JAGD in Bayern - Bayerischer Jagdverband eV
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JAGD Angesprochen Liebe Waidkameradinnen und Waidkameraden, in dieser Ausgabe widmen wir uns unter anderem den Themen Jagdethik und Jagdkultur. Sie hängen eng mit- einander zusammen. Ethik leitet sich vom altgriechischen Wort „ethos“ ab, das sich mit Sitte und Brauch übersetzen lässt. Die Jagdethik beinhaltet, sittlich betrachtet, den Res- pekt vor der Natur und dem Leben sowie den Brauch, daran erinnert zu werden. Das zunächst nur der Jagdkultur zu- zuschreibende Verblasen der Strecke ist gelebtes Brauch- tum. Dieser Moment des Innehaltens ist ein Zeichen der (§ 19 Abs. 1 Nr. 1 BJG), Muttertierschutz (§ 22 Abs. 4 Dankbarkeit, zeigt aber auch den Respekt vor dem Wild Satz 1 BJG) und unverzügliches Erlösen kranken Wildes und der Natur. Zudem erinnert er uns am Ende eines Jagd- (§ 22 a Abs. 1 BJG). tages daran, die Jagdethik einzuhalten. Das Streckelegen ist zugleich Kontrollinstrument, wie viel und welches Wild wie Ein ungeschriebenes Gesetz der Jagd(ethik) ist, dass wir als erlegt wurde. Jäger auf Landwirte, Förster und Erholungssuchende zu- gehen und zum Wohl des Wildes versuchen, einen Konsens Beim Jagen ist die Waidgerechtigkeit als Ausdruck der Ethik zu finden. Verpflichtung und Herausforderung. Sie erfordert nicht nur ein handwerklich sauberes Bejagen mit dem Ziel, möglichst Es liegt an uns Jägern, durch das Pflegen der Jagdethik in viel des erlegten Wildes zu verwerten. Sie umfasst auch der Gesellschaft endlich das Bild der Jagd zu zeigen, was sie den Tier- und Umweltschutz, die Hege, die Lebensraum- ist: gelebter, mit Traditionen verbundener Tierschutz unter verbesserung und das Berücksichtigen der Landwirtschaft Wertschöpfung von natürlich gewachsenem Wildbret, das sowie der Interessen anderer Akteure, wie beispielsweise kein Bio-Label benötigt. Im Idealfall dient die Jagdkultur Erholungssuchender und der Forstwirtschaft. dazu, jagdethisches Handeln zu ermöglichen, aber auch nach außen sichtbar zu machen. Durch vielfältige Arbeiten im Revier, das gewissenhafte Ausbilden unserer Hunde sowie das beständige Üben der Waidmannsheil, Schießfertigkeit investieren wir Jäger im BJV viel Zeit, Geld und Arbeit, um diesen Idealen möglichst gerecht zu werden. Ihre Voraussetzung für ethisches Handeln sind Wissen und An- stand. Das Wissen wird insbesondere durch unsere Jagdaus- bilder in den Kreisgruppen und Seminarangebote vermittelt. Auch die jagdethischen Vorgaben des Bundesjagdgesetzes werden hier vermittelt: Erhaltung eines artenreichen Wild- bestandes sowie dessen Lebensgrundlagen durch Hege (§ 1 Abs. 2 BJG), Verbot des Schrotschusses auf Schalenwild Dr. Diane Schrems-Scherbarth, Justiziarin des Bayerischen Jagdverbandes e. V. 11-2021 JAGD in Bayern 3
BJV Inhalt 36 Fotos: S. 8: ronvanelst/stock.adobe.com, S.36: P. Erichsen, S. 46: J. Brueghel, P. Rubens/wikimedia.org, 46 S. 20: prochym/stock.adobe.com, S. 12: I. Koch ; Titel: E. Peter Auf Drückjagden | 20 Jagdpraxis Bewegt schießen Interview | 8 Serie Fuchsjagd Teil 4 | 28 Im Himmel der Hirsche Ludern und Drücken Drückjagdnachsuchen | 12 Lockjagd auf Gänse | 36 Organisation ist alles Im Liegen Beute machen 8
Jagdkultur Waidgerechtigkeit | 16 Warum es Ethik braucht Umfrage | 24 Waidgerechtigkeit 3.0 20 Gabriele Haslinger | 42 Vielseitig begabt Himmlische Unterstützer | 46 Rubriken Von Göttern und Heiligen Angesprochen | 3 Jagd aktuell | 6 Revierpraxis BJV Intern | Heftmitte BJV-Frischlinge | 56 Sachgemäße Pflege | 40 Schnipp, schnapp, Hecke ab? Branchennews und Kleinanzeigen | 58 Impressum | 60 Jagd-Kolumne | 66 Wildbiologie Sika- und Rotwild | 32 Passt das zusammen? 12 Neubürger Muntjak | 50 Kleiner Hirsch mit großen Zähnen Wildbret Rezepte zum Sammeln | 53 Gefüllte Zwiebeln 11-2021 JAGD in Bayern 5
JAGD aktuell CIC hat einen neuen Präsidenten Der Internationa- le Rat zur Erhal- tung des Wildes und der Jagd (CIC) hat im Rahmen der 67. CIC Generalver- sammlung einstim- mig Philipp Harmer aus Österreich zum Eine Sau im Landkreis Landsberg wurde positiv getestet. Foto: Natureimmortal/stock.adobe.com neuen Präsiden- ten gewählt. Er folgt George Aman aus der Schweiz nach, der sein Amt nach fünf Achtung Hundeführer: Neu im Amt: Philipp Harmer Foto: CIC Jahren niederlegte. Aujeszkyfall in Oberbayern Aman kann auf viele Höhepunkte und Er- Bei einem Stück Schwarzwild, das im oberbayerischen folge zurückblicken, Landkreis Landsberg a. Lech erlegt worden war, wurden Mit- die er während sei- te September Antikörper gegen das Virus der Aujeszkyschen ner Amtszeit erreicht hat und die von einer breiten Basis an Krankheit (AK) nachgewiesen. Das Veterinäramt ruft daher Verbänden unter anderem des BJV unterstützt und getra- alle Jäger und Hundehalter zu besonderer Vorsicht im Um- gen wurden. BJV-Präsident Ernst Weidenbusch gratuliert gang mit Schwarzwild auf. Insbesondere sollten Jagdhun- zur Wahl: „Der CIC kann sich auch unter der neuen Spitze de nicht in Kontakt mit erlegtem Schwarzwild kommen. Sie der Unterstützung des BJV sicher sein. Unsere in zahlrei- sollten nicht mit Wildbret oder Organen genossen gemacht chen Punkten konformen Zielsetzungen zur Erhaltung der werden und nicht frei am Streckenplatz umherlaufen. Wildarten und deren Lebensräume, als Dienstleister für den Wie das Veterinäramt Landsberg a. Lech mitteilte, wurde Jäger, Naturschützer und alle Beteiligten im Wildtierma- das Stück im Rahmen des Schweinepest- und AK-Monito- nagement und als Sprachrohr für die breite Öffentlichkeit rings untersucht. Die stichprobenbasierten Untersuchun- zur Information über die Werte und Vorteile von Wildtieren gen, die in Bayern seit 2012 durchgeführt werden, zeigen, und nachhaltiger Jagd sind eine feste Basis für eine starke dass etwa zehn Prozent der untersuchten Sauen Antikörper Zusammenarbeit sowohl regional als auch international.