BLICKPUNKT - St. Josef-Stift Sendenhorst
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1|23 BLICKPUNKT St. Josef-Stift Sendenhorst · Pflege- und Betreuungsnetzwerk Sendenhorst · Reha-Zentrum am St. Josef-Stift Januar 2023 Zwei Großprojekte eröffnet: Parkerweiterung und Parkplatz Spitzenwerte bei Picker-Patientenbefragung Reha C: Blick auf erste Visualisierungen Bewohner-Krippe fürs Museum auserkoren
INHALT 3Strom im Tank: Im Blickpunkt Inhalt Der neu gestal- tete und er- weiterte Park- platz bietet auch 24 Lade- punkte für E-Autos. Seite 4 3Energiekonzept 2030: Das Erweiterung von Parkplatz und Park offiziell abgeschlossen . . . . S. 4 Krankenkassen schließen Qualitätsverträge zu Knie- und Hüftgelenkersatz . . . . . . . . . . S. 7 Nachhaltiges Energie- Gesamtkonzept erstellt . . . . . . . . S. 8 Mitarbeitertag 2022 . . . . . . . . . S. 12 Video-Brille nimmt Patienten Angst während OP . . . . . . . . . . . S. 20 St. Josef-Stift Erste Entwürfe für die Reha C . . S. 26 erstellt ein Gesamtkonzept Patientenzufriedenheit: für die lang- 99% Weiterempfehlung . . . . . . . S. 28 fristige Energie- versorgung. Rückblick Seite 8 Infobroschüren zur Pflegeausbildung . . . . . . . . . . . . S. 16 Orthopädenkongress mit 3Information & Know-how aus Sendenhorst . . S. 18 Kommunikation: „Letzte Hilfe“-Kurs nimmt Der Mitarbeiter- tag bot einen Ängste und Unsicherheiten Überblick über vor dem Thema Tod . . . . . . . . . S. 40 alle aktuellen Großprojekte. Krippe des St. Elisabeth-Stifts Seite 12 schafft Sprung ins Museum . . . S. 41 St. Elisabeth-Stift: Dank an Ehrenamtliche und Jubilare . . . . . . . . . . . . . . . . S. 42 St. Josefs-Haus: I M P R E S S U M 3OP mit Film- Würdigung der Ehrenamtlichen Herausgeber: programm: St. Josef-Stift Sendenhorst Bei Regional- und Jubilare . . . . . . . . . . . . . . . . S. 42 Orthopädisches Kompetenzzentrum anästhesien St. Magnus-Haus: Wirbelsäulenzentrum können sich Rheumatologisches Kompetenzzentrum Patienten mit Trauer um Schwester Nordwestdeutschland Endoprothesenzentrum Münsterland einer VR-Brille M. Augustini . . . . . . . . . . . . . . . . S. 45 Westtor 7 ablenken. Dankeschön an Ehrenamtliche 48324 Sendenhorst Telefon 02526 300-0 Seite 20 und Jubilare . . . . . . . . . . . . . . . . S. 45 verwaltung@st-josef-stift.de www.st-josef-stift.de St. Josef-Haus: Redaktion: Ukrainische Familie Bettina Goczol Jana Sobolewski findet Obdach . . . . . . . . . . . . . . S. 47 Telefon 02526 300 -1116 3Dankeschön: presse@st-josef-stift.de Ob Jubilare oder Ehrung der Ehrenamtlichen Layout: Ehrenamtliche – und Jubilare . . . . . . . . . . . . . . . . S. 48 Löhrke & Korthals, Ascheberg ihre Arbeit wird Nachweis externer Fotos: im Pflege- und Jubilare und Ruheständler Seite 2: © Ms.Moloko – Adobe Stock.com Seite 10: © ChrWeiss – Adobe Stock.com Betreuungsnetz- im St. Josef-Stift . . . . . . . . . . . . . S. 50 Seite 16: © stockpics – Adobe Stock.com werk gewürdigt. Seite 18: © Julia Bidder Schatzkammer Archiv: Seite 22: © Larysa – Adobe Stock.com Seite 42 Seite 47: © Gorilla – Adobe Stock.com Das Geheimnis des Oratoriums S. 54 Auflage: 1.850 Exemplare Einblick Erscheinungsweise: vierteljährlich Therapie-Team im St. Josef-Stift 7 Titelfoto: Für die feierliche Parkerweiterung des St. Josef-Stifts durchtrennten Werner Strotmeier (Kuratoriumsvorsitzender), und Reha-Zentrum . . . . . . . . . . . S. 34 Für eine bessere Lesbarkeit der Texte wird Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann und Technischer Leiter Familiengeschichten: an vielen Stellen ausschließlich die männ- Peter Kerkmann (vorne v.l.) das rote Band. 17.500 Quadratmeter liche Form verwendet. Wir möchten dar- Generationenpaare im Stift . . . . S. 38 auf hinweisen, dass die weibliche Form naturnah gestaltete Fläche stehen Patienten und Mitarbeitenden selbstverständlich mit eingeschlossen ist. zusätzlich zur Verfügung. (s. Bericht ab Seite 4) 2 | Blickpunkt 1.2023
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eihnachten steht vor der Tür und das Jahr einen gemeinsamen Entwurf für eine konsequente W 2022 neigt sich dem Ende entgegen. Dies- mal wird es viele Rückblicke geben, die das Jahr in keinem so guten Licht erscheinen lassen. An Weiterentwicklung gibt. Dabei kann uns die gute Stimmung im Haus helfen, dass wir auch in Zukunft Menschen dafür begeistern, mit uns gemeinsam dieser Stelle soll deshalb nicht von der Corona- Patienten und Bewohner mit Kompetenz und Herz Pandemie, dem furchtbaren Krieg und dem Klima- zu behandeln, zu pflegen und zu betreuen. wandel die Rede sein, sondern wir wollen uns auf das Wir können uns alle darauf freuen, dass mit den en- besinnen, was uns trotz dieser schwierigen Ereignisse gagiert ins Auge gefassten Planungen für die Weiter- gelungen ist. entwicklung des Diagnostikzentrums, der operativen Die Betreuung unserer Patientinnen und Patienten Bereiche und des Reha-Zentrums auch weiterhin ist trotz vieler Krankheitsepisoden und entsprechen- attraktive Arbeitsbedingungen geschaffen werden. der Krankheitsausfälle wieder hervorragend gewe- Und auch im Pflege- und Betreuungsnetzwerk wer- sen. Die Patientinnen und Patienten danken es uns den die verlässlichen Angebote für die Bewohnerin- jeden Tag, und wir finden es auch in externen Patien- nen, Bewohner und Gäste weiterentwickelt: Sie ge- tenbefragungen widergespiegelt. Wie schaffen wir ben Sicherheit und schaffen eine Atmosphäre zum das bloß? Ob es der gute Geist des St. Josef-Stiftes ist, Wohlfühlen. die guten strukturellen organisatorischen Vorausset- Zum Ende dieser Zeilen blicke ich persönlich auf 26 zungen, die wir hier vorfinden, oder auch unser spiri- Jahre St. Josef-Stift zurück und empfinde Dankbarkeit tueller Hintergrund? Auf jeden Fall ist es die persönli- für unseren besonderen Zusammenhalt und die per- che Motivation jeder und jedes Einzelnen in unseren sönliche Unterstützung, die ich jeden Tag erfahre. Ih- Einrichtungen. Alle geben ihr Bestes. Vielleicht ge- nen allen dafür einen herzlichen Dank, eine gute lingt es auch deshalb so gut, weil wir alle gerne im Weihnachtszeit und dass das neue Jahr auch außer- Team arbeiten und Interdisziplinarität im St. Josef- halb des St. Josef-Stifts für die Welt einen besseren Stift wirklich gelebt wird. Verlauf nimmt, als wir es 2022 erlebt haben. Im Rückblick auf die letzten Jahre ergibt sich auch die wohlbegründete Zuversicht, mit der wir die wei- tere Entwicklung des St. Josef-Stifts und seiner Ein- richtungen ins Auge fassen und die Zukunft planen. Wichtig erscheint bei diesem Prozess, dass alle Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter sich mit ihren Ideen und Prof. Dr. Michael Hammer ihren Kompetenzen einbringen können und dass es Ärztlicher Direktor Blickpunkt 1.2023 | 3
