C 3428 Zeitschrift der GEW Hamburg November 11/2018
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VLHGS (Vereinigung der Leitun- gen Hamburger Gymnasien und Studienseminare) über das Ende August veröffentlichte Positions- papier stattgefunden. Neben der hlz-Notiz in der Presse hervorgehobenen Position einer in Hamburg zu stark auf die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik fokus- sierten gymnasialen Bildung, fin- den sich in diesem Papier viele Positionierungen der GEW wie- der, ohne dass alle Forderungen im Detail der GEW-Beschlusslage entsprechen. Insbesondere die Analyse zum Lehrerarbeitszeit- Brandenburg hat es! Thü- eure Fotos, informiert uns über modell – weder zeitgemäß noch ringen hat es! Berlin hat es! eure Aktionen und Initiativen. auskömmlich – teilt die GEW. Schleswig-Holstein bekommt es! Eine bessere Bezahlung dieser Eine gemeinsame Diskussion mit In weiteren Bundesländern lau- Kolleg_innen ist auch eine Wert- Leitungen und Beschäftigten aus fen die Verhandlungen für ein schätzung der Arbeit der Lehr- allen Schulformen ist sinnvoll. einheitliches Einstiegsentgelt für kräfte allgemein; deshalb lasst Der Zusammenhang von quali- alle Lehrkräfte mit der entspre- uns in großer Solidarität gemein- tativ guter Bildung und entspre- chenden Ausbildung. In Ham- sam für eine bessere Bezahlung chenden Zeitressourcen dafür ist burg gibt es Gespräche mit der einstehen! Die GEW wird hier an allen sehr deutlich. Behörde und nun warten wir der Seite der Kolleg_innen ste- Zu guter Letzt möchten wir auf auf Initiativen aus der Politik zur hen. eine begrüßenswerte Entwick- Umsetzung. Alle Nachfragen, die Die GEW steht auch hinter den lung im Bereich der Inklusion, wir als GEW bisher an politisch Kolleginnen und Kollegen, wenn nämlich der Vereinfachung des Verantwortliche gerichtet ha- es darum geht, sie einzuschüch- LSE-Diagnostikverfahrens für die ben, ob es A13Z bzw. E13 für alle tern und politisch mundtot zu Jahrgangsstufen 3 und 4, hinwei- Grund- und Stadtteillehrkräfte machen. Ein falsch verstande- sen. Die sogenannte zweistufige mit den entsprechenden Qua- nes Neutralitätsverständnis der Diagnostik wird abgeschafft. An lifikationen geben soll, werden AfD soll dafür herhalten, eine deren Stelle tritt die Diagnostik positiv beantwortet. Aber wir lebendige Demokratiebildung in regionaler Kooperation (DirK) vermissen eine entsprechende an den Schulen zu verhindern. In von Grundschulen und ReBBZ. Initiative der Regierungsparteien dieser Ausgabe befindet sich ein Grundschulen und ReBBZ wer- in der Bürgerschaft. JA13 – auch weiterer Artikel, der den Stand den durch ein neues Verfahren in Hamburg! Das wollen wir, da- darstellt und auch Empfehlun- entlastet: Die Grundschulen er- für kämpfen wir! Ab Mitte November – in Ham- Anja Bensinger-Stolze, Fredrik Dehnerdt, burg kann man den 14.11. als Stichtag nehmen – arbeiten die Sven Quiring Kolleg_innen, die noch nach A12 bzw. E11 als Grund- und Stadt- teilschullehrkräfte bezahlt wer- Wir wollen es auch! den, ohne Bezahlung. Im Ver- gen ausspricht. Ein erstes Treffen stellen künftig keine weiteren gleich zu ihren Kolleg_innen mit der Kolleg_innen, die sich damit zusätzlichen Unterlagen. Die A13/E13 arbeiten rechnerisch näher befassen möchten, findet ReBBZ‘ erarbeiten nur in unkla- durchschnittlich die Grund- und am 13.11., 14.30 Uhr im Curio- ren Fällen und für Schülerinnen Mittelstufenlehrkräfte mit A12/ haus statt und wird vom Referat und Schüler ohne Förderplan E11 ab diesem Zeitpunkt für den B/C (s.S. 26) organisiert. Wer en- einen deutlich verkürzten Diag- Rest des Jahres kostenlos! Dies gagierte Lehrkräfte angreift, legt nosebogen. Als GEW fordern wir muss ein Ende haben! Deshalb sich auch mit uns an! eine Veränderung in diesem Be- gibt es in vielen Kollegien kleine Am 22.10. hat auf Einladung reich seit längerem. Sollten sich Aktionen, die auf diesen Stichtag der Fachgruppe Gymnasien und in der Umsetzung keine Fallstri- aufmerksam machen. Es können der AG Schulleitungen eine Dis- cke auftun, ist dies eine weitere sich alle beteiligen, schickt uns kussion mit einem Vertreter der Entlastung für die Kolleg_innen. hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 11/2018 3
GEW JA13 Geduld am Ende ————————————————————— 8 Es geht wieder los ——————————————————— 14 Tarifauseinandersetzungen Interessierte gesucht —————————————————— 26 Referate Projekte in Afrika ———————————————————— 48 Fair childhood AfD-Portale Seite 28 Die Rechtspopulisten lassen nichts unversucht, Schüler_innen zur Denunziation zu bewegen. Über die Angriffe und was man dagegen unternehmen kann. Kniefall Seite 10 Während unser Senator einer Privatschule Ehre erweist, indem er dort eine Unterrichtsstunde hält, machen die Grünen dem urbanen bildungsbewuss- ten Mittelschichtsmilieu Angebote auf andere Wei- se. Beides fördert die Segregation. Haushalt Seite 12 Die Ausgaben für Bildung steigen deutlich, da Flüchtlingsbeschulung, Inklusion und mehr Schü- Magazin ler_innen zusätzliche Mittel erfordern. Die Kol- leg_innen merken deshalb von dem Geldsegen nichts. Datensicherheit Schlechte Software ——————————————————— 24 Gefährdet —————————————————————————— 26 Fifty-fifty Hundertjährig Seite 52 Das Frauenwahlrecht ist 1918 nach langen und zä- hen Kämpfen auf den Trümmern einer alten Ord- Denunziantentum abwehren ———————————— 28 Rechtsradikalismus 1 nung durchgesetzt worden. Die Macht der Worte ————————————————— 34 Rechtsradikalismus 2 Akzeptanz für Vielfalt ———————————————— 37 Gender FreiwilligenBörseHamburg ———————————— 46 Bürger_innenengagement Niemand ist vergessen ———————————————— 50 Rezension 100 Jahre reichen nicht ——————————————— 52 Frauenwahlrecht Eine Schule für Alle —————————————————— 56 Novemberrevolution 4 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 11/2018
