FORUM AUSGABE 1-2 2014 - EMPLOYER BRANDING IN DER GESETZLICHEN UNFALLVERSICHERUNG

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FORUM AUSGABE 1-2 2014 - EMPLOYER BRANDING IN DER GESETZLICHEN UNFALLVERSICHERUNG
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        Forum
        Fachzeitschrift für Prävention, Rehabilitation und Entschädigung   Ausgabe 1-2 • 2014

        Employer Branding in
        der gesetzlichen
        UNfallversicherung
        Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“
        Erste Evaluationsergebnisse
        DGUV Vorschrift 1
        Grundsätze der Prävention neu gestaltet
FORUM AUSGABE 1-2 2014 - EMPLOYER BRANDING IN DER GESETZLICHEN UNFALLVERSICHERUNG
Liebe Leserinnen,
                     liebe Leser,
                auch vor der gesetzlichen Unfallversicherung macht
                der demographische Wandel nicht Halt: Die Zahl
                der potenziellen Bewerberinnen und Bewerber auf
                dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wird in den
                nächsten Jahren beständig schrumpfen. Gleichzei-
                tig verschärft sich der Wettstreit um junge Talente
                und Fachkräfte. Was können wir tun, um in diesem
                Wettbewerb als attraktiver Arbeitgeber wahrgenom-
                men zu werden?
                Viele junge Menschen erhoffen sich in ihrem
                Berufsleben einen sicheren Arbeitsplatz, eine
                ausgeglichene Work-Life-Balance und die Möglich-

                                                                                                         Foto: DGUV
                keit, eine sozial anspruchsvolle und sinnvolle
                Tätigkeit ausüben zu können. Dass die gesetzliche
                Unfallversicherung genau diese Ansprüche erfüllt,
                ist vielen jedoch nicht bewusst – es mangelt der
                                       Arbeitgebermarke „gesetzliche Unfallversicherung“ an
Nur wer eine nachhaltige               Bekanntheit. Bei der Nachwuchssuche werden wir uns daher
Personalpolitik betreibt,              in Zukunft sichtbarer machen müssen. Das Internet – insbe-
gute Aufstiegs- und Weiter-            sondere die sozialen Medien – spielt dabei eine immer
bildungsmöglichkeiten bietet bedeutendere Rolle, wenn wir junge Menschen ansprechen
                                       wollen.
und die Mitarbeiterinnen und Sind die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erst einmal
Mitarbeiter fördert, weckt             an Bord der Unfallversicherung, sollten sie sich auch langfri-
Leistungsbereitschaft und              stig mit ihrem Arbeitgeber identifizieren können. Hier sind vor
sorgt für Zufriedenheit.               allem die Führungskräfte gefragt: Nur wer eine nachhaltige
                                       Personalpolitik betreibt, gute Aufstiegs- und Weiterbildungs-
                                       möglichkeiten bietet und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
                fördert, weckt Leistungsbereitschaft und sorgt für Zufriedenheit. Genauso wichtig ist
                ein Umfeld, in dem sich Beruf und Familie vereinbaren lassen.
                Wir haben also zwei große Ziele: künftige Fachkräfte gezielt auf uns aufmerksam zu
                machen und gleichzeitig das Potenzial im eigenen Haus verstärkt zu fördern. Hierfür
                müssen wir uns in einigen Bereichen modernisieren und auf den Wandel in Gesell-
                schaft und Arbeitswelt reagieren.

                     Mit den besten Grüßen

                     Ihr

                     Dr. Joachim Breuer
                     Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung

  DGUV Forum   1-2
FORUM AUSGABE 1-2 2014 - EMPLOYER BRANDING IN DER GESETZLICHEN UNFALLVERSICHERUNG
Inhalt

> Editorial/Inhalt >>>                                   2-3

> Aktuelles >>>                                          4-6

> Nachrichten aus Brüssel >>>                               7

> Titelthema >>>                                        8 – 31

Personalmarketing
So können Unternehmen Fachkräfte gewinnen und binden        8
Markus-Oliver Schwaab                                              8
Ausbildung und Studium
Was macht die Unfallversicherung
als Arbeitgeber interessant?                                13
Autorengemeinschaft
Rekrutierung
Gelungene Personalwahl                                      16
Michael Heister
Audit „berufundfamilie“ in der DGUV
Zertifizierte Familienfreundlichkeit                        19
Thomas Kohstall
Interview

                                                                   50
Frauen in Führungspositionen                                22
Elke Biesel
Entwicklung der gesetzlichen Unfallversicherung
„Argumente“ – Ein Beitrag zur Außendarstellung              25
Siegrid Becker, Günter Hans, Stefan Hoffmann                      Änderung der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge
                                                                  Verschlechtert sich der Gesundheitsschutz?               48
Soziale Medien
                                                                  Ulrich Pällmann
Nachwuchs werben im Web                                    28
Nicole Neswadba, Christian Sprotte                                Aus der Forschung
                                                                  Hautschädigung durch UV-Strahlung aus künstlichen Quellen50
Netzwerk Personalentwicklung
                                                                  Manigé Fartasch, Thomas Brüning
Raus aus der Nische                                         30
Elke Biesel                                                       DGUV Vorschrift 1
                                                                  Grundsätze der Prävention neu geregelt                       52
                                                                  Marcus Hussing, Frank Bell
> Europa und Internationales >>>                   32 – 40
                                                                  Aktuelle Ergebnisse der Sifa-Langzeitstudie
Umsetzung in deutsches Recht
                                                                  Menschengerechte Arbeitsgestaltung nutzt dem Betrieb         56
Mehr soziale Sicherheit für Seeleute                        32
                                                                  Autorengemeinschaft
Iris Hillemann, Ute Hummel
Neuer Masterstudiengang
Moderner Arbeitsschutz verlangt Spitzenqualifizierung       35
                                                                  > Unfallversicherung >>>                            60 – 63
Volker Didier                                                     Neuorganisation der bundesunmittelbaren Unfallkassen
                                                                  Was lange währt, wird endlich gut?                           60
Weltkongress 2014
                                                                  Michael Quabach
Die Welt zu Gast in Frankfurt                               37
Norbert Ulitzka, Monika Zaghow, Sabine Herbst                     Neuorganisation der bundesunmittelbaren Unfallkassen
                                                                  Änderungen im Arbeitsschutzgesetz                            62
                                                                  Frank Bell
> Prävention >>>                                   41 – 59
Bericht Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
Moderne Prävention mit allen geeigneten Mitteln!            41
                                                                  > Aus der Rechtsprechung >>>                                 64
Heinz Schmid
„Denk an mich. Dein Rücken“                                       > Personalia >>>                                             65
Erste Evaluationsergebnisse zur Präventionskampagne         44
Anna-Maria Hessenmöller                                           > Medien >>>                                                 66

                                                                                                            DGUV Forum 1-2/14    3
FORUM AUSGABE 1-2 2014 - EMPLOYER BRANDING IN DER GESETZLICHEN UNFALLVERSICHERUNG
Aktuelles

                                                                                                                         GOLD in der ARD
                                                                                                                         Im Februar 2013 hatte der von der gesetzli-
                                                                                                                         chen Unfallversicherung mit initiierte Do-
                                                                                                                         kumentarfilm „GOLD – DU KANNST MEHR
                                                                                                                         ALS DU DENKST“ Premiere auf der Berli-
                                                                                                                         nale. Seither haben ihn mehr als 40.000
                                                                                                                         Menschen im Kino gesehen. Gut ein Jahr
                                                                                                                         später soll er auch im Fernsehen zu sehen
                                                                                                                         sein. Die Ausstrahlung ist für den 6. März
                                                                                                                         2014, 20:15 Uhr, in der ARD geplant.

                                                                                                                         Seit Anfang 2014 ist der Film auch als DVD
                                                                                                                         (ab 15,99 Euro), Blue-ray (ab 18,99 Euro)
                                                                                                                         und VoD (Video on demand) im Handel er-
                                                                                                                         hältlich. Hauptfilm und Bonusmaterial
                                                                                                                         sind mit Untertiteln und Audiodeskription
                                                                                                                         ausgestattet.
Foto: DRS/Malte Wittmershaus

                                                                                                                         Der Film zeigt den Weg des blinden Mara-
                                                                                                                         thonläufers Henry Wanyoike, der quer-
                                                                                                                         schnittsgelähmten Schwimmerin Kirsten
                                                                                                                         Bruhn und des australischen Rennroll-
                                                                                                                         stuhlfahrers Kurt Fearnley zu den Para-
                                                                                                                         lympics 2012 in London.

                               Umfrage: Gute Noten für den Arbeitsschutz
                               Gute Bürostühle, ausreichendes Licht und Lärmschutz oder Si-        zubeugen. Vier von zehn (42,9 Prozent) berichten von regelmä-
                               cherheitsvorkehrungen an Maschinen – in puncto Sicherheit           ßigen betrieblichen Informationsveranstaltungen zum Thema
                               und Gesundheit halten sieben von zehn (69,8 Prozent) der deut-      Sicherheit am Arbeitsplatz. 61,2 Prozent der berufstätigen Be-
                               schen Berufstätigen ihren Arbeitsplatz für sehr gut eingerichtet.   fragten haben das Gefühl, dass ihren Arbeitgebern dieses Thema
                               Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Ge-        „wirklich am Herzen liegt“. Offenbar ungeachtet der eigenen Er-
                               sundheitsmagazins „Apotheken Umschau“. Fast jeder Zweite            fahrungen sind allerdings etwa genauso viele der Befragten der
                               (46,0 Prozent) der Befragten berichtet, dass in seinem Unterneh-    Ansicht, dass sich die allermeisten Arbeitgeber erst dann um die
                               men Drucker und Kopiergeräte nicht in unmittelbarer Nähe der        Sicherheit am Arbeitsplatz kümmern, wenn der Gesetzgeber dies
                               Arbeitsplätze stehen, um so möglichen Gesundheitsrisiken vor-       zwingend verlangt (61,4 Prozent).

