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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-187 Das Thema Brexit: Mehr als 7.500 Finanzarbeitsplätze in EU verlagert Dublin, Luxemburg und Frankfurt sind die größten Gewinner brexitbe‐ dingter Jobverlagerungen durch die Finanzbranche in die Europäische Union (EU). Im Vereinigten Königreich tätige Finanzdienstleister haben bislang rund 7.500 Arbeitsplätze und Vermögenswerte in Höhe von 1,2 Billionen Pfund (1,3 Billionen Euro) in die EU umgeschichtet. Zudem wurden mehr als 2.800 neue Stellen in der Staatengemeinschaft geschaffen. Das geht aus einer heute veröffentlichten Untersuchung der Unternehmensberatung EY hervor. Zahlreiche Banken, Versicherer und Fondsanbieter hätten Standorte auf dem europäischen Festland eröffnet, um nach dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU arbeitsfähig zu sein. "Die Unternehmen müssen nun sicherstellen, dass sie am 1. Januar 2021 einsatzbereit sind und ihre Kunden bedienen können", sagte EY-Berater Omar Ali. Viele Firmen befänden sich noch immer in einer Phase des Abwartens, es könne daher bald eine Flut von weiteren Umzügen folgen. EY befragt regelmäßig 222 Finanzunternehmen in Großbritannien zu ihren Vorbereitungen auf den endgültigen Brexit. Allerdings bleibt London für US-Banken immer noch der wichtigste Standort in Europa. Laut eines Medien‐ berichts verfügten die britischen Einheiten der fünf großen Wall-Street- Institute Ende 2019 über 136 Milliarden Dollar (116 Milliarden Euro) Kernka‐ pital. Für die EU betrug der Wert 45 Milliarden Dollar (38 Milliarden Euro). [tagesschau.de] [bloomberg.com] [de.investing.com] [reuters.com] [ey.com] EY-Meldung Meldungen Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief EZB will Eignung von Top-Bankern schärfer prüfen Die Europäische Zentralbank (EZB) wird künftig bei der notwendigen Zustimmung zur Besetzung von Führungspositionen in Geldhäusern strengere Regeln anwenden. Die Notenbank habe zwar gemeinsam mit den nationalen Aufsichtsbehörden eine einheitliche Auslegung der Eignungskriterien für Führungskräfte erarbeitet, schrieb EZB-Direktor Yves Mersch in einem heute veröffentlichten Gastbeitrag. Damit sei es aber nicht getan. Die EZB werde das Augenmerk verstärkt darauf legen, was sie von Top-Managern mit Blick auf die Solidität und Stabilität der Institute erwarte. Zudem kündigte Mersch einen überarbeiteten Leitfaden zur Beurteilung der fachlichen Qualifikation und persönlichen Zuverlässigkeit an. "Wir werden Personen in der Führungs‐ etage stärker persönlich zur Rechenschaft ziehen." [de.reuters.com] EIB sichert Commerzbank-Kredite ab Die Commerzbank kann künftig zusätzliche Darlehen an kleine und mittel‐ ständische Unternehmen ausreichen. Die Europäische Investitionsbank (EIB) sichert dafür Corona-Hilfskredite mit einer Teilgarantie ab. Das teilten beide Häuser heute mit. Die EIB-Garantie über rund 125 Millionen Euro soll das Eigenkapital der Commerzbank stärken und damit geplante Kredite von insgesamt bis zu einer halben Milliarde Euro ermöglichen. [4investores.de] Crifbürgel erwartet Insolvenzwelle Die Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel rechnet in den kommenden Monaten mit einem sprunghaften Anstieg der Firmenpleiten in Deutschland. Für dieses Jahr prognostiziert das Unternehmen bis zu 18.000 Insolvenzen, wie heute berichtet wurde. Hilfszahlungen des Staates verschleierten momentan die wahre finanzielle Struktur einiger Unternehmen. "Derzeit haben über 300.000 Unternehmen in Deutschland finanzielle Probleme“, sagte Crifbürgel- Geschäftsführer Frank Schlein. [fvw.