Das kommt uns spanisch vor - Priorat Torroja
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Penfolds: Chenin Blanc: Auswärtssieg! Der perfekte Grange 2004 5 Wenn er gut wird, ist er grossartig 10 Schweizer Pinots in Deutschland 14 29. Juni N° 06/2009 Für alle, die mehr über Wein wissen wollen www.weinwisser.com Das kommt uns spanisch vor Während der Madrid Fusión, dem gastronomischen Gip- feltreffen, das im Januar zum 7. Mal in Spaniens Haupt- stadt stattfand, boten insgesamt fünf Verkostungen einen kleinen Einblick in die aktuelle spanische Weinszene. WeinWisser stellt die interessantesten Weine der Proben vor, darunter grosse Riberas und Riojas, aber auch einige Geheimtipps aus noch weniger renommierten Herkünf- Das ist Terroir: uralte Cariñena-Reben im Schiefergeröll der Finca Tosses in Torroja del Priorat ten – sowie einen genialen Pedro Ximénez. (rein, adé) Bezugsquellen, so vorhanden, finden Sie im Kasten auf Seite 9. Terroir al Límit: Weiss- und Süssweine < 30 € zum Rand stark aufhellend Die Seele des Priorat 2007 Guitian Godello Valder- und grünstichig. Hefe-, Hasel- nuss- und Karamellnoten, ras DOC, La Tapada: Klares recht dicht und mit süsser Der Südafrikaner Eben Sadie und der Münch- Grüngelb. Klare, fruchtige Würze, etwas Uhu. Vollmun- ner Dominik Huber haben sich an der Nordost- Nase, kandierte Orangen, dig, trocken, rund, getrocknete Orangenschokokekse, recht Pilze, Orangen, feine Säure, küste Spaniens auf die Suche nach dem wah- füllig, dezent laktische Noten, nachhaltig. 16/20 trinken ren Priorat begeben. Sie erzeugen nicht die Buttermilch, Mandelmilch, fei- Palo Cortado Tradición Jerez- hier üblichen Barriques-Monstercuvées mit ne frische Noten, im Hinter- Xérès-Sherry DO, Bodegas Tra- Cabernet, Merlot und Syrah, sondern trans- grund auch frische Blattkräu- dición: Bernsteinfarben, golde- portieren die einzigartigen Terroirs der klei- ter.Voller Körper, viel Extrakt, ne Reflexe. Rosiniges Bouquet, nen, von den Monsant-Bergen umschlossenen frische Fruchtnoten, kandierte etwas Uhu, recht animierend Region mitsamt ihren uralten Cariñena- und Zitrusfruchtnote, wiederum und fruchtbetont. Runder, fein- Garnacha-Reben. Das Resultat sind extrem wie mit Bitterschoko umgebe- gliedriger Gaumen, wirkt ne Zitronenmousse, im Ab- leicht und fruchtig, feinnervige tiefgründige und auch körperreiche Weine von gang recht lang, aber auch Säure, schöne Länge, feine Süs- einer atemberaubenden Frische und minerali- wuchtig. Zur Fischküche. se, dennoch trocken wirkend. schen Spannung. Absolute Weltklasse! 16/20 trinken –2010 17/20 trinken –2015 2007 Nekeas Chardonnay Cu- Palo Cortado Vos Barbadillo 2006 Torroja Vi de Poble Priorat DOQ, Terroir al Límit, vée Allier Navarra DO, Nekeas: Jerez-Xérès-Sherry DO, Bode- Torroja del Priorat: 2,5 ha in Torroja del Priorat, 60 % Helles Strohgelb. Dezent va- gas Tradición: Bernsteinfarben. Nord-, 40 % Südlagen, Schieferboden, 55- bis 75-jähri- nillig-karamelliges Bouquet Feine maderisierte Frucht, et- ge Grenache- und Carignan-Reben, Ertrag: 16 hl/ha, von hellen Früchten, fein- was Uhu, Rübenkraut. Fruch- Ausbau teilweise in französischen Eichenfässern fruchtig und frisch. Am Gau- tiger Gaumen, Trockenfrüchte, (15 % Neuholz, 85 % Zweitbelegung) sowie im 1800- men cremig und dicht, feine, wirkt süss und zugleich bone Liter-Fass, 3180 Flaschen, 14,5 % vol. Dunkles Purpur- anhaltende Säure, Zitrus- dry, würziges Finish, puristi- rubin. Reifes, fruchtintensives, anfangs fast noch mos- fruchtnoten, sortentypisch scher Typ, erinnert an Islay tiges Bouquet von kleinen, dickschaligen, konzent- und well done, gute Länge, Malt, konzentriert, mit feinem rierten dunklen, später auch roten Beeren, leicht noch etwas vom Holz geprägt Säurespiel und schöner Länge, pflaumig, tief und warmtönig, stoffig, aber auch und recht international gera- feurig. 16+/20 trinken –2015 frisch und mit klarer mineralischer Würze. Am Gau- ten, das aber gut, bleibt lange 1990 Lustau Oloroso Jerez- men voluminös, fruchtintensiv und kraftvoll, den- frisch am Gaumen und hinter- Xérès-Sherry DO, Emilio Lustau: noch seidig, klar und elegant, mit feiner, auffrischen- lässt Limettenfrüchte. Recht Dunkles Bernstein, grüne Re- der Fruchtsäure und kräftiger Tanninstruktur, super- stoffig. 16/20 2010–2012 flexe. Honig- und Nusstöne, reife Fruchtnoten, wiederum pflaumig und dunkel- Amontillado Viña el Almo Je- konzentrierte Rosinenfrucht, beerig, saftiger Abgang, im Nachklang Beerenschalen rez-Xérès-Sherry DO, Pedro Ro- Apfelkraut. Dichter, ausgewo- und warmer Trester. (33,60 E) 18/20 2011–2018 mero: Dunkel bernsteinfarben, gen fruchtig-süsser Gaumen,
WEINWISSER N° 06/2009 2 Terroir al Límit < 30 € / R i bera de l d u er o 2006 Arbossar Priorat DOQ, Terroir al Límit, Torroja elegant, animierend im Finish, 2005 Llandum Vendimia del Priorat: 1,6 ha Nordlage in Torroja del Priorat, nachhaltig, gute Struktur. 18/20 Seleccionada DO Ribera del Du- Schieferboden (Licorella), 85-jährige Reben, zu 95 % PX 1927 Dulce Viejo Montilla- ero, Bodega y Viñedo Fuentecén: Carignan, Ertrag: 12 hl/ha, Ausbau über 24 Monate Moriles DO, Alvear: Dunkel Tempranillo von flussnahen im Fuder, 1815 Flaschen. 14,5 % vol. Dunkel leuch- bernsteinfarben, gelbgoldener Kiesböden, der über 15 Mona- tendes Purpur. Tiefes, klares und vornehmes, von Rand. Gelbe Trockenfrüchte, te in französischen und ameri- rauchiger Terroir-, Fass- und Tabakwürze komplet- recht süss und einfach im Bou- kanischen Barriques ausgebaut tiertes Fruchtbouquet von reifen, mürben und auch quet, Datteln, Feigen, Trocken- wurde. 7500 Flaschen. Dichtes frischen dunklen Beeren, komplex, bemerkenswert pflaumen. Extrem konzentriert Kirschrot. Intensives reifes elegant und harmonisch strukturiert, anhaltend wür- und süss am Gaumen, essenz- Fruchtbouquet, süsse Brom- zig und frisch. Am Gaumen ganz seidige Eleganz, artige Rosinenfrucht, very beeren, etwas Leder. Am Gau- beinahe kühl, intensive, aber stets feine Fruchtnoten, charming. 16+/20 men saftig und recht dicht, fes- Kirschen, frische Walderdbeeren, saftig-elegante Tex- Pedro Ximénez Una Vida te Struktur mit kernigem Tan- tur, mit subtiler Fruchtsäure, feinnerviger Minerali- Montilla-Moriles DO, Moreno: nin und guter Säurefrische, tät und feinem, leicht kernigem Tannin, das schon Klares dunkles Bernstein mit mittlere Länge. Wirkt noch gut in den reichen Körper eingebettet ist. Durchaus grünem Rand. Feines Bouquet jung. (30 E) 16/20 2010–2013 burgundische Anmutung. Tolle Fruchtkonzentrati- von Rosinen, überreifen Pflau- 2005 Selección DO Ribera del on, im Nachklang Pflaumen. Ein sehr stoffiger, den- men, fast an Port erinnernd, Duero, Bodegas López Cristobál: noch seidig-eleganter Wein mit reifer bis mürber, feine Oxidation. Sehr dicht Tempranillo, 14-monatiger Bar- aber auch faszinierend feiner, frischer Fruchtfülle. und konzentriert, viel Pflau- rique-Ausbau, 2800 Flaschen. (54,20 E) 18+/20 2010–2020 mennoten, sehr süss, aber auch Sehr dichtes Kirschrot. Kon- 2006 Dits del Terra Priorat DOQ, Terroir al Límit, Tor- feingliedrig und elegant, mit zentriertes Fruchtbouquet, rei- roja del Priorat: 1,8 ha Südlage in Torroja del Priorat, Spiel, Rosinen und Haselnuss- fe dunkle Beeren, Pflaumen, Boden: Licorella negra (schwarzer Schiefer), 80-jähri- noten im Finish, apart. 