Für Technik Stuttgart März 2019 Stallgeflüster 51 - Hochschule - HFT Stuttgart
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Hochschule für Technik Stuttgart März 2019 Stallgeflüster 51 HFTmobil: Mission »Emissionsfrei«! – 2 Hochschulpreis für Güterverkehr und Logistik 2019 – 6 Aufbruch für eine Stadt, von der wir träumen – 17 Interview mit Prof. Arno Lederer Blick in den Nachlass: Joseph von Egle 1818 bis 1899 – 32 Editorial Da liegst Du nun im Sonnenglanz, Es geht um den Erlebniswert der Lang- schule kommen, die Nachhaltigkeit des Ver- schön, wie ich je dich sah. samkeit und dem damit verbundenen Gewinn kehrsmittels erst nach Kriterien wie Fahrzeit, In deiner Berge grüner Kranz, an Lebensqualität. Folgerichtig fordert Lederer Zuverlässigkeit und Kosten eine Rolle spielt. mein Stuttgart wieder da. (...) Karl Gerok mit dem von ihm gegründeten Verein Aufbruch Das muss sich ändern! Aber sicher ist: Auf die e.V. für Stuttgart unter anderem attraktivere Schnelle lassen sich keine neuen Mobilitäts- Gestatten Sie die Frage: Fahren Sie noch oder Fußgängerverbindungen, anständige Rad- konzepte umsetzen. Also Bremse rein und ent- laufen Sie schon? Würden Sie laufen, wären wege und einen verbesserten ÖPNV. Nein, schleunigen! Meine Empfehlung: Entdecken Sie mit Blick auf neue Mobilitätskonzepte up- Lederer verteufelt das Auto nicht, meint aber, Sie Stuttgart auf einem der vielen Wander- to-date. Nicht umsonst prognostiziert unser dass dies in der Reihenfolge ganz hinten zu wege rund um die Stadt, wie dem Rössleweg Interviewpartner Prof. Arno Lederer – ein über stehen hat. Und das möglichst nicht im Stau. (54 km, mehr als 1.000 Höhenmeter), Blau- die Ländergrenzen hinaus anerkannter Archi- Eine Überholspur, auf der sich auch das strümpflerweg (7,5 km, 262 Höhenmeter) oder tekt und ehemaliger Hochschulprofessor – Projekt HFTmobil befindet. Eine Umfrage hat auf einer Stäffelestour. Viel Spaß dabei! dem Zufußgehen eine große Zukunft. gezeigt, dass für diejenigen, die an die Hoch- Michaela Leipersberger-Linder
Titelthema Das Auto ist nach wie vor Verkehrsmittel Nummer eins. Foto: Pixabay Fahrverbote für Diesel in Stuttgart. Foto: dpa HFTmobil: Mission »Emissionsfrei«! Wurden früher Studierende befragt, wie sie zur HFT Stuttgart kommen, antworteten viele noch »mit dem Auto«. Das ist heute anders. Kaum ein Studierender kommt noch mit dem Auto zur Hochschule. Das ist das Ergebnis von strikter Parkraumbewirtschaftung rund um den Campus, aber auch von immer besseren ÖPNV-Angeboten und dem zunehmenden Verkehrsinfarkt auf Stuttgarts Straßen. Doch neben Studierenden pendeln rund 200 MitarbeiterInnen, 130 Profes- sorInnen, über 400 Lehrbeauftragte und zahlreiche BesucherInnen an die HFT Stuttgart – viele davon nach wie vor mit dem Auto. Allen Widrigkeiten zum Trotz ist die Anfahrt mit dem Auto die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen heraus- Digitalisierung oftmals die erste Wahl. Das ist das Ergebnis einer umfang- zufinden. Folgende Handlungsfelder wurden im Zuge von Digitalisierung birgt große Chancen für viele Bereiche des täg- reichen Mobilitätsbefragung, die das Projekt HFTmobil in Design-Thinking-Prozessen und intensiven Workshops lichen Lebens, so auch für die Mobilität. Durch Digitalisierung Zusammenarbeit mit Studierenden des Master-Studiengangs erkannt: sollen lange, umständliche Wege vermieden werden. So sol- Verkehrsinfrastrukturmanagement im November 2018 an der len beispielsweise Bewerbungen zukünftig nicht mehr kisten- Hochschule durchgeführt hat. Da gibt es also noch erheb- Entlastung des ÖPNV weise von der Post herumgefahren, sondern digital versendet lichen Handlungsbedarf, betrachtet man die Mission, die die Wenn gleich es vorbildlich erscheint, dass bereits viele mit werden. E-Governance heißt das Zauberwort. Ein weiteres Überschrift verkündet. dem ÖPNV zur HFT Stuttgart gelangen, so will das Projekt Instrument der Digitalisierung ist die Künstliche Intelligenz. dennoch erreichen, dass sich Anteile zugunsten von Fahrrad- Mit ihr können Vorlesungspläne so optimiert werden, dass der Emissionsfrei fahren und zu Fußgehen verlagern und somit Kapazitäten im ÖPNV in Stoßzeiten entlastet wird. Das ist ein klarer Auftrag, den das Ministerium für Wissen- ÖPNV frei werden, die wiederum von Menschen genutzt wer- Digitalisierung soll aber auch helfen, Kommunikations- schaft, Forschung und Kunst gestellt hat. Elf Hochschulen den können, die ihr Auto gerne stehen lassen möchten. lücken zu schließen und durch Live-Informationen den konkurrieren in Baden-Württemberg um eine Auszeichnung Zugang zur Mobilität zu erleichtern und Wege zu bündeln. für ein emissionsfreies Mobilitätskonzept. HFT-Projektlei- Information und Bewusstseinsbildung Dafür ist auch eine HFT-eigene Mitfahrerplattform und ein ter Prof. Dr.-Ing. Lutz Gaspers »Es ist kein Problem, mit dem Auto zu fahren, solange es ein online-verfügbarer und buchbarer Fuhrpark im Sharing-Sys- setzt vieles daran, diese Aus- Elektroauto ist.« Falsch! Denn auch ein Elektroauto verur- tem geplant. Eine Mobilitätsinfosäule soll Echtzeitinformatio- HFT Stuttgart im zeichnung zusammen mit sei- sacht indirekte und direkte Emissionen. Der vielmals disku- nen des ÖPNVs weitergeben, Mitfahrgelegenheiten anzeigen Wettbewerb mit nem Team zu erlangen. Die tierte Feinstaub, unter dem Stuttgart zu leiden hat, entsteht und den HFTlern die Möglichkeit geben, das für sie passende Unterstützung seitens der Pro- nämlich hauptsächlich beim Bremsen- und Reifenabrieb und Angebot zu finden. anderen Hoch- fessorenschaft für das Projekt den gibt es auch beim Elektroauto. So lange die elektrische Es geht nicht darum, die eine perfekte Lösung zu ent- schulen um das ist groß. Bereits von Beginn an Energie, mit der ein Elektroauto angetrieben wird, außerdem wickeln, sondern darum, alle guten Lösungen zu nehmen und unterstützen Prof. Dr. Thomas im Kohlekraftwerk produziert wird, ist das Problem nur ver- daraus ein perfektes Konzept zu machen. beste Mobilitäts- Bäumer und Prof. Dr. Stephanie lagert, aber nicht gelöst. Gleiches gilt für die Produktion von konzept Huber aus der Wirtschaftspsy- Fahrzeugen. Bei Elektroautos wird mehr CO2 in der Pro- PKW- und Parkraummanagement chologie, Prof. Dr. Jörg Hom- duktion emittiert, als bei einem vergleichbaren Fahrzeug mit Das Auto ist in naher Zukunft und vielleicht auch längerfristig berger aus der Informatik, Prof. Dr. Bastian Schröter als Verbrennungsmotor. Bis ein Elektroauto wirklich umwelt- nicht wegzudenken. Zu viele Vorteile hat das Auto, die sonst Nachhaltigkeitsbeauftragter sowie Prof. Dr.