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Banken haben weltweit knapp 70.000 Stellen gestrichen Die US-Großbank Goldman Sachs streicht rund 400 Stellen. Damit steigt in diesem Jahr die Gesamtzahl des Stellenabbaus bei Geldhäusern weltweit auf rund 68.000, wie heute berichtet wurde. Allein auf Europa entfallen dabei mehr als 53.000. Im vergangenen Jahr verloren rund 80.000 Banker ihre Jobs. [bloomberg.com] Fed verlängert Verbot von Aktienrückkäufen Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat ihre Auflagen für Geldhäuser in Bezug auf die Kapitalausstattung bis Jahresende verlängert. Demnach bleiben Aktienrückkäufe und Dividendenerhöhungen für die größten Institute des Landes weiterhin tabu. Das teilte die Fed in der Nacht zu heute mit. Grund dafür sind die ungewissen Aussichten für Banken wegen den Folgen der Corona-Krise. [de.reuters.com] Studie: Deutschland fällt bei Digitalisierung zurück Deutschland nimmt in einem Ranking unter 63 Staaten nur Platz 18 bei der digitalen Wettbewerbsfähigkeit ein, was eine Verschlechterung um einen Platz im Vergleich zum Vorjahr ist. Das geht aus dem heute veröffentlichten "World Digital Competitiveness Ranking" der privaten Wirtschaftshochschule IMD in Lausanne hervor. "Es hapert zum Beispiel an der technologischen Infras‐ truktur und an Investitionen in die Telekommunikation", sagte IMD- Chefvolkswirt Christos Cabolis. Zudem würden sich zu viele Deutsche im digitalen Raum zu wenig auskennen. "Da haben die Bildungsmaßnahmen bisher noch nicht genug gebracht." [stern.de] [cash.ch] FMA: Einige Banken könnten Krise zum Opfer fallen Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) erwartet, dass einzelne Banken aufgrund coronabedingter Kreditausfällen in Schwierigkeiten geraten werden. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Ein Viertel der gestundeten Kredite könnte laut der Aufsichtsbehörde ausfallen. Die heimischen Finanzdienstleister seien auf die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie aber viel besser vorbereitet als sie es auf die globale Finanzkrise 2008 waren, sagte heute FMA-Vorstand Helmut Ettl. [kurier.at] DK begrüßt EZB-Engagement für Sustainable Finance Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat sich in einer Stellungnahme grundsätzlich positiv zum EZB-Leitfaden zu Klima- und Umweltrisiken geäußert. Generell begrüße die DK das Engagement der EZB, die internatio‐ nalen und europäischen Entwicklungen im Umfeld "Sustainable Finance" eng zu verfolgen und den Finanzsektor auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu begleiten. Laut DK sollte aber stärker herausgestellt werden, dass der Leitfaden in erster Linie als längerfristiges Zielbild und Orientie‐ rungshilfe für den aufsichtlichen Dialog zu verstehen sei. [bankenverband.de] Geld für Kinder richtig anlegen Das klassische Sparbuch hat in Zeiten historisch niedriger Zinsen ausgedient. Doch wie können Eltern, Großeltern oder Paten frühzeitig für die Jüngsten sinnvoll Geld anlegen? In einem Blog-Beitrag hat heute der Banken‐ verband auf eine Alternative hingewiesen: den Fondssparplan. Schon mit kleinen Beträgen kann so ein finanzieller Grundstock gelegt werden. Was dabei zu beachten ist, lesen Sie hier: [bankenverband.de] Die Köpfe Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Von der Leyen: Rechtliche Schritte wegen Binnenmarktgesetz Im Streit um das vom britischen Unterhaus beschlossene Binnenmarktgesetz hat die EU jetzt rechtliche Schritte gegen das Vereinigte Königreich eingeleitet. Das teilte heute EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. Sie gab der britischen Regierung für eine Stellungnahme einen Monat Zeit. Das Verfahren könnte am Ende vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) landen. [spiegel.de] Sewing muss persönlich Regeleinhaltung bestätigen Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) nimmt Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing persönlich in die Pflicht. Laut eines Medienberichts von heute muss er künftig einmal im Jahr der Aufsicht bestä‐ tigen, dass