“ gegen den Erreger der AK aufweisen. Deutschlandweit gab Der BJV wünscht Philipp Harmer viel Erfolg in seiner neuen und gibt es immer wieder Fälle von tödlich verlaufenden Aufgabe. PM/BJV Ansteckungen insbesondere bei Jagdhunden. PM/Sch Machen Sie mit! Umfrage zum Waschbär An der Freien Universität Berlin entsteht derzeit eine Bachelorarbeit über die sozialen und ökologischen Auswirkungen des invasiven gebietsfremden Waschbären in Deutschland. Die Foto: chrisroosfotografie/stock.adobe.com Biologiestudentin Leandra Heinrich möchte damit einerseits die ökologischen Auswirkungen aufzeigen, die das Vorkommen des Waschbärs in Deutschland hat, und andererseits die Be- rührungspunkte der Waschbärpopulation mit verschiedenen Interessensgruppen untersuchen. Da dabei Jägerinnen und Jäger eine besonders wichtige Rolle spielen, sind Sie aufgerufen, sich an einer Umfrage zu beteiligen. Diese setzt sich aus zwei Teilen zusammen und dauert etwa fünf Minuten. Herzlichen Dank für’s Mitmachen! Hier geht’s zum Fragebogen: 6 JAGD in Bayern 11-2021
JAGD aktuell Führungswechsel im Orden „Der Silberne Bruch“ Auf dem Landeskonvent 2021 in Handeloh wählte die Landesgruppe Deutschland des Ordens „Der Silber- ne Bruch“ einstimmig ihre neue Füh- rungsmannschaft. Landesobmann Dr. Harald Kilias aus dem Landkreis Bay- reuth übergab sein Amt nach sieben- jähriger Tätigkeit an Jörg Richter aus dem Landkreis Ostallgäu. Kilias richtete in seiner Amtszeit die fachliche Arbeit im Orden und bei dessen Veranstaltungen neu aus. Da- rüber hinaus zeigte er für die Kom- munikation im Orden und mit der Öffentlichkeit, insbesondere auch zu den deutschen Jagdverbänden, neue Heinz-Peter Kersten, Hans Renner, Jörg Richter, Ludwig Steinberg und Andreas Wege auf. Zeller (v. l.) Foto: Silberner Bruch Die anwesenden Ordensbrüder wähl- ten einstimmig Jörg Richter zum neu- en Landesobmann. Er ist seit 1994 Jäger und Jagdhornbläser in der BJV- Kreisgruppe Schwabmünchen. 2018 schloss er die Aus- Der Orden „Der Silberne Bruch“ wurde vor mehr als 65 Jah- bildung zum Akademischen Jagdwirt an der Universität für ren als übernationale Vereinigung gegründet, die mit mehr Bodenkultur in Wien erfolgreich ab. Im Vorstandsteam der als 400 Ordensbrüdern in Deutschland, Österreich, Frank- Landesgruppe Deutschland war Richter seit 2014 Schatz- reich, in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein ver- meister, auf regionaler Ebene drei Jahre lang Leiter des treten ist. Der Silberne Bruch ist ein weltlicher Orden zum Bereichs Deutschland-Süd. Schutz von Wald, Wild und Flur und zur Förderung von Als stellvertretende Landesobmänner wurden Hans Renner waidgerechtem Jagen. Seit 1955 engagieren sich die Or- (Bayern) und Ludwig Steinberg (Nordrhein-Westfalen) ge- densbrüder uneigennützig und eigenverantwortlich für wählt. Neuer Schriftführer ist Heinz-Peter Kersten (Berlin) und Beschränkung und Maßhalten im Umgang mit der Natur, neuer Schatzmeister Andreas Zeller (Baden-Württemberg). für deren Schutz und nachhaltige Nutzung. PM Anzeige Die R8 Ultimate Silence auff hö öchsste em Niv veau In verschiedenen Varianten bei uns ab Lager lieferbar. z.B. wie abgebildet mit Blaser Zielfernrohr als Komplettpaket ab 7.199,00 € ZZZZDHQEHHUVKRS 0831 52274-0 6HLWGDV+DXVIU :KDWV$SS 87439 Kempten LQVWDJUDPFRPZDઊHQEHHU ZDઊHQEHHUGH -DJG 7UDFKWLQ.HPSWHQLP$OOJlX IDFHERRNFRP:DઊHQ%HHU7HDP
Der Truppenübungsplatz JAGD: Die Bewegungsjagden in Gra- Umgang mit dem Schuss spielt eine Grafenwöhr bietet fenwöhr sind berühmt – welche Rolle außerordentlich große Rolle, und da- spielt dabei die Waidgerechtigkeit? hinter stehen wir mit höchster Kon- dem Rotwild nahezu Maushake: Wir verfolgen bei den Be- sequenz. Natürlich können immer paradiesische Lebens- wegungsjagden drei übergeordnete Fehler passieren, aber ich denke, wir bedingungen. Seit Jahr- Ziele. An erster Stelle steht die Sicher- haben es geschafft, diese auf ein Mi- zehnten wird es dort auch heit aller Jagdteilnehmer, dann folgt nimum zu beschränken. Hinsichtlich schon der Tierschutz und erst dann der Gestaltung von Hunde- und Trei- waid- und artgerecht der Erfolg. Tierschutz bezieht sich im bereinsatz gibt es mehrere Varianten, bejagt. Wir sprachen mit Kern auf den Muttertierschutz. Hier die von der zu bejagenden Fläche, Forstbetriebsleiter gibt es eine klare rechtliche Regelung, dem vermuteten Wildvorkommen, Ulrich Maushake. über die ich sehr froh bin: Das Erle- der jagdlichen Infrastruktur, den Er- gen eines führenden Stückes ist ein fahrungen der Jäger usw. abhängen. grober Verstoß gegen den leitenden Nur im Wechsel der Strategie liegt auf Tierschutzgedanken und gegen das Dauer der Erfolg. Gesetz. Insofern werden die Schützen bei uns ganz klar dazu angehalten, JAGD: Rotwildbewirtschaftung und Alttiere nur dann zu erlegen, wenn militärische Nutzung – wie passt das sie hundertprozentig sicher sein kön- zusammen? nen, dass dieses Stück kein Kalb mehr Wir haben das Glück, eine große führt. Auch der verantwortungsvolle zusammenhängende Fläche von circa Foto: ronvanelst/stock.adobe.com 11-2021 JAGD in Bayern 9
