderungen gegenüber Schadgasen,
Staub und Erregern.

                                                                                    Bronch-Arom® B
                                                                                    Ätherische Öle für freie Atemwege:

                                                                                    • zur Unterstützung der Atemwegs-
                                                                                      funktion
                                                                                    • zur Appetitanregung
                                                                                    • für gesunde und vitale Tiere

                                                                                                                         17

                                                                                    In 2 Varianten erhältlich:
                                                                                    Flüssig oder als Pulver!

      „Bronch-Arom® B ist unser „Motivationsbooster“
      im Stall. Es regt den Stoffwechsel unserer Kühe
                                                                                    Rufen Sie uns an. Wir beraten Sie
      an, die Futteraufnahme steigt und sie sind deutlich                           gerne!
      vitaler und widerstandsfähiger!“
                                                                                    SaluVet GmbH
                                                                                    Telefon +49 (0) 7524 4015-12
      Daniel Ufer, 70 Milchkühe                                                     Stahlstraße 5 • 88339 Bad Waldsee
                                                                                    info@saluvet.de • www.schaette.de
INFO –– Agrarpolitik

        Das neue EU-Bio-Recht, Teil 2

        Jede Pflanzenschutzmittelspur
        stoppt die Bio-Vermarktung
                                                              Zum zweiten Mal seit Inkrafttreten der EU-Öko-Verordnung
                                                              wird das Bio-Recht grundlegend reformiert. Die vierteilige Reihe
                                      Der Autor ist Rechts-   stellt die wichtigsten Neuregelungen der Verordnung vor, die
                                   anwalt und Fachanwalt
                                    für Verwaltungsrecht in
                                                              ab 2021 gelten wird.
                                                 Freiburg.    Von Hanspeter Schmidt

