Frauen und Finanzen Ein Annäherungs-versuch - Innovation financière
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03 | 2012 | CHF 15.– Frauen und Finanzen >E in Annäherungs- versuch Innovation financière Schöne Seiten > Les succès, les excès > Der teuerste Schmuck der Welt
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editorial | inhalt Ist Geld Männersache? Jein – denn während die Finanzbranche traditionell in Männer- hand ist, sind Frauen daran, ihren Exotinnenstatus zu verlieren. Trend- und Zukunfts- forscher sind sich einig: Das Kundensegment der Frauen ist weltweit rasant im Wachs- tum begriffen, vor allem im HNW- und UHNW-Bereich. Finanzdienstleister, die dieser Entwicklung gerecht werden wollen, passen ihren Beratungsansatz an und gewähren ambitionierten und kompetenten Managerinnen aus den eigenen Reihen den Zugang in die oberste Führungsstufe. Nicht jeder neue Trend braucht neue Finanzprodukte – unter dem Deckmantel der Finanzinnovation wurden in den vergangenen Jahren immer unübersichtlichere Konstrukte kreiert, die entsprechend für negative Schlagzeilen sorgten. Nach der Ernüchterung der Finanzkrise steht vermehrt wieder Transparenz im Vordergrund, und mit der «Slow Finance»-Bewegung auch eine gewisse Bedachtsamkeit. Pascale Wagen 12 Frauen und Finanzen Ein Annäherungsversuch 14 Von Stereotypen und Umbrüchen 17 «Oser, tout simplement!» Interview avec Camille Vial, Banque Mirabaud 20 Philanthropie ist weiblich 23 When women (net)work ... 26 «Wandel als Wachstumsfaktor» Interview mit Karin Oertli, UBS 17 28 Exotinnen in der Vermögensverwaltung 32 30 32 34 Innovation financière Innovation et risque systèmique Pourquoi pas aller voir ailleurs? 36 Charityfonds 38 ETF: Drei Buchstaben erobern die Welt 40 L’innovation est dans la tradition 42 Die schönen Seiten: Der teuerste Schmuck der Welt ... und ausserdem 04 Neues vom VSV 04 UVV und die Regulierungswellen 05 Dans le ressac des réglementations 42 06 Mitgliederversammlung und Wahlen 08 Golfturnier bei Kaiserwetter 10 Accordi bilaterali con l’Italia denaris 03 | 2012 3
neues vom vsv In der Brandung der Regulierungswellen – erster Etappensieg Daniel Beck und Norina Frey, Furrer.Hugi & Partner AG Die Kritik der unabhängigen Vermögensverwalter findet mehr und mehr Gehör: Verwaltung und Politik haben erkannt, dass es eine kohärente Strategie für den Finanzplatz Schweiz braucht. Die Entscheidungsträger sind bemüht, ihren Regulierungseifer zu zügeln. der eigenen Steuerzahler, möglichst viele Kundengelder aus der Schweiz zu sichern. Wie auch immer die politischen Ränkespiele weitergingen: Der automatische Informa tionsaustausch stehe vor der Tür, ob dies der Schweiz nun passe oder nicht, so die Ein- schätzung von Präsident Zuber. Schweiz im Powerplay Die Redner aus Politik, Bankiervereinigung wie der Lehre waren sich in der Diskussion denn auch einig, dass sich die Schweiz in ei- nem handfesten Powerplay mit internationa- len Mächten befinde. Es gelte daher, klug, be- Die Podiumsteilneh- Jean-Pierre Zuber, Präsident des Verbands sonnen und keineswegs kopflos zu agieren. mer: Martin Landolt, Schweizer Vermögensverwalter, eröffnete Die Regulierungswelle dürfe nicht zum Selbst- Nationalrat BDP, die Podiumsdiskussion der 26. Mitglieder läufer werden. Ähnliche Tätigkeiten mit unter- Renate Schwob, versammlung mit einer positiven Lagebeur- schiedlichen Risiken dürften nicht über einen Leiterin Finanzmarkt, teilung in eigener Sache: «Man muss nicht Leisten geschlagen werden. Das Augenmass Harry Büsser, Bilanz, gross sein, um Dinge zu verändern». Das Ge- sei in Regulierungsfragen zur Sicherung der Prof. Dr. Urs Birchler, schäftsmodell der unabhängigen Vermögens- Wettbewerbsfähigkeit entscheidend. Uni Zürich, Alexander verwaltung, das in der Finanzkrise noch mehr Ein erstes klares Signal, resümierte Jean- Rabian, Vorsitzender an Attraktivität gewonnen hat, habe nach wie Pierre Zuber, zeichne sich im Rahmen der Be- SRO VSV (v. l. n. r.). vor sehr gute Zukunftsaussichten. Mehr noch: ratung der Revision des Kollektivanlagenge- Die unabhängige Vermögensverwaltung sei setzes ab. Hier übernehme die Schweiz nicht mit ihrer Flexibilität und Ideenvielfalt gefrag- wie ursprünglich geplant blind EU-Recht, ter denn je. An der Nase, so Jean-Pierre Zuber sondern es stehe eine differenzierte Lösung aber, müsse sich die Schweizer Politik neh- im Raum, welche den schweizerischen Ver- men. Die eigentliche Konzeptlosigkeit, das hältnissen besser Rechnung trage. So sollen Treten an Ort, die Politik nach Art der Feuer- nach dem Willen der Wirtschafts- und Ab wehr, die von einem Brandherd zum nächsten gabekommission des Ständerates Vermö- eile, seien mehr als schädlich für den Finanz- gensverwalter mit weniger als 100 Millionen platz. So erscheine die «Weissgeld-Strategie» Franken verwaltetem Vermögen von der Un- als Ausdruck eines hilflosen Aktivismus, bei terstellung unter die FINMA ausgenommen dem das B nach dem A bereits nicht mehr werden. Ebenso tun sich Wege im Bereich durchdacht sei. Banken und Finanzintermedi- Verwaltung von BVG-Geldern auf. Verwalter äre dürften nicht zu Erfüllungsgehilfen aus- von Pensionskassengeldern sollen auf eine ländischer Steuerbehörden gemacht werden. Finma-Unterstellung pochen dürfen. Diese Die Kritiker des Schweizer Finanzplatzes in Weitsicht, so Jean-Pierre Zuber, sei auch bei den USA oder dem Vereinigten Königreich weiteren Projekten erforderlich – etwa bei hätten nicht die hehre Steuermoral als solche der Umsetzung der revidierten Empfehlun- im Auge, sondern einzig und allein Partikular gen der Financial Action Task Force, des aus interessen. Ziel sei es, mit Einschüchterung dem Betrugsfall Madoff und dem Konkurs von 4 denaris 03 | 2012
