Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-182 - Das Thema EU-Kommission legt Regeln für Digitalwährungen und Pläne für Kapitalmarktunion vor ...

 
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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-182

 Das Thema

 EU-Kommission legt Regeln für Digitalwährungen und
 Pläne für Kapitalmarktunion vor
 Die EU-Kommission hat heute sechs Aktionspläne und Gesetzesentwürfe zur
 Finanzmarktregulierung präsentiert. Ziel ist es unter anderem Börsenge‐
 schäfte zwischen EU-Staaten zu erleichtern sowie erstmals Regeln für
 Kryptowährungen einzuführen. Der heute vorgelegte Plan für eine Kapital‐
 marktunion sieht die Stärkung und den Ausbau der europäischen Kapital‐
 märkte vor. "Ein effizienter, gemeinsamer Kapitalmarkt ist dringlicher denn
 je", kommentierte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenver‐
 bandes. "Wir brauchen ihn, um den Wiederaufbau nach Covid-19 und die
 Modernisierung der europäischen Wirtschaft zu finanzieren und Europas
 Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität dauerhaft zu sichern. Die Europäische
 Kommission hat hierfür nun wichtige Eckpfeiler gesetzt." Unter den 16
 Aktionspunkten seien insbesondere die Vorschläge zur Überarbeitung der
 Verbriefungsregeln hervorzuheben. Diese erweiterten den Finanzierungs‐
 spielraum der Banken, um die Wirtschaft mit Krediten zu versorgen. Auch
 eine Verbesserung der grenzüberschreitenden Wertpapierabwicklung und
 eine stärkere Harmonisierung der Regeln zur Quellensteuererstattung würden
 künftig Investitionen innerhalb der EU erleichtern. Mit den neuen Regeln für
 Digital- und Kryptowährungen in der EU wie Bitcoin oder das Facebook-Projekt
 Libra will die Kommission nach eigener Darstellung Maßstäbe setzen. "Wir
 sollten den digitalen Transformationsprozess aktiv gestalten und gleichzeitig
 potenzielle Risiken minimieren", sagte der zuständige EU-Kommissar Valdis
 Dombrovskis, der sich in Corona-Quarantäne befindet und die Pressekon‐
 ferenz per Video von Zuhause abhielt. "Die Zukunft der Finanzwelt ist digital."
 Zu den präsentierten harten Bedingungen für die Ausgabe von Digitalwäh‐
 rungen wie die geplante Libra, ein Bündnis von Facebook und Partnern, sagte
 Dombrovskis in einem Interview: "Wir werden Libra und andere globale
 Projekte nicht verbieten. Aber wir wollen sicherstellen, dass sie reguliert
 werden und dass die Regulierung den Risiken gerecht wird." Zu dem neuen
 Digital-Finance-Paket erklärte Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des
 Bankenverbands: "Die heutigen Gesetzgebungsvorschläge der EU-

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 Kommission senden unmissverständliche, klare Signale an Libra und Co. Die
 Regulierung von digitalen Währungsformen ist überfällig und zu begrüßen: Es
 geht um die digitale Währungshoheit Europas. Wenn internationale Plattfor‐
 manbieter, ob aus China oder den USA, die Währung als Objekt ökonomi‐
 schen Wettbewerbs entdecken, ist Regulierung unerlässlich. Zugleich müssen
 die neuen Rahmenbedingungen so gefasst werden, dass Innovationsfähigkeit
 und digitale Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Finanzsektors gestärkt
 werden."

 [sueddeutsche.de]
 [nzz.ch]
 [handelsblatt.com]
 [bankenverband.de](Zitate Ossig)
 [bankenverband.de](Zitate Krautscheid)

 Meldungen

 EZB versorgt Banken mit sehr günstigen Krediten
 Die Geldhäuser des Euroraums haben sich bei der jüngsten Runde der
 Europäischen Zentralbank (EZB) mit sehr günstigen Langfristkrediten einge‐
 deckt. Dem Bankensystem fließen frische Kredite in Höhe von rund 174,5
 Milliarden Euro zu, wie die Notenbank heute mitteilte. Damit wurden Analys‐
 tenschätzungen übertroffen. Die EZB ist bestrebt, die Geldhäuser in der
 Corona-Krise mit ausreichender Liquidität zu versorgen. Der Kreditfluss an die
 Wirtschaft soll damit gewährleistet werden. Das Volumen der vorherigen
 Kreditrunde wurde indes nicht erreicht: Im Juni waren brutto 1,31 Billionen
 Euro an neuen Krediten geflossen. Die Langfristkredite der EZB, genannt
 TLTRO III, haben eine Laufzeit von drei Jahren. Die Börsen reagierten auf die
 jüngste Geldsalve der Notenbank mit Kursaufschlägen.