                               Gefahrstoffschutzpreis ausgeschrieben
                               Noch bis zum 31. März 2014 können sich Einzelpersonen, Grup-        gelten auch Initiativen im Bereich der Schulung, Motivation oder
                               pen, Unternehmen und Organisationen am Deutschen Gefahr-            Beteiligung von Beschäftigten sowie besondere Verdienste um
                               stoffschutzpreis beteiligen. Das Bundesministerium für Arbeit       das Erkennen stoffbedingter Gefahren am Arbeitsplatz und der
                               und Soziales (BMAS) schreibt den mit 5.000 Euro dotierten Preis     öffentliche Einsatz für den Gefahrstoffschutz.
                               bereits zum zehnten Mal aus. Gesucht werden praktische Lösun-
                               gen, die den Umgang mit Gefahrstoffen sicherer machen.              Nennungen für den Preis können formlos an die Bundesanstalt
                                                                                                   für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Dortmund ge-
                               Mit dem Preis möchte das BMAS neue Ideen und Anregungen,            schickt werden. Die Unterlagen sollten eine Charakterisierung
                               die den Schutz vor gefährlichen chemischen Stoffen verbessern,      des Teilnehmers, der Art der durchgeführten Maßnahmen und
                               der breiten Öffentlichkeit bekannt machen. Dazu gehören die         der erreichten beziehungsweise erwarteten Verbesserung enthal-
                               Entwicklung und Einführung weniger gefährlicher Stoffe, Pro-        ten. Dazu auch eine Kurzfassung dieser Angaben, die einen Um-
                               dukte und Verfahren genauso wie modellhafte Lösungen für si-        fang von etwa einer Seite hat. Eingereichte Unterlagen werden
                               cherheitstechnische, organisatorische und hygienische Anfor-        nicht zurückgesandt. Die Preisträger werden bis spätestens Ende
                               derungen beim Umgang mit Gefahrstoffen. Als preiswürdig             Juli 2014 benachrichtigt. www.baua.de/gefahrstoffschutzpreis.

                               4   DGUV Forum 1-2/14
FORUM AUSGABE 1-2 2014 - EMPLOYER BRANDING IN DER GESETZLICHEN UNFALLVERSICHERUNG
Aktuelles

                       Mehr Überlebende trotz schwerster Verletzungen
                                                                                                                    Kliniken Bergmannstrost und Sprecher
                                                                                                                    des Netzwerkes. Speziell zur Versorgung
                                                                                                                    Schwerverletzter wurde dieses im Dezem-
                                                                                                                    ber 2012 als erstes Traumanetzwerk in
                                                                                                                    Sachsen-Anhalt zertifiziert.

                                                                                                                    Im Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt Süd
                                                                                                                    sind neben Kliniken aus Halle auch Kran-
                                                                                                                    kenhäuser aus Dessau-Rosslau, den Land-
                                                                                                                    kreisen Anhalt-Bitterfeld, Burgenlandkreis,
                                                                                                                    Mansfeld-Südharz, Saalekreis, Salzland-
                                                                                                                    kreis und dem Landkreis Wittenberg einge-
                                                                                                                    bunden. Die Häuser haben sich zum Ziel
Foto: Bergmannstrost

                                                                                                                    gesetzt, jeden schwerstverletzten Patienten
                                                                                                                    nach dem Unfall innerhalb von 30 bis 60
                                                                                                                    Minuten in einem ihrer Schockräume best-
                                                                                      TraumaNetzwerk                möglich zu versorgen. Während in den lo-
                                                                                      Sachsen-Anhalt Süd            kalen Zentren die Erstbehandlung und die
                                                                                                                    zielgerichtete Weiterverlegungerfolgen,
                       Legende:
                                                                                                                    können die regionalen Zentren zusätzlich
                          Überregionales Traumazentrum
                                                                                                                    die Mehrzahl der Verletzungsfolgen erfolg-
                          Regionales Traumazentrum
                                                                                                                    reich behandeln. Darüber hinaus überneh-
                          Lokales Traumazentrum
                                                                                                                    men die überregionalen Zentren die umfas-
                          Assoziierte Kliniken
                                                                                                                    sende Behandlung von Mehrfach- und
                                                                                                                    Schwerstverletzten mit außergewöhnlich
                       Trotz höherer Verletzungsschwere der Pa-      Deutschen Gesellschaft für Unfallchirur-       komplexen oder seltenen Verletzungsmus-
                       tienten verzeichnet das Traumanetzwerk        gie (DGU) hervor. „Das Ergebnis bestätigt      tern. Im Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt
                       Sachsen-Anhalt Süd im bundesweiten            unsere erfolgreiche einjährige Zusammen-       Süd sind das zurzeit das Universitätsklini-
                       Vergleich eine bessere Überlebensrate.        arbeit“, erklärt Dr. Peter Hilbert, Anästhe-   kum Halle und die Berufsgenossenschaft-
                       Das geht aus dem Traumaregister der           sist an den Berufsgenossenschaftlichen         lichen Kliniken Bergmannstrost.

                       Wettbewerb 2014: „Fit für den Einsatz?!“
                       Feuerwehrleute müssen topfit sein. Sie er-    ist dabei, die Qualität des Feuerwehrsports
                       bringen beim Einsatz ähnlich hohe Leis-       weiter zu erhöhen. „Regelmäßiges Sport-
                       tungen wie Profis im Spitzensport. Aller-     training ist für das erfolgreiche Ablegen
                       dings mit einem Unterschied: Sportler-        des Fitnessabzeichens empfehlenswert“,
                       innen und Sportler haben Gelegenheit,         sagt Kosel. Er weist auf das Internet-Feu-
                       sich auf anstehende Ereignisse gezielt vor-   erwehrportal der Unfallkasse hin: Unter
                       zubereiten. Einsätze lassen sich jedoch       www.ukrlp.de finden sich viele praktische
                       nicht voraussagen. Für die Aktiven heißt      Anregungen zur Trainingsvorbereitung
                       das: Sie müssen regelmäßig ihre körperli-     und zur abwechslungsreichen Gestaltung
                       che Fitness trainieren. „Zusammen mit         des Feuerwehrsports.
                       dem Landesfeuerwehrverband wollen wir
                       die Einsatzkräfte mit einem Wettbewerb zu     Der Wettbewerb „Fit für den Einsatz?! –
                                                                                                                                                            Foto: Unfallkasse Rheinland-Pfalz

                       mehr Sport und zum Ablegen des Deut-          Macht mit beim DFFA Wettbewerb 2014“
                       schen Feuerwehr-Fitnessabzeichens (DF-        wird gesondert für die freiwilligen Feuer-
                       FA) motivieren“, erklärt Andreas Kosel von    wehren und Berufsfeuerwehren in Rhein-
                       der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. Zusam-       land-Pfalz ausgeschrieben. Gesucht wer-
                       men mit seinen Kolleginnen Heike Sta-         den die Feuerwehrverbände bzw. Wach-
                       nowski und Jördis Gluch bildet er Feuer-      abteilungen, die die meisten Fitnessabzei-
                       wehrsport-Coachs aus. Eines seiner Ziele      chen erlangt haben.

                                                                                                                                        DGUV Forum 1-2/14                                       5
FORUM AUSGABE 1-2 2014 - EMPLOYER BRANDING IN DER GESETZLICHEN UNFALLVERSICHERUNG
Aktuelles

            Neue Autobahnplakate der Kampagne „Runter vom Gas“
Foto: DVR

            Die Verkehrssicherheitskampagne „Runter        verdeutlicht, wie folgenreich Fehlverhal-   Laut Schätzung des Statistischen Bundes-
            vom Gas“ hat neue Autobahnplakate. Das         ten im Straßenverkehr sein kann.            amtes waren im Jahr 2013 zwar deutlich
            Motto der Plakatlinie für das Jahr 2014 lau-                                               weniger Unfalltote und Verletzte zu ver-
            tet: „Scheinbar schöne Welt“. Die drei Mo-     Dass die Botschaften und Werbemittel der    zeichnen. Dennoch gibt es nach Einschät-
            tive zeigen fröhliche, unbeschwerte Sze-       Kampagne ankommen, zeigt die aktuelle       zung von Christian Kellner, Hauptge-
            nen im Auto mit Freunden, Familie oder         Auswertung durch die Bundesanstalt für      schäftsführer des Deutschen Verkehrs-
            Partnern. Gleichzeitig brechen die schrift-    Straßenwesen (BASt). Vor allem die Pla-     sicherheitsrates (DVR), keinen Grund zur
            lichen Botschaften hart mit der Harmonie       kate am Straßenrand werden wahrgenom-       Entwarnung: „Jeden Tag werden mehr als
            in der Bildsprache: „Einer rast, zwei ster-    men – für 92 Prozent der Befragten sind     1.000 Menschen auf deutschen Straßen
            ben“, „Einer ist abgelenkt, vier sterben“      sie das wichtigste und reichweitenstärks-   verletzt – zehn davon tödlich.“
            und „Einer drängelt, drei sterben“. Das        te Kontaktmedium.