Lehman Brothers entstandenen Gesetzge- ressen der gewerblichen Finanzdienstleister bungsprojekts eines neuen Finanzdienstleis- nicht vergessen. Angesichts der konzertier- tungsgesetzes, und auch beim Umgang mit ten Aktionen aus dem Ausland sei es leicht- dem US-amerikanischen «Foreign Account sinnig, dass einzelne Akteure auf dem Tax Compliance Act (FATCA)», wo im US-Wahl- Schweizer Finanzplatz ihren Sonderweg ein- jahr besonderer Druck zu erwarten sei. schlagen. Die Fortschritte in der KAG-Revisi- Der Verband, verspricht Präsident Zuber, on verdeutlichten den Erfolg eines gemeinsa werde sich daher auch weiter nachdrücklich men Vorgehens. Eine koordinierte Strategie dafür einsetzen, dass nicht übers Ziel hinaus- und Vision sei für den gesamten Finanzplatz geschossen werde. Die Politik dürfe die Inte- Schweiz das Gebot der Stunde. Dans le ressac des réglementations – première victoire d’étape Daniel Beck et Norina Frey, Furrer.Hugi & Partner AG Les critiques des gérants de fortune indépendants rencontrent un écho croissant. Les milieux administratifs et politiques ont reconnu la nécessité d’une stratégie cohérente pour la place financière suisse. Jean-Pierre Zuber, président de l’Association bles, les autorités fiscales espèrent récupérer Suisse des Gérants de Fortune, a ouvert la ta- autant de fonds que possible de la clientèle en ble ronde de la 26e assemblée générale sur Suisse. Quoi qu’il en soit, les manœuvres po- une évaluation positive de la situation interne: litiques se sont poursuivies: l’échange auto- «La taille n’est pas importante quand il s’agit matique d’informations est imminent, que de changer les choses.» Le modèle d’affaires cela plaise ou non à la Suisse, telle est l’analyse de la gestion de fortune indépendante, dont du président Jean-Pierre Zuber. l’attrait s’est encore accru durant la crise finan- cière, continue à disposer de très bonnes pers Le sens de la mesure et la compétitivité pectives d’avenir. De plus, la gestion de for- Durant la discussion, les orateurs du monde tune indépendante est plus demandée que politique, de l’Association suisse des ban- jamais en raison de sa flexibilité et de la diver- quiers ainsi que de l’enseignement étaient sité des possibilités qu’elle offre. Selon Jean- d’accord sur un point: la Suisse est engagée Pierre Zuber, le monde politique suisse doit dans un bras de fer avec des puissances in- toutefois prendre ses responsabilités. L’ab ternationales. Il faut donc agir de manière sence réelle de vision, des résultats mitigés, la intelligente, réfléchie et surtout ne pas s’affo politique du pompier se hâtant d’un incendie à ler. La vague réglementaire devrait sans l’autre, sont très préjudiciables à la place fi- cesse être remise en question. Des activités nancière. C’est ainsi qu’est d’ailleurs apparue similaires présentant des risques différents l’expression de «stratégie de l’argent propre» pour qualifier l’activisme impuissant selon le- quel l’ordre des choses ne doit pas être recon- sidéré. Les banques et intermédiaires finan- ciers ne devraient pas devenir des assistants des autorités fiscales étrangères. Les dé- tracteurs de la place financière suisse aux Etats-Unis ou au Royaume-Uni ne cherchent Prof. Urs Birchler pas à préserver la noble probité fiscale, mais de l’Université uniquement à défendre des intérêts particu- de Zurich à la table liers. En intimidant leurs propres contribua ronde de l’ASG. denaris 03 | 2012 5
neues vom vsv ne devraient pas être mises dans le même projets – tels que la mise en œuvre des recom- panier sans distinction. En matière de régle- mandations révisées du Groupe d’Action fi- mentation, le sens de la mesure est détermi- nancière, le projet de nouvelle loi sur les pres- nant pour garantir la compétitivité. tations financières né du scandale Madoff et Selon Jean-Pierre Zuber, un premier signal de la faillite de Lehman Brothers, ainsi que le fort se dessine dans le cadre du débat sur la traitement du «Foreign Account Tax Comp révision de la loi sur les placements collectifs liance Act (FATCA)» américain, au sujet duquel de capitaux. Ici, la Suisse ne reprend pas aveu- une pression particulière est attendue durant glément la législation de l’UE comme cela était l’année électorale aux Etats-Unis. initialement prévu, mais une solution différen- L’Association, promet Jean-Pierre Zuber, con- ciée, tenant mieux compte de la situation hel- tinuera donc à s’engager clairement afin que vétique, est proposée. En effet, selon la volon- la réglementation n’aille pas trop loin. Le mon- té de la Commission de l’économie et des de politique ne devrait pas oublier les intérêts redevances du Conseil des Etats, les gérants des prestataires de services financiers profes- de fortune avec des actifs sous gestion inféri- sionnels. Compte tenu des actions concertées eurs à 100 millions de francs ne devraient pas venant de l’étranger, il serait inconscient que être soumis à la surveillance de la FINMA. Des des acteurs individuels de la place financière solutions comparables sont proposées dans le suisse choisissent de suivre leur propre voie. domaine de la gestion de fonds LPP. Les gé- Les avancées dans la révision de la LPCC ont rants de fonds de caisses de pension devraient montré l’intérêt d’une démarche commune. pouvoir l’emporter sur un assujettissement à Une stratégie et une vision coordonnées sont la FINMA. Selon Jean-Pierre Zuber, cette clair- un impératif à l’ordre du jour pour l’ensemble voyance est aussi nécessaire dans d’autres de la place financière suisse. Wahlen ohne Überraschungen Die 26. ordentliche Mitgliederversammlung des VSV stand ganz im Zeichen der Wahlen – alle neun Vorstandsmitglieder wurden von der MV bestätigt. Im Hotel Marriott in Zürich begrüsste Jean- Gesamterneuerungswahlen des Vorstands Pierre Zuber, Präsident des VSV, die rund 200 sowie des Standesgerichts auf den Traktan- anwesenden Mitglieder und Gäste zur 26. or- den. Der gesamte Vorstand stellte sich dabei dentlichen Mitgliederversammlung des VSV. zur Wiederwahl, und alle neun Vorstands- Dabei wurde allen Anträgen des Vorstands mitglieder wurden von der Mitgliederver- stattgegeben. Der Verbandsspitze wurde die sammlung bestätigt. Beim Standesgericht Entlastung für das Geschäftsjahr 2011 erteilt, gab es einen personellen Wechsel. Auf den und der Tätigkeitsbericht sowie das Budget austretenden Roger Moor, Roger Moor Ver- für 2012 wurden genehmigt. mögensverwaltung AG, folgt Hans-Rudolf Die diesjährige Versammlung stand ganz im Roth, Hans-Rudolf Roth Vermögensverwal- Zeichen der Wahlen. Nach 2009 standen die tung und Anlageberatung. Der Präsident so- wie die restlichen sechs Mitglieder wurden wiedergewählt. Protokoll Das Protokoll der 26. Mitgliederversamm- lung wird ab August in der Member-Area auf der VSV-Website aufgeschaltet. Mitglieder, die eine Zustellung des Dokuments in Pa- Hans-Rudolf Roth ist pierform wünschen, sind gebeten, sich direkt neues Mitglied des mit ihrer Geschäftsstelle in Verbindung zu Standesgerichts. setzen. 6 denaris 03 | 2012