17/20 angenehme Röstaromen, süsse ge Reben, 90 % Carignan, 14 hl/ha Ertrag. Ausbau 1982 Don PX Gran Reserva Vanille, Schokonoten. Am Gau- im Fuder für 24 Monte, ungeschönt und unfiltriert Montilla-Moriles DO, Toro Alba- men dicht und elegant, mit flei- gefüllt, 2418 Flaschen, 14,55 % vol. Dunkles Purpur- lá: Dichte, dunkle Bernstein- schiger Kirschfrucht, feinem rubin. Warmtönig-süsses, fast mostiges Bouquet von farbe. Superreife fruchtige No- mineralischem Nerv und zarter mürben Pflaumen und kleinen dunklen Beeren, sehr ten in der Nase wie am Gau- Fruchtsäure, viel Schokolade, konzentriert und mit asiatisch-orientalischen Gewür- men, sehr süss, konzentriert noch etwas trockenes Tannin, zen lockend, trotz seiner stupenden Tiefe und im- und feurig, aber auch mit im Nachklang süsse Vanille. mensen Stoffigkeit elegant und präzise, extrem Spiel, lang. 16/20 Wirkt noch sehr jung. (ca. 45 fruchtintensiv, ja fleischig. Am Gaumen sehr dicht 1927 Selección Robles Pedro CHF, 30 E) 16+/20 2011–2015 und recht süss, weich, mit fleischiger Fruchtkonzen- Ximénez Montilla-Moriles DO, 2005 Nuestro 20 Meses, DO tration und kernig-saftigem Tannin, mächtiger, kraft- Bodegas Robles: Mittlerer Bern- Ribera del Duero, Díaz Bayo Her- voller Körper, dunkle Kirschen, heisse Brombeeren, steinton. Dörrpflaumen, Rosi- manos: Tiefes Schwarzrot. Pflaumen, dennoch mit feiner Säure und lang anhal- nen, mittlere Konzentration. Mürbes, sehr präzises und tender Fruchtintensität, im Nachklang reife Brom- Am Gaumen mit Spiel und ei- konzentriertes Fruchtbouquet beeren und eingelegte Pflaumen, dezent portig, ner gewissen Leichtigkeit, von reifen Brombeeren und leichter Cola-Geschmack. (54,20 E) 18+/20 2011–2020 rund, recht elegant und fein- Dörrfrüchten, dann Nelken, 2006 Les Manyes Priorat DOQ, Terroir al Límit, Tor- gliedrig, süss. (36.60 CHF) Eukalyptus und ein Hauch roja del Priorat: 1,4 ha Nordhang in Scala Dei Zona, 17/20 Crème Caramel. Weicher, ele- Böden mit Quarz, Kalk und Lehm, knapp 50-jährige ganter Beginn am Gaumen, Reben, 100 % Grenache, Ertrag: 10 hl/ha, 24-monati- Ribera del Duero sehr gute Konzentration, biss- ger Ausbau in gebrauchten pièces, 1888 Flaschen. fester Fruchtextrakt, kräftiger, 14,55 % vol. Leuchtendes Purpur. Unfassbar frische 2005 Kirios de Adrada, Tem- aber zunächst nicht wuchtiger und feine rote Fruchtnoten im klaren, burgundisch pranillo, DO Ribera del Duero, Körper, hinterlässt einen dich- anmutenden Bouquet, Moosbeeren (Cranberrys), Adrada Ecológica: Stammt aus ten fruchtigen Geschmack am Heidekraut, Trockenblumen, zart rauchige Tabak- einer Parzelle von alten Reben Gaumen. Mehr schmeichelnd würze, warme Gesteinsnoten, stoffig. Am Gaumen auf 1000 Meter Höhe in Bioan- als spannend, und so lange der seidig und fein, mit rotbeerigen Fruchtnoten und bau. Sehr tiefes Dunkelrot mit Wein nicht zu warm getrunken rassiger Säurefrische, frischem Waldgrün, lang an- Rubinrand. Intensives, kom- wird, sind seine 15 % vol. haltendem mineralischem Nerv und feurigem Kör- plexes Bukett mit reizvoller durchaus geniessbar. (32 E) per, im Nachklang leicht betäubender Alkohol, aber reifer, klarer schwarzer Beeren- 17/20 2010–2015 keine Anzeichen von Sättigung. Ein sensationell sei- frucht und Noten von Rauch 2005 Valdrinal SQR2, DO Ri- diger, finessenreicher und rassig-frischer »Priorat-Pi- und Röstbrot. Im Mund safti- bera del Duero, Bodegas Surco: not« mit feinfruchtigem, herrlich frischem Moosbee- ger Ansatz mit reifer Brombee- Sehr tiefes Dunkelrot. Elegan- ren- und Trockenblumengeschmack. 18/20 2010–2018 re und roter Pflaume. Dann te, feinwürzig nuancierte fri- 2006 Les Tosses Priorat DOQ, Terroir al Límit, Torro- zeichnen sich feine Tannine sche Fruchtnoten, v.a. Schwarz ja del Priorat: 1,2 ha Südostlage in 600 Meter Seehö- und deutliche Mineralität ab. kirschen, dezente Röstnoten, he in Torroja del Priorat Nord, roter Schiefer (Li- Ein eleganter, gut konzentrier- bei aller Intensität recht subtil corella rojo), 67-jährige Reben, 95 % Carignan, Er- ter, dabei anregend klarer und und vielschichtig. Am Gaumen trag: 10 hl/ha, 24-monatiger Ausbau in gebrauchten frischer Wein, dem seine Hö- dicht und kraftvoll, mit dich- burgundischen pièces (228 l), gefüllt ohne Schönung henlage Charakter und grosse ten, schnell süss werdenden und Filtration, 1287 Flaschen, 14,55 % vol. Purpurru- Ausgewogenheit verleiht. (ca. Kirsch- und Brombeernoten, bin mit leuchtend rotem Rand. Klares, vornehmes 18 E) 16+/20 trinken –2015 reichlich Extrakt und Alkohol,
WEINWISSER N° 06/2009 3 Terroir al Límit R i bera del D u er o / Innovat i ve » Alte R eben « und harmonisches Bouquet von dunklen Waldbee- kräftiges Tannin. Insgesamt bera mit seidigem Gewand. ren und Kirschen, überaus delikat und frisch, mit weniger frisch und elegant als (133 E) 18/20 trinken –2018 zarter Rosmarinwürze und einer Spur kalten Rauchs. die Nase versprochen hatte. 2004 Alfa Spiga, DO Ribera Am Gaumen elegant und von geschmeidiger Saftig- (45 E) 17/20 2010–2017 del Duero, Bodegas y Viñedos O. keit, Samt und Seide, intensive reife Beerenfrucht, 2005 Vizcarra Torralvo DO Ri- Fournier: Sehr dunkles, entwi- hochfeiner Säureschwung und feinkörniges Tannin, bera del Duero, Bodegas Vizcar- ckeltes Rubinrot. Im komple- kräftiger, ausgewogener Körper, elegantes Finish, ra: 100 % Tempranillo, 18-mo- xen, leicht minzigen Bouquet langer Nachhall mit feinfruchtigen Geschmacksno- natiger Barrique-Ausbau, 5000 mischen sich reife und einge- ten von Brombeeren, Himbeeren, Moosbeeren und Flaschen. Dichtes Kirschrot. legte Früchte mit deutlicher, Kirschen. Ein grosser Grand Cru, unter allen hier Die elegante, geschliffene von Vanille dominierter Würze der vornehmste und harmonischste. 