            37%                         aller Unterneh-
            men in Deutschland mit Internetzugang
                                                                  des Monats
                                                           bei sind die sozialen Netzwerke, wie zum
                                                           Beispiel Facebook, Linked-In, Xing, Goog-
                                                                                                       zent der Unternehmen der digitale Dialog
                                                                                                       bei Kundenanfragen oder -kritik, für 27
            haben im Jahr 2013 soziale Medien (Social      le+, die am häufigsten verwendete Art von   Prozent die Zusammenarbeit mit Ge-
            Media) genutzt. Diese Zahl ermittelte das      Social Media. Untersuchungen zu den Nut-    schäftspartnern. Die neuen Möglichkeiten
            Statistische Bundesamt. Die Unternehmen        zungszwecken bei den Unternehmen mit        der Kundeneinbindung in die Entwicklung
            nutzen demnach die neuen Medien, um            zehn und mehr Beschäftigten zeigen, dass    oder Innovation von Waren oder Dienst-
            sich aktiv mit ihren Privatkunden und Ge-      mit 62 Prozent die Gestaltung des Unter-    leistungen ist für 22 Prozent der Unterneh-
            schäftspartnern auszutauschen und einen        nehmensprofils oder die Darstellung der     men von besonderer Bedeutung. In jedem
            größeren Markt für Werbung, Innovation         eigenen Produkte im Vordergrund steht.      dritten Unternehmen werden Social Media
            und Meinungsforschung zu erreichen. Da-        Weitere Nutzungsaspekte sind für 42 Pro-    zur Personalgewinnung genutzt.

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FORUM AUSGABE 1-2 2014 - EMPLOYER BRANDING IN DER GESETZLICHEN UNFALLVERSICHERUNG
Nachrichten aus Brüssel

                              Modernisierte Regeln zur Berufsanerkennung
                              Nach intensiven Verhandlungen über die         in der Vergangenheit aufgetretenen Prob-      zehnjährigen allgemeinen Schulausbil-
                              Neufassung der Richtlinie über die Aner-       leme beheben. Zentrale Bestandteile der       dung zur Ausbildung zugelassen sind.
                              kennung von Berufsqualifikationen sind         Modernisierung sind die Einführung eines      Aber auch ein neu einzuführendes Warn-
                              die modernisierten Regeln kurz vor Jahres-     europäischen Berufsausweises sowie die        system für die Gesundheitsberufe, welches
                              wechsel im Amtsblatt der EU veröffentlicht     Modernisierung des Systems der automa-        verhindern soll, dass eine Person mit Be-
                              worden.                                        tischen Anerkennung von beruflichen           rufsverbot in ihrem Heimatland in einem
                                                                             Qualifikationen. Insbesondere die Rege-       anderen EU-Staat dennoch praktizieren
                              Was möchte die EU mit den Regeln errei-        lungen zur Ausbildung von Kranken-            kann, sind für die Kliniken der gesetzli-
                              chen? Schon die bereits bestehenden Re-        schwestern und Krankenpflegern dürften        chen Unfallversicherung relevant. Die in
                              geln zur Berufsanerkennung sollen Arbeit-      für die berufsgenossenschaftlichen Klini-     Form einer europäischen Richtlinie erlas-
                              nehmern innerhalb der EU die Ausübung          ken von Bedeutung sein. Hier sieht die        senen Regeln müssen nun von den EU-
                              eines Berufs in einem anderen Mitglied-        Neufassung vor, dass entgegen ursprüng-       Mitgliedstaaten bis Anfang 2016 in natio-
                              staat erleichtern. Mit der neu gefassten Be-   licher Pläne Gesundheits- und Kranken-        nales Recht umgesetzt werden.         •
                              rufsanerkennungsrichtlinie will die EU die     pfleger weiterhin ohne Abitur mit einer

                              TTIP: EU-USA Freihandelsabkommen
                                                                                                                           Was steckt aber genau hinter TTIP? Mit
                                                                                                                           dem geplanten Abkommen erhoffen sich
                                                                                                                           beide Seiten wirtschaftliches Wachstum
                                                                                                                           und einen Anstieg der Beschäftigungsver-
                                                                                                                           hältnisse. Ungeachtet der realen Wachs-
                                                                                                                           tumsaussichten wird TTIP jedoch von zahl-
                                                                                                                           reichen Interessensvertretern mit Sorge
                                                                                                                           beobachtet. Denn es wird befürchtet, dass
                                                                                                                           die hohen Standards und Schutzniveaus in
                                                                                                                           der EU abgesenkt werden könnten.

                                                                                                                           Auch die DGUV beobachtet die Verhand-
                                                                                                                           lungen. Aufgrund der fehlenden Transpa-
                                                                                                                           renz bleiben jedoch für die gesetzliche
                                                                                                                           Unfallversicherung derzeit noch viele Fra-
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                                                                                                                           gen offen. So ist zum Beispiel unklar, in-
                                                                                                                           wieweit sich Regelungen des Abkommens
                                                                                                                           auf den betrieblichen Arbeitsschutz, die
                                                                                                                           Produktsicherheit oder den Investitions-
                                                                                                                           schutz auswirken. Fraglich ist zudem,
                              Im vergangenen Jahr haben die EU-Kom-          befürchten, dass die geplante größte Frei-    welche Auswirkungen auf das Arbeits-
                              mission und die USA Verhandlungen über         handelszone der Welt bei der Bekanntga-       schutzrecht es im Bereich des grenzüber-
                              den Abschluss eines Freihandelsabkom-          be von Details in starke Kritik geraten und   schreitenden Erbringens von Dienstleis-
                              mens (Transatlantic Trade and Investment       der Abschluss damit gefährdet würde. Kri-     tungen durch Arbeitskräfte geben wird.
                              Parntership) aufgenommen. Seither fin-         tik ernten die Verhandlungspartner je-        Unklar ist auch, ob die Leistungen der Un-
                              den die Gespräche unter dem Namen              doch auch mit der Geheimniskrämerei,          fallversicherungsträger als öffentliche
                              „TTIP“ hinter verschlossenen Türen statt.      die nach Ansicht zahlreicher Interessen-      Dienstleistungen vom Abkommen erfasst
                              Warum wird so ein Geheimnis über die In-       vertreter den demokratischen Prinzipien       werden.                                •
                              halte gemacht? Die Verhandlungspartner         widerspricht.

  Weitere
Weitere     Informationen:
        Informationen:     Ilka Wölfle, DGUV, ilka.woelfle@esip.eu
                       ilka.woelfle@esip.org;   eva-marie.hoeffer@dguv.de

                                                                                                                                              DGUV Forum 1-2/14      7
FORUM AUSGABE 1-2 2014 - EMPLOYER BRANDING IN DER GESETZLICHEN UNFALLVERSICHERUNG
Titelthema

                             Personalmarketing

                             So können Unternehmen Fachkräfte
                             gewinnen und binden
                             Der Kampf um qualifizierte Beschäftigte wird immer härter. Umso wichtiger ist es für Unternehmen
                             und Institutionen, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.

                             Qualifizierte Arbeitnehmer sind in Deutsch-   sich der Eindruck aufdrängt, dass alter         sem Kontext nicht zu unterschät­zen. Klar
                             land bereits rar, der Wettbewerb um Mit-      Wein in neuen Schläuchen vermarktet             ist: Mit der Ausgestaltung der Arbeitsbe-
                             arbei­terinnen und Mitarbeiter verschärft     werden soll.                                    dingungen und des Personalmanage-
                             sich aufgrund der demografischen Entwick-                                                     ments kann zwar das Image als Arbeitge-
                             lung und des damit einhergehenden Rück-                                                       ber beeinflusst werden. Die Arbeitgeber-
                             gangs des Erwerbspersonenpotenzials.          „Die Anziehungskraft eines Ar-                  attraktivität hängt aber letztlich von weit
                             Daran wird sich in absehbarer Zeit nichts     beitgebers wird sowohl vom Ruf                  mehr ab.
                             ändern, auch wenn sich die Prognosen          der Branche und des speziellen
                             hinsichtlich einer ver­längerten Lebensar-                                                    Unternehmen aus vorbelasteten Branchen,
                                                                           Unternehmens als auch von
                             beitszeit, einer höheren Erwerbsquote, ei-                                                    die beispielsweise mit Finanzdienstleis-
                             ner Zunahme berufstätiger Frauen und          dem Image seiner Produkte oder                  tungen, Chemie, Rüstung oder Kernener-
                             einer verstärkten Zuwanderung ausländi-       Dienstleistungen geprägt.“                      gie zu tun haben, tun sich generell etwas
                             scher Fachkräfte tatsächlich so bestätigen                                                    schwerer als Arbeitgeber aus Wirtschafts-
                             sollten.                                                                                      bereichen wie der Automobilindustrie,
                                                                           Dieser Beitrag gibt zunächst einen Über-        mit der positive Werte assoziiert werden.
                             Konsequenz: Nicht nur High Potentials,        blick über die Aspekte, die für die Attrak­     Doch auch innerhalb der Automobilbran-
                             international ausgerichtete Arbeitnehmer,     tivität von Arbeitgebern entscheidend           che gibt es erhebliche Attraktivi­tätsunter-
                             Inge­nieure und andere Fachkräfte werden      sind. Er mündet in vierzehn Tipps, die          schiede. Die Aushängeschilder BMW, Au-
                             zunehmend umworben, sondern auch              praxisnah und pointiert zeigen sollen,          di, Volkswagen, Porsche und Daimler
                             Mitarbeiter­gruppen, die bislang nicht im     worauf Organisationen heute bei der Re-         haben hier die Nase vorne. Die Marke
                             Zentrum des Interesses standen. Um in         krutierung achten sollten.                      Daimler allein ist aber beispielsweise noch
                             diesem Wettstreit um Talente eine Chance                                                      kein Garant für eine hohe Arbeitgeberat-
                             zu haben, müssen Unternehmen als at-          Determinanten der                               traktivität. Bei der Entschei­dung von Be-
                             traktive Arbeitgeber wahrgenommen wer-        Arbeitgeberattraktivität                        werbern spielen weitere Faktoren eine
                             den. Nur so können sie kompetentes Per-       Die Attraktivität eines Arbeitgebers beruht     wichtige Rolle. Es macht einen Unter-
                             sonal rekrutieren und dauer­haft an sich      auf mehreren Determinanten. Wie Abbil-          schied, ob es Sportwagen, Nutzfahrzeuge
                             binden. Das haben inzwischen alle Perso-      dung 1 verdeutlicht, wird diese Anzie-          oder Bauteile zu entwickeln gilt. Auch
                             nalmanager erkannt – und auch viele Be-       hungskraft sowohl vom Ruf der Branche           üben abgelegene Regionen eine geringere
                             rater, die lukrative Betätigungsfelder wit-   und des speziellen Unternehmens als auch        Anziehungskraft aus. Kommen einige un-
                             tern. Der Begriff Employer Branding hat       von dem Image seiner Produkte oder              attraktive Aspekte zusammen, dann be-
                             Hochkonjunktur; vielerorts hat er den des     Dienstleistungen geprägt. Auch die Bedeu-       darf es schon ganz besonderer Arbeitsbe-
                             Personalmarketing verdrängt, auch wenn        tung des Standorts eines Betriebs ist in die-   dingungen, wie zum Beispiel ein gutes
                                                                                                                           Betriebsklima, Karrierechancen oder Ver-
                                                                                                                           gütung, um sich als Arbeitgeber ein her-
                             Autor:                                                                                        ausragendes Image und damit Wettbe-
                                                                                                                           werbsvorteile gegenüber konkurrierenden
                                                                                                                           Firmen zu sichern.