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neues vom vsv 9. VSV-Golfturnier bei Kaiserwetter Pascale Wagen In der einladenden Gegend des Zürcher Furttals fand das mittlerweile traditionelle Golfturnier des VSV statt. Die 59 Teilnehmer massen sich auf der abwechslungsreichen 18-Loch-Anlage des Golfplatzarchitekten Kurt Rossknecht unter herrlichsten Bedingungen. Sind bald reif für das Green: die zufriedenen Teilnehmer des Schnupperkurses. In Otelfingen, unweit der Stadt Zürich, trafen Im Anschluss an das Turnier wurden die er- sich am Donnerstag, 10. Mai 2012 Mitglieder folgreichsten Spieler an der offiziellen Rang- und Gäste des VSV zum Golfturnier. Die Ruhe verkündung von Ladies’ Captain Monika und Abgeschiedenheit der Golfanlage liessen Hischier geehrt (Resultate siehe Box). Wie einen die aktuellen regulatorischen Heraus- schon letztes Jahr schaffte es Tino Leoni forderungen vorübergehend vergessen. aufs Podest. Die sportlichen Erfolge wurden Der weitläufige Platz verlangte den Spielern von der fantastischen Aussicht von der Ter- alles ab, und obwohl der gespielte Turniermo- rasse auf die Umgebung und den sommerli- dus «4 ball better ball» nicht handicaprelevant chen Temperaturen fast in den Schatten ge- ist, zeigten die 59 Teilnehmer auf dem von Tei- stellt. In entspannter Atmosphäre genossen chen und Wasser dominierten Platz höchsten die Mitglieder und Gäste anschliessend das Einsatz. Wer noch nicht reif für das Golftur- gemeinsame Nachtessen im Festsaal und nier war, konnte an einem Schnupperkurs ers- fanden dabei Gelegenheit, golferische Tricks te Erfahrungen mit dem Golfsport machen. und berufliche Tipps auszutauschen. 8 denaris 03 | 2012
Unten grün, oben blau: die Farben eines perfekten Golftages. VSV-Golfturnier: die Siegerliste (Netto) 1. Platz: Maggie Schärer und Dominik Schärer 2. Platz: Julien Terrier (1. Bild, rechts) und Pierre Ricp 3. Platz: Reto Vollmer (2. Bild, rechts) und Tino Leoni (links) Nearest-to-the-Pin: Martin Hutter (3. Bild, rechts) Longest Drive: Stefan Zuber (4. Bild, links) Nearest-to-the-Line: Pascal Roduit Puttingcompetition Schnupperkurs: Sergio Ceresola denaris 03 | 2012 9
notizie dell’asg Accordi bilaterali: Roma resta a guardare Gian-Luigi Trucco, ASG Gli accordi bilaterali giunti in dirittura d’arrivo con il Regno Unito e la Germania riportano alla ribalta, soprattutto in Ticino, il tema di un’analoga soluzione da parte dell’Italia. Il cambio della guardia a Palazzo Chigi aveva in tema di accordi bilaterali: essi sono stati fatto sperare in un approccio più pragmatico infatti definiti non solo soluzioni negative in da parte del nuovo governo alla ricerca spas- quanto contrarie allo «spirito comunitario», modica di fondi, anche attraverso manovre ma tali da confondere il quadro giuridico ed iniziative che molto hanno fatto discutere. d’insieme. Di interesse per noi soprattutto l’imposizione, Il nuovo governo italiano, il cui premier è neppure occasionale ma permanente, sui ca- peraltro particolarmente vicino e sensibile ai pitali scudati, soprattutto in quanto viola pa- richiami di Bruxelles, pare quindi orientato, lesemente ciò che si affermava a suo tempo pur con dichiarazioni contrastanti, a porsi nella norma relativa all’amnistia fiscale, se- sulla stessa linea delle amministrazioni pre- condo cui il pagamento della «penale» av- cedenti, perseguendo lo scambio automatico rebbe liberato il contribuente da ogni adem- e spontaneo di informazioni, con una chiusu- pimento ulteriore, anche per il futuro. Con ra netta nei confronti di ogni altra possibilità questa iniziativa l’esecutivo italiano perde alternativa. credibilità e si preclude ogni possibile nuova mossa del genere. Altrettanto strano è ap- La «lista nera» perdura parso il commento ufficiale venuto dall’ammi Il mantenimento dello status quo ha diversi nistrazione romana, ribadito in conferenze risvolti: il perdurare della «lista nera», che stampa ed interviste anche ai media elvetici, pure contrasta con i criteri OCSE e che nuoce alle aziende svizzere così come a quelle itali- ane attive a livello internazionale, le proble- matiche cross-border in generale, la chiusura italiana nei confronti degli operatori finan ziari svizzeri. E qui sta probabilmente uno dei noccioli del- la vexata quaestio: la lobby bancaria e finan- ziaria italiana, forte di posizioni di oligopolio e di pesanti «connessioni» politiche, teme l’apertura del proprio mercato ad attori, come quelli svizzeri, indubbiamente più ef- ficienti, aperti ed internazionalizzati, soprat- tutto nell’area del wealth management e del- la consulenza finanziaria rivolta sia a clientela privata che istituzionale. Ecco allora affacciarsi uno spettro inquietan- te: quegli accordi bilaterali che l’ingenua Svizzera decanta quali grandi successi diplo- matici e vede come «alternativa» allo scam- bio automatico di informazioni, palesemente inaccettabile, potrebbero in realtà essere per Bruxelles nient’altro che soluzioni transitorie e malevolmente accettate in via temporanea, Una guardia all’ingres- in attesa di nuovi rounds di pressioni e di at- so di Palazzo Chigi, tacchi, portati avanti con armi sempre più pe- © michela la sede del governo santi e con il supporto di sempre nuovi e più Italiano. agguerriti alleati a livello sovranazionale. 10 denaris 03 | 2012
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frauen und finanzen Von Stereotypen und Umbrüchen | 14 Der Umgang mit Finanzen wird in unseren Breitengraden primär dem männlichen Ge schlecht zugetraut – Frauen im Finanzbereich sind noch immer in der Minderzahl. «Oser, tout simplement!» | 17 Interview avec Camille Vial, associée de Mi rabaud & Cie, à propos des recettes pour sur vivre voire exceller dans un domaine dominé par les hommes. Philanthropie ist weiblich | 20 Philanthropie bedeutet nicht einfach Geld geben, sondern bietet die Möglichkeit, mit strukturellen Veränderungen auf das gesell schaftliche Gewebe einzuwirken. When women (net)work ... | 23 The European Women’s Management Deve lopment Network strives to improve the visi bility and participation of qualified women in leading positions. «Wandel kann Wachstum bringen» | 26 Die Finanzbranche steht wegen der Einfüh rung strengerer Vorschriften am Scheideweg. Interview mit Karin Oertli, UBS, über Ge schäftsmodelle und globale Märkte. Sind Frauen immer noch Exotinnen? | 28 In der Vermögensverwaltung sind weibliche Beraterinnen immer noch eine kleine Minder heit, findet Beatrice Zwicky. © iStockphoto 12 denaris 03 | 2012
Frauen und Finanzen > Ein Annäherungs- versuch Frauen und Finanzen – ist das ein kompatibles Paar? Ja, wenn man den welt weiten Entwicklungen Glauben schenkt. Denn nicht nur als Kundinnen mit einem beachtlichen Vermögen – auch in der von Männern dominierten Finanzbranche drängen weibliche Führungskräfte nach oben.