JAGDPRAXIS Interview Ulrich Maushake Jahrgang 1957 ist Forst- direktor und seit 1955 Leiter des Bundesforst- betriebes Grafenwöhr. wertvoll sind. Dieses Ziel erreichen wir durch Jagddruck einerseits und Ruhegewähren auf der anderen Seite. Das Ganze ist gepaart mit einer Le- bensraumverbesserung für das Wild, zum Beispiel durch das Angebot von attraktiven Äsungsflächen und eine artgerechte Winterfütterung. Diese 23.000 Hektar zu bewirtschaften. Die JAGD: Wie hat sich die Bewirtschaf- Maßnahmen basieren auf einer um- Landschaft ist vielgestaltig. Wald, tung in Ihrer Zeit als Forstbetriebslei- fassenden Analyse aller Ansprüche an Wasser, Wiesen – ein idealer Rot- ter verändert? die jeweiligen Teilflächen. Wir haben wildlebensraum. Trotz der intensiven In meiner Amtszeit habe ich den den Wald in den letzten 25 Jahren na- militärischen Nutzung fühlt sich das Schwerpunkt darauf gelegt, das Wild türlich verjüngt. Auf über 5.000 Hektar Wild hier besonders wohl. Es besteht in bestimmte Bereiche zu lenken. Wir ist nun ein naturnaher Mischwald mit ein allgemeines Betretungsverbot. konzentrieren das Wild dort, wo es zahlreichen Baum- und Straucharten Das Wald-Wild-Management liegt geringere Schäden verursachen kann, entstanden. Diesen waldbaulichen Er- in einer Hand, was ein großer Vor- also in den Offenflächen und in Wald- folg haben wir trotz eines nach wie vor teil ist. Zudem haben wir erreichen bereichen, die ökonomisch weniger sehr hohen Rotwildbestandes erreicht. können, dass die Militärs das Rotwild als wesentlichen Faktor der Land- schaftspflege anerkannt haben. Die Verantwortlichen bei den Streitkräf- ten sehen die bedeutenden Vorteile unserer Gesamtstrategie und unter- stützen uns kräftig. JAGD: Was ist die grundsätzliche Wald-Wild-Strategie in Grafenwöhr? Unsere grundsätzliche Wald-Wild- Strategie ist seit Ende der 80er-Jahre unverändert. Wir haben sie entwickelt aufgrund katastrophaler Waldzu- stände, die auch vom Bundesrech- nungshof massiv angemahnt worden waren. Die Strategie basiert auf drei Säulen: erstens einer Verkürzung der Jagdzeiten, zweitens einer störungs- armen und effizienten Jagdausübung und drittens einer gezielten Lenkung der Raumnutzung des Rotwildes. Die Waidgerechtigkeit wird beim Bundesforstamt Grafenwöhr großgeschrieben. Foto: U. Maushake 10 JAGD in Bayern 11-2021
JAGDPRAXIS Interview Alles, was Anzeige JAGD: Ist Lenkung für Sie der Schlüssel meiner Sicht nicht nur für militäri- ein Jäger zum Erfolg? sche Flächen, sondern weit darüber Ja, Lenkung und Ruhe sind die Schlüs- selfaktoren. Das Rotwild lebt in Streif- hinaus von Interesse sein. wissen muss gebieten, die deutlich kleiner sind, als JAGD: Wie würden Sie in einem Revier wir erwartet haben. Von den Wissen- verfahren, das nicht die Gegeben- schaftlern ermittelt wurden circa 200 heiten des Truppenübungsplatzes Hektar für den weiblichen und etwa hätte? 700 Hektar für den männlichen Teil Im Prinzip würde ich das Gleiche VOLLSTÄNDIG AKTUALISIERT der Population. Hinzu kommt, dass machen, zunächst eine Analyse des die Streifgebiete über Jahre offen- Lebensraumes und der Ansprüche Das umfangreichste sichtlich konstant sind. Es ist eben aller Beteiligten hieran. Hieraus er- Standardwerk nicht so, dass das Rotwild riesige gibt sich eine Zielvorstellung über zur jagdlichen Ausbildung Waldgebiete braucht. Es scheint nicht das Rotwildvorkommen im Gebiet. so zu sein, dass Rotwild riesige Wald- Die Rotwildbestände in der Kultur- gebiete braucht. Insbesondere der landschaft können auch aus ökono- weibliche Teil der Population lebt mischen Gründen nicht gleich ver- sehr konstant auf einem vergleichbar teilt sein. Rotwildkonzentration in kleinen Raum. Insofern könnte sich bestimmten Gebieten, gegebenen- die Frage aufwerfen, ob es tatsächlich falls jahreszeitliche Schwankungen angezeigt ist, Hochwildhegegemein- sowie Gebiete mit geringer Dichte schaften mit sehr großer Flächen- wird es immer geben. Im fairen In- ausdehnung zu bilden. teressenausgleich das Rotwild ge- zielt in geeignete Lebensräume zu JAGD: Was hat der Wolf für einen Ein- lenken, halte ich für den Königsweg. fluss auf das Rotwild in Grafenwöhr? Wie schwierig dieses ist, weiß jeder, Durch Förderung der Landwirt- der sich hierum bemüht. Dennoch: schaftlichen Rentenbank haben wir Ich sehe hierzu keine Alternative, es das Glück, ein weiteres Forschungs- sei denn, man verabschiedet sich projekt auf dem Truppenübungs- grundsätzlich von dieser Wildart in platz Grafenwöhr durchzuführen. Es unserer Landschaft. wird sich im Kern auf den Einfluss des Wolfes auf das Rotwild und sein Ver- JAGD: Grafenwöhr wird gern als → Seit 1940 der erfolgreichste halten beziehen. Hier stehen wir ganz Himmel der Hirsche bezeichnet. Ist er Praxisleitfaden zur Jagd am Anfang, und insofern möchte ich das auch für Sie? → Komplettes Wissen zum keine voreiligen Schlüsse ziehen. Der Begriff ist durch die Begeiste- Unzweifelhaft ist, dass die wachsen- rung amerikanischer Soldaten für Handwerk der Jagd, ausführ- de Wolfspopulation in Deutschland den großen Rotwildbestand auf die- licher Wildtierkunde und Veränderungen bei der Jagd mit sich sem Übungsplatz entstanden. Der allen rechtlichen Rahmen- bringen wird. Wir versuchen, diese Himmel der Hirsche ist jedoch nicht bedingungen komplexen Beziehungen möglichst vom Himmel gefallen, sondern das objektiv und mit wissenschaftlicher Ergebnis einer vertrauensvollen und → Komplett aktualisierte Neu- Unterstützung zu beurteilen. Gra- erfolgreichen Kooperation von Sol- ausgabe mit modernisiertem fenwöhr bietet hierzu ideale For- daten, Forstleuten, Jägern und vielen schungsmöglichkeiten, weil alle anderen, die Verantwortung mit- Layout für den schnellen Zu- wesentlichen Einflussfaktoren, die tragen. Wir teilen eine gemeinsame griff und zahlreichen Fotos das Wild in seiner Lebensweise be- Vision, die lautet: Auf dieser Fläche stimmen, bekannt sind. Durch frühe- wollen wir einen optimalen Übungs- re Forschungen haben wir ein klares raum für das Militär gestalten und Bild vom Verhalten des Rotwildes gleichzeitig ein Kronjuwel der Natur vor dem Wolf und werden jetzt nach schaffen und erhalten. Ich glaube, gleichem Muster das Verhalten des diese Vision, die uns zusammen- Jetzt im Handel Rotwildes unter Wolfseinfluss unter- bindet, ist der eigentliche Ursprung erhältlich suchen. Die Ergebnisse werden aus dieses Begriffs. Interview: H. Reutter ♦ www.blv.de
JAGDPRAXIS n Drückjagdnachsuche Organisation ist alles Foto: I. Koch 12 JAGD in Bayern 11-2021
