Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-204 - Das Thema Corona-Welle drückt Stimmung in deutscher Wirtschaft

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-204

 Das Thema

 Corona-Welle drückt Stimmung in deutscher Wirtschaft
 Die wachsende Zahl an Neuinfektionen dämpft die Stimmung in der
 deutschen Wirtschaft und dürfte den Aufstieg aus dem Corona-Tal bremsen.
 Der Aufwärtstrend beim Ifo-Geschäftsklima als wichtigem Konjunkturindikator
 ist vorerst gestoppt. "Angesichts steigender Infektionszahlen nehmen die
 Sorgen der deutschen Wirtschaft zu", stellte Ifo-Präsident Clemens Fuest
 heute fest. "Die Unternehmen blicken deutlich skeptischer auf die Entwicklung
 in den kommenden Monaten." Im Oktober fiel das Ifo-Geschäftsklima im
 Vergleich zum Vormonat um 0,5 Punkte auf 92,7 Zähler. Zuvor war der Ifo-
 Index, für den monatlich gut 9.000 Unternehmen nach ihrer wirtschaftlichen
 Einschätzung befragt werden, fünf Mal in Folge gestiegen. Die Bundesbank
 geht ebenfalls davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im laufenden
 Vierteljahr ihre Erholung zwar fortsetzen, "dabei jedoch eine erheblich
 langsamere Gangart einlegen" wird. In ihrem heute veröffentlichten Monats‐
 bericht erklärt die Notenbank: "Das Vorkrisenniveau dürfte auch zum
 Jahresende noch deutlich unterschritten werden." Im zweiten Quartal 2020
 war das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 9,7 Prozent zum Vorquartal
 abgesackt. Daten zum dritten Vierteljahr will das Statistische Bundesamt am
 Freitag veröffentlichen. Offiziell erwartet die Bundesregierung hier noch einen
 BIP-Rückgang um 5,8 Prozent. Medienberichten zufolge will Bundeswirt‐
 schaftsminister Peter Altmaier diese Prognose trotz der hohen Corona-Neuin‐
 fektionszahlen auf minus 5,5 Prozent anheben. Ökonomen schätzen die
 weitere Entwicklung angesichts der Zuspitzung der Corona-Krise indes etwas
 skeptischer ein. Die Zeit positiver konjunktureller Nachrichten dürfte erst
 einmal vorbei sein, kommentierte der Chefvolkswirt der Landesbank Baden-
 Württemberg (LBBW), Uwe Burkert, die Eintrübung des Ifo-Geschäftsklimas.
 Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer rechnet für das Schlussquartal 2020
 aber nicht mit einer zweiten Rezession, da "ein erneuter undifferenzierter
 Lockdown unwahrscheinlich" sei.

 [tagesschau.de]
 [spiegel.de]

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 [zeit.de]
 [finanznachrichten.de]
 [de.reuters.com]

 Meldungen

 Bundesbank: Negativzins wirkt positiv auf
 Bankensystem
 Deutschlands Banken sind nach Einschätzung der Bundesbank bislang relativ
 gut durch das Umfeld aus Niedrig- und Negativzinsen gekommen. Es gebe
 hierzulande bisher "keine Hinweise darauf, dass die Kreditvergabebereitschaft
 der Banken gesunken sein könnte", schreibt die Bundesbank in ihrem Monats‐
 bericht Oktober. "Vielmehr weiteten die Banken ihr Kredit- und Einlagenge‐
 schäft weiter aus." Der Negativzins habe sich als sehr wirksames geldpoliti‐
 sches Instrument erwiesen, in der Summe seien die Effekte auf das gesamte
 Bankensystem positiv: "Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass die
 geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems – darunter die Absenkung des
 Zinssatzes der Einlagefazilität in den negativen Bereich – bis zur Corona-Krise
 ihre intendierte Wirkung im deutschen Bankensystem entfalteten." Allerdings
 nehme die Wahrscheinlichkeit zu, dass in einer Gemengelage aus Konjunktur‐
 abschwung, steigender Risikovorsorge und schrumpfenden Eigenkapital‐
 puffern ein Punkt erreicht werde, an dem Negativzinsen ihre Wirkung
 einbüßten oder sich diese in ihr Gegenteil verkehre.