frauen und finanzen Von Stereotypen und Umbrüchen Sita Mazumder, Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ, Hochschule Luzern – Wirtschaft Frauen und Finanzen passen für viele ebenso wenig zusammen wie Frauen und Autos. Der Umgang mit Finanzen wird in unseren Breitengraden nach wie vor primär dem männlichen Geschlecht zugetraut – und das hat Auswirkungen auf die Verbreitung von Frauen im Finanzbereich. © Frogé Wer hoch hinaus will, Dass die Geschlechter – wenn man diese in aufw eisen. Obwohl auch in der Schweiz seit stösst früher oder der Normalverteilung betrachtet – unter mehreren Dekaden Frauenförderung betrie später an der gläser- schiedlich sind, ist eine unbestrittene Tatsa ben wird, hat sich innerhalb der letzten zehn nen Decke an. che und auch nichts Schlechtes. Was wir aus Jahre diesbezüglich in hiesigen Unterneh dieser Erkenntnis machen in Bezug auf das men relativ wenig verändert. Im Gegenteil, Thema «Frauen und Finanzen», ist eine ande die Zahlen waren in den letzten Jahren re Geschichte. Aber erst mal der Reihe nach. teilweise sogar rückläufig. Ein kleiner Silber streifen am Horizont sind jedoch die jüngs Frauen in der Minderheit ten Berufungen einer Hand voll Frauen in die Zahlreiche Erhebungen zeigen immer wie Verwaltungsräte der beiden Schweizer Gross der aufs Neue, dass die Schweizer Organi banken. Diese dürften eine Signalwirkung sationen einen geringen Anteil Frauen in auch auf weitere Finanzinstitute haben und Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten wer weiss, vielleicht bedeuten sie den Start 14 denaris 03 | 2012
eines Umbruchs. Absolut betrachtet handelt es sich aber bei der Vertretung von Frauen in Geschäftsleitungen wie auch Verwaltungs räten nach wie vor um Minoritätenanteile. Doch welches sind die Gründe dafür? © fotolia Die Untervertretung von Frauen in hohen und höchsten Hierarchiestufen hat zahlreiche und komplexe Gründe, wie unsere Fors chungen (Mazumder, S. / Wanzenried, G.) ergeben ha ben – und genau deshalb lässt sich die Situa bereich akzeptiert werden sollen. Durch Frauen netzwerken tion auch nicht mit einem 7-Punkte-Plan ver diese Ausdünnung auf den obersten Hierar häufig weniger ändern. Zum einen gibt es nicht wenige chiestufen herrscht im Topmanagement oft strategisch als Frauen, die eine Karriere in der Finanzbranche eine so genannte männliche Unternehmens Männer. oder in einer Finanzfunktion nicht anstreben, kultur, in welcher sich Frauen nicht wohl etwa aus persönlichen Gründen oder weil sie fühlen, die deshalb nicht selten von einer eine andere Auffassung von Life-Balance ha Karriere absehen oder eine solche sogar ben. Hier handelt es sich in aller Regel um freiwillig aufgeben. persönliche Wertekonflikte bei den betroffe nen Frauen, die zum Entscheid gegen die Vorbilder sind Mangelware Karriere führen. Solange dieser Entscheid aus Auch Selbstbeschränkung kann eine Karrie eigener Überzeugung gefällt wird und nicht, rehürde darstellen. Bekanntlich gibt es Un weil externe Faktoren dieses «Nichtwollen» terschiede in der Kommunikation der Ge generieren, ist daran überhaupt nichts zu schlechter – und in der heutigen Finanzwelt bemängeln. Ein solcher externer Faktor ist dominieren männliche Muster, auch in der zum Beispiel die in der Schweiz immer wieder Kommunikation. Oft trauen sich Frauen – ge beschriebene Schwierigkeit, Familie und Be rade wenn es um Finanzen geht – weniger zu ruf respektive Karriere zu vereinbaren. Ob in und stapeln tief. Ausserdem sind weibliche Studien oder im persönlichen Gespräch erho Vorbilder im Bereich Finanzen Mangelware. ben: Einen anspruchsvollen Beruf, eine Kar Mentorings wurden erst in den letzten Jahren riere mit einer Familie zu vereinbaren ist in in einem breiteren Kreis eingeführt und es der Schweiz aufwendig und teuer. Dies veran braucht eine gewisse Anlaufzeit, bis sich de lasst viele Frauen – auch top ausgebildete – ren Auswirkungen zeigen. sich beruflich zurückzuziehen. Daran hat sich Last but not least netzwerken Frauen anders in den letzten Jahren nur marginal etwas als Männer, weniger strategisch und berufs geändert. orientiert, mehr im Wohlfühlbereich. Das ist nicht wertend gemeint: Das eine ist nicht Stereotypen und gläserne Decken besser als das andere. Tatsache ist aber, dass Weitere Karrierehürden sind die auch heute Networking für eine Karriere ein Treiber sein noch bestehende Lohndiskriminierung und kann. Wie zahlreiche Männer berichten, war das Phänomen des so genannten «glass cei Networking mit Sicherheit nicht der einzige ling». Die Lohndiskriminierung ist eine Tatsa Erfolgsfaktor in ihrer Karriere, aber ein wich che, selbst wenn Lohnunterschiede teilweise tiger Türöffner. durch objektive Kriterien wie berufliche Er fahrung erklärbar sind. Der «glass ceiling» ist Frauen als Finanzkundinnen wissenschaftlich bewiesen und einer der Auf der Kundinnenseite sieht es im Finanz Hauptgründe, weshalb gerade auch in der dienstleistungsbereich nicht wesentlich an Schweizer Finanzindustrie die Verteilung der ders aus. Eine Studie der Boston Consulting Geschlechter bis zirka zum mittleren Manage Group von 2009 hat es erschreckend in Zah ment ziemlich ausgeglichen ist, auf höheren len gefasst: 47 Prozent sind unzufrieden – hierarchischen Stufen der Frauenanteil je nota bene gleich viel wie im Automobilsek doch immer geringer wird. Der «glass ceiling» tor. Was also läuft schief mit der Beratung beruht stark auf den hiesigen Stereotypen der der Frauen? Geschlechter und ist eine dieser Hürden, die Für Frauen sind Finanzthemen und Finanz es zu überwinden gilt, wenn Frauen den Weg entscheidungen stärker mit ihren Lebens durchs mittlere Management schaffen und phasen korreliert. Dabei muss gemäss der als Geschäftspartnerinnen auch im Finanz «Barclays Wealth Studie» von 2012 zusätzlich denaris 03 | 2012 15