IM BLICKPUNKT St. Josef-Stift investierte 2,5 Mio. Euro Zwei Großprojekte offiziell abgeschlossen / Qualität für Patienten und Mitarbeitende Das St. Josef-Stift Sendenhorst hat am 14. Oktober 2022 ein bedeutendes Infrastrukturprojekt offiziell eröffnet: 2,5 Millionen Euro investierte die Fachklinik in die Erweiterung des großen Krankenhausparks um weitere 17.500 Quadratmeter und in die Neugestaltung des Parkplatzareals mit einem doppelt so großen gebührenfreien Parkplatzangebot von nunmehr 640 Stellflächen. Insgesamt wurden drei Hektar Fläche naturnah gestaltet und bepflanzt. „Beide Komponenten der Investition stellen auch für die Zukunft sicher, dass unsere Parklandschaft und das Parkplatzangebot große Qualitätsfaktoren für Patienten, Mitarbeitende und Gäste bleiben“, erklärte Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann. Im Beisein von Vertretern aus Politik, Kreis, Planern, Firmen und Mitarbeitenden wurde symbolisch das rote Band für die Parkerweiterung durchschnitten und eine rote Schleife um die neuen Ladesäulen für E-Autos gelöst. Unmittelbar nach der feierlichen Eröffnung der Parkerweiterung nutzten die ersten Patientinnen die Gelegenheit und liefen für ihr Gang- training in den na- turnah gestalteten neuen Parkteil. it der Erweiterung wächst schlupf bietet. Oberstes Prinzip war bei, unterstrich Klemann die hohe M der Park für das Kranken- haus und Reha-Zentrum auf eine Gesamtfläche von 62.000 Qua- die naturnahe Gestaltung, die den Stiftspark um eine weitere Natur- und Erlebniskomponente bereichert. In Aufenthaltsqualität. Im neuen Parkteil wurden 6.000 Quadratmeter neu eingesät, darunter dratmetern. Im Erweiterungsteil ent- der Rückmeldung der Patienten stellt allein 1.000 Quadratmeter heimische stand eine naturnahe Parklandschaft der Park einen großen Qualitätsfaktor Sträucher, eine Streuobstwiese mit 20 mit ökologisch hochwertiger Bepflan- dar und wird auch intensiv von den alten Obstsorten, einer Reihe Kopf- zung, die standorttypisch ist und vie- Therapiegruppen des Reha-Zentrums weiden sowie einem Bienenparadies, len heimischen Insekten, Amphibien genutzt. Der Blick ins Grüne trage bestehend aus 2.200 Apfelrosen, die und Vögeln Nahrung und Unter- auch zur Gesundung und Erholung eine 220 Meter lange Wildrosenhecke 4 | Blickpunkt 1.2023
in Erweiterung von Park und Parkplatz bilden. Erschlossen werde der neue Parkbereich durch 350 Meter wasser- gebundene Wege. Auch die neue Parkplatzgestaltung für Patienten, Mitarbeitende und Gäste fügt sich mit mehr als 80 zu- sätzlich gepflanzten Amberbäumen und Eschen harmonisch in die Land- schaft ein. Die Anzahl der Stellflächen hat sich durch eine günstigere Nut- zung des Platzangebots von ur- sprünglich 324 Stellplätzen (Kern- parkplatz) auf nun 640 Plätze nahezu „Beide Projekte sind eine wichtige und nachhaltige Investition in die Infrastruktur Die neuen E-Ladesäulen wurden freigegeben. Im Bild v.l.: Werner Strotmeier, Peter Kerk- mann, André Hackelbusch (Leiter Kreisumweltamt) und Dr. Ansgar Klemann. des St. Josef-Stifts. Andernorts würde man vielleicht von einem ,Doppel-Wumms‘ arbeitende ist ein kostenfreies Parkan- verwendet, wurden 86 zusätzliche sprechen“ gebot am Haus ein großer Vorteil. Solitärbäume gesetzt, 3.000 Quadrat- Die Erweiterung wurde auch ge- meter Fläche neu bepflanzt oder ein- Kuratoriumsvorsitzender Werner Strotmeier nutzt, um die bestehenden Zufahrts- gesät und 130 Meter Hainbuchen- wege und Rangierflächen zu vergrö- hecke angelegt. Regenwasser wird ßern. Unter Nachhaltigkeitsaspekten über 1.500 Quadratmeter Versicke- verdoppelt. Außerdem konnte die wurde vorhandener Boden wieder- rungsmulden dem Naturkreislauf zu- Stellplatzbreite von 2,35 Meter auf 2,60 Meter vergrößert werden. Ein weiterer Pluspunkt: 24 öffentliche Ladepunkte für E-Autos wurden neu geschaffen. Hier investierte das Stift 350.000 Euro, von denen 120.000 Eu- ro öffentlich gefördert wurden. Für Mitarbeitende ist eine große Fahrrad- garage mit 50 Stellplätzen und Lade- möglichkeiten für E-Bikes entstanden. Parken unter freiem Himmel, gebüh- ren- und barrierefrei ist für die Patien- ten, die aus dem gesamten Bundesge- biet anreisen, ein großes Qualitäts- merkmal. Ein enges, gebührenpflichti- ges Parkhaus wirkt besonders für die überwiegend älteren Patienten und Feierlichkeit mit „Doppel-Wumms“: Erst wurde die Parkerweiterung eröffnet (Bilder oben) Besucher abschreckend. Auch für Mit- und anschließend der neu gestaltete und erweiterte Parkplatz. Blickpunkt 1.2023 | 5
IM BLICKPUNKT Impressionen vom Festtag am 14. Oktober 2022: Nach dem offiziellen Teil stießen Mitarbeitende auf die Parkerweiterung und den neu gestalteten und vergrößerten Parkplatz an. Für alle gab es einen Mittagsimbiss und weitere Informationen zu den Projekten. rückgegeben oder im naturnahen kunft. „Alle Investitionen sind ein Bei- In der Geschichte des St. Josef-Stifts Regenrückhaltebecken gespeichert. trag im Sinne unserer Nachhaltig- war dies die größte Baustelle ohne „Beide Projekte sind eine wichtige keitsstrategie: Für die Zufriedenheit Kran. Strotmeier: „Wer den Kran ver- und nachhaltige Investition in die In- unserer jährlich 37.000 stationären misst, muss nicht mehr lange warten. frastruktur des St. Josef-Stifts. Andern- und ambulanten Patienten und für Im nächsten Jahr werden die Kräne orts würde man vielleicht von einem die Attraktivität unserer Arbeitsplätze.“ am St. Josef-Stift wieder stehen: Für ,Doppel-Wumms‘ sprechen“, merkte Strotmeier dankte v.a. dem Techni- die Reha-Erweiterung und perspekti- Kuratoriumsvorsitzender Werner schen Leiter Peter Kerkmann, der sich visch auch für den Neubau an der Strotmeier an. Sie seien gleichrangig mit großem persönlichen Engage- Pennigstiege.“ mit den parallel umgesetzten milli- ment für das Gelingen der Projekte onenschweren Investitionen in die einsetzte, sowie Hauswirtschaftslei- digitale Infrastruktur des Stifts mit flä- tung Roswitha Mechelk, den Hand- chendeckender WLAN- und Mobil- werkern sowie dem Landschaftsarchi- funk-Verkabelung und IT-Sicherheit tekten Stephan Schwarte und den sowie in Energiekonzepte der Zu- ausführenden Firmen. 6 | Blickpunkt 1.2023
