Mitteilungsblatt des Verbandes Ehemaliger Veitshöchheimer e.V. Ausgabe 124 - Januar 2018 www.vev-bayern.de

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Mitteilungsblatt des Verbandes Ehemaliger Veitshöchheimer e.V. Ausgabe 124 - Januar 2018 www.vev-bayern.de
Mitteilungsblatt des Verbandes
Ehemaliger Veitshöchheimer e.V.

    Ausgabe 124 - Januar 2018

               www.vev-bayern.de

                  Foto: Christine Scherer

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Mitteilungsblatt des Verbandes Ehemaliger Veitshöchheimer e.V. Ausgabe 124 - Januar 2018 www.vev-bayern.de
VEV-Mitteilungen

                   Veitshöchheimer Mitteilungen

                      des Verbandes Ehemaliger Veitshöchheimer e. V.
                                 (Gemeinnütziger Verein)

Geschäftsstelle:   97209 Veitshöchheim, An der Steige 15
                   (Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau)

Bankverbindung: VR-Bank Würzburg
                IBAN: DE42 7909 0000 0005 7801 79, BIC: GENODEF1WU1

Telefon:           09 31 98 01 - 159
Fax:               09 31 98 01 - 200
E-Mail:            info@vev-bayern.de
Internet:          www.vev-bayern.de

Vorstand:          1. Vorsitzender:     Reimund Stumpf
                   2. Vorsitzender:     Wolfgang Graf
                   Geschäftsführer:     Dr. Andreas Becker
                   Kassier:             Hans Bätz

Redaktion:       Elisabetha Ott
Satz und Design: Ilse Gaum
Druck:           T R L – Leo's Copy Shop, Kist

                     Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 25. Mai 2018

Folge 124                                                                      Januar 2018

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Mitteilungsblatt des Verbandes Ehemaliger Veitshöchheimer e.V. Ausgabe 124 - Januar 2018 www.vev-bayern.de
Inhaltsverzeichnis
                                                                                                                                                           Seite
• Aus dem Verbandsgeschehen ................................................................................................................ 3
  Grußworte des Vorsitzenden
    Einladung zur Hauptversammlung am 2. März 2018
    Verstorbene Mitglieder        - Verschollene Mitglieder - Neue Mitglieder
    Grüne Oase hinter Glas - Exotische Weltreise in Veitshöchheim
    VEV-Ehrenpreisträger Hans Hartmann bedankt sich: Hamburg ist wahrlich eine Reise wert!
    VEV-Seminare "Harmonie von Speise und Wein"
    Ausbildungsstart 2017 - Willkommen in der LWG-Familie!
    Eröffnung LWG-Sensorikzentrum - Wenn Sinne auf die Schulbank geschickt werden
    Fit für die Zukunft - Fit für die neuen Herausforderungen - Die LWG stellt sich neu auf
    Wettbewerb "100 Genussorte Bayern" - Helmut Brunner stellt Jurymitglieder vor
• Mitteilungen der Geschäftsstelle (Adressenänderung / Fälligkeit Mitgliedsbeitrag) .............................. 13
• Meister- und Technikerschule................................................................................................................. 14
    Wollen Sie Meister oder Techniker werden? - Informationstag am 10. März 2018
    Erasmus+ macht's möglich - Lehrkräfte lernen in Österreich
    Alto Adige reloaded - Exkursionsbericht Südtirol, L1A GaLaBau 2017
    Exkursion der Klasse L1B nach Italien
    Berlin-Exkursion der Klasse L1B im Juli 2017
    Zeugnisübergabe in den Mainfrankensälen: Herzlichen Glückwunsch unseren Absolventen!
    Nach der Prüfung ist vor der Prüfung - Zeugnisübergabe Meisterabsolventen im Gartenbau
    Prüfungsmarathon Gärtnermeister GaLaBau
    Verstärkung für den Weinbau - Freisprechung Winzer und Weintechnologen
    Neue Verfahren: Messen und Dübeln
    Erinnern Sie sich noch an Ihren Schulbesuch?
    Schulstart für angehende Meister und Techniker

• Weinbau, Kellerwirtschaft, Analytik ...................................................................................................... 30
    60. Veitshöchheimer Weinbautage, Fränkische Weinwirtschaftstage am 27. und 28. Februar 2018
    LWG hebt einen ganz besonderen Schatz - Weinausbau im Qvevri
    Trauben mit grünem Gewissen - Umweltfreundliche pilzwiderstandsfähige Rebsorten
    Von hüpfenden, entrappten Weintrauben - Blick hinter die Kulissen der Kellerei
    20 Jahre Gästeführer Weinerlebnis Franken
• Gartenbau ..................................................................................................................................................... 36
    Gehölztag 2017 - Die Stärke liegt in der Gemeinschaft
    Bunt, Bunter - Veitshöchheim
    Die Ökofamilie zu Gast in Bamberg
    Ausbildung schafft Zukunft - Künftige Gartenbaufachkräfte besuchen LWG
    Superfood Kiwibeere - Der neue Star in der Frischobstabteilung?
    Anbauen was schmeckt! - Kulinarische Sinnesreise im LWG-Schaugarten Bamberg
    Wenn der Roboter Unkraut hacken geht
    Wenn Digitalisierung auf Unkraut trifft

• Bayerische Gartenakademie ................................................................................................................... 45
    "Gästeführer Gartenerlebnis Bayern" bekommen Verstärkung und neue Qualifizierung beginnt im Februar
    Save the Date: Symposium für Gartentourismus in Lindau
    Urban Gardening: Lust auf Gemüse in der Stadt
    Zertifizierung der Gärten in Bayern - Stand der Vorbereitungen
    Bayerische Gartenakademie am Hoffest des StMELF mit der Kinderaktion "Jungpflanzen topfen" aktiv
    Gartenprotal geht online
• Bienenkunde, Imkerei................................................................................................................................ 50
    Aktuelles aus dem Bienenvolk - Rückblick Veitshöchheimer Imkertag
    LWG untersucht Geheimnis der Drohnensammelplätze
    Bee Warned - Frühwarnsystem für exotische Bienenschädlinge in Bayern
• Landespflege ............................................................................................................................................... 54
    50. Veitshöchheimer Landespflegetage am 20. und 21. Februar 2018
    Nachbericht 12. GaLaBau-Herbst: Grüne Technik für grüne Berufe
    Informationen zum Projekt "Stadtgrün 2021: Neue Bäume braucht das Land!"
    LWG bringt Gemüse an die Wand
    Flor og Fjære: Von einer windumtosten felsigen Insel Norwegens zu einem tropischen Paradies

• Persönliche Nachrichten (Altersjubilare im 1. Halbjahr 2018) ................................................................ 64
• Reisen (Bericht über die Lehrfahrt vom 10. bis 17. Juni 2017 nach England) .............................................. 66

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Aus dem Verbandsgeschehen

Sehr geehrte ehemalige Veitshöchheimer,
verehrte Förderer unseres Verbandes, liebe Studierende,

das Jahr 2017 geht in die Zielgerade, wir         Persönlichkeiten für ihr Lebenswerk zu eh-
blicken zurück und ziehen Bilanz.                 ren.

Nach 113 Jahren Vereinsgeschichte ist der         Ein großes Dankeschön möchte ich allen
VEV zum ersten Mal in der Landesanstalt           Verantwortlichen in der LWG sagen die mit
sichtbar präsent geworden. In Verbindung          ihren
mit der Neugestaltung des Wintergartens           • Fortbildungsveranstaltungen
konnten wir im Juni unsere in 2016                • Ausstellungen und Seminaren
entwickelte Präsentation vor dem Sebas-           • Kursen und Vorträgen
tian-Englerth-Saal in die Tat umsetzen.           • Betriebsführungen und Besichtigungen
Die wichtigsten Botschaften hierbei sind:         unsere Vereinskasse immer wieder auffül-
• Hier bin ich……..gefordert und gefördert         len.
• Fördern ist Herzenssache
                                                  Danke für die vielen Spendenbeiträge, die
• Wissen und Werte verbinden
                                                  uns erreicht haben. Sie alle schaffen die
Auch das VEV-Logo wurde gestalterisch             Basis für unseren Vereinszweck.
modernisiert und mit Leben gefüllt.                      "Fördern ist unsere Herzenssache!"
VEV……."Vereint.Erfahren.Vernetzt",
                                                  Sehr geehrte, liebe ehemalige
denn VEV-Mitglieder sind erfahren, vereint
                                                  Veitshöchheimer,
und weltweit vernetzt.
                                                  die Vorstandschaft und der Hauptausschuss
Am 25. Oktober wurde das Werk mit einer           werden sich weiterhin nach Kräften be-
kleinen Feierstunde eingeweiht. Stellver-         mühen die umfangreichen Aufgaben des
tretend für alle Helfer und fleißigen Hände       VEV zu erfüllen.
der LWG möchte ich mich besonders bei             Herzlichen Dank an alle, die den Ge-
unserem 2. Vorsitzenden Wolfgang Graf             schäftsbetrieb am Laufen halten, ganz be-
bedanken, der mit sehr viel organisatori-         sonders: Dr. Andreas Becker, Hans Bätz,
schem Talent die Neubepflanzung des Win-          Wolfgang Graf, Angelika Herrlein,
tergartens vorangebracht hat.                     Elisabetha Ott, Ilse Gaum und viele mehr.
                                                  Den Mitgliedern des Hauptausschusses sowie
Darüber hinaus hat der VEV auch 2017
                                                  Ihnen verehrte Mitglieder ein Dankeschön
nicht nachgelassen den Schulbetrieb zu för-
                                                  für Ihre freundliche Unterstützung.
dern. Das soziale Engagement einzelner
Studierenden zu würdigen und mit dem              Ihr
Sebastian-Englerth-Preis herausragende            Reimund Stumpf

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Einladung zur Hauptversammlung 2018

                                 Zur nächsten Mitgliederversammlung des
                              Verbandes Ehemaliger Veitshöchheimer e. V. am

                                  Freitag, den 2. März 2018 um 15:30 Uhr

                                       laden wir Sie sehr herzlich ein.