frauen und finanzen berücksichtigt werden, dass Frauen sich in ger. Gerade in der Beratung ist eine zusätz Finanzfragen einerseits weniger zutrauen, je liche Erkenntnis hochrelevant: Die Ge doch andererseits auch weniger bereit sind, schlechter haben nicht nur unters chiedliche einem externen Vermögensverwalter zu ver Informationsbedürfnisse und Risikoeinstel trauen. Frauen wünschen sich mehr Disziplin lungen, der Entscheidungsprozess ist eben in Finanzfragen und finden, dass mehr Zeit für falls anders. einen Anlageentscheid aufgewendet werden soll. Und Frauen setzen eher darauf, ihr Geld Unterschiedliche Beratungsbedürfnisse an einem guten Ort zu investieren und es dann Passend zu den bisherigen Ausführungen hat dort liegen zu lassen, während im Vergleich die Firma Booz Allen Hamilton Inc. die dazu Männer öfter versuchen, den richtigen Schwachstellen in der Finanzberatung aus Kauf- und Verkaufszeitpunkt zu finden und ihr Kundinnensicht erhoben. «No-Gos» sind die Portfolio häufiger umschichten. Unverständlichkeit der Finanzprodukte, eine Renate Schubert hat in ihren Forschungen mangelhafte Beratung sowie ein unzureichen drei empirische Tatsachen herauskristalli des Eingehen auf die persönlichen Bedürfnis siert, die eine jede Finanzberatung mit einbe se. Das mag amüsant, fast unrealistisch klin ziehen muss: Frauen haben im Durchs chnitt gen, wird jedoch nach wie vor stark bemängelt. Portfolios mit kleineren Anlagebeträgen als Mangelnde langfristige und durchgehende Männer. Das liegt an tieferen Einkommen Begleitung, fehlende Ansprechpartner und und auch daran, dass Frauen einen kleineren eine minderwertige Qualität des Callcenters Anteil in Finanzmarktanlagen investieren. bilden zusammen mit der fehlenden Verzah Zum Zweiten ist die Zusammensetzung der nung der einzelnen Vertriebskanäle weitere Portfolios von Frauen in der Regel weniger Gründe für die Unzufriedenheit der Frauen. risikoreich. Frauen nehmen etwas als beson Was also gilt es in der Finanzberatung zu ver ders riskant wahr, wenn sie schlecht infor ändern? Der Beratungsbedarf bei Frauen ist miert sind respektive sich unsicher fühlen, oft gross und aufgrund von beispielsweise und malen sich Verluste mehr aus. Als dritte Wendepunkten im Lebenslauf komplex. Alter Frauen brauchen eine Erkenntnis zeigt sich, dass die langf ristige nierende Phasen von Erwerbs- und Familien ganzheitliche und Brutto-Rendite tiefer ist. Da Frauen jedoch leben machen umfassende und individuelle hochindividuelle ihre Portfolios weniger ums chichten, ist der Lösungen im Bereich einer ganzheitlichen Beratung. Unterschied in den Netto-Renditen gerin Finanz- und Vorsorgeplanung besonders wichtig. Zudem muss diese ganzheitliche und hochindividuelle Beratung auch im Hinblick auf das unterschiedliche Informations-, Ri siko- und Entscheidungsverhalten wahrge nommen werden. Grösseres Einkommen als die Emerging Markets Der Megatrend Frauen wird von sämtlichen Zukunfts- und Trendforschern bestätigt. Die «Harvard Business Review» hat 2009 eruiert, dass sich die Zunahme des weltweiten Ein kommens von Frauen bis 2014 auf satte 13 Billionen USD belaufen wird – grösser als die klassischen Emerging Markets. Die Forschung beweist, dass heterogene Teams stabilere Entscheidungen fällen und sich durch eine höhere Innovation auszeichnen, was sich in einer besseren Rendite niederschlägt. Diese Tatsachen sind aus ökonomischer Sicht Grund genug, um den Umbruch einzuleiten und den Anteil der Frauen in Unternehmen auch auf den obersten Hierarchiestufen zu steigern © fotalia sowie die Frauen nachhaltig als Kundinnen zu gewinnen. 16 denaris 03 | 2012
interview Données personnelles: Camille Vial, 33 ans, est responsable de la gestion de portefeuilles chez Mirabaud & Cie, banquiers privés. Ingénieur en mathé matiques et mère de trois enfants, la fille de Thierry Fauchier-Magnan, ancien Associé Senior de Mirabaud a rejoint la compagnie depuis dix ans déjà. Depuis janvier 2012, elle est devenue associée et a ainsi rejoint les plus hautes instances de l’établissement. © Thierry Nicolier «Oser, tout simplement!» Sabrina Durante, appunto communications Rares sont les femmes qui arrivent à gravir les échelons de la hiérarchie professionnelle. Toutefois, l’exception confirme la règle: nous nous entretenons avec Camille Vial, âgée 33 ans, mère de trois enfants et associée de Mirabaud & Cie depuis janvier 2012. «denaris»: Quels sont les facteurs clés qui ont humaines que techniques est pour moi une rendu possible votre carrière bancaire? source première de motivation. Mais ce que Camille Vial: En tant que fille d’associé, j’ai j’apprécie, c’est de partager tout cela avec la tout d’abord été initiée très tôt à ce métier et clientèle. à ses valeurs. Au moment où j’ai pris la déci sion de rejoindre Mirabaud, il y a plus de dix Que recommanderiez-vous aux femmes qui ans maintenant, c’était donc en toute con désireraient faire carrière dans le monde naissance de cause. Ma formation d’ingénieur bancaire? en mathématiques est aussi un plus dans le Il est difficile de répondre car la banque en gé monde bancaire d’aujourd’hui; cela m’a don néral est un monde complexe, aux multiples né les outils intellectuels nécessaires pour facettes, qui regroupe une très large palette de une compréhension de l’univers de l’inves métiers différents. La formation est néan tissement et des mécanismes financiers. Cela moins une recommandation essentielle car les dit, quelle que soit la formation, il faut surtout exigences dans tous les domaines sont de plus un goût, une passion comme dans toute ac en plus pointues. Et comme partout, rien ne se tivité professionnelle! C’est vrai que l’acte fait bien sans passion! J’ajouterais que les d’investir avec toutes ses composantes tant femmes doivent mieux se positionner au sein denaris 03 | 2012 17