Krankenkassen schließen Qualitätsverträge zu Knie- und Hüftgelenkersatz St. Josef-Stift Sendenhorst ist bei Endoprothetik Partner der TK und weiterer Kassen as St. Josef-Stift Sendenhorst sammenhang von relevant hohen D hat mit der Techniker Kran- kenkasse (TK) einen Qua- litätsvertrag für den Bereich Fallzahlen und Behandlungsqualität. Die Qualitätskooperation mit der Techniker Krankenkasse soll im Knie- und Hüft-Endoprothe- März 2023 mit einer sechsmo- tik geschlossen. Damit hat natigen Nullwertmessung be- die Techniker Krankenkas- ginnen, der Echtbetrieb soll se das vom Gesetzgeber dann im September 2023 gewollte Instrument für den Bereich der Endo- QUALITÄTS starten. Initiiert wurde das Projekt von dem Unterneh- prothetik umgesetzt mit men Heartbeat Medical, dem Ziel, eine sehr gute das auch die technische Behandlungsqualität si- VERTRÄGE Begleitung übernimmt. Auf cherzustellen, postopera- Seiten des St. Josef-Stiftes tive Komplikationen zu befassen sich insbesondere vermeiden, die Revisionsra- Dominik Gutry (Projektma- te zu senken und damit letzt- nagement) und Anne Homann endlich die Lebensqualität der (Umsetzung) intensiv mit dem Patienten zu steigern. Das St. Jo- Thema. Die Ergebnisse des Monito- sef-Stift gehört zusammen mit der ring werden wissenschaftlich ausge- Helios Endo-Klinik Hamburg und der wertet. Orthopädischen Klinik Volmarstein Auch andere große Krankenkassen zu dem erwählten Kreis der ersten beschäftigen sich aktuell mit dem Vertragspartner. Thema Qualitätsverträge. Dem TK- Wesentliches Ziel des Qualitätsver- Qualitätsvertrag sind mittlerweile trages PROvalue Endo ist es, den besserung u. a. auch die KKH-Versicherung, nachhaltigen Behandlungserfolg zu des Behand- DAK und BARMER beigetreten. messen, zu sichern und bei Bedarf zu lungserfolgs mit optimieren, indem die Patienten be- dem Patienten abgestimmt werden. Zum Thema reits in der Klinik und dann nach der „Mit dem neuen Qualitätsvertrag Entlassung in bestimmten Abständen werden wir uns noch weiter öffnen. Jedes Jahr werden in Deutschland ca. automatisiert nach dem Verlauf ihrer Qualität ist unsere Stärke, deshalb 400.000 Hüft- und Knieprothesen Genesung befragt werden. In diesem passen das Monitoring und die damit implantiert. Dabei ist eine Hüftendo- fortlaufenden Monitoring werden erzeugte Transparenz zu unserem prothese die am häufigsten durchge- nach einem Monat, nach drei, sechs Weg“, so Geschäftsführer Dr. Ansgar führte Operation des Bewegungs- und zwölf Monaten verschiedene Pa- Klemann. „Endoprothetikpatienten apparats. Die Rate an postoperativen rameter wie Schmerzen, Gehfähigkeit aus einem weit überregionalen Ein- Komplikationen liegt bei der Implan- und Verbesserung der Lebensqualität zugsgebiet sind bereit, weite Wege tation von Endoprothesen des Hüft- beim Patienten erhoben und den be- auf sich zu nehmen, weil sie im St. Jo- gelenks zwischen zwei und zehn Pro- handelnden Ärzten im Krankenhaus sef-Stift die hohe Qualität der Akut- zent. Das St. Josef-Stift versorgt jähr- quasi in Echtzeit zur Verfügung ge- und Reha-Behandlung in Medizin, lich 2.500 Patientinnen und Patien- stellt. Bei Unterschreiten bestimmter Pflege, Therapie und in den Prozess- ten mit Primärimplantationen an Schwellenwerte müssen dann bei Be- abläufen schätzen.“ Wissenschaftliche Hüfte oder Knie. darf frühzeitig Maßnahmen zur Ver- Studien belegten zudem den Zu- Blickpunkt 1.2023 | 7
IM BLICKPUNKT Energieversorgung neu denken St. Josef-Stift erstellt nachhaltiges Gesamtkonzept Das Thema Energieversorgung genießt spätestens seit dem Ukrainekrieg höchste Priorität auf der Agenda von Staat, Unternehmen und privaten Haushalten. Besondere Komplexität hat die Energieversorgung für energieintensive Einrichtungen der Daseinsvor- sorge, wie es zum Beispiel Krankenhäuser und in Teilen auch Altenheime sind. Eine Drosselung des Energieverbrauchs findet dort Grenzen, wo die Gesundheit und das Leben von kranken und pflegebedürftigen Menschen in Gefahr sind und wo mit auf- wändiger Technik diagnostische, therapeutische und operative Gesundheitsleistungen erbracht werden. Bereits vor der Energie- preis-Explosion hat sich das St. Josef-Stift auf den Weg gemacht, um unter dem Arbeitstitel „Energieversorgung 2030“ den Energiebedarf zu analysieren und alle optionalen Bausteine einer nachhaltigen und langfristigen Energieversorgung und eigenen Energieerzeugung abzuwägen. eim Thema Energiekosten ste- B cken Krankenhäuser in einer be- sonderen Klemme. „Durch die in den DRG festgelegten Fallpauscha- len können wir die gestiegenen Ener- giekosten nicht über den Preis an die Kostenträger weitergeben und refi- nanzieren“, erklärt Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann eine Besonderheit. Eine Verdopplung der Energiekosten im siebenstelligen Bereich könnte demnach Krankenhäuser in finanziel- le Schieflage bringen, wie es etwa auch die Deutsche Krankenhausge- sellschaft befürchtet und einen ent- sprechenden Appell an die Politik sandte. Für die Einrichtungen auf Das blaue Notstromaggregat ist mit Blick auf die Energiekrise wichtiger denn je. Im Bild (v.l.): dem Sendenhorster Campus – Kran- Technischer Leiter Peter Kerkmann, sein Stellvertreter Daniel Hinz und Geschäftsführer Dr. kenhaus, Reha-Zentrum und St. Elisa- Ansgar Klemann. 8 | Blickpunkt 1.2023
Peter Kerkmann erläutert die Funktionsweise des Notstromaggregats, das bei Stromausfall Blick in die große Energiezentrale mit dem auf dem Stiftscampus die Notversorgung übernimmt. Blockheizkraftwerk. schon vor der aktuellen Gaspreiskrise tenziell möglichen Dächer mit So- „Bei einem Blackout-Szenario der Entschluss, die Energieversorgung larpanelen bestücken, werden wir da- ist die Grundversorgung auf als Gesamtkonzept neu zu denken mit nur einen kleinen Teil des Ge- dem Campus mit Strom und und neue Möglichkeiten der Energie - samtbedarfs decken können. Trotz- Wärme über das Notstrom- erzeugung, wie zum Beispiel Solar- dem werden wir auch diese Möglich- energie und bodennahe Geothermie keiten in das Gesamtkonzept mitein- aggregat sichergestellt.“ (Erdwärme) in Betracht zu ziehen. beziehen.