sich das Geldhaus an mit der SEC getroffene Vereinbarungen hält. Dies sei eine Folge der früheren Verfehlungen der Bank, die vor Sewings Amtsantritt stattfanden, hieß es. Ein Banksprecher betonte, das Einver‐ ständnis des Geldhauses zur SEC-Anordnung zeige die Zusammenarbeit mit den Regulatoren und das Engagement für Compliance. [bloomberg.com] Hufeld will Zahlungsdienstleister schärfer kontrollieren Der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Felix Hufeld, hat strengere Regeln für Zahlungsdienstleister angemahnt. "Die aufsichtsrechtlichen Instrumente müssen speziell im Payment-Bereich verschärft werden", sagte er heute während einer virtuellen Konferenz der Ratingagentur Standard & Poor’s. Bislang gebe es noch zu viele Schlupflöcher für Technologie-Unternehmen. [de.reuters.com] Mustier schließt Fusionen aus Jean Pierre Mustier, Chef der HypoVereinsbank-Mutter UniCredit, will nicht in die Konsolidierung der europäischen Bankbranche eingreifen. "Wir haben eine klare Nachricht: Keine Fusionen und Übernahmen", sagte er heute Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief während einer Online-Konferenz. Sein Haus werde sich auf den eigenen Umbau konzentrieren. Überschüssiges Kapital werde UniCredit eher dafür verwenden, Aktien zurückzukaufen, wenn die Aufsichtsbehörden dies wieder erlaubten. [handelsblatt.com] Krämer: EZB wird Fed nicht folgen Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, geht nicht davon aus, dass die EZB formell eine Strategie der durchschnittlichen Inflationssteuerung beschließen wird. Eine solches Vorgehen hatte vor Kurzem die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) angekündigt. Laut Krämer hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde einen entsprechenden Schwenk gestern auf einer Konferenz in Frankfurt auch nicht signalisiert. "Nach unserer Interpretation hat sich die EZB-Präsidentin gestern in keiner Weise festgelegt", schrieb der Ökonom in einem heute veröffentlichten Kommentar. [finanzen.net] Der Tweet des Tages Der Oktober steht ganz im Zeichen von #Cybersicherheit. Der europäische Aktionsmonat #EuropeanCyberSecurityMonth will aufklären und sensibili‐ sieren zum Schutz vor #Onlinebetrug. Hier gibt's unsere Tipps zur Abwehr von #cybercrime: go.bdb.de/xKqBM @BSI_Bund @CyberAllianz [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt So bringen Sie Passworträuber zur Verzweiflung Dass "qwertz" oder "123456" keine geeigneten Passwörter sind, sollte sich herumgesprochen haben. Doch was ist ein wirklich sicheres und wie können User sich Dutzende unterschiedliche Passwörter merken? Experten empfehlen eine Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen für ersteres. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Ein Passwortmanager speichert die Zugangsdaten sicher ab, die dann mit einem Masterpasswort abgerufen werden können. Weitere Tipps und warum der Satz "Ich gehe morgens ins Büro und mache um 18 Uhr Feierabend" Passworträuber in den Wahnsinn treiben kann, lesen Sie hier: [impulse.de] Was morgen wichtig wird In Brüssel endet der Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU). Der Nachschlag Was Arbeits- und Steuerrecht für das Homeoffice bedeuten Die meisten werden sich wohl inzwischen an das Arbeiten von zu Hause aus gewöhnt haben. Doch bei vielen herrscht Unsicherheit, welche arbeits- oder steuerrechtlichen Vorschriften gelten. So darf beispielsweise ein Arbeitgeber nicht einseitig das Arbeiten im Homeoffice anordnen. Eine schriftliche Anweisung im gegenseitigen Einvernehmen kann allerdings Steuervorteile bringen. Welche Arbeitszeiten in der Wohnung gelten und warum Kurzarbeiter bei berufsbedingten Anschaffungen vorsichtig sein müssen, lesen Sie hier: [karriere.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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