                   Bislang ist selbstverständlich: Spuren konventioneller Land-   um „verhältnismäßige und angemessene“ Maßnahmen nach-
                   wirtschaft im Bio-Produkt berühren dessen Status als Bio-      zuweisen.
18                 Produkt nicht. Bio-Bauern können Seite an Seite mit kon-       Warum macht das neue Prinzip Probleme? Weil jeder Bio-
                   ventionellen Nachbarn wirtschaften, ohne sich gegen deren      Vermarktungsstopp, der sich auf Bio-Produkte in den Laden-
                   Spraydrift verteidigen zu müssen.                              regalen des Handels bezieht, dazu führt, dass die gestoppten
                   Das neue EU-Bio-Recht verlangt: Jede Pflanzenschutzmittel-     Bio-Produkte an Ort und Stelle weggeworfen werden. Sie
                   spur in einem Bio-Produkt löst zwingend und ohne Ermes-        werden entsorgt, weil die Mindesthaltbarkeitsdauer abläuft
                   sensspielraum (a) eine Amtsuntersuchung aus. Ganz gleich,      und weil es keinen Platz fürs Lagern über Wochen und Mo-
                   wo sie herkam, und ganz gleich, ob sie so gering ist, dass     nate gibt. Die gestoppten Bio-Produkte kann man noch
                   sie nur knapp über der qualitativen Nachweisgrenze liegt.      nicht einmal verschenken, weil auch dafür die strengen Re-
                   Zwingend muss (b) für die Dauer dieser Untersuchung ein        geln der Bio-Kennzeichnung gelten.
                   Vermarktungsstopp angeordnet werden. Dieser wird (c) dau-      Manche Beobachter sagen, dass die neue Regelung nicht so
                   erhaft, wenn die Amtsuntersuchung zum Schluss kommt,           schlimm sei, weil es ja beim Grundsatz bleibe, dass Bio nach
                   dass die Verteidigungsmaßnahmen nicht ausreichend waren.       wie vor nicht an der Spurenfreiheit des Produkts, sondern
                   Diese Eingriffe in die Bio-Vermarkung bei jeder Pflanzen-      am Verfahren seiner Erzeugung definiert sei. Ein Paradig-
                   schutzmittelspur sind neu.                                     menwechsel ist aber, dass jede Spur eines Pflanzenschutzmit-
                   Bio-Bauern müssen „verhältnismäßige und angemessene            tels, das Biobauern selbst nicht einsetzen dürfen, zu schweren
                   Maßnahmen, die ihrem Einfluss unterliegen, ergreifen“,         Schäden durch Vermarktungsverzögerung oder komplettem
                   um „Kontaminationsrisiken zu ermitteln und zu vermei-          Vermarktungsausfall führt. Über jedem Bio-Produkt schwebt
                   den“. Hier ist Spielraum bei der Auslegung eröffnet. Was ist   das Damoklesschwert der Dezertifzierung. Das bewirkt im
                   „verhältnismäßig“? Was „angemessen“?                           Ergebnis eine Verlagerung der Aufmerksamkeit aller Beteilig-
                   Was „untersteht dem Einfluss“ der Bauern? Auch das, worauf     ten – der Bio-Bauern, der nachgelagerten Unternehmen, der
                   sie durch das Nutzen rechtlicher Möglichkeiten einwirken       Kontrollstellen und der Behörden – auf die Produktanalyse
                   können. Nach § 906 BGB können Bio-Bauern von ihren             und damit eine Endproduktorientierung. Das ist das genaue
                   konventionellen Nachbarn die Verhinderung von Spraydrift       Gegenteil einer verfahrensorientierten Definition des biolo-
                   durch Maßnahmen verlangen, die diesen „wirtschaftlich zu-      gischen Landbaus.
                   mutbar“ sind. Die Länderbehörden entscheiden letztlich dar-    Der Fachleiter einer Industrievereinigung beschrieb im Fe-
                   über, wie scharf und ernsthaft mit den Nachbarn gesprochen     bruar 2017, dass eine einzige Öko-Kontrollstelle typischer-
                   und an sie geschrieben worden sein muss. Sie entscheiden       weise an die 10.000 Probeergebnisse pro Jahr auf den Tisch
                   auch, wie genau dies von den Bio-Bauern dokumentiert und       bekommt, von denen die Hälfte Pflanzenschutzmittelspu-
                   von der Öko-Kontrollstelle überwacht worden sein muss,         ren zeige. Das sind dann 5.000 Amtsuntersuchungen und
5.000 Vermarktungsstopps. Und 5.000 Prüfungen, ob auf        Behörden entgehen. Diese müssen bei jeder Spur die Amts-
den Stufen der ökologischen Produktion alle Maßnahmen zur    untersuchung eröffnen und sie müssen den Stopp anordnen.
Verhinderung des Risikos der Kontamination hinreichend er-   Sie können aber eine eröffnete Amtsuntersuchung auch gleich
griffen wurden. Deutschland hat aber mehrere Dutzend Öko-    wieder schließen, wenn sie sich davon überzeugt haben, dass
Kontrollstellen. Die Öko-Kontrolle droht so ihren Fokus zu   die Vorsorgemaßnahmen genügten. Hier gibt es viel Spiel-
verlieren. Man wird sich um zehntausende von Spurenfällen    raum. Es wird nützlich sein, in den beiden kommenden
kümmern und alles andere aus dem Auge verlieren.             Jahren, noch bevor das neue Recht gültig wird, einen guten
Dieser Bedrohung kann man nur durch ein äußerst umsich-      Konsens darüber in Deutschland zu finden. Dazu muss man
tiges und zurückhaltendes Vorgehen der verantwortlichen      aber jetzt anfangen offen und klar miteinander zu reden.
Bild: Finkennest Hofbäckerei, Schonstett
Brot
Brot
TITEL –– Brot

                                             FACTS
     Die Deutsche Brotkultur gehört zum immateriellen Kulturerbe
     der Menschheit. Mit mehr als 3.000 eingetragenen Brotsorten nahm die
     nationale UNESCO-Kommission das Bäckereihandwerk im Jahr 2014
     in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes auf.