 [finanzen.net]
 [wallstreet-online.de]

 JPMorgan schließt milliardenteuren Vergleich
 Die US-Großbank JPMorgan zahlt Medienberichten zufolge in einem Vergleich
 mit den US-Behörden rund eine Milliarde Dollar (0,85 Milliarden Euro), um

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 Untersuchungen wegen Marktmanipulationen beizulegen. Dabei gehe es um
 vermutete Verfehlungen an den Metall- und Anleihemärkten, hieß es.
 JPMorgan werde von den US-Behörden "Spoofing" vorgeworfen. Dabei gibt ein
 Händler nur vor, einen Kaufauftrag abzuschließen, um Preise in eine für ihn
 gewünschte Richtung zu bringen. Der Vergleich könne noch in dieser Woche
 veröffentlicht werden, hieß es.

 [manager-magazin.de]

 Grenke macht Bundesbank-Kontoauszüge publik
 Der Finanzdienstleister und Leasingspezialist Grenke hat zu seiner Vertei‐
 digung gegen Anschuldigungen angeblich zu hoch ausgewiesener Bargeld‐
 guthaben Kontoauszüge bei der Bundesbank veröffentlicht. Demnach
 befanden sich Ende Juni auf zwei Konten der Grenke AG und der Grenke Bank
 bei der Notenbank zusammen Guthaben von rund 850 Millionen Euro. Das ist
 heute auf Webseiten des Unternehmens zu ersehen. Anfang Juli kamen auf
 einem der Konten noch 80 Millionen Euro per Überweisung hinzu. Grenke gab
 an, Mitte September noch ein Guthaben von 761 Millionen Euro zu haben. Die
 Investorengruppe Viceroy Research wirft dem Konzern unlautere Geschäfts‐
 praktiken rund um Scheingewinne und zu hoch ausgewiesene Geldbestände
 vor, dürfte dabei aber selbst aufgrund bestehender Leerverkäufe von
 sinkenden Kursen des Unternehmens profitieren. Die Grenke-Aktie war Anfang
 vergangener Woche noch 55 Euro wert, aktuell sind es nur noch rund 33 Euro.
 Das Unternehmen hat nach den laut gewordenen Vorwürfen die Wirtschafts‐
 prüfungs-Gesellschaft Warth & Klein Grant Thornton für eine Sonderprüfung
 engagiert.

 [boerse-online.de]
 [faz.net]

 Samsung startet mobiles Bezahlangebot in
 Deutschland
 Samsung Electronics geht in Deutschland mit einem eigenen mobilen Bezahl‐
 angebot an den Start und will damit den Technologiekonzernen Google und
 Apple Konkurrenz machen. Ab dem 28. Oktober wird der Smartphone-
 Hersteller seine Pay-App Samsung Pay hierzulande auf den Markt bringen, wie
 der südkoreanische Technologiekonzern heute mitteilte. Statt wie die Wettbe‐
 werber mit mehreren Banken zu kooperieren, wickelt Samsung sämtliche

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 Zahlungen über virtuelle Visa-Debitkarten der Solarisbank ab. Der neue
 Service lasse sich mit nahezu jedem deutschen Bankkonto verknüpfen,
 erklärte Samsung-Manager Thorsten Böker. Mit dem Bezahldienst nehmen die
 Südkoreaner vor allem Google Pay ins Visier, weil das Angebot des US-
 Konzerns auch auf Smartphones von Samsung verfügbar ist. Samsung Pay
 wird auch über einen Ratenzahlungsdienst namens Splitpay verfügen.