Die Sitzung findet im Sebastian-Englerth-Saal der          Tagesordnung
LWG, An der Steige 15, 97209 Veitshöchheim,
statt.                                                     15:00 Uhr Eintreffen, Kaffee

Mit dem Vortrag von Dr. Pauli wagt der VEV einen           15:30 Uhr Hauptversammlung des VEV
"Blick über den Tellerrand". Wir wollen von den                       Tagesordnung:
ungewöhnlichen Gedanken der Arbeitsgruppe                             • Grußwort der Ehrengäste
Dr. Pauli lernen wie mit neuen Ideen Zukunfts-                        • Ehrungen für langjährige Mitglieder
konzepte entwickelt werden. Die Vorstandschaft                        • Verleihung des Sebastian-Englerth-
freut sich auf einen erfrischenden Vortrag und die                      Preises 2018
sich anschließende Diskussion.                                        • Bericht des Geschäftsführers
                                                                      • Farbe des neuen Logos des VEV
Nach der Hauptversammlung und dem an-                                 • Kassenbericht
schließenden Vortrag besteht die Möglichkeit,                         • Bericht der Kassenprüfer
beim Abendessen in der Mensa der Staatlichen                          • Entlastung der Vorstandschaft
Meister- und Technikerschule Veitshöchheim mit                        • Neuwahl des Vorstandes
allen Ehemaligen gemütlich zusammen zu sitzen.                        • Neuwahl des Hauptausschusses
Essensteilnehmer melden sich bitte bis spätes-                        • Anträge und Verschiedenes
tens Freitag, den 23. Februar 2018 bei Frau                             Antrag auf Erhöhung des Mit-
Herrlein (angelika.herrlein@lwg.bayern.de oder                          glieder-Jahresbeitrages
09 31 98 01 - 114) an.                                                • Vortrag von Dr. Sebastian A. Pauli
                                                                        "Grashüpfer statt Kühe - Vor-
Notieren Sie sich bitte schon heute diesen wichti-                      gehensweise und erste Projekt-
gen Termin, denn es gibt keine weitere schrift-                         ergebnisse", Verband für landwirt-
liche Einladung zur Hauptversammlung.                                   schaftliche Fachbildung Wald-
                                                                        kirchen-Grafenau
Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch und eine
fruchtbare Diskussion!                                     18:15 Uhr Mensa der Staatlichen Meister- und
                                                                     Technikerschule Veitshöchheim
Herzliche Grüße aus Veitshöchheim                                    Abendessen, anschließend gemüt-
                                                                     liches Beisammensein
Reimund Stumpf          Dr. Andreas Becker
1. Vorsitzender         Geschäftsführer

    Der VEV trauert um seine verstorbenen Mitglieder.
              Im Jahr 2017 sind verstorben:
Josef Alt                          Georg Henneberger

Karl-Heinz Baldauf                 Adam Kolb

Ekkehard Beckert                   Richard Sebastian

Bruno Brosche                      Robert Seystahl

Franz Gürsching

                                                       5
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Verschollene Mitglieder 2017
       Von folgenden Mitgliedern suchen wir die aktuelle Adresse. Wer kann Hinweise geben?

Klaus Frank                       Kranzbergstr. 7 A                  86316 Friedberg
Daniel Hartl                      Südstraße 52                       48153 Münster
Sebastian Heller                  Ringstr. 37                        97261 Güntersleben
Silvia Hofmann                    Engelstr. 72                       55124 Mainz
Jörg Karl                         Ottostr. 1                         97464 Niederwern
Herbert Menth                     Brückenhof 4                       74523 Schwäbisch Hall
Michael Schauer                   Nikolausstr. 16                    97256 Geroldshausen
Tilmann Truger                    Roßbrunnstr. 24                    97421 Schweinfurt
Monika Wachter                    Neuenhinzen                        93336 Sandersdorf
Michael Weber                     Bughofer Str. 22                   96050 Bamberg

                                       Neue Mitglieder 2017
                        Als neue Mitglieder in unserem Verband begrüßen wir:

Adelmann Anna           Külsheim                      Koller Patricia          Aschheim
Behling Carolin         Stadthagen                    Krenzel Matthias         Würzburg
Binder Adrian           Putzbrunn                     Kugel Alexander          Nußdorf
Birkel Lukas            Nürnberg                      Längler Niklas           Emmering
Burkhardt Lukas         Wieseth                       Legrand Pascal           Veitshöchheim
Dolderer Mareike        Rot a.d. Rot                  Matz Stefan              Rohr/Dechendorf
Düll Christian          Neuses a. Berg                Minges Constantin        Kirrweiler
Düll Fabian             Dettelbach                    Pichl Philipp            Karlstein
Fischer Florian         München                       Plass Patrick            Pähl
Förschner Rouven        Bissingen                     Plewa Alexander          Mitwitz
Frank Sebastian         Veitshöchheim                 Regenfuß Marie           Marloffstein
Glosser Florian         Ingolstadt                    Reichert Philipp         Bekond
Gramsch Lucas           Marktredwitz                  Roth Christian           Haßfurt
Grella Julian           Karlstadt                     Rübsamen Lukas           Gütersloh
Grießer Michael         Lichtenfels                       Anselm
Grillenberger Steffen   Gunzenhausen                  Rumpel Sabrina           Würzburg
Häußlein Silas          Hopferstadt                   Ruoff Yves               Bad Brückenau
Hahndl Torben           Schlitz                       Samarzija Patrick        Dietzenbach
Hain Benjamin           Gedern                        Schardt Jonas            Mitwitz
Hausmann Steffen        Freudenberg                   Schepp Sebastian         Ranstadt
Heberlein Miriam        Höfen                         Schmidt Michael          Berg-Rothleiten
Heitmann Lucas          Ottobrunn                     Schön Antonia            Rasch
Hemmeter Andreas        Dormitz                       Schwab Josef             Rosenheim
Hennicke Anna           Nürnberg                      Schwarz Christian        Sommerhausen
Herian Benedikt         Unterliezheim                 Silberbauer Florian      Untermarchenbach
Hofreiter Matthias      Neufinning                    Steimann Lena            Warstein
Hollmann Hanna          Lich                          Steinbach Tobias         Veitshöchheim
Hoppert Andreas         Großlangheim                  Steinmann Pauline        Sommerhausen
Huber Martin            Fraunberg                     Strauch Katja            Dormitz
Hunn Georg              Prichsenstadt-                Triebe Annemarie         Zeitz
                            Stadelschwarzach          Wagner Mathias           Neureichenau
Jakob Jonas             Sommerach                     Wahrer Theo              Vogtsburg-
Jenowein Max            Wiesentheid                                                Bichensohl
Kahl Sebastian          Schmidgaden                   Weiß Sebastian           Bayreuth
Kamlah Lisa             Pfaffenhofen a.d.             Widenhorn Thomas         Sipplingen
                            Glonn                     Widmann Julia            Affing
Keidel Alexander        Iffeldorf                     Wiegand Ulrich           Künzell
Keßler Florian          Bad Kissingen                 Wihl Rudolf              Kulmbach
Klein Uwe               Dettingen                     Zeh Valentin             Emmering
Kolb Lukas              Mühldorf                      Zeller Franziska         Kammerstein
Kolbe Florian           Würzburg

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Grüne Oase hinter Glas - Exotische Weltreise in Veitshöchheim