19+/20 2010–2020 dunkle Frucht wird noch von und Röstaromen. Fülliger und dunklen Röstnoten (Kaffee) weicher Gaumen, reife Brom- dominiert. Am Gaumen ele- beeren, Minznoten, recht süss Zwei grosse Kap-Weine, von denen man gant und konzentriert in der und eingängig, deutlich spür- gerne noch eine Flasche trinkt Frucht, trotz seiner Kraft und barer Alkohol, vor allem im Fi- Dichte mit feiner Säure und nish und Nachklang. (59 CHF) rein. Im Winter, wenn im Priorat nicht mehr viel zu tun ist, nachhaltigem Tannin frisch 16/20 trinken –2013 erzeugt Eben Sadie in Swartland zwei der schönsten Weine und balanciert, frische Frucht- 2003 Mirat DO Ribera del Du- Südafrikas. Ihre lateinischen Namen sind ein Bekenntnis zur noten im Nachklang. Noch ero Reserva, Bodegas Valde- Weinbautradition der Alten Welt. Die grösste Freude bereite jung, aber sehr gutes Entwick- viñas: Tempranillo von 80-jäh- Wein durch seine natürlichen Qualitäten, schrieb Columella lungspotenzial. Wird das Holz rigen Reben, 12-monatiger in seiner Abhandlung über die Landwirtschaft. Wie im Prio- noch besser integrieren. (49.50 Ausbau in französischen Bar- rat, so steht daher auch am Paardeberg die Singularität der CHF) 16+/20 2011–2016 riques, Produktion: 3000 Fla- Herkunft, die Essenz des Ortes im Fokus. Nicht die Vinifika- 2004 Regina Vides, DO Ribe- schen. Dichtes Kirschrot. Wür- tion soll sich im Wein ausdrücken, sondern Terroir. Sadie: ra del Duero, Bodegas Herma- ziges, sehr konzentriertes Bou- »Wir wollen einen frischen, geschmackvollen und feinen, nos Sastre: Unglaublich tiefes, quet, fleischig, mit dichter harmonischen Wein; einen, der seine Herkunft erfahrbar dichtes Dunkelrot, das bereits Kirscharomatik, saftig und ein- macht und der angenehm zu trinken ist – auf höchstem Ni- einen ersten Fingerzeig gibt. ladend. Am Gaumen füllig veau und zu jeder Zeit seiner Entwicklung; der Lust macht So dicht und geballt zeigt sich und recht wuchtig, dennoch auf ein zweites Glas.« auch die von dickschaligen elegant und ausgewogen, mit mürben Trauben geprägte feiner frischer Frucht und deli- 2007 Palladius WO Swartland, The Sadie Family, Südafrika: Nase, die viel Luft braucht, kater mineralischer Säure so- Chenin Blanc 45 %, Grenache Blanc 20 %, Clairette Blanc um weitere Aromen wie Min- wie sehr feinem Tannin. Hat 15 %, Viognier 10 %, Chardonnay 10 %. Vergärung und Aus- ze, schwarze Oliven, Feigen seine erste Trinkreife erreicht. bau in 500- und 600-Liter-Eichenfässern sowie im Beton-Ei. und Gewürze preiszugeben. (ca. 75 CHF) 17/20 trinken –2016 Mittleres Goldgelb. Anfangs stark reduktiv und die Karaffe Der Wein füllt den Mund mit verlangend, dann, nach Stunden, eine klare reife Frucht, vor feurigem Nachdruck, ist sam- Innovative »Alte Reben« allem Pfirsich anzeigend, dazu Kräuternoten und ein Hauch tig, voll, fast dickflüssig und süsser Vanille mit Karamellfäden, schieferwürziger Grund. mit anhaltender süsser Würze 2004 Cava Brut Gran Reserva Am Gaumen klar, mit komplexer, kraftvoller Struktur, ausgestattet. Dank der sehr al- de la Finca, Raventós I Blanc: Schmelz und salzig grundiertem Geschmack, frische, aber ten Rebstöcke und minimalen Strohgelb. Rosinen und reife reife weisse Steinobstaromen, überaus spannungsreich, nach- Erträge mit extremer Konzen- gelbe Früchte im Bouquet. Fei- haltig mineralisch und expressiv, noch sehr jung, aber mit tration und festen, kernigen, nes Mousseux, trockener, nach grossem Potenzial. Grand-Cru-Format! Erinnert in seiner re- superben Tanninen, enorme, haltiger Geschmack, hinter- duktiven, mineralischen Art an den Roussillon Matassa vom fast süsse Länge mit präziser lässt einen angenehm phenoli- ehemaligen Spice-Route-Partner Tom Lubbe sowie an den Fruchtartikulation, grosses schen Biss am Gaumen. (ca. weissen Domaine de L’Horizon, ebenfalls aus Calce/Roussil- Potenzial. (ca. 70 E) 27.50 CHF) 16/20 trinken –2012 lon. 19/20 2010–2015 18/20 2011–2022 2007 Louro do Bolo Godello 2006 Columella WO Swartland, The Sadie Family, Südafrika: 2004 A D'Anguix DO Ribera DO Valdeorras, Palacios Rafael: Purpurrubin. Klares, frischfruchtiges Bouquet, rote Kirschen del Duero, Torres de Anguix: Biowein. Helles Grüngelb. Kla- und dunkle Waldbeeren, rohes Fleisch, Edelhölzer, Kakao- 100 % Tempranillo, 24 monati- res und feines, zitruswürziges pulver, Cayennepfeffer, mit zunehmender Luft immer mehr ger Ausbau in französischen Bouquet von frischer, nicht feine Gewürznoten aus dem Orient sowie mit feiner burgun- Barriques, 2500 Flaschen. ganz reifer Ananas, Limette, discher Fruchtsüsse. Seidig-elegant und feingliedrig am Gau- Dunkles, gleichmässiges frischen Blattkräutern – erfri- men, mit schöner Fruchtkonzentration, Frische und Finesse, Kirschrot. Geschliffen elegan- schend und einladend. Fein- Brombeeren, Himbeeren, Kirschen, zart Lakritz, besitzt eine tes Bouquet, feinwürzig nach gliedriger, nachhaltiger Gau- feine Fruchtsäure, einen leicht mineralischen Schiefernerv dunklen Früchten, etwas Soja- men, wiederum pikante Limet- sowie sanfte, reife Tannine, gegen Ende stoffig und erwär- sosse, dunkle Röstaromen. Am ten- und Grapefruitnoten, fein- mend, dennoch perfekt balanciert, auch dank seiner minera- Gaumen wiederum elegant rassige Säure, feine Mineralik, lischen Frische sehr nachhaltig. Einer der allerfeinsten Rot- und balanciert, gutes Fruchtex- gute Länge. (ca. 16 E) weine Südafrikas. 19/20 trinken –2018 trakt mit unaufdringlicher Süs- 16+/20 trinken –2012 se und feinsandigem Tannin, 2006 Ossian Vino de la Tierra dank der feinen mineralischen de Castilla y León, Ossian Vides Bezugsquellen: CH: Martel AG, St. Gallen, www.martel.ch; Cave SA, Gland, www.cavesa.ch (nur Terroir al Límit) Säure mit Finessen und toller, y Vinos: 100 % Verdejo aus bio- D: Weinhandlung Kreis, Stuttgart, www.wein-kreis.de; Dallmayr, München, animierender Länge. Ein gros- logischer Produktion. Kräfti- www.dallmayr-versand.de; Calistoga Wine, Hamburg, Tel. +49 40 42910788 ser, fast fragil anmutender Ri- ges Gelb mit deutlich grünen
WEINWISSER N° 06/2009 4 Innovat i ve » Alte R eben « Reflexen. Komplexes, fein- mit bläulichem Reflex. Warme fruchtiges und frisches Bou- mürbe Beerenfrüchte (sehr rei- quet, helle Früchte, zarte Zit- fe Brombeeren), die reine, char- rusnoten. Am Gaumen rund mante Frucht. Am Gaumen ge- und komplex, körperreich, ex- schmeidig, weich, elegant, fei- traktsüss, schöne mineralische nes Tannin, zeigt im Abgang Säure, sehr lang. Vielschichti- sogar Frische und Nerv, ist an- ger, an Burgunder erinnernder genehm zu trinken, wenn auch Wein von grosser Klasse. (45– nicht sehr komplex. (30 E) 49 CHF, 90 E) 17/20 2010–2014 16/20 trinken –2012 2006 Enate Uno Chardonnay 2005 Ex Ex 7 DO Empordá- DO Somontano, Viñedos y Crian- Costa Brava, Castillo de Perela- SHAPE MATTERS zas del Alto Aragón: 100 % Char- da: 100 % Monastrell. Tiefes donnay, 20 Monate Barrique- Rubin. Rosinige Fruchtreife, Ausbau in französischer Eiche. einladend und südländisch, Kräftiges Strohgelb mit zart feinwürzige Nuancen im Un- grünem Reflex. Superreifes tergrund. Fülliger Gaumen mit und doch frisches Bouquet mit saftig frischer Frucht und fei- konzentrierter Frucht und fei- nem Tannin, angenehmes ner Karamellnuance, das Toast Fruchtkonzentrat, grüne Nu- von den Barriques ist perfekt ancen, zeigt Biss und Charak- in das Konzentrat eingewoben. ter und wirkt recht traditionell. CABERNET Am Gaumen generös und süss, Kräftiger, ausgewogener Kör- SAUVIGNON kraftvoll, unglaublich extrakt- per, gute Länge, hinterlässt de- reich und füllig, sehr lang und zent lakritzwürzige Noten. komplex, mit feiner minerali- (ca. 52 E) 17+/20 trinken –2018 scher Säurestruktur im