-Ing. Christina freundlich sein wird, wird noch viel Zeit vergehen. kein anderes Verkehrsmittel bietet. Doch der Einsatz des Simon-Philipp aus der Stadtplanung das Projekt. Und erfreu- PKWs als tägliches Fortbewegungsmittel muss deutlich opti- licherweise begeistern sich immer mehr ProfessorInnen, Ziel: Mehr Bewusstsein für nachhaltige Mobilität miert werden. Es kann nicht sein, dass lediglich eine Person zum Beispiel aus der Bauphysik und Informationslogistik, für Mit vielfältigen Aktionen möchte HFTmobil aufklären und in einem Fahrzeug sitzt, das bis zu fünf Personen Platz bietet. HFTmobil und wollen einen Beitrag leisten. Bewusstsein für nachhaltige Mobilität schaffen. Dazu wird Wie viel Sinn macht es, dass ein Fahrzeug nur eine Stunde HFTmobil verfolgt eine klare Strategie in diesem Wettbe- am 16. Mai 2019 ein Tag der Mobilität stattfinden, aber auch am Tag bewegt wird? Richtig: wenig! Eine Firma, in der die werb. Während andere Hochschulen auf »die eine« Lösung, unsere Foto- und Sprayaktionen, Diskussionen und Projekt- Produktion auf einer derart geringen Auslastung läuft, würde wie autonome Busse oder eine Seilbahn setzen, denkt arbeiten sollen jeden dazu auffordern, sich ehrlich mit dem wohl kaum sehr lange überleben. Durch Car- und Ridesharing HFTmobil viele Lösungen an, die Hand-in-Hand arbeiten sol- Thema Mobilität auseinanderzusetzen. Ein Meilenstein wird können sowohl die Nutzungsdauer als auch die Auslastung len. Ziel des Projektteams ist es, die Mobilität für alle Ange- der Imagefilm »HFTmobil« sein, der momentan in Arbeit ist deutlich erhöht werden. hörigen der Hochschule zu verbessern und gleichzeitig eine und bald über die wertvolle Arbeit im Bereich Mobilitätsfor- HFTmobil entwickelt dazu ein hochschulinternes Anreiz- Außenwirkung auf benachbarte Innenstadtareale zu erzielen. schung an unserer Hochschule aufklären wird. Er soll dazu und Kollaborationsprogramm, das Fahrgemeinschaften und Aufgrund der Heterogenität der HFT-Angehörigen kam beitragen, die Menschen an der HFT Stuttgart für das Thema Sharing fördern soll, zum Beispiel auch durch vergünstigte es für das Team nie in Frage, nur eine Lösung anzubieten. Mobilität zu sensibilisieren und unsere Message über die Parkkarten oder Mitarbeiter-Benefits bei Investitionen in Daher wurde auch zunächst viel Energie aufgewendet, um Campusgrenzen hinweg zu kommunizieren. nachhaltigere Fahrzeuge. Hochschule für Technik Stuttgart Stallgeflüster 51 März 2019
Das Auto ist in Deutschland immer noch die Nummer 1 2&3 Die Verkehrswende. Quelle: Statista Graphic Recording des HFTmobil-Workshops. Grafik: Björn Pertoft Umgestaltung des Campus Innovationen, Produkte und Apps Behörden genutzt werden kann. Die HFTmobil-Forschung Der HFT-Campus liegt sehr zentral in der Stuttgarter Innen- Es sind bereits viele verschiedene Verkehrsmittel erfun- leistet einen Beitrag, um die Wende vom fossilen Verkehr zur stadt. Dies ist im Hinblick auf alternative Mobilitätskonzepte den worden und viele davon wurden mit der Zeit weiterent- nachhaltigen Mobilität zu schaffen. ein großer Vorteil. Um diese Lage weiterhin als Vorteil nut- wickelt. Zum Beispiel das Auto. Es hat sich seit seiner Erfin- zen zu können, ist es notwendig, den Campus kontinuierlich dung stetig verändert und bietet heute mehr Komfort, schnel- Mobilitätsforschung an der HFT weiterzuentwickeln. Um Fahrrad- und Fußverkehr attraktiver lere Reisegeschwindigkeiten und höhere Sicherheit. Jedoch Prof. Dr.-Ing. Lutz Gaspers baut seit einiger Zeit eine For- zu gestalten, müssen Wegeverbindungen, aber vor allem In- sind andere Entwicklungen des Automobils durchaus kri- schungsgruppe »Mobilität« an der HFT Stuttgart auf. Zusam- frastrukturen wie Radabstell- und Elektrolademöglichkeiten, tisch zu betrachten, wie zum Beispiel das gestiegene Gewicht men mit Professorinnen und Professoren nahezu aller Spinde, Umkleideräume und die Möglichkeit zu duschen, aus- und der damit einhergehende höhere Spritverbrauch, oder Fachbereiche arbeitet er mit großem Engagement in verschie- gebaut werden. Oberste Priori- die gestiegenen Investitions- und Betriebskosten. Auch das denen Projekten. Mittlerweile besteht die Forschungsgruppe Oberste Priorität tät in der nachhaltigen Mobilität Fahrrad kann eine rasante Entwicklung innerhalb von nicht »Mobilität« aus sieben Personen, die in engem Kontakt mit hat das Vermeiden von unnöti- einmal 200 Jahren vom Laufrad, über das Fahrrad mit Peda- anderen Bereichen an verschiedensten Herausforderungen von HFTmobil: gen Wegen – das setzt sich das len hin zum Pedelec mit Elektroantrieb vorweisen. Dennoch im Bereich Mobilität forschen. Ziel von Gaspers ist es, den Einen Campus Projekt ebenfalls zum Ziel. So gibt es für bestimmte Nachteile des Fahrradfahrens, wie zum Forschungsbereich weiter auszubauen, daher sind weitere wäre ein Studierendenwohn- Beispiel die Wetterabhängigkeit, bis heute keine vernünftige Projekte in Planung. der kurzen Wege heim in unmittelbarer Nähe zur Lösung. schaffen Hochschule wünschenswert. Die Nutzung der Verkehrsmittel verändert sich mit Sha- Ausblick Die Nutzung von freiwerdenden ring und Fahrgemeinschaften nur langsam, doch könnte diese Im Oktober 2019 wird sich das Team von HFTmobil seinem Gebäuden könnte dahingehend Veränderung durch weiter steigende Preise, veränderte Ver- Auftraggeber, den anderen Mitbewerbern und der Öffent- überprüft werden. Es wäre von großem Vorteil, wenn Stu- haltens- und Denkweisen sowie autonomes Fahren bald lichkeit stellen mit dem Ziel, diese mit dem ausgearbeiteten dierende direkt in Nähe der HFT Stuttgart wohnen könnten; schneller voranschreiten. Der Öffentliche Verkehr entwickelt Konzept zu überzeugen und als Sieger aus dem Wettbewerb das wäre ein wichtiger Beitrag zu einem Campus der kurzen sich, beispielsweise auch in Stuttgart, kontinuierlich weiter. hervorzugehen. Dann ist es möglich, die vielen guten Ideen Wege. Ein weiterer wichtiger Punkt im Projekt sind zudem So ist Stuttgart 21 eines der größten Verkehrs- und Städte- auch in die Tat umzusetzen. Das Projektteam