                                      Bauernbrot. Brot des Jahres 2019
                                      •   traditionelles Mischbrot aus Roggenmehl und Weizenmehl
                                      •   runder Brotlaib
22                                    •   bemehlte, rissige Kruste
                                      •   rustikales Aussehen                                                                            lle
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                                      •   kräftiges Aroma in Kruste und Krume               Roggen iseu            tschla  n ds   .
                                                                                            Brotgetreide D                                  0
                                                                                                              er   im Ja h r 1 9 6
                                                                                            E r w u rd e ab                 lö  st  .
                                                                                                                zen abge
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                                                               Für ein 500-Gramm-            Heute wird
                                          sch
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                                                               Weizenbrot muss ein           mal mehr Wei
                                      Müt

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                ck                                             Landwirt etwa 5.500 Wei-      erntet.                                     ro g-
                                                           la                                                   Ver ze h r vo n
                                                   Br  ö t     zenkörner    ernten. Bei ei-  Ein h ö h erer                   w   är   e   au s
                                                                                                                 B ro te n
      Weckle
                                                               nem Durchschnittsertrag        ge n h al ti ge n                af   tl  ic h en
                                                                                                                 dwir tsch
                                                               von 16.000 Weizenkör-          Sicht der lan                  di  e   V   ielf alt
                                                                                                                  wie für
                                                               nern pro Quadratmeter           Fruchtfolge so                vo    ll ,  n  ic ht
                                                                                                                    g sinn
      Weggli
                                                       Brötli Acker kann man darauf            der Ernährun                      n    B  al la st-
                                                                                                                   des hohe
                                                               also das Getreide für rund      nur aufgrund                   en    h  al ti ge  n
                                                                                                                    n rogg
                                                               1.500 Gramm Weizenbrot           stoffanteils vo
               ck                                St
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                                                                                                                                 t)
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                                                               Durchschnittsertrag ge-
           ipp