 [boersen-zeitung.de]

 Brexit-Gespräche laufen weiter
 Die Europäische Union (EU) und Großbritannien verhandeln weiter über ihre
 künftigen Beziehungen. Wie ein EU-Sprecher in Brüssel sagte, wird EU-
 Verhandlungsführer Michel Barnier heute in London erwartet. Dort soll bis
 Mittwoch verhandelt werden. Danach werden die Gespräche bis zum
 Wochenende in Brüssel fortgesetzt. Die britische Regierung hatte zwischen‐
 zeitlich mit einem Abbruch der Verhandlungen gedroht. Brandon Lewis, briti‐
 scher Staatssekretär für Nordirland, betonte gestern, er sehe gute Chancen
 auf ein Handelsabkommen.

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 [uk.reuters.com]

 Studie: Harter Brexit würde Großbritannien erneut in
 Rezession treiben
 Bei einem harten Brexit ohne Handelsabkommen mit der EU droht Großbri‐
 tannien einer Studie zufolge im kommenden Jahr ein Einbruch des Bruttoin‐
 landsprodukts (BIP) um 5 Prozent. Die Teuerungsrate dürfte dann über der
 Marke von 5 Prozent liegen, wie Medien heute unter Berufung auf eine
 Erhebung des Kreditversicherers Euler Hermes berichteten. Die Unterneh‐
 mensinsolvenzen dürften ebenfalls deutlich zunehmen.

 [handelszeitung.ch]

 Bericht: Britische Notenbank erwägt Aufhebung des
 Dividendenstopps
 Banken in Großbritannien sollen einem Medienbericht zufolge im
 kommenden Jahr wieder Dividenden ausschütten können – vorausgesetzt, die
 Institute verfügten über genügend Kapitalpuffer und reichten weiter Kredite
 aus. Das berichtete die Zeitung "The Times" heute unter Berufung auf
 Gespräche zwischen der Bank of England (BoE) und Geldhäusern. Die
 Notenbank äußerte sich bislang nicht dazu. Die BoE hatte im Juli angekündigt,
 sie werde untersuchen, ob die empfohlene Aussetzung von Aktienrückkäufen
 und Dividendenzahlungen über das Jahresende hinaus verlängert werden soll.
 Unterdessen rief das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Pablo
 Hernández de Cos, die Banken im Euroraum heute zu einer umsichtigen
 Dividenden-Politik auf. Dies gelte auch vor dem Hintergrund der mit der Virus-
 Krise verbundenen anhaltenden Unsicherheit, sagte er. Die EZB-Bankenauf‐
 sicht empfiehlt Banken im Euroraum wegen der Corona-Krise, auf Dividenden‐
 ausschüttungen und Aktienrückkäufe bis zum 1. Januar 2021 zu verzichten.
 Der Beschluss soll im Dezember auf den Prüfstand kommen.

 [uk.reuters.com]

 UBS erhöht feste Gehaltsanteile
 Die Schweizer Großbank UBS will wichtige Mitarbeiter mit einer Anhebung
 fester Gehaltsanteile im Unternehmen halten. "Wir werden bestimmte
 Gehälter selektiv anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben", sagte ein UBS-

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 Sprecher heute und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Die
 Kosten der Bank erhöhten sich dadurch nicht, da im Gegenzug die Boni der
 betroffenen Personen gekürzt würden.

 [bloomberg.com]

 Chinas Führung berät neuen Fünf-Jahres-Plan
 Wegen der Spannungen mit den USA und dem globalen Wirtschaftsab‐
 schwung durch die Corona-Pandemie will China unabhängiger vom Rest der
 Welt werden. Die Führungselite der Kommunistischen Partei begann heute in
 Peking viertägige Beratungen über den neuen Fünf-Jahres-Plan, der die
 Selbstständigkeit der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft stärken soll. Die
 seit Langem bedeutendste Neuausrichtung umschrieb Staats- und Parteichef
 Xi Jinping mit dem Schlagwort der "dualen Kreisläufe". Demnach soll sich die
 chinesische Wirtschaft stärker auf den heimischen Konsum, die Produktion
 und Verteilung im eigenen Land stützen. Details könnten zum Ende der
 Beratungen am Donnerstag bekannt werden. Der neue Fünf-Jahres-Plan für
 die Zeit von 2021 bis 2025 wird im März auf der Jahrestagung des Volkskon‐
 gresses abgesegnet.