Schwerpunkt Foto: Pixabay Digitales Lernen (Folge 2) ——————————— 38 Bildungspolitik Kann im Applestore abgeholt werden Privatschule Segregationsmotor ——————— ———————————— 10 Foto: Pixabay Digitales Lernen Seite 38 Nachdem wir in der letzten hlz die gesundheitli- Mehr als Nachholbedarf ——————————————— 12 Haushalt chen Risiken elektronischer Medien thematisierten, geht es nunmehr ans Eingemachte: Welche Verän- derungen und damit die Frage, ob dies denn einen Jung und Alt in einem Boot ———————————— 15 Offene Liste Fortschritt darstellt, ergeben sich für das Lernen insgesamt? Herausforderungen ——————————————————— 16 FSP Hochschule Seite 20 Wie soll der akademische Nachwuchs eine gedeih- 50 Jahre ——————————————————————————— 18 Gesamtschule liche Wissenskultur entwickeln, wenn sich die Be- schäftigten zu einem großen Teil auf prekäre Be- schäftigungsverhältnissen einlassen müssen? Prekäre Beschäftigungsverhältnisse —————— 20 Hochschule Datensicherheit Seite 24 Kolleg_innen, die sich fortbilden, müssen sicher sein, dass persönliche Daten auch solche bleiben. Dies scheint nicht gewährleitet zu sein. Rubriken 100 Jahre Novemberrevolution (Teil 1) Seite 56 hlz-Notiz —————————————————————————————————— 3 Was heute die Forderung ‚Eine Schule für Alle‘ ausmacht, war 1918 der Ruf nach der Einheitsschu- le. Über die Auseinandersetzungen und Kämpfe, Nachrichten —————————————————————————————————— 6 insbesondere zur Schulpolitik, berichten wir in zwei Teilen. —————————————————————————————————— 17 gb@-Seminare Foto: Staatsarchiv Hamburg —————————————————————————————————— 55 Impressum —————————————————————————————————— 62 Aus der Verbotszone... —————————————————————————————————— 63 GEW-Termine —————————————————————————————————— 64 Rätsel hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 11/2018 5
Leser_innenbriefe an: hlz@gew-hamburg.de Nachrichten c (wir belassen ggf. alte Schreibung) Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor exzellent trotzdem erfolgreich nasium. D. h., ca. 1000 Schüler_ innen, die ohne Empfehlung aufs Die Universität Hamburg Von den 892 Schülerinnen Gymnasium wechselten, blieben konnte sich im Rahmen der Ex- und Schülern, die das Gymnasi- an dieser Schulform erfolgreich. zellenzstrategie von Bund und um verlassen mussten, hatten 37 Ländern mit vier Cluster-Initiati- Prozent eine Gymnasialempfeh- ven durchsetzen. Erfolgreich wa- lung am Ende der Grundschul- clever ren „Climate, Climatic Change zeit erhalten. Den Eltern der Auch in höheren Jahrgangs- and Society“, „Advanced Ima- anderen 63 Prozent war zu die- stufen kommt es noch zu Schul- ging of Matter”, „Understanding sem Zeitpunkt geraten worden, formwechseln. Ein weiterer hlz · Rothenbaumchaussee 15 · 20148 Hamburg hlz@gew-hamburg.de · Tel. 4 50 46 58 Written Artefacts“ und “Quan- ihr Kind auf eine Stadtteilschule Schwerpunkt liegt vor Eintritt in tum Universe”. Die Universität zu schicken, ohne dass sie sich die Oberstufe: Nach der zehnten Hamburg ist neben der Univer- daran gehalten hätten. Dass aber Klasse wechselten 180 Gymna- sität Bonn die einzige deutsch- viele Eltern, deren Kinder keine siast_innen am Ende des Schul- landweit, die mit vier bewilligten Gymnasialempfehlung hatten, jahres 2017/18 in die elfte Klasse Clustern aus dem Wettbewerb nicht falsch lagen, zeigt eine einer Stadtteilschule und hatten hervorgeht. Die Cluster wurden andere Bezugsgröße: Von den somit noch drei statt nur zwei in einem wissenschaftsgeleiteten 7934 Kindern, die zum Schul- Jahre Zeit bis zum Abitur. Insge- Verfahren aus 88 Anträgen der jahr 2017/18 in die fünfte Klas- samt wechselten von Klasse fünf Endrunde ausgewählt. Die Uni- se eines Gymnasiums kamen, bis zwölf 1570 Schülerinnen und versität Hamburg erhält in den hatten immerhin 1878 Jungen Schüler des Gymnasiums auf kommenden sieben Jahren vor- und Mädchen oder 23,6 Prozent eine Stadtteilschule. aussichtlich (genaue Fördersum- keine Empfehlung für das Gym- men stehen noch nicht fest) 164 Millionen Euro von Bund (75 Prozent) und Land (25 Prozent). »Dieser Mist verdirbt uns alle!« Der Internetkritiker Jaron Lanier, einer der bekanntesten Analy- vorwärts? tiker und Kritiker der Digitalwirtschaft und der Internetkultur, im- Bei einer Zusammenkunft von merhin Mitarbeiter in führender Position bei ‚microsoft‘, spricht Vertreter_innen der 16 Landes- vor den US-Zwischenwahlen über die digitale Bedrohung für die regierungen einigten sich die Be- amerikanische Demokratie. (Im Jahr 2010 war er unter den Nomi- teiligten darauf, dass der Bund nierten der ‚TIME 100 list of most influential people‘. Im Oktober von 2019 an den Ländern über 2014 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels fünf Jahre insgesamt fünf Milli- ausgezeichnet.) arden Euro zur Verfügung stellt, Lanier: ... Mittlerweile haben etliche mächtige Leute im Silicon die in die digitale Ausstattung Valley erkannt, dass es so nicht weitergehen kann. Und wissen von Schulen investiert werden Sie, was ich für den Grund dieses Mentalitätswandels halte? sollen. Die Länder und Kommu- SPIEGEL: Trump? nen verpflichten sich im Gegen- Lanier: Auch. Aber mindestens so wichtig ist, dass die Ent- zug, die neue Technik zu warten, scheider im Valley, die blutjung begonnen haben, diese Firmen zu Lehrkräfte zu qualifizieren und formen, mittlerweile Kinder haben. entsprechende pädagogische SPIEGEL: Wie meinen Sie das? Konzepte zu erarbeiten. Lanier: All die Eltern, die bei Google und Facebook arbeiten, Der Knackpunkt dabei: Für erlauben ihren Kindern nicht, die Produkte zu benutzen, die sie diese Unterstützung des Bundes selbst entwickeln. Es ist grotesk. Die Kids im Silicon Valley krie- muss noch vor Jahresende das gen alle keine Handys und dürfen sich vor keinen Bildschirm set- Grundgesetz geändert werden, zen. Da sind all diese Techväter und Techmütter und sie sagen das bislang allein den Ländern ihren Kindern: »Vorsicht, fass das nicht an, das hat meine Fir- die Hoheit über das Thema Bil- ma gebaut!« Ich glaube, das macht etwas mit diesen Eltern. Das dung garantiert. schüttelt sie ordentlich durch. DER SPIEGEL Nr.45/3.11.2018 6 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 11/2018