“ Peter Kerkmann, Technischer Leiter Auslöser war nicht zuletzt die Be- schäftigung mit dem Thema Photo- Grenzen der Energieein- beth-Stift – und für die Altenheime in voltaik für die Aufstockung der Pfle- sparung in Krankenhäusern Albersloh, Everswinkel und Enniger- geeinrichtung St. Magnus-Haus. Hier loh belief sich die Strom- und Gas- ist ein Klein-BHKW installiert worden, und Altenheimen rechnung auf 1,5 Millionen Euro. das mit der Solarenergieanlage ge- Beim Energiesparen stoßen Kran- „In den vergangenen 20 Jahren war koppelt ist. kenhäuser, aber auch Pflegeheime an unser Ansatz, dass wir bei Neubauten Während Photovoltaik für ein Einfa- zahlreiche Gesetzes- und Hygiene- und bei der Ertüchtigung der Be- milienhaus bereits gut funktioniert, ist vorgaben, die gewisse Standards defi- standsgebäude auf Energieeinspa- sie für ein Krankenhaus lediglich ein nieren, die nicht unterschritten wer- rung geachtet haben, wie beispiels- kleiner Baustein, um den Gesamtener- den dürfen. „Die Kernaufgabe unserer weise wärmeisolierende Fassaden giebedarf zu decken. „Im bundeswei- Einrichtungen dient der Gesundheit und Fenster, LED-Beleuchtung, Steu- ten Durchschnitt aller Krankenhäuser und dem Wohlbefinden unserer Pa- erungstechnik und Komponenten, benötigt die Patientenversorgung pro die den Energieverbrauch trotz grö- Bett einen jährlichen Energiebedarf, ßer gewordenen Gebäudebestands der dem Verbrauch von drei Einfami- „Wir wollen uns auf unseren gesenkt haben“, so Technischer Leiter lienhäusern entspricht. Bezogen auf kontinuierlichen Maßnahmen Peter Kerkmann. das St. Josef-Stift entspricht unser Jah- zur Energieeinsparung nicht Die Energieversorgung erfolgt über resverbrauch pro Patientenbett circa ausruhen. Mit dem Energie- den Einsatz von gasbetriebenen Block - zwei Einfamilienhäusern“, rechnet versorgungskonzept 2030 heizkraftwerken auf dem Campus in Klemann vor. Obwohl der Verbrauch werden wir sicher nicht autark Sendenhorst sowie im St. Josef-Haus im Stift damit deutlich unterm Durch- Ennigerloh. Die BHKW-Technologie schnitt liegt, summiert sich der Jah- werden, aber wir wollen uns hat zwar eine hohe Energieeffizienz, resverbrauch für Krankenhaus und nachhaltig mit verschiedenen doch mit Blick auf die weiteren Neu- Reha-Zentrum dennoch auf die statt- Energieträgern aufstellen.“ bauprojekte Reha-Erweiterung und liche Zahl von rund 1.000 Einfami- Dr. Ansgar Klemann, Geschäftsführer OP-Anbau an der Pennigstiege reifte lienhäusern. „Selbst wenn wir alle po- Blickpunkt 1.2023 | 9
IM BLICKPUNKT brauch zu schärfen. „Was zählt, ist der Faktor Mensch: Alle Mitarbeitenden können in ihrem Arbeitsbereich ei- nen Beitrag leisten“, betont Daniel Hinz, stellvertretender Technischer Leiter, und nennt Beispiele: Licht aus beim Verlassen des Büros, PC zum Dienstschluss herunterfahren, das ei- gene Büro nicht überheizen und zum Feierabend die nicht zentral gesteu- erten Heizkörper herunterregeln. Für das neue Gesamtkonzept zur Energie- versorgung kommen alle Komponenten der Energiegewinnung in den Blick. tienten und Bewohner“, stellt Techni- scher Leiter Peter Kerkmann voran. Was passiert, wenn das Gas knapp wird? Lüftungsanlagen für den Zentral-OP sind elementar für die Vermeidung Arbeitskreise bereiten sich auf Mangel-Szenarien vor von Infektionen, ebenso der geregel- te Luftaustausch in den Patientenzim- er vergleichsweise warme Auch ein Ausfall der gasbetriebe- mern. Um Wasserleitungen vor Le- gionellenbefall zu schützen, ist für die thermische Desinfizierung regelmäßig D Herbst ließ den Gedanken an leerlaufende Gasspei- cher und in der Folge auch mögli- nen Heizkesselanlage könne über- brückt werden, da die Anlage auch hybrid mit Öl betrieben werden eine hohe Wassertemperatur von che Heizungs- und Stromausfälle kann. „Neben dem Vorhalten me- in die Ferne rücken. Dennoch dizinisch notwendiger Infrastruktu- machten sich Arbeitskreise auf mi- ren im OP oder auf der Observa- „Energieeinsparung bei Strom nisterieller, behördlicher und tionsstation sind auch Wärme, und Wärme ist eine Gratwan- kommunaler Ebene im Hinter- Licht und warmes Essen in der derung zwischen Nachhaltig- grund an die Arbeit, um mögliche Grundversorgung gewährleistet.“ keit, Gesetzgebung sowie Szenarien als Folge einer Gasman- Ein großer Pluspunkt ist die eigene Wohlbefinden der Patienten gel-Lage durchzuspielen. Als Zentralküche, deren Betrieb eben- und Bewohner.“ Worst-Case-Szenario diente dabei falls über dieselbetriebene Not- Daniel Hinz, Stellv. Technischer Leiter die Annahme eines Ausfalls von stromversorgung abgesichert ist, bis zu 72 Stunden, also drei Tage was keinesfalls ein selbstverständ- kein Strom, keine Heizung. Auch licher Standard ist. mindestens 60 Grad notwendig. Auch das St. Josef-Stift Sendenhorst ist Aktuell werden die vorhandenen eine Zimmertemperatur von 17 Grad in diese Arbeitskreise eingebunden Abläufe und Handbücher geprüft Celsius sei für Patienten und Bewoh- und prüft in abgestuften Szena- und bei Bedarf angepasst. Dabei ner kontraproduktiv. Beleuchtung rien, welche Folgen zu erwarten steht das Stift im engen Austausch muss ausreichend vorhanden sein, sein könnten und was gegebenen- mit den entsprechenden Arbeits- damit niemand stürzt und sich ver- falls noch zusätzlich benötigt wird, kreisen auf Kreis- und Stadtebene. letzt. Die Außenbeleuchtung des um Ausfallsituationen zu bewälti- „Mit dem Kreis Warendorf, der Kirchturms und der historischen gen. Stadt Sendenhorst und der Feuer- Stiftsfassade ist dagegen seit Kurzem „Im St. Josef-Stift verfügen wir wehr gibt es eine sehr gute Vernet- von 22 bis 6 Uhr ausgestellt – in der über ein Notstromaggregat, das zung und einen sehr konstruktiven Gesamtenergierechnung hat dies auch über einen längeren Zeitraum Austausch“, lobt Geschäftsführer aber eher symbolischen Charakter. die Grundversorgung wichtiger Be- Dr. Ansgar Klemann das gemeinsa- Dennoch werden auch kleine Maß- triebsbereiche sicherstellt“, so me und vorausschauende Vorge- nahmen umgesetzt, um das Bewusst- Technischer Leiter Peter Kerkmann. hen. sein für den täglichen Energiever- 10 | Blickpunkt 1.2023
Der kleine Knigge für Nachhaltiges Heizen und Lüften in der kalten Jahreszeit! ie Energiekrise und der Klimaschutz sind zwei gute Gründe, Wärmeenergie ver- D antwortungsvoll einzusetzen. Auch in unseren Einrichtungen versuchen wir – wo es möglich ist – sorgsam mit Heizenergie umzugehen. Für dieses im Winter besonders wichtige Thema ist ein Infoblatt für alle Mitarbeiten- den entstanden. Es enthält die wichtigsten Regeln, die von den Mitarbeitenden unter Berücksichtigung der Besonderhei- ten in ihrem Arbeitsbereich umgesetzt werden. Auch für Pa- tienten gibt es eine eigene Version. Wichtig: Es soll niemand frieren, aber Heizung an und Fen- ster dauerhaft auf Kipp gilt es mehr denn je zu vermeiden. Das Infoblatt finden Sie hier: Schritte zu mehr Nachhaltigkeit So lief es bisher: In der Anästhesie So läuft es jetzt Seit 2017 hat die gelten vor allem die Anästhetika Des- Klinik für Anästhesie und Intensivmedi- fluran und Sevofluran als besonders zin ihren Sevorane-Verbrauch inner- schädliche Treibhausgase. In der Kli- halb von fünf Jahren um fast 40 % re- nik für Anästhesie und Intensivme- duziert: von ca. 42.000 Milliliter (2017) dizin wurden jährlich bis zu 42.000 auf ca. 25.000 Milliliter (Hochrechnung Milliliter Sevorane-Narkosegas ver- für 2022). Der Einsatz von Defluran braucht. Deshalb wurde überlegt, wie wurde im St. Josef-Stift sogar komplett der Verbrauch gesenkt und durch eingestellt. Alternativ wird nun verstärkt klimafreundlichere Alternativen ersetzt das Narkosegas Propofol eingesetzt. werden kann. 2017 2022 42.000 ml Sevorane 25.000 ml Sevorane (hochgerechnet) AG Nachhaltigkeit Einmal im Monat trifft sich die AG Nachhaltigkeit und bespricht aktuelle und neue Projekte zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Über die Umsetzung von Maßnahmen berichtet die AG vierteljährlich in unserem Magazin BLICKPUNKT sowie über die üblichen Kommunikationswege im Haus. Vorschläge für mehr Nachhaltigkeit sind immer willkommen. Sie haben eine Idee für mehr Nachhaltigkeit in Ihrem Arbeitsbereich? Dann schicken Sie uns gerne eine Nachricht an nachhaltigkeit@st-josef-stift.de Herzlich dankt Ihre AG Nachhaltigkeit Blickpunkt 1.2023 | 11
