NACHRICHTEN Signalwirkung - IHK
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WIRTSCHAFTLICHE
NACHRICHTEN der Industrie- und Handelskammer Aachen
Signalwirkung
Wie die Mobilitätswende Fahrt aufnimmt
02
Hochkarätig Handlungsfähig Hochpreisig
Das Podium für Zukunftsgutscheine Konjunktur hängt
den Blauen Teppich helfen Unternehmen an Energiekosten
Februar 2023
www.ihk.de/aachen Seite 11 Seite 12 Seite 14
Vortragsreihe 2023
Prominente Referenten der
Persönlichkeitsentwicklung
Die Aachener Zeitung präsentiert 8 Wissensabende in Zusammenarbeit
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2
9. Mai 2023 | RESONANZ 13. Juni 2023 | SPRACHTALENT
Sören Flimm Gerd König
Resonanztrainer Publikationsberater, Sprachpersönlichkeits-Trainer
Deine innere Jukebox® Sprachpersönlichkeit
Menschen verstehen & gewinnen
3 Warum Sie aufhören können,
die richtigen Worte zu suchen
4
29. August 2023 | STORYTELLING 26. September 2023 | GESICHTLESEN
Markus Gull Eric Standop
©Michael Obex
Business Philosoph Internationaler Experte in Gesichtlesen
New Story. New Glory. Ich sehe Dich
Die universelle Kraft von Storys
5 Lesen, was ins Gesicht
geschrieben steht
6
17. Oktober 2023 | ARTIKULATION 14. November 2023 | RESPEKT
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KOMMENTAR 3
Brücken bauen
Menschen miteinander zu verbinden ist die eigentlich abgerissen und neu gebaut wer-
Voraussetzung für so vieles. Wenn Menschen den. 22 Brücken sollen mit „Verstärkungsmaß-
zueinander finden, kann Gutes daraus entste- nahmen“ versehen werden. Bei 69 weiteren
hen. Die Voraussetzung dafür ist immer, dass Bauwerken sind Instandsetzungsmaßnahmen
sie Wege finden, Wege, die sie verbinden. Dies fällig.
gilt im übertragenen Sinne ebenso wie im
wortwörtlichen: Es braucht Wege, damit Auch in unserer Region gibt es zahlreiche Brü-
Mensch A zu Mensch B kommt – Straßen und cken, die kurz davorstehen, nicht mehr sicher
womöglich Brücken. betrieben werden zu können. Ein nieder-
schmetterndes Beispiel ist die Haarbachtal-
Es ist essenziell, dass Menschen und auch brücke auf der A544 in Aachen, deren Rest-
unsere Wirtschaftsgüter an nutzungsdauer 2014 abgelaufen war. Ja,
ihre Ziele gelangen. Nun 2014, das ist kein Druckfehler. Inzwischen ist
werden Sie vielleicht ver- der Zustand so schlecht, dass nur noch eine
wundert denken, dass das Spur je Fahrtrichtung befahren werden darf.
doch ganz selbstverständ- Wir alle wissen, dass eine Sperrung der A544
lich sei und nicht beson- unvermeidlich sein wird, um endlich das zu
ders erwähnt werden tun, was schon längst – mit milderen Rahmen-
müsse. Und ich sage: Doch, bedingungen – hätte getan werden können
es muss! Denn ganz offen- und sollen: eine Brücke zu bauen.
sichtlich ist es so, dass
unsere Straßen und Brü- Es ist aber nicht die Art der IHK Aachen, nur
cken, also unsere Grundla- zu klagen. Nein, wir als die Stimme der regio-
Foto: IHK Aachen
ge für alle und alles, die nalen Wirtschaft sehen uns als Macher, die
oder das sich physisch an etwas bewegen wollen. Darum haben wir im
ein Ziel bewegen wollen, Falle der Haarbachtalbrücke nun einen run-
dass diese Wege in ihrer den Tisch ins Leben gerufen, an dem alle
großen Bedeutung nicht erkannt, nicht Beteiligten zusammenkommen, darunter Ver-
gepflegt, nicht genügend wertgeschätzt wur- treter von Stadt und Städteregion, die Auto-
den. Diese eklatante Fehleinschätzung, diese bahn GmbH, der Landesbetrieb Straßen NRW,
Kurzsichtigkeit und Ignoranz des Offensichtli- betroffene Unternehmen und die Verkehrsver-
chen führen nun zu Problemen, die uns viel bünde. Es geht dabei hauptsächlich darum,
teurer zu stehen kommen werden, als es die zu klären, ob durch bestimmte Maßnahmen
rechtzeitige Sanierung und Instandhaltung Verkehre verlagert, vermieden oder gebündelt
unserer Verkehrswege je getan hätte. werden können. Nur so bringen wir Transpa-
renz in die verfahrene Situation, um Lösungs-
In den Medien erfahren wir, dass Hunderte wege zu finden.
Brücken an wichtigen Verbindungsrouten in
Nordrhein-Westfalen als marode oder drin- Denn ein Weg ist so viel mehr als ein Straßen-
gend reparaturbedürftig gelten. 210 Brücken belag und eine Brücke ist nicht nur ein Bau-
an Bundes- und Landesstraßen müssten werk.
Gisela Kohl-Vogel,
Präsidentin der Industrie-
und Handelskammer Aachen
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 23
4 INHALT WIRTSCHAFTLICHE NACHRICHTEN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER AACHEN
TITELTHEMA • MOBILITÄT
Foto: Panuwat – stock.adobe.com
Analysieren
Prozesse zu verbessern erfordert kontinuierli-
ches Messen, Verstehen und Nutzen von
Foto: Predrag Jankovic - stock.adobe.com
Daten. Eine neue Initiative von MOVING MIT-
TELSTAND unterstützt Unternehmen dabei,
datengetriebene Geschäftsanwendungen zu
implementieren.
Seite 9
Bewegungsfreiheit
Viel ist bereits darüber geschrieben worden, dass an der Corona-Pandemie nicht alles
Foto: urbans78 – stock.adobe.com
schlecht gewesen sei. Der Digitalisierung nämlich habe sie doch den viel zitierten
Schub gegeben. Virtueller Austausch, Home-Office, weniger Papier: War Neuland, ist
jetzt Alltag, wird so bleiben. Nie mussten wir uns weniger bewegen als heute. Und
nie waren wir froher darüber als im Moment. Was daran liegt, dass es gar nicht mehr
so einfach ist, von A nach B zu kommen. Zur Verfügung stehende Verkehrsmittel gibt
es zwar ausreichend. Die Gewissheit, damit sein Ziel – im Idealfall pünktlich – zu
erreichen, nur noch selten: Die Flughäfen gebeutelt von Personalproblemen und Initiieren
Image-Gefahren (CO2!), die Straßen gespickt mit maroden Brücken und sonstigen Die IHK lädt Vertreter von Energieversorgern,
Baustellen, die Züge aus dem letzten Loch pfeifend („Technische Störung“) und so Netzbetreibern und energieintensiven Unter-
unpünktlich wie seit zehn Jahren nicht mehr. Ja, zu Fuß geht noch. Leider lassen sich nehmen zu einem regelmäßigen Dialog ein,
die meisten Geschäftstermine (noch?) nicht in der Nachbarschaft erledigen. um über die Zukunft der regionalen Energie-
versorgung zu diskutieren. Auftakt ist am
Nein, wir müssen natürlich nicht mehr zwingend reisen, um jemandem zu begegnen. Dienstag, 14. Februar.