JAGDPRAXIS n Drückjagdnachsuche Bei Schüssen auf bewegtes Wild kann es trotz intensiver Übung zu Nachsuchen kommen. Damit diese reibungslos ablaufen, ist eine gute Organisation vorab notwendig. B ei Drückjagden liegt die Zahl der abgegebenen Schüsse etwa um das Zwei- bis Dreifache über der Zahl der gestreckten Stücke und damit um ein Vielfaches höher als bei der Ein- zeljagd. Flüchtiges Wild sowie eine schnelle Schussabgabe tun ihr Übri- ges. Kontroll- und Nachsuchen sind daher an der Tagesordnung. Insbesondere bei Schwarzwild, das unter Umständen trotz guter Treffer nicht schweißt, sollte jeder Schuss ge- wissenhaft kontrolliert werden. Selbst wenn am Anschuss nichts zu finden ist, kann das Stück verwundet oder schwer krank sein. Der Verlust des Wildbrets ist im Vergleich zum Leiden der Stücke dabei das kleinere Übel. Nachsuchen auf verletztes Wild nach Drückjagden ist wahrlich nichts für jedermann. Es empfiehlt sich, vor dem Anstellen Standkarten und Anschussprotokolle an die Schützen auszugeben. Foto: R. Bernhardt Gespanne rechtzeitig buchen Vor allem wenn viele Hunde gejagt haben, viel Wild unterwegs war und verletzte Stücke aufgemüdet wur- Drückjagdsaison steigt auch die An- gibt: Der Tierschutz sollte für uns Jä- den, ist die gestellte Aufgabe für zahl der Nachsucheneinsätze bei den ger immer an erster Stelle stehen! den Schweißhund nicht leicht. Umso Schweißhundeführern. Ortskundige Bewährt hat es sich, auch auf kleinen wichtiger ist es, dass die Nachsuchen Revierführer sollten ebenfalls für die Jagden, den Schützen eine Standkar- seitens der Jagdleitung vernünftig Nachsuchen bereitgehalten werden, te mitzugeben. Die kleine Zeichnung organisiert werden. auch oder gerade am folgenden Tag. einer Sau und ein Protokoll, auf dem Geeignete Gespanne müssen weit Diese Personen können dem Hunde- die Schüsse eingetragen werden, kön- vor dem Jagdtag eingeladen werden. führer die Reviergrenzen zeigen und nen wertvolle Informationen liefern Häufig ist der Kalender von Nachsu- auch Hinweise auf Geländegegeben- (s. S. 14). An diese Standkarte lässt chenführern im Herbst noch voller als heiten, wie z. B. Einstände oder Bäche, sich einfach farbiges Markierband an- der von Stöberhundeführern. Deshalb geben. Vorab sollte durch den Revier- tackern, mit dem die Schützen ihre ist es notwendig, die Gespanne recht- pächter bzw. Jagdleiter unbedingt die Anschüsse kennzeichnen können. zeitig zu buchen. Gibt es in der Nähe Wildfolge geklärt werden. Es muss Gerade bei großen Drückjagden sind gute Schweißhundestationen, sollte feststehen, wie verfahren werden soll, häufig viele Jagdgäste von außerhalb auch diesen vorab Bescheid gegeben wenn die Grenzen bei der Nachsu- dabei, die am folgenden Tag der Nach- werden. Eine grobe Planung ist für sie che übertreten werden müssen. Auch suche bereits schon wieder abgereist ebenso wichtig, denn mit Beginn der wenn es vielerorts Befindlichkeiten sind und nicht mehr befragt werden 11-2021 JAGD in Bayern 13
JAGDPRAXIS n Drückjagdnachsuche Die Standkarte samt Anschussprotokoll finden Sie hier. können. Wer es ganz gut machen will, In einem Chaos von mehreren An- moderne GPS-Technik lassen sich benutzt zwei Farben: ein rotes Mar- schüssen findet sich selbst der er- die Stellen recht genau eintragen, an kierband, das dort angebracht wird, fahrenste Schweißhund nicht mehr denen Wild abgefangen oder von den wo ein Stück erlegt wurde (rot = tot), zurecht. Außerdem müssen auch Treibern verendet gefunden wur- und ein blaues, mit dem ungeklärte hier die ungeschriebenen Regeln der de. Durch eine gute Absprache las- Anschüsse gekennzeichnet werden. Waidgerechtigkeit befolgt werden. Es sen sich so manche Nachsuche und Ungenaue Angaben und fehlende muss nicht immer am Schützen lie- vor allem Kräfte sparen und sich auf Markierungen können dazu führen, gen. Spätestens nach dem zweiten die wirklich schwierigen Dinge dass der Hund bei der Kontrollsuche Fehlschuss muss die Waffe erst auf konzentrieren. unbeabsichtigt auf einer falschen dem Schießstand überprüft werden, Fährte angesetzt wird. bevor damit ein weiterer Schuss auf Wild abgegeben wird. Wertschätzung angebracht Die ausgegebenen Standkarten wer- Nach zwei nicht geklärten den nach der Jagd eingesammelt Die Nachsuchenführer sind diejeni- Schüssen: Hahn in Ruh und idealerweise alle Anschüsse auf gen, die am Abend als letztes zum ein gemeinsames Protokoll und eine Schüsseltreiben kommen oder auch Eine ungeschriebene, aber mittler- große Karte eingetragen. Dafür soll- noch am nächsten Tag durch die weile landläufige Regel ist die, dass ten möglichst auch die durchgehen- Dickung kriechen. Sie sollten eine nach zwei ungeklärten Schüssen an den Hundeführer und Treiber ihre dementsprechende Wertschätzung einem Stand Hahn in Ruh herrscht. Informationen beitragen. Durch die erfahren. H. Reutter ♦ 14 JAGD in Bayern 11-2021
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JAGDKULTUR Waidgerechtigkeit Aspekte der Jagdethik sollen künftig in der Jägerprüfung mit abgefragt werden. Wir beleuchten dieses Thema aus katholischer, evangelischer und philosophischer Sicht. Warum es Ethik braucht Nicht bloß graue Theorie „Haben Tiere eine Seele?