                                                       Prof. Dr. Markus-Oliver Schwaab                                     Eine genauere Analyse der attraktivitäts-
Foto: Hochschule Pforzheim

                                                       Human Resources Competence Center Hochschule Pforzheim              bestimmenden Faktoren zeigt, dass diese
                                                       E-Mail: markus-oliver.schwaab@hs-pforzheim.de                       immer mehr dadurch beeinflusst werden,
                                                                                                                           wie Unternehmen ihrer ökologischen oder
                                                                                                                           sozialen Ver­antwortung gerecht werden.
                                                                                                                           Handeln sie konsequent nachhaltig, tun
                                                                                                                           sie gleichzeitig etwas für ihre Anziehungs-

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FORUM AUSGABE 1-2 2014 - EMPLOYER BRANDING IN DER GESETZLICHEN UNFALLVERSICHERUNG
Fachkräfte gewinnen

                                     Branchenimage
                                                                                               men kann dies eindeutig und klar ver-
                                                                                               neint werden. Einen Zwang, ein kostspie-
                                                                                               liges Employer Branding zu betreiben und
                                 Unternehmensimage                                             eine Arbeitgebermarke zu etablieren, gibt
                                                                                               es nicht. Ganz ohne Personalmarketing
                                                                                               geht aber in dem umkämpften Arbeits-
                                      Produktimage                                             markt definitiv auch nicht. Mit effizienten
                                                                                               Aktivitäten muss es das Ziel sein, sich
                                                                                               dort geschickt und möglichst dauerhaft zu
                                                                                               positionieren, um gute Mitarbeiter rekru-
                                     Standortimage                                             tieren und vor allem an sich binden zu
                                                                                               können.

                                                                                               Vierzehn Tipps für eine erfolgreiche
                                   Arbeitgeberimage                                            Rekrutierung
                                                                                               Eine erfolgreiche Rekrutierungsstrategie
                                                                                               setzt zunächst voraus, dass die Personal-
Quelle: Schwaab

                                      Arbeitgeber-                                             marketing­maßnahmen die interessieren-
                                      attraktivität                                            den Arbeitskräfte richtig ansprechen. Diese
                                                                                               müssen zuvor identifiziert und als Ziel-
                                                                                               gruppe festgelegt werden. Deren spezifi-
   Abbildung 1: Determinanten der Arbeitgeberattraktivität                                     schen Bedürfnisse und Erwartun­gen müs-
                                                                                               sen dazu bekannt sein. Doch all das reicht
                                                                                               nicht aus. Der Rekrutierungs­prozess und
   kraft als Arbeitgeber. Werden dagegen De-    folge darum, dass ein Arbeitgeber wie ein      die Integration neuer Mitarbeiter müssen
   fizite aufgedeckt, können jahrelange Be-     Markenartikel einen hohen Bekanntheits-        ebenfalls professionell sein. Vierzehn
   mühungen im Personalmarketing in             grad erreicht und diesem auf Dauer be-         Tipps, die Unternehmen dabei befolgen
   kürzester Zeit zunichte gemacht werden.      stimmte attraktivitätsbildende Attribute       sollten, werden nachfolgend skizziert.
                                                zugeschrieben werden. Im Idealfall kann
   Angesichts des wachsenden Bedarfs an         es Arbeitgebern so gelingen, Alleinstel-       „Sich richtig zu positionieren heißt,
   qualifizierter Zuwanderung darf nicht ver-   lungsmerkmale herauszubilden und ent-          sich von den wahren Konkurrenten
   gessen werden, dass auch die Attraktivität   scheidende Vorteile im Wettbewerb um die       abzuheben“
   eines Landes einen Einfluss darauf hat,      Gunst von Arbeitskräften zu erlangen.          Wenn ein Arbeitgeber überzeugen will,
   ob es den dort ansässigen Unternehmen                                                       muss er seine komparativen Stärken ken-
   gelingt, den Personalbedarf adäquat ab-      Der Aufbau und die erforderliche kontinu-      nen und auch kommunizieren. Dabei geht
   zudecken. Deutschland kann hier einige       ierliche Pflege einer Employer Brand ist in    es insbesondere darum, sich von den ei-
   Pluspunkte verbuchen, doch genießt die       einem Arbeitsmarkt, in dem immer mehr          gentlichen Wett­bewerbern abzusetzen, die
   Bundesrepublik noch bei weitem nicht         Arbeitgeber versuchen, auf sich aufmerk-       von potenziellen Bewerbern bei der Ent-
   den Ruf, besonders gut Menschen aus an-      sam zu machen, mit viel Aufwand verbun-        scheidung für einen Arbeitgeber zur rele-
   deren Kulturkreisen integrieren zu kön-      den. Dies können sich vielleicht Großun-       vanten Vergleichsgruppe gezählt werden.
   nen. Hier gibt es noch einiges zu tun.       ternehmen leisten, doch sicher­lich nicht      So macht es für kleinere und mittelständi-
                                                kleine und mittelständisch geprägte Orga-      sche Arbeitgeber wenig Sinn, sich mit gro-
   Personalmarketing oder Employer              nisationen. Mit ihren beschränkten Mitteln     ßen Konzernunternehmen zu messen.
   Branding?                                    können sie allenfalls dann sinnvoll in ein     Stattdessen sollten sie mehr darauf achten
   Eine „Brand“ ist eine Marke, die mit einem   Employer Branding investieren, wenn ihre       herauszustellen, wie sie sich von ihresglei-
   bestimmten Namen verbunden ist. Sie          Zielgruppe klar abgegrenzt und damit auch      chen unterscheiden. Dies mag die lokale
   zeichnet sich durch ihre Bekanntheit in      ganz gezielt angesprochen werden kann.         oder regionale Verwurzelung sein oder die
   der relevanten Öffentlichkeit aus und geht   Dies kann beispielsweise dann der Fall         Arbeitsplatz­sicherheit, mit der zum Bei-
   regelmäßig mit einem qualitätsbezogenen      sein, wenn ein Unternehmen regional stark      spiel viele öffentlich-rechtliche Organisati-
   Vertrauensvorschuss einher, der es ihr       verankert ist (Bei­spiel: Groz-Beckert Grup-   onen punkten können. Auch die erwiesene
   vollends ermöglicht, sich von den konkur-    pe mit Sitz in Albstadt-Ebingen) oder sich     Qualität von Qualifizierungsmaßnahmen
   rierenden Angeboten abzuheben. Unter         auch bei der Personal­beschaffung ganz auf     oder eine Übernahmegarantie für Auszu-
   „Branding“ versteht man ein gezieltes        ein spezielles Segment fokussiert (Beispiel:   bildende sind Aspekte, die am Arbeits-
   Handeln, mit dem einem Produkt oder ei-      Outdoor-Ausrüster VAUDE im Bergsport).         markt positiv aufgenommen werden.
   ner Dienstleistung dauerhaft der Charak­
   ter einer Marke verliehen werden soll. Bei   Muss jetzt jeder Arbeitgeber ein Employer      „Der frühe Vogel fängt den Wurm“
   einem Employer Branding geht es demzu-       Branding betreiben? Für viele Unterneh-        Gute Kandidaten werden heiß umworben,