ilien b von Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Kinderund Jugendhilfestatistik, Forschungsdatenzentrum der Statistischen Landesämter, eigene Berechnungen Abb. C32: Anzahl der Kinder mit nichtdeutscher Familiensprache sowie ihr Anteil an n von allen Kindern mit Migrationshintergrund bis zum Schuleintritt in Kinder tages .000 betreuung 2007 bis 2017 egen Anzahl + 35.395 600.000 + 39.659 + 23.587 500.000 + 23.663 + 9.661 + 6.439 + 19.132 65 % + 2.810 63 % + 27.564 + 8.933 61 % 59 % 60 % 400.000 59 % 59 % 60 % 59 % 58 % 60 % 300.000 200.000 393.328 428.734 438.395 444.834 463.966 562.607 405.071 402.261 365.764 487.553 527.212 100.000 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Anzahl der Kinder mit nichtdeutscher + XX Anstieg der Anzahl der Kinder mit nichtdeutscher Familiensprache Familiensprache im Vergleich zum Vorjahr Die Prozentwerte geben den Anteil der Kinder an, die in der Familie vorrangig nicht Deutsch sprechen, an allen Kindern mit Migrationshintergrund, die ein Angebot der Kindertagesbetreuung nutzen. Lesehinweis: 562.607 Kinder mit Migrationshintergrund, die im Jahr 2017 eine Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflege besuchten, sprechen in der Familie vorrangig nicht Deutsch. Das entspricht einem Anteil von 65 Prozent an allen Kindern mit Migrationshintergrund, die 2017 ein Angebot der Kindertagesbetreuung besuchten. Im Vergleich zum Vorjahr stieg deren Anzahl um 35.395 Kinder. durchlässig? zumal ein Teil des Unterrichts – gelogen zum Beispiel Sport – gemeinsam Das Hamburger Schulsystem erteilt wird. „Seit Jahren gibt es linke ist – jedenfalls prinzipiell – Ideologieprogramme an Ham- durchlässig. Das bedeutet, dass burger Schulen. Immer wieder auch der Weg von einer Stadt- reagiert setzen Lehrer_innen die politi- teilschule auf ein Gymnasium Die rot-grüne Koalition will sche Bildung einseitig mit dem möglich ist, wenn die Leistun- die Kapazitäten zur Ausbildung Kampf gegen Andersdenkende gen entsprechend gut sind. Aller- des Lehrernachwuchses noch gleich.“ Mit dieser Behauptung dings kommt dieser Fall deutlich einmal erhöhen. Danach sollen begründete der Chef der AfD- seltener vor als umgekehrt: Im bis zum Frühjahr 2020 zusätz- Fraktion in der Hamburgischen Schuljahr 2017/18 wechselten lich 201 angehende Schulpäd- Bürgerschaft, Alexander Wolf, nach Angaben des Senats 103 agog_innen mit dem Referen- am 20. September den Start des Stadtteilschüler_innen nach der dariat beginnen können. Damit bundesweit ersten „Meldepor- sechsten Klasse in Klasse sie- werden von 2020 an dauerhaft tals“, über das Schüler_innen ben eines Gymnasiums. Dabei rund 850 Referendar_innen pro und Eltern vermeintliche Ver- handelte es sich in 71 Fällen um Jahr ausgebildet. Erst im Januar stöße von Lehrer_innen gegen einen Wechsel innerhalb der bei- dieses Jahres hatte die Bürger- das Neutralitätsgebot anonym an den kooperativen Schulen Gyula schaft einstimmig eine Aufstoc- die Partei übermitteln können. Trebitsch (Tonndorf) und Hein- kung um 135 Referendariatsplät- Diese werde die AfD von der rich Hertz (Winterhude), die ze beschlossen. Die abermalige Schulbehörde überprüfen lassen, Stadtteilschul- und Gymnasial- Erhöhung der Kapazität um 66 heißt es. Obwohl Wolf seitdem züge unter einem Dach anbieten. Plätze ist aus Rabes Sicht erfor- immer wieder neue Mitteilun- Das bedeutet, dass die sozialen derlich, weil der Lehrerbedarf in gen herausgibt, denen zufolge Kontakte auch bei einem Wech- den nächsten Jahren größer ist es „ernstzunehmende Berichte sel erhalten bleiben können, als bislang angenommen. über Neutralitätsverstöße gebe“, hat die Behörde für Schule und Solidarität ... Berufsbildung (BSB) bis heute ... mit dem türkischen Schriftsteller und Journalisten Ahmet Altan, keinen einzigen Fall von der AfD der von einem Revisionsgericht in Istanbul zu lebenslanger er- gemeldet bekommen. schwerter Haft verurteilt wurde. (Süddeutsche Zeitung, 4.10.2018) hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 11/2018 7
JA13 Alle Geduld hat mal ein Ende… Wir Kolleg_innen mit A12/E11 arbeiten seit dem 14.11.* bis zum Jahresende umsonst! *Unsere Dienstbezüge eines ganzen Jahres reichten nur bis zu diesem Ta
SCHULPOLITIK Das passt zusammen Wie SPD und Grüne die soziale Segregation vorantreiben Da reibt man sich die Augen: teiligten Quartieren wegziehen. – eine sozialdemokratische Er- Unser Senator gab dieser Tage in Im Gegenzug ist davon auszu- zählung, so der Titel. Glaubwür- der Oberstufe der Brecht-Schule gehen, dass die soziale Trennli- digkeit misst man an den Taten. eine Unterrichtsstunde. Eine nie dann zwar weniger zwischen In seiner Unterrichtsstunde Verbeugung vor den Eltern, die den Wohnquartieren, dafür aber antwortete der Senator auf die meinen, die staatlichen Schulen Frage einer Schülerin, ob er seien nicht gut genug für ihre Privatschulen für gerecht halte, Kinder. Ich behaupte, dass es den Man sollte einen sie hätten Vor- und Nachteile. meisten Eltern nicht um das be- Solange sie nur einen kleinen sondere bildungspolitische Profil sozialdemokratischen Teil der Bildungslandschaft aus- dieser privaten Bildungseinrich- Senator schon fragen, machten, sei es unproblematisch. tung geht, sondern vornehmlich welche Vorteile er denn In Hamburg mache ihr Anteil um die Flucht aus einem sozi- in dem Privatschulwesen etwa zehn Prozent aus, in Eng- alen Milieu, das sie für ihren ausmacht land dagegen etwa 28 Prozent. Nachwuchs für nicht förderlich Bei einem Anteil von 30 oder 40 halten. Prozent Privatschulen hierzulan- Gestützt wird meine Annahme de würde er aber unruhig. D.h., durch eine viel beachtete Studie stärker zwischen öffentlichen er sieht noch deutlich Luft nach des Berliner Wissenschaftszen- und privaten Schulen verläuft. oben?! Und man sollte einen trums für Sozialforschung vom Dazu passt, dass es für die rund sozialdemokratischen Senator Mai 2018, die einen rasanten 20 000 Kinder in Hamburg, die schon fragen, welche Vorteile er Anstieg der sozialen Segregation eine Privatschule besuchen – denn in dem Privatschulwesen in deutschen Städten nachweisen das sind etwa zehn Prozent aller ausmacht. Vorteile vor allem für konnte. Die Wissenschaftler_in- Schüler_innen an allgemeinbil- wen? Diese Fragen wurden an- nen zeigen, dass der Anteil pri- denden Schulen – jetzt eine gute scheinend nicht gestellt. vater Schulen in westdeutschen Nachricht gibt: Die Schulbehör- Man ahnt, dass es beim Se- Städten einen signifikant desin- de erhöht die Zuschüsse für die nator ähnliche Motive sind, die tegrierenden Effekt hat – beson- Privatschulen in diesem und im auch die Grünen zu ihrer jüngs- ders dort, wo gleichzeitig viele kommenden Jahr um acht Milli- ten schulpolitischen Entschei- Kinder und viele Arme wohnen. onen Euro oder umgerechnet um dung getrieben haben. Es geht In vielen Fällen hat dies einen gut fünf Prozent. Darüber hinaus um ein großzügiges Angebote Umzug der Bessergestellten zur stehen in den nächsten Jahren an das bildungsbewusste urbane Folge. Die andere Option bil- einmalig 25,5 Millionen Euro Wähler_innenklientel. Die einst dungsbewusster Eltern, die ihre für Investitionen aus Mitteln explizit für längeres gemeinsa- Kinder nicht auf die behördlich der Stadt und des Bundes bereit. mes Lernen angetretene