IM BLICKPUNKT Gut gerüstet für Herausforderung Mitarbeitertag mit Informationen und Hintergründen aus aktuellen Themenfeldern Transparente Information und Kommunikation sind zwei Grundpfeiler der vertrauensvollen Zusammenarbeit im St. Josef-Stift. An zwei Mitarbeitertagen hatten alle Mitarbeitenden im Krankenhaus und Reha-Zentrum die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren und Fragen zu stellen. Ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit zog sich wie ein roter Faden durch die Themen. Am Ende die Erkenntnis: Das St. Josef-Stift und seine Einrichtungen haben ein solides wirtschaftliches Fundament, um die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gemeinsam mit den Mitarbeitenden zu meistern. Mit der medizinischen und baulichen Zielplanung sind die Weichen auf kontinuierliche Weiterentwicklung gestellt. Der Wissensschatz der Mitarbeitenden fließt dabei in die Planungen der Erweiterungsbauten an Reha-Zentrum und Kranken- haus ein. Das Stift investiert damit weiter in die hohe Qualität der Patientenversorgung und damit auch in den Erhalt sicherer Arbeitsplätze und hoher Mitarbeiterzufriedenheit. usführlich legte Dietmar ches Fundament und auf unsere ge- gen.“ Die Case-Mix-Punkte als we- A Specht, stellvertretender Ge- schäftsführer und Leiter des Fi- nanz- und Rechnungswesens, mit meinsame Leistungsfähigkeit können wir die Herausforderungen der Zu- kunft gemeinsam angehen“, so Ge- sentlicher Gradmesser für die Leis- tungsstärke eines Krankenhauses la- gen 2021 bereits über dem Vor-Co- Zahlen und Fakten die solide wirt- schäftsführer Dr. Ansgar Klemann, der rona-Niveau von 2019. Im Reha- schaftliche Basis dar. Aus aktuellem den Tag moderierte. Zentrum überschritt 2021 die Zahl Anlass ging er auch auf die Situation Auch Ralf Heese, stellvertretender der Reha-Patienten erstmals die der Strom- und Gaskosten ein. An- Geschäftsführer, knüpfte an die konti- Grenze von 3.000. Die stationäre Re- ders als das produzierende Gewerbe nuierliche Leistungsentwicklung des ha war mit einer Belegung von 94,5 könne ein Krankenhaus die steigen- Prozent voll ausgelastet. den Energiekosten nicht an die Kos- tenträger weitergeben, da die Preise „Vertrauensvolles Miteinander lebt von Kommunikation Krankenhausplanung NRW – für Gesundheitsdienstleistungen fest- und Austausch in Systemwechsel mit offenen gelegt seien. Specht: „Kliniken benöti- gen einen Energie- und Inflationskos- beide Richtungen.“ Fragen tenausgleich.“ Dazu stehe das St. Jo- Dr. Ansgar Klemann, Geschäftsführer Ein Schlaglicht warf Ralf Heese auch sef-Stift in Gesprächen mit der Politik. auf die Krankenhausplanung NRW, „Wir haben uns kontinuierlich über die ab Herbst 2022 für die Umset- Jahrzehnte ein stabiles wirtschaftli- St. Josef-Stifts an. „Wir haben seit zung im Jahr 2024 verhandelt wird ches Fundament erarbeitet. Alles, was September 2021 keine Corona-Aus- und bundesweit Vorbild- und Pilot- wir erwirtschaftet haben, bleibt in un- gleichszahlungen mehr erhalten. Für funktion haben soll. Statt der Betten- seren Einrichtungen und wird in die uns war elementar, dass uns die Pa- zahl werden künftig Leistungsgrup- Weiterentwicklung und in die Sicher- tienten im Krankenhaus und Reha- pen für bestimmte Planungsregionen heit unserer Arbeitsplätze investiert. Zentrum weiter ihr Vertrauen schen- beplant. Kliniken müssen sich um die Im Vertrauen auf unser wirtschaftli- ken, und das ist Ihnen allen gelun- ausgeschriebenen Leistungen bewer- 12 | Blickpunkt 1.2023
gen der Gegenwart und Zukunft ben und die vorgegebenen Struktur- Kapazitäten an der Pennigstiege stell- Pennigstiege sind wegen der notwen- kriterien erfüllen. In seinen Ausfüh- te Technischer Leiter Peter Kerkmann digen Straßenverlegung deutlich rungen machte er deutlich, dass es im vor. Für den neuen Bauteil Reha C komplexer. Ein anderer Standort sei Zusammenhang mit dem System- beginnen bereits im Februar 2023 die aber nicht möglich, da die für den wechsel noch einige offene Fragen OP-Bereich notwendige Infrastruktur gibt, zum Beispiel die Berücksichti- nach dem Konzept der kurzen Wege gung von überregionalen Patienten- „Bauen ist kein Selbstzweck, nur an dieser Stelle umsetzbar sei. einzugsgebieten. sondern dient der Patienten- „Dieser Standort bietet aber auch Die hohe Qualität in der Patienten- versorgung und Mitarbeiter- die Möglichkeit, die Verkehrs- und versorgung ist und bleibt das Ziel. zufriedenheit.“ Schulwegsituation im Kreuzungsbe- Um die hohe Nachfrage bedienen reich Pennigstiege zu optimieren“, so Peter Kerkmann, Technischer Leiter und Wartelisten abbauen zu können, Kerkmann. Zugleich können mit dem setzt das St. Josef-Stift seine medizini- Anbau auch weitere Engpässe im Di- sche und bauliche Zielplanung um. agnostikzentrum, im Therapiezen- Die beiden großen Bausteine Reha- vorbereitenden Arbeiten. Baustart soll trum und im Bereich der Station A 1 Erweiterung (s.Herbst-BLICKPUNKT im dritten Quartal sein. Die Planun- und Zentralsterilisation in den Blick 2022-04) und Erweiterung der OP- gen für den Erweiterungsbau an der genommen werden. Blickpunkt 1.2023 | 13