freut sich über die Straßen, die den Campus durchschneiden, insbesondere bauprojekte. Jedoch leidet der Öffentliche Verkehr aufgrund jede Unterstützung und Kritik, um die Forschungsarbeit best- die Schelling-, Kiene- und Breitscheidstraße. Die Dimensio- geringer Zuverlässigkeit und möglich umzusetzen. nierungen dieser Straßen liegen weit über dem, was Richt- Ziel: ein ganzheit- schlechtem Service nach wie linien für solche Straßen vorsehen. Durch Verengungen, vor bei vielen unter einem Auf allen Kanälen unterwegs – Social Media Verschwenkungen und bauliche Elemente, angepasste Fahr- liches, innovatives schlechten Image – wie nach Wie in dem Leitartikel der letzten Ausgabe von Stallgeflüster bahn- und Gehsteigbeläge sowie angepasste Niveaus und und übertragbares wie vor regelmäßig in Umfra- (Nummer 50/Oktober 2018) als unabdingbar aufgezeigt, nutzt Führungen, sollen die Fahrbahnen auf das nötige Mindest- gen deutlich wird. auch HFTmobil die zahlreichen Social Media-Kanäle zur Infor- maß zurückgebaut und damit mehr und attraktivere Flächen Mobilitätskonzept In unmittelbarer Nähe zur mation und Vernetzung. Natürlich finden Sie alle Informatio- für Fußgänger, Radfahrer und zum entspannten Aufenthalt HFT Stuttgart sind bereits nen rund um das Projekt auf der HFT-Homepage unter dem von Menschen entstehen. RegioRad-Bikes (bei K1 und K2), Stella-Sharing (Roller und Stichwort »Forschung«. Diese Homepage-Seite enthält Infor- Autos, flexibel), Car2go (flexibel), Stadtmobil (Lautenschlager- mationen über den Fortgang des Projektes, aktuelle Hiwi- Fahrradfahren und Zufußgehen stärken straße) und Flinkster-Car-Sharing (Hofdienergarage) verfüg- und Projektangebote und bisherige Ergebnisse. Außerdem Fahrradfahren und Zufußgehen sind die emissionsärmsten bar. soll dort ein Buchungstool für einen nachhaltigen Fuhrpark Fortbewegungsmöglichkeiten. Daher sollen diese besonders Um den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen, ver- installiert werden. In Whatsapp können Sie mit uns unter +49 gestärkt werden. Dafür sind Umgestaltungen am Campus einfacht der VVS ab April seinen Tarifzonenplan. Aus bislang 1523 47 40 311 in Kontakt treten. Und auf Instagram wird im geplant, aber auch innovative Ideen sollen neue Möglichkei- 46 Zonen werden dann fünf Ringzonen, wodurch viele Fahr- Frühjahr ein Fotowettbewerb zum Thema »Ich und meine ten schaffen. gäste von Preisreduzierungen profitieren. Für Fahrgäste wird Mobilität« starten. Wir freuen uns auch hier auf Ihre Beiträge. Eine innovative Idee entstand in einem Design-Thin- das System damit verständlicher. Ebenfalls vom VVS stammt king-Prozess mit den Studierenden im Master-Studiengang die polygoCard, welche digitalen Zugang zu Mobilität und Verkehrsinfrastrukturmanagement. In einem mehrtägigen Services bietet, beispielsweise E-Ticket für den ÖPNV, Frei- Workshop zu Projektbeginn entwarfen die Studierenden schalten und Nutzen von Car- und Bikesharing, Zugang zu mit Bastelmaterial und Lego-Produkten innovative Ideen, Ladestationen und Nutzung als Bibliotheksausweis. Durch mit denen Mobilität verbessert werden kann. Eine Arbeits- die Erschließung neuer Linien, erweiterte Betriebszeiten und gruppe überzeugte dabei besonders mit einer originellen höhere Taktungen wird zudem versucht, den Öffentlichen Idee: In Anlehnung an den High-Line-Park in New York und Verkehr attraktiver zu machen. als Fortsetzung der Fußgängerbrücke über der Theodor- Durch die Entwicklung von neuen Dienstleistungen, Nut- Heuß-Straße in Richtung Lautenschlagerstraße entwarfen zungsszenarien und Apps möchte HFTmobil dazu beitragen, die Studierenden den High-Fast-Track (kurz HFT). Dieser soll dass die Angebote, die bestehen, besser genutzt und attrak- in zweiter Ebene über den Straßen eine Fußgängerführung tiver werden. – ohne Querungen und Konflikte mit PKW oder öffentlichem Verkehr – ermöglichen. Von HFTlern – für HFTler – mit HFTlern Rebecca Heckmann, Diplom-Ingenieurin HFTmobil ist jedoch nicht nur ein Projekt von HFTlern für (HFT Stuttgart und FH Salzburg), Jahrgang Behördliches Mobilitätsmanagement HFTler, sondern lebt vor allem MIT HFTlern. Der Transfer von 1994, arbeitet seit 2017 an der HFT Stuttgart Eines ist klar: Angebote können noch so toll sein, sie sind Forschung ins Studium und in die Praxis ist der HFT Stuttgart und ist im M4_LAB für den Forschungsbe- aber nicht viel wert, wenn sie nicht genutzt werden. Mit einer ein besonderes Anliegen. Daher möchte auch HFTmobil die reich Mobilität zuständig. Außerdem ist sie für eigenen Stelle für das behördliche Mobilitätsmanagement Studierenden, aber auch interessierte MitarbeiterInnen ganz die Arbeit der HFT Stuttgart im Wettbewerb sollen die HFT-Angehörigen mit Mobilitätsberatung, Betreu- direkt in die Forschung einbinden. HFTmobil bietet Seminare, »Emissionsfreies Mobilitätskonzept für den ung von Angeboten wie dem »ÖV-Ticket-Sharing« oder der Projekte, Abschlussarbeiten und Hiwi-Jobs in den Bereichen Campus« des Ministeriums für Wissenschaft, Planung von Dienstreisen oder Exkursionen mit nachhalti- Verkehrsplanung, Mobilitätsmanagement, Architektur, Innen- Forschung und Kunst mit verantwortlich. In gen Reisemöglichkeiten unterstützt werden. Ebenfalls sollen architektur, Stadtplanung, Informatik sowie zum Studium ihrer Doktorarbeit entwickelt sie einen prog- Nachhaltigkeitsstipendien eingeführt, Wettbewerbe kreiert, Integrale an. Am Ende des Projektes steht hoffentlich ein nostizierenden Emissionsrechner zur Beein- Dienstfahrräder subventioniert und die Wegeführung zur und ganzheitliches, innovatives und vor allem übertragbares Mobi- flussung der Verkehrsmittelwahl zugunsten an der HFT Stuttgart verbessert werden. litätskonzept, das als Vorbild für andere Hochschulen und umweltfreundlicher Alternativen. Hochschule für Technik Stuttgart Stallgeflüster 51 März 2019