Unter- 2006 Habla No. 5 Vino de la grund, grosses Entwicklungs- Tierra de Extremadura, Bodegas potenzial. (300–350 E) y Viñedos de Trujillo: 70 % Tem- 18+/20 2012–2018 pranillo, 25 % Cabernet Sauvi- 2003 La Val Crianza Sobre gnon, 5 % Petit Verdot. Dunk- Lías Albariño DO Rías Baixas, La les Purpurrubin. Herbwürzi- Val: Kräftiges Grüngelb. Bril- ges Bouquet, dunkle und rote lantes und konzentriertes Bou- Beeren, geschliffen und recht quet von hellen Trockenfrüch- frisch. Eleganter, fruchtbeton- ten und zarten Tropenfrucht- ter Gaumen, maschinell kon- noten. Eleganter Gaumen, saf- zentriert, noch mostig, recht tig und fruchtig, mit grünen süss, feines Tannin, well done, Noten und feiner Säure, ausge- ziemlich technisch, etwas Lak- RIESLING wogen, rund, helle Fruchtno- ritz im fruchtintensiven Nach- ten mit etwas Zitrus, wirkt klang. (40 E) 17/20 2010–2016 jetzt auf seinem Höhepunkt, 2005 Colección Vivanco Par- im Abgang etwas zu grün. (ca. celas de Garnacha DOCa Rioja, 24 E) 16/20 trinken –2010 Bodegas Dinastía Vivanco: 100 % 2001 Gran Vino de Arínzano Garnacha. Brombeerfarben. Et- DO Arínzano, Viñedos y Bodegas was Minze im dunkelbeerigen Señorío de Arínzano: 42 % Tem- Bouquet, reif und generös, et- pranillo, 40 % Merlot, 18 % Ca- was australische Anmutung. bernet Sauvignon. Dunkles, Am Gaumen ultraweicher Be- undurchsichtiges Kirschrot. ginn, sehr süss und stoffig, Leder und grüne Paprikano- würzige Noten, reifes Tannin, ten, dunkle Beeren, konzen- Toast- und Röstnoten, bewahrt triert, angenehm gereift, süsse sich noch einige Frische, wirkt Tabaknoten. Am Gaumen noch sehr jung. (46–57 E) weich und geschmeidig, 17/20 2010–2016 PINOT NOIR fruchtintensiv nach dunklen 2006 4 Kilos Vino de la Tierra Beeren und Kirschen, im Ab- de Mallorca, 4 Kilos Vinícola: gang noch immer vom Holz 85 % Cabernet Sauvignon, 15 % geprägtes Tannin, Toast- und Callet. Tiefes Violettrot. Kon- Röstnoten, daher etwas bitter zentrierte, dabei sehr präzise und leicht trocknend. und frische Schwarzbeeren- 16/20 trinken –2012 frucht, mürbe, recht würzig, 2005 Viña Pedrosa La Navilla einladend. Mittelgewichtig, WWW.RIEDEL.COM DO Ribera del Duero, Bodegas mit dichtem Beerenteppich Hermanos Péres Pascuas: 100 % und runder, eleganter Textur, Tempranillo. Tiefes Kirschrot tolle Würznoten, feinkörniges
WEINWISSER N° 06/2009 5 Innovat i ve » Alte R eben « Penfolds: Tannin, mit schönem Zug und Biss. Ein Charmeur, der sich 2006 Altos de Losada DO Bierzo, Losada Vinos de Finca: Der perfekte Grange 2004 zum grossen Wein entwickeln kann. (49 CHF, 89 E) 100 % Mencía. Extrem konzen- triertes Schwarzrot. Super 17+/20 2010–2016 dichtes und süsses Dörrfrucht- 2006 Selección Especial DOC bouquet, durchaus an Port er- Priorat, Ferrer Bobet: 90 % Ca- innernd, tief und konzentriert. riñena, 10 % Garnacha. Tiefes Am Gaumen mit elegantem Purpurviolett. Sehr präzise, su- Beginn, dann powernd, seine per konzentrierte reife dunkle Konzentration und Kraft auf- Beerenfrucht, sehr fein, delika- spielend, massives Tannin, te Würze. Am Gaumen ge- dennoch mit eleganter Frucht, schmeidig und konzentriert, im Abgang ledrig und etwas dann mit straffem Tannin, fri- adstringierend, noch sehr ju- scher Säure und jugendlicher gendlich, benötigt Zeit. (27 E) Fruchtkonzentration, noch zu- 16/20 2010–2014 rückhaltend, aber mit viel 2005 2V Premium DO Toro, Fruchtfleisch, noch pelziges Elías Mora: Tinta de Toro. Tie- Tannin. (60 E) 17/20 2010–2016 fes Schwarzrot. Nobles, natür- 2006 Taberner No. 1 Vino de lich tiefgründiges, nicht ge- la Tierra de Cádiz, Huerta de Al- machtes Bouquet, elegante balá: 80 % Syrah, 17 % Merlot, Frucht, Terroircharakter, feuri- 3 % Cabernet Sauvignon. Offe- ge Konzentration. Feurig-ele- rein. Der am 1. Mai lancierte Grange 2004 gilt schon nes, etwas an Zement und ganter Gaumen mit toll kon- jetzt als einer der grössten der Geschichte. Nicht nur Kraut erinnerndes Bouquet, zentrierter Frucht und straffem Chief Winemaker Peter Gago, der es von Berufs we- eher pflaumige Fruchtnoten, Tannin, im grossen Finale noch gen muss, sondern auch die Weinkritik, darunter der traditioneller Stil. Saftiger etwas spröde und markant. Aussie-Guru James Halliday, überschlagen sich mit Gaumen mit transparenter Ein charaktervoller Wein mit Komplimenten und Höchstbewertungen. »Der Gran- Frucht, Ledernoten, Tabak, grossen Anlagen, bei dem alles ge 2004 ist sicherlich ein Benchmark-Wein«, sagte nerviger Säurefrische und ro- ineinanderfliesst. Gewachsene, Penfolds-Kenner Andrew Caillard von Langton’s buster Tanninherbe. Kein nicht gebastelte Harmonie. Wine Auctions decanter.com. Es sei der beste Grange Schönling, aber ein Charakter. (60–70 E) 18/20 2012–2020 seit 1998 und lasse sogar den 2002er verblassen. Pe- (24 E) 17+/20 2010–2015 2005 Armas DO Calatayud, ter Gago stellt den Kultwein des Jahrgangs 2004 so- 2005 Parcela El Nogal DO Ri- Bodegas Atteca: 100 % Gar- gar auf eine Stufe mit den legendären Jahrgängen bera del Duero, Pago de los Ca- nacha. Feuriges Bouquet, sehr 1990 und 1996. Anders als in Bordeaux, wo die Pri- pellanes: 100 % Tempranillo. reife, pflaumige Frucht, Oran- meurpreise fielen, legt Penfolds beim Grange um Dichtes Schwarzrot. Überaus genanklänge, Artischocke, Chi- zehn Prozent zu und macht ihn zum teuersten jun- mürbes und intensives Frucht- corée. Sehr süss und überaus gen Grange der Geschichte. WeinWisser hat den bouquet von überreifen, ge- mächtig am Gaumen, unendli- Wein sowie zwei weitere herausragende Luxuswei- dörrten und gekochten dunk- che Fruchtmassen, Backpflau- ne des australischen Weingiganten über mehrere len Beeren sowie Backpflau- men mit Schokokleidern, im Tage verkosten können. men. Am Gaumen sehr saftig, Abgang noch etwas trocknend, süss und geschmeidig, wiede- aber dennoch mit feinem Tan- 2004 Grange South Australia, Penfolds: Was ist der rum von gekochter Frucht ge- nin. (40 E) 16/20 2010–2016 perfekte Wein? Der 2004er Grange (96 % Shiraz, 4 % prägt, Nougatnoten, noch et- La Bota de Pedro Ximénez Cabernet Sauvignon) kommt dem Ideal sehr nahe, was sprödes Tannin. (50–70 E) 1/12 No. 11 DO Jerez-Manzanilla legt jedenfalls eine Messlatte. Tiefes Purpurrubin. Im 17/20 2010–2014 de Sanlúcar de Barrameda, Equi- noblen, zart süssen Bouquet der Inbegriff eines fei- 2003 María Remírez de Ganu- po Navazos: 100 % Pedro Ximé- nen Shiraz: schmelzendes Lakritz, Kokos- und Ka- za Tinto Reserva DOCa Rioja, nez. 10,5 % vol. Dichtes dunkles kaoschimmer, frische, perfekt gereifte schwarze Bee- Remírez de Ganuza Fernando: Bernstein mit leuchtend gelbem ren, Blaubeeren, Brombeeren, schwarze Johannisbee- Tempranillo mit Graciano, Rand. Würzige, extrem konzen- ren, dahinter zarte indische Gewürzaromen, Szechu- 30 Monate Barrique-Ausbau. trierte, sirupartig-süsse Nase, anpfeffer, grüner und schwarzer chinesischer Tee, Dunkles Kirschrot. Charakter- getrocknete Steinpilze, Honig, das alles amalgamiert