interview de toute entreprise: j’entends par là qu’elles revanche, et plusieurs études l’ont démontré, doivent oser tout simplement faire état de leur c’est que les entreprises, tous secteurs con savoir-faire, de leurs compétences, en passant fondus, qui ont mieux résisté aux crises, sont outre une certaine retenue féminine! celles où la mixité était de mise aux niveaux décisionnel et managérial! Pour les femmes qui désirent placer leur ar- gent et investir, quelles sont vos recomman- Quelles sont selon vous les forces et les fai- dations? blesses d’une gérante de portefeuilles? J’aimerais tout d’abord leur dire, là encore, Soyons francs: des bons et des mauvais, il y qu’elles osent! La gestion, l’investissement, en a dans les deux sexes, c’est une évidence. ce ne sont pas des univers clos, réservés à Mais à compétences égales, comme je vous le un petit groupe de spécialistes! Mais prend disais, la timidité, le refus ou la difficulté de re la décision d’investir, c’est en priorité bien mettre en avant ses forces sont incontestable se connaître: qu’est-ce qu’un risque pour ment une faiblesse féminine! Je pense cepen moi? Que veux-je faire de mon argent? Quand dant que la femme joue plus systématique vais-je en avoir besoin etc.? Cela vous sem ment la carte de l’équipe et peut faire preuve ble peut-être basique, mais ce sont en effet d’une capacité d’écoute plus importante. Dans les questions fondamentales qu’il faut abor notre modèle d’affaires, la gestion coordon der avant d’élaborer toute stratégie d’inves née est au cœur de notre offre. Cela signifie tissement. Il appartient ensuite à des profes que nous ne faisons pas de gestion centrali sionnels de la gestion de portefeuilles d’adapter sée où seules une ou deux personnes déci une politique de placement sur mesure en dent des grandes options d’investissements. fonctions des vœux et attentes exprimées par Une telle gestion coordonnée, dans les mar le client. chés que nous vivons aujourd’hui, est un gage de pluralité et de qualité de service. Cela exige Vous voyez une différence d’appétit au ris donc un plus grand nombre de spécialistes que entre les femmes et les hommes? qui interviennent selon leur domaine de com Je ne l’ai pas constaté de manière claire par pétences que ce soit en analyse actions, obli Les clés du succès mi les clientes et clients dont j’ai la charge, gations ou sélection de fonds traditionnels et dans un univers mais ce n’est peut-être pas un échantillon re alternatifs. Le tout doit bien entendu se tradui dominé par les présentatif. Je ne pense pas qu’on puisse ré re en fin de compte par une gestion de porte hommes: savoir-faire, duire l’approche à un schéma caricatural qui feuilles qui soit à même de reprendre et de compétence et une ferait d’un homme un fonceur et d’une femme s’inspirer de l’essentiel de ces diverses idées bonne dose d'humour. un être prudent par nature. Ce que l’on sait en et analyses. Et c’est là que la qualité d’écoute et l’esprit d’équipe, sans faire toute la diffé rence, sont d’incontestables atouts. Dans le monde de la finance, qui est dominé par les hommes, quelle est votre recette pour survivre voire exceller? Une bonne dose d’humour peut-être…? (Elle rit.) Plus sérieusement, il est vrai, une fois en core, que les compétences sont la clé du pro blème. Cependant, il faut le savoir: on atten dra toujours plus d’une femme plongée dans un univers dominé par les hommes. Cela dit, on n’a pas à se lamenter sur notre sort, bien au contraire. C’est à nous d’oser, d’aller en confiance dans notre vie professionnelle quel que soit l’environnement. J’ajouterais qu’il ne faut surtout pas céder à la psychose et imaginer que toute difficulté professionnelle dans un tel milieu est due à notre statut de © iStockphoto femme. C’est à nous de faire preuve juste ment de cette capacité d’écoute et d’accepter les critiques constructives. 18 denaris 03 | 2012
Travailler tout simplement signifie © iStockphoto pour une femme de jongler avec de nombreux paramètres. Comment la banque Mirabaud s’engage- tiss ements. C’est une de nos manières de t-elle pour promouvoir les femmes et leur promouvoir la femme au sein de notre éta développement professionnel au sein de blissement. l’entreprise? Notre Plan d’entreprise est très clair à ce su Quels sont les principaux défis dans votre jet: la promotion de la diversité, de la com nouveau rôle? plémentarité et de l’équité est encouragée Le premier a été de trouver mes marques notamment par une plus grande intégration dans cette nouvelle fonction. J’ai en effet du personnel féminin. Concrètement, un passé près de 10 ans au sein de Mirabaud groupe de travail est sur pieds depuis 2009 avant de rejoindre le collège des Associés. et planche sur divers thèmes liés aux femmes: C’est tout un parcours que l’on ne peut pas l‘aménagement du temps de travail, la pro gommer en termes de relations sitôt que l’on motion, la mise en avant d’expertes fémini passe de l’autre côté de la barrière. Il était nes dans nos relations presse etc. Sur tous très important pour moi de ne pas me couper ces points, nous avons obtenu des résultats de tous mes collègues, tout en prenant mes réjouissants, mais nous visons le long terme nouvelles responsabilités! Je suis aussi con et nous ne relâchons pas notre effort! De sciente que le poste que j’occupe n’est pas puis sept ans, Mirabaud est aussi Corporate un aboutissement en soi, mais le début d’une Member du Career Women’s Forum, et avec nouvelle carrière où je dois faire mes preu 14 membres nous sommes la délégation la ves, tout en étant la plus jeune de mes asso plus importante de cette association. Ce fo ciés. Enfin, le mode de l’investissement est rum a pour but de mettre en réseau des en pleine mutation, et tous les jours, c’est un femmes issues de secteurs économiques et défi permanent d’anticipation. C’est notam de types d’entreprises différents. Cela per ment ce qui rend ce métier si passionnant! met d’échanger un grand nombre d’idées et d’expériences sur la manière d’aborder l’élé Comment conciliez-vous votre vie de famille ment féminin dans le monde du travail et