Titelthema 4 EmiLa – Emissionsrechner zur Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel Mithilfe von EmiLa soll den Hochschulangehörigen die Möglichkeit geboten werden sich bewusst für nachhaltigere Mobilität zu entscheiden und dafür Benefits zu erhalten Forschung ist ein wichtiger Bestandteil der Verhaltens irreversibel verändern. Umso Köpfen angekommen sind, ist es egal, wie die Zurück- HFT Stuttgart. Ihre Aufgabe ist es, für ver- dringender ist es, aus fossilem Verkehr nach- viele tolle umweltfreundliche Mobilitätsange- legung einer schiedene Probleme Lösungen zu finden. haltige Mobilität zu entwickeln. bote es gibt. So lange sie keiner nutzt, ist das Strecke mit- Eine solche Lösung, für eine der größten nichts weiter als verlorene Liebesmüh. Hie- einander ver- Herausforderungen der jetzigen Zeit, ent- Das Verhalten ist entscheidend rauf einzugehen und das bestehende Ange- glichen. Der wickeln Rebecca Heckmann und Patrick Technische Lösungen, die vermeintlich bes- bot nachhaltiger Mobilität an der Hochschule Output ist ein Würstle. Die beiden HFT-Forscher arbeiten ser sind als ein PKW mit Verbrennungsmo- ansprechender zu gestalten ist das Ziel des klassifizierter Öko-Index in Abhängigkeit zur an einem Tool, das das Mobilitätsverhalten tor, gibt es viele. Die meisten davon haben Projekts EmiLa. Strecke und den zur Verfügung stehenden nachhaltig prägen und verändern soll. auch das Potential, den Verkehr zu revolu- Lösungen. Die emissionsärmste Variante tionieren. Doch noch gibt es einige Hürden, Nachhaltig mobil sein und damit punkten einer Reise erhält den besten Index, die emis- von Rebecca Heckmann die es zu überwinden gilt. Warum werden Das Emissionslabor EmiLa soll den Hoch- sionsreichste den schlechtesten. Wird eine Mobilität ist ein Grundbedürfnis eines jeden Elektromobilität, Brennstoffzellenfahrzeuge, schulangehörigen helfen, eine bewusste Variante mit gutem Index gewählt, erhält Menschen. Sie ermöglicht es, Teil einer Fahrgemeinschaften oder E-Bikes aktuell Entscheidung für ein nachhaltiges Mobilitäts- der Nutzer einen Bonus. Das Benefitsystem Gesellschaft zu sein, mit all ihren Facetten. nur in geringem Maße nachgefragt? Die Ant- angebot zu treffen und davon zu profitieren. beruht auf dem Sammeln und Ansparen von Mit Verkehr befriedigen wir unter anderem wort sollte nicht auf der Seite der Technik, EmiLa arbeitet mit Open Source Datenban- Eco-Points, die in Guthaben umwandelbar das Bedürfnis nach Mobilität. Doch dies hat sondern auf der Seite der Nutzer gesucht ken und Geodaten, wie Open Street Map. Das sind und für spätere Reisen eingesetzt wer- negative Folgen für das Klima, die Umwelt werden. Nachhaltige Mobilität muss von Tool berechnet für eine bevorstehende Reise den können. Das Eco-Points-Guthaben wird und die Menschen. Menschen verinnerlicht werden, damit eine die voraussichtlich produzierten Emissionen mit dem Fahrpreis verrechnet, der Nutzer langfristige Veränderung erreicht werden und liefert für verschiedene Routen und Ver- erhält so einen fairen, vergünstigten Fahr- Verkehr verursacht Emissionen, die die kann. Wie eine repräsentative Umfrage zur kehrsmittel (-kombinationen) einen Öko-In- preis. Welt schädigen Mobilität an der HFT Stuttgart ergeben hat, dex. Dabei berücksichtigt EmiLa die generell EmiLa ist das Ziel der Doktorarbeit von Nur durch eine konsequente und sofor- ist der Umweltaspekt bei der Verkehrsmittel- zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel und Rebecca Heckmann. Sie und ihre Forscher- tige Veränderung des Verkehrs können die wahl erheblich weniger entscheidend als die den geplanten Nutzungsmodus (zum Bei- kollegen haben bis 2022 Zeit, brauchbare größten Schäden noch abgewendet wer- Aspekte Fahrtkosten, Fahrtzeit oder Zuver- spiel eine Fahrgemeinschaft) sowie Spezifika Ergebnisse zu liefern. Dabei werden sie von den. Schon jetzt steht jedoch fest: Die Welt lässigkeit. So lange das Bewusstsein für die für die jeweiligen Verkehrsmittel. Dadurch den Professoren Dr. Thomas Bäumer, Dr.-Ing. wird sich, wie aktuelle Studien des Umwelt- Umweltfolgen des Verkehrs und die Mög- wird ein realistischer Emissionsausstoß kal- Lutz Gaspers und Dr. Jörg Homberger unter- bundesamtes darlegen, aufgrund unseres lichkeiten nachhaltiger Mobilität nicht in den kuliert und die verschiedenen Optionen für stützt. HFTmobil-Umfrage zum Mobilitätsverhalten von Madeleine Bode Im Zeitraum vom 12. bis zum 26. November 2018 hat das HFTmobil-Projektteam gemeinsam mit Studierenden des Master-Studiengangs Verkehrsinfrastrukturmanagement eine umfassende Umfrage über das Mobilitätsverhalten der HFT-Angehörigen durchgeführt. Hierbei ist das Team nicht nur auf die Studierenden an der Hochschule, sondern auch auf MitarbeiterInnen aus Forschung und Verwaltung, Pro- fessorInnenen sowie BesucherInnen und Interessierte ein- gegangen. Es war dabei besonders wichtig, möglichst viele Interessensgruppen mit einzubeziehen, weswegen durch E-Mails, Plakate und Flyer sowie einer Sprühaktion auf den Gehwegen rund um die HFT Stuttgart versucht wurde, Auf- merksamkeit zu erzielen und somit eine hohe Beteiligung zu erreichen. Gute Beteiligung an der Umfrage Es hat sich gelohnt, die Umfrage-Beteiligung war außeror- dentlich zufriedenstellend. Insgesamt haben rund ein Drittel aller Studierenden, über ein Drittel der Professorenschaft, Modal Split der HFT Stuttgart. Quelle: HFTmobil rund 40 Lehrbeauftragte und beachtliche zwei Drittel der Mit- arbeiterInnen teilgenommen. Im nächsten Schritt werden nun die Ergebnisse der Umfrage ausgewertet und daran anschlie- ßend Maßnahmenpakete entwickelt, um einen weiteren, gro- ßen Schritt in Richtung emissionsfreien Campus zu gehen. Das erste Diagramm zeigt den analysierten Modal Split. Auffällig ist vor allem der große Anteil an ÖPNV und Zügen im Regionalverkehr. Das Projektziel wird sein, einen Beitrag zu leisten, Verkehrsmittel des Umweltverbundes noch attrak- tiver werden zu lassen, um eine komfortable Alternative zur Nutzung des eigenen Autos zu kreieren. Besonders interes- sant sind dabei auch die Kriterien zur Verkehrsmittelwahl. Hierbei lässt sich erkennen, dass vor allem Fahrzeit, Zuverläs- sigkeit sowie Flexibilität und Kosten eine besonders wichtige Rolle spielen. Die Nachhaltigkeit des Verkehrsmittels spielt für die Wenigsten eine große Rolle. Standortvorteil der zentralen Lage nutzen Das Projekt soll dazu beitragen, dass die HFT Stuttgart auch zukünftig gut erreichbar ist und der Standortvorteil der zen- tralen Lage im Sinne einer nachhaltigen Mobilität positiv Sprayaktion zur Umfrage. Einflussfaktoren auf die Verkehrsmittelwahl von HFT-Angehörigen. genutzt wird. Foto: Alexandra Mittelstädt Quelle: HFTmobil Hochschule für Technik Stuttgart Stallgeflüster 51 März 2019