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                                                               Quadratmeter Acker das
                                                               Getreide für ein Kilo Rog-
                                                               genbrot.
                                                                  (Quelle: Deutsches
                                                                  Brotinstitut)
Brot-Geschichte                                         Brot-Kultur
Die Urform der Getreidenahrung ist der Brei.            Bei vielen Ackerbau treibenden
Lässt man diesen auf einem heißen Stein oder            Völkern galt und gilt Brot als heilig.
in der Asche eines Feuers trocknen, entstehen
Fladen. Bleibt der Getreidebrei an einem warmen         Damit es auch im Jenseits täglich
Ort stehen, kann es zur Gärung und damit zur            frisches Brot gab, stattete man im
Lockerung kommen. Wird dieser Teig dann in              alten Ägypten die Gräber mit Minia-
einem geschlossenen Raum unter Feuerhitze               turbäckereien aus. In der ägyptischen
gebacken, entsteht Brot.                                Spätzeit gehörte es zum Bestattungs-
Der Mensch begann vor etwa 10.000 Jahren aus            ritus, Korn-Mumien in die Grabkam-
Wildgräsern unsere heutigen Getreidearten zu kul-       mer Wohlhabender zu legen. Eine
tivieren. Da sich Getreide gut lagern lässt, wurde es   Osiris-Mumie aus Nilschlamm und
allmählich zu einer sicheren Nahrungsgrundlage.         Getreidekörnern sollte dem Toten im
Damit war eine wesentliche Voraussetzung dafür          Jenseits als Acker dienen, der ihn mit
gegeben, dass der Mensch sesshaft werden konnte.        Getreide versorgte.
Der Anbau und die Züchtung von Weizen und
Roggen begannen im Vorderen Orient. Wei-                Tätigkeiten und Handlungen, die für
zen wurde erstmals um 7.800 bis 7.300 vor               den Ausführenden zwar wichtig sind,
Christus im heutigen Syrien nachgewiesen.               aber nicht in ausreichendem Maße
Auch in Mitteleuropa war Getreide bereits vor           zum Lebensunterhalt beitragen, wer-
mehr als 6.000 Jahren bekannt. In dieser Zeit           den im Gegensatz zum Broterwerb
lassen sich auch die ältesten Backöfen in Vorder-       als brotlose Kunst bezeichnet.
asien nachweisen. In Europa war das Prinzip des
gemauerten römischen Backofens von der Antike           In der Religion erscheint Brot als
bis ins Industriezeitalter vorherrschend.               Symbol des Lebens, das der Mensch
Die Erfindung von Drehmühlen vor 5.000 bis              Gott verdankt. Im Jüdischen Kalen-
6.000 Jahren verbesserte das Mahlverfahren.             der erinnert das Pessach-Fest an den
                                                                                                 23
In der Drehmühle zermahlt man die Körner                Auszug der Israeliten aus Ägypten.
zwischen zwei zylindrischen Mahlsteinen. In der         Das ungesäuerte Brot, Zeichen des
Antike reichten wenige dieser Mühlen, um den            unmittelbar bevorstehenden Auf-
Mehlbedarf ganzer Städte zu decken.                     bruchs, wurde im Stehen gegessen.
Im Alten Ägypten war Brot Grundnahrungsmit-             Im christlichen Glauben erlangt das
tel, diente als Naturalwährung und Opfergabe. Es        Brot seine höchste Bedeutung im
wurden mehrere Backtechniken gepflegt, mit deren        Zusammenhang mit dem letzten
Hilfe vielfältige Gebäckformen hergestellt werden       Abendmahl: Jesus nahm das Brot,
konnten.                                                brach es und gab es seinen Jüngern
Die Griechen übernahmen die Brotkultur der              mit den Worten „Dies ist mein Leib,
Ägypter, passten sie ihrem Geschmack und                der für euch hingegeben wird.“
ihren Bedürfnissen an und gaben sie an die Rö-
                                                        Die französische Königin Marie
mer weiter. In Rom gab es jedoch erst seit dem
                                                        Antoinette soll auf die Vorhaltung,
2. Jahrhundert vor Christus Berufsbäcker, die           die Armen könnten sich nicht einmal
zugleich Müller waren.                                  mehr Brot leisten, geantwortet haben:
Die Backofenform der Römer – ein gewölbtes              „Dann sollen sie eben Kuchen essen!“
Mauerwerk, das durch Verbrennen von Holz auf
der Herdfläche aufgeheizt wurde – blieb bis in 19.
Jahrhundert beinahe unverändert in Gebrauch,
bis neue Bau- und Heizmaterialien den Anstoß zur
Modernisierung der Backtechnik gaben.
Bis weit ins 19. Jahrhundert aßen die Menschen
fast ein halbes Kilogramm Brot pro Tag. Heute
sind es nur etwa 220 Gramm pro Tag für jeden
Deutschen.
(Quelle: Museum der Brotkultur, Ulm)
TITEL –– Biokreis-Bäcker