“, lautete der bekommen. Und sicher stehe ich mit Titel eines Seminars in Moraltheolo- der Meinung nicht allein, dass waid- gie, das ich während meines Studi- gerechte Jagd und die damit verbun- ums vor 30 Jahren besuchte. Und da- dene Jagdethik nicht nur Themen bei bei ging es schwerpunktmäßig nicht Hubertusmessen oder Hegeschauen um die Frage, ob Tiere in den Himmel sein können und dürfen. Die Ent- kommen. Vielmehr beschäftigten wir scheidung, die Jagdethik in die Jä- uns – auf der Grundlage biblischer gerprüfung zu integrieren, kann ich Texte und Aussagen großer Theolo- daher nur begrüßen. Doch auch hier gen – sehr ausführlich damit, welche gilt – ähnlich wie beim Erwerb der Einstellung und/oder Beziehung der Fahrerlaubnis – erst in der Praxis Mensch zu Tieren hat und wie sich zeigt sich, ob das Erlernte wirklich diese im konkreten Umgang mit ih- verinnerlicht wurde und sich in der nen zeigt. Die Entscheidung, selbst Ausübung auch dauerhaft bewährt. eines Tages den Jagdschein zu ma- Die Lebensräume aller Geschöpfe zu chen, stand zu dieser Zeit noch nicht bewahren und dafür auch neue Wege an. Die oben beschriebene Thematik zu gehen, Tiere nicht als Objekte der allerdings hat für mich als mittler- Begierde und als bloßes Nahrungs- weile passionierten Jäger im Laufe mittel zu sehen und es deshalb auch der Zeit eine ganz andere Konkretion entsprechend zu behandeln, darf Foto: B. Holz keine graue Theorie bleiben, sondern muss grüne Praxis werden. Gemäß den Zeilen von Oskar von Riesenthal Der Katholik: (1830 – 1898), die sprachlich nicht Bernd F. Schaller mehr auf dem neuesten Stand sein mögen, inhaltlich jedoch immer noch Jahrgang 1962, geboren und aufgewachsen in Augsburg ist seit 2012 absolut treffend sind: „Das ist des Jä- Militärdekan in Berlin. Seinen Jagdschein hat er 2002 gemacht und gers Ehrenschild, dass er beschützt ist seitdem Mitglied in der BJV-Kreisgruppe Friedberg. Bereits weit und hegt sein Wild, waidmännisch vor seiner Jagdausbildung hat er viele Hubertusmessen gefeiert. jagt, wie sich’s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt!“ ♦ 16 JAGD in Bayern 11-2021
JAGDKULTUR Waidgerechtigkeit Anzeige Der Protestant: Rolf Adler Jahrgang 1957, war als evangeli- scher Pfarrer in Tostedt (Lüne- burger Heide) von 2012 bis 2018 Umweltbeauftragter der evange- Foto: J. Schwanewedel lisch-lutherischen Landeskirchen Hannover und Braunschweig. Er ist seit 46 Jahren Jäger. Besonders liegt ihm die Jagdethik am Her- zen, auf deren Gebiet er sich als Autor einen Namen gemacht hat. Orientierungsvermögen schaffen Waidgerechtigkeit beschreibt den Lebensrecht der Tiere und die Be- gesammelten Bestand an Werten, reicherung des Lebens durch wildle- den Jägerinnen und Jäger als Stan- bende Geschöpfe nachzudenken. dard für die Angemessenheit ihres Wir leben heute in einer Zeit der Ver- Handwerks zur Orientierung heran- änderungen und Verunsicherungen. ziehen. Wenn Jägerinnen und Jäger Auf der einen Seite steigt der Druck ihre Entscheidungen nicht über- auf die Jagd, sich als Gehilfin für öko- prüfen können oder wollen, taugen nomische Konzepte zu verstehen. sie allenfalls zu Handlangern derer, Auf der anderen Seite spürt die Ge- die anderswo darüber befinden, was sellschaft, dass sie ohne Respekt leben darf und was nicht. Eine Jagd und Achtung vor der Mitwelt in die ohne stabiles Orientierungsvermö- Katastrophe rennt. Gut ausgebilde- gen stolpert blind durch die Revie- te und moderne Jägerinnen und Jä- re und verliert zuerst an Kompetenz ger finden genau hier ihren Ort. Sie und dann an Akzeptanz. zeigen und begründen, warum Wild Respekt vor der Schöpfung und nicht zum Opfer einer ungehemm- der Kreatur ist ein Leitkriterium für ten Zivilisation werden darf. Und sie solche Waidgerechtigkeit. Dieser nutzen das, was die Natur schenkt, Respekt ist zu pflegen und auszu- im nachhaltigen Sinn. Sprach- und bauen. Er ist von Jagenden schlicht Wahrnehmungsfähigkeit an dieser zu erwarten. Dieser Respekt ist im Stelle muss Teil der Ausbildung sein. Zweifel auch gegenüber solchen Die Gesellschaft wird aufhorchen Kräften durchzuhalten, die die Jagd und solchen Jägerinnen und Jägern beschreiben wollen, ohne über das zuhören. ♦
JAGDKULTUR Waidgerechtigkeit Das Gewissen pflegen materielle Dinge geprüft werden und „Es ist überall nichts in der Welt, dem werdenden Jäger seine morali- was ohne Einschränkung für gut sche Verantwortung nicht genügend gehalten werden kann, als allein klargemacht wird. Unsere heutige ein guter Wille“, so heißt der ethi- Jagd gehört zur menschlichen Kultur sche Grundsatz von Immanuel und unterliegt damit auch ihren ethi- Kant (1724 – 1804). Eine Handlung schen Forderungen. Für die Philoso- erhält ihren moralischen Wert phie ist die Grundlage der Ethik das nicht durch ihre Absicht, sondern Selbstbewusstsein des Menschen, der durch die pflichtgemäße Achtung nach eigenem vernünftigen Willen vor dem moralischen Gesetz. Für handeln kann und deshalb für sein den Jäger ist das klassische Bei- Foto: K. Stahmann Handeln auch verantwortlich ist. Da- spiel die Waidgerechtigkeit, die gegen wird das Tier von natürlichen von den Jägern selbst aus inne- Trieben und Instinkten geleitet und rer Überzeugung als allgemeines kann deshalb in seinem Gesetz geschaffen wurde (nicht Handeln nicht schuldig von der Obrigkeit wie das Waffen- werden. Es gibt kein Na- gesetz oder das Straßenverkehrs- Der Philosoph: turgesetz, das das mora- gesetz!) und von allen Jägern aus Dieter Stahmann lische Handeln des Men- Achtung befolgt werden sollte. schen bestimmt, sondern Aus Achtung und gutem Willen Jahrgang 1937, Diplom-Volkswirt, ist seit 1955 nur seine selbst geschaf- – nicht aus Angst vor Strafe. Das Jäger, Hundeführer, seit 20 Jahren Hegeringlei- fenen Gewohnheiten und müssen viele erst lernen. ter am Niederrhein, seit 28 Jahren Jagdpächter Gesetze. Es gibt allerdings Ethik als Prüfungsfach ist nur ein im Sauerland und Vorsitzender a. D. des Fo- einen inneren Schieds- Hilfsmittel, um den Jungjäger auf rums Lebendige Jagdkultur. richter, der moralisch einen Bereich aufmerksam zu über sein Handeln ent- machen, der im täglichen Leben scheidet, und das ist sein mit seinem Nutzendenken fast Gewissen. Dem Jungjäger vergessen wird. Wir Jäger dürfen Als ehemaliger Prüfer in den Fächern sollte klar sein, dass er nicht nur seine ihn aber nicht vergessen, wenn Jagdbetrieb und Jagdhunde habe Ausrüstung pflegen muss, sondern wir mit gutem Gewissen jagen ich schon immer bedauert, dass nur auch sein Gewissen. wollen. ♦ Ein wichtiger Aspekt der Jagdethik ist der Muttertierschutz bei allen Wildarten. Foto: Alexander von Düren/stock.adobe.com Hintergrund: svetlanais/stock.adobe.com 18 JAGD in Bayern 11-2021