und von einer atemberaubend volles, sehr kernig-würziges Apfelkrautsirup. Ein feuriges, vornehmen Intensität und perfekten Balance, ein Bouquet, kein bisschen ge- essenzartiges Konzentrat mit Guss. Am Gaumen vornehmste Seide, elegante, per- schmeidig, aber konzentriert edelster Süsse und fantasti- fekt balancierte Textur mit herrlicher Fruchtintensi- und tief, mit konzentrierten schen Gelbfrucht-, Steinpilz- tät und samtigen, nicht mal auffallenden Tanninen, Kirschnoten. Am Gaumen und Mokkanoten. Der vielleicht unglaublich frisch, mit süssem schwarzem Gelee- dicht, fruchtintensiv, mit gutem beste PX, den wir je verkostet fruchtkern, ansonsten die Wiederkehr der Nasenaro- Säurebiss und markantgriffi- haben. Man sollte ihn in Finger- men. Noble Fülle, fliessende Eleganz. Ein Traum- gem Tannin, noch etwas sprö- hutmengen zu extrem süssen wein, schlichtweg perfekt und wunderschön. Man de, aber sehr charaktervoll, ker- und reichhaltigen Gerichten so- muss sich auch nicht erst hineinarbeiten, sondern nige Frucht, zieht im Finish gut wie zu den pikantesten Käsen kniet sich schon beim ersten Riechen. Und nach dem zusammen, noch jung, aber mit der Welt geniessen. Geniales, ersten Schluck will man mit ihm ins Bett. (380 CHF, grossem Potenzial. (85–90 CHF) unsterbliches Zeug! (31,50 E) 299 E) 20/20 2012–2040 18/20 2012–2020 20/20 2040–2100
WEINWISSER N° 06/2009 6 Penfol ds »Vino de Pago« – die neue Terroir-Elite Spaniens Seit 2003 gibt es im spanischen Weingesetz mit der De- nominación de Origen de Pago eine neue Kategorie für 2005 St. Henri Shiraz South Australia, Penfolds: Qualitätsweine der Spitzenklasse. Hinter der Bezeich- Blend separat vinifizierter, aber gemeinsam über 16 nung verbirgt sich ein Wein, der ausschliesslich aus Monate im grossen Holzfass ausgebauter Lagen. gutseigenen Trauben einer bestimmten Einzellage ge- Mittleres Purpurgranat. Genial feine und präzise keltert wurde und die Eigenschaften dieser Herkunft, Frucht, super seidig und mit vornehmer Süsse, rote insbesondere ihr besonderes Mikroklima, verlässlich und dunkle Beeren, angenehm frisch und feinwür- auf höchstem Qualitätsniveau reflektiert. zig, in der Tiefe rohes Fleisch und eine Spur Grafit. Herrlich feiner, eleganter Gaumen mit sich unmerk- Mit den Grandes Pagos de España – den grossen Terroirweinen lich zusammenziehender Fruchtkonzentration, Kir- Spaniens – können endlich auch weniger renommierte Regionen schen, Brombeeren und edle Bitternoten, seidig, fi- auf ihr Potenzial aufmerksam machen. Etwa auch solche, die aus- nessenreich und frisch, überaus lebendig und ner- serhalb einer definierten DO liegen – womit die Produzenten hin- vig, absolut ausgewogen, erst im Nachklang machen sichtlich der Rebsortenwahl und in der Art der Vinifizierung freier sich die leicht aufgerauten seidigen Tannine bemerk- sind als die Kollegen einer traditionsreichen Ursprungsbezeich- bar. Eine Ausgeburt an Feinheit und Eleganz, die nung. Ein Vino de Pago, der innerhalb einer existierenden DOCa schon jetzt trinkbar ist, in der Karaffe und mit den erzeugt wird, darf übrigens als »Vino de Pago Calificada« bezeich- Jahren aber dürfte dieser Galan noch an Komplexität net werden. gewinnen. (88 CHF, 69 E) 18/20 trinken –2025 Auf der Fusión Madrid hatte WeinWisser André Dominé Gele- 2006 Yattarna Chardonnay South Eastern Australia, genheit, viele der Grandes Pagos de España zu verkosten. Penfolds: 13 %. Soeben lancierter dreijähriger Blend aus den besten Chardonnay-Trauben diverser aust- 2005 Syrah DO Dehesa del 2006 DO Manchuela, Finca ralischer Regionen: Derwent Valley (Tasmanien), Carrizal, Dehesa del Carrizal: Sandoval: Schwarzkirschrot. In Adelaide Hills (South Australia) und Henty (Victo- Sehr dunkles, schwärzliches der Nase anfangs floral, dann ria). In französischen Eichenfässern vergoren und Rot. Intensiver und komplexer Brombeeren und Kirschen, über neun Monate ausgebaut, entwickelt dieser bril- Duft, zunächst von Veilchen, Orangenrinde und dezenter lante wie edle Wein seine Komplexität erst über wei- dann Holunderbeeren und La- Vanilleduft. Schöne sanfte Fül- tere Jahre der Flaschenreife. Da mit Schraubver- kritz, gefolgt von dezenten le mit überzeugender Dichte, schluss abgedichtet, empfiehlt sich vor dem Genuss Rauch- und Röstnoten. Sehr reifer Frucht, vor allem ein mehrstündiger Aufenthalt in der Karaffe. Faszi- saftiger, zugleich samtiger An- Schwarzkirschen. Eingehüllte nierend klares und feines, vielschichtiges Chardon- satz mit kräftigen Aromen reife Tannine mit gut integrier- nay-Bouquet mit superber Frische und hauchzarter schwarzer reifer Beeren und ter Eichenwürze. (39 CHF, Eichenholzwürze, konzentrierte helle Frucht, ange- eleganter süsser Barrique-Wür- 27 E) 17/20 trinken –2015 nehme Zitrusnoten, von zart rauchigen Flintaromen ze. Gute Fülle, die den hohen 2005 Pie Franco DO Jumilla, und einer salzigen mineralischen Würze unterlegt, Alkohol von 15 % vollkommen Casa Castillo: Schönes dunkles zweifellos auf Grand-Cru-Kurs. Am Gaumen klar, integriert. Exzellente Tannin- Rubinrot. Dieser wurzelechte elegant und ausgewogen, wieder mit frischen Zit- struktur und beachtliche Aus- Monastrell duftet nach Johan- rusnoten, lebendiger Säure und spannender, animie- dauer. 18/20 trinken –2015 nis- und Erdbeeren sowie ro- rend salziger Mineralität sowie lang anhaltendem 2002 Gran Calzadilla, Vino de ten Kirschen und dezent nach Körper, herrlich frisch und dabei komplex, ein gros- la Tierra de Castilla, Bodegas Vanille, Zimt und Röstbrot. ser, vornehmer Chardonnay von bestechender Bril- Calzadilla: Dunkles Backstein- Zeigt sich im Mund elegant lanz und Finesse. Die anhaltende Zitrusfrische erin- rot. Entwickeltes Bouquet mit mit ausgeprägter Frucht, zu- nert ein wenig an Vitamin C. (95 CHF, 79 E) Unterholz, Leder, Zimt und ei- rückhaltender Würze, einem 18/20 trinken –2020 ner Note von roter Grütze. Hauch von Kakao und feiner Harmonischer Eindruck mit Säure. Die Struktur wirkt ver- Bezugsquellen sind über die Importeure zu erfragen: feiner Würze, Leder und einem gleichsweise leicht, doch aro- Barossa Weinhandels-AG, Scherzingen (CH), Hauch von Tabak. Präsente matische Präsenz und Aus- Tel. +41 71 686 88 84, www.barossa.ch Tannine, doch im Abgang leicht dauer überzeugen. (45 CHF, Wein Wolf Import, Bonn (D), Tel. +49 228 449 65 61, www.weinwolf.de trocken. 16/20 trinken –2012 20 E) 16+/20 trinken –2015 Wo tolle Weine zu fairen Bedingungen den Besitzer wechseln… Informationen wie man Weine versteigern lässt oder den Auktionskatalog jeweils kostenlos erhält: www.weinboerse.ch