5 Zufußgehen wie vor 10.000 Jahren Schaut man sich einmal die Entwicklung der Fortbewegung zu Fuß an, so fällt einem schnell auf, dass es bisher eigentlich keine wirkliche Weiterentwicklung gab. Kurz gesagt: Wir gehen immer noch genauso zu Fuß wie vor 10.000 Jahren Im Vergleich dazu hat sich das Fahrradfahren stetig weiter- ständigen Ideen der Mobilität genauso wie mit vermeintlich entwickelt: Zunächst erfand Karl Friedrich von Drais 1817 verrückten. Am 16. Mai sollen diese Ideen mit allen Interes- das Laufrad, auch Draisine genannt. Diese ersten Laufräder sierten geteilt werden. waren aus Holz und fuhren kaum schneller als 15 Stunden- kilometer. Rund 50 Jahre hat es dann gedauert, bis jemand Die Mobilität der Zukunft soll nicht nur vorgestellt, sondern auf die Idee kam, Pedale an das Laufrad zu bauen – die erlebbar und probierbar gemacht werden Geburtsstunde des Fahrrads, kaum zu unterscheiden von Verschiedene Unternehmen, Start-ups, Initiativen, Verbände denen, die wir heute kennen und fahren. und Kreative stellen ihre Vision der Mobilität der Zukunft vor. Sie stellen ihre Produkte und Ideen jedem zur Verfügung, von Madeleine Bode der sie gerne ausprobieren möchte. Es wird einen Test- und Bereits sehr früh, nämlich schon in den 1930er Jahren, gab einen Rennstreckenparcours geben, auf dem Besucherinnen es das Philipps Elektrorad in Serienproduktion. Aufgrund des und Besucher die Möglichkeit erhalten werden, das elektri- Erfolges von Autos und Mopeds mit Benzinantrieb konnte fizierte Zufußgehen und viele andere Ideen auszuprobieren. sich das Elektrorad damals jedoch nicht durchsetzen. Danach Das elektrifizierte Gehen könnte ein Meilenstein in der dauerte es wieder rund 50 Jahre, bis es eine weitere Ent- Fortbewegung sein. In den Visionen der ForscherInnen bewe- Highline Park New York. Bildquelle: B_I Medien wicklung gab. Seit den 1980er Jahren gab es immer mehr gen sich Menschen in der Stuttgarter Innenstadt schneller, Tendenzen zu E-Bikes, doch brauchte es bis nach der Jahrtau- komfortabler und sicherer – getrennt vom Straßenverkehr sendwende, bis E-Bikes und Pedelecs wirklich in der Gesell- auf einer eigenen Ebene mit der Möglichkeit, sich durch eine schaft ankamen. Art Förderband zusätzlich beschleunigen zu lassen. Vielleicht Schaut man sich parallel hierzu die Entwicklung des schlägt bald die Stunde des High-Fast-Tracks (kurz HFT)?! Zufußgehens an, sind derartige Entwicklungssprünge in der Vorbild und Denkanstoß hierfür ist der Highline Park in New Fortbewegungsweise nicht zu erkennen. Fossilien belegen, York. Außerdem gibt es am Tag der Mobilität spannende Dis- dass bereits vor mehr als drei Millionen Jahren der Vormensch kussionen und Vorträge zu Megatrends der Zukunft und als (Australopithecinen) in der Lage war, auf zwei Beinen zu i-Tüpfelchen soll gezeigt werden, wie unser Campus ausse- gehen. Die Entwicklungen seitdem sind überschaubar. Was hen könnte, wenn alle nur bereit wären, ein bisschen quer- sich beim Laufrad innerhalb von 200 Jahren entwickelt hat, zudenken. Dabei sind alle herzlich eingeladen, ihre Ideen und gab es beim Zufußgehen nicht in drei Millionen Jahren. Und Vorstellungen mit einzubringen. genau mit dieser Thematik wird sich der Tag der Mobilität am In den folgenden Wochen wird das Team mit verschie- 16. Mai 2019 beschäftigen. densten Aktionen zeigen, was am Tag der Mobilität alles Das Organisationsteam rund um HFTmobil möchte zei- möglich ist. Zeitnah werden Programme veröffentlicht wer- gen, wie es ähnliche Entwicklungen beim Zufußgehen geben den. Feststeht aber bereits heute: Es konnten viele namhafte könnte. Eine Elektrifizierung des Zufußgehens klingt nach Unternehmen und Institutionen als Partner gewonnen wer- Utopie, wird im Frühjahr aber an der HFT Stuttgart Wirk- den, und es wird spannende, nicht ganz alltägliche Vortrags- lichkeit. Das Team beschäftigt sich mit realen und boden- formate mit interessanten Persönlichkeiten geben. Rollband am Messebahnhof. Quelle: IT-Business Kostenloser ÖPNV – Wunschvorstellung oder wahre Alternative? von Annika Pfitzer Fahrgastzahlen, aber nicht nur Autofahrer Größe der Stadt sein sowie die freien Kapazi- verbessern, sodass jeder einen Weg für sich Das immer weiter wachsende Verkehrsauf- wechseln das Verkehrsmittel. Fahrradfah- täten von Bussen und Bahnen attraktiver zu finden kann, der möglichst emissionsfrei, kos- kommen verstopft unsere Städte. Es wird rer, die sonst auch bei schlechtem Wetter mit gestalten. Allem voran ist es jedoch wichtig, tengünstig und bequem ist. über Alternativen diskutiert, doch die eine dem Rad zur Arbeit radeln, würden häufiger verschiedene Angebote zu schaffen und zu richtige Lösung scheint es einfach nicht zu die bequeme Alternative ÖPNV nutzen. Doch geben. Stattdessen ist wichtig, die Vielfältig- könnte der ÖPNV all diese Umstiege über- keit der Mobilität zu erfassen. Jeder kann Teil haupt verkraften? dieser Bewegung werden. Der ÖPNV in Stuttgart ist an seiner Kapa- zitätsgrenze angekommen, die Auslastung Kostenloser Nahverkehr – reine Wunsch- auf vielen Linien zu Stoßzeiten bei nahezu vorstellung? 100 Prozent. Ein Nulltarif bedarf einer lang- In den Bus steigen ohne lästiges Ticketkau- fristigen Planung, damit die finanziellen Ver- fen? Wunschvorstellung? Nein, in Luxemburg luste für die Kommunen in Schach gehalten ist ein kostenloser ÖPNV ab 2020 Wirklich- werden können. Bisher hatten es solche keit. Doch Luxemburg ist nicht das erste Systeme schwer, sich auf Dauer zu halten. In Land, das diese Idee umsetzt. So können Ein- der belgischen Stadt Hasselt gab es 16 Jahre wohner von Estland, Polen, den isländischen lang kostenlose Busse, doch wurden unter- Inseln, Malaysia und teilweise in Australien, anderem die immer weiter steigenden Bus- den Nahverkehr kostenlos nutzen. Die Stadt- betriebskosten ein Problem. 2013 wurde der verwaltungen verfolgen das Ziel, Schadstoff- Nahverkehr wieder kostenpflichtig. emissionen möglichst gering zu halten, aber auch eine kostengünstige bzw. kostenfreie Und was hat das jetzt mit Mobilität zu tun? Transportalternative zu bieten. Wenn andere Gerne reden wir darüber, dass eine häufigere Länder und Städte es schaffen, kostenlose Bahnnutzung die Lösung aller Probleme sei. Fahrten anzubieten, warum dann nicht auch Wenn man sich morgens in den Regionalzü- Deutschland? gen, Straßenbahnen oder Bussen umschaut, fragt man sich, wie noch mehr PendlerInnen Probleme eines kostenlosen ÖPNV hier Platz finden sollen. Als Bus- und Bahnnutzer klingt es sehr ver- Alles schön zu reden oder zu verdrän- lockend, die Ticketkosten sparen zu können. gen ist keine Lösung. Jede Idee hat Vor-, Doch birgt dieses Thema nicht nur Vorteile. aber auch Nachteile. Daher ist es wichtig, die Ein kostengünstiger Transport animiert Anforderungen zu analysieren und passende die Bevölkerung zum Umstieg auf umwelt- Konzepte für die jeweilige Situation einer freundlichere Alternativen. Damit steigen die Kommune zu finden. Indikatoren könnten die Photo by Adelin Preda on Unsplash Hochschule für Technik Stuttgart Stallgeflüster 51 März 2019