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JAGDPRAXIS Auf Drückjagden Bewegt schießen Foto: prochym/stock.adobe.com Bei Bewegungsjagden wechselt das Wild mehr oder weniger zügig am Stand vorbei. B eim Schießen auf bewegte Ziele ist es wichtig, auf die Körperhal- tung, die Fußstellung, den Anschlag, Um in so einer Situation waidgerecht zu das Mitschwingen, das Überholen des schießen, gibt es einiges zu beachten. Ziels und den Abzugsvorgang als ein bewusstes Brechenlassen zu ach- ten. Diese Abläufe sollten möglichst früh vor Beginn der Drückjagdsaison trainiert werden. Durch wiederholtes 20 JAGD in Bayern 11-2021
JAGDPRAXIS Auf Drückjagden Die Führhand sollte beim Bewegungsschießen relativ weit vorn am Schaft greifen. Foto: Bergringfoto/stock.adobe.com Üben lernt der Schütze, diesen Pro- zess zu professionalisieren und ständig zu reproduzieren. Richtig erwarten Ist nach dem Ansprechen klar, dass das Stück erlegt werden kann, muss der Schütze es sehr schnell erfassen und dessen Bewegungsrichtung mit der Waffe aufnehmen. Dazu ist die richtige Haltung im Vorhinein schon entscheidend. Die Schaftkappe ruht in Die Füße sind leicht parallel zueinan- Beim jagdlichen Anschlag halten Sie Hüfthöhe, die Mündung wird auf Au- der. Der Jäger steht mit dem Bauchna- die Waffe mit der Führhand relativ genhöhe gehalten, um zügig in den bel in die Schussrichtung gedreht. Das weit vorn am Schaft. Die Rückhand Anschlag zu kommen. Der Lauf zeigt in Standbein – bei Rechtshändern das umgreift fest den Pistolengriff. Mit Richtung des anwechselnden Stückes. linke – wird stärker belastet. beiden Armen übt der Jäger einen Grafik: BJV-Schießreferent Max Peter Graf v. Montgelas 11-2021 JAGD in Bayern 21
JAGDPRAXIS Auf Drückjagden verschränkten Druck auf die Waf- Grafik: BJV-Schießreferent Max Peter Graf v. Montgelas fe aus, sodass er sauber und ruhig schwingen kann. Dabei ist es prak- tisch, die Ellbogen nach außen zu spreizen, da die Waffe so beim Mit- schwingen zusätzlich stabilisiert wird. Mit- und Durchschwingen Dann fährt der Schütze mit dem Lauf von hinten in den Wildkörper, und zwar in der Höhe, auf der er auch abkom- men will. Die Linie wird akkurat gehal- ten. Nach dem Aufnehmen des Wildes durch die Zieloptik schwingt der Jäger mit, überholt je nach Geschwindigkeit des Wildes leicht oder stark (s. Grafik unten), schießt und kommt so nicht zu weit hinten, sondern im tödlichen Be- reich ab. Dafür braucht man viel Gefühl und praktische Erfahrung, weshalb das regelmäßige Training im Vorfeld so wichtig ist. Fluchtgeschwindigkeit sowie -rich- dann abgeschlossen sein, wenn das Um den richtigen Haltepunkt bei be- tung des Wildes in Beziehung zuein- Wild am vermuteten Begegnungs- wegten Zielen zu kennen, müssen ander gebracht werden. Das Geschoss ort eintrifft. Der Schütze muss des- grob gesagt Geschossgeschwindig- benötigt eine gewisse Zeit, um die halb den künftigen Zielort des Wildes keit (Durchschnittswert ca. V0 750 bis Strecke von der Mündung zum Ziel zu im Voraus erahnen, seinen Halte- 900 m/s), Entfernung zum Ziel und fliegen. Dieser Vorgang muss genau punkt anpassen und entsprechend vorhalten. Rasant oder langsam? HALTEPUNKTE AUF BEWEGTE SAUEN in Abhängigkeit von der Entfernung und Geschwindigkeit Bei der Geschossgeschwindigkeit ist insbesondere die Innenballistik zu beachten wie zum Beispiel Lauflän- 20m ge, Kaliber und Laborierung. Schieße ich eine rasante oder eher eine lang- Vorhaltemaß für same Kugel? Je schneller die Kugel, Drückjagdsau desto geringer ist durch die kürzere 40m Geschossgeschwindigkeit von Flugzeit in der Regel das Vorhalte- Grafik: Blaser Group GmbH, www.blaser-group.com v0 = 800 m/s (Maßstab 1:20) maß. Als nächstes gilt es, die Ge- ziehend (5 km/h) schwindigkeit des Wildes zu beach- trollend (10 km/h) km/h) ten. Wechselt es ziehend (ca. 5 km/h), 60m leicht flüchtig (20 km/h) trollend (ca. 10 km/h), leicht flüchtig flüchtig (30 km/h) (ca. 20 km/h), flüchtig (ca. 30 km/h) hochflüchtig (40 oder sogar hochflüchtig (ca. 40 km/h) 80m an? In welcher Entfernung und wel- chem Winkel zum Schützen? Auch hier gilt: Je weiter weg das Wild bzw. je nach zu- oder abnehmendem 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 Grad des spitzen Winkels (zwischen 0 Vorhaltemaß in cm und 90 Grad) zum Jäger, desto größer 22 JAGD in Bayern 11-2021
NLrückjaPURE JAGDPRAXIS den Auf D gDER EINS MIT Anzeige NATUR oder geringer das Vorhaltemaß (s. S. 21 u. 22). Der Laufende Keiler wird nach DJV-Vorschrift bei einer Geschwindigkeit von 3 m/s und einer Entfernung von 50 m auf ungefähr MORE 90 Grad Winkel zum Schützen beschossen. Das entspricht einer Geschwindigkeit von 10,8 km/h. 90 Grad sind zwar der kürzeste Weg auf die 50 m und verlangen wegen der Ge- schwindigkeit nur ein geringes Vorhaltemaß. Als Faustregel gelten hierbei ca. 15 cm, wenn man den zentralen Schuss leicht hinters Blatt als Mittel nimmt. Auf der Jagd muss der Schütze je nach anwechselndem Stück und dessen Geschwindigkeit sowie Entfernung und Grad des Winkels entscheiden, wie weit er vorhält. Das funktioniert natürlich überwiegend durch Üben und die dadurch erworbene Intuition. Die Grafiken veranschauli- chen, dass 90 Grad immer der kürzeste Weg zum Ziel sind und ein Winkel in Richtung null Grad die Distanz zum Ziel stetig vergrößert. Die Flugzeit des Geschosses wird also länger. Dadurch nimmt auch das Vorhaltemaß zu. Im Ge- gensatz dazu gilt: Wird beim Anwechseln des Wildes die Distanz zum Schützen zunehmend kürzer, also geht auf die 90 Grad zu, nimmt das Vorhaltemaß ab. Faustformel Wenn beim Anwechseln des Wildes auf der Drückjagd be- stimmte Rahmenbedingungen gegeben sind, das heißt maximale Schussentfernung von 30 bis 50 m, maxima- le Fluchtgeschwindigkeit