IM BLICKPUNKT Investitionen in die IT Nachhaltigkeit und psychischen Gesundheit der Mit- arbeitenden dienen. Mit aktuellem Große Baustellen in den Bestandsge- Daniel Hinz, seit August stellvertre- Bezug zu Corona nannte er u. a. die bäuden gibt es auch im Zusammen- tender Technischer Leiter, stellte die zahlreichen Maßnahmen für ausrei- hang mit dem Ausbau von WLAN und Arbeit der neu gebildeten Arbeits- chende Schutzausrüstung und Impf- Mobilfunk. Dafür wurden sämtliche gruppe Nachhaltigkeit vor (BLICK- angebote. Eine Arbeitsgruppe nimmt Decken aufgenommen und dicke Ka- PUNKT 2022-04). Er skizzierte die die BGM-Themen einrichtungsüber- belbündel verlegt. Eva-Carina Gerling, Vielzahl von Energie- und Klimathe- greifend in den Blick und wird die seit diesem Jahr in der IT-Leitung, stell- men, wie zum Beispiel Optimierun- Angebote gebündelt im Intranet dar- te viele weitere Projekte vor, mit de- gen bei Beleuchtung, Wärmedäm- stellen. 2023 wird die Möglichkeit ei- nen das St. Josef-Stift in die IT-Infra- mung, Photovoltaik, Rohstoffver- nes Jobradleasings angeboten. Mar- struktur und die IT-Sicherheit inves- brauch, Speiseabfallreduzierung etc. kus Giesbers und Krankenhausseel- tiert. In den nach dem neuesten Stand Hinz: „In der Arbeitsgruppe sitzen vie- sorger Gerold Gesing stellten die der Technik erstellten IT-Sicherheits- le Berufsgruppen mit verschiedenen neuen „Sinn & Seele“-Angebote der raum wird das IT-Team neue, top- Blickwinkeln an einem Tisch. Das AG Spiritualität vor, die mit neuen aktuelle Hardware installieren – sobald Thema können wir nur gemeinsam sinnstiftenden Veranstaltungsforma- die Technik geliefert wird. Auch bei anpacken, um unsere Ziele zu errei- ten Menschen mit und ohne Reli- der Verbesserung der Schutz- und Ab- chen.“ Perspektivisch werde auch für gionszugehörigkeit ansprechen und wehrsysteme sind weitere Investitio- das St. Josef-Stift ein regelmäßiges zusammen bringen will. nen geplant. Viele PCs und Server Nachhaltigkeits-Reporting Pflicht. Pflegedirektor Niklas Wiechert lenk- wurden ausgetauscht, eine neue Ser- te den Blick auf die große Herausfor- ver-Infrastruktur aufgebaut sowie neue Mitarbeiterbindung und derung des demografischen Wandels Software und Updates installiert. Er- Mitarbeitergewinnung in der Stiftung und in den Teams. Die hebliche Arbeit kommt auch mit dem unterschiedlichen Ansprüche, Erwar- Aufbau des gesetzlich geforderten IT- Gute Patientenversorgung ist nur tungen und Erfahrungshintergründe Sicherheitsmanagements auf die Stifts- mit zufriedenen und gesunden Mitar- von jüngeren und älteren Mitarbei- IT zu. Dieses Projekt wird Eva-Carina beiterinnen und Mitarbeitern mög- tenden fordern viel Kompetenz und Gerling federführend mit externer lich. Unter der Überschrift Betriebli- Führungsgeschick von Leitungskräf- Unterstützung betreuen mit dem Ziel, ches Gesundheitsmanagement (BGM) ten, die durch entsprechende Fortbil- Risiken abzuschätzen und Abwehr- stellte Personalleiter Gregor Fauser dungen in ihrer Aufgabe unterstützt maßnahmen auszubauen. Maßnahmen vor, die der physischen werden sollen. Aber auch neue Lei- 14 | Blickpunkt 1.2023
tungs- und Führungskräfte sollen – ausbildung hat das Stift die Chance milien- und Freundeskreis sind der er- wie bisher – aus den eigenen Reihen genutzt, eigene Pflegefachmänner folgversprechendste Weg für eine Be- gewonnen und entwickelt werden. und -frauen auszubilden. Mittlerweile werbung.“ Mittlerweile sind auch Pa- „Die vorhandene Kompetenz im sind es mehr als 70 im Krankenhaus, tienten wichtige Empfehlungsgeber für Haus halten und binden – das ent- Reha-Zentrum und in den Altenhei- das St. Josef-Stift als guter Arbeitgeber, spricht unserem Leitbild und ist unser men. Aktuell bildet die Stiftung 99 weil sie bei ihrem stationären Aufent- Erfolgsweg.“ Wer sich entwickeln Auszubildende in neun Lehrberufen halt sehr intensiv die besondere möchte, könne sich an Vorgesetzte aus. In vielen Fällen waren ein Freiwil- Atmosphäre und das gute und wert- wenden. „Gemeinsam können wir die liges Soziales Jahr oder ein Praktikum schätzende Miteinander in und zwi- die Türöffner in die Ausbildung. schen den Teams wahrnehmen. Letzt- Um diese Wege zu fördern, hat das lich können alle Mitarbeitenden durch „Das Leitbild des St. Josef-Stifts St. Josef-Stift ein neues Erzählen und Empfehlen ist ein Kulturwegweiser und Bewerberportal auf den dazu beitragen, die Ar- der Klebstoff, der uns zu- Weg gebracht, mit dem beits- und Entwicklungs- sammenhält. Nach 25 Jahren offene Stellen suchma- möglichkeiten im Stift ist es an der Zeit, es zu über- schinenoptimiert auf bekannt zu machen. der Homepage veröf- Unterstützt werde dies prüfen, eventuell anzupassen fentlicht werden und ei- durch zahlreiche Akti- oder zu ergänzen.“ ne Online-Bewerbung vitäten der Öffentlich- Niklas Wiechert, Pflegedirektor mit wenigen Klicks datenschutzkon- keitsarbeit über klassische und digita- form möglich ist. Die dahinter liegen- le Kanäle. Jüngster Spross in der Me- den Prozesse werden deutlich be- dienfamilie des Stifts ist die Insta- Möglichkeiten abklopfen und indivi- schleunigt und reduzieren den Pa- gramseite, die Einblicke in die Ar- duelle Entwicklungspfade gestalten.“ pierverbrauch (BLICKPUNKT 2022- beitsbereiche des Stifts gibt. Die Rei- Der demografische Wandel und das 04). he der Azubifilme ist auf der Home- kontinuierliche Wachstum des St. Jo- Aber was ist letztendlich der aus- page und auf dem YouTube-Kanal ab- sef-Stifts bedeuten, dass viele neue schlaggebende Kick für eine Bewer- rufbar. Mehr als 31.000 Mal wurden Mitarbeitende gewonnen werden bung und die Entscheidung für das St. allein die Ausbildungsfilme abgerufen. müssen. „Ausbildung ist ein Grund- Josef-Stift? Dieser Frage ging Bettina Alle Inhalte des Stifts auf YouTube pfeiler für uns“, betonte Niklas Wie- Goczol (Öffentlichkeitsarbeit) nach. wurden seit 2020 mehr als 41.000 chert. Mit der generalistischen Pflege- „Die Weiterempfehlung über den Fa- Stunden (1.720 Tage) abgerufen. Blickpunkt 1.2023 | 15
RÜCKBLICK Alle Infos zur Pflegeausbildung Neue Broschüren beschreiben Wege und Besonderheiten Das St. Josef-Stift und das Pflegenetzwerk der St. Elisabeth-Stift gGmbH informieren in zwei Broschüren über die Pflegeausbildung. Offiziell vorgestellt wurden sie von (v.l.) Pflegedirektor Niklas Wiechert, Pflege-Ausbildungskoordinatorin Aurelia Heda, den Auszubildenden Jenny Lukas und Sandra Giesche, Netzwerkkoordinator Markus Giesbers und Netzwerk-Ausbildungskoordinator Jens Hinkemann. ie generalistische Ausbil- In den Heften finden D dung als Pflegefachmann/- frau ist seit dem Start im Jahr 2020 zum absoluten Spit- 73 Pflegeazubis: 44 im Stift, 29 im Netz- sich alle Informationen zum Berufsbild, zu möglichen Schwer- „Der Beruf der Pflege ist in den Medien oft nicht gut weg gekommen. Dabei handelt es zenreiter bei den Lehrberufen werk punkten, Einsatzstellen, sich um einen sehr vielfältigen, des St. Josef-Stifts geworden: Pflegeschulen, zu Weiter- spannenden und anspruchs- 44 Pflegeazubis im Kran- bildungsmöglichkeiten und vollen Beruf.