       Biokreis-Bäcker kurz vorgestellt

                                                     Foto: Andrea Maier-Rottler

                                                                                      Bäckerei Fischer
                                                                                      Herrenstraße 6, 94072 Bad Füssing-Aigen,
                                                                                      Bayern. Versand von Brot innerhalb von
                           Biobäckerei                                                Deutschland und nach Österreich
                           Laumer                                                     www.brotgalerie.de
                           Mönchshofstraße 5, 94234 Viechtach,                        Berthold und Manuela Fischer betreiben die
                           Bayern                                                     traditionsreiche Bäckerei in der vierten
                           www.biobaeckerei-laumer.de                                 Generation. Sie backen Brote nach eigenen
                                                                                      Rezepturen nur mit Sauerteig und in hand-
                           Kleiner, mehr als 380 Jahre alter Familienbe-              werklicher Qualität. Alle Brote und Back-
                           trieb, der sich der traditionellen Backkultur              waren aus biologischem Anbau.
                           verschrieben hat. Zutaten aus kontrolliert
                           biologischem Anbau aus der Region.                         Besonderes Produkt: Roggenfrischling aus
                                                                                      100 % Roggenfrischflocken, Sauerteig und
                           Besonderes Produkt: Mitarbeiterbrot nach einem             Meersalz
                           eigens von den Mitarbeitern entwickelten Re-
                           zept. Zutaten: Nackthafer, Einkorn, Emmer
                           gekeimt, Einkornvollkornmehl, Amarant, Ka-
24                         mutvollkornmehl, Buchweizenvollkornmehl.
                           Lockerung: Backferment, Sauerteig.

                                                                                                          Biobäckerei Wagner
                                                                                                          Hauptgeschäft: Passauer Straße 25,
                                                                                                          94161 Ruderting, Bayern
                                                                                                          Filialen in Passau, Schönberg und
                                                Biobackstube Zandtmühle                                   Pocking.
                                                Zandtmüle 1, 91586 Lichtenau, Bayern                      www.biobaeckerei-wagner.de
                                                www.bio-fischer.de                                        (mit Online-Shop)

                                                Bäckerei und Landwirtschaft der Zandtmüh-                 Familienbetrieb, 1934 gegründet. Seit 2007
                                                le sind seit 1997 ökologisch zertifiziert. Für            ausschließlich Bio, sowohl bei Brot und Back-
                                                die Brote wird ausschließlich reiner Natur-               waren als auch in der Konditorei. Bei der
                                                sauerteig ohne Hefe und das volle Korn von                Arbeit stehen Qualität und Handwerk sowie
                                                Roggen und Dinkel verwendet, das auf der                  Regionalität und Fairness im Vordergrund.
                                                eigenen Osttiroler Steinmühle geschrotet
                                                wird. Gebacken wird im Steinbackofen.                     Besonderes Produkt: Vollkornbrot aus
                                                                                                          100% Roggen. Der Roggen wird täglich
                                                Besonderes Produkt: Elisenlebkuchen aus hand-             frisch gequetscht. Sehr ballaststoffreich
                                                werklicher Herstellung mit Mandeln, Nüs-                  und gut verdaulich. Im vollständig
                                                sen, Eiweiß, Marzipan, Aprikosenmarmelade,                verrottbaren Zellglasschlauch gebacken.
                                                Rohrohrzucker, Dinkelvollkornmehl, Zitro-
                                                nat, Orangeat, Kakao und Lebkuchengewürz.
Finkennest Hofbäckerei
                                              Zillham 12, 83137 Schonstett
                                              www.finkennest-zillham.com