Partei zugewiesenen Schulen schicken Wie heißt doch gleich der Titel will nämlich den Schulen das wollen, sind Privatschulen. Pri- einer jüngst von der SPD – na- Recht einräumen, 30 Prozent vate Schulen sorgen Einzelplan somit da- 3.1 henBehörde für Schule und he- Friedrich-Ebert-Stiftung Berufsbildung ihrer Schüler_innenschaft selbst für, dass sozial bessergestellte rausgegebenen Schrift? Gerech- aussuchen zu dürfen. Familien seltener aus benach- tigkeit fängt bei der Bildung an Aufgabenbereich 243 Schulen in freier Trägerschaft (SFT) Was erstmal harmlos klingt, Quelle: Hamburger Haushalt 2019/20 Fortg. Plan Ist 2016 Ist 2017 Plan 2019 Plan 2020 Plan 2021 Plan 2022 2018 Tsd. EUR Tsd. EUR Tsd. EUR Tsd. EUR Tsd. EUR Tsd. EUR Tsd. EUR Förd. Allgbild.Schulen, Ersatzschulen Erlöse 9.893 8.118 8.335 8.246 8.261 8.276 8.292 Kosten 153.430 159.709 159.534 166.401 169.967 173.109 176.329 Jahresergebnis einschließlich der globalen -143.538 -151.592 -151.199 -158.155 -161.706 -164.833 -168.037 Mehr- / Minderkosten 243 Schulen in freier Trägerschaft (SFT) kassieren somit im nächsten Jahr 158 Millionen Euro Fortg. Plan Ist 2016 Ist 2017 Plan 2019 Plan 2020 Plan 2021 Plan 2022 2018 Tsd. EUR Tsd. EUR Tsd. EUR Tsd. EUR Tsd. EUR Tsd. EUR Tsd. EUR 10 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 11/2018 Einzahlungen aus Investitionen Auszahlungen aus Investitionen 198 3.000 3.000 Saldo aus Investitionen -198 -3.000 -3.000
ist vor dem Hintergrund des zu großen Einfluss auf die weitere verlängert haben und damit das erwartenden segregierenden Lebensgestaltung haben. (Ham- gegliederte Schulwesen in Form Effekts alles andere als bedeu- burger Bildungsbericht 2017, S. des Hamburger 2-Säulen-Mo- tungslos. Auch hier hinter ver- 11) dells zementierten. Die Antwort birgt sich das Angebot an die auf die Frage oben ist banal: Es bildungsbewussten Eltern, ihre geht um den Machterhalt. Dass Kinder zu separieren. So wage Es geht um ein großzügiges die Grünen mit dieser auf das ich zu behaupten, dass die meis- Angebot an das gebildete Mittelschichtsmilieu ten Anmeldungen an den alt- bildungsbewusste urbane gerichteten Politik zurzeit Erfolg sprachlichen Gymnasien weni- haben, sagt noch nicht, dass den ger aus der Liebe zu Latein oder Wähler_innenklientel Sozialdemokraten dies ebenso Altgriechisch herrühren, sondern gelingen könnte. von dem Motiv gespeist sind, Dabei war die immer so auf die Berührung der Kinder mit Wieso, fragt man sich, sind ihre Tradition bedachte Sozial- dem Nachwuchs so genannter diese zurzeit ja Regierungsver- demokratische Partei einst viel bildungsferner Kreise zu ver- antwortung tragenden Parteien weiter. Vor genau 100 Jahren meiden. bereit, sehenden Auges die Spal- war sie es, die beim Zusammen- Die jüngst in dem Papier der tung der Gesellschaft voranzu- bruch des Kaiserreichs an der Gymnasiallehrer_innen aufge- treiben? Wieso wird das Ganze Schaffung einer Republik maß- stellte Forderung nach mehr noch garniert mit dem euphe- geblich beteiligt war, in der es Übergä Möglichkeiten, ein eigenes Profil anbieten zu können, weist in die- Abb. 7.4: FünŌklässlerinnen und FünŌklässler mit Übergangsempfehlung für das Gymnasium nach sozialer HerkunŌ im Schuljahr 2016/17 selbe Richtung (s. hlz 9-10/2018, S. 16/17). Von daher darf man Quelle: Schuljahresstatistik 2016, BSB Sozialer Status des Wohngebiets der Schülerinnen und Schüler gespannt sein, ob ‚unser‘ sozi- aldemokratischer Schulsenator hoch mittel auch hier dem Drängen der Grü- nen nachgibt. Fairer Weise muss man nämlich sagen, dass die SPD 35,6% 43,0% vor nunmehr fünf Jahren – zu- sammen mit den Grünen - einen 57,0% Erlass auf den Weg gebracht hat- 64,4% te, nach dem als entscheidendes Kriterium für den Anspruch auf einen Platz an einer bestimmten Schule allein die Entfernung zu niedrig sehr niedrig selbiger zählt. Was für manche 20,8% betroffenen Eltern auf den ersten 27,1% Blick widersinnig erschien, war immerhin der Versuch, die Dy- namik der sozialen Segregation zu bremsen. Das heißt: jeder/m politisch 72,9% Verantwortliche_n ist die Prob- 79,2% lematik bewusst. Nicht umsonst sagt das der Schulbehörde eige- mit Gymnasialempfehlung ohne Gymnasialempfehlung ne Institut für Bildungsqualität (IfBQ) in seinem aktuellen Bil- Sage mir,Staatliche Erläuterung: wo duund wohnst und ich private Schulen. Ohnesage dir, was und Wiederholerinnen du Wiederholer. wirst – 259 Fünftklässlerinnen dungsbericht eindrücklich, was und Fünftklässler konnten nicht in die Berechnung einbezogen werden, da ihnen kein RISE-Index zugeordnet werden konnte. Sache ist: „Hamburg zeichnet mistischen Gebrauch des Begriff – zumindest aus sozialdemokra- Quelle: Schuljahresstatistik 2016, BSB sich durch große soziale Unter- Schulfrieden, sprich: in der Kon- tischer Sicht – im Wesentlichen schiede in den verschiedenen sequenz dem Denkverbot in Hin- um mehr soziale Gerechtigkeit Die Übergangsempfehlung für das Gymnasium steht ihrerseits in einem engen Zu- Regionen und Stadtteilen aus. blick auf ein gerechteres Sys- ging. Damals forderten Sozial- sammenhang mit dem sozioökonomischen Hintergrund der Schülerinnen und Schü- Sozial schwache Stadtteile sind tem? Man erinnere sich, dass die demokraten – man kann es kaum ler: Je höher der Sozialstatus des Wohngebiets der Fünftklässlerinnen und Fünft- durch eine Kumulation von Pro- Grünen, klässler, destoeinstmehrexplizit angetreten Schülerinnen glauben und Schüler – ohne erhalten Wenn undfürAber eine Empfehlung das blemlagen geprägt. Damit einher für längeres Gymnasium. Vongemeinsames Schülerinnen und Ler- dieausEinheitsschule! Schülern Gebieten mit sehr(s. S. 56ff)So- niedrigem gehen unterschiedliche Chancen nen, kurzerhält zialstatus vor nurdenjederSommerferien Fünfte eine Übergangsempfehlung JOACHIM für das Gymnasium GEFFERS auf Bildungsteilhabe, die einen den (20,8%),so ingenannten Gebieten mit Schulfrieden hohem Sozialstatus sind es 64,4 Prozent. hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 11/2018 11