des Wildes ca. 10 bis 20 km/h (flüchtig), Schießen mit einer handelsüblichen Laborierung (V0 = 750 bis 900 m/s), normaler Winkel beim Anwechseln des Wildes (breit aufs Blatt 90 bis 65 Grad), ist der Jäger mit einem Vorhaltemaß zwischen 15 bis 30 cm meist gut be- raten. Besonders auf der Bewegungsjagd sollten die Schüs- se auf Distanzen zwischen 30 bis 60 m beschränkt bleiben. Vor allem weil sich die Geschwindigkeit des Wildes in freier Wildbahn nicht wie beim Laufenden Keiler genau bestim- men lässt. Alle Unwägbarkeiten sollten daher vom Schüt- zen bedacht werden und im Zweifel, wie immer, der Schuss besser im Lauf bleiben. ♦ Max Peter Graf von Montgelas ist BJV-Referent für das jagdliche Schießwesen. Sein Wissen gibt er ebenfalls in Schießkursen der Lan- desjagdschule weiter. Er engagiert sich besonders für sicheres, waid- und tierschutzgerechtes Jagen und treffsichere Schießleistungen der Jägerinnen und Jäger in Bayern. SEE THE UNSEEN 11-2021 JAGD in Bayern 23
JAGDKULTUR Umfrage Foto: L. Rausch Waidgerechtigkeit 3.0 Abb. 1: Allgemein anerkannte Grundsätze deutscher Waidgerechtigkeit. Die durchschnittlichen Prozentangaben (Klammern in der Legende) beziehen Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität sich auf die befragten 573 Personen, die weiteren Prozentangaben auf den Um- für Bodenkultur in Wien wurden in fang der jeweiligen Teilgesamtheiten (n), gruppiert nach Altersklassen. Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien aktive Jägerinnen und Jäger zum Thema Waidgerechtigkeit be- fragt. Innerhalb von vier Monaten gin- gen bis zum 30. Juni 2021 insgesamt 3.642 gültige Antworten ein – davon 3.199 für Deutschland und 390 für Österreich. Aus der bayerischen Jäger- schaft sind 573 Antworten eingegan- gen, die hier dargestellt werden. Die Teilnehmer der Umfrage waren in Bayern deutlich jünger als im Bundes- durchschnitt: 67 % gehörten zu den drei jüngsten Altersgruppen (bis 44), gegenüber 57 % in der bundeswei- ten Stichprobe. Die Frauenquote lag 24 JAGD in Bayern 11-2021
JAGDKULTUR Umfrage Bedeutet für junge Abb. 2: Allgemein anerkannte Grundsätze deutscher Waidgerechtigkeit, Jäger Waidgerechtigkeit gruppiert nach Geschlechtergruppen das Gleiche wie für alte Hasen? Wird sie von Revierpächtern anders gesehen als von Jagd- gästen? Eine Umfrage liefert Antworten. Abb. 3: Antworten bezüglich der ungeschriebenen Regeln waidgerechten Verhaltens, gruppiert nach Geschlechtergruppen mit 11,3 % dagegen geringfügig unter der bundesweiten Quote von 11,6 %. Die überwiegende Mehrheit hatte jagdpraktische Erfahrung. Nur 3,49 % Grundsätze deutscher Waidgerech- Als nächstes wurde um Angaben zur gaben an, im vergangenen Jagdjahr tigkeit. Wie aus Abbildung 1 er- Verbindlichkeit der Regeln waid- 2020/21 kein Wild gestreckt zu haben. sichtlich, wuchs die Klarheit der Vor- gerechten Verhaltens gebeten. Diese Da die Teilnehmer nicht individuell stellung von diesen Grundsätzen Frage war auf die ungeschriebenen ausgewählt, sondern über das Internet tendenziell mit dem Lebensalter, was Regeln der Waidgerechtigkeit be- und die Sozialen Medien angespro- dem Trend der bundesdeutschen schränkt, um sie von den geschrie- chen wurden, können die Ergebnis- Stichprobe entsprach. benen Regeln, wie etwa dem Eltern- se nicht mit statistischen Methoden tierschutz gemäß § 24 Absatz 2 verallgemeinert werden. Es handelt Bundesjagdgesetz, abzugrenzen. sich also nicht um eine repräsentative Allgemein anerkannte Umfrage. Gleichwohl lassen sich, auch Grundsätze in Zusammenhang mit der deutlich Verbindlichkeit der größeren bundesweiten Stichprobe, Allerdings ergaben sich in Bayern ungeschriebenen Regeln allgemeine Tendenzen und Stimmun- deutliche Unterschiede zwischen den gen erkennen, die durchaus interpre- Geschlechtern (s. Abb. 2). Auf Bundes- Etwa drei Viertel der Befragten tationsfähig sind. ebene lagen dagegen die Jägerinnen (75,04 %) gaben an, diese Regeln seien Die Eingangsfrage betraf die Kennt- hier mit 86,2 % nur 1,6 Prozentpunkte zusammen mit den geschriebenen nis der allgemein anerkannten vor ihren männlichen Waidgenossen. Regeln der Waidgerechtigkeit die 11-2021 JAGD in Bayern 25
JAGDKULTUR Umfrage Abb. 4: Antworten bezüglich der ungeschriebenen Regeln waidgerechten Verhaltens. Die durchschnittlichen Prozentangaben beziehen sich auf die befragten 573 Personen. Die weiteren Prozentangaben beziehen sich auf die Teilgesamtheiten (n) von Umfrageteilnehmern, die in Bezug auf die aufge- führten einzelnen Wildarten jeweils angaben, im Jagdjahr 2020/2021 zumin- dest ein Stück dieser Wildart gestreckt zu haben. wichtigste Richtschnur für ihr jagdli- ches Handeln. Dieser Wert liegt etwas mehr als zehn Prozentpunkte unter der entsprechenden Kennzahl für die bundesweite Stichprobe (85,49 %). Entgegen dem deutschlandweiten Trend stieg diese Quote nicht mit dem Alter an, parallel zum Verständ- nis der waidgerechten Grundsätze, sondern sank tendenziell sogar von 75,04 % in der Altersgruppe 16 bis 24 auf 74 % in der Altersgruppe 45 bis 54, bevor sie dann allerdings auf 84,5 % bzw. 83,3 % in den nächsten beiden Altersgruppen anstieg. Auch der Unterschied in der Angabe der Abb. 5: Antworten bezüglich der ungeschriebenen Regeln waidgerechten Geschlechter war in Bayern beson- Verhaltens, aufgeteilt in Gruppen gemäß dem jagdlichen Status ders ausgeprägt und etwa doppelt so groß wie im Bundesschnitt (s. Abb. 3). Die Antwort auf die Verbindlichkeit der ungeschriebenen Regeln fiel auch nach Aufgliederung auf die angege- benen Jagdstrecken der Befragten recht unterschiedlich aus, was wiede- rum dem Trend in der Stichprobe aller deutschen Bundesländer entsprach (s. Abb. 4). Schließlich sei auch auf die deutli- chen Unterschiede gemäß dem jagd- lichen Status hingewiesen (s. Abb. 5). Der Anteil der vornehmlich in einem Anstellungsverhältnis Jagenden (ver- einfachend als „Berufsjäger, Förster“ bezeichnet), der die ungeschriebenen Regeln der Waidgerechtigkeit für sich als besonders wichtige Richtschnur anerkannte, lag hier sogar noch deut- lich unter der Kennzahl der bundes- weiten Stichprobe von 47,9 %. Dr. Thomas Paul, Waidgerechtigkeit in der Jägerausbildung Jahrgang 1959, Teilnehmer des Universitätslehrgangs Jagdwirt an der Universität für Bodenkultur in Wien, ist In Bayern gaben etwas weniger als Rechtsanwalt und Partner einer internationalen Wirt- die Hälfte der Befragten an, das The- schaftskanzlei am Standort Frankfurt/Main. Er jagt im ma Waidgerechtigkeit werde in der hessischen Odenwald. Jägerausbildung angemessen und ausreichend behandelt (bundesweite 26 JAGD in Bayern 11-2021