 [derstandard.de]
 [wz.de]

 Türkische Zentralbank hebt Leitzins deutlich an
 Die türkische Notenbank hat ihren Leitzins überraschend angehoben. Der
 Leitzins wurde um 2,0 Prozentpunkte auf 10,25 Prozent erhöht, wie die
 Zentralbank heute in Ankara mitteilte. Es war die erste Zinsaufstockung seit
 zwei Jahren. Die türkische Lira war zuletzt auf Rekordtiefstände zum Dollar
 und zum Euro gefallen. Die Jahresinflationsrate erreichte im August fast 12
 Prozent. Nach der überraschenden Zinserhöhung gewann die Landeswährung
 deutlich an Wert.

 [faz.net]

 Ifo: Stimmung in der Wirtschaft bessert sich weiter
 Trotz zunehmender Corona-Neuinfektionen hat sich die Stimmung in den
 deutschen Unternehmen im September erneut aufgehellt. Das Geschäfts‐
 klima stieg gegenüber dem Vormonat um 0,9 Zähler auf 93,4 Punkte, wie das
 Ifo-Institut heute mitteilte. Nach dem Einbruch im Frühjahr als Folge der
 Pandemie ist es bereits der fünfte Anstieg in Folge. "Die deutsche Wirtschaft
 stabilisiert sich trotz steigender Infektionszahlen", erklärte Ifo-Präsident
 Clemens Fuest. Die Unternehmen beurteilten ihre derzeitige Lage
 erneut positiver und erwarteten eine weitere Erholung ihrer Geschäfte. Die
 EZB warnte in ihrem jüngsten Wirtschaftsbericht vor den anhaltenden
 Unsicherheiten. Die aktuellen Daten lieferten zwar deutliche Hinweise auf
 eine starke Konjunkturerholung, das Niveau der Wirtschaftsaktivitäten liege
 aber weiter deutlich unter demjenigen von vor der Corona-Krise, hieß es in
 dem Bericht. Die Konjunktur im verarbeitenden Gewerbe zeige weiter
 aufwärts, aber die Dynamik im Dienstleistungssektor habe zuletzt etwas
 abgenommen. Der weitere Verlauf der Erholung hänge immer noch stark von

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 dem Fortgang der Pandemie und dem Erfolg der Eindämmungsmaßnahmen
 ab.

 [faz.net]
 [de.reuters.com]

 Deutsche Bank und Zurich Insurance
 verlängern Zusammenarbeit
 Die Zurich Insurance Group und die Deutsche Bank haben ihre Kooperation
 bis ins Jahr 2032 verlängert. Ab 2023 werde die zum Frankfurter Geldhaus
 gehörende Postbank ausschließlich Vorsorge- und Sachversicherungen von
 Zurich anbieten, teilte der Schweizer Versicherungskonzern heute mit. Die
 Vereinbarung gelte für banknahe Versicherungsprodukte wie klassische und
 fondsgebundene Lebensversicherungen oder private Sach-, Unfall- und
 Haftpflichtversicherungen.

 [finanzen.net]

 SNB will Devisenmarkt-Interventionen weiter
 hochhalten
 Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt ihren Leitzins sowie den Zins
 auf Sichtguthaben bei minus 0,75 Prozent. Das teilte sie heute im Rahmen
 ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung mit. Die SNB hob außerdem ihre Absicht
 hervor, bei Bedarf auch weiterhin verstärkt am Devisenmarkt zu interve‐
 nieren.

 [wiwo.de]

 Die Köpfe

 SNB-Chef Jordan: Keine Kenntnis von UBS-Credit-
 Suisse-Fusionsüberlegungen
 Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat nach Worten von Notenbankchef
 Thomas Jordan nichts von möglichen Fusionsgesprächen zwischen den
 Großbanken UBS und Credit Suisse erfahren, über die in der Presse berichtet

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 worden war. Auf die Frage, ob ein eventueller Zusammenschluss der beiden
 Institute einen Einfluss auf die Finanzstabilität der Schweiz haben könnte,
 sagte er heute: "Ich kann diese Gerüchte über die UBS und die Credit Suisse
 nicht kommentieren. Darüber haben wir hier keine Kenntnis, so dass ich auch
 Ihre Frage nicht beantworten kann." Medienberichten zufolge hatten die
 beiden Geldhäuser in frühen Gesprächen die Möglichkeit eines Zusam‐
 menschlusses erwogen. Die Institute wollten sich zu den Berichten nicht
 äußern.