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FORUM AUSGABE 1-2 2014 - EMPLOYER BRANDING IN DER GESETZLICHEN UNFALLVERSICHERUNG
Titelthema

schon sehr frühzeitig. Wer sich allein dar-    gen für die Zeit nach dem Abschluss des         Führungskräfte aus den eigenen Reihen
auf verlässt, mit Stellenanzeigen oder bei     Studiums.                                       heranziehen, systematisch ihre Beschäf-
Ausbildungs- und Hochschulmessen Ta-                                                           tigten quali­fizieren, ein besonders gutes
lente zu ent­decken, der hat nur noch ge-      „Der Köder muss dem Fisch                       Betriebsklima haben oder Kinderbetreu-
ringe Erfolgschancen. Vielversprechender       schmecken, nicht dem Angler“                    ungsmöglichkeiten anbieten, sollten sich
ist es, schon viel früher auf die Suche nach   Um bei den Zielgruppen positiv wahrge-          dies zu Herzen nehmen.
den Leistungsträgern von morgen zu ge-         nommen zu werden, müssen die Arbeitge-
hen. Vieles spricht dafür, bereits in den      ber wissen, auf was diese einen besonde-        „Vermarkten Sie nur die Wahrheit,
Schulen oder Hochschulen Präsenz zu zei-       ren Wert legen. Und genau diese Aspekte         sonst erleben Sie Ihr wahres Wunder“
gen, in denen junge Menschen ausgebildet       gilt es dann bei der Kommunikation ge-          Arbeitgeber sollten nicht den Fehler bege-
werden, deren Profil für den Arbeitgeber       zielt anzusprechen. Sind es oft die berufli-    hen und sich positive Merkmale zuschrei-
besonders interessant ist. Die Übernahme       chen Perspektiven, die Qualifizierungs-         ben, die nicht auf sie zutreffen. Dies mag
von Workshops, Lehraufträgen oder per-         möglich­keiten und das Betriebsklima, so        zwar auf Anhieb erfolgversprechend wir-
sönlichen Patenschaften sind ideale Gele-      gibt es durchaus Konstellationen, in de-        ken und einige Kandidaten mehr anlo-
genheiten, um auf geeignete Nachwuchs-         nen die Sicherheit des Arbeitsplatzes, das      cken, vielleicht den einen oder anderen
kräfte aufmerksam zu werden und früh-          Vergütungsniveau oder der Standort ent-         sogar zu einer Unterschrift unter einem
zeitig Kontakte zu knüpfen.                    scheidungsrelevante Argumente dar-              Arbeitsvertrag motivieren. Dadurch wird
                                               stellen. Wichtiger als der Hinweis, die rich-   aber nur die Frühfluktuation angekurbelt,
„Keine Ausgaben im Personalmarke-              tigen Attraktivitätsdeterminanten zu the-       da Enttäuschungen vorprogrammiert
ting ohne konsequenten Trichter“               matisieren, ist noch der, die Personen in       sind. Besser ist die Strategie, realistisch
Wenn Unternehmer Geld für Personalmar-         der richtigen Art und Weise anzusprechen.       zu informieren. Einige Bewerber werden
keting ausgeben, dann muss dies immer          Die benutzten Köder müssen schmackhaft          zwar absagen, doch die, die sich für ein
den Charakter einer Investition haben.                                                         Angebot entscheiden, die werden sich
Hinter den Ausgaben muss stets ein kon-                                                        auch mit viel höherer Wahrscheinlichkeit
kreter Plan stehen, wie potenzielle Mitar-     „Einen Zwang, ein kostspieliges                 wohl fühlen und länger bleiben.
beiter identifiziert und so früh wie möglich   Employer Branding zu betreiben
an den Arbeitgeber gebunden werden kön-        und eine Arbeitgebermarke zu                     „Eine lebenslange Beschäftigung
nen, zum Beispiel über Praktika, ausbil-                                                       kann niemand garantieren, eine kon-
                                               etablieren, gibt es nicht. Ganz
dungsbegleitende Tätigkeiten oder den                                                          tinuierliche Weiterbildung schon“
Aufbau von Netzwerken. Die Chancen, Ta-        ohne Personalmarketing geht es                  Bekannte Namen wie Dresdner Bank,
lente kennenzulernen und mit diesen Be-        aber in dem umkämpften Arbeits-                 Quelle oder Schlecker, die inzwischen
ziehungen auf- und auszubauen, müssen          markt definitiv auch nicht.“                    quasi vom Arbeitsmarkt verschwunden
mit den Personalmarketingaktivitäten kon-                                                      sind, stehen als Beweis dafür, dass heute
sequent verbessert werden. Geht es in ei-                                                      kein Unternehmen mehr einem Bewerber
nem ersten Schritt noch darum, die Be-         sein. Dies gilt es bei der Botschaft im Auge    einen lebenslangen Arbeitsplatz garantie-
kanntheit bei der relevanten Zielgruppe zu     zu behalten, aber auch bei der Auswahl          ren kann – eine Sonder­stellung nehmen
vergrößern, müssen danach besonders „in-       der Kommunikationskanäle. Nur wenn              hier allenfalls öffentlich-rechtliche Arbeit-
teressante“ Personen systematisch heraus-      hier mit dem richtigen Kommunikations-          geber ein. Vor diesem Hinter­grund wird es
gefiltert und der Kontakt intensiviert wer-    stil die Vorlieben der anvisierten Talente      für die meisten Arbeitnehmer immer wich-
den, um diese gegenüber Konkurrenten           getroffen werden, gehen diese auch „ins         tiger, auf ihre eigene Qualifikation und da-
abzuschotten und die Wahrscheinlichkeit        Netz“.                                          mit ihre Beschäftigungsfähigkeit zu ach-
einer späteren Einstellung immer weiter zu                                                     ten. Denn sie müssen damit rechnen, dass
er­höhen. Übertragen auf die Rekrutierung      „Tue Gutes und rede darüber“                    sie jederzeit in eine Situation geraten kön-
von Hochschulabsolventen bedeutet dieses       Eigentlich ist es eine Selbstverständlich-      nen, in der sie gezwungen sind, sich beruf-
„Trichtermodell“ beispielsweise:               keit. Doch viele Unternehmen, gerade klei-      lich neu zu orientieren. Was bedeutet das
                                               ne und mittelständische, vergessen, die         für das Personalmarketing? Attraktiv sind
1. Veranstaltungen mit Studierenden un-        Dinge zu kommunizieren, die sie beson-          die Unternehmen, die es ihren Mitarbei-
terer Semester in fachlich relevanten          ders auszeichnen. Potenzielle Bewerber          tern ermöglichen, sich eine zukunftsge-
Studien­gängen,                                erfahren dann nicht, wie attraktiv die ver-     richtete Qualifikation anzueignen und ihre
                                               trauensvolle Unternehmens­kultur, die frei-     Kompetenzen stetig zu aktualisieren und
2. Identifikation besonders geeigneter         willigen Sozialleistungen oder der sozial       weiter auszubauen. Personalentwicklung
Studierender,                                  verantwortliche Umgang mit Krisen­              ist also wichtiger denn je!
                                               situationen sind. Und die Arbeitgeber re-
3. Pflege und Intensivierung der Kontakte      agieren frustriert, wenn sich Nachwuchs-        „Was nach innen nicht glänzt,
mit diesen Personen über Praktika, Werk­       kräfte für größere Konkurrenten ent-            kann nach außen nicht funkeln“
studententätigkeiten, Stipendien oder          scheiden, die besser gelernt haben zu           Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterrekru-
Projektbeteiligungen,                          trommeln. Dabei lässt sich hier schnell         tierung gehen Hand in Hand. Auf Dauer
                                               Abhilfe schaffen, vorausgesetzt, dass es        kann ein Arbeitgeber für Außenstehende
4. frühzeitiges Angebot von Festanstellun-     einen Grund dafür gibt. Gerade die, die         nur dann attraktiv sein, wenn sich seine

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Fachkräfte gewinnen

                                                                                                       pro
                                                                                                          spe

                                                                                          hu
                                                                             t
                                                                                                              c

                                                                           en

                                                                                            m eng tion
                                                                                                           pro tive

                                                                                             an a
                                                                                re

                                                                                              re
                                                                         ym
                                                                                                         m p

                                                                                                te
                                                                                  te

                                                                                                 re gem
                                                                                               ark ositi

                                                   re

                                                                     plo e

                                                                                                   n

                                                                                                   so e
                                                                   em valu
                                                                                    nt            etin on

                                                     cr

                                                      fu fuent

                                                                                                     ur nt
                                                       ui
                                                                               staff io hr       sta g

                                                        tu tu

                                                                                                       ce
                                                         tm
                                                                             marketing n marketing ff

                                                          re re

                                                                                                         s
                                               employer
                                                   strategy

                                                                                                                            firm
                                        job

                                                                                                                            strategy
                                 psychology
                                 engagement                     engagement               future talent

                                       a lueer
                                      v care
                                proposition
                                                   branding
                                     prospective company brand   and                               s aims
                                                                                                                        brand
                                                                                                                         talent
                                                                                                                  tal company
                                                                                                                     e
                                                         value brretention                    urceployees hr nt
                                                                                                       ngagfirm
                                                                                     al     o
                                                                                  ern es ye e

                                                                                                                                  t
                                                    proposition                                   m
                                                                              ext an rmpan

                                                                                                                                en
                                     prospect

                                                         recru goals
                                                                                                  a l
                                                                          interfinram
                                                                                     l