HAUSHALT Mehr als Nachholbedarf GEW zu den Haushaltsberatungen 2019/20 Hamburg ist eine reiche Stadt Ausdruck stetig steigender Schulen stellt der Senat fest, auf einem reichen Kontinent. Mehreinnahmen, mehr aber auch dass diese zu den am besten aus- Auch in den letzten Jahrzehnten nicht. Aus Sicht der GEW ist gestatteten Schulen bundesweit ist die Produktivität und Kreati- eine verstärkte Finanzierung und zählten und der Etat seit 2011 er- vität der Gesellschaft enorm ge- Ausstattung des Bildungswesens heblich gesteigert wurde, um u.a. wachsen. Zugleich ist Hamburg zwingende Voraussetzung für Ganztagsangebote und Inklusion eine gespaltene Stadt. Der Anteil eine demokratische, inklusive, umzusetzen. Unerwähnt bleibt der Menschen, die arm sind, hat soziale und wirtschaftlich pro- auch hier, dass die gesteiger- in den letzten Jahren deutlich sperierende Gesellschaft. Die- ten Mittel direktes Ergebnis der zugenommen. Hinzu kommt, se Voraussetzung ist weiterhin von der GEW mit unterstützten dass sich Armut und Reichtum nicht gegeben. Volksinitiativen „Guter Ganz- nicht gleichmäßig übers Stadt- Bei den Kindertagestätten tag“ und „Gute Inklusion für gebiet verteilen, sondern sich kündigt der Senat an, nicht nur Hamburgs SchülerInnen“ sind, mehr oder weniger konzentriert für mehr Plätze, sondern auch gegen die sich der Senat lange in Quartieren oder städtischen für mehr Fachkräfte zusätzliche sperrte. In Bezug auf den Haus- Regionen finden, die immer stär- Mittel zur Verfügung zu stellen. halt 2019/20 fordert die GEW, ker gegeneinander abgeschottet Unerwähnt bleibt, dass der an- zusätzliche Mittel bereitzustel- sind. Die Unterschiede zwischen gekündigte Aufwuchs an Erzie- len, um angesichts des Lehrkräf- den Stadtteilen schlagen sich in herinnen und Erziehern ein Er- temangels den Beruf attraktiver der sozialen Zusammensetzung gebnis der Volksinitiative „Mehr zu machen. der Schülerschaften der Schulen Hände für Hamburgs Kitas“ ist, „Lehrkräfte im Vorbereitungs- nieder. Es zeigt sich der hohe die maßgeblich von der GEW dienst sollen nicht in erster Linie Einfluss der soziodemographi- unterstützt wurde. Die Forde- bedarfsdeckend Unterricht ma- schen Merkmale des Stadtteils, rung nach 25 Prozent mehr Per- chen, sondern gut ausgebildet in dem die Schüler_innen woh- sonal, um sowohl die Ausfallzei- werden. Dies bedarf einer guten nen und ein enger Zusammen- ten als auch den Anteil der mit- Begleitung in der Schule und hang zwischen sozialer Herkunft telbaren pädagogischen Arbeit am Landesinstitut. Deshalb sind und Schulerfolg. Dies führt auch endlich in die Finanzierung der dort die Kapazitäten für Aus- zu einer sozialen Spaltung der Kita-Träger einzubauen, wird bildung deutlich aufzustocken. Demokratie. Eine vergleichswei- auch mit dem Kompromiss, den Wir fordern A13Z bzw. E13 für se hohe Wahlbeteiligung weisen die Volksinitiative mit dem Senat alle beamteten und angestellten statushohe Stadtteile auf. Status- noch im Herbst endgültig verein- Grund- und Mittelstufenlehr- niedrige Wohngebiete sind dage- barte und der in der Bürgerschaft kräfte und damit gleichen Lohn gen durch eine geringe Wahlbe- beschlossen werden muss, nicht für gleiche Arbeit. Die Gesprä- teiligung gekennzeichnet. Bil- erreicht. Der Kompromiss bil- che zur Umsetzung dieser Forde- dungserwerb und demokratische det nur einen Zwischenschritt rung mit der Behörde laufen, und Beteiligung bedingen einander, zum Ziel einer wissenschaftlich es wäre ein gutes Zeichen, wenn daher sind Investitionen in Bil- nachgewiesenen guten Fach- sich diese Maßnahme zur Steige- dung notwendiger Bestandteil kraft-Kind-Relation von 1:4 im rung der Attraktivität des Berufs einer demokratischen und sozia- Krippenbereich und 1:10 im Ele- auch im Haushalt niederschla- len Stadtpolitik. mentarbereich bzw. einen Perso- gen würde“, kommentiert Anja Wir begrüßen die Ankündi- nalschlüssel von 1:3 bzw. 1:7,5. Bensinger-Stolze, Vorsitzende gung des Senats, dass er gezielt Wir fordern den Senat auf, der GEW Hamburg. in gute Bildung von der Kita über weitere Anstrengungen in Ab- Für den Wissenschaftsbereich die Schule bis zur Hochschu- sprache mit den Gewerkschaften wird ein Aufwuchs des Gesam- le investieren will, sehen diese durchzuführen, um dem Fach- tetats von über zehn Prozent in Ankündigung im Haushaltsplan- kräftemangel zu begegnen und 2019 in Aussicht gestellt, der Entwurf jedoch nicht erfüllt. Die so die erforderlichen Personal- zur Steigerung der Hochschul- zu erwartenden Steigerungen schlüssel in den Kitas möglich budgets, für die bauliche Mo- spiegeln die wachsenden Be- zu machen. dernisierung sowie die Landes- darfe wider und sind zugleich In Bezug auf die Hamburger forschungsförderung verwendet 12 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 11/2018
werden soll. Angesichts fakti- werden sie weder fest angestellt Bessere Bildung in Kinder- scher Kürzungen des Etats über noch angemessen bezahlt. Diese und Jugendhilfe, Schule, Be- die letzten Jahre, dessen jährli- Praxis wird über kurz oder lang rufsbildung, Hochschule und cher Aufwuchs von 0,88 Prozent dazu führen, dass sich noch mehr Weiterbildung sowie die Verbes- nicht einmal die Tarifsteigerun- Kursleiterinnen und -leiter von serung der Arbeits- und Einkom- gen deckte, ist dieser deutliche der Volkshochschule abwenden mens- und der sonstigen Rah- Aufwuchs nun auch dringend und Bildungsqualität und -an- menbedingungen in allen Bil- HamburgerAbendblatt nötig. Unbedingt sichergestellt Hfür gebot A alle MB U R G und Bürgerinnen Donnerstag, 14. Juni 2018 dungseinrichtungen können nur werden sollte, dass die Hoch- Bürger sowie die Integration erreicht werden, wenn Hamburg DER DOPPELHAUSHALT 2019/ 2020 Großrazzia: Grafik: Hamburger Abendblatt vom 14.6.2018 Ressorts Veränderung 2019 zu 2018 Veränderung 2020 zu 2019 nach h Grö öße des Einzellettatts, in Mio. Euro soll Scheine Arbeit, Soziales, Familie und Integration 3472 2924 3111 3547 vermittelt h Allgemeine Finanzverwaltung Mio. (Finanzämter und Schuldendienst) Mio. Euro 2688 Schule 2754 Euro wir +14,,3 % :: Großraz H A MB U RG Inneres und Sport Bande von Schein 1390 1440 ,7 nstieg Beamte der Bundespol +12 + 6,44 rei weitere Vi- ,9 Geschäftsraum und fün 7 +1 % ung montiert? Hamburg sowie insgesa + 2,2 % % + 4,77 Wissenschaft Objekte auf Sylt, in Bre 1193 1222 +2 Dänemark durchsucht. ,5 % Es gab keine Festn +3 ,6 Nein % gelten aber fünf deuts % 6 ,6 Wirtschaft, Verkehr + 48% + 691 und Innovation 706 2,4 % als tatverdächtig. Sie s % dern – vor allem in Ost er, +7,55 tugal – Personen ges 2020 2019 + 2, insgesamt 1% insgesamt nach Deutschland gez 15.509 570 Bezirke Justiz 570 15.971 dann zum Schein Men Mio. Euro + 6,44 % +1,2 % Mio. Euro heirateten. Dadurch kon ein Aufenthaltsrecht in mung? -0, 7% kommen. Die Bande so + 10,99 % 564 566 in den vergangenen zw - 5,0 Justiz Bezirke tieren Sie mit % ,4 % 1000 Scheinehen initiie estages +1 Bei der Razzia ware -7, 3% 4 % 150 Beamte im Einsatz 465 471 1 , +1 folgte der Zugriff un -1 ,0 Gesundheit und Barmbek, im Innenstad % Verbraucherschutz - 1,2 % AZINE der Adenauerallee in St +0,6 % ,6 % % ,6 426 432 2 +5 Einsatz auf Sylt wwu urden +2 despolizisten per Hubs +7 Finanzen ,1 % Nordseeinsel gebracht. + 8,9 cherw rweise Probleme mi 324 342 können, aber es hätten +17,2 % % Stadtentwicklung und Wohnen kräfte und ihre Fahrz 324 332 Bahntransport früh au 302 Kultur 299 sagte der Sprecher. 