Aber es wäre doch schön, diese Option unbeschwert in Erwägung ziehen zu können,
statt einer Mobilitätsinfrastruktur zu begegnen, die eher abschreckend wirkt. Wir Seite 10
haben leider den Anschluss verloren – nicht nur was die Züge angeht, sondern mit
Blick auf unsere Mobilität insgesamt. Auch hier: Höchste Zeit für einen Schub! Ideen
und tragfähige Innovationen gibt es genügend (Seiten 20 bis 31 und 36 bis 39), sie
Foto: Foto: Velocity Mobility GmbH
zu implementieren bedeutet allerdings, weitere Großbaustellen aufzumachen. Der
Weg zum Ziel ist weit und bis es erreicht ist, bleibt uns nichts ande-
res, als Missstände bestmöglich zu managen (Seiten 16 bis 19
und 32 bis 35). Frei nach dem Motto: Lieber ein Ende mit
Strecken, als Strecken ohne Ende. In diesem Sinne,
Christoph Claßen
WIRTSC
Stationieren
HAFTLIC
HE
NACHRIC In seinem Gastbeitrag skizziert das Team der
HTEN
Signalwir Velocity Mobility GmbH, warum die Mobilität
der Indus
trie- und
Handelska
mmer Aache
kung
n
Wie die Mob
ilitätswende
der Zukunft am besten mit stationsgebunden
Fahrt aufn
Die Wirtschaftlichen Nachrichten
immt
im Internet: www.ihk.de/aachen Angeboten funktioniert – und warum das
auch dem Stadtbild zuträglich ist.
Foto: Zakhar Marunov - stock.adobe.com
Seite 58
Febru
02
www.ihk.d ar 2023
Hochkarätig
Das Podiu
m
den Blaue für
n Teppic h
Handlungsf
Zukunftsgutähig Hochpreisig
e/aachen helfen Unterscheine Konjunktur
Seite 11
nehmen hängt
an Energiekost
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 23
Seite 12 en
Seite 14
RÜCKSPIEGEL 5
Foto: IHK Aachen
Mehr als 230 neue Unternehmen wurden zwischen 1960 und 1970 in der Provinz Limburg angesiedelt. Das bild zeigt ein bedeutendes
Steinzeugröhrenwerk in der Provinzhauptstadt Hasselt.
Umweltschutz als Kammeraufgabe
„ […] Eingehend auf die Aktivitäten der Kammer im Bereich des Umweltschutzes stellte Dr. Eschweiler (der dama-
lige Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, Anm. d. Red.) fest, daß sich allmählich wohl die Erkenntnis durchsetze,
daß nicht allein die Betriebe schuld an den Umweltgefahren seien, sondern daß alle – ob Produzenten, Konsumen-
ten, staatliche und kommunale Verwaltung – für den Nutzen einer hochtechnisierten Wirtschaft auch denjenigen
Aufwand tragen müßten, der zur Erhaltung einer gesunden Umwelt erforderlich sei. Leider trügen einige kommu-
nale Bauleitplaner noch immer nicht der Tatsache Rechnung, daß es gewissen Industriezweigen selbst bei Aus-
schöpfung aller technischen Mittel nicht möglich sei, völlig störungsfrei zu produzieren. Durch unmittelbar anein-
ander angrenzende Ausweisungen von gewerblichen Flächen und Wohngebieten würde gegen einen fundamenta-
len Grundsatz der Bauleitplanung verstoßen, oft zum Nachteil der Industriebetriebe, die später durch
Produktionseinschränkungen oder gar Stillegungen geschädigt würden. Dr. Eschweiler verwies auf einen exempla-
rischen Fall aus der Rechtsprechung und empfahl den Unternehmen, sich rechtzeitig für die sie betreffenden Bau-
leitpläne zu interessieren und nicht darauf zu vertrauen, daß der Betrieb möglicherweise schon lange vor der
Wohnbebauung produziert habe, weil dies rechtlich unerheblich sei. Er erinnerte daran, daß die Kammer über
wichtige Bauleitplanverfahren in ihren „Wirtschaftlichen Nachrichten“ und zum Teil durch gezielte Anschreiben
hinweise.“ […]
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 23
6 SPOTLIGHTS
BITMi fordert „selbstbestimmte digitale Transformation“
ZAHL
DES MONATS
Der Verein Bundesverband IT-Mittestand (BITMi) fordert in einem offenen Brief die Bundesre-
gierung dazu auf, die Weichen für eine selbstbestimmte digitale Transformation Deutschlands zu
stellen. Denn auch mehr als hundert Tage nach der Verabschiedung der Digitalstrategie sei der
erhoffte digitalpolitische Aufbruch immer noch ausgeblieben. Besonders besorgniserregend sei
dies angesichts der steigenden Abhängigkeit Deutschlands und Europas von chinesischen und
US-amerikanischen Technologien. Um digital souverän zu werden, müsse Deutschland die Digi-
talisierung selbst gestalten: Großes Potenzial dafür finde sich in der mittelständisch geprägten
Digitalwirtschaft, die innovative Alternativlösungen zu den Produkten der internationalen Kon-
zerne hervorbringt. Um das Potenzial zu nutzen, sei unter anderem ein verbesserter Zugang zu
Wachstumskapital erforderlich. Eine Mitgliederumfrage des BITMi hat zudem ergeben, dass IT-
Mittelständler zu Beginn des Winters noch nicht stark von den hohen Energiepreisen betroffen
waren und zu großen Teilen keine Umsatzeinbußen erfahren haben. Sorgen bereiten dem BITMi
Foto: Vera – stock.adobe.com
allerdings die steigenden Kosten für den Betrieb von Software und dementsprechend eine Preis-
erhöhung der Produkte, die in der angespannten Wirtschaftslage dafür sorgen könnten, dass
Anwenderunternehmen die Digitalisierung aus Kostengründen weiter aufschieben. Teilweise
spiegelt sich dies laut Umfrage bereits jetzt in einem Rückgang an Aufträgen wider. Die befrag-
30.200
ten Unternehmen erwarten, dass sich der Auftragsrückgang über die nächsten sechs Monate
ausweitet.
Tonnen (+4,4 Prozent gegenüber 2020)
und damit 16 Millionen Quadratmeter
(+4,9 Prozent) Teppiche und textile Fuß- Vorbildliche Verdienste um den Mittelstand: Dr. Oliver Grün zum
bodenbeläge wurden im Jahr 2021 in ins- Wirtschaftssenator berufen
gesamt neun nordrhein-westfälischen
Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes
hergestellt. Mit dieser Menge an Teppich
ließe sich nahezu die gesamte Fläche der
Nordseeinsel Juist (16,4 Quadratkilome-
ter) auslegen. Der Absatzwert war mit 115
Millionen Euro um 3,4 Prozent höher als
ein Jahr zuvor. Fast die Hälfte (12.950
Tonnen und damit 42,8 Prozent) der in
NRW produzierten Teppiche und textilen
Fußbodenbeläge wurden in Betrieben des
Regierungsbezirks Düsseldorf hergestellt.
Bundesweit wurden im Jahr 2021 Teppi-
che und textile Fußbodenbeläge im Wert
von 389 Millionen Euro (−6,5 Prozent)
hergestellt; 29,5 Prozent davon haben
Foto: GRÜN Group
nordrhein-westfälische Betriebe produ-
ziert (2020: 26,7 Prozent). Im ersten Halb-
jahr 2022 stellten neun nordrhein-west-
fälische Betriebe nach vorläufigen Ergeb- Christoph Ahlhaus (rechts), Generalsekretär des Bundeswirtschaftssenats im Mittelstandsverband BVMW, über-
reichte Oliver Grün, (2. v. rechts), Geschäftsführer der Aachener GRÜN Group und BITMi-Präsident, die Aus-
nissen 15.600 Tonnen (+8,1 Prozent zeichnung zum Wirtschaftssenator. Mit ihm freuen sich Kathrin Grün und Hans-Josef Döllgen.
gegenüber dem entsprechenden Vorjah-
reszeitraum) oder 8,8 Millionen Quadrat- Der Gründer und Geschäftsführer der Aachener GRÜN Group sowie Präsident des Vereins
meter (+15,5 Prozent) Teppiche und texti- Bundesverband IT-Mittelstand, Dr. Oliver Grün, wurde zum Wirtschaftssenator h.c. des Bundes-
le Fußbodenbeläge mit einem Absatzwert wirtschaftssenats im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) berufen. Der BVMW
von 58,9 Millionen Euro (+5,9 Prozent) würdigte in seiner Laudatio Grüns vorbildliche Verdienste um den Mittelstand und seine heraus-
her. ragende unternehmerische Leistung. Die GRÜN Group befindet sich in einer starken Wachstums-
Quelle: IT.NRW phase von stetig mehr als 20 Prozent über mehrere Jahre bei gleichzeitig nachhaltigen, wirt-
schaftlichen Ergebnissen.