                                                                                  m                           emen
                                                              it                        o
                                                                                              n

                                                                                                                             itm
                                                                m
                                                        p
                                                    m symchologeynt           hueer c        r
                                                                               loyees

                                                                                r        te           e nt            t
                                                                                    ex alm
                                                                                                    m
                                                     an an                   ca                 age               y

                                                                                                                          cru
                                                                                              n                g
                                                                        work

                                                                                             a
                                                                                                            olo
                                                        ag ag
                                                                                                      work
                                                                                ext  ern                 c h    l

                                                                                                                        re
                                                                                                        y
                                                                                                     ps rna
                                                            em m
                                                                      emp

                                                                   e
Quelle: fotolia.de/intheskies

                                                                             ma  n res ou rces
                                                                           hu                             e
                                                                                                      int
                                             ive

                                                                   en ent job staff
                                                                     t goals
                                                                       employees

    Beschäftigten mit ihm identifizieren.                     mitzuwirken. Vorteil: Die Mitarbeiter         termodell deutlich. Bezogen auf das Rek-
    Denn die Mitarbeiter kommunizieren mit                    überlegen sich gut, wen sie zu einer Be-      rutieren von Nachwuchskräften und da-
    anderen über ihren Arbeitsplatz und so                    werbung ermuntern und so als neuen Kol-       mit auf die Kontakte zu Schulen oder
    spricht es sich herum, wenn sie nicht da-                 legen ins Gespräch bringen. Denn sie wis-     Hochschulen bedeutet dies, dass die re-
    von angetan sind. Nicht zuletzt Internet-                 sen, dass sie sich auf diese Personen         krutierenden Organisationen nicht über-
    foren und Plattformen zur Bewertung von                   verlassen können müssen. Sollten diese        all präsent sein müssen, sondern sich auf
    Arbeitgebern wie www.kununu.de sorgen                     Neulinge in ihrem neuen Umfeld nicht          die Ausbildungsstätten beschränken soll-
    für immer mehr Transparenz. Die Bot-                      überzeugen, so könnte das negativ auf die     ten, in denen sie über zuverlässige Schlüs-
    schaft kann demzufolge nur lauten: Nach                   Tippgeber zurückfallen. Sie werden des-       selkontakte verfügen. Wenn sie dort ihre
    innen für attraktive Arbeitsbedingungen                   halb nicht nur eine gewissenhafte Vorse-      Ressourcen geballt einsetzen und regel-
    und zufriedene Mitarbeiter sorgen, um                     lektion vornehmen und realistisch über        mäßig vor Ort anzusprechen sind, können
    nach außen positiv auszustrahlen und an-                  das zu erwartende Arbeitsumfeld auf­          sie einen viel größeren Effekt erzielen und
    ziehend zu wirken.                                        klären, sondern auch dafür sorgen, dass       engere Kontakte zu Talenten knüpfen.
                                                              die neuen Kollegen richtig integriert und
    Rekrutieren über Mitarbeiter =                            sozialisiert werden.                          „Die zweite Garnitur macht sich
    Rekrutieren mit Integrationsgarantie                                                                    auf Dauer oft mehr bezahlt als eier-
    Wenn sich Beschäftigte mit ihrem Arbeit-                  „Das gezielte Gießen bringt                   legende Wollmilchsäue“
    geber identifizieren, ist es nur ein kleiner              größere Früchte“                              Arbeitgeber sollten sich dessen bewusst
    Schritt dahin, diesen auch weiterzuemp-                   Statt auf allen Hochzeiten zu tanzen, soll-   sein, dass auf längere Sicht nicht immer
    fehlen. Das sollten Unternehmen gezielt                   ten Unternehmen beim externen Per-            die Talente, die über die ausgeprägtesten
    nutzen und ihre Angestellten motivieren,                  sonalmarke­ting Prioritäten setzen. Dies      Kompetenzen verfügen, auch die besten
    bei der Rekrutierung neuer Arbeitnehmer                   wurde bereits bei dem vorgestellten Trich-    Mitarbeiter für ein Unternehmen sein

                                                                                                                                DGUV Forum 1-2/14       11
Titelthema

                                                                                                                            „Ohne eine aktuelle Homepage ist
                                                                                                                            das restliche Personalmarketing
                                                                                                                            vergebens“
                                                                                                                            Eine Welt ohne Internet kann sich heute
                                                                                                                            keiner mehr vorstellen. In den vergange-
                                                                                                                            nen fünfzehn Jahren ist es zur Normalität
                                                                                                                            geworden, dass sich Bewerber online nach
                                                                                                                            potenziellen Arbeitgebern umschauen. Die
                                                                                                                            Stellensuche, die in­zwischen immer selte-
                                                                                                                            ner in Zeitungen und immer häufiger in
                                                                                                                            internetgestützten Jobbörsen beginnt,
                                                                                                                            mündet spätestens vor dem Bewerbungs­
Foto: fotolia.de/Denis Junker

                                                                                                                            gespräch in einen Besuch der Homepage
                                                                                                                            der rekrutierenden Organisationen. Da-
                                                                                                                            zwischen erfolgt noch gerne ein Abstecher
                                                                                                                            in Bewertungsplattformen wie www.kunu-
                                                                                                                            nu.de, von wo aus es wiederum nur ein
                                                                                                                            Klick bis zu den Unternehmensseiten im
                                                                                                                            Internet ist. Was bedeutet das für Arbeit-
                                müssen. Denn die Alleskönner sind be-         halb zügig und wertschätzend zu gestalten.    geber? Eine attraktiv gestaltete Homepage
                                sonders gesucht und ständig im Faden-         Unangebrachte Wartezeiten und unver-          mit modernem Layout und aktuellen, in-
                                kreuz der Headhunter. Häufig haben diese      bindliche Aussagen sind genauso ein Tabu      formativen Inhalten ist heute ein absolutes
                                Personen schon Wechselangebote, bevor         wie undurchsichtige Auswahlmethoden.          Muss. Fehlt diese, werden alle anderen Be-
                                sie bei einem neuen Arbeitgeber die Pro-      Mit Blick auf die betriebliche Praxis sind    mühungen im Personalmarketing aufs
                                bezeit hinter sich oder gar begonnen ha-      das leider keine Selbstverständlichkeiten.    Spiel gesetzt.
                                ben. Nicht selten kündigen diese Arbeit-
                                nehmer schon wieder, bevor sie ihre           „Ein unterschriebener Vertrag ist nur         Personalmarketing: Es gibt keine
                                Kompetenzen in der neuen Funktion rich-       die halbe Miete“                              Alternative
                                tig entfaltet haben. Da sollte es für viele   Auch ein unterschriebener Arbeitsvertrag      Arbeitgeber, die im Wettstreit um Nach-
                                Organisationen nicht nur eine Über­legung     ist noch kein Grund zu feiern. Erst wenn      wuchskräfte und erfahrene Arbeitnehmer
                                wert sein, sich mit Kandidaten zufrieden      der neue Mitarbeiter tatsächlich an seinem    eine Chance haben wollen, müssen ge-
                                zu geben, die nicht in jeder Hinsicht voll-   Arbeitsplatz erscheint und sich dort voll-    schickt Personalmarketing betreiben: in-
                                ends überzeugen können. Mit guten Kom-        ends integriert hat, gibt es dazu einen An-   tern und extern. Nur wenn es ihnen – aus-
                                promissen wird der Arbeitgeber auf Dauer      lass. Dies liegt daran, dass immer häufiger   gehend von profunden Kenntnissen des
                                vermutlich mehr Freude haben. Übertra-        Kandidaten trotz schrift­licher Vereinba-     Arbeitsmarktes – gelingt, als attraktives
                                gen auf das Hochschulmarketing bedeutet       rungen noch abspringen, teils vor Arbeits-    Unternehmen immer wieder das Interesse
                                das übrigens: Statt die schwächeren Ab-       antritt, teils in der Probezeit. Schul- und   talentierter Arbeitskräfte zu wecken und
                                solventen von Topadressen einzustellen,       Hochschulabsolventen haben häufig meh-        diese einzustellen, können sie überhaupt
                                sollten die Personalmanager lieber die        rere Eisen im Feuer. Ein Grund für diese      das Humankapital bilden, das die Voraus-
                                sehr guten Abgänger von anderen guten         neue Situation ist, dass viele Unterneh-      setzung für eine erfolgreiche Geschäftstä-
                                Hochschulen rekrutieren.                      men die Kündigun­gen von Mitarbeitern         tigkeit ist. Dieses Kapital gilt es dann zu
                                                                              nicht mehr einfach hinnehmen, sondern         konservieren oder, besser, kontinuierlich
                                „Ohne ein perfektes Bewerbungs-               nichts unversucht lassen, um die Abwan-       weiterzuentwickeln.
                                management ist jedes Personal-                derung von Fachkräften abzuwenden.
                                marketing umsonst“                            Hieß es früher „Wanderer soll man nicht       Eines darf aber in diesem Zusammenhang
                                Die Freude ist groß, wenn eine gute Bewer-    aufhalten“, so heißt es heute oft „Bleib      nicht außer Acht bleiben: Es ist einfacher,
                                bung eingegangen ist. Doch ist das noch       doch“ oder „Auf baldiges Wieder­sehen“.       zufrie­dene Mitarbeiter an ein Unterneh-
                                lange keine Garantie dafür, dass dieser       Im Umkehrschluss bedeutet das für die re-     men zu binden, als neue Arbeitnehmer zu
                                Kandidat später auch tatsächlich ein          krutierenden Firmen, dass sie auch nach       gewinnen. Deshalb dürfen Arbeitgeber
                                Jobangebot annimmt. Eine wichtige Vor-        einer Vertragsunterzeichnung am Ball          nicht den fatalen Fehler begehen, nur auf
                                aussetzung dafür ist, dass er ein stimmiges   bleiben müssen. Die Mitarbeiterbindung        den externen Arbeits­markt zu schielen
                                Auswahlverfahren mit enga­gierten, über-      beginnt heute schon vor dem ersten Ar-        und ihre vorhandenen Mitarbeiter zu ver-
                                zeugenden Personalmanagern durchläuft.        beitstag! Regelmäßige Telefonkontakte         nachlässigen. Auf die Frage „Was ist wich-
                                Merke: Eine professionelle Personal­          und Einladungen zu Treffen vor Dienstan-      tiger? Mitarbeiterbindung oder Mitarbei-
                                auswahl steht für ein professionelles Un-     tritt sind hier genauso angesagt wie Glück-   terrekrutierung?“ kann es also nur eine
                                ternehmen. Der Selektionsprozess ist des-     wunschkarten an Geburts- und Feiertagen.      richtige Antwort geben: Beides!         •