                                              Die am 3. Februar 2019 eröffnete Hofbäcke-
                                              rei verarbeitet Getreide und Urgetreidesor-
Effenberger Vollkornbäckerei                  ten wie Emmer oder Einkorn aus Erzeugung                                                                         Gottschaller Biohofbäckerei
                                              vom eigenen Betrieb, der seit über 30 Jahren
Hauptgeschäft: Rutschbahn 18,
                                              ökologisch geführt wird. In der Konditorei
                                                                                                                                                               GmbH & Co. KG
20146 Hamburg                                                                                                                                                  Gottschall 1, 94094 Rotthalmünster, Bayern
Vier Filialen in Hamburg                      werden täglich frische Kuchen und Torten aus
                                                                                                                                                               www.gottschallerbrot.de (mit Online-Shop)
www.effenberger-vollkornbaeckerei.de          biologischen Zutaten hergestellt.
                                                                                                                                                               Die Gottschaller Biohofbäckerei ist in Jahr-
1956 gegründet. Von 1971 bis 1973 stellte     Besonderes Produkt: Einkornbrot aus Einkorn
                                                                                                                                                               hunderten bäuerlicher Entwicklung gewach-
die Familie ihre Bäckerei auf Bio-Vollkorn-   und Dinkel von den eigenen Feldern, selbst
                                                                                                                                                               sen. Nachweislich wird seit 1435 auf dem
Backwaren um. Damit wurde Effenberger         vermahlen, Sauerteig. Das Brot ruht nach der
                                                                                                                                                               Gottschallerhof Brot gebacken. 1995 gründe-
die erste Vollkornbäckerei Norddeutsch-       Teigbereitung bis zu zwei Stunden, damit das
                                                                                                                                                               te Niko Gottschaller die Hofbäckerei, die mit
lands. Seit 2011 vollständiger Verzicht auf   Einkorn aufquillt und seine Enzyme freisetzt.
                                                                                                                                                               selbst angesetztem Sauerteig und genügend
den Zusatz von Hefe als Treibmittel bei der   Anschließend wird es im Steinbackofen bei
                                                                                                                                                               Reifezeit für den Teig arbeitet.
Brotherstellung.                              niedriger Hitze schonend gebacken.
                                                                                                                                                               Besonderes Produkt: Bergbauernlaib. Rusti-
Besonderes Produkt: Essener Vita-plus-x²                                                                                                                       kal-säuerliches, reines Roggenvollkornbrot
aus 50 % Dinkel-Vollkorn, 50 % Roggen-                                                                                                                         ohne Hefe mit Rottaler Bergroggen, der
keimlingen, Backferment, Steinsalz.                                                                                                                            extra für die Gottschaller Biohofbäcke-
                                                                                                                                                               rei in Bad Griesbach angebaut wird, und
                                                                                                                                                               Natursauerteig. Zutaten: Roggenvollkorn-
                                                                                                                                                               mehl, Natursauerteig, Wasser, Roggenflocken,
                                                                                                                                                               Bergroggenflocken, Kristall-Natursalz.

                                                                                                          L A N D W E R K S T ÄT T E N
                                                                    LOGO-herrmannsdorfer-landwerkstaetten-4C.indd 1                      12.01.2016 13:07:44

                                              Herrmannsdorfer
                                              Landwerkstätten
                                              Herrmannsdorf 7, 85625 Glonn, Bayern
                                              www.herrmannsdorfer.de

Holzofenbäckerei Grafmühle                    In der Herrmannsdorfer Natursauerteig-Voll-
                                              korn-Bäckerei werden seit 1986 Brot- und
Grafmühle 1, 94136 Thyrnau, Bayern            Backwaren in Handarbeit hergestellt. Neben
www.grafmuehle.de                             dem eigenen Vollkornmehl macht der 30-jäh-
                                              rige Natursauerteig oder etwas Hefe das Brot
Die Grafmühle wird heute in der neunten       einzigartig. Backmittel mit Enzymen oder
Generation von Josef und Michaela Bauer       Backmischungen gibt es hier nicht. Es ist
und ihrem Team weitergeführt. Sie zählt zu    immer die Handwerkskunst und Erfahrung
den ältesten Mühlen- und Bäckereibetrieben    des Bäckers gefragt. Das Sortiment ist zu 100
in Deutschland.                               Prozent Bio.
Besonderes Produkt: Emmerbrot aus             Besonderes Produkt: Holzofenbrot,
Emmervollkornmehl, Sonnenblumen-              gebacken im Holzofen, der mit Holz aus
kernen, Kürbiskernen, Leimsaat, Karotten      dem Herrmannsdorfer Wald beheizt wird.
und Meersalz. Mit reinem Natursauerteig       Das macht den Geschmack einzigartig.
und im Holzofen gebacken.                     57% Weizen, 43% Roggen, Roggen-
                                              Natursauerteig, Wasser, Restbrot, Meersalz,
                                              frisch vermahlener Koriander, Kümmel
                                              und Fenchel.
TITEL –– Biokreis-Bäcker