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 23
SPOTLIGHTS 7
Foto: Infront B2Run GmbH
Ob Ich-AG oder DAX-Konzern, die Unternehmens- und Teamgröße spielt keine Rolle, wenn es beim B2Run-Event wieder heißt: „Runter vom Bürostuhl und rein in die
Laufschuhe!“
Jetzt anmelden: B2Run Aachen startet am 27. April rund um das CHIO-Gelände
Laufsport-Begeisterte können sich einen besonderen Termin im ist auch in dieser B2Run-Saison die DKMS: In der vergangenen Lauf-
Kalender notieren: Am 27. April wird der B2Run Aachen wieder rund zeit haben mehr als 7.000 Teilnehmende bei den verschiedenen Läu-
um das CHIO-Gelände ausgetragen und bildet damit im Frühjahr fen die gemeinnützige Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat,
wieder den Auftakt zu der B2Run-Laufserie. Anmeldungen sind online Blutkrebs zu besiegen, als Charity-Starter unterstützt. Dadurch sind
möglich. 1.800 Menschen aus rund 120 Unternehmen nahmen 2022 insgesamt 37.000 Euro zusammengekommen, die genutzt werden,
am B2Run in Aachen teil, um das Comeback der B2Run-Laufserie um noch mehr Menschen als potenzielle Stammzellspender zu regist-
nach der Pandemiepause miteinander zu feiern. Auch für 2023 wer- rieren. An diesen Erfolg will B2Run zusammen mit der DKMS 2023
den Mitarbeitende aus Firmen, Verbänden und Institutionen aller anknüpfen.
Branchen und Größen wieder ihr sportliches Können und vor allem
ihren Teamgeist unter Beweis stellen. Traditionell mit von der Partie @ www.b2run.de
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wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 23
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8 SPOTLIGHTS
Ressourceneffiziente Produkte „made in NRW“ gesucht: Effizienz-Preis NRW geht in die Bewerbungsphase
Der schonende und effiziente Umgang mit Ressourcen ist wichtiger
denn je. Gleichzeitig es Chancen für Unternehmen, die sich zukunfts-
fähig aufstellen wollen. Mit dem renommierten Effizienz-Preis NRW
werden nun bereits zum zehnten Mal besonders innovative Produkte
und Dienstleistungen ausgezeichnet, die zur Ressourcen- und Umwelt-
schonung beitragen. Es geht dabei sowohl um die ressourcenschonen-
de Herstellung als auch die effektive Nutzung von Produkten und deren
Weiterverwertung, aber auch um Dienstleistungen, durch die sich der
Foto: Effizienz-Agentur NRW
Material- und Energieverbrauch deutlich senken lässt. Neben den Preis-
gebern Effizienz-Agentur NRW und Verbraucherzentrale NRW ist auch
die NRW.BANK als Kooperationspartnerin mit dabei. Die Effizienz-
Agentur wird die mit einem Preisgeld von 20.000 Euro verbundene
Auszeichnung im Herbst vergeben. Einreichungsschluss ist der 30. Juni.
Ab sofort können sich Unternehmen mit Produkten und Dienstleistungen um den
Effizienz-Preis NRW der Effizienz-Agentur NRW bewerben. Gesucht werden res-
sourceneffiziente Produkte und Dienstleistungen. @ https://www.effizienzpreis-nrw.de/
Ulla Thönnissen neue Geschäftsführerin des Region Aachen Zweckverbands
Die Verbandsversammlung des Region Professor Dr. Christiane Vaeßen, die Mitte dung und war die erste Vorsitzende der Ver-
Aachen Zweckverband hat Ulla Thönnissen des Jahres in den Ruhestand geht, ein bandsversammlung. Sie sei sowohl in den
zur neuen Geschäftsführerin gewählt. Thön- stimmig und als einziger Vorschlag empfoh- regionalen als auch in den grenzüberschrei-
nissen setzte sich gegen 47 Mitbewerberin- len. Die Verbandsversammlung ist dem tenden Themen zu Hause und deshalb die
nen und -bewerber durch und wurde der Ver- Vorschlag einstimmig gefolgt. Thönnissen richtige Besetzung für die zukünftigen Her-
bandsversammlung von der Auswahlkom- kennt den Verband als Regionalentwick- ausforderungen, heiß es bei der Auswahl-
mission zur Besetzung der Nachfolge von lungsgesellschaft schon seit seiner Grün- kommission.
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wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 23
IHK AKTUELL 9
Wie sich Daten auszahlen: Initiative von MOVING MITTELSTAND
zu datengetriebenen Geschäftsanwendungen
Unternehmensprozesse zu verbessern, erfor-
dert kontinuierliches Messen, Verstehen und
Nutzen der anfallenden Daten. Das betrifft
alle Bereiche eines Unternehmens, von der
Absatzprognose bis zur Zustandsüberwa-
chung der Maschinen („Predictive Maintenan-
ce“). Darüber hinaus steht und fällt der Erfolg
Foto: Panuwat – stock.adobe.com
eines Einsatzes von Verfahren wie „Maschinel-
len Lernens“ oder „Künstlicher Intelligenz“
mit dem Vorhandensein von Daten, deren
Qualität, sowie der Fähigkeit, die Daten
gewinnbringend zu verwerten. Rund um das
Sammeln, Analysieren und Nutzen von Daten
Die Daten im Blick: Mehr denn je entscheiden sie über den unternehmerischen Erfolg. Eine Initiative von
in bestehenden und neuen Geschäftsprozes- MOVING MITTELSTAND widmet sich dem Thema.
sen dreht sich nun die neue Initiative der
Industrie- und Handelskammern im Rheini- zess für näher Interessierte. Dieser besteht aus denen die Teilnehmenden mit Wissenschaft-
schen Revier „MOVING MITTELSTAND: Daten- einem Konsortialtreffen der interessierten lern und anderen Unternehmen individuelle
getriebene Geschäftsanwendungen – Opti- Unternehmerinnen und Unternehmer und Ideen für technische Lösungen, neue Produk-
mierung von Geschäftsprozessen durch einem zweitägigen Wissensworkshop, in te oder Geschäftsmodelle diskutieren.
Daten“. Fachlich unterstützt wird diese durch
das Big Data Lab der FH Aachen und der FH INFO
Aachen Akademie. Ziele der Initiative sind die Jetzt anmelden und Geschäftsprozesse optimieren
Identifikation eines erfolgsversprechenden
„Use Cases“ für die teilnehmenden Unterneh- MOVING MITTELSTAND ist ein von den triebene Geschäftsanwendungen – Opti-
men, Erfolgs- und Aufwandsbetrachtungen, Industrie- und Handelskammern Aachen, mierung von Geschäftsprozessen durch
Kenntnis- und Bedarfsermittlungen eine Köln und Mittlerer Niederrhein initiierter, Daten“ gibt es online.