Über 300 Pflanzen von 40 verschiedenen Sorten,                Lieber einen Blick zu viel
4 exotische Bäume und 25 m³ Erdbewegung - in
mehreren Hundert Arbeitsstunden wurde der                     Bis zuletzt wurde am rund 80 m² (reine Pflanzflä-
Wintergarten der LWG in Veitshöchheim von Mit-                che) großen Indoor-Garten gearbeitet. Doch mit
arbeitern des Instituts für Erwerbs- und Freizeit-            einmal "hübsch machen" für die Eröffnung ist es
gartenbau neu gestaltet. Viel Aufwand für ein Er-             nicht getan. Damit die Pflanzen auch langfristig
gebnis, dass sich mehr als sehen lassen kann: So              wachsen und gedeihen, müssen Gesundheit und
finden sich neben alltäglichen Pflanzen wie Lilien-           Wachstum regelmäßig überwacht werden. So
traube und Schlangenbart mit Weißer Sapote und                schaut Wolfgang Graf, Betriebsleiter Versuchsbe-
Erdbeer-Guave auch Exoten, die äußerst selten                 trieb Veitshöchheim, Schwerpunkt Zierpflanzen-
im Handel zu erwerben sind - aber durchaus                    bau, und 2. Vorsitzender des VEV, lieber einmal
Trendcharakter haben könnten. Finanziell unter-               zu viel hin. "Wir müssen den pH-Wert und den
stützt wurde die Neugestaltung des Wintergartens              Nährstoffgehalt des Bodens durchgehend über-
durch den VEV.                                                wachen, um über ein gesundes Erdreich die
                                                              Pflanzen auch gesund zu halten", erläutert Graf.
                                                              Denn aufgrund des geschlossenen Systems kann
Grüne Oase hinter Glas                                        sich der Boden nicht selbst regulieren und rege-
                                                              nerieren.
Verfärbtes Laub, verwelkte Blumen und kahle
Baumkronen: Der Herbst ist nicht mehr überseh-
bar und hat uns mit seinem Farbwechsel von
Grün nach Gelb fest in der Hand. Doch wirklich
überall? Nein! Denn der neu gestaltete Winter-
garten der Bayerischen Landesanstalt trotzt der
kalten Jahreszeit und erstrahlt auch weiterhin in
saftigem Grün. Schon bei seiner Einweihung mit
Bezug des Verwaltungsgebäudes im Jahr 1996
war der Wintergarten nicht nur als grünes Juwel
für die Besucher, sondern auch für das Wohlbe-
finden der Mitarbeiter gedacht.

So ist der Wintergarten, der zu den Größten
öffentlich zugänglichen Glasgärten in Deutschland
                                                               Wolfgang Graf schaut lieber einmal mehr hin. So wird
gehört, ein Ort der Begegnung und sorgt für eine
                                                               mit regelmäßigen Kontrollen das Wachstum und die
ganz besondere Verbindung zwischen Menschen                     Gesundheit der Pflanzen und Bäume überwacht.
und Pflanzen. Mit der Neugestaltung der in die
Jahre gekommenen Pflanzflächen wird der grüne                 Aber auch die Wasserversorgung spielt eine zent-
Campus in Veitshöchheim künftig um ein weite-                 rale Rolle: Zwar wurde mit einer Tröpfchenbe-
res, nicht nur bei Tageslicht sehenswertes, High-             wässerung (rund 200 m) eine vollautomatische
light bereichert. Denn durch eine besondere                   Versorgung mit dem Leben spendenden Nass
Effektbeleuchtung entfaltet die Bepflanzung auch              sichergestellt, eine regelmäßige Kontrolle der
in der Abenddämmerung ihren ganz besonderen                   Bodenfeuchte ist aber dennoch notwendig. "Ein
Reiz.                                                         Großteil der Bepflanzung liebt es durchgehend
                                                              feucht, verträgt aber keine Staunässe", so Graf.
                                                              Und auch bei Schädlingen muss frühzeitig gehan-
                                                              delt werden - denn diese fühlen sich, wie die
                                                              Pflanzen, im wettergeschützten Wintergarten
                                                              besonders wohl.

                                                              Südafrika gleich neben Mittelamerika?

                                                              Im neu gestalteten Wintergarten geht es künftig
                                                              international zu. Denn Südafrika und Mittel-
                                                              amerika liegen nur wenige Schritte auseinander -
                                                              zumindest was die Bepflanzung angeht. Dabei
                                                              sorgt ein Hortensienbaum (Dombeya wallichii) aus
 Die rund 80 m² Pflanzfläche laden zu einer botanischen       Südafrika mit seiner Blüte im Dezember auch in
  Weltreise der ganz besonderen Art ein. Auf kleinstem        der kalten Jahreszeit für erste Frühlingsgefühle.
    Raum lassen sich exotische Besonderheiten aus
   Australien, Südafrika und Mittelamerika bestaunen.

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"Hortensienbäume findet man vor allem in Botani-          So sorgt die herbstliche Färbung der Gehölze und
schen Gärten, wo auch genügend Freiraum für               Stauden in Kombination mit den blühenden Astern
das Wachstum besteht", so Gärtnermeister Arno             für ein ganz besonderes Farbspiel. Und kennen
Volkert. Und vor allem nach oben braucht der              Sie schon die Schwarze Apfelbeere, auch als
Baum, der bis zu acht Meter hoch werden kann,             Aronia bekannt? Die kleine, aber doch ganz große
luftige Wachstumsfläche.                                  Beere enthält viele wertvolle Mineralstoffe, Vita-
                                                          mine, Spurenelemente und Antioxidantien und
Die mittelamerikanische Weiße Sapote                      schmeckt entweder getrocknet, als Marmelade,
(Casimiroa edulis) hingegen gibt sich mit weniger         Saft oder in Smoothies.
Platz zufrieden und überzeugt nicht mit ihrer
Größe, sondern vielmehr mit ihren nicht ganz
alltäglichen Früchten. "Bei der auch als 'Eiscreme-
Frucht' bekannten Tropenfrucht versteckt sich
hinter einer grünen Schale ein besonders aroma-
tisches, leicht weiß gelbliches Fruchtfleisch, das
an eine Mischung aus Pfirsich und Bananen erin-
nert", so Volkert. Derzeit hängen die ersten
Früchte am Baum, die voraussichtlich im Dezem-
ber genascht werden können.

Besucher herzlich willkommen!

Aber nicht nur der neu gestaltete Wintergarten,
sondern auch die Außenanlagen der Landesan-               Nicht nur die Bodenflächen setzen grüne Highlights: Die
                                                              bepflanzten Blumenkästen, verteilt über die zwei
stalt in Veitshöchheim sind immer einen Besuch
                                                          Stockwerke des Foyers, belohnen einen Blick nach oben.
wert - besonders im Herbst!                                Die Ranken von Zimmerefeu und Efeutute sorgen dabei
                                                                für ein scheinbar schwebendes Blätterdach.

                       VEV-Ehrenpreisträger Hans Hartmann bedankt sich:
                             Hamburg ist wahrlich eine Reise wert!

Im Zusammenhang mit der Verleihung des
Sebastian-Englerth-Preises hat der Preisträger
Hans Hartmann aus Düllstadt eine Reise für 2
Personen nach Hamburg geschenkt bekommen.
Hans Hartmann bedankt sich beim VEV mit fol-
genden Worten:

"Nochmals vielen Dank an den VEV. Meine Frau
und ich haben die Tage in Hamburg sehr genos-
sen. Hamburg, Deutschlands zweitgrößte Stadt,
ist wahrlich eine Reise wert. Bequeme Anreise im
ICE hin und zurück, sehr pünktlich. Unser Hotel
auf der Reeperbahn war zentral gelegen, fußläufig
in 10 Minuten waren die Landungsbrücken zu
erreichen. In 30 Minuten waren wir - durch den
Stadtpark Planten & Blomen - im Stadtzentrum.

Eine Hafen-Rundfahrt bei strahlendem Sonnen-              Den Sebastian-Englerth-Preis mit einer Städte-
schein durch den zweitgrößten Seehafen Euro-              reise zu verbinden, ist eine sehr gute Idee. Dem
pas, vorbei an einem 360 m langen und 52 m                VEV herzlichen Dank für diese Auszeichnung und
breiten Containerfrachter, der 16.000 Container           die damit verbundene Reise.
laden kann, ist schon sehr beeindruckend. Den
Musicalabend "König der Löwen" werden wir noch            Mit freundlichen Grüßen aus Düllstadt
lange in Erinnerung behalten. Wildtiere durch             Hans Hartmann"
Menschen in Kostümen dargestellt, einfach ge-
nial.

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VEV-Seminare "Harmonie von Speise und Wein"

Amerika und Franken                                      Die Fünf-Gänge-Menüs mit Aperitif und Digestif
                                                         finden im Casino der Bayerischen Landesanstalt
Die Partnerstadt Würzburgs im Osten der                  für Weinbau und Gartenbau, An der Steige 15, in
Vereinigten Staaten, Rochester, dient als Anlass         Veitshöchheim statt.
für unser Märzmenü. "US-Ostküste und Franken"
wird zu einer Begegnung der besonderen Art,              •   Moderation:
wenn es um die Harmonie von Speise und Wein                  Prof. Klaus Wahl, Ltd. Landw.Direktor a. D.
geht. Frankenwein, autochthone Reben von New
York kombiniert mit kulinarischen Spezialitäten          •   Menürealisierung:
der beiden Regionen ergibt ein spannendes                    Küchenmeister Stephan Hofmann
Ereignis.
                                                         •   Beginn:
Dienstag,   6. März 2018                                     jeweils 18:00 Uhr
Donnerstag, 8. März 2018
                                                         •   Preis:
Blüten und Wein                                              siehe letzte Seite

Die Landesgartenschau in Würzburg wirft ihre             •   Verbindliche Anmeldung:
Schatten voraus. Im Frühling wollen wir die                  Schulverwaltung
Schönheit, Vielfalt und Aromatik der Pflanzen-               Martina Weiß
Wunderwelt in die Verbindung mit ausgewählten                Tel. 09 31 98 01 - 115
Speisen und mit der Wunderwelt des Weines in                 Fax 09 31 98 01 - 200
Einklang bringen. Ein Fünf-Gänge-Menü soll
Augen und Sinne erfreuen.