177 179 Die Razzia dient v Umwelt und Energie weissicherung – so w wuur Übrige* polizei „zahlreiche Da *Bü ürgerschaft, Verfassungsgericht, Rechnungshof, Senat Grafik: F. Hasse Quelle: Stadt Hamburg gefä fälschte Aufenthaltst ine aus der ne und Geschäftsunte Wie Hamburg 31 Milliarden ausgibt es derzeit neu stellt, anhand derer di und in der Eine Steigerung der Gesamtausgaben um 9,2 Prozent sieht der Doppelhaushalt 2019/2020 im ersten Jahr vor, der geschlossenen Sche e am Großen werden soll. für Genießer weitere drei Prozent im zweiten Jahr. In absoluten Zahlen ausgedrückt: Von 14,2 Milliarden Euro (2018) steigen die Drei der Beschuld n muss“ (108 Ausgaben auf 15,5 Milliarden im Jahr 2019 und auf fast 16 Milliarden im Jahr 2020. Die Ausgaben im schulischen dabei offenbar eine ein o Treue-Preis zeitsagentur in Hambu t allen aktuel- Bereich Senat steigen also nicht legt Entwurf bedeutsam überproportional für Doppelhaushalt 2019/2020 vor.trotz Flüchtlingsbeschulung, Die Ausgaben steigen im Schnitt Inklusion um fastund zehnmehr Prozent Schüler_Eheschließungen hätt innen. Die Kolleg_innen an der Basis werden also wieder einmal nichts von diesem Segen merken. auf der dänischen Inse 108 Seiten, 9 den, weil dort die Be reis) mit mehr AN DR EAS DEY sundheitsbehörde übernehmen. Den- Qualitätssteigerungen fordert, ist da stehe, wenn man über Jahre „Immobi- Ausländer lockerer seie Alster und Be- en Seiten der schuletats um mindestens drei, H A MB U RG :: „Sehr zufrieden“ sei für erwachsene, nicht deutsch- noch täuscht der Eindruck nicht: Der Senat passt seine Ausgaben in großen noch gar nicht eingerechnet. Ein sichtbarer Schwerpunkt des erheblich mehr Geld für Bildung lienmanagement à la DDR“ betreibe, al- so Gebäude, Straßen und Brücken ver- land. Es seien aber auc gen in den USA erfolg besser noch sechs Prozent pro die Gesundheitssenatorin gewesen, sagte Andreas Dressel (SPD). Und der sprachige Neuhamburgerinnen Schritten dem Wachstum der Stadt an – oder geht sogar darüber hinaus. Senats ist auch der Bereich Wissen- schaft: So sollen nach Jahren minima- aufwendet als nun veranschlagt. fallen lasse. „Die Stärkung der Investitionstä- chen Fällen keiner der P habe sein müssen – so Jahr anwachsen. Entscheidend Kultursenator? Auch den habe er „sehr und -hamburger zunehmend „Das Wachstum an Einwohnern, ler Erhöhungen nun auch die Budgets Aktuelle Herausforderungen wie tigkeit und der Blick auf das Erhaltens- ehen. Für jede Ehesch zufrieden“ gesehen – ebenso übrigens Unternehmen und Arbeitsplätzen hat der Hochschulen „deutlich“ angehoben management gehen in die richtige mark hätten die Verm ist dabei eine Stärkung der die Stadtentwicklungssenatorin. gefährdet werden. Zuschüsse unsere Wirtschafts- und Finanzkraft werden – wie hoch, bleibt allerdings z.B. die Inklusion, die Ganztags- Richtung“, sagte SPD-Finanzexperte Euro Provision kassie Grundfinanzierung. Keinesfalls Glaubt man den Ausführungen von Fi- nanzsenator Dressel am Mittwoch im zur Renten- und Krankenversi- deutlich verbessert“, sagte Bürgermeis- ter Peter Tschentscher (SPD). 100.000 noch offen. Außerdem sind große In- vestitionen in Hochschulgebäude und schulen, die Integration der ge- Jan Quast. „Sehr zufrieden“ mit dem Etat zeigte sich auch Farid Müller risch geht es also um nung von etwa einer Mi hes Gericht: dürfen zusätzliche Mittel als Rathaus, dann waren eigentlich alle sei- ne Senatskollegen „sehr zufrieden“ cherung für alle Kursleiterinnen neue Einwohner seit 2011 brächten halt auch mehr Steuern und mehr Aufgaben Forschungseinrichtungen geplant. Die- ses Thema, so der Senat, sei „entschei- flüchteten Kinder, Jugendlichen (Grüne): „Schuldenabbau, Investitio- nen in Bildung und sozialer Woh- Um gegen die inter de Bande vorgehen zu chflfleisch und temporäre Mittel an die Hoch- nach drei Tagen Haushaltsberatungen. und -leiter, die ihre Existenz aus mit sich. „Wir nutzen die zusätzlichen dend für die Zukunftsfä und Erwachsenen, die Gestal- fähigkeit einer nungsbau stehen für eine generatio- Beamte von deutschen Das war auch keine Überraschung, Einnahmen, um mit dem Wachstum nengerechte Entwicklung der Stadt.“ schulen gegeben werden, da aus denn fast alle Behörden dürfen in den modernen Stadtgesellschaft“. ihrer Tätigkeit bestreiten sowie Doch auch für Polizei und Feuer- tung des Bildungsprozesses in Kritik kam von der Opposition: Sicherheitsbehörden e Joint Investigation T Serie resse diesen ausschließlich befristete kommenden beiden Jahren mehr Geld ausgeben, viel mehr Geld. Eine Steige- eine bessere Bezahlung für alle wehr, Justiz, Umwelt, Krankenhausin- vestitionen, Bezirke oder Kultur sind einer Migrationsgesellschaft, die „Der Senat hat einen Schönwetter- Haushalt beschlossen“, sagte Thilo Agentur Eurojust über überschreitende Koord f: Hamburgisch) Stellen generiert werden. rung um 9,2 Prozent sieht der Entwu wurf Derr Senat hat einen Honorarkräfte sind darum drin-kräftige Steigerungen geplant. Dass Sanierung maroder Bildungs- Kleibauer (CDU). Der finanzielle Rah- mittlungen. „Die Grun des Doppelhaushalts 2019/2020 im ers- Auch bei der Weiterbildung ten Jahr vor, weitere drei Prozent im Schöönwetter-Haushalt gend notwendig und lange über- durch das starke Ausschöpfen der fi- nanziellen Möglichkeiten das Risiko men werde komplett ausgeschöpft, einrichtungen und ihre digitale und die Vorsichtsabschläge seien sehr Ermittlungserfolg wuwurd trauensvolle grenzüber beschlossen ist viel zu tun. Kursleiterinnen zweiten Jahr. In Zahlen ausgedrückt: Von 14,2 Milliarden Euro (2018) steigen fällig. Deshalb fordert die GEW, steige, im Falle einer Konjunkturdelle doch wieder Schulden machen zu müs- Ausstattung sind sonst nicht zu gering: „Das ist keine nachhaltige Pla- nung.