WEINWISSER N° 06/2009 7 V i n o de Pago 2006 Finca Terrerazo DO 2005 Salanques DOCa Prio- Vino de la Tierra El Terrerazo, rat, Mas Doix: Sehr tiefes Ru- Bodega Mustiguillo: Tiefer binrot. Herrlich reife leckere schwarzroter Farbton. Dichtes, Frucht von Kirschen und Him- nachhaltiges Bouquet, zu- beeren mit floraler Note, de- nächst etwas Schweiss, dann zent untermalt von Eichen- reife rote Pflaumen, frische holzwürze. Auch am Gaumen Feigen und süssliche Rauch- sehr saftige leckere Kirsch- noten. Am Gaumen kehrt die frucht mit delikater Säure, ein dominierende Sorte Bobal ih- Hauch von Kakao. Sehr gutes ren eher rustikalen Charakter Volumen mit runden, feinen mit fester Struktur und leicht Tanninen und viel Länge. derben Tanninen hervor, zu- (54–62 CHF, 28–29 E) gleich aber reif, süss, voll, kon- 18+/20 2010–2020 zentriert und sehr mediterran. 2005 Aalto PS DO Ribera del (27–29 E) 17/20 trinken –2020 Duero, Aalto Bodegas y Viñedos: 2004 Reserva Santa Rosa DO Tiefes, dichtes Dunkelrot. Sehr Alicante, Enrique Mendoza: intensiver Duft von reifen Bee- Dunkles Rubinrot. Kraftvolle ren wie Cassis, Brombeeren und komplexe Nase, anfangs und Schwarzkirschen, dazu floral, dann Konfitüre von deutliche, doch sehr feine und schwarzen und roten Beeren, gut vermählte Gewürznoten. Im Duft von reifen Feigen, Oran- Mund tritt die reizvolle Beeren- genzeste und Zimt. Im Mund frucht hervor, verbunden mit grosses Volumen mit überra- Vanille-, Nelken- und Rauchno- schend ausgeprägter süsser ten, unterlegt von ausserordent- Würze und Frucht, dunkler lich feinen, anregenden Tanni- Schokolade, reife, rauchige nen. Grosse Eleganz, Länge und Tannine, sehr grosse Länge. Potenzial. (125–135 CHF, (40–45 CHF, 19 E) 86–90 E) 18+/20 trinken –2020 18/20 trinken –2015 2004 Mauro VS Vino de la 2004 Reserva DOCa Rioja, Tierra de Castilla y León, Bode- Finca Valpiedra: Schönes tiefes gas Mauro: Sehr dunkles Ru- Rubinrot. Im Duft zunächst binrot. Dichtes Bouquet, das Aromen von Zimt, Nelken, Luft braucht, um sich zu öff- Rauch und Tabak, unter die nen, dann komplexe Beeren- sich Noten von überreifen Kir- aromen mit deutlichen Röst- schen und Backpflaumen mi- und Rauchnoten, ein Hauch schen. Auch im Geschmack von Karamell. Am Gaumen bleiben die reifen Fruchtnoten sehr dicht und kraftvoll, dabei erhalten und verbinden sich ausgewogen und aromatisch, mit Gewürzen und Bitterscho- mit feinen, doch geballten Tan- kolade. Die feinen, lange nach- ninen, mineralischem Charak- klingenden Tannine verleihen ter und enormer Länge. (135 dem Wein grosse Eleganz. CHF) 19/20 2010–2020 (21,50 E) 17+/20 trinken –2018 2004 Eméritus, DO Dominio 2005 Secastilla DO Somonta- de Valdepusa, Marqués de no, Viñas del Vero: Leuchtendes Griñón: Tiefes Rubinrot. Viel- dunkles Rubinrot. Intensive schichtiges Bouquet, reife Aromen von reifen Kirschen Frucht, Cassis, Noten von Hu- und Himbeeren, untermalt mus, Zeder, Leder, Nelken und von Vanillewürze und dezen- Zigarrenrauch. Am Gaumen ten Röstaromen bestimmen überrascht zunächst der fri- das Bouquet dieses sortenrei- sche Eindruck, bevor der kraft- nen Garnacha von sehr alten, volle Körper und die markan- in Höhenlage gepflanzten Stö- ten Tannine hervortreten, be- cken. Die ausgeprägte Frucht gleitet von dichter Frucht, Hu- prägt auch den Ausdruck am mus und Gewürzen. Sehr Gaumen. Sehr ausgewogen, straff und lang im Abgang. mit feiner Tanninstruktur. Viel Potenzial. (70–80 CHF, 50– (19,30 E) 17/20 trinken –2016 55 E) 17+/20 trinken –2020 Im n ächsten W EI N W I SS ER am 27. J u li : Geniale Madeiras aus vier Jahrhunderten +++ Kompromisslos individuelle Weine von Rhein, Mosel und Donau +++ Cornelissens Amphorenweine vom Ätna
WEINWISSER N° 06/2009 8 V i n o de Pago Robert Weil: Rhein- Dominio de Valdepusa: Einer der ersten Vinos de Pago Spaniens gauer Bergkristalle Die Dominio de Valdepusa in Malpica del Tajo (Provinz Toledo; Das Erste Gewächs aus dem Kiedricher Grä- Castilla-La Mancha) befindet sich seit 1292 im Besitz der Fami- fenberg gibt es erst im Herbst, ebenso die lie von Carlos Falcó, Marqués de Griñón. Falcó hat das für Spa- besten Süssweine des Kiedricher Traditions- nien neue Lagenmodell Vino de Pago zusammen mit sieben hauses Robert Weil, die über die Herbstaukti- weiteren Produzenten aus Kastilien im Jahr 2000 ins Leben ge- on auf Kloster Eberbach verkauft werden. Was rufen. Die Dominio de Valdepusa, wo auf 42 Hektar überwie- gend Cabernet Sauvignon, Syrah, Petit Verdot und Merlot kulti- aber jetzt schon zu haben ist, ist mehr als nur viert werden, war damit einer der ersten Denominaciones de tröstlich, nämlich exzellente bis grossartige Origen de Pago. Die Reben werden hier nicht, wie in Spanien Rieslinge von atemberaubender Eleganz. vielerorts üblich, in Buschform, sondern im modernen Draht- rein. Der 65-ha-Betrieb hat sein Sortiment neu aufge- rahmen erzogen. Unterstützt wird das hochmoderne Weingut stellt und verzichtet bei den trockenen Weinen fortan des Marqués de Griñón durch die renommierten Weinbaubera- auf die Prädikate. Diese bleiben den frucht- und edel- ter Richard Smart (USA) und Claude Bourguignon (Frankreich) süssen Rieslingen vorbehalten, so wie es vor rund 100 sowie den Önologen Michel Rolland (Frankreich). Jahren auch schon war. Vom ausgezeichneten Guts- WeinWisser Axel Biesler hat die Pagos-Weine der Dominio wein, dem trockenen Rheingau Riesling, über die drei de Valdepusa gemeinsam mit Carlos Falcó im Restaurant Fi- klassifizierten Lagenweine (1er Crus) bis hin zum schers Weingenuss & Tafelfreuden in Köln verkostet. Ersten Gewächs (Grand Cru) reicht die Hierarchie bei den trockenen Weinen. Bei den Prädikatsweinen rei- 2003 Syrah DO Dominio de rot, violette Reflexe. Zurück- chen wir Ihnen hier zunächst nur zwei Spätlesen, von Valdepusa, Marqués de Griñón, haltende Nase, beinahe staubi- denen die aus dem Gräfenberg allerdings bereits Malpica del Tajo: Purpurrot, ger erster Eindruck, erdig-wal- Weltklasse ist. Die höheren Prädikate bis hin zur Tro- tintenschwarzer Kern. Reintö- dige Noten, dezent balsami- ckenbeerenauslese – die komplette Serie an Prädikats- nige erste Nase, konzentrierter sche Akzente, komplex. Über- weinen wird somit seit 20 Jahren ohne Unterbrechung Duft nach Pflaumen und ein- raschend frisch am Gaumen, erzeugt! – schenken wir Ihnen mit dem Gräfenberg gelegten Kirschen, dazu ein animierende Säure, sehr fein- Ersten Gewächs zum Herbst ein. Füllhorn von Gewürzen. Saf- gliedrig angelegt, wärmendes Weil zu verfolgen lohnt sich heuer besonders, tig-gefälliger Gaumenauftakt, Finish. Ein Wein mit deutlich sind die 2008er Rieslinge doch noch klarer, feiner dicht und üppig, opulente terroirbetonten Ansätzen, fei- und ausdrucksvoller als beim auch schon sehr guten Gerbstoffe, tiefer Fruchtkör- nem Fruchtspiel und exzellen- Vorgängerjahrgang. Zwar war das Lesewetter im per, pfefferwürziges Finish. ter Länge. (32–38 CHF, letzten Herbst kühl und feucht (obgleich das Jahr Rebsortentypischer Shiraz-Ko- 27 E) 17/20 trinken –2015 während der Vegetationsperiode warm war). Doch loss, dem es etwas an Eigen- 2004 Summa Varietalis Tinto in den immer wertvoller werdenden steilen »Bergla- ständigkeit mangelt. (32–38 DO Dominio de Valdepusa: Sy- gen« des