Dienstag,   24. April 2018
Donnerstag, 26. April 2018

                    Ausbildungsstart 2017 - Willkommen in der LWG-Familie!

Mit Ausbildungsstart zum 1. September 2017 ge-           Das Credo dabei: Think outside the Box. Hört sich
hen 8 Jugendliche an der LWG ab sofort die ers-          leicht an und ist es auch! Denn was die LWG an-
ten, richtungsweisenden Schritte auf ihrem beruf-        treibt, sind die Herausforderungen von morgen.
lichen Werdegang. "Mit einer Ausbildung an der           "Ob Stadtgrün 2021, der neue Bocksbeutel PS
LWG habt ihr garantiert die richtige Entscheidung        oder LED-Lichttechnik im Gartenbau. Wir be-
getroffen", so Dr. Hermann Kolesch, Präsident der        schäftigen uns schon heute mit der Zukunft. Was
Landesanstalt, bei der offiziellen Begrüßung der         wir dafür brauchen? Innovation, Kreativität und
neuen Auszubildenden am Donnerstag, den 14.              Mut", so Dr. Hermann Kolesch. Er ermutigte die
September 2017. In den anstehenden Ausbil-               Auszubildenden daher, Abläufe, Herangehens-
dungsjahren geht es dabei nicht nur um den Er-           weisen und Handgriffe zu hinterfragen und eigene
werb von Fachkenntnissen und praktischen Fer-            Impulse zu setzen. Denn eine Ausbildung an der
tigkeiten. Vielmehr nehmen auch die Förderung            LWG steht nicht für Arbeiten im, sondern Arbeiten
der sozialen Kompetenz und die Entwicklung der           am Unternehmen.
eigenen Persönlichkeit einen hohen Stellenwert
ein. Denn auch bei der LWG liegt die Zukunft in          Grüne Vielfalt erleben
der Ausbildung des Nachwuchses.                          Von den 4 angehenden Gärtnern beginnen 2 Ju-
                                                         gendliche eine Ausbildung in der Fachrichtung
Wie schmeckt die Luft nach 2 Wochen?                     Garten- und Landschaftsbau. Je 1 Auszubildender
Das wollte Dr. Hermann Kolesch gleich zu Beginn          komplettiert die Teams der Fachrichtungen Zier-
vom LWG-Nachwuchs wissen. Eine ungewohnte                pflanzenbau und Obstbau (Duales Studium). Auch
Umgebung, neue Eindrücke und Gesichter und               die Abteilung Weinbau bekommt mit 1 Winzer und
sicherlich viele offene Fragen, das prägt die ers-       1 Weintechnologen ab sofort Verstärkung. Den
ten Tage der Ausbildung. "Doch nur wer fragt,            Umgang mit Mikroskop und Pipette lernen künftig
bekommt auch Antworten. Und wir beantworten              2 Chemielaboranten im Fachzentrum Analytik. Mit
eure Fragen gerne - vielmehr möchte ich, dass ihr        den 8 neuen Kolleginnen und Kollegen bildet die
eure Neugierde nach den ersten Wochen und                LWG in Veitshöchheim derzeit 28 künftige Fach-
Monaten nicht verliert", betonte der LWG-                kräfte aus.
Präsident.

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Blick über den Tellerrand                                   LWG den Grundstein für ihre berufliche Erfolgs-
Nach der Begrüßung und der theoretischen Vor-               geschichte gelegt - eine Geschichte, die sich
stellung der Arbeitsfelder der Landesanstalt                durchaus sehen lassen kann: So wurde die
konnten die Azubis bei einem Rundgang einen                 2015er Riesling Spätlese von Laura Seufert
Blick direkt in die Praxis werfen. So gab es bei der        (Silvaner-Weingut, Iphofen), ehemalige Auszubil-
Campus-Führung in Veitshöchheim nicht nur                   dende der Abteilung Weinbau, kürzlich als
spannende Einblicke in Weinkeller, Gewächshäu-              Kategoriesieger mit dem Titel "Riesling Cham-
ser, Labore und die Honigküche der Imkerei. Mit             pion" ausgezeichnet. Doch diese Erfolgsge-
Besichtigung der Staatlichen Meister- und Techni-           schichten schreibt das Leben nicht alleine: "Als
kerschule der LWG warfen die Auszubildenden                 Ausbildungsbetrieb geben wir für Euch alles - er-
zudem einen Blick in die Zukunft und damit auf              warten aber auch, dass Ihr alles für die Ausbil-
durchaus interessante Entwicklungsmöglichkeiten             dung gebt", betonte Dr. Kolesch.
durch fachliche Fortbildung. "Nach der Ausbildung
stehen euch die beruflichen Türen weit offen.               We want you - Früher an später denken!
Denn als Meister und Techniker könnt ihr selbst             Interesse an einer Ausbildung an der LWG?
zum Chef werden und einen eigenen Betrieb füh-              Bisher wurde in folgenden Berufen ausgebildet:
ren", gab Albert Cicero, Ausbildungsbeauftragter            - Chemielaborant/-in
der LWG, den interessierten Azubis mit auf den              - Gärtner/-in der Fachrichtung Zierpflanzenbau
Weg.                                                        - Gärtner/-in der Fachrichtung Gemüsebau
                                                            - Gärtner/-in der Fachrichtung Garten- und
Ausbildung bei der LWG wird                                     Landschaftsbau
großgeschrieben                                             - Tierwirt/-in der Fachrichtung Imkerei
Seit 2004 bietet die Landesanstalt mit 8 verschie-          - Winzer/-in und Weintechnologe/-in
denen Lehrberufen ein breites und vielfältiges
Ausbildungsangebot. Bisher haben rund 370                   Informationen über die Ausbildung an der LWG
junge Menschen mit einer Ausbildung an der                  sowie eine ausführliche Beschreibung der einzel-
                                                            nen Ausbildungsstellen können über die LWG-
                                                            Homepage  "Stellen" abgerufen werden.

    Eröffnung LWG-Sensorikzentrum - Wenn Sinne auf die Schulbank geschickt werden

Klein und unscheinbar - und vor allem bei Kindern           Werkstatt für die Sinne
sehr beliebt: Gummibärchen. Doch 6 dieser
Leckereien aus der Gattung "fruchtige Bären"                Mit dem neuen Sensorikzentrum übergab Helmut
trieben am Freitag, den 15. September 2017,                 Brunner, Bayerischer Staatsminister für Ernäh-
Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, Land-               rung, Landwirtschaft und Forsten, eine "Werkstatt
tagspräsidentin Barbara Stamm aber auch der                 für die Sinne" an Dr. Hermann Kolesch, Präsident
Fränkischen Weinkönigin Silena Werner die                   der LWG. "Immer schon war die LWG dem guten
Schweißperlen auf die Stirn: Mango, Apfel,                  Geschmack auf der Spur - heute bekommt sie
Papaya oder vielleicht doch Rhabarber? Nach                 dafür ein weiteres Werkzeug zur Hand - oder bes-
was schmeckt das bloß? Im Rahmen der Eröff-                 ser gesagt: eine ganze Werkstatt", so der Bayeri-
nung des neuen Sensorikzentrums der LWG in                  sche Landwirtschaftsminister. Denn Geschmack
Veitshöchheim wurden die Sinne der Gäste nicht              aber auch Aussehen und Geruch werden als
nur auf die Probe gestellt, sondern bewusst auf             Kaufkriterium immer wichtiger. Davon ist auch
die falsche Fährte geführt. Das sorgte für viele            Helmut Brunner überzeugt: "Ein Lebensmittel, das
überraschte Gesichter - und verblüffende Ergeb-             nicht schmeckt, wird auch nicht gekauft".
nisse.
                                                            Im neuen Sensorikzentrum der LWG können
                                                            künftig nicht nur Winzer und Brenner herausfin-
                                                            den, an welchen sensorischen Stellschrauben
                                                            gedreht werden kann, um ihren Produkten einen
                                                            einzigartigen und vor allem wiedererkennbaren
                                                            Geschmack zu verleihen. Denn der Geschmack
                                                            ist und bleibt das Top-Kaufkriterium bei Lebens-
                                                            mitteln. Warum in die Ferne schweifen, wenn das
                                                            Gute liegt so nah? So ist sich Landtagspräsidentin
                                                            Barbara Stamm sicher, dass auch die Sehnsucht
                                                            der Verbraucher nach Heimat, Qualität und Ver-
                                                            lässlichkeit gerade durch die bayerischen Spit-
                                                            zenprodukte gestillt werden kann. Dabei werden
                                                            Brenner, Landwirte und Winzer zum Botschafter
              Testobjekt Gummibärchen
                                                            ihrer Produkte und erzählen die Geschichte da-
                                                            hinter.