Umsetzungsplanung, sowie die Vernetzung moderierter Innovationsprozess zu Mega-
mit für das Thema relevanten Akteuren. Den trends, um die Zusammenarbeit von klei- @ www.ihk.de/aachen/mm-daten
Auftakt für die MOVING-MITTELSTAND-Initia- nen und mittleren Unternehmen mit der i IHK-Ansprechpartner:
tive bildet eine Informationsveranstaltung am Wissenschaft zu optimieren. Weitere Markus Wolff
28. Februar, 16 bis 18 Uhr, an der FH Aachen. Informationen und die Möglichkeit zur Tel.: 0241 4460-239
Auf die kostenfreie Informationsveranstal- Anmeldung für die Initiative „Datenge- markus.wolff@aachen.ihk.de
tung folgt ein (dann kostenpflichtiger) Pro-
Sourcing-Chancen im Fokus – Polen: Webinar am 13. März
Gemeinsam mit dem Marktexperten der Auslandshandelskammer rantennetzwerk schon seit einiger Zeit an veränderte Gegebenheiten
Polen bietet die IHK Aachen am 13. März, 10 bis 11 Uhr ein Webinar anpassen wollten oder aufgrund des plötzlichen Wegfalls wichtiger
zum Thema „Sourcing-Chancen im Fokus – Polen“ an. Die Teilnehmen- Zulieferer oder Rohstoffe ganz akute Bedarfe haben - in den Fokus
den erfahren, wie sie in den Regionen Kontakt zu potenziellen Liefe- gerückt sind dabei vor allem die Beschaffungsmärkte in der Nähe. Die
ranten aufnehmen und neue Lieferstrukturen erschließen können. Teilnahme am Webinar ist kostenfrei. Die Teilnehmer erhalten einen
Nach den Unterbrechungen vieler Lieferketten während der Corona- Tag vor dem Webinar den MS-Teams-Besprechungslink.
Pandemie folgte Ende Februar 2022 mit dem russischen Angriff auf
die gesamte Ukraine nicht nur die nächste internationale Krise, son-
dern eine Zeitenwende in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Unter- @ www.ihkaachenweiterbildung.de
nehmen sorgen sich in diesen Tagen in erster Linie um ihre Mitarbeiter
und Geschäftspartner, müssen aber gleichzeitig lieferfähig bleiben.
i IHK-Ansprechpartnerin:
Karin Sterk
Viele Branchen trifft der Krieg in der Ukraine und das weitgehende Tel.: 0241 4460-297
Embargo des Russlandgeschäfts in besonderer Weise. Ob Sie Ihr Liefe- karin.sterk@aachen.ihk.de
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 23
10 IHK AKTUELL
Sprechen wir über Energie: IHK lädt zu neuem Netzwerk ein
Foto: urbans78 – stock.adobe.com
Damit die Lichter nicht ausgehen: Die IHK Aachen lädt Vertreter von energieintensiven Unternehmen, Netzbetreibern und Energieversorgern zur Mitgestaltung eines
neuen Energienetzwerks ein. Auftakt für das neue Format ist am 14. Februar.
Der Industriestandort Deutschland befindet Bildung eines neuen Energie-Netzwerks in Dies betrifft lokale Erzeugungspotenziale,
sich gegenwärtig in einer herausfordernden Form eines festen Austauschformats. Die Nutzung von eventuell neu zu schaffenden
Verfassung. Die explodierenden Energieprei- Auftaktveranstaltung für das neue Energie- Infrastrukturen wie Wärmenetze oder Wasser-
se und die schwierige Energieversorgungs Netzwerk ist am Dienstag, 14. Februar, 15 bis stoff-Versorgung sowie Kooperationen durch
lage stellt das Geschäftsmodell Deutschland 18 Uhr, bei der IHK Aachen, Theaterstraße Flexibilität bei Lastströmen. Wer das Vorha-
in Frage. Hinzu kommt eine komplexe Büro- 6-10. Die Zusammenarbeit der regionalen ben unterstützen möchte, kann sich per Mail
kratie, die agiles Handeln angesichts weite- Energieversorger und Netzbetreiber mit den für die Auftaktveranstaltung des neuen Ener-
rer disruptiver Veränderungen (zum Beispiel energieintensiven Unternehmen für die gie-Netzwerks anmelden.
fragile Lieferketten, Arbeitskräftemangel, Gestaltung der Energiewende vor Ort wird
Inflation) unmöglich macht. Verschlechtern aus Sicht der IHK Aachen erfolgsentschei-
sich diese Rahmenbedingungen weiter, droht dend sein. Gegenstand des ersten Austau- @ intus@aachen.ihk.de
insbesondere der energieintensiven Industrie sches wird unter anderem sein, wie mit neuen
ein schwerer wirtschaftlicher Schaden. Aus Konzepten die Energieversorgung in Gewer- i IHK-Ansprechpartner:
diesem Grund lädt die IHK Aachen Energie- begebieten gestaltet werden kann, wie Kadir Kilit
versorger, Netzbetreiber und energieintensi- Kooperationen zwischen energieintensiven Tel.: 0241 4460-278
ve Unternehmen der Region zu einem regel- Unternehmen sowie ihren Nachbarn in kadir.kilit@aachen.ihk.de
mäßigen Dialog ein, um über eine zukunfts- Gewerbegebieten die Versorgungssicherheit
Daniel Borrmann
feste Ausgestaltung der regionalen vor Ort verbessern oder andere, regenerative Tel.: 0241 4460-276
Energieversorgung zu diskutieren. Ziel ist die Energieträger zum Einsatz kommen können. daniel.borrmann@aachen.ihk.de
Ansprechpartner Anzeigenberatung:
Michael Eichelmann
Tel.: 0241 5101-254 • Fax: -253 • wirtsch.nachrichten@medienhausaachen.de
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 23IHK AKTUELL 11
IHK Aachen rollt am 7. März den Blauen Teppich aus
Mit welchen Strategien finden wir die benötigten Arbeitskräfte der
Zukunft? Wie können wir die Energiewende gemeinsam vorantreiben?
Wie werden Lieferketten stabiler? Über diese und weitere wichtige
Grafik: TEMA AG/IHK Aachen
Fragen wird die IHK Aachen mit Vertreterinnen und Vertretern aus
Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft diskutieren: am
Dienstag, 7. März, ab 17 Uhr beim Blauen Teppich in Aachen – dem
jährlichen IHK-Forum. Der Blaue Teppich ist das moderne Nachfolge-
format der traditionsreichen Jahresvollversammlung der IHK Aachen,
die bislang im Krönungssaal des Aachener Rathauses stattgefunden Unternehmerinnen und Unternehmer derzeit beschäftigen: Energie-
hat. In diesem Jahr wird der Blaue Teppich erstmals in der Event-Loca- sicherheit, Lieferketten und Arbeitskräftesicherung. Moderiert werden
tion „DAS LIEBIG“ an der Liebigstraße 19 in Aachen ausgerichtet. die Gesprächsrunden, die um 18 Uhr beginnen, von der Fernsehmo-
deratorin und Journalistin Janine Steeger.
IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel empfängt neben rund 450 Gästen
vier hochkarätige Podiumsteilnehmende: Professor Dr. Astrid Im Anschluss an den etwa 75-minütigen Dialog – bei dem auch das
Lambrecht, Quantenphysikerin und Mitglied des Vorstands des For- Publikum eingebunden wird – haben alle Gäste Gelegenheit zum Net-
schungszentrum Jülich, Professor Dr. Hermann Bühlbecker, Allein- working. Interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer aus der
gesellschafter der Henry Lambertz GmbH & Co. KG Aachen, Dr. Markus Region sind herzlich zu der kostenfreien Veranstaltung eingeladen. Sie
Miele, Geschäftsführender Gesellschafter und Mitglied der Geschäfts- können sich ab sofort auf der Homepage der IHK Aachen anmelden.
führung der Miele & Cie. KG, sowie Dr. Thomas Wilk, Regierungspräsi-
dent der Bezirksregierung Köln. Sie diskutieren über Themen, die alle @ www.ihk.de/aachen/blauerteppich
IHK-Regionalausschuss für den Kreis Heinsberg fordert mehr
Raum für innovative Unternehmen
Den Ausbau von Gewerbe- und Industrieflä- gen“ mit innovativen und zukunftsweisenden sein, dass an dieser Stelle Wirtschaftswachs-
chen schnellstmöglich voranzutreiben – dafür Konzepten – von Mobilität über Entwässe- tum ausgebremst wird“, sagt Frauenrath.