“ Ausbildungs- kenhaus und 29 im Pflege- Dualem Studium. Auch die Be- start: 5 Termine und Betreuungsnetz- sonderheiten werden beschrie- Pflegedirektor Niklas Wiechert im Jahr werk (Stand Ok- ben: Die große Zahl an Pra- tober 2022). Was Kein reiner xisanleiterinnen und -anlei- Die Broschüren gibt es in den Ein- den Pflegeberuf aus- Frauenberuf tern, die individuell erstell- richtungen der Stiftung oder als macht und was die Aus- (mehr): ten und verbindlichen Download auf der Homepage: bildung im St. Josef-Stift 56 Frauen und Ausbildungs- und Urlaubs - u https://www.st-josef-stift.de/mitar- und den dazugehörigen Al- 17 Männer pläne. Nahezu alle Praxisein- beiter-karriere/karriere-in-der-pflege tenhilfeeinrichtungen so be- sätze können in stiftungseige- Broschüre Broschüre sonders macht, ist seit nen Einrichtungen absolviert werden Krankenhaus Netzwerk Kurzem in zwei mit dem Vorteil der Ver- 78 Praxis- Broschüren zu- lässlichkeit und fester anleiter:innen: sammengefasst. Ansprechpartner Alters- 58 in Klinik/Reha, Krankenpflege, während der ge- spanne: 20 im Netzwerk Altenpflege, Kin- samten Ausbil- 18 Jahre bis derkrankenpflege? dung. Ü 50 16 | Blickpunkt 1.2023
Wohnheimbau steht in den Startlöchern er lang ersehnte Baubeginn für das Wohnheim für D Mitarbeitende des St. Josef-Stifts steht in den Start- löchern. Vor dem Baustart untersuchten Archäolo- gen das Grundstück an der Südstraße nach Resten und Zeitzeugnissen der frühen Sendenhorster Stadtentwick- lung. Bis zum Jahr 2024 werden an der Südstraße 36 Ein- zelapartments entstehen, die neuen Stiftsmitarbeitenden von außerhalb das Ankommen in Sendenhorst erleichtern sollen. Mit dem preiswerten Wohnangebot besteht die Möglichkeit, sich zu orientieren, Kontakte zu anderen Stiftsmitarbeitern zu knüpfen und sich ohne Zeitdruck auf dem Woh- nungsmarkt eine eigene Wohnung zu suchen. Mit dem Wohnheim kommt das St. Josef-Stift dem stei- An der Südstraße 19 entstehen 36 Einzel- apartments für Mitarbeitende. Vor dem genden Bedarf nach Wohnmög- Baustart mussten zunächst archäologische lichkeiten entgegen, zumal das alte Grabungen abgewartet werden. Wohnheim auf dem Stiftscampus renovierungsbedürftig ist. Mit technischem Know-how und Teamwork Wasserschaden schnell erkannt und beseitigt asserschäden sind ärger- spruchsvollen Bereichen passieren, Ein Glück ist es hingegen, wenn es W lich – umso mehr, wenn sie in hygienisch an- wo Patienten versorgt oder mit me- dizinischen Geräten gearbeitet wird. ein technisches Team im Haus gibt, das sofort die Schadensbegrenzung und -behebung in Angriff nimmt. So geschehen im November, als sich ein Druck schlauch in der Zentral- sterilisation des St. Josef-Stifts löste und Wasser in das darunterliegende Diagnostikzentrum lief und hier ins- besondere die Röntgenabteilung und das Labor traf. Schnelligkeit, Ortskenntnis und Absprachen auf kurzen Wegen ermöglichten es, dass die betroffenen Gebäudebereiche schnell eingegrenzt und die Schäden im guten Zusammenspiel von haus- eigenen Handwerkern und externen Firmen beseitigt werden konnten. Teilweise wurde sogar am Wochen- ende gearbeitet, damit der Betrieb in den betroffenen Bereichen so Auf kurzem Wege wurden zwischen OP-Management, Zentralsterilisation und Technischem schnell wie möglich wieder normal Dienst besprochen, wie der Wasserschaden schnellstmöglich behoben werden kann. laufen konnte. Blickpunkt 1.2023 | 17
RÜCKBLICK Orthopädenkongress mit Know-how aus Sendenhorst Dr. Ludwig Bause und Dr. Hartmut Bork sprachen in Berlin issen aufnehmen, Wissen W vermitteln, Netzwerke knüp- fen. Der Deutsche Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie ist auch für die Orthopäden und Rheu- maorthopäden ein wichtiger Termin im Jahreskalender. Es ist der größte Kongress seiner Art in Europa, selbst unter Coronabedingungen nahmen 8.000 Medizinerinnen und Mediziner teil. Mit Vorträgen und einem Vorsitz waren aus Sendenhorst auch die Chefärzte Dr. Ludwig Bause (Rheu- maorthopädie) und Dr. Hartmut Bork (Reha-Zentrum) vertreten. In der hochrangig besetzten Ses- sion „Endoprothetik in der Rheuma- tologie – Was der Orthopäde und der Unfallchirurg wissen sollte“ Dr. Ludwig Bause war mit drei Vorträgen beim Orthopädenkongress in Berlin präsent und vertrat dort die Spezialdisziplin Rheumaorthopädie. sprach Dr. Ludwig Bause zum The- ma „Was gibt es operativ zu beach- ten?“ und referierte zu Besonderhei- Auf besonderen Wunsch wiederhol- mut Bork auf dem Kongress die Mit- ten, die in der allgemeinen Orthopä- te Bause in der Session „Schnittstelle gliederversammlung der Sektion Re- die und Unfallchirurgie nicht überall ambulant/stationär“ seinen Vortrag habilitation und physikalische Thera- ausreichend bekannt und gewürdigt „Hüft-TEP: Fast track auch beim pie. Im Zentrum standen rehabilita- sind. Zum Motto des Kongresses Rheumatiker?“. Fast track ist ein Be- tionsspezifische Themen auch berufs- „Mit Begeisterung für unsere Patien- handlungspfad in der Chirurgie und politischer Art, da der Sektionsvor- ten“ passend trat auch eine Patientin Orthopädie zur Verbesserung der Pa- stand häufig Stellungnahmen für den auf und berichtete, dass sie als Ju- tientenversorgung durch eine intensi- gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gendliche das Glück gehabt habe, ve interdisziplinäre Zusammenarbeit abgeben bzw. Anfragen vom Bundes- früh behandelt worden zu sein und unter besonderer Einbindung und gesundheitsministerium beantworten somit viele Spätfolgen vermieden Schulung der Patientinnen und Pa- muss. werden konnten. Dass die Behand- tienten. Die Verweildauer in der Kli- Bork organisierte und leitete zudem lung in Sendenhorst erfolgte, gab sie nik ist dadurch deutlich reduziert die Sitzung zum Thema „ICF in der auf Nachfrage aus dem Publikum worden. Insofern stimmt „fast“. Be- Traumarehabilitation“. Hier geht es preis. sondere Umstände rheumatischer Er- um Prognosefaktoren, die nach ei- Beim traditionellen Patiententag der krankungen erfordern jedoch mehr nem Polytrauma das Behandlungser- Deutschen Rheuma-Liga – diesmal Aufwand und Zeit, so dass Bause für gebnis positiv, aber auch negativ be- auch im Beisein der drei Kongress- die Rheumaorthopädie eine Umbe- stimmen können, und um die Frage, präsidenten – standen „Hand und nennung in „Best track“ statt „Fast was man in der Rehabilitation dieser Fuß“ im Mittelpunkt. Bause griff das track“ anregte. Patienten frühzeitig berücksichtigen Thema in seinem Vortrag „Ursachen Als Mitglied im Vorstand der Deut- muss, damit eine gute Wiedereinglie- für Schmerzen an Händen und Fü- schen Gesellschaft für Orthopädie derung mit beruflicher und sozialer ßen“ auf. und Unfallchirurgie leitete Dr. Hart- Teilhabe gelingt. 18 | Blickpunkt 1.2023