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Nichts ist so, wie es scheint                                 Sinne auf die Schulbank schicken

Hören, Sehen, Riechen, Fühlen, Schmecken: Mit                 "Wir können nur so gute Weine machen, wie wir
den Sinnen nimmt der Mensch seine Umwelt                      auch riechen und schmecken können", machte
überhaupt erst wahr - und gleichzeitig dienen                 Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen
diese zur Orientierung und zum Schutz. Dass sich              Weinbauverbandes, in seiner Rede deutlich. Da-
die menschlichen Sinne aber leicht in die Irre füh-           mit die künftigen Weinbaugenerationen dafür ein
ren lassen, erfuhren die geladenen Gäste bei                  Näschen und eine geschulte Zunge entwickeln,
einer sensorischen Prüfung direkt am eigenen                  werden ihre Sinnesorgane im Sensorikzentrum
Leib. Zum Einstieg hatte Dr. Michael Zänglein,                der LWG auf die Schulbank geschickt. So ist die
Sachgebietsleiter Oenologie und Kellertechnik,                Sensorik, die fachliche Bewertung mithilfe der
dafür eine scheinbar mit Leichtigkeit lösbare Auf-            Sinnesorgane, ein Prüfungsfach im Rahmen der
gabe ausgewählt. So sollten 3 Gläser, jeweils                 Fortbildung zum Staatlich geprüften Meister und
gefüllt mit einem Weißwein, einem Rotling sowie               Techniker. Dabei gilt es aber nicht nur den Wein
einem Orange Wine in eine bestimmte Reihen-                   mit allen Sinnen zu genießen.
folge gebracht werden. Die entspannten Gesichter
der Sommeliers in spe verwandelten sich aber                  So ist es geplant, das Spektrum künftig um wei-
ziemlich schnell in nicht übersehbare Frage-                  tere regionaltypische Lebensmittel zu erweitern.
zeichen, als die Beleuchtung des Raumes in Rot                Als Teil der Genussakademie, einer Säule der
geändert wurde, und der Inhalt der Gläser auf                 Premiumstrategie des Bayerischen Staatsministe-
einmal gleich aussah.                                         riums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten,
                                                              steht dabei auch hier die Steigerung der Genuss-
                                                              kultur und das Schaffen eines Bewusstseins für
                                                              die hohe Qualität der heimischen Produkte im
                                                              Mittelpunkt. Denn neben Verpackung und Mar-
                                                              kenname soll auch Geschmack und Geruch ein
                                                              deutlicher Indikator für "Made in Bayern" werden
                                                              und nationale bzw. internationale Wiedererken-
                                                              nung für bayerische Spitzenprodukte liefern.

 Die Fränkische Weinkönigin Silena Werner ist in rotes
 Licht getaucht und probiert ein Glas Wein. Neben den
Augen spielen ihr auch die Geschmacksnerven diesmal
                     einen Streich.

Doch nicht nur mit der Reihenfolge hatte der ein
oder andere so seine Probleme. Denn plötzlich
schmeckte auch der Rotling gar nicht mehr wie
Rotling. "Die Erklärung dafür ist recht einfach",                          Blick in das Sensorikzentrum:
löste Dr. Zänglein die Situation schließlich auf.                     Prüfplätze mit Trennwänden und Stühlen
Denn die Farbe beeinflusst den Geschmack von
Lebensmitteln nicht unerheblich. So werden rote               Das neue Sensorikzentrum - Zahlen, Daten,
Lebensmittel häufig süßer und fruchtiger wahrge-              Fakten
nommen. Dabei sind auch rote Gummibärchen
nicht süßer als die fruchtigen Pendants in grün,              -   Baubeginn: 2016
gelb und weiß. Doch nach was schmecken die                    -   Gesamtinvestition: über 600.000 €
Bärchen eigentlich? Bei einer Verkostung von                  -   24 Einzelprüfplätze
sechs verschiedenen Sorten, fiel die Antwort da-              -   individuelle Lichtstimmungen (Tageslicht, rot,
rauf nicht immer gleich aus. So wurde einem rosa                  grün, blau) simulierbar
Bärchen Erdbeer-, Pfirsich- oder gar Papaya-                  -   Software für die Erfassung/Auswertung der
geschmack nachgesagt. Die richtige Lösung                         Ergebnisse
"Rhabarber" lag indes niemanden auf der Zunge.                -   Steuerung der Luftfeuchtigkeit
                                                              -   regulierbare Raumluft

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Fit für die Zukunft - Fit für die neuen Herausforderungen
          Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau stellt sich neu auf
                                  Dr. Hermann Kolesch, Präsident der LWG

Die Institute und Fachzentren                              •   der Abteilung Landespflege das Institut für
                                                               Stadtgrün und Landschaftsbau (ISL),
Zum 1. November 2017 konnte der knapp                      •   dem Fachzentrum Bienen das Institut für Bie-
2 ½ Jahre lang andauernde Prozess einer Neu-                   nenkunde und Imkerei (IBI).
strukturierung der LWG erfolgreich abgeschlossen
und umgesetzt werden. Die wesentlichen Ände-               Die Bezeichnung der Aufgaben unverändert blei-
rungen betreffen die Umwandlung der bisherigen             ben für:
Fach-Abteilungen in Institute sowie die Abschaf-           • das Fachzentrum Recht und Service
fung der Sachgebiete in den vormaligen Abteilun-           • das Fachzentrum Bildung
gen. Aus den Sachgebieten wurden Arbeitsberei-             • das Fachzentrum Analytik
che, die sich wieder - auch institutsübergreifend
und interdisziplinär - in dauerhafte aber auch tem-
poräre Arbeitsgruppen untergliedern.                       Warum war diese Neustrukturierung
                                                           erforderlich?
Die bisherige Abteilung Recht und Service wurde
zum Fachzentrum Recht und Service, so dass es              Mit dem Beschluss der Bayerischen Staatsregie-
in der neuen Struktur zukünftig neben dem Präsi-           rung im Jahr 2004, die sog. "Staatsquote" deutlich
denten und dem Präsidium nur noch Institute und            zu senken, um einen nachhaltigen Prozess zur
Fachzentren gibt. Zudem wurde die Bayerische               Konsolidierung des Staatshaushaltes einzuleiten,
Gartenakademie aus dem Fachzentrum Bildung                 wurde ab 2005 ein massiver Stellenabbau auch
herausgelöst und dem Institut für Erwerbs- und             für die LWG eingeleitet, der bis zum Jahr 2019
Freizeitgartenbau zugeordnet. Damit wird eine              abgeschlossen werden musste. In der Anfangs-
engere Verzahnung des Freizeitgartenbaus mit               phase konnte dieser noch intern kompensiert
dem Erwerbsgartenbau erreicht und Entwicklun-              werden. Oder wie im Weinbau geschehen, durch
gen wie zum Beispiel im hoch komplexen Bereich             eine Verlagerung des Sachgebiets Weinbau von
des "Urban Gardening" können schneller sowohl              der Regierung von Unterfranken und des Bera-
in die eine wie die andere Richtung transferiert           tungsteams Weinbau vom Amt für Ernährung,
werden.                                                    Landwirtschaft und Forsten Kitzingen in die LWG
                                                           hinein mit großen Synergie- und Effizienzgewin-
Das Fachzentrum Bildung war bisher schon für               nen geschickt gestaltet werden.
die berufliche Fortbildung im Ausbildungsberuf
Gärtner/in im Rahmen der Gärtnermeisterprüfung,            Dies war in den letzten Jahren durch interne Pro-
in den Fachrichtungen Zierpflanzenbau, Baum-               zesse und Veränderungen einfach nicht mehr
schule und Garten- und Landschaftsbau, sowie               möglich. Insbesondere die vormalige Abteilung
der Fortbildung zum Fachagrarwirt, in der Fach-            Gartenbau wäre im Jahr 2019 in großen Teilen
richtung Baumpflege und Baumsanierung, zu-                 nicht mehr arbeitsfähig oder geschweige denn
ständig.                                                   zukunftsfähig gewesen. Die Leitungskonferenz
                                                           beschloss daher in einem 2-tägigen Workshop im
In einem weiteren Schritt wurde jetzt die gesamte          Jahr 2015 die gesamte LWG neu zu strukturieren
Berufsaus- und Fortbildung für den Ausbildungs-            und für die zukünftigen Herausforderungen in den
beruf Winzer/in (reguläre Ausbildung, Nebener-             Geschäftsfeldern Beratung, Bildung und ange-
werbs-Winzer einschl. § 45 Abs. 2 BBiG und Win-            wandte Forschung effizient aufzustellen. Vorbild
zermeister), den Ausbildungsberuf Brenner (Lehr-           dabei war natürlich die "große Schwester" der
gang für Klein- und Obstbrenner einschl. § 45              LWG, die Bayerische Landesanstalt für Landwirt-
Abs. 2 BBiG) sowie den Ausbildungsberuf                    schaft (LfL), die diesen Prozess mit der großen
Tierwirt, Fachrichtung Imkerei, in das Fachzent-           Zusammenlegung von mehreren Landesanstalten
rum Bildung integriert.                                    bereits 2002 eingeleitet hat.