“ Jennyf yfer Dutschke (FDP) sammenarbeit gelegt“, s leiter der Bundespolize und -leiter an der Volkshoch- die Ausgaben auf 15,5 Milliarden im Jahr 2019 und auf fast 16 Milliarden im als ersten Schritt zumindest 35 Thilo Kleibauer (CDU) sen, wiesen Tschentscher und Dressel zurück. Der Haushalt sei weiterhin bewältigen. sprach von einem „aufgeblähten Wahl- kampfh fhaushalt“, in dem Mehrausgaben Zeitgleich zu der A deutschland w wuurde eine uf schule Hamburg werden weiter Jahr 2020 – vorausgesetzt, die Bürger- Euro Honorar pro Kursstunde im„vorsichtig und konserv rvativ“ veran- von 1,3 Milliarden BESCHLUSS Euro „nach dem DES agierende Bande in sec schaft stimmt dem Etat zu, was gegen der Stadt auch ihre Attraktivität zu er- schlagt, so der Finanzsenator. Es gebe LANDESVORSTANDES Gießkannenprinzip“ verteilt wü würden. desländern zerschlagen Preis als Lehrkräfte zweiter Klasse Ende des Jahres der Fall sein soll. kommenden Haushalt zu garan- höhen und die Lebensqualität für alle „Vorsichtsabschläge“ von der Steuer- Zudem w wü ürden die Risiken erhöht. vom fOktober D) forderte 2018 behandelt: Oft hochqualifiziert, In diesem „Gesamtaufw fwand“ sind zwar auch Abschreibungen, Rückstel- tieren. Hamburgerinnen und Hamburger zu verbessern“, so Tschentscher. schätzung – wenn auch geringer als früher –, die „Konjunkturposition“ Andrea Oelschläger (AfD höhere Investitionen in Straßenver- m Bekenntnis lungen für Pensionen sowie Bundes- Als Schwerpunkte des Etats nann- (eine Art Rückstellung für schlechte kehr und Wohnungsbau und kritisierte, eisen hat sich mittel enthalten, die nur durchgereicht te er die Bereiche Kita, Schule, Wissen- Zeiten) wachse auf fast vier Milliarden dass diese 2020 sinken, bevor sie da- Tschentscher werden – die tatsächlichen Ausgaben schaft, Wohnungsbau, Verkehr, Infra- Euro an, und Tilgung von Schulden sei nach wieder steigen sollen. Sabine ie Zukunft der hlz –der Zeitschrift Stadt sind also der etwas GEWniedriger. Hamburgstruktur, 11/2018 Sanierung und Lebensquali- auch vorgesehen – vor allem nach 2018, Boeddinghaus (Linkspartei) sagte: „Es 13 eingeschaltet. Auch gibt es einige Behörden, deren tät. So wwüürden die Ausgaben für die wenn die Belastungen aus dem HSH- ist zwar ausdrücklich zu begrüßen, dass r Fernwärme Etat auf dem Papier schrumpft, was Kitas infolge des Platzausbaus und der Nordbank-Desaster verarbeitet sein in nahezu alle sozialen Bereiche inves- angestrebten nach Senatsangaben aber nur techni- Erhöhung der Personalschlüssel auf werden. tiert werden soll.“ Die Investitionen in zes durch die sche Gründe habe – etwa weil die rund eine Milliarde Euro pro Jahr an- Zudem betonte Dressel, dass durch öffentlich geförderte Wohnungen sei- ker steigen als Finanzbehörde eine Abteilung an die steigen – eine mögliche Einigung mit hohe Ausgaben für Sanierungen und en aber „viel zu niedrig angesetzt“,
TARIFAUSEINANDERSETZUNGEN Spätherbst ist vor dem Winter Es gilt schon jetzt: Warm anziehen Die Blätter des wilden Spät- werden diese Arbeitgeber nie Auch dort haben wir ein dop- herbstes geben Ahnung davon, mit uns vereinbaren, denn sie peltes Problem: Zum einen wird was uns wieder im winterkalten haben kein Interesse an starken die Anlage A (für alle, die nicht ersten Viertel des neuen Jahres Gewerkschaften. Wer sich noch Lehrkräfte sind) einer Renovie- erwarten wird: Der raue Wind erinnert: Es gab Zeiten, da ha- rung unterzogen und wir wollen der – bei den anstehenden Tarif- ben sie Schneestürme über den eine Aufwertung des Sozial- und verhandlungen im öffentlichen Flächentarifvertrag gejagt (2004 Erziehungsdienstes, zum ande- Dienst der Länder – blockie- bis 2006). Wir müssen uns also ren muss der TV EntgO-L (für renden Arbeitgeber wird uns ar- sortieren, trotz schwieriger Lage, die Lehrkräfte) dringend ver- gumentativ ins Gesicht wehen. trotz und gerade wegen der Ver- bessert werden. Da genügt nur Wie können wir denn nur solche antwortung für unsere Schüle- ein Stichwort und wir wissen überhöhten Forderungen stellen? rinnen und Schüler, Studentin- Bescheid: Paralleltabelle. Diese Und dann drohen die Gewerk- nen und Studenten und alle uns Beleidigung muss endlich be- schaften mit Streiks. Wie können Anvertrauten. Sortiert sein, aber seitigt werden. Wir brauchen die sie nur?! Und dann kommen wir nicht trotzig. echte Parallelität zwischen Ent- und wollen auch noch die Schu- Denn, es wird wieder um geltgruppen der Tarifbeschäftig- len und Hochschulen bestreiken. Viel gehen: Wir müssen uns für ten und den Besoldungsgruppen Wie können wir nur?! Es wird selbstverständlich Gehaltenes der Beamtinnen und Beamten. wieder Streit um die Elternbriefe einsetzen, für eine lineare Er- Hauptbeispiel: Es muss heißen: geben, Schulverwaltungen wer- höhung unserer Entgelte. Dies A 12 ist gleich E 12 statt wie bis- den wieder versuchen, Streiks zu wird immer als etwas Normales her A 12 ist gleich E 11. Ob uns verhindern. Ist ihr gutes Recht. bei Tarifrunden gehalten, ist aber dies gelingen wird? Das kann Unser sehr gutes und vorneh- jedesmal neu erkämpft, denn ei- niemand sagen. Was wir aber mes Recht ist zu streiken. Ge- gentlich mögen Arbeitgeber im- gemeinsam gelernt haben: ohne schenkt bekommen wir nichts. mer gern Einmalzahlungen. So Aktionen, ohne Streiks wird es Keinen Cent, den wir nicht ist es mit den Ritualen: sie sind kein Tauwetter im Winter 2019 erkämpfen müssen. Mühsam, notwendig, es gibt Spielregeln, geben.So wie der Spätherbst vor ja, mühsam. Und die Nichtmit- und von ihnen kommt man nicht dem Winter kommt, so werden glieder bekommen es obendrauf los, wenn man Geld für die Mit- wir uns gemeinsam wieder Mut und wir müssen dabei zusehen, glieder erringen möchte. Geld machen und Kraft sammeln und denn einen Gewerkschaftsbonus und Entgelt, Entgeltordnung. uns motivieren. Wir werden diskutieren über unsere Forde- Foto: Daniel Merbitz rungen, basisdemokratisch, als Mitmachgewerkschaft, um bei Kälte wieder auf den Marktplät- zen zu stehen oder an der Schule Streikwache zu halten. Und die Wärme der Solidarität spüren, das Lächeln des Streikpostens im Schneegestöber, den heißen Kaffee auf der Kundgebung, die kalten Füßen, die Schmerzen des Stehens auf der Stelle und wir werden wieder spüren, was es heißt, eine Gewerkschaft zu sein. DANIEL MERBITZ Mitglied des GV GEW-Bund, Bereich Tarif- und Beamtenpolitik 14 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 11/2018