setzen sich die im Regionalausschuss für den rung bis hin zur Energieversorgung – voran- Mahnendes Beispiel sei die Hückelhovener
Kreis Heinsberg der IHK Aachen organisier- treiben. Außerdem müsse das Gewerbege- Ortsumgehung L364n, deren Bau nicht inner-
ten Unternehmerinnen und Unternehmer aus biet schnellstmöglich an die umliegende Ver- halb der vorgegebenen Fünfjahresfrist
dem Kreis Heinsberg ein. „Wir benötigen kehrsinfrastruktur angebunden werden. begonnen wurde, sodass mittlerweile keine
mehr Raum für innovative Unternehmen, mit Dazu zähle auch eine Anbindung in nördli- Rechtsgrundlage mehr für die Realisierung
denen wir auch in Zukunft unsere Wertschöp- cher Richtung an die A46. Ein Alleinstel- der Straße existiere. Dies, obwohl die L364n
fung vor Ort erhalten können“, fordert Gereon lungsmerkmal der FSI solle zudem ihre direk- – genau wie die L228n, eine Westumgehung
Frauenrath, Vorsitzender des IHK-Regional- te Bahnanbindung werden. Um dort künftig für Rurdorf und Linnich – seit Jahren im Lan-
ausschusse. Daher sei es jetzt umso dringen- Güterzüge auf die Schiene zu bringen, sei destraßenbedarfsplan verankert sei. Mehr
der, geeignete und am Bedarf der Wirtschaft jedoch ein Ausbau beispielsweise an der Tempo fordern die im IHK-Regionalausschuss
orientierte Flächen innerhalb des Kreises „Rheydter Kurve“ erforderlich. vertretenen Unternehmerinnen und Unter-
Heinsberg zu entwickeln, etwa das regional nehmer auch bei der interkommunalen
wie überregional bedeutsame Leuchtturm- Mehr Tempo bei Zusammenarbeit in Bezug auf die Flächen-
projekt FUTURE SITE InWEST (FSI) in Geilen- bedeutenden Verkehrsprojekten planung. Der Zuschnitt zukunftsfähiger
kirchen-Lindern. Es habe das Potenzial für Zum Thema Verkehrsinfrastruktur fordern die Gewerbestandorte müsse sich statt an Stadt-
eine industriell-gewerbliche und zugleich kli- Mitglieder des Regionalausschusses nicht grenzen am Faktor des größtmöglichen
maneutrale Zukunftsentwicklung. Die Mit- allein mit Blick auf die FSI deutlich mehr gemeinsamen Nutzens orientieren, was sich
glieder des IHK-Regionalausschusses Heins- Tempo. Generell dauerten Planungs- und auch positiv auf den Flächenverbrauch ins-
berg fordern deshalb, dass die politischen Genehmigungsverfahren für Straßen und gesamt auswirke.
Entscheider in den Kommunen und auf Lan- Schienen deutlich zu lange. „Wir brauchen
desebene die im Landesentwicklungsplan dringend eine leistungsfähige Struktur zur i IHK-Ansprechpartner:
Dr. Gunter Schaible
ausgewiesene Fläche in Geilenkirchen-Lin- zeitnahen Realisierung der bedeutenden Ver- Tel.: 0241 4460-223
dern als Standort für „die Industrie von mor- kehrsprojekte in unserer Region. Es darf nicht gunter.schaible@aachen.ihk.de
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 2312 IHK AKTUELL
IHK Aachen ehrt langjährige Prüferinnen und Prüfer
Sie garantieren das hohe Qualitätsniveau der ihnen herzlich.“ 44 Geehrte sind seit 25 Jah- dene Ehrennadel“ der IHK Aachen. Darüber
dualen Ausbildung in der Region: Die rund ren für die IHK Aachen tätig. Dafür überreich- hinaus sind zwölf Prüferinnen und Prüfer seit
1.800 ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer, te ihnen Kohl-Vogel unter anderem die „Gol- 40 Jahren und zwei sogar seit 50 Jahren aktiv.
die jedes Jahr im Auftrag der IHK Aachen den
finalen Qualitäts-Check der Auszubildenden
übernehmen.
Die IHK hat jetzt 58 Frauen und Männer aus
der Städteregion Aachen und den Kreisen
Düren, Euskirchen und Heinsberg für ihr lang-
jähriges Engagement geehrt. „Ausbildung
stellt Beschäftigungsfähigkeit sicher und lie-
fert dringend benötigte Fachkräfte – somit ist
sie eine wichtige Grundlage unseres Wohl-
stands in Deutschland“, betonte IHK-Präsi-
dentin Gisela Kohl-Vogel während einer Feier-
stunde in Würselen. „Die IHK Aachen ist stolz
auf ihre Prüferinnen und Prüfer. Denn wir
wissen, dass ihnen die Prüflinge am Herzen
Foto: Heike Lachmann
liegen. Jungen Menschen auf ihrem Weg in
einen neuen Lebensabschnitt zu helfen, ist
eine immens wichtige Aufgabe, die unsere
Prüferinnen und Prüfer in unzähligen Stunden
leidenschaftlich ausüben. Dafür danken wir Jahrzehntelang ehrenamtlich aktiv: Die IHK Aachen ehrt 58 Prüferinnen und Prüfer für ihr Engagement.
Unterstützung für Unternehmen beim Strukturwandel:
Jetzt Zukunftsgutscheine beantragen!
Klimaschutz und Kohle- sind ein Förderangebot der Landesministerin für Wirtschaft, Industrie,
ausstieg werden die Klimaschutz und Energie, des Landesministers für Arbeit, Gesundheit
Unternehmen im Rhei- und Soziales sowie der Bundesagentur für Arbeit. Das Förderpro-
Foto: Zukunftsagentur
nischen Revier in den gramm wird von der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, der Bundes-
Rheinisches Revier
nächsten Jahren vor agentur für Arbeit, den Industrie- und Handelskammern Aachen, Mitt-
große Herausforderun- lerer Niederrhein und Köln sowie den Handwerkskammern Aachen,
gen stellen. Zulieferer- Düsseldorf und Köln unterstützt. Finanziert wird es über Mittel der
strukturen, Geschäftsmodelle und Qualifikationsanforderungen wer- Europäischen Union, des Landes Nordrhein-Westfalen, des Bundes
den sich verändern und erfordern nicht selten große betriebliche und der Bundesagentur für Arbeit. Firmen können den Förderprozess
Anpassungsleistungen. Gleichzeitig birgt der Strukturwandel für viele mit einer Kontaktaufnahme bei der zuständigen IHK beginnen und
Betriebe die Chance, Prozesse klimaschonender und ressourceneffizi- ein Expertengespräch vereinbaren, in dem die Bedarfe erörtert und das
enter aufzustellen oder neue Wachstumsmärkte zu erschließen. Kleine- Verfahren erläutert werden können.
ren und mittleren Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten stehen
zur Unterstützung bei ihren Transformationsaufgaben mit dem Förder- @ bit.ly/3ikOwt2
programm „Zukunftsgutscheine Rheinisches Revier“ ab sofort öffentli-
che Mittel zur Verfügung. Die Förderung umfasst die Bereiche Bera- i IHK-Ansprechpartner:
tung, Personal, Qualifizierung und Investitionen. Die Mittel können Thomas Wendland
beispielsweise für den Einkauf von Beratungsleistungen eingesetzt Tel.: 0241 4460-272
werden. Gefördert wird auch die Ersteinstellung von Mitarbeitenden, thomas.wendland@aachen.ihk.de
die im Betrieb die Transformation begleiten. Außerdem können Gelder
Markus Wolff
zur Realisierung beruflicher Weiterbildungsmaßnahmen und für Tel.: 0241 4460-239
betriebliche Investitionen beantragt werden. Die Zukunftsgutscheine markus.wolff@aachen.ihk.de
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 23IHK AKTUELL 13
IHK4KMU:innovativ: Das sind die Themen und Termine
Eine Stunde, ein Innovationsthema, einfach erklärt: Das ist der Leitsatz 2. November: Gewerblicher Rechtsschutz
der Online-Veranstaltungsreihe IHK4KMU:innovativ. Dabei vermitteln 7. Dezember: Circular Economy
immer donnerstags die IHKs im Rheinland, Entscheidern, Forschern
und Dienstleistern komplexe und aktuelle Themen kurz und verständ- Die kostenfreie Veranstaltungsreihe wird realisiert durch die Koopera-
lich. Die Themenbandbreite in diesem Jahr reicht von A wie „Augmen- tion der IHKs Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Duisburg Köln,
ted Reality“ bis W wie „Wert von Daten“. Nachfolgend die Veranstal- Mittlerer Niederrhein und der Bergischen IHK. Weitere Informationen
tungsthemen und -termine im Überblick: zu den Veranstaltungen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es
online.