Mit der Umwandlung der Fach-Abteilungen und                Mit der Umbenennung in Institute wird einerseits
des Fachzentrums Bienen in Institute hat sich              der Anspruch der LWG für eine praxisorientierte
auch deren Bezeichnung wesentlich geändert:                Forschung um neue Wertschöpfungspotentiale für
Aus                                                        die Unternehmen des Weinbaus, Gartenbaus
                                                           sowie des Garten- und Landschaftsbaus zu gene-
•   der Abteilung Weinbau wurde das Institut für           rieren deutlich gemacht, aber auch deren aktuelle
    Weinbau und Oenologie (IWO),                           Probleme, wie z.B. durch den Klimawandel be-
•   der Abteilung Gartenbau wurde das Institut für         dingt, schnell und anwendungsorientiert zu lösen.
    Erwerbs- und Freizeitgartenbau (IEF),

                                                      12
Andererseits hat sich die LWG mit der Neustruktu-           Freizeitgartenbau transferiert diese Bäume in die
rierung vom klassischen "Spartendenken" im                  Baumschulen zur Vermehrung und das Wissen
Gartenbau und der Landespflege verabschiedet,               zur richtigen Pflege.
um in den neuen Arbeitsbereichen und Arbeits-
gruppen innerhalb der Institute schnell, effizient          Der "Teamgeist" in der LWG war schon immer
und immer problemorientiert handeln zu können.              besonders stark ausgeprägt und von einer großen
Zugleich soll dadurch aber auch die interdiszipli-          gegenseitigen Sympathie und Wertschätzung
näre Zusammenarbeit, also durch institutsüber-              untereinander geprägt. Gemeinsam mit der Lei-
greifende Arbeitsgruppen intensiviert werden.               tungskonferenz bin ich aber der festen Überzeu-
Zunehmend erfordern die aktuellen Herausforde-              gung, dass mit dieser Neustrukturierung dieser
rungen diesen Handlungsansatz. Bestes Beispiel              "Teamgeist" nochmals zum Wohl unserer Be-
dafür ist die Kirschessigfliege und deren Be-               triebe und Freizeitgärtner sowie der gesamten
kämpfung, die sowohl den Gartenbau, den Wein-               Gesellschaft deutlich intensiviert werden wird.
bau und die Bienenhaltung tangieren.
                                                            Wichtig war dem Präsidenten und der Leitungs-
Ein weiteres, schon sehr erfolgreiches Beispiel für         konferenz auch, dass mit der Neustrukturierung
die institutsübergreifende Zusammenarbeit ist der           keine Funktionsstellen der LWG verloren gehen.
Stadtbaum der Zukunft. Im Institut für Stadtgrün            Dies ist gelungen, gleichzeitig wurde mit den
und Landschaftsbau werden die zukünftigen                   neuen Arbeitsbereichen "Forschungskoordination
Bäume für unsere Städte herausselektiert und                und Projektmanagement" eine klare Ausrichtung
vielschichtig geprüft, das Institut für Erwerbs- und        zu einer fachlichen und projektbezogenen Zu-
                                                            sammenarbeit innerhalb wie zwischen den Insti-
                                                            tuten deutlich gemacht.

                                                            Weitere Informationen auch unter
                                                            www.lwg.bayern.de  Über uns

                                 Die Organisationsstruktur der LWG ab 1.11.2017

                                                       13
Wettbewerb "100 Genussorte Bayern" - Helmut Brunner stellt Jurymitglieder vor

Im Rahmen der Premiumstrategie für Lebensmit-             sich als Jurymitglied im Wettbewerb "100 Ge-
tel des Bayerischen Staatsministeriums für Ernäh-         nussorte Bayern" einzubringen. Unser Ziel: 100
rung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) wurde           Orte mit Genussschätzen, die man kennen und
der Wettbewerb "100 Genussorte Bayern" im Juli            besucht haben muss!", so Landwirtschaftsminister
erfolgreich gestartet. Federführend für die Durch-        Helmut Brunner. Mit der Premiumstrategie seines
führung des Wettbewerbs ist die Bayerische Lan-           Hauses will der Minister die besonderen bayeri-
desanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in             schen Produkte im Bewusstsein der Verbraucher
Veitshöchheim. Der Wettbewerb befindet sich               stärker verankern. Hierzu wurde ein dreiteiliges
mittlerweile in der Endphase der ersten Bewer-            Konzept, bestehend aus der für das Jubiläumsjahr
bungsrunde. Zahlreiche Bewerbungen aus den                2018 vorgesehenen Auszeichnung von 100 Ge-
unterschiedlichsten Teilen Bayerns liegen der             nussorten, dem Aufbau einer Genussakademie in
LWG bereits vor.                                          Kulmbach und der Begleitung spezieller Wert-
                                                          schöpfungsketten für hochwertige Produkte, ent-
Expertengremium hochkarätig besetzt                       wickelt. "Ich will das Besondere, die echten Spe-
Für die Auswahl der 100 besten Genussorte                 zialitäten und die kulinarischen Schätze Bayerns
wurde eine hochkarätig und fachkundig besetzte            unseren Bürgerinnen und Bürgern noch bekannter
Jury eingesetzt. Das Gremium besteht aus Ver-             machen", betonte Brunner im Rahmen des Jury-
tretern der Bereiche Kultur, Kirche, Wissenschaft,        treffens.
Haus der Bayerischen Geschichte, Tourismus,
Slow Food, Landwirtschaft, Lebensmittelhand-              Der Countdown läuft!
werk, Gastronomie, Verbraucherinteressen und              Die ersten Genussorte werden Anfang 2018 nach
Verbraucherschutz sowie Medien. Am 19. Sep-               Abschluss der Bewertungen durch die Jury prä-
tember traf sich die Jury erstmals im StMELF in           miert.
München. "Ich freue mich sehr über Ihre Zusage,

Mitteilungen der Geschäftsstelle

Nach jedem Versand von unseren Mitteilungsblättern erhalten wir Post mit dem Vermerk
"Empfänger unbekannt verzogen" zurück. Besonders trifft dies wohl für unsere jungen Mitglieder
zu, da sie erfahrungsgemäß noch öfters den Wohn- und Arbeitsort wechseln.
Wir bitten deshalb alle Ehemaligen, uns bei jedem Umzug die Adressenänderung und - soweit ein
Abbuchungsauftrag erteilt wurde - die Änderung der Bankverbindung mitzuteilen.
Gerne können Sie uns auch unter info@vev-bayern.de benachrichtigen.

                                    Bitte denken Sie daran:
         Der Mitgliedsbeitrag 2018 wird zum 1. März fällig. Wenn Sie kein
      SEPA-Lastschriftmandat für den Mitgliedsbeitrag (Einzugsermächtigung)
         erteilt haben oder neu erteilen, überweisen Sie den Beitrag bitte
                      auf das Konto des VEV (siehe Seite 1).

                                                     14
Meister- und Technikerschule

                             Fortbildung für den Berufsnachwuchs:
                            Wollen Sie Meister oder Techniker werden?

                                    Text und Foto: Elisabetha Ott, LWG

Mehr Verantwortung, mehr Einkommen, auch                 Anmeldung für das Schuljahr 2018/2019
anderen eine gute Ausbildung ermöglichen: Das            bis 1. April
sind nur einige der Gründe, sich für die Fortbil-        Für den Schulbesuch müssen Sie sich schriftlich
dung zum Meister oder Techniker bzw. Meisterin           anmelden. Den Aufnahmeantrag sowie Angaben
oder Technikerin zu entscheiden.                         zu den Unterlagen und Nachweisen, die Sie dem
                                                         Antrag beifügen müssen, finden Sie hier auf der
Egal, ob im Gartenbau, im Garten- und Land-              Homepage der Schule www.fachschule-
schaftsbau oder im Bereich Weinbau und Oeno-             veitshoechheim.bayern.de.
logie, mit einer einjährigen oder zweijährigen           Bei Fragen können Sie gerne per E-Mail unter der
Fortbildung in Veitshöchheim geben Sie Ihrer             Adresse poststelle@lwg.bayern.de Kontakt mit
Karriere einen kräftigen Schub. Die Meister- und         uns aufnehmen.
Technikerschule verbindet eine lange Tradition
mit modernstem Unterricht und bester Ausstat-
tung.

Anmeldeschluss für den Schulbesuch ist der 1.
April 2018. Den Aufnahmeantrag, Informationen
zu den Aufnahmevoraussetzungen und zum
Schulbetrieb finden Sie im Internet unter
www.fachschule-veitshoechheim.bayern.de.