Weinguts – Klosterberg, Turmberg und CHF, 23–27 E) rah, Cabernet Sauvignon, Petit Gräfenberg; keine der kargen, von Taunuswinden 16/20 trinken –2015 Verdot. Purpurrot, violette Re- stets gut durchlüfteten Südwestlagen ist höher als 2004 Petit Verdot DO Dominio flexe, fast schwarzer Kern. In- 240 Meter über NN – blieb der Pilzdruck gering, de Valdepusa, Marqués de tensive Frucht in der Nase wie man konnte mit der Lese also bis in den späteren Griñón: Purpurrot, violette Re- am extraktreichen, fetten Gau- November zuwarten. Nach 120 Tagen am Stock war flexe. Sehr würziger erster Ein- men, Anklänge von Kräutern die Zeit dann gekommen und das Ernteteam konnte druck, waldig-harzige Düfte, der Provence, eingängiger in- perfekt ausgereifte Trauben lesen – wenn auch in dazu getrocknete Steinpilze ternationaler Typus mit mon- deutlich geringerer Menge als üblich. Dennoch sind und Herbsttrompeten, dahin- strösen Dimensionen. (28 E) aus ihnen keine wuchtigen Weine geworden, son- ter Pflaumen- und Kirsch- 16+/20 trinken –2018 dern Rieslinge von bestechender Klarheit, delikater frucht. Am Gaumen ein kraft- 2004 Eméritus DO Dominio Fruchtreife und feiner mineralischer Rasse. In Sa- voller Athlet, präsente, doch de Valdepusa: Cabernet Sauvi- chen Eleganz und Präzision dürfte es ohnehin jedes gekonnt eingebettete Tannine, gnon, Syrah, Petit Verdot. Pur- andere Rheingauer Weingut schwer haben, an die bestens ausbalanciert, feinwür- purrot, violette Reflexe. Kon- 2008er Rieslinge von Weil heranzukommen. ziges langes Finale. Eigenstän- zentrierter Duft nach einge- 2008 Rheingau Riesling trocken, Robert Weil, Rhein- digkeit trifft Perfektion. (37–44 kochten Kirschen und gau: 12 %. Sehr klare und frische Rheingauer Ries- CHF, 24 E) 18/20 trinken –2020 Zwetschgen, Bitterschokolade, lingfrucht, feinfruchtig nach gelbem Steinobst, vor- 2004 Cabernet Sauvignon DO sehr moderne Prägung. Dicht nehm. Am Gaumen ausgewogen und elegant, mit Dominio de Valdepusa: Purpur- und fett am Gaumen, wuchtig,
WEINWISSER N° 06/2009 9 Robert we il D o m i n i o de Va ldep u sa fruchtiger Süsse und feiner Rasse bei mittlerem Kör- fast aufdringlich. (70–80 CHF, Pauillac-Nase, geröstete Papri- per, delikates Frucht-Säure-Spiel, feine Mineralität, 50–55 E) 17/20 trinken –2015 ka, ätherische Noten, komplex, animierend saftiges Finish. Ein herrlich klarer, vor- 2004 AAA DO Dominio de Val- nobler Charakter. Im Mund nehmer Riesling, dessen perfekter Stil das eine oder depusa: Graciano. Dichtes Pur- mit wunderbarer Konzentrati- andere Erste Gewächs grob aussehen lassen wird. pur, fast schwarzer Kern. Üp- on, feinem Fruchtspiel und (18 CHF, 12 E) 16/20 trinken –2013 piger Duft nach getrockneten milden Gewürzen, sehr lang 2008 Kiedrich Klosterberg Riesling trocken, Robert Pflaumen und Datteln, deutli- und jugendlich wirkend. Gro- Weil, Rheingau: 13 %. Sportiver, rassiger Riesling mit che Spuren von gebranntem sser Wein! 18/20 trinken –2015 knackiger Fruchtfrische und pikanter Säurerasse. Torf, Zimt, Minze und Bitter- 1989 Cabernet Sauvignon Sehr klares und feinmineralisch-würziges Riesling- schokolade. Konzentriert und Dominio de Valdepusa Vino de bouquet, floral, blättrig und frisch, grüne Nuancen. zupackend am Gaumen, erdi- Mesa de Toledo: Granatrot, Rassig-pikanter Gaumenauftakt mit fester Frucht ger Charakter, lebendig und leichte ziegelrote Randaufhel- und spürbarer Restsüsse, im Nachklang deutliche kraftvoll, straffer, muskulöser lung. Aristokratische Nase à la Fruktosenoten. Momentan eine Dimension kleiner Typ mit feinkörnigem Tannin, Bordeaux, Cassis und Anklän- als die beiden anderen Bergweine. (34 CHF, 21,50 E) noch jung und ungestüm. ge von Leder, geröstete Papri- 16+/20 2010–2016 Aber genial. (150 E) ka, etwas Jod. Feine, immer 2008 Kiedrich Turmberg Riesling trocken, Robert 19/20 trinken –2025 noch jugendliche Frucht am Weil, Rheingau: 13 %. Der 3,8 ha Reben fassende 1997 Eméritus Dominio de Gaumen, feinkörniges Tannin, Turmberg ist seit 2005 wieder Einzellage (wie schon Valdepusa Vino de Mesa de To- elegante Säure, grossartige bis 1971) und befindet sich im Monopolbesitz des ledo: Cabernet Sauvignon, Sy- Länge. 18/20 trinken –2018 Weinguts Robert Weil. Sehr klar und von feiner Mi- rah, Petit Verdot. Granatrot, 1983 Cabernet Sauvignon neralität geprägtes Bouquet mit zunächst verhalte- violette Reflexe, leicht bräunli- Dominio de Valdepusa Vino de ner Fruchtausprägung, feinwürzige und florale so- che Randaufhellung. Deutli- Mesa de Toledo: Granatrot, zie- wie kräuterige Aromen, nach Minuten dann goldene che Reifenoten Richtung Jod gelrote Randaufhellung. Sehr Rieslingtrauben, gelbe Pflaumen, Mango, Maracuja, und Liebstöckel, vergehende eigenwillige Nase: Kakao, Kaki. Am Gaumen kompakt und kraftvoll, mit voll- Frucht, etwas Brettanomyces. frisch gemahlener Kaffee, mundiger, sinnlich barocker Fruchtfülle und rassiger Reife, süsse Frucht am Gau- Nougat, kandierte Früchte Säure, animierend salzig, Pfirsichschalen im Nach- men, absolut auf dem Höhe- und waldige Aromen. Am klang, viel Potenzial. (34 CHF, 21,50 E) punkt, rosiniges Finish. (55– Gaumen mit der milden Stren- 17/20 2011–2020 60 E) 16/20 trinken –2010 ge eines gut gereiften Pauil- 2008 Kiedrich Gräfenberg Riesling trocken, Robert 1990 Cabernet Sauvignon Do- lacs, feinnervige, noch immer Weil, Rheingau: 12,5 %. Sehr klare, edle Rieslingfrucht, minio de Valdepusa Vino de Mesa lebendige Säure, geschmeidige mineralisch-würzig, fast rauchig, zeigt mit zuneh- de Toledo: Purpurrot, ziegelro- Gerbstoffe, erstaunliche Klas- mendem Luftkontakt eine herrlich vielschichtige Tie- te Randaufhellung. Intensive se. 17/20 trinken –2010 fe und Fruchtreife, bleibt dabei aber distinguiert und vornehm. Reifes gelbes Steinobst, tropische Früchte, Ananas, aromatische Kräuter (Oregano, Majoran), immer von rauchiger Mineralität auf vornehme Dis- Bezugsquellen tanz gehalten. Vollmundig-eleganter und verspielter Spanien Pago Capellanes: internetoase.de Gaumen mit saftiger, lang anhaltender Fruchtreife, Palacios, Rafael: vinos.de Deutsche Bezugsquellen lassen sich Pedro Romero: cavesa.ch feingliedriger, perfekt balancierter Körper, schlank, zügig über www.wein.cc recherchieren. Perelada: cielo-del-vino.de aber gehaltvoll, mit nobler mineralischer Säurerasse Im Folgenden daher vor allem die Raventós: casadelvino.ch; unicovino.ch und abrundender Fruchtsüsse, finessenreicher, per- www-Adressen der Schweizer Händler Remirez de Ganuza: casadelvino.ch; aller verfügbaren spanischen unicovino.ch; weinfabrik.ch fekt vinifizierter Riesling von aristokratischer Ele- Produzenten. Robles, Bodegas: pamisa.ch ganz, lang. (34 CHF, 21,50 E) 17+/20 2010–2020 Sandoval: divo.ch; vinos.de 2008 Kiedrich Turmberg Riesling Spätlese, Robert 4 Kilos: casadelvino.ch; marloquiner.com Toro Abalá: cavesa.ch Aalto: evino.ch; arcum.ch Torres de Anguix: iberbodega.de Weil, Rheingau: 8,5 %. Sehr klares, reifes Rieslingbou- Alto Aragon: c-und-d.de Tradición, Bodegas: divo.ch quet, Traubenzucker, dahinter feine rauchig-minera- Alvear: pamisa.ch Trujillo: spanienweinonline.de lische Noten. Am Gaumen feinrassig, herrlich saftig Atteca: internetoase.de Valdepusa: Ardau Weinimport, und konzentriert, filigran, verspielt, leichtfüssig, Casa Castillo: bosshard-weine.ch; www.hola-iberica.de (D) jeggliweine.ch; internetoase.de Cabernet Sauvignon und Syrah: zarte Rosinensüsse im Nachklang, ein Divertimento Dehesa del Carrizal: weinfabrik.ch pamisa.ch; J. Kummer, von grosser Eleganz und verführerischer Finesse. Elías Moro: amadoro.de; vinos.de Tel. +41 44 3837555; wgheuberger.com; (56 CHF, 34 E) 17+/20 trinken –2024 Equipo Navazos: vilaviniteca.es schuewo.ch; murerweine.ch; wy-bo.ch; Fournier: vonsalis-wein.ch Artevino, Tel. +41 56 249 3047; 2008 Kiedrich Gräfenberg Riesling Spätlese, Robert Huerta de Albalá: bacchus.ch; wyhusbelp.ch; la-bottega-del-vino.ch Weil, Rheingau: 8,5 %. Klares, konzentriertes Bou- weinbastion.de Eméritus: flaeschehals.ch; quet, pikante Botrytiswürze, Rosinen, Grapefruit, Li- La Val: vinos.de murerweine.ch; C. Nussbaumer, López Cristobál: reichmuth.ch info@weinloftbasel.ch monen, leicht rauchig, sehr edel, in der feinen Losada: vinos,de Petit Verdot: J. Kummer, Fruchtkonzentration schon eher wie eine Auslese Lustau: divo.ch Tel. +41 44 3837555; schubiweine.ch; duftend. Am Gaumen engmaschig, konzentriert und Mas Doix: casadelvino.ch; vinpark.ch; vinozeros.ch; flaeschehals.ch; Strub, weinfabrik.ch; inbarrique.de; Tel. +41 61 2834474; C. Nussbaumer, doch filigran, super saftig, mit herrlichem Frucht- internetoase.de info@weinloftbasel.ch schmelz und pikanter Säurerasse, lang anhaltend, Mauro, Bodegas: casadelvino.ch Valdeviñas: pamisa.ch zweifelsohne eine abgestufte Auslese. Weltklasse! Mendoza, Enrique: ibervinos.ch; Valpiedra: vinos.de (56 CHF, 34 E) 18/20 trinken –2030 wy-tropfe.ch; genuss7.de Viñas del Vero: spanienweinonline.de Mustiguillo: dreyer-weine.de; vinos.de Vivanco: gerstl.ch; ps-wein.de Nekeas: vina.ch Vizcarra: Jean's Weinladen, Bezugsquellen: www.gerstl.ch Ossian: casadelvino.ch; unicovino.ch Tel. +41 44 7504593 oder über www.weingut-robert-weil.com, Tel. 06123 2308
WEINWISSER N° 06/2009 10 »Ich will nicht erst Chenin Blanc: Wenn er gut Bücher lesen, um Wein wird, ist er grossartig zu verstehen« Und wenn nicht? Dann ist ein Chenin Blanc nichtssagend- banal oder sogar grauenvoll. Um beides kümmern wir uns hier nicht. Sondern um die aufregenden, nicht selten grandiosen Weine dieser von der Loire stam- menden Sorte. Axel Biesler hat sie auf dem Salon de Vins de Loire in Angers gesammelt, André Dominé, Helge Hagener und Stephan Reinhardt in Südafrika. Furiose Chenins aus dem Loire-Tal Vom leichtgewichtigen Aperitif bis zum denkwürdigen Süss- Lenz Moser, Österreicher, Ex-Mondavi Europe wein: Es gibt so gut wie nichts, was man der französischen Sor- und Mitgründer des österreichischen Weinun- te Chenin Blanc nicht in bester Qualität abringen könnte. Die ternehmens »Laurenz V«, sorgt als Berater Faszination Chenin, der man im Herzen des Loire-Tals in der für das erstarkte deutsche Weingut Prinz von Touraine sowie im Anjou frönt, nährt sich aus der schier unend- lichen Vielfalt der Weine und ihrer Geschmacksrichtungen so- Hessen dafür, dass dessen Rheingauer Ries- wie der Leidenschaft der Winzer, mit ihren mitunter extremen linge mit österreichischem Charme und Mon- Weinen ein ums andere Mal ans aromatische Limit zu gehen. davi’scher Magie auftreten. Das macht die Sorte Chenin unglaublich spannend, doch zu- Das Weingut Prinz von Hessen befindet sich am süd- gleich auch kaum fassbar. Gern gezogene Vergleiche mit Ries- östlichen Ortsrand von Johannisberg (Geisenheim) im ling gelten denn auch nur bedingt. Hohe Säurewerte und die Rheingau und wurde 1957 von Philipp Landgraf von Anfälligkeit für Botrytis haben beide gemein, doch sind hoch- Hessen für die Hessische Hausstiftung erworben. Mar- wertige Chenins in aller Regel weniger feinfruchtig und fines- kenzeichen des Weingutes ist das bekannte Wappen senreich-elegant als kraftvoll, robust und konzentriert. Mitunter der Prinzen und Landgrafen von Hessen, der rot-weiss könnte man sie sogar als wahrhaftige Mineralschwämme be- gestreifte Löwe von Heinrich I. Das Weingut wird heu- zeichnen, so nachhaltig schreibt sich das Terroir in die Weine hi- te von Donatus Prinz von Hessen, geschäftsführender nein. Dass die besten Exemplare von biologisch-organisch oder Vorstand der familieneigenen Hessischen Hausstif- biologisch-dynamisch wirtschaftenden Weingütern stammen, tung, der unter anderem auch das Weingut gehört, so- liegt in der Natur der Sache. Auf dem »Salon de Vins de Loire« wie dem Gutsdirektor Dr. Clemens Kiefer geführt. in Angers hat Axel Biesler die folgenden Weltklasseweine ge- Zum Zeitpunkt des Erwerbs in den 1950er Jahren um- funden. Leider hat bislang kein einziger von ihnen den Weg in fasste das Weingut eine Rebfläche von 7 ha, mittler- die Schweiz gefunden. weile sind es 32 ha. Chandra Kurt hat Lenz Moser in Zürich getroffen. WW: Herr Moser, Sie sind Österreicher. Wie reagieren Domaine de Bellivière, hl/ha gering. Edelfäule wird Sie auf den Vorwurf, dass Sie den deutschen Weinen ei- Lhomme nur zu gerne in Kauf genom- nen österreichischen Touch geben? men, die klimatischen Bedin- Lenz Moser: Ich bin viel mehr ein Mondavi-Mann. Eric und Christine Nicolas gungen dafür sind allerdings Von Robert Mondavi habe ich gelernt, Weine trink- erzeugen unglaublich intensi- nicht immer ideal. Nicolas’ freudig zu machen. Wenn also ein Einfluss besteht, ve Chenins in den Loire-Ap- spontan vergorene Weine rei- dann ist es eher einer, der von Mondavi geprägt ist. pellationen Jasnieres und Cô- fen bis zu 18 Monate in ge- Nicht von einem Österreicher. teaux du Loir. Trotz des ver- brauchten Barriques, bevor sie Dank der Klimaerwärmung gibt es in Deutschland nur gleichsweise kühlen und (meist) unfiltriert abgefüllt noch gute bis Spitzenjahrgänge. Das kommt Ihrem Stil feuchten Kimas gehen sie das werden. Obgleich die Jahrgän- entgegen... Wagnis einer biologisch-dyna- ge stets deutlich unterschied- Ich mag keine Botrytis, von daher kommen mir die mischen Wirtschaftsweise ein. lich ausfallen, eint sie doch im- goldenen Herbste tatsächlich entgegen. Ich liebe Die Erträge sind bei 15 bis 30 mer ihr grandioses Zusam- Wir stehen Ihnen für Beratungen und Schätzungen zur Verfügung und nehmen Einlieferungen jederzeit gerne entgegen. Nächste Auktionen: 19. Sept., 21. Nov. WEINAUKTIONEN Limmatstrasse 264, CH-8005 Zürich Mail: auktionen@steinfelsweine.ch Das älteste Wein- Tel. 043 44 44 800, Fax 043 44 44 845 Homepage: www.steinfelsweine.ch Auktionshaus der Schweiz Der Katalog ist zehn Tage vor der Auktion auf der Homepage abrufbar.
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