son avec votre statut d’associée? apport dans le développement d’affaires. C’est un peu comme dans le monde de Plus récemment, nous avons lancé un nou l’investissement, le sens de l’anticipation est veau concept événementiel, «Passions et Fi capital! (Rires.) Travailler tout simplement nance», pour un public exclusivement fémi demande encore pour une femme de jongler nin, reçu exclusivement par nos gérantes et avec de nombreux paramètres. Le plus im expertes internes! Près de 300 femmes ont portant à mes yeux, c’est d’être en accord répondu présentes pour assister à la décou avec mon mari et mes enfants. Sans ce sou verte d’une passion, celle d’Alexandra Lamy, tien, rien pour moi ne serait possible. Je par actrice et réalisatrice française. Nous off le beaucoup par exemple à mes enfants, en rons ensuite la possibilité à nos invitées de leur expliquant ma vie professionnelle, ses rencontrer nos spécialistes, en grande majo exigences et ses satisfactions bien entendu. rité des femmes!, pour entamer un dialogue Sans cette harmonie-là, je ne pourrai pas plus spécifique sur nos compétences d’inves mener tout cela de front. denaris 03 | 2012 19
frauen und finanzen Philanthropie ist weiblich Elisa Bortoluzzi Dubach Philanthropie bedeutet nicht einfach Geld geben, sondern den Mut haben, die Verantwortung für die Förderung gesellschaftlicher Anliegen persönlich zu übernehmen, nicht nur in Bezug auf deren Finanzierung, sondern vor allem bei der Suche nach nachhaltigen Modellen für die Lösung von Problemen. 1 (vgl. Bernd Helmig / Beat Heute werden in der Schweiz 45 Prozent der Sinn stiften durch Stiftungen Hunziker, Stifterstudie neuen Stiftungen von Frauen errichtet.1 Ihre In den USA geniesst die weibliche Philanth Schweiz, Verbands Herkunft ist sehr unterschiedlich: Unterneh ropie breite Anerkennung. Es gibt Universi management-Institut merinnen, Autorinnen, Richterinnen und tätsinstitute, die sich nur mit dieser Materie (VMI) der Univers ität Hausfrauen mit einem starken Willen und ei befassen. Das Women’s Philanthropy Insti Freiburg, 2005). ner treibenden Kraft, aktuelle gesellschaftli tute an der Indiana University etwa hat mit che Veränderungen voranzutreiben. Anläss wegweisenden Studien, Publikationen und lich einer kürzlich in Zürich veranstalteten Programmen internationale Reputation und Konferenz wies der ehemalige deutsche Aus Bedeutung erlangt. senminister Joschka Fischer darauf hin, dass In Deutschland haben sich 2001 neun Phil die jetzige grosse Krise all jenen Chancen anthropinnen zusammengetan und «filia. Philanthropinnen biete, die fähig sind, «auf der Welle der Ver die frauenstiftung» gegründet. Sie wählten versuchen Frauen zu änderung zu reiten». Deshalb denke ich, dass das progressive Modell einer Gemein motivieren, Führungs die weibliche Philanthropie diese Krise in schaftsstiftung, die zum Mitmachen einlädt. positionen anzustre vollem Bewusstsein wahrnimmt und dass Im April 2012 sind bereits 58 Stifterinnen ben, um ihrer Stimme jetzt die Möglichkeit da ist, mit strukturellen und zahlr eiche Spenderinnen involviert, um mehr Gewicht zu Veränderungen auf das gesellschaftliche Ge Frauenprojekte weltweit zu unterstützen. Fi geben. webe einzuwirken. lia ist seit Gründung ebenfalls Mitglied im International Network of Women’s Funds (INWF). Gremienfrauen und Geschäftsstelle arbeiten mit Begeisterung und viel Energie daran, die gesellschaftlichen Bedingungen für Frauen und Mädchen weltweit zu ver ändern. «Change, not charity – Verwandeln Sie Ihr Geld, um Frauen zu stärken und damit die Welt im Interesse von Frauen und Mädchen positiv zu verändern», lautet die Botschaft der Stiftung. Es wäre aber falsch zu denken, dass den Mä zeninnen nur weibliche Themen am Herzen liegen. Meine Erfahrung zeigt, dass sie oft stark an allen so genannten schwierigen The menbereichen interessiert sind (Integration, Arbeitslosigkeit, multikultureller Dialog). Frauen sind mithin die treibende Kraft der Veränderung, das trifft auf weite Teile unserer Gesellschaft zu und spiegelt sich auch in der Stiftungsarbeit. Die neuen Philanthropinnen Zunächst: Spenden mit Herz und Verstand ist © iStockphoto harte Arbeit. Das gilt auch für die Philanthro pinnen, wie einige Beispiele aus der Schweiz und aus Deutschland zeigen. 20 denaris 03 | 2012
Was motiviert die Philanthropinnen? Der Lehrstuhl für Women’s Philanthropy der Universität von Indiana identifiziert einige Kriterien ², die ich persönlich teile, zum Beispiel: Veränderung zum Besseren – einen Unterschied machen 1970 wurden die ersten Frauenstiftungen gegründet, um dem Umstand, dass Frauen und Mädchen in der Regel keine Zuwendungen von Unternehmen, Stiftungen, Regierungen und Einzelpersonen erhielten, entgegenzuwirken. Das Anwachsen von Frauenstiftungen hat deutlich gemacht, dass wohltätige Investitionen in Frauen-Projekte den positiven Wandel in den Gemeinden, aber auch landes- und weltweit zu beschleunigen vermögen. Unternehmerische Wohltätigkeit verlangt nach Resultaten Dass Philanthropie nicht immer die grosse Geste, die publikumswirksame Aktion zu sein braucht, haben in den vergangenen Jahren zahlreiche von Frauen begründete Hilfsprojekte im Bereich der Vergabe von Mikrokrediten gezeigt. Hilfe zur Selbsthilfe, Förderprojekte mit fachlicher Begleitung und tatkräftiger Mitarbeit der Begünstigten sind mittel- und langfristig oft wirksamer als PR-trächtige Anschubfinanzierungen, denen allzu oft die Ernüchte rung folgt, weil Gelder versickern und Projekte auf der Strecke bleiben – trotz hochmotivierter Stifter. Engagieren durch Freiwilligenarbeit in Organisationen und Institutionen, die den Frauen eine Stimme geben, hat sich als ein wichtiger Weg zur Erreichung der gesteckten Ziele erwiesen. Philanthropinnen fokussieren dabei auf jene Organisationen, die die Empathie der Frauen ansprechen. Sie suchen auf diesem Weg Frauen zu motivieren, Führungspositionen, in denen ihre Stimme