 [de.reuters.com]

 Adyen-Mitgründer Schuijff verlässt das Unternehmen
 Der Technologievorstand und Mitbegründer des niederländischen Zahlungs‐
 abwicklers Adyen, Arnout Schuijff, hat angekündigt, dass er das Unternehmen
 zum Jahreswechsel verlassen wird. "Nach 14 Jahren des Aufbaus bei Adyen ist
 es an der Zeit, die nächste Entwicklungsstufe einer neuen Generation von
 Ingenieuren zu überlassen", erklärte er heute in Amsterdam. Konzernchef
 Pieter van der Does sieht nach seinen Worten die Zukunft des Zahlungsab‐
 wicklers positiv, der nach dem Zusammenbruch von Wirecard bei den
 Anlegern stärker ins Blickfeld gerückt ist. Adyen ist seit Anfang der Woche
 Mitglied im EuroStoxx 50.

 [finanzen.net]

 US-Notenbankchef Powell warnt vor zu viel
 Optimismus
 US-Notenbankchef Jerome Powell hat mit Blick auf die Wirtschaftsentwicklung
 zur Vorsicht gemahnt. Zu viel Optimums sei nicht angebracht. Zwar erwarte
 er, dass sich die USA vollständig von den ökonomischen Folgen der Pandemie
 erholen werden, doch bereiteten die möglichen langfristigen Folgen Sorge,
 sagte er diese Woche bei Anhörungen vor dem Kongress mit Blick auf die
 Auswirkungen der Corona-Krise, unter denen besonders die einkommens‐
 schwachen Amerikaner zu leiden haben.

 [handelsblatt.com]

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 Der Tweet des Tages

 "Die Regulierung von digitalen Währungsformen ist überfällig: Es geht um die
 digitale Währungshoheit Europas." Das Digital-Finance-Paket der
 @EU_Commission sendet unmissverständliche Signale an #Libra & Co, so
 Bankenverbands-Chef Andreas Krautscheid. Er stellt klar: Ohne eine
 Regulierung steht die Währungshoheit Europas auf dem Spiel. #DigitalFi‐
 nanceEU #DigitalEU go.bdb.de/yiVJs

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Wenn die Motivation im Homeoffice abnimmt
 Wer seit Monaten im Homeoffice arbeitet, muss sich fern von den Arbeitskol‐
 legen selbst für den Tag motivieren. Gefühle der Isolation, geringere Verbun‐
 denheit mit der Arbeit, weniger Arbeitseinsatz und Leistung sind nach
 Angaben des Managementberaters Willms Buhse lauernde Gefahren, denen
 Führungskräfte entgegenwirken sollten. Neben Tipps wie gemeinsame Erfolge
 schaffen, Verständnis zeigen und stetiges Nachfragen bei den Mitarbeitern
 empfiehlt der Experte auch gemeinsame Spaziergänge. Warum, das lesen Sie
 hier:

 [businessinsider.de]

 Was morgen wichtig wird

 Die EZB veröffentlicht Zahlen zur Geldmenge M3 und zu der Kreditvergabe im
 August. – Das Beratungsunternehmen Wüest Partner Deutschland präsentiert
 auf einer Online-Pressekonferenz die Ergebnisse
 seiner "Immobilienfondsmanager-Umfrage 2020".

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 Der Nachschlag

 Rücken Sie Ihre Leistung ins rechte Licht
 Für viele ist es fast schon zur Gewohnheit geworden, während der Corona-
 Krise im Homeoffice zu arbeiten. Doch etliche halten die Arbeit, die sie
 leisten, für nicht ausreichend gewürdigt. Karrierecoach David Döbele rät: Den
 Vorgesetzten durch regelmäßigen Austausch auf dem Laufenden zu halten ist
 Pflicht, aber achten Sie auf die richtige Vorgehensweise. Es bringt nichts, sich
 zu verzetteln und jede kleine Aufgabe als erledigt zu melden. Zentral sind drei
 Fragen, die es zu beantworten gilt: Läuft alles nach Plan? Gibt es irgendwelche
 Probleme, von denen Ihr Chef wissen muss? Benötigen Sie etwas von
 ihm? Was Sie sonst noch tun sollten, um Ihre Leistung wirkungsvoll zu präsen‐
 tieren, lesen Sie hier:

 [karriere.de]

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