               Kommen Sie zum
          Informationstag der Schule
        am Samstag, den 10. März 2018,
                                                          Ausführliche Informationen für die Bewerber aller drei
               von 10 bis 17 Uhr.
                                                           Fachrichtungen und Gelegenheit zum persönlichen
                                                          Gespräch erwarten die Besucher am Informationstag
Was erwartet Sie?                                                             der Schule.
• Informationen zum Schulbesuch
• Rundgang durch das Schulgebäude und das
  Wohnheim                                               Was spricht für die Fortbildung in
• Führungen durch Versuchsanlagen und                    Veitshöchheim?
  Schaugärten                                            • Bei Vorliegen der Voraussetzungen erreichen
• Gespräche mit Studierenden und Lehrern                    Sie nach zwei Schuljahren zwei Abschlüsse:
                                                            Wirtschafter bzw. Meister und Techniker
Sie können mit dem Schulleiter sprechen und              • Gemeinsamer Unterricht für angehende Wirt-
Einzelheiten zu Anmeldevoraussetzungen, Unter-              schafter und Techniker
richtszeiten, Prüfungen, Kosten und Förderungs-             o Ziel des 1. Schuljahres: Vorbereitung auf
möglichkeiten bei den Mitarbeiterinnen der Schul-              die Führung eines Betriebes
verwaltung erfragen. Außerdem können Sie und                o Ziel des 2. Schuljahres: Vertiefung der
Ihre Angehörigen das Schulgebäude, das Wohn-                   Kenntnisse in Unternehmens- und Perso-
heim und die Mensa besichtigen. Weitere Infor-                 nalführung, Marketing und Mathematik so-
mationen aus erster Hand erhalten Sie von Lehr-                wie je nach Fachrichtung z. B. in Pflanzen-
kräften, aber auch von Studierenden und Absol-                 verwendung, Dienstleistung, Warenkunde -
venten aus den drei Fachrichtungen Gartenbau,                  Sortimente - Freizeitgartenbau, internatio-
Garten- und Landschaftsbau sowie Weinbau und                   naler Gartenbau
Oenologie.                                               • Praktikum im (europäischen) Ausland für ange-
                                                            hende Techniker nach dem ersten Schuljahr
                                                         • Nähe zur angewandten Forschung an der
                                                            Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und
                                                            Gartenbau (LWG)

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•    Interessante Exkursionen zu Spitzenbetrieben                 •  Wohnheim mit Einzelzimmern und Mensa
     während der Schulzeit                                           direkt neben dem Schulgebäude
•    Gut ausgestattete Bibliothek mit aktuellen                   und natürlich
     Fachzeitschriften                                            • engagierte Lehrkräfte mit aktuellem Fachwis-
•    Erwerb der allgemeinen Fachhochschulreife                       sen und langjähriger Erfahrung
     durch die Zusatzprüfung im Fach "Englisch"
     am Ende des 2. Schuljahres
•    Weitere Qualifizierungsmöglichkeiten wie z. B.               Weitere Auskünfte erhalten Sie bei
     Sicherheitsbeauftragte/r, Gabelstaplerfahrer/in              Staatliche Meister- und Technikerschule für
     oder Teilnahme am Obstbaumschnittkurs                        Weinbau und Gartenbau
•    Kostenlose Teilnahme an den Fachtagungen                     An der Steige 15, D-97209 Veitshöchheim
     der LWG                                                      Tel.:     0931 9801-114 Fax: 0931 9801-200
•    Wahlfächer wie Bienenkunde, Gartenkunst,                     E-Mail: poststelle@lwg.bayern.de
     Sport                                                        Internet: http://www.fachschule-
                                                                            veitshoechheim.bayern.de

                      Erasmus+ macht's möglich - Lehrkräfte lernen in Österreich

Anfang September waren Johannes Burkert und                       Innovation und zum Austausch von bewährten
Martin Müller, beide Mitarbeiter der LWG aus dem                  Verfahren.
Institut für Weinbau und Oenologie - Arbeitsbe-
reich Oenologie, für eine Woche zur Weiterbil-
dung in Österreich. Ihr Aufenthalt wurde über das                 Austausch zwischen Klosterneuburg und
EU-Programm Erasmus+ finanziell gefördert.                        Veitshöchheim

                                                                  Johannes Burkert und Martin Müller unterrichten
                                                                  beide als Mitarbeiter der LWG auch an der Meis-
                                                                  ter- und Technikerschule. In dieser Funktion
                                                                  konnte ihr Aufenthalt in Österreich über das EU-
                                                                  Programm Erasmus+ finanziell unterstützt wer-
                                                                  den. Dort haben sie die Forschungsvorhaben und
                                                                  die Arbeitsweise in der Kellerwirtschaft an der
                                                                  Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für
                                                                  Wein- und Obstbau Klosterneuburg kennenge-
                                                                  lernt. Außerdem haben sie im Unterricht hospitiert
                                                                  und den Studierenden im 3. Jahrgang die Aufga-
    Martin Müller (Bildmitte) und Johannes Burkert (rechts        ben der LWG vorgestellt.
            daneben) nehmen am Unterricht teil.
                Foto: © HBLA u. BA für Wein- und Obstbau
                                           Klosterneuburg         Auslands-Praktikum der Studierenden

                                                                  Die Meister- und Technikerschule für Weinbau
Erasmus+ hat Leonardo da Vinci abgelöst                           und Gartenbau Veitshöchheim bietet den Studie-
                                                                  renden der Technikerschule die Möglichkeit, das
Das EU-Programm Erasmus+, seit 1. Januar 2014                     Pflichtpraktikum im Ausland zu absolvieren. Der
in Kraft, bezieht sich auf allgemeine und beruf-                  praxisbezogene Lernaufenthalt im europäischen
liche Bildung, Jugend und Sport. Es hat damit das                 Ausland wird mit Fördergeldern aus dem EU-Pro-
EU-Programm Leonardo da Vinci abgelöst. Im                        gramm Erasmus+ finanziell unterstützt, sofern die
Zentrum des EU-Programms Erasmus+ stehen                          Schule auf ihren Antrag hin entsprechende Mittel
die Förderung der Mobilität zu Lernzwecken und                    erhält. Gefördert werden Reisekosten, Sprachkurs
die Förderung der transnationalen Zusammen-                       und Interkulturelle Vorbereitung. Studierende der
arbeit. Wichtig ist der Austausch bewährter Praxis                Fachrichtungen Gartenbau sowie Garten- und
im Bildungsbereich.                                               Landschaftsbau gehen in der Regel zwischen
                                                                  Anfang August und Ende September ins Prakti-
Das Programm erstreckt sich unter anderem auf
                                                                  kum. Studierende der Fachrichtung Weinbau und
folgende Bereiche: allgemeine und berufliche
                                                                  Oenologie absolvieren das Praktikum zwischen
Bildung auf allen Ebenen im Sinne des lebenslan-
                                                                  Anfang September und Anfang November. Die
gen Lernens, einschließlich Schulbildung, Hoch-
                                                                  Mindestdauer des Praktikums beträgt 6 Wochen.
schulbildung, internationale Hochschulbildung,
berufliche Aus- und Weiterbildung und Erwachse-                   Mehr Informationen zur Meister- und Techniker-
nenbildung. Die Ziele des Programms werden                        schule für Weinbau und Gartenbau unter
unter anderem mit Hilfe der folgenden Leitaktio-                  http://www.fachschule-
nen verfolgt: Lernmobilität von Einzelpersonen                    veitshoechheim.bayern.de/047284/index.php
und Zusammenarbeit zur Förderung von

                                                             16
Alto Adige reloaded
               Exkursionsbericht Südtirol, L1A Garten- und Landschaftsbau 2017

    Text: Martin Degenbeck, Jonas Odekerken, Stefan Tischner, Moritz Klein, Lukas Kolb, Florian Gohl,
             Maximilian Berger, Christoph Kunz und Andreas Meier; Fotos: Martin Degenbeck