JAGDKULTUR Umfrage Abb. 6: Antworten bezüglich der Waidgerechtigkeit in der Jägerausbildung, aufgeteilt in Ausbilder-/Prüfer- und Jagdschülergruppen Stichprobe: 55,64 %). Allerdings wurde dies von Jagdschülern auf der einen Seite sowie Ausbildern und/oder Prü- fern auf der anderen Seite entspre- chend dem bundesweiten Trend recht unterschiedlich gesehen (s. Abb. 6). Einzelfälle jagdlichen Verhaltens Abschließend wurden verschiedene jagdliche Situationen beschrieben und die Teilnehmer gebeten, diese danach einzuschätzen, ob und ggfs. mit welchen Konsequenzen diese als Verstöße gegen die Grundsätze mit Gebrechtreffer im Nachbarrevier waidgerechten Verhaltens qualifiziert gefunden – der verspätete Kont- Eine detaillierte Darstellung aller werden sollten (s. Abb. 7). rollschuss ergab eine Trefferabwei- Ergebnisse der Umfrage sowie Als gravierendster Verstoß wurde das chung von 15 cm. Überwiegend ohne ihre Diskussion erfolgt als Teil einer Unterlassen der Anschusskontrolle rechtliche Konsequenzen sollten da- Abschlussarbeit im Rahmen des und der Meldung eines vermeintli- gegen der Schuss auf einen Hasen in 13. Universitätslehrgangs Jagdwirt/ chen Fehlschusses bei einer Gesell- einer Sasse auf 5 m Entfernung, die in am Institut für Wildbiologie schaftsjagd angegeben. Dicht darauf Auslandsjagd auf Fasanen, die erst und Jagdwirtschaft. Sie kann nach folgte der Schuss auf einen Keiler bei eine Woche vor der Jagd ausgesetzt ihrem Abschluss, voraussicht- einer Treibjagd, und zwar ohne Kon- wurden, was nach den lokalen Regeln lich im 3. Quartal 2022, herunter- trollschuss, obwohl beim Aufbau- zulässig war, sowie der Schrotschuss geladen werden: www.jagdwirt.at, men die Waffe vom Ansitz gefallen auf einen laufenden Fasan in 15 m Bereich Abschlussarbeiten war. Der Keiler wurde anschließend Entfernung bleiben. ♦ Abb. 7: Antworten bezüglich Einzelfällen jagdlichen Verhaltens 11-2021 JAGD in Bayern 27
JAGDPRAXIS 4 Serie Fuchsjagd Teil Mit Beginn der kalten Jahreszeit eröffnen sich weitere spannende und effektive Möglichkeiten, um Reineke auf den Balg zu rücken. Florian Studeny stellt zwei davon vor. LUDERN und DRÜCKEN W enn wir unsere Hegepflicht ernst nehmen und den Offenlandarten unter die Arme greifen wollen, kom- men wir um eine nachhaltige Bejagung des Fuchses auch im Spätherbst und Winter nicht herum. Das Argument, dass wir dadurch Rehbock bzw. Sau vergrämen, ist in der Praxis oft genug widerlegt worden. Der Verfasser konnte bereits selbst mehrmals kurz nach dem Rotrock einen Bock oder eine Sau erlegen. Auswahl der passenden Stelle Für den passionierten Raubwildjäger hat die Ansitzjagd bei Schnee und Vollmond einen ganz besonderen Reiz. Dabei hat sich der Ansitz am Luderplatz als eine sehr ef- fektive Art der Jagd erwiesen, wenn wir einige Dinge be- achten. Die Auswahl der passenden Stelle ist zunächst ent- scheidend. Erfolgversprechende Plätze finden wir in der Nähe von Hecken, Schilfflächen, Feldrainen, Lesesteinhau- fen, Wiesen, entlang von Gewässern und zwischen Wald- stücken. Je weiter der geschlossene Wald entfernt und je 28 JAGD in Bayern 11-2021
JAGDPRAXIS 4 Serie Fuchsjagd Teil Foto: D. Hopf 11-2021 JAGD in Bayern 29
Je besser die Rundumsicht, desto sicherer fühlt sich der Fuchs. Foto: michal/stock.adobe.com besser die Rundumsicht ist, umso sicherer fühlt sich Rei- neke. In Waldrandnähe verhält sich der Fuchs – wie alles Wild – sehr misstrauisch. Bevor wir den Luderplatz anlegen, sollten wir die vorherrschende Windrichtung beachten. Am besten legen wir mehrere Luderplätze an, damit wir jeden Wind nutzen können. Jeder Luderplatz hat einen Einzugs- bereich von ca. 250 Hektar. Damit reduziert sich die Anzahl pro Revier auf zwei bis drei Stück. Ein gut beschickter Luderplatz zieht Reineke von weit her an. Attraktiver Anlaufpunkt Foto: K. Schmidt Eine winterfeste Kanzel, die zur Geräuschdämmung mit Teppichboden ausgelegt wird, hat sich bei langen und kal- ten Winternächten bestens bewährt. Beim Aufstellen soll- ten wir darauf achten, dass sie zu erreichen ist, ohne den Pass des Fuchses zu kreuzen. In 30 bis 50 Metern – je nach- dem, ob wir den Schrot- oder Kugelschuss bevorzugen – graben wir in mehreren spatentiefen Löchern kleine Porti- onen frisches Luder ein. Dies hat den Vorteil, dass der Fuchs länger beschäftigt ist. Als Luder eignen sich beispielsweise Florian Studeny Teile vom Aufbruch, Wildreste und überfahrenes Kleinwild. Damit der Luderplatz auch bei Frost seine Funktion behält, Jahrgang 1977, ist Leiter decken wir die Löcher mit Pferdemist oder Stroh ab. Für alle der Jagdschule der Jäger- Füchse ist der Luderplatz ein attraktiver Anlaufpunkt, wenn vereinigung Ansbach und immer ein schmackhafter Brocken zu finden ist. Um die Mitglied im BJV-Ausschuss Entfernung im Dunkeln einschätzen zu können, ist es rat- für Naturschutz, Niederwild sam, in Schrot- und Kugelschussentfernung je einen Pflock und Landwirtschaft. in den Boden zu schlagen. Hängen wir daran die Blase einer ranzigen Fähe, verfehlt unser Luderplatz die anziehende 30 JAGD in Bayern 11-2021
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