                                12   DGUV Forum 1-2/14
Titelthema

Ausbildung und Studium

Was macht die Unfallversicherung
als Arbeitgeber interessant?
Der demografische Wandel macht sich auch durch sinkende Bewerberzahlen für eine Berufsausbildung
bei den Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bemerkbar. Eine „Employer-Branding-Strategie“
kann dem entgegenwirken. Eine Umfrage unter den derzeitigen Studierenden und Auszubildenden gibt
Aufschluss über Informationskanäle und Entscheidungsgründe.

Die Wirtschaft schlägt bereits Alarm. Es     tung der Arbeitgebermarke „Gesetzliche       senschaft oder Unfallkasse absolvieren. Zu
fehlt Deutschland nicht nur an Fachkräf-     Unfallversicherung“ (sogenanntes „Em-        diesem Zweck haben das Netzwerk Perso-
ten, sondern zunehmend auch an Bewer-        ployer Branding“) bietet sich hierzu an.     nalentwicklung PE NET UV und die AG So-
berinnen und Bewerbern für Ausbildungs-      Die entsprechende Strategie muss dabei       cial Media gemeinsam eine Umfrage beim
plätze. Aber nicht nur Handwerksbetriebe     gezielt auch die Altersgruppen in den        Institut für Arbeit und Gesundheit der
und Dienstleistungsunternehmen merken,       Blick nehmen, die sich für eine Ausbil-      DGUV (IAG) in Auftrag gegeben. Durchge-
dass der Nachwuchs rar wird. Auch für die    dung zur/m Sozialversicherungsfachange-      führt wurde diese als Online-Umfrage.
gesetzliche Unfallversicherung ist es in-    stellten oder für ein Bachelor-Studium bei
zwischen in einigen Regionen schwerer als    einer Unfallkasse oder Berufsgenossen-       Die Konzeption des Fragenkatalogs erfolg-
noch vor ein paar Jahren, freie Plätze im    schaft interessieren könnten.Doch wie        te in enger Abstimmung mit der AG Social
dualen Studium und Ausbildungsplätze         sieht diese Gruppe aus? Auf welchen We-      Media und dem Bereich Bildungsmarke-
zu besetzen.                                 gen erfährt sie von der Möglichkeit, eine    ting der DGUV Akademie. Der Katalog
                                             Ausbildung oder ein Studium bei der ge-      umfasste insgesamt 18 Fragen. Den Link
Dass die Lage in den kommenden Jahren        setzlichen Unfallversicherung zu absol-      erhielten Studierende und Auszubildende
eher noch schwieriger werden dürfte, le-     vieren? Welche Gründe könnten den            per Mail über die DGUV Akademie. Insge-
gen unter anderem die Projektionen des       Ausschlag geben, die gesetzliche Unfall-     samt wurden 383 Auszubildende und 339
statistischen Bundesamtes nahe. Danach       versicherung anderen potenziellen Arbeit-    Studierende sowie Alumni angeschrieben.
wird die Zahl der unter-20-Jährigen bis      gebern vorzuziehen? Und welche Möglich-      Die Online-Umfrage war vom 14. bis 28.
2020 im Vergleich zu 2008 um 2 Millionen     keiten bestehen, die Ansprache noch          März 2013 im Internet erreichbar. In dieser
Menschen zurückgehen. In der Altersgrup-     weiter zu verbessern, um auch im Wettbe-     Zeit beteiligten sich 519 Personen, was ei-
pe von 20 bis unter 30 werden es im selben   werb mit Krankenkassen und Rentenver-        ner Rücklaufquote von 72 Prozent ent-
Zeitraum 1,4 Millionen weniger sein.[1]      sicherungsträgern zu bestehen?               spricht. Ähnlich hohe Beteiligungsquoten
                                                                                          wurden bisher bei Umfragen nur selten
Vor diesem Hintergrund wachsen in            Umfrage als empirische Grundlage             erreicht. Die Umfrage erlaubt daher valide
jüngster Zeit die Bestrebungen der gesetz-   Um mehr Klarheit zu diesen Fragen zu ge-     Aussagen.
lichen Unfallversicherung, die eigene Dar-   winnen, liegt es nahe, diejenigen zu fra-
stellung als Arbeitgeber am Arbeitsmarkt     gen, die derzeit eine Ausbildung oder ein    Demografische Struktur
zu verbessern. Eine systematische Gestal-    Bachelor-Studium bei einer Berufsgenos-      Von den Teilnehmenden an der Umfrage
                                                                                          sind rund zwei Drittel weiblich und ein
                                                                                          Drittel männlich. Diese Verteilung ent-
                                                                                          spricht sehr wahrscheinlich auch dem tat-
Autoren:                                                                                  sächlichen Geschlechterverhältnis unter
                                                                                          Auszubildenden und Studierenden der
                                                                                          gesetzlichen Unfallversicherung. Die
Stefan Boltz (DGUV)                          Kirsten Wasmuth (UK Berlin)                  überwiegende Mehrheit (rund 60 Prozent)
                                                                                          befindet sich im Alter von 19 bis 23 Jahren.
Thomas Störmer (DGUV Akademie)               Dr. Annekatrin Wetzstein (IAG)               Nur etwa 10 Prozent der Befragten sind 18
                                                                                          Jahre alt oder jünger. Dies könnte aller-
Christian Sprotte (BG ETEM)                  Nil Yurdatap (UK NRW)                        dings damit zusammenhängen, dass sich

                                                                                                              DGUV Forum 1-2/14     13
Titelthema

                                       Selbstverwirklichung
                                            Verantwortung
                                                        Freizeit
                                   Weiterbildung
                           Sinnhaftigkeit
               Arbeitsklima
                                   Freiheiten                                                     Abwechslung

                            Einkommen
                                                            Teamarbeit Kinderbetreuung
               Standort                                                                                 Sozial

                           Karrierechancen
                                                       Unternehmenskultur         Gleichberechtigung

                                 Aufgaben
Quelle: DGUV

                                            Kundenkontakt
 wesentlich mehr Studierende und Alum-          desagentur für Arbeit und das persönliche      Befragten in seinen Antworten nahe, in-
 nis (55 Prozent beziehungsweise 17 Pro-        Gespräch mit einem Berater bzw. einer Be-      ternetbasierte Kanäle zukünftig stärker
 zent) als Auszubildende (28 Prozent) an        raterin als Hinweisgeber genannt.              für die Ansprache junger Menschen zu
 der Umfrage beteiligt haben. Höchster Bil-                                                    nutzen. Rund 44 Prozent sprechen sich
 dungsabschluss zum Zeitpunkt der Befra-        Gering ist bisher der Anteil derjenigen, die   dafür aus, die Auffindbarkeit im Netz zu
 gung ist für fast die Hälfte das Abitur.       angeben, über Jobseiten im Internet (4         optimieren – zum Beispiel über Suchma-
                                                Prozent), eine Suchmaschine (3 Prozent)        schinen wie Google. Auch die Nutzung
 Informationskanäle                             oder eine Ausbildungsmesse (1 Prozent)         von sozialen Medien wird von der Hälfte
 Wie erfuhren die Befragten von der Mög-        auf ihren Ausbildungs- oder Studienplatz       der Befragten empfohlen. Damit liegt das
 lichkeit, eine berufliche Laufbahn in der      aufmerksam geworden zu sein. Empfeh-           Internet zwar deutlich hinter klassischen
 gesetzlichen Unfallversicherung einzu-         lungen über soziale Medien spielen bis-        Empfehlungen wie Ausbildungsmessen
 schlagen? Auch hierzu geben die Umfra-         lang keine Rolle.                              (68 Prozent) und Stellenanzeigen in der
 geergebnisse Aufschluss: Fast 40 Prozent                                                      Printausgabe einer Tageszeitung (60 Pro-
 wurden auf dem klassischen Wege durch          Dass internetbasierte Kanäle zukünftig ei-     zent). Der dennoch hohe Anteil lässt aber
 eine Stellenanzeige in der Tageszeitung        ne wichtigere Rolle spielen könnten, le-       vermuten, dass die Empfehlung auf der
 auf ein Stellenangebot der gesetzlichen        gen zum einen sich verändernde Arten           Wahrnehmung eines Trends in Richtung
 Unfallversicherung aufmerksam. An zwei-        der Mediennutzung nahe. So gehen die           Online fußt. Die höchste Zustimmung (74
 ter Stelle folgt mit rund 30 Prozent eine      Leserzahlen klassischer Printmedien wie        Prozent) erhielt allerdings die Option, die
 Empfehlung aus dem Bekannten- oder Fa-         der Tageszeitung zurück; gleichzeitig bau-     über die Unfallkassen bestehenden Kon-
 milienkreis. Befragte, die bei einer Unfall-   en immer mehr Unternehmen ihre Karrie-         takte zu Schulen für die Nachwuchswer-
 kasse arbeiten, nannten diese beiden In-       reportale im Internet aus, wodurch sich        bung zu nutzen.
 formationswege sogar noch etwas häufiger       der Druck auf die verbliebenen Institutio-
 als Befragte, die bei einer Berufsgenos-       nen verstärken dürfte, in diesem Bereich       Gefragt wurde zudem nach der Entfer-
 senschaft arbeiten. An dritter und vierter     ebenfalls aktiver zu werden. Zum anderen       nung des Wohnortes vom Arbeitgeber
 Stelle wurden der Online-Auftritt der Bun-     legt auch ein nicht unerheblicher Teil der     zum Zeitpunkt der Bewerbung. Auszubil-