2. März: Digitaler Zwilling
30. März: Augmented Reality (AR) @ www.ihk.de/aachen/ihk4kmu
Video Support: Superkräfte
für Service und Produktion i IHK Ansprechpartner:
Markus Wolff
4. Mai: Ressourceneffizienz Tel.: 0241 4460-239
1. Juni: Der Wert von Daten markus.wolff@aachen.ihk.de
10. August: LoRaWAN - Long Range Wide Area Network
Thomas Wendland
7. September: Förderprogramme Tel.: 0241 4460-272
28. September: Digitalisierung und Psychologie thomas.wendland@aachen.ihk.de
Bitte der IHK Aachen: Einstellungsgespräche nur nachmittags
Die IHK Aachen bittet alle Unternehmen, Einstellungsgespräche oder können, sollten die Unternehmen im Interesse der Bewerber auf
-tests mit Bewerbern um Ausbildungsstellen auf den Nachmittag zu Nachmittagstermine ausweichen.
legen. Einstellungsgespräche am Vormittag stellen die allgemeinbil-
denden und die berufsbildenden Schulen im IHK-Bezirk vor erhebli-
che Probleme. Der planmäßige Ablauf des Unterrichts wird wegen der i IHK-Ansprechpartnerin:
Mechthild Werthmann
kaum noch vollzählig besetzten Klassen stark beeinträchtigt. Da sich Tel.: 0241 4460-250
häufige Fehlzeiten negativ auf die schulischen Leistungen auswirken mechthild.werthmann@aachen.ihk.de
Arbeitsbühnen
Die Büscher vermietet Arbeitsbühnen GmbH bietet Ihnen einen umfangreichen Service in fast allen Belangen des Höhenzugangs.
Durch jahrelange Erfahrung können wir auch für Ihre schwierigsten Zugangsprobleme eine Lösung finden, dazu gehört natürlich auch
die qualifizierte Beratung vor Ort.
Würselener Straße 6–8 • 52222 Stolberg
Tel.: 0 24 02/2 25 44 • Fax: 0 24 02/8 29 88 • E-Mail: vermietung@buescher-gruppe.de www.buescher-gruppe.com
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 2314 FORUM
Entspannung ja,
Entwarnung nein
Nach dem Allzeit-Tief im Herbst wird die Geschäftslage
bei der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage besser bewertet –
Entscheidend bleiben die Energiepreise
Geschäftslage
Geschäftserwartung
39 24 IHK-Bezirk
-7 Aachen
-27
positive Antworten in %
Kreis
Heinsberg 35
19
2
-13
Kreis -40
Düren
negative Antworten in %
übrige
Städteregion 32
Aachen 17
- -
Stadt -28
-49
Aachen
49
23
-8
-31
33 16 15
47 16 -12
-11
Grafik: IHK Aachen, Foto: New Africa – stock.adobe.com
-39 -60
Kreis
Euskirchen
Städteregion
Aachen
42
20
-9
-35
Zarte Blüte: Auch wenn die aktuelle wirtschaftliche Lage der Unternehmen in unserer Region noch viel Luft nach oben Luft lässt, gibt es – stabile und konkurrenzfähige
Energiepreise vorausgesetzt – die Chance auf eine nachhaltige Erholung nach dem Tiefstand im vergangenen Herbst.
D Die deutlich negativen Erwartungen der
Unternehmerinnen und Unternehmer im
Herbst haben sich zum Jahreswechsel
nicht erfüllt. Die Geschäftslage hat sich
sogar spürbar verbessert, insbesondere in
der Industrie und bei den Dienstleistern.
Das ist das Ergebnis der jüngsten Kon
Euskirchen und Heinsberg beteiligt haben.
„Ursache für die Entwicklung ist zum
einen die Stabilisierung der Energiepreise
in den vergangenen Wochen“, sagt
Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer
der IHK Aachen. „Zum anderen kann die
Mehrzahl der Betriebe weiterhin die
Die Geschäftsaussichten werden zwar wei-
terhin überwiegend negativ bewertet, aller-
dings von weniger Unternehmen als im
Herbst 2022. „Nach einem Allzeit-Tief bei
der zurückliegenden Umfrage sind die Erwar-
tungen der befragten Betriebe wieder deut-
lich gestiegen, bleiben aber überwiegend
junkturumfrage IHK Aachen, an der sich gestiegenen Kosten an ihre Kunden wei- noch negativ“, führt Bayer aus. „Die weitere
330 Unternehmen mit insgesamt rund tergeben, ohne größere Umsatzein - Entwicklung wird von vielen Befragten zum
30.000 Beschäftigten aus der Städte bußen oder Auftragsrückgänge zu ver- Glück nicht mehr so dramatisch gesehen.
region Aachen sowie den Kreisen Düren, zeichnen.“ Das ist aber noch keine Entwarnung für die
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 23FORUM 15
konjunkturelle Entwicklung, lediglich eine zuletzt von guten Geschäften. 33 Prozent der lung, 60 Prozent prognostizieren einen Nach-
erste Entspannung.“ Befragten sind mit ihrer Situation zufrieden, 11 fragerückgang. In keinem Sektor rechnet die
Prozent nicht. Positiv ist die Lage im Baugewer- Mehrzahl der Befragten mit einer Verbesserung
Entscheidend bleiben be (Saldo: +33), in der Industrie (Saldo: +28) ihrer Geschäfte. Am zuversichtlichsten sind
die Energiepreise und bei den Dienstleistern (Saldo: +28). Die noch die Dienstleister (Saldo: -9).
Vom Export erwarten die Unternehmerinnen Aussichten bleiben
und Unternehmer keine Wachstumsimpulse. jedoch mehrheitlich „Nach einem Allzeit-Tief bei der Kreis Heinsberg: Die
Allerdings will eine knappe Mehrzahl der negativ: 16 Prozent der zurückliegenden Umfrage sind Lage der Unternehmen
Befragten ihre Investitionsausgaben im neuen Befragten erwarten eine
die Erwartungen der befragten im Kreis Heinsberg hat
Betriebe wieder deutlich
Jahr bereits wieder erhöhen. Trotz erster Anzei- positive Entwicklung, sich deutlich verbessert.
gestiegen, bleiben aber über-
chen der Entspannung sorgen sich die Befrag- 39 Prozent rechnen mit wiegend noch negativ.“ 39 Prozent der Befrag-
ten am meisten vor der Entwicklung der Ener- schlechten Geschäften. Michael F. Bayer, ten sind zufrieden, nur 7
gie- und Rohstoffpreise. Vier von fünf Betrieben Besonders negativ sind Hauptgeschäftsführer IHK Aachen Prozent unzufrieden.