                                                                           Landbäckerei Kerscher
                                                                           Hauptgeschäft: Hofmarkstraße 10, 94113
                                                                           Tiefenbach/Haselbach, Bayern
                           Holzofenbäckerei Frohnhöfer                     15 Filialen in Niederbayern
                           Bodenmühle 4, 92318 Neumarkt, Bayern            www.landbaeckerei-kerscher.de
                           www.holzofenbrot-frohnhoefer.de
                                                                           In der 1919 gegründeten Landbäckerei
                           Kleine Holzofenbäckerei auf dem Gelän-          Kerscher ergänzen sich traditionelle
                           de einer ursprünglichen Mühle und eines         Backkunst und moderne nachhaltige
                           Bauernhofs. „Eigene Herstellung – vom           Arbeitsverfahren. Besonderen Wert legen
                           Bio-Getreide bis zum Bio-Brot“ ist seit         Hubertus Kerscher und sein Team auf
                           30 Jahren das Motto der Familie Frohnhöfer.     regionale Erzeugung der Zutaten zu den
                           Die Brote werden aus eigenem Bio-Getreide       Bio-Broten. Die Kerscher Bio-Brote werden
                           ohne Einsatz von Chemie und Backhilfsmit-       jährlich mehrfach DLG-prämiert.
                           teln hergestellt.
                                                                           Besonderes Produkt: Anlässlich des
                           Besonderes Produkt: Roggenbrot zu 100%          100-jährigen Jubiläums wird in der
                           aus eigenem Bio-Roggenmehl mit                  Kerscher Backstube der Bio-Laib nach
                           Natursauerteig, ohne jegliche Backhilfs-        Rezeptur anno 1919 hergestellt. Der
                           mittel und Zusätze.                             Laib hat eine ausgeprägte Kruste und
                                                                           ein unregelmäßiges Porenbild.
                                                                           Zutaten: Bio-Roggenmehl
                                                                           und Bio-Weizenmehl, Zwei-Stufen-
                                                                           Natursauerteig.
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                           Webers Backstube & Caféhaus
                           Otto-Lilienthal-Straße 23,
                           88046 Friedrichshafen, Baden-Württemberg
                           Sechs Filialen in Fischbach, Friedrichshafen,
                           Immenstaad, Kluftern und Meckenbeuren.
                           www.webers-backstube.de
                                                                           Weber Biohof
                                                                           Riedweg 11, Leipheim 89340, Bayern
                           (mit Online-Shop)                               Direktvermarktung auf dem Bauernmarkt
                                                                           Günzburg, Samstag 9 bis 12 Uhr
                           Die Bäckertradition der Familie Weber hat
                           ihren Ursprung in Sulzburg/Baden und reicht     Familie Weber bewirtschaftet ihren Hof in
                           bis ins Jahr 1856 zurück. Sie legt Wert auf     der vierten Generation. In der Hofbäckerei
                           eine handwerkliche und familiäre Betriebs-      wird seit 25 Jahren das eigene Getreide zu
                           struktur.                                       Broten, Semmeln und Kleingebäck verar-
                                                                           beitet.
                           Besonderes Produkt: Genetztes Bauernbrot,
                           nach alter Tradition im hauseigenen             Besonderes Produkt: Genetztes Dinkelbrot
                           Holzofen gebacken.                              mit saftiger Krume und langer
                           Das Brot hat eine besonders knackige            Frischhaltung aus Dinkel- und Roggen-
                           Kruste und eine sehr saftige Krume.             mehl, Sauerteig. Lange Reifezeit.
                           Zutaten: Weizenmehl, Roggenmehl,
                           Meersalz, Sonnenblumenöl,
                           Hefe, Wasser, Sauerteig, Weizenkleber.
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