14             DGUV Forum 1-2/14
Gesetzliche Unfallversicherungsträger als Arbeitgeber

dende gaben mehrheitlich an, dass die Di-     dieser Aspekt sollte allerdings mit Blick    rücksichtigen, um in der Nachwuchswer-
stanz unter 100 Kilometer betragen habe       auf das Alter der Befragten nicht überbe-    bung die richtigen Akzente zu setzen.
– die Hälfte wohnte in einem Radius von       wertet werden. Es ist unklar, inwiefern er
unter 20 Kilometern zum Ausbildungsbe-        die persönliche Lebensplanung oder das       Herauszuarbeiten sind dagegen noch die
trieb. Bei den Bachelor-Studierenden da-      öffentliche Angebot an Betreuungsplät-       spezifischen Vorteile der Unfallversiche-
gegen gab ein Viertel der Befragten an,       zen in der jeweiligen Region reflektiert.    rung gegenüber anderen Arbeitsplatzan-
dass die Entfernung mehr als 100 Kilome-      Bei dieser Frage gab es einen signifikan-    bietern im öffentlichen Dienst, insbeson-
ter betragen habe. Aus diesen Antworten       ten Unterschied zwischen männlichen          dere der gesetzlichen Kranken- und der
lässt sich tendenziell die Empfehlung ab-     und weiblichen Befragten.                    Rentenversicherung.
leiten, bei der Suche nach Auszubilden-
den lokale Medien zu bevorzugen, wäh-         Es ist nur konsequent, dass das Image der    Die insgesamt positive Sicht auf Ausbil-
rend bei Anzeigen für freie Studienplätze     gesetzlichen Unfallversicherung zu diesen    dung und Studium schlägt sich auch dar-
auch überregionale Medien berücksichtigt      Motivationsfaktoren passt. Die Befragten     in nieder, dass rund drei Viertel der Be-
werden könnten.                               bringen vor allem Eigenschaften wie „sozi-   fragten Freunden und Bekannten ihre
                                              al“, „zukunftsfähig“ und „vertrauenswür-     Ausbildung oder ihr Studium empfehlen
Motivation für die Bewerbung                  dig“ mit den Berufsgenossenschaften und      würden. Sollte sich die gesetzliche Unfall-
Auf dem Arbeitsmarkt ist die gesetzliche      Unfallkassen in Verbindung. Eigenschaf-      versicherung dafür entscheiden, ihr Aus-
Unfallversicherung einer von vielen Ar-       ten wie „ökologisch“, „innovativ“ und „ge-   bildungs- und Studienangebot vermehrt
beitgebern, die um Aufmerksamkeit und         winnorientiert“ wurden dagegen wesent-       in sozialen Medien zu bewerben, wäre
Personal werben. Die Umfrage-Ergebnis-        lich seltener als zutreffend bezeichnet.     dies sicherlich eine gute Basis.       •
se zeigen hier deutlich, dass es nicht so
sehr Unternehmen der Privatwirtschaft         Verbesserungsvorschläge
                                                                                              Fußnoten:
sind, mit denen die Berufsgenossenschaf-      Insbesondere die Abwechslung zwischen
ten und Unfallkassen im Wettbewerb ste-       Theorie und Praxis, die Themenvielfalt so-      Die Ergebnisse der Umfrage sind als
hen, sondern vielmehr die anderen Insti-      wie die Ausbildungs- und Studienbedin-          Powerpoint-Präsentation verfügbar.
tutionen des öffentlichen Dienstes. So        gungen gefallen den Befragten an ihrer          Sie können im UV-Net-Portal Kommuni-
                                                                                              kation unter Arbeitshilfen Präsentationen
gaben rund 37 Prozent der Befragten an,       gegenwärtigen Situation. Dennoch gab es
                                                                                              abgerufen werden.
sich auch für andere Ausbildungen im öf-      auch Vorschläge zu Verbesserungen, die
fentlichen Dienst interessiert zu haben.      die Umfrageteilnehmenden anonym ein-
Nur 14 Prozent hatten eine Ausbildung in      geben konnten. Diese Antworten wurden           [1] Vergleiche hierzu „12. koordinierte
                                                                                              Bevölkerungsvorausberechnung des
der Privatwirtschaft in Betracht gezogen.     nach Themen geclustert. Innerhalb der
                                                                                              Statistischen Bundesamtes“ unter htt-
36 Prozent hatten über ein Studium an ei-     Unfallversicherung sehen einige Befragte        ps://www.destatis.de/DE/Publikationen/
ner anderen Hochschule oder Universität       die Notwendigkeit, eine nachhaltigere           Thematisch/Bevoelkerung/Vorausbe-
nachgedacht.                                  Personalpolitik zu betreiben, Aufstiegs-        rechnungBevoelkerung/Bevoelkerung-
                                              möglichkeiten zu verbessern und Mitar-          Deutschland2060Presse5124204099004.
                                                                                              pdf?__blob=publicationFile (Stand
Auf die Frage nach der Motivation für die     beiterinnen beziehungsweise Mitarbeiter
                                                                                              28.11.2013)
Bewerbung nimmt die Sicherheit des Ar-        stärker zu fördern. Nach außen wurde ei-
                                                                                              [2] Dies deckt sich mit anderen Untersu-
beitsplatzes klar die Spitzenposition ein.    ne gesteigerte werbliche Präsenz empfoh-
                                                                                              chungen zu den Motivationsfaktoren bei
Dem folgen die späteren Arbeitsbedin-         len. Hinsichtlich der Ausbildung bzw. des       jungen Bewerberinnen und Bewerbern. So
gungen beziehungsweise die aktuellen          Studiums gab es einige Kommentare, die          kommt zum Beispiel die Studie „Jobtrends
Ausbildungsbedingungen. Erst danach           empfahlen, den Praxisteil noch weiter           Deutschland 2013“ zu dem Ergebnis,
kommen das spätere Berufsbild und das         auszubauen.                                     dass Work-Life-Balance und persönliche
                                                                                              Entwicklung für die Generation der unter
Gehalt. Dass diese Faktoren ausschlagge-
                                                                                              30-Jährigen wesentlich wichtiger sind als
bend sind, wird auch durch die Antwor-        Fazit                                           Führungsverantwortung, Status und Pres-
ten auf die Frage bestätigt, was bei der      Die Ergebnisse der Umfrage legen nahe,          tige. (Quelle: https://www.staufenbiel.de/
Arbeit wichtig ist. Ebenfalls Spitzenplätze   dass für junge Menschen insbesondere            fileadmin/fm-dam/PDF/Publikationen_
belegen hier die Sicherheit des Arbeits-      drei Aspekte für die Entscheidung aus-          WS_12/JobTrends_2013.pdf )
platzes, das Arbeitsklima, die Balance        schlaggebend sind, sich bei der Unfall-         [3] Dieser Punkt überrascht insofern, als
zwischen Berufs- und Privatleben sowie        versicherung zu bewerben: Arbeitsplatz-         der Trend bei Bewerberinnen und Bewer-
                                                                                              bern in der Privatwirtschaft in eine andere
die Sinnhaftigkeit der Tätigkeit.[2] Inter-   sicherheit, sinnhafte Tätigkeit und gute
                                                                                              Richtung zeigt. Allerdings könnte sich
essanterweise werden Punkte wie flache        Arbeitsbedingungen. Diese Aspekte de-           die Wertung im Verlaufe der Jahre nach
Hierarchien, offene Unternehmenskultur,       cken sich auch mit dem Image der Berufs-        Abschluss von Ausbildung oder Studium
Selbstverwirklichung und Teamarbeit im        genossenschaften und Unfallkassen als           noch ändern. (vgl. hierzu „Wollen die
Vergleich dazu als weniger wichtig ange-      vertrauenswürdige und zukunftsfähige            auch arbeiten?“, Seite 23 ff. in DIE ZEIT,
                                                                                              Ausgabe Nr. 11 vom 7. März 2013.
sehen.[3] Das gilt auch für den Punkt Kin-    Institutionen. Eine „Employer-Branding-
derbetreuung im Unternehmen – gerade          Strategie“ sollte diese Erkenntnisse be-

                                                                                                                 DGUV Forum 1-2/14          15
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