Warum fahren die Deutschen so gerne nach Süd-               so ist entgegen der landläufigen Meinung ein
tirol? Weil man dort schon in Italien ist und medi-         Wässern des Rasens zur Mittagszeit weder un-
terranen Flair genießen, gleichzeitig aber noch             nütz noch schädlich, sondern eher förderlich, da
deutsch sprechen kann! Was diese Gegend für                 das kühle Nass den Rasen durch die Verdunstung
Landschaftsgärtner zu bieten hat, wollten die Stu-          eine erfrischende Abkühlung gönnt.
dierenden der L1A der Meister- und Techniker-
schule Veitshöchheim im Rahmen ihrer großen                 Ebenso verwendet Schwab einen eigens entwi-
Fachexkursion herausfinden, die in bewährter                ckelten organisch-mineralischen Dünger, der sei-
Manier von den Schülern selbst organisiert wor-             nem Rollrasen 4x pro Jahr mit 100 g/m² als Nähr-
den ist. Bei der Abstimmung hatte Südtirol knapp            stofflieferant behilflich ist. Beim Sportrasen wird
vor Amsterdam gewonnen.                                     erst die langsam keimende Wiesenrispe etabliert,
                                                            bevor das Weidelgras eingesät wird; so kann in-
                                                            nerhalb einer 1,5 Jahre dauernden Wachstums-
Schwab Rollrasen                                            phase des Rollrasens eine optimale Qualität ohne
                                                            bzw. mit nur noch geringem Spritzmitteleinsatz
Die Fahrt begann am 22.05.2017. Unser erstes                gewährleistet werden. Zudem hatten wir das
Exkursionsziel: die Firma Schwab in Waidhofen               Glück, eine vollautomatische Erntemaschine
bei Ingolstadt. Es begrüßte uns Günther Schwab              direkt im Einsatz zu erleben. Dies allein war schon
an seinem Firmensitz, den er vor 2 Jahren von               ein Erlebnis, wenn man bedenkt, dass die Firma
seinem Vater übernommen hatte. Nach einer kur-              Schwab 270 ha zu bewirtschaften hat und die
zen Einführung über den 1969 gegründeten Be-                Zeitspanne zwischen Ernte und Verlegung beim
trieb und dessen Hauptgeschäft, der Rollrasen-              Endkunden nicht länger als 48 Stunden betragen
produktion, fuhren wir im Anschluss direkt mit              darf.
dem Bus auf seine Felder. Diese waren beeindru-
ckend groß und befanden sich in den verschiede-
nen Wachstumsphasen bis hin zum erntereifen                 Bozen
Rollrasen.
                                                            Danach fuhren wir weiter über den Brenner nach
                                                            Südtirol. Nach der Ankunft im Youth-Hostel in
                                                            Bozen ging es abends in die Stadt. Eingebettet in
                                                            Weinberge, die sich nach Süden öffnen, wo unter
                                                            anderem der berühmte St. Magdalener wächst, ist
                                                            Bozen klimatisch begünstigt. Entlang der oberhalb
                                                            der Stadt verlaufenden Oswald-Promenade bei
                                                            St. Magdalena im Nordosten und der Guntschna-
                                                            Promenade bei Gries im Nordwesten trifft man auf
                                                            einen beachtlichen immergrünen Pflanzenreich-
                                                            tum mit Magnolien, Kaktusfeigen, Zypressen und
                                                            Zedern. Nach Osten öffnet sich der Blick auf den
                                                            Rosengarten, ein 3.000 m hohes Bergmassiv in
                                                            den Dolomiten, im Westen blickt man auf Schloss
                                                            Sigmundskron, wo sich das Messner Mountain
         Abschälen einer 75 cm breiten Rolle                Museum Firmian befindet.
               bei Rollrasen Schwab
                                                            Als Stadtpark dient vor allem die breite Talfer-
Das erste Feld, das wir besichtigen durften, wurde
                                                            Aue, die zum Hochwasserschutz von der Grieser
im Frühjahr 2016 angesät und ließ schon erah-
                                                            und Bozner "Wassermauer" eingefasst wird, auf
nen, welches Know-how sich hinter all dem bis hin
                                                            der beiderseits des Flusses imposante Baum-
zur fertigen Rolle verbirgt. So ist zum Beispiel die
                                                            alleen stehen. Bemerkenswert: dem Fahrradver-
Firma Schwab durch eine 15-jährige Forschungs-
                                                            kehr wird in Bozen viel Platz eingeräumt, bis hin
und Entwicklungsarbeit der einzige Rollrasenpro-
                                                            zu annähernd als Fahrradautobahnen ausgebau-
duzent europaweit, der zum jetzigen Zeitpunkt
                                                            ten Radwegen im Bereich der Talfer-Aue mit
eine funktionierende Wildblumen-Wiese in seiner
                                                            Ampeln, Zebrastreifen und elektronischen Zähl-
Produktpalette anbieten kann. Des Weiteren
                                                            stellen, wie viele Radler heute schon durchgefah-
wurden in den Gesprächsrunden einige Mythen
                                                            ren sind!
und Sagen aufgeklärt und durch fundiertes Fach-
wissen durch Herrn Schwab untermauert;

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Ingenieurbiologische Sicherungsbauweisen in                Die Produktion der Platten ist die aufwendigste
den Alpen                                                  Verarbeitung. So erkannten wir den Aufwand, der
                                                           hinter so einer Produktion steckt und können nun
Das erste Exkursionsziel auf der anderen Seite             auch besser die Preisbildung verstehen, warum
der Alpen war am Dienstag das Amt für Wildbach-            qualitativ hochwertige Natursteinmaterialien eher
und Lawinenverbauung West der Autonomen                    teuer sind. Frau Graus wies aber darauf hin, im
Provinz Bozen. In dessen Hochwasserstützpunkt              Berufsalltag auf die Qualität zu achten, da es hier
in Marling bei Meran hielt uns Dr. Julius Staffler         erhebliche Unterschiede gibt, besonders in
einen Vortrag über die in Südtirol angewendeten            Sachen Frostsicherheit.
ingenieurbiologischen Sicherungsbauweisen.
Anschließend brachte uns der Reisebus über                 Danach führten uns die beiden zu dem am
steile Wege und viele Serpentinen an die Hänge             Montiggler See gelegenen Gartenhotel Moser
des Ifinger, dem Hausberg von Meran, wo sich               (****S). Dort zeigte uns Herr Mathá stolz anhand
das beliebte Ski- und Wandergebiet "Meran 2000"            mehrerer Beispiele im aufwändig gestalteten
befindet.                                                  Hotelgarten aber auch im zugehörigen Badehaus
                                                           auf der anderen Seeseite, welche gestalterischen
An dem Berg verläuft eine tektonische Verwer-              Möglichkeiten sein Porphyr bietet.
fungslinie, welche sehr gut sichtbar ist durch eine
Abbruchkante, an der sich die beiden Gesteins-
arten Granit und Porphyr treffen. Durch diese              Rottensteiner outside green projekts
geologische Besonderheit, intensive Beweidung,
vor allem aber durch die intensive touristische            In Bozen besichtigten wir nachmittags den Gar-
Nutzung war es in den 1980er Jahren zu massi-              ten- und Landschaftsbaubetrieb Rottensteiner, der
ven Erosionsschäden gekommen, es bestand                   von Toni Rottensteiner 1986 eröffnet wurde. Das
Handlungsbedarf. So waren in den letzten 35                Firmengelände befindet sich seit 12 Jahren in-
Jahren sehr umfangreiche und viele verschiedene            mitten einer großflächigen Apfelplantage. Gestal-
Maßnahmen nötig, um eine weitere Erosion zu                tet werden Privatgarten- und Parkanlagen, wobei
verhindern und die Hänge zu sichern - mit Erfolg!          die Planung der Gärten in der Firma stattfindet.
Wir konnten auf relativ kleinem Areal viele ver-           Der größte Aufgabenbereich ist mit ca. 60 % der
schiedene Bauten und Maßnahmen besichtigen,                Privatgartenbereich.
etwa Krainerwände, Hangroste, Strohdecksaat
                                                           Seit 25 Jahren hat sich die Gärtnerei Rottenstei-
und Wildbachverbauungen, welche uns
                                                           ner auch auf Dachbegrünungen spezialisiert. In
Dr. Staffler und sein Kollege Thomas Thaler erläu-
                                                           diesem Bereich zählt Rottensteiner zu den Pionie-
terten.
                                                           ren. Deshalb begann die Führung auch auf dem
                                                           imposanten Dachgarten des Bürogebäudes. Beim
Montiggler Porphyrwerk in Eppan                            Bau von Dachbegrünungen setzt die Firma auf
                                                           Schiefergranulat, das sich für die Drainage des
Durch eine der schönsten Landschaften von Süd-             Daches sehr gut eignet. Rottensteiner hat schon
tirol gelangten wir am Mittwoch mit dem Bus auf            viele Dachbegrünungen hergestellt auf verschie-
dem Weg von Bozen nach Eppan zum Montiggler                denen Gebäuden wie Kindergärten, Privathäusern
Porphyrwerk, das von Hannes Mathá und Barbara              oder auch Krankenhäusern. Mit einer Fläche von
Graus geleitet wird. Dort bekamen wir von Frau             8.000 m² war das Dach einer Holzfabrik das
Graus die erste grobe Einführung in den Betrieb.           größte, das Rottensteiner bis jetzt begrünt hat.
Mit 6 Mitarbeitern ist die Montiggler Porphyr              Neben den verschiedenen Dachbegrünungsarten
GmbH ein kleines Familienunternehmen, das                  baut die Firma auch Fassadenbegrünungen (etwa
seine Produkte auch nach Deutschland, Öster-               die größte Fassadenbegrünung Südtirols in der
reich und in die Schweiz liefert.                          postmodernen Wohn- und Geschäftsanlage
                                                           CASANOVA in Bozen, gerade im Bau) und ver-
Herr Mathá gab uns einen Einblick in die Gewin-            schiedene Arten von Lärmschutzwänden.
nung des absolut frostsicheren Gesteins und die
verschiedenen Bearbeitungsmethoden, die die                Auf dem Firmengelände ist eine große Auswahl
tollen Strukturen zum Vorschein bringen. Das               von verschiedenen Pflanzen vorhanden, die der
frisch anfallende Material, das erst am Vortag mit         Kunde sich aussuchen kann. Zur Überwinterung
ca. 200 kg Sprengstoff aus dem Berg gesprengt              befindet sich ein Folientunnel auf dem Gelände,
worden war, muss erst sortiert werden, erklärte            der im Winter beheizt wird. Das größte bisherige
uns Herr Mathá. Dicke Blöcke/Felsen werden zu              Projekt der Firma wurde vom Dezember 2014 bis
Platten weiter verarbeitet, kleinere Steine zu             April 2015 gebaut und war Bestandteil der Expo
Mauersteinen und die restlichen Bruchstücke zu             2015 in Mailand, nämlich der Pavillon von Öster-
Zierschotter oder Splitt.                                  reich. Dort wurden Erdhügel eingebaut mit mehr
                                                           als 2.500 m³ Substrat. Die Pflanzung wurde mit
                                                           12.000 Forstgehölzen und 54 Großbäumen ge-
                                                           macht.

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