Preise und Auszeichnungen 6 Sommersemester 2018: DAAD- Geldpreise Preis geht an Student aus Indien Joseph-von-Egle-Preis Rauh, Theresa | Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien Preis der Freunde der Hochschule für Technik Stuttgart von Petra Dabelstein Vijay Iyer sagt selbst über sein Studium: Baramidze, Mariam | Bachelor Wirtschaftsinformatik Der DAAD-Preis wird einmal im Jahr an Bil- »After having worked as an Architect in India Dietrich, Lena | Bachelor Innenarchitektur dungsausländer vergeben, die sich durch for more than five years, I decided to enhance Zademack, Nicole | Bachelor Wirtschaftspsychologie hervorragende Leistungen und zusätzliches my skillset in the Master Programme Inter- Engagement für die Hochschule auszeich- national Project Management. At the HFT Bund Deutscher Baumeister-Preis nen. Auf der Abschlussfeier des Sommerse- Stuttgart, I liked the environment provided Hermenau Oliveira, André | mesters 2018 überreichte Rektor Prof. Rainer by the University, a nicely designed edu- Bachelor Infrastrukturmanagement Franke den DAAD-Preis an Vijay Iyer aus cation environment in the heart of the city Richter-Winter, Samuel | Bachelor Innenarchitektur Indien. Iyer war bereits fünf Jahre als Archi- with the right spaces and rich infrastruc- tekt in Indien tätig, bevor er sich für ein eng- ture. Learning from established professio- Knödler-Decker-Preis lischsprachiges Studium an der HFT Stuttgart nals in the industry was a great bonus to Glasbrenner, Alena | Master Wirtschaftspsychologie im Master-Studiengang International Project under-stand the German and International DAAD-Preisträger Hegewald, Robert | Master Mathematik Management entschied, das er zum Sommer- markets.« Vijay Iyer mit Rektor Prof. semester erfolgreich abschloss. Rainer Franke. Foto: privat Preis Fachbeirat Informationslogistik Müller, Kai Philipp | Bachelor Informationslogistik Preis Novatec GmbH WHISPERS 2018 – »Best Paper Schillinger, Moritz | Master Softsware Technoloy RVC-Preis Award« für HFT Mitarbeiter Calov, Jens | Bachelor Mathematik (verliehen bei der Semestereröffnungsfeier am 11.3.2019) Internationale Kooperation mit »Down Under« Buchpreise von Dr. Sven Schneider für »Workshop on Hyperspectral Image and Dr. Sven Schneider, Akademischer Mitarbei- Signal Processing«. Blase, Annika | Bachelor Bauingenieurwesen ter im Zentrum für Geodäsie und Geoinfor- Schneider präsentierte seine Arbeit Dietze, Miriam | Bachelor Innenarchitektur matik (ZGG) des Instituts für Angewandte »A probabilistic framework for fusing clas- Grundmann, Fabian | Bachelor Bauingenieurwesen Forschung, wurde für sein eingereichtes sifications derived from multi-temporal Jacobs, Anne | Bachelor Wirtschaftspsychologie Paper bei der WHISPERS 2018 in Amsterdam hyperspectral imagery« vor Ort. Das Paper Klein, David Leon | Bachelor Bauphysik mit dem »Best Paper Award« ausgezeichnet. befasste sich mit dem Thema »Daten- Molon, Lara Luisa | Bachelor Betriebswirtschaft Die Arbeit entstand in einer internationalen Fusion zur Bestimmung von Gesteinstypen Rietz, Florian | Bachelor Wirtschaftsinformatik Kooperation mit dem »Australian Centre for und Mineralien im australischen Tagebau«, Tolksdorf, Stefan | Bachelor Architektur Field Robotics« und dem »Rio Tinto Centre deren spektroskopische Profile mittels Gauß- Ulbrich, Miriam | Bachelor Wirtschaftspsychologie for Mine Automation«, zwei weltweit renom- prozess-Regression einer Vorklassifizierung mierte Forschungsinstitute der University of unterzogen wurden. Sydney, Australien. Die Urkunde wurde im Rahmen eines Harbert-Buchpreis Die Konferenz fand vom 23. bis 26. Sep- Empfangs am zweiten Konferenztag von den Rossknecht, Maxim | tember 2018 statt und befasste sich mit den Konferenzvorsitzenden Xiaoxiang Zhu (DLR, Bachelor Vermessung und Geoinformatik Themen Fernerkundung, Fotogrammetrie, TUM) und Jocelyn Chanussot (Grenoble Ins- Spektroskopie und Algorithmen des maschi- titute of Technology, Frankreich) überreicht. nellen Lernens. Ein großer Schwerpunkt lag Sven Schneider nahm die Urkunde stellver- Stand 11.3.2019 auf sogenannten hyperspektralen Bildern tretend für seine sich in Australien befinden- und deren Signalauswertung, was der Name den Co-Autoren, Dr. Richard Murphy und Dr. Dr. Sven Schneider. auch vermuten ließ, denn WHISPERS steht Arman Melkumyan, entgegen. Foto: privat Hochschulpreis für Güterverkehr und Logistik 2019 Master-Studiengang Umweltorientierte Logistik Stuttgart ist Vorreiter für innovative Logistik: Bundesver- Der Master-Studiengang Umweltorientierte Logistik wird Umweltorientierte Logistik an«, so Lochmahr. Und Rainer kehrsminister Andreas Scheuer hat die Hochschule für Tech- seit dem Wintersemester 2017/18 angeboten und verbindet Franke betonte: »Eine zeitgemäße Logistik muss sich der nik Stuttgart mit dem Hochschulpreis für Güterverkehr und interdisziplinär Schwerpunkte der Logistik mit der Digitalisie- Herausforderung stellen, Ökonomie und Ökologie miteinan- Logistik 2019 ausgezeichnet. Der Preis wurde auf der Natio- rung. »Vor dem Hintergrund der ökonomischen Bedeutung der in Einklang zu bringen. Von Anfang an wurde unser neues nalen Konferenz Güterverkehr und Logistik in Frankfurt am der Logistik und der ökologischen Relevanz in Verbindung mit Angebot sehr gut angenommen, die Berufschancen sind aus- Main vergeben. Digitalisierung sind neue, innovative und anwendungsorien- gezeichnet.