 [tagesschau.de]

 In der Corona-Zeit bleibt Ihre Bank auf vielen Wegen
 erreichbar

         Auch wenn Ihre Bankfiliale wegen Sicherheitsvorkehrungen während
 der Corona-Zeit geschlossen wird, bleibt Ihr Geldhaus bzw. Ihr Kundenberater
 für Sie jederzeit erreichbar. Schließlich bieten Banken neben der Filiale bereits
 seit langem die Möglichkeit an, Bankgeschäfte auch telefonisch oder online
 flexibel zu erledigen, erklärt der Bankenverband in einem heute veröffent‐
 lichten Blog-Beitrag. Eine der bequemsten Varianten sei das Online-Banking.
 Wenn Sie Ihre Konten erstmalig für Online-Banking freischalten möchten,
 müssen Sie zunächst ein entsprechendes Online-Banking-Formular ausfüllen,
 das in aller Regel auf der Webseite der Bank zu finden ist, notfalls aber auch
 telefonisch angefordert werden kann. Den vollständigen Beitrag lesen Sie
 hier:

 [bankenverband.de]

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 Die Köpfe

 Merkel: Deutschland stehen schwere Monate bevor
 Deutschland befindet sich bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie nach
 Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einer schwierigen Phase. "Es
 stehen uns sehr, sehr schwere Monate bevor", sagte die Kanzlerin laut
 Medienberichten von gestern in einer Konferenz mit den CDU-Fraktionschefs
 der Bundesländer. Die Kanzlerin gehe von weiter stark steigenden Infektions‐
 zahlen aus und rechne damit, dass mindestens bis Februar auch draußen
 keine größeren Veranstaltungen mehr möglich seien.

 [bild.de]

 OECD-Chef Gurría mahnt Länder zur engeren
 Zusammenarbeit
 Der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
 und Entwicklung (OECD), José Ángel Gurría, hat die OECD-Mitgliedsländer in
 der Corona-Krise zur stärkeren Zusammenarbeit aufgefordert. Zwar hätten
 die Länder für sich genommen schon zahlreiche Krisenmaßnahmen ergriffen
 und hohe Investitionen in Zukunftsbereiche wie Digitalisierung oder umwelt‐
 freundliche "grüne" Projekte angekündigt. Dies sei aber nicht genug, sagte
 Gurría heute. Es sei eine multilaterale Antwort erforderlich. Für das laufende
 Jahr sei mit einer um 4,5 Prozent schrumpfenden Weltwirtschaft zu rechnen,
 bekräftigte Gurría die aktuelle Prognose der OECD. Es handele sich dabei um
 die schlimmste Rezession in der Geschichte der Organisation. Ihr Vorkrisen‐
 niveau werde die globale Wirtschaft voraussichtlich erst 2022 wieder
 erreichen.

 [handelsblatt.com]

 Der Tweet des Tages

 In der zweiten Folge unserer "Finanz-Fragen" geht es – passend zum
 laufenden European @CyberSecMonth – um Cybercrime, genauer gesagt

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 um #Emotet. Was das ist und was das mit Finanzen zu tun hat, erklärt unsere
 Kollegin @juliane_weiss. #FinanzFragen #CyberSecMonth #Think‐
 B4UClick

 [twitter.com]

 Am Freitag meistgeklickt

 Die virtuelle Weihnachtsfeier
 In ziemlich genau zwei Monaten ist Heiligabend. Zeit also, sich um die betrieb‐
 lichen Weihnachtsfeiern zu kümmern. In Zeiten von Corona könnte eine
 digitale Veranstaltung gut für das Gemüt der im Homeoffice verstreuten Mitar‐
 beiter sein. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Online-Escape-Room? Auch
 gemeinsames Kochen ist virtuell möglich. Doch Achtung: Externe Anbieter
 sind oft sehr teuer – und nicht immer lohnenswert. Weitere Möglichkeiten, Ihre
 Weihnachtsfeier virtuell und unterhaltend zu gestalten, lesen Sie hier:

 [spiegel.de]

 Was morgen wichtig wird

 In London zieht die internationale Großbank HSBC Bilanz zum dritten Quartal.
 – In Santander legt das spanische Geldhaus Banco Santander seine
 Geschäftsergebnisse für das dritte Quartal 2020 vor. – In Frankfurt veröffent‐
 licht die EZB ihren Kreditvergabebericht.

 Der Nachschlag

 Prominente Pannen bei Videokonferenzen
 Im Homeoffice konferieren viele über Zoom oder Teams. Dabei bleiben auch
 Promis und Politiker nicht vor Technik-Pannen verschont. Auch sie reden
 bisweilen in ausgeschaltete Mikros, verwechseln Video- mit Audiokonferenzen,

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 lassen unfreiwillig Filter wie Sonnenbrillen oder Hüte mitlaufen oder es tappt
 während der Zoom-Konferenz das eigene Kind oder Haustier durchs Bild.
 Schauen Sie hier Videokonferenz-Pannen mit teils prominenter Besetzung an,
 die sich viral großer Popularität erfreuen:

 [capital.de]

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