wiederum Gewicht hat, anzu streben. Viele von ihnen entwickeln neue Methoden, mit denen sich Auswirkungen messen und Resultate beschrei ben lassen. Vor allem aber stellen sie sicher, dass die Fundraisingziele Strategien beinhalten, welche die Lebens qualität erhöhen und soziale Themen mit Erfolg ansprechen. Partnerschaften zwischen Menschen und Projekten, die Frauen unterstützen Die erfolgreichsten Organisationen haben Wege gefunden, ihre Geldgeber und Geldgeberinnen mit einzubeziehen. Sie haben herausgefunden, wie man die Beziehungen zwischen Organisationen und ihren Geldgebern vertiefen kann, wie man sich am besten vernetzt, kommuniziert und die Geldgeber als Freiwillige in die Projekte einbindet. Zusammenarbeit mit anderen – meistens anderen Frauen – als Teil eines grösseren Ganzen Für die meisten Menschen bedeutet Zusammenarbeit «gemeinsam arbeiten». Aber für Frauen hat es noch eine wei tere Bedeutung. Einige sagen, dass Zusammenarbeit die «Stärke» der Frauen ist. Sobald Zuschüsse gegeben werden und Förderer die Zuschussempfänger kennenlernen, arbeiten sie oft Seite an Seite. Es bedarf manchmal für Frauen viel Mutes, um kreativ zu werden und zu verändern. Ihr Engagement wird dann so stark, dass ihnen gar nicht bewusst wird, wie mutig sie sind. Schliesslich zeigen die Beispiele vor allem eines: Frauen, die die Kontrolle über ihr Leben und ihre Finanzen übernommen haben, werden schon allein durch ihre Zuversicht mutig – und mutige Frauen braucht das Land, auch und gerade in der Förderung wichtiger gesellschaftspolitischer Anliegen. ² (vgl. Sondra Shaw Hardy, Martha A. Taylor, Women and Philanthropy: Boldly Shaping a Better World, John Wiley and Sons, 2010, S. 45–57). Anzeige Ihr Anliegen: Mehr Flexibilität bei klassischen Anlagefonds Ihre Strategie: Sekundärhandel mit Julius Bär Ihr Vorteil: Laufende Auftragsausführung wie bei Aktien Nur bei Julius Bär. Börsentäglich von 9.15 bis 17.30 Uhr. Stets zu aktuellen Kursen auf: www.fundstrading.juliusbaer.com +41 (0)58 888 87 66
frauen und finanzen Mirjam Staub-Bi- Themen lenkt, welche bisher kaum Beachtung sang, Mitglied des finden. Carolina Müller-Möhl sieht sich in der Ve r wal t un g s r a t e s Tradition der Family-Offices, die jene Themen und geschäftsfüh anpacken, um die sich der Staat oder die Pri rende Partnerin der vatwirtschaft nicht oder zu wenig kümmern. Independent Capital Management AG, ei Auch Geschäftsfüh ner Asset-Manage rerinnen von Stif ment-Gesellschaf t tungen verkörpern in Zürich, gehört zu die Innovationskraft den massgebenden der Frauen im So Frauen der Szene. Die von ihr 2009 errichtete cial Change. Ein gu Stiftung MBA for Women will jungen, ambi tes Beispiel dafür ist tionierten Frauen die Ausbildung an einer Daniela Merz, Ge Eliteschule ermöglichen. Die Anforderungen schäftsführerin der sind klar: Die Kandidatinnen müssen sich für Stiftung für Arbeit, ein MBA-Programm qualifiziert haben, kön die sich seit 1997 nen die Ausbildung aber nicht selbst finan um Langzeitarbeitslose kümmert, die fast zieren. Sie werden durch die Stiftung haupt alle ausgesteuert sind und von den Sozial sächlich über günstige Darlehen unterstützt. ämtern zugewiesen werden. Sie hat es dank «Wer einen MBA erfolgreich abschliesst, hat unternehmerischen Durchhaltevermögens, gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und Innovationsgeist und Kraft geschafft, in den sollte zur Rückzahlung in der Lage sein», er letzten zehn Jahren mehrere tausend Ar klärt Initiantin Dr. Mirjam Staub-Bisang. Die beitslose wieder in den normalen Arbeits Finanzierung über Darlehen statt Stipendien prozess zu integrieren. Sie hat dafür ein ei bietet für die Stiftung den Vorteil, dass das genständiges Modell der Arbeitsintegration Stiftungskapital nicht aufgezehrt wird, son entwickelt, das St. Galler Modell unterneh dern sozusagen «rezykliert» werden kann. merisch geführter Sozialfirmen. Daniela Merz ist CEO der Dock Gruppe AG, einer Die Investorin und Tochterfirma der Stiftung für Arbeit, die studierte Politolo heute über 1200 ausgesteuerte Langzeitar gin Carolina Müller- beitslose in neun Betrieben in der Schweiz Möhl ist wohl eine beschäftigt. der bekanntesten Phi In Deutschland gilt Ise Bosch als unangefoch lanthropinnen der tene Pionierin dieser neuen, starken, feminis Schweiz. Seit Jah tisch orientierten Philanthropiebewegung. Im ren engagiert sie deutschsprachigen Raum gibt es seit 1999 sich in über einem mit dem Pecunia Erbinnen-Netzwerk e. V. ei Dutzend Stiftungen nen Zusammenschluss von Frauen, die sich für die Themen Gen gegenseitig zu den vielfältigen Themen bera der-Diversity und Bildung sowie die Förde ten, die mit ererbtem Reichtum zu tun haben. rung des Wirtschaftsstandortes wie auch Neben einer Jahreskonferenz und Fachtagun des Stiftungss tandortes Schweiz. 2012 hat gen gibt es Regionalgruppen, die im kleine sie ihre Aktivitäten in der Müller-Möhl Foun ren Kreis Geldthemen auf den Grund gehen. dation gebündelt, welche nicht nur fördert, Mitglieder sind Frauen mit einem Vermögen sondern auch operativ tätig wird, wenn es von mindestens 500 000 Euro; Diskretion darum geht, die erstrebten gesellschaftspoli wird grossgeschrieben. tischen Veränderungen zu bewirken. In ihren zahlreichen öffentlichen Auftritten Positive Auswirkungen und Publikationen hat sie ihren Standpunkt Die Unterstützung von Frauen hat weitere deutlich gemacht, dass sie sich nicht als positive Auswirkungen: Die Frauen nehmen Wohltäterin sieht, sondern vielmehr als Bür ihr Leben, ihre Finanzen selbst in die Hand. gerin, die gesellschaftliche Verantwortung Und sie gewinnen Mut, um althergebrachte übernimmt. Sie tut dies, indem sie aufklärt, Anschauungen in Frage zu stellen und die hinschaut, wo andere wegschauen, und die damit verbundenen Risiken einer Verände Aufmerksamkeit auf gesellschaftspolitische rung zu übernehmen. 22 denaris 03 | 2012
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