« tierte Konzepte gefragt. Hier setzt der Master-Studiengang von Petra Dabelstein »Mit dem Hochschulpreis fördern wir die Logistik der Zukunft und setzen ein wichtiges Zeichen. Dank exzellent ausgebilde- ter Fachkräfte ist Deutschland der führende Logistikstandort. Der Hochschule für Technik Stuttgart gelingt die intelligente Verknüpfung von Logistik, Umwelt und Digitalisierung. Mit dem Master-Studiengang Umweltorientierte Logistik ist sie Vorreiter für eine innovative Logistik«, betonte Bundesminis- ter Scheuer bei der Preisübergabe in Frankfurt. Der Preis des Bundesministeriums für Verkehr und digi- tale Infrastruktur (BMVI) wird für herausragende Lehrange- bote deutscher Hochschulen im Bereich Logistik verliehen und ist in diesem Jahr erstmals mit 5.000 Euro dotiert. Ziel ist es, das deutsche Hochschulangebot im Bereich Güterverkehr und Logistik zu stärken und damit Nachwuchskräfte für das Studium der Logistik anzuwerben. Die Auszeichnung nahmen Prof. Rainer Franke, Rektor der Hochschule, und Studiendekanin Prof. Dr. Andrea Loch- mahr entgegen. Die Auszeichnung nahmen Prof. Rainer Franke, Rektor der HFT Stuttgart, und Studiendekanin Prof. Dr. Andrea Lochmahr entgegen. Foto: BMVI Hochschule für Technik Stuttgart Stallgeflüster 51 März 2019
Stuttgart • Rotebühlstraße 42 • www.karl-kraemer.de K Karl Krämer Fachbuchhandlung Architektur + Bauwesen Bau auf Deine „Viele werben damit. Wir haben ihn Zukunft! gebaut!“ Komm zu uns als BAUINGENIEUR m/w mit Bachelor- oder Masterabschluss (und Praktikant) Bewirb Dich bei Gustav Epple Karriere online. Gustav Epple Bauunternehmung GmbH Heinestr. 37 · 70597 Stuttgart bau@gustav-epple.de · gustav-epple.de
Preise und Auszeichnungen Kirchhoff-Preis 8 LEONHARD WEISS-Preis Bautechnologie-Preis Text und Foto von Ida D‘ Ottavio Text und Foto von Ida D‘ Ottavio Text und Foto von Ida D‘ Ottavio Im Rahmen der Plenumsveranstaltung im Studiengang Zum Ende der Prüfungszeit wurde der Preis der Firma Das InformationsZentrum Beton vergab am 12. Februar 2019 Bauingenieurwesen wurde am 12. Februar 2019 der Preis LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG/Göppingen am 12. den Betontechnologie-Preis an M.Eng. Sebastian Muschler. der Franz-und-Alexandra-Kirchhoff-Stiftung verliehen. Den Februar 2019 an Patrick Mödinger, B.Eng., verliehen. Dieser Preis wird seit vielen Jahren für die beste Abschluss- Preis erhielt Daniel Fischer, B.Eng. für seine Bachelor-Arbeit Mödinger hat mit seiner Bachelor-Arbeit das Thema »BIM in arbeit auf dem Gebiet der Betontechnologie verliehen. Ulrich mit dem Thema »Bemessung eines Oberbaus mit unbewehr- der Tragwerksplanung anhand eines Hochbauprojektes mit Nolting vom InformationsZentrum Beton überreichte den ter Betondecke unter Beachtung wirtschaftlicher Aspekte der Untersuchung des Gesamttragverhaltens im Vergleich Preis für Muschlers Master-Thesis mit dem Thema »Leicht- am Beispiel eines ÖPP-Projekts«. Die dotierte Auszeich- zur 2D Betrachtung« bearbeitet. Die Arbeit wurde von Prof. beton. Untersuchung betontechnologischer Eigenschaften nung wurde von Volker Natzschka, Vertreter der Franz-und- Dr.-Ing. Steffen Feirabend betreut. Der Preis wurde von Ingo von Leichtbeton anhand eines Praxisbeispiels und Brand- Alexandra-Kirchhoff-Stiftung, überreicht. Die Arbeit wurde Hauser, LEONHARD WEISS, überreicht, der anerkennende schutzeigenschaften im Tunnelbau«. Muschler bekam die- von Prof. Dr.-Ing. Axel Norkauer betreut. Worte für die erbrachte Leistung fand. Nach der Plenumsver- sen Preis zum zweiten Mal, da schon seine Bachelor-Arbeit anstaltung lud LEONHARD WEISS die Absolventinnen und mit dem Thema »Faserbeton« ausgezeichnet wurde. Die Ma- Gäste zu einem Sektempfang und Ausklang ein. ster-Thesis wurde von Prof. Dr.-Ing. Silvia Weber und Prof. Fritz Grübl betreut. Prof. Dr.-Ing. Axel Norkauer, Daniel Fischer Ingo Hauser, Patrick Mödinger Ulrich Nolting, Sebastian Muschler und Volker Natzschka (v.l.n.r). und Prof. Dr.-Ing. Steffen Feirabend (v.l.n.r). und Prof. Dr.-Ing. Silvia Weber (v.l.n.r). Bester Absolvent im Bachelor-Studiengang Mathematik ausgezeichnet Preis der Versicherungsgesellschaften im Raum Stuttgart von Rouven Steinle Die Verwendung aktuarieller Modelle Der Preis der Versicherungsgesellschaf- Im Rahmen des 24. Mathematikertages am gewinnt in Lebensversicherungsunterneh- ten im Raum Stuttgart wird seit 1980 an die 16. November 2018 wurde der Preis der Ver- men zunehmend an Bedeutung, wie zum beste Absolventin bzw. den besten Absolven- sicherungsgesellschaften im Raum Stuttgart Beispiel in der Produktentwicklung oder der ten im Studiengang Mathematik an der HFT verliehen. Über das Preisgeld von 1.000 Euro Unternehmensplanung. Im Rahmen der Vali- Stuttgart verliehen und drückt die enge Ver- freute sich Dennis Luppert, der sein Studium dierung solcher Modelle soll sichergestellt bundenheit der in der Region Stuttgart ansäs- mit der Gesamtnote 1,7 abgeschlossen hat. werden, dass diese aussagekräftige und ver- sigen Versicherungsunternehmen mit der Seine Bachelor-Arbeit wurde mit der Note 1,0 lässliche Ergebnisse liefern. Hochschule aus. So absolvieren zahlreiche bewertet. Luppert arbeitete sich fundiert in die fach- Studierende der HFT Stuttgart ihr Praxisse- Luppert hat den Bachelor-Studiengang spezifischen Grundlagen und unternehmens- mester bei einer der beteiligten Versicherun- Mathematik mit der Vertiefungsrichtung spezifischen Anforderungen an aktuarielle gen oder schreiben dort eine Abschlussarbeit. Finanz- und Versicherungsmathematik absol- Modelle sowie deren mögliche Einsatzge- Viele der HFT-AbsolventInnen und -Absol- viert. Im Rahmen seines Praxissemesters biete ein. Er beschäftigte sich mit grundle- venten finden einen Arbeitsplatz in der Ver- war er sechs Monate bei der SV Sparkas- genden Techniken der Validierung und zeigte sicherungsbranche. Umgekehrt gelingt es der senVersicherung und verfasste dort direkt das konkrete Vorgehen zur Validierung an Hochschule immer wieder, Personen von Ver- im Anschluss seine Bachelor-Arbeit mit dem Anwendungsfällen im Umfeld der SV Spar- sicherungsunternehmen als Lehrbeauftragte Titel »Validierung aktuarieller Modelle in der kassenVersicherung auf. Seine Ergebnisse zu gewinnen. Prof. Dr. Jochen Brunk (rechts) gratuliert Lebensversicherung«. Die Arbeit wurde von stellte er auch unternehmensintern einem Preisträger Dennis Luppert. Prof. Dr. Jochen Brunk betreut. größeren Kreis von FachexpertInnen vor. Foto: Dr. Adriana Lalegname »Getting things done« – Web-App »wementum« EXIST-Gründerstipendium