sehen diese als größtes Risiko für ihre wirt- die Erwartungen im Gut ist die aktuelle Lage
schaftliche Entwicklung. Das liegt auch daran, Großhandel (Saldo: -84) und im Baugewerbe vor allem im Großhandel (Saldo: +63), in der
dass der Großteil der Unternehmerinnen und (Saldo: -67). Industrie (Saldo: +36) und im Einzelhandel
Unternehmer noch nicht abschätzen kann, ob (Saldo: +35). 24 Prozent der Unternehmerin-
die beschlossenen Strom- und Gaspreisbrem- Kreis Düren: Im Kreis Düren hat sich die nen und Unternehmer erwarten eine Verbesse-
sen eine stabilisierende Wirkung entfalten kön- Geschäftslage kaum verändert: 32 Prozent der rung ihrer Geschäftslage, 27 Prozent sind skep-
nen. Als weitere Bedrohung für die Konjunktur Befragten sind mit ihren Geschäften zufrieden, tisch. Negative Erwartungen haben vor allem
sehen die Befragten den Fachkräftemangel. 28 Prozent sind unzufrieden. Von einer guten das Baugewerbe (Saldo: -62), am höchsten
Der Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Lage berichten vor allem der Großhandel sind sie hingegen bei den Dienstleistern (Saldo:
tern ist bei den Betrieben seit Herbst 2022 (Saldo: +33) und die Dienstleister (Saldo: +32). +15).
sogar gestiegen. Lediglich der Bedarf an Mit- Die Aussichten verbessern sich nur langsam: 17
arbeitenden ohne Berufsausbildung ist etwas Prozent der Betriebe rechnen mit besseren Bei der aktuellen Konjunkturumfrage hat die
geringer. Die Arbeitslosenquote in der Region Geschäften in den kommenden Monaten, 49 IHK Aachen mit den Vereinigten Industriever-
Aachen hat sich seit dem Herbst nicht verän- Prozent sind zurückhaltend. Am besten sind die bänden von Düren, Jülich, Euskirchen und
dert und liegt weiterhin bei 6,3 Prozent. In Aussichten noch in der Industrie (Saldo: +-17). Umgebung e. V. (VIV) kooperiert und Unter-
Nordrhein-Westfalen sank sie geringfügig um nehmerinnen und Unternehmer gemeinsam
0,1 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent, während sie Kreis Euskirchen: Bei den Betrieben im Kreis befragt. Der Konjunkturbericht ist auf der Inter-
auf Bundesebene bei 5,4 Prozent stagniert. Euskirchen hat sich die Situation leicht ver- netseite der IHK Aachen zu finden. ▄
schlechtert. 16 Prozent der Unternehmerinnen
Geschäftslage und Erwartung: und Unternehmer melden gute Geschäfte, 12 @ www.ihk.de/aachen/konjunkturbericht
Blick in die Teilregionen Prozent schlechte. Überwiegend positiv sind
Städteregion Aachen – Stadt Aachen: Die die Bewertungen vor allem in der Industrie
Lage der Unternehmerinnen und Unternehmer (Saldo: +14). Die Erwartungen sind aber weiter i IHK-Ansprechpartner:
Nils Jagnow
in der Stadt Aachen hat sich verbessert. 49 Pro- auf sehr niedrigem Niveau: Nur 15 Prozent der Tel.: 0241 4460-234
zent aller Befragten berichten von guten Befragten rechnen mit einer positiven Entwick- nils.jagnow@aachen.ihk.de
Geschäften, nur 8 Prozent sind unzufrieden.
Positive Geschäfte melden vor allem das Bau-
gewerbe (Saldo: +53), die Industrie (Saldo:
+45) und die Dienstleister (Saldo: +44). Der
Blick in die Zukunft ist aufgrund der diffusen
Gesamtsituation jedoch weiterhin eingetrübt:
Die Befragten erwarten überwiegend schlech-
te Geschäfte, wenn auch deutlich weniger
Betriebe als im Herbst 2022. 23 Prozent schau-
en positiv nach vorne, 31 Prozent sind skep-
tisch. Positiv sind die Aussichten bei den
Dienstleistern (Saldo: +18) und in der Industrie
(Saldo: +6). In den anderen Wirtschaftssekto-
ren sind die Aussichten hingegen negativ.
Übrige Städteregion Aachen: Im ehemaligen
Kreis Aachen berichten mehr Betriebe als
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 2316 TITELTHEMA
Die Sperrung der A544 als Horror-
Fotos: Andreas Schmitter
szenario? Nicht, wenn man vorher
alle Fragen klärt, sagt Rob Schaap.TITELTHEMA 17
Mit Rad und Tat
„Wichtig ist, dass alle an einem Strang ziehen“:
Für Mobilitätsmakler Rob Schaap zählen bei der Sperrung der A544
vor allem gute Planung, Kommunikation und Zusammenarbeit
Von Helga Hermanns WN: Laut einer Verkehrszählung von 2019 nehmen selbst abwägen, ob vielleicht Waren
D
sind auf der A544 an Werktagen 53.000 zwischengelagert werden können, damit
Autos unterwegs. Für diese Menge Autos diese erst zwei Stunden später rausgehen,
Die Autobahn 544 zwischen dem Kreuz Umleitungen zu finden, ist eine große Heraus- also zu Zeiten mit weniger Verkehr. Für die
Aachen und dem Europaplatz ist das Sor- forderung. Wie kann man das lösen und was Firmen, die wirklich keine Alternative haben,
genkind von Verkehrsplanern, Unterneh- muss in der Stadt Aachen passieren, wo jetzt muss es möglich bleiben, die Umleitungen zu
men und Pendlern. Sie muss für mindes- noch eine Vielzahl von Baustellen den inner- nutzen. Andere sollten nach Alternativen
tens zwei Jahre gesperrt werden. Eine Her- städtischen Verkehr behindert? suchen. Unternehmen, die beispielsweise
ausforderung für alle, die die Strecke Schaap: Ich bin kein Bauplaner, sondern viele Büro-Mitarbeiter haben, können Home-
beruflich nutzen. Die Wirtschaftlichen Mobilitätsmakler mit normalem Menschen- office anbieten. Das hat in den vergangenen
Nachrichten (WN) sprachen darüber mit verstand. Du kannst natürlich nicht an 20 zwei Jahren funktioniert und kann auch zur
Rob Schaap. Der gebürtige Niederländer Stellen gleichzeitig bauen. Wenn so eine Entlastung des Verkehrs in der besonderen
ist Mobilitätsmakler und Inhaber von moo- Hauptverbindungsachse wie die A544 mit Bau-Situation beitragen.
vis, einer Beratungsstelle für Mobilität und mehr als 50.000 Verkehrsbewegungen, her- WN: Das wäre ein Appell an die Betriebe,
Nachhaltigkeit. Er berät Unternehmen und ausgenommen wird, dann muss der Rest der sich zu solidarisieren und Rücksicht auf alle zu
Kommunen und hat unter anderem die Infrastruktur in Ordnung sein. Zur Lösung nehmen, die auf die Autobahnen angewiesen
Großbaustelle auf der A2 bei Maastricht gehört auf jeden Fall eine gute Kommunika- sind. Und dann gibt es ja noch die Menschen,
begleitet, wo mitten auf der Stadtdurch- tion. Die Autobahn GmbH muss informieren, die kurze Wege zur Arbeit haben…
fahrt ein zweistöckiger Tunnel gebaut wor- wann es los geht. Im Vorfeld muss es Zählun- Schaap: Diese Leute können Alternativen
den ist. gen geben, um zu sehen, wer da überhaupt nutzen und den Weg frei machen für diejeni-
unterwegs ist. Sind es mehr Lkw, sind es Pkw? gen, die fahren müssen, damit zum Beispiel
WN: Der Brückenabriss auf der A544 wird Wo kommen diese her und wo fahren diese ihr Betrieb diese Herausforderung bewältigt.
von den meisten Betroffenen als regelrechtes hin? Wenn die A544 gesperrt ist, hat Aachen WN: Alternative hieße aber dann, das Fahr-
Horrorszenario betrachtet. Wo fängt man als noch vier Abfahrten – zwei nördlich und zwei rad oder E-Bike zu nehmen. Denn wenn ich als
Mobilitätsmakler bei solch einem Mammut- südlich der Stadt. Ein wesentlicher Faktor ist Pendler auf den Bus umsteige, muss der ja
Projekt überhaupt an? dabei, einen Teil des Verkehrs zu vermeiden, auch über die Umleitungen fahren, was das
Rob Schaap: Das Wichtigste ist: Wer infor- sodass zwischen zehn und 30 Prozent der gesamte Verkehrsaufkommen nicht verringert
miert mich als Unternehmer überhaupt? Die Gesamtmenge an Fahrzeugen in der Rush- und wiederum zu Staus führt. Ein Teil der Men-
meisten lesen in der Zeitung, es wird eine Hour nicht mehr unterwegs ist. schen kann auf Züge umsteigen.