Über 100% Leistung im Betrieb – „Volles LOB für Alle“ Die Beschäftigten der Elbkinder haben 2017 mit weniger Personal mehr Kinder betreut, alle mit Essen versorgt und alle Kitas gereinigt sowie in der Zentrale alle Aufgaben erfüllt. Also haben alle Betroffenen übers Jahr gesehen über 100% Leistung erbracht. Grundlage für die Leistungsorientierte Bezahlung (LOB) ist die sogenannte Normalleistung. Leistungen darüber hinaus sollen besonders honoriert werden. Deshalb regt Die Offene Liste an: „Volles LOB für Alle“. So könnte im Betrieb Arbeitszeit eingespart werden, die für die Gespräche, die Berechnungen, die Zahlbarmachung und die Beschwerdeverfahren zum LOB verwendet werden muss. Die Kehrseite der Medaille Viele im Betrieb arbeiten am Limit, fühlen sich durch die Mehrleistungen belastet und ausgepowert. Diese Situation bewirkt Überlastungen und Frustrationen und trägt zum hohen Personalausfall bei. Zusätzlich erscheinen auch neue Kolleg*innen überlastet und sind schnell wieder weg. Altgediente Kolleg*innen versuchen aus dem Job zu fliehen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Da der vom Staat mit zu verantwortende Fachkräftemangel noch länger andauern wird, werden nach Meinung Der Offenen Liste Maßnahmen für den Übergang, um die Aufgaben bei Personalmangel zu begrenzen, benötigt. Komisch: da, wo Obergrenzen sinnvoll wären, werden sie meist abgelehnt. In der GEW sollte sich dafür stark gemacht werden, dass – analog zur Pflege – auch im Kita- Bereich Obergrenzen und Stellenausstattungen im Tarifvertrag festgeschrieben werden. Mehr Gesundheitsförderung Die Mittel für Gesundheitsförderung sind im letzten Jahr scheinbar nicht ausgeschöpft worden. Die Offene Liste fordert, dass die bereits bereitgestellten Mittel voll ausgeschöpft werden und zusätzliche Mittel aus den Überschüssen zum Wohle der Kolleg*innen in der Gesundheitsförderung eingesetzt werden, z. B. durch neue Studientage, präventive Supervision, Wiedereinführung von Möglichkeiten für Sonderurlaube, sukzessive Einführung von zusätzlichen Springerkapazitäten u. v. m. Die Kolleg*innen Der Offenen Liste nehmen gern eure Ideen entgegen und beziehen diese in die Überlegungen, Gespräche und Aktivitäten mit ein. DOL Ansprechpartnerinnen Angelika Künstler – Betriebsrätin 040 / 42109 – 187 a.kuenstler-betriebsrat@elbkinder-kitas.de Konstanze Fischer – Betriebsrätin 040 / 42109 – 184 k.fischer-betriebsrat@elbkinder-kitas.de Sabine Lafrentz – Betriebsrätin 040 / 42109 – 266 s.lafrentz-betriebsrat@elbkinder-kitas.de Ilona Scheither – Betriebsrätin 040 / 42109 – 180 i.scheither-betriebsrat@elbkinder-kitas.de hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 11/2018 15
FACHSCHULEN FÜR SOZIALPÄDAGOGIK (FSP) Zwischen Herausforderung und Überforderung Kolleg_innen problematisieren die Zugangsvoraussetzungen zur Berufsausbildung Sozialpädagogische Assistenz Am 26. September kamen was hat sich geändert und wel- len auf die vielen und neuen Kolleg_innen aus allen vier che Schlussfolgerungen lassen Auszubildenden – bleibt ge- Fachschulen im Curiohaus zu sich daraus ziehen? nug Zeit und Raum, Ausbil- einem Austausch zusammen. dungsinhalte zu vermitteln? Ins Leben gerufen und or- ● Wie sieht die Curricu- ganisiert wurde der Fachtag lumsarbeit an den Schulen von Kolleg_innen der FSPs aus? Wie wurden Stun- Altona und Niendorf, die dentafeln und Inhalte der eine Arbeitsgruppe gebildet Lernfelder umgesetzt? hatten. Die Arbeitsgruppe Die Ergebnisse sollen in hatte das Ziel, Themen, die eine Stellungnahme einflie- für die Fachschulen von In- ßen, die über die GEW öf- teresse und Bedeutung sind, fentlich gemacht werden soll. aufzugreifen, sich darüber Damit soll ein breiterer auszutauschen und diese Kreis von Betroffenen, näm- mit allen zu bearbeiten. Die lich Eltern und Erzieher_in- FSPs gehören zur Fachgrup- nen in den Einrichtungen, pe Berufliche Schulen inner- auf das Thema aufmerksam halb der GEW. gemacht werden. Das erste Treffen, zu dem Behördenvertreter und Bil- zunächst die Kollegien und dungssenator verkaufen die Schulleitungen der Fach- veränderten Zugangsvoraus- schulen eingeladen waren, setzungen als Erfolgsmodell, betraf die Änderungen der um dem Fachkräftemangel Zugangsvoraussetzungen im sozialpädagogischen Be- zur Ausbildung in den So- reich entgegenzuwirken. Wir zialpädagogischen Berufen und ● Arbeitsbedingungen an der meinen, dass die Qualität der die Folgen, die sich daraus in Schule – wie haben sich die Ausbildung durch die Änderun- vielerlei Hinsicht ergeben. Arbeitsbedingungen der Kol- gen stark in Mitleidenschaft ge- Es gab Workshops zu folgen- leg_innen verändert? zogen wird. den Themen: ● Was geschieht in der Praxis? ANDREA WEISZ Andrea Weisz, Anna Warburg – Schule , Hamburg ● Zugangsvoraussetzungen – Wie reagieren die Praxisstel- Anna Warburg–Schule Kasten HINTERGRUND HINTERGRUND Die Zugangsvoraussetzungen Die Zugangsvoraussetzungen für sozialpädagogische für sozialpädagogische Berufe –an Berufe – vornehmlich vornehmlich an Kitas Kitas - wurden vor - wurden dem Hintergrundvor desdem Hintergrund immensen desanimmensen Bedarfs BedarfsPersonal pädagogischem an pädagogischem Personal gelockert. Die gelockert. Ausbildung zur Die Ausbildung Sozialpädagogischen Assistenzzur(SPA), Sozialpädagogischen der quasi erstenAssistenz (SPA), der quasi Stufe erzieherischer ersten Berufe, Stufeauch ist jetzt erzieherischer mit erweitertem Ersten Allgemeinen Berufe, Schulabschluss ist jetzt auch (ESA;Ersten mit erweiterten ehemals Hauptschulabschluss) Allgemeinen Schulabschlussmöglich. Die (ESA; ehemals Ausbildungszeit beträgt 2,5 Jahre. Hauptschulabschluss) möglich. Die Ausbildungszeit beträgt 2,5 Jahre. Die Schüler_innen erlangen miterlangen Die Schüler_innen diesem mitAbschluss diesem gleichzeitig den Mittleren Abschluss gleichzeitig Schulabschluss den Mittleren Schulabschluss (MSA). Dies bedeutet, dass neben der fachspezifischen Ausbildung die Fächer Sprache (MSA). Dies bedeutet, dass neben der fachspezifischen Ausbildung die Fächer und Kom- Sprache und munikation (Deutsch) – in diesen Berufen ein Haupt- und Prüfungsfach – sowie Mathematik und Kommunikation (Deutsch) – in diesen Berufen ein Haupt- und Prüfungsfach – Mathematik Englisch auf MSA-Niveau unterrichtet werden müssen. Dies stellt Lehrer_innen wie Schüler_innen und Englisch auf MSA-Niveau unterrichtet werden müssen. Dies stellt Lehrer_innen wie vor besondere Herausforderungen. Schüler_innen vor besondere Herausforderungen. 16 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 11/2018
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