Sendenhorst als Tor zur Welt Hospitantin aus Paraguay in der Kinderrheumatologie des St. Josef-Stifts as St. Josef-Stift ist im Bereich dem Austausch, sagt Windschall: spiel ein bestimmtes Medikament D der Kinder- und Jugendrheu- matologie auch international bekannt. Das war auch der Grund für „Denn die Hospitanten stellen uns auch Krankheitsbilder aus ihrer Hei- mat vor, die wir gemeinsam betrach- dort nicht zur Verfügung steht. Da gilt es Alternativen zu finden.“ „Für die Hospitanten hier im St. Jo- Najat Ali Hijazi Roman aus Paraguay, ten.“ 2023 wird der Chefarzt selbst für sef-Stift bieten sich gute Weiterbil- ihren medizinischen Horizont in der einen Ultraschallkurs nach Paraguay dungsmöglichkeiten“, erklärt Wind- Klinik für Kinder- und Jugendrheuma- reisen, um sein Wissen dort zu teilen. schall. Der fachliche Austausch sei es- tologie in Sendenhorst zu erweitern. Fachlich und medizinisch verfügt senziell und für beide Seiten interes- Als die junge Ärztin, die aktuell ei- das St. Josef-Stift über das beste Wis- sant. So konnte Najat Ali Hijazi Ro- nen Abschluss im Bereich der Kinder- sen und die Ausstattung für die Be- man während ihres Aufenthalts nicht medizin anstrebt, im März 2022 in handlung von rheumatischen Erkran- nur in Sendenhorst lernen, sondern verschiedenen Zoom-Meetings mit kungen. Doch wie kann man Kinder auch an internationalen Kongressen den Sendenhorster Ärztinnen und und Jugendliche in Ländern behan- in Prag (European Paediatric Rheuma- Ärzten in Kontakt trat, war schnell der deln, in denen diese Voraussetzun- tology Congress) und Düsseldorf Gedanke geboren, sich im St. Josef- gen nicht gegeben sind? Eine Heraus- (Deutscher Kinder- und Jugend- Stift fortzubilden. Ermöglicht medizin-Kongress) teilnehmen. wurde dies durch die Zu- Doch auch in Sendenhorst sei sammenarbeit der Sendenhors- der Einblick in die interdiszipli- ter Fachklinik mit der Europäi- näre Arbeit für die Hospitanten schen Gesellschaft für pädiatri- spannend. Windschall: „Ergo-, sche Rheumatologie (PReS). Physio- oder Reittherapie sind Darüber bestehen auch Paten- beispielsweise zusätzliche und schaften mit Kliniken in Indien wichtige Behandlungsmöglich- und Paraguay. „Die Initiative keiten, die im St. Josef-Stift passt gut zum St. Josef-Stift, durchgeführt werden. Für unse- denn auch sie vertritt unsere re Kolleginnen und Kollegen christlichen Werte“, erläutert bietet das neue Ansätze für zu- PD Dr. Daniel Windschall. Ziel sätzliche Therapieformen im ei- sei es, weltweit Kindern und genen Land.“ Jugendlichen mit rheumati- Für Najat Ali Hijazi Roman schen Erkrankungen durch ei- wird der Aufenthalt sowohl nen internationalen Austausch medizinisch als auch persönlich besser zu helfen. in guter Erinnerung bleiben: Chefarzt PD Dr. Daniel Wind- „Ich bin sehr dankbar für die Er- schall und sein Team gaben fahrungen, die ich sammeln der Hospitantin einen Einblick Viele Eindrücke und medizinisches Wissen konnte Ärztin durfte, und für die einmalige Najat Ali Hijazi Roman aus Paraguay während ihrer zwei- in die medizinische Arbeit der monatigen Hospitation im Team von Chefarzt PD Dr. Chance, in diesem tollen Team Kinder- und Jugendrheumato- Daniel Windschall in der Klinik für Kinder- und Jugend- gearbeitet zu haben. Ich nehme logie. „Ob im Bereich Ultra- rheumatologie sammeln. viele Eindrücke mit nach Para- schall, Injektion oder Medika- guay.“ Der Kontakt zur jungen tion – ich habe hier viel lernen dür- forderung, der sich Daniel Windschall Ärztin, die in Paraguay im Instituto de fen“, resümiert die 28-Jährige aus der mit seinem Team stellt: „Für uns ist es Prevision Social (IPS) arbeitet, soll wei- paraguayischen Hauptstadt Asunción sehr spannend, in Videokonferenzen ter bestehen bleiben. Für die Zukunft ihren zweimonatigen Aufenthalt. mit den Kolleginnen und Kollegen sind darüber hinaus noch weitere Hos- Auch die Mediziner und Medizinerin- aus den anderen Krankenhäusern ei- pitationen beispielsweise mit Ärztin- nen in Sendenhorst profitieren von ne Lösung zu finden, wenn zum Bei- nen und Ärzten aus Indien geplant. Blickpunkt 1.2023 | 19
IM BLICKPUNKT Sommer, Sonne, Strand – OP? Video-Brille nimmt Patienten im St. Josef-Stift Angst während operativen Eingriffen Patienten, die sich für eine schonende Regionalanästhesie entscheiden, können sich während der Operation mit einer VR-Brille ablenken. Das Filmprogramm unterstützt dabei, mögliche Ängste zu reduzieren, und in vielen Fällen kann sogar die Schmerzmittelgabe reduziert werden. ropische Wälder, traumhafte mich in meinem Vorgespräch ge- tet Dr. Markus Müller. Der Oberarzt T Sandstrände oder malerische Landschaften. Es gibt viele Orte, an denen man sich als Patientin oder fragt“, erinnert sich Sylvia Marx. Eine Frage, mit der sich die 68-Jährige vor ihrer Knieendoprothesen-Operation der Klinik für Anästhesie hat die Brille bereits bei mehreren Operationen an Patientinnen und Patienten einge- Patient lieber aufhält, als in einem OP- nicht tiefer befasst hatte. Als ihr statt setzt. Mit Erfolg, wie er findet: „Eine Saal. Unter Urlaubsbedingungen ope- einer Vollnarkose schließlich eine re- Vollnarkose birgt immer Gefahren. rieren? Das geht – wenn auch nur di- gionale Anästhesie mit zusätzlicher Eine regionale Anästhesie hat den gital. Seit März bietet die Video-Brille Verwendung einer Videobrille vorge- Vorteil, dass der Patient bei Bewusst- vom Hersteller Happy-Med im St. Jo- schlagen wurde, zögerte sie nicht lan- sein ist. Einer Verwirrtheit, die insbe- sef-Stift Sendenhorst die Möglichkeit, ge: „Ich war schon immer neugierig sondere bei älteren Menschen nach als Patientin oder Patient bei regiona- und offen für neue Dinge.“ einer Narkose auftreten kann, wird len Anästhesieverfahren in Filmwelten Ob Spielfilm, Reisebericht oder Kin- damit vorgebeugt. Grund dafür ist, abzutauchen. Doch die Brille kann derserie – das Programm, das die dass die Gehirnaktivität bestehen mehr als nur Unterhaltung: Sie unter- HappyMed-Brille bietet, ist vielfältig. bleibt. Die Patientinnen und Patien- stützt dabei, Ängste zu nehmen und „Korallenriffe, Bergwelten – die Pa- ten sind fitter nach einem Eingriff.“ sogar Medikationen zu reduzieren. tientinnen und Patienten suchen sich Die Vorteile einer regionalen Anäs- „,Haben Sie sich schon Gedanken zu gerne Reiseziele aus, die sie sogar thesie ergänzen sich mit den Vorzü- Ihrer Anästhesie gemacht?‘, hat man selbst einmal besucht haben“, berich- gen der Brille, sagt Dr. Markus Müller: 20 | Blickpunkt 1.2023
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