Brücke abgerissen. Aber was wird genau pas- WN: Das kann aber nur den Individualver- Schaap: Eine Schnell-Fahrspur für Busse
sieren? Bei der IHK gibt es einen Arbeits- kehr betreffen. Denn der Lieferverkehr zu den oder Taxen wäre eine kreative Lösung. Ich
kreis, in dem ich im Dezember vortragen Unternehmen muss laufen. Und eine Spediti- kenne die Situation auf der Monschauer Stra-
durfte, wie in Maastricht vor einigen Jahren on wie die Firma Hammer zum Beispiel kann ße, die ist sehr breit. Dort wäre es vielleicht
der doppelstöckige Tunnel gebaut wurde. ihre Lkw-Fahrten nicht vermeiden. Sie muss möglich, eine zusätzliche dynamische Spur
Dazu habe ich die wichtigsten Fragen zusam- schon die Umwege in Kauf nehmen, was einzurichten. Dann hätte man im Morgenver-
mengefasst: Wann wird das stattfinden? In sicher den Betriebsalltag behindert, aber es kehr zwei Spuren stadteinwärts, im Abend-
welchem Ausmaß wird das zu Verkehrsbehin- gibt keine Alternative zum Einsetzen der Lkw. verkehr zwei Spuren stadtauswärts. Auf der
derungen führen? Und wo gibt es diese Schaap: Der Bereich Logistik muss sicher Trierer Straße in Aachen-Brand wäre das
Behinderungen? Welche Umleitungen wird separat betrachtet werden. Da ist zu prüfen, schwieriger, aber auf der Achse Richtung
es geben, beispielsweise für den Verkehr, der ob die Lieferungen eventuell zu anderen Zei- Kohlscheid und auf der Krefelder Straße
normalerweise über die Abfahrt Rothe-Erde ten stattfinden können als in den Spitzenzei- Richtung Würselen könnte man das viel-
in die Stadt fährt? ten. Wenn das möglich ist, kann das Unter- leicht auch machen. ►
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 2318 TITELTHEMA
WN: Ich schaue mal rüber in die Niederlan-
de, wo man solche Projekte pragmatischer
angeht. Der Tunnel auf der A2 bei Maastricht
war ein noch größeres Bauprojekt als der Brü-
ckenabriss, ist aber nach meiner Beobachtung
ziemlich reibungslos gelaufen, was den Ver-
kehrsfluss rund um die Baustelle anging. Es
gab dafür zwei Gründe: Eine intelligente Pla-
nung und ein Vertrag mit dem Bau-Konsorti-
um, der bei einer Fertigstellung vor dem ver-
einbarten Termin einen Bonus versprach. Und
prompt wurde das Bauwerk vor der Zeit fertig.
Schaap: Wir haben hier in Aachen eine
Foto: Andreas Schmitter
IHK, die eine der aktivsten ist im Bereich Ver-
kehrsplanung und -infrastruktur. Das meine
ich als Riesenkompliment. Wenn ich das mit
anderen Handelskammern vergleiche, stelle Noch fließt der Verkehr: Die bevorstehende Sperrung der A544 für etwa zwei Jahre erfordert aber andere
ich fest, dass dort häufig immer nur mehr Stra- Lösungen.
ßen gefordert werden. Die IHK Aachen ist
eine Vorreiterin in Sachen flankierender Mobi- Schaap: Wenn Rijkswaterstaat, die Ver- ten. Oft werden Wochen vor einer Baumaß-
litäts-Maßnahmen. Aber die Straßenbauer kehrsbehörde in den Niederlanden, ein Bau- nahme Spuren abgesperrt, aber niemand
und Verkehrsplaner ticken ja völlig anders projekt plant, teilt sie das in Kategorien ein. arbeitet dort. Und die Niederlande machen
und denken in anderen Kategorien – wie Dort fragen sich die Verantwortlichen: Wie auch da eine bessere Figur als die Deutschen.
Beton, Stahl, Leitplanken – also Material, die lange führt so ein Bauprojekt zu Verkehrsbe- Ich habe es oft erlebt, dass an einem Wochen-
Hardware sozusagen. Wir reden aber gewis- hinderungen und wie groß sind die Auswir- ende mehrere Kilometer Straßenbelag auf der
sermaßen über die Software. Dazu gehören kungen? Je höher die Belastung ist, desto Autobahn erneuert wurde. Hier dauert das oft
das Vermitteln von Verhaltensänderungen höher ist der Anteil der Kosten für flankieren- Monate.
und vor allem die Kommunikation: Wann und de Mobilitäts-Maßnahmen an den Gesamt- Schaap: Das geht auch bei uns in Deutsch-
wie kann man die Leute ansprechen, was soll kosten. In Deutschland denkt man so noch land. Ich habe das zum Beispiel auf der A44
man ihnen sagen? Die Autobahnbauer müs- nicht. Aber irgendwann wird das Land still- bei Jülich gesehen. Die Autobahn GmbH ist
sen hier gewaltig umdenken, um dieses Land stehen, weil so viele Infrastrukturmaßnahmen da auf einem guten Weg.
in den kommenden zwei Jahrzehnten mobil gleichzeitig gemacht werden müssen, vor WN: Aber man braucht auch Baufirmen,
zu halten. allem Brücken, die erneuert werden. die den Maschinenpark und die Manpower
WN: Was können wir denn von den Nieder- WN: Mein Eindruck als Autofahrer ist, dass haben und das entsprechend umsetzen kön-
landen lernen? auch die Bauplanungen anders laufen müss- nen.
INFO
Verkehre bündeln, verlagern und reduzieren: IHK Aachen bildet betriebliche Mobilitätsmanager aus
Die Verlagerung von Pendlerströmen ist Bereich des betrieblichen Mobilitätsma- • eine Zusammenführung der Einzelmaß-
seit Bekanntwerden der A544-Sperrung nagements. Das macht deutlich, wie wich- nahmen zu einem Gesamtkonzept
ein noch dringlicheres Thema für den Wirt- tig gut ausgebildete Mobilitätsmanager • eine Orientierung zur dauerhaften
schaftsstandort Aachen geworden. Unter- sind, die diesen Wandel betriebsintern Umsetzung der Maßnahmen
nehmen können dazu beitragen, den moderieren, koordinieren und umsetzen.
Berufsverkehr zu entzerren. Ziel ist es, durch Die Qualifizierung „Betriebliche:r Mobili- Der Lehrgang wird teilweise in Präsenz und
ein betriebliches Mobilitätskonzept Verkeh- tätsmanager:innen (IHK)“ ist konzipiert für teilweise digital durchgeführt und startet
re zu bündeln und zu verlagern. So können Mitarbeitende aus Unternehmen. Ziel ist am 3. März 2023 in der IHK Aachen.
insbesondere Pendlerverkehre reduziert es, ein Mobilitätskonzept zu erstellen und
werden. Pendlerinnen und Pendler auf dem gleichzeitig zu lernen, das Konzept umzu-
Weg zur Arbeit, die Einführung von Fahr- setzen und nachhaltig im Unternehmen zu @ https://www.ihk-bemo.nrw/
rad-Leasing oder eines Job-Tickets, die Elek- verankern. In 66 Stunden erhalten die Teil-
i IHK-Ansprechpartner:
trifizierung der Dienstwagenflotte oder die nehmenden
Benjamin Haag
Dienstreise-Richtlinie, die angepasst wer- • eine Einordnung der Einzelmaßnahmen, Tel.: 0241 4460-131
den muss, sind nur einige Beispiele im die es in jedem Betrieb gibt benjamin.haag@aachen.ihk.de
wirtschaftliche NACHRICHTEN 02 | 23Sie können auch lesen