von Petra Dabelstein Die beiden Gründer kommen aus unterschiedlichen Dis- Das EXIST-Gründerstipendium unterstützt Studierende, »Wementum« ist eine progressive Web App-Anwendung, die ziplinen. Niklas Deierlein hat eine Ausbildung zum staatlich AbsolventInnen und WissenschaftlerInnen aus Hochschulen Kalender und To-do-Listen in einem Allround-Organizer ver- geprüften Grafikdesigner gemacht und bringt mehrjährige und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die ihre einen soll. Progressive Web-Apps (PWAs) sind die neueste Berufserfahrung aus der Print-, Webdesign- und Marketing- Gründungsidee realisieren und in einen Businessplan umset- Innovation an der Schnittfläche von Software und Hardware. branche mit. 2018 hat er sein Psychologie-Studium abge- zen möchten. Diesen Personen stehen durch den vom Euro- Sie vereinen die Vorteile von nativen Apps, wie sie in den gän- schlossen. päischen Sozialfonds und dem Bundeswirtschaftsministerium gigen App-Stores erhältlich sind, und Web Anwendungen. Sie Robin Künkel hat eine Ausbildung und ein Informatik-Stu- geförderten »EXIST-Gründerstipendium« ein monatliches sind über den Webbrowser verwendbar und machen damit dium an der Hochschule für Technik Stuttgart absolviert. Er Gründergehalt für ein Jahr und ein Budget für Sachausgaben »wementum« plattformübergreifend verfügbar. Starken Ein- bringt mehrjährige Berufserfahrung in der Entwicklung und und wertvolle Coachings zur Verfügung. fluss hat dabei die bewährte Organisationsmethode »Getting Wartung von Webanwendungen mit. In seiner Bachelor- Um als Hochschule am EXIST-Programm teilnehmen Things Done« (GTD). GTD liefert klare Orientierung, indem Arbeit hat er sich mit der Darstellung und Interaktion von kom- zu können, ist die Einbindung in ein regionales Gründungs- Ideen, Projekte und Referenzen auf separaten Listen geführt plexen Fertigungsplänen in Webanwendungen beschäftigt. netzwerk und die Bereitstellung von Expertise im Bereich und in einem kontinuierlichen Prozess bearbeitet werden. Das Gründungsprojekt »wementum« wird von den zwei Gründung notwendig. Hierfür ist Contact-AS e.V. – die Grün- Die ganzheitliche Adaption der GTD-Methode und die damit Mentoren und Professoren Prof. Dr. Tobias Popović und dungsinitiative der HFT Stuttgart und der Hochschule für geschaffene Basis machen es möglich, alle Lebensbereiche zu Dr.-Ing. Volker Coors begleitet. Beide Professoren haben Umwelt und Wirtschaft Nürtingen-Geislingen – beim Projekt- verbinden und somit Synergien von Zielen, Aufgaben, Refe- bereits Erfahrung mit Startups im Rahmen von »EXIST«. So träger des EXIST-Programmes eingetragen und auch mit orga- renzen und Ideen im beruflichen wie privaten Leben optimal haben sie zum Beispiel das Gründungsprojekt BuildingScout nisatorischen und formellen Aufgaben vor und während des zu nutzen und zu organisieren. erfolgreich als Mentoren begleitet. Förderzeitraumes von diesem betraut. Hochschule für Technik Stuttgart Stallgeflüster 51 März 2019
Stipendiatenfeier | Aus der Hochschule 9 250 fröhliche Gesichter: Stipendiatenfeier 2018 An diesem Abend strahlten nicht nur die Gesichter der 150 alters liegt nicht in seiner Ernte, sondern in seiner Aussaat.« Stipendiaten, die sich in diesem Jahr über ein einjähriges Sti- Dieser Meinung waren auch die fast 60 unterschiedlichen Fir- pendium freuen, sondern auch die der Förderer. Denn wer men, Büros, Stiftungen und Vereine. Sie ermöglichten der HFT sich vorab noch nicht kennenlernen konnte, hatte an die- Stuttgart die bisher größte Anzahl an Stipendien seit der er- sem Abend die Gelegenheit für einen ersten Austausch. Bei sten Vergabe im Jahr 2011. Mit 32 Stipendien gestartet, konnte Häppchen und Cocktails gaben die Studierenden Einblicke in die HFT Stuttgart dank des Beitrags zahlreicher Geldgeber das aktuelle Studentenleben und in die Notwendigkeit einer dieses Jahr bereits 150 Studierende mit einem Stipendium guten Finanzierung des Studiums. unterstützen. Die 81 Deutschlandstipendien und 69 Stipen- DCON Software & Service AG fördert seit 2018 dien der Studienstiftung entsprechen einer Fördersumme von ein Deutschlandstipendium. Fotos: Hoffmann Fotografie von Bettina Laser fast 400.000 Euro. Nicht wenige der Förderer staunten über die Vielzahl an Für die Mehrheit der Unternehmen und Büros ist die För- Nebenjobs, die so mancher Studierende zur Deckung seiner derung eines oder mehrerer Stipendien seit vielen Jahren bes- Studienkosten ausüben muss. Auch studienfachfremde Jobs ter Bestandteil der Jahresplanung. Die LEONHARD WEISS an den Wochenenden sind gang und gäbe für viele Studie- GmbH & Co. KG, Gottlob Rommel GmbH & Co. KG oder Rahm rende. Ein teures WG-Zimmer in Stuttgart können sich trotz- Projektmanagement Schlüsselfertigbau GmbH sind wie die dem nur Wenige leisten. Auch für das große ehrenamtliche Büros Karajan Ingenieure, bde GmbH und Klinger & Partner Engagement der Stipendiaten fanden die Spender bewun- GmbH seit 2011 als Stipendiengeber dabei. Sie bieten ihren dernde Worte. Der freiwillige Einsatz für die Gesellschaft ist Stipendiaten neben der finanziellen Förderung erste Ein- Block Vier e.V. ist jedes Jahr mit Stipendien dabei. keine Selbstverständlichkeit und vor allem Stipendiengeber, blicke in den Arbeitsalltag in Form von Werkstudentenjobs wie die Gips-Schüle-Stiftung oder die Robert Breuning Stif- oder Praktika. Diese Chance erhalten Studierende auch bei tung, honorieren dies bei ihrer Stipendienvergabe. Die beiden neu hinzugekommenen Förderern, wie der EVIATEC Systems Stiftungen sind mit jeweils 18 Stipendien die größten Stifter GmbH aus Ludwigsburg oder der DCON Software & Service der HFT Stuttgart. Nicht nur für sie, sondern für alle Unter- AG mit Hauptsitz in Kaiserslautern. stützer, gab es Anerkennung von Dr. Susanne Dieterich. Die Ein Highlight in diesem Jahr: Erstmals fördert ein Stiftungsrätin der Studienstiftung der HFT Stuttgart richtete Alumnus-Stipendiat ein Stipendium. Für den Bauphy- ihr Grußwort direkt an die UnternehmensvertreterInnen: Wer sik-Absolventen des Jahres 2015, Marco Tornarolli, eine ein Stipendium fördert, investiert in die Zukunft – und was ist Selbstverständlichkeit, jene Hilfe zurück zu geben, die er Verena Brühmann und Marco Tornarolli ist der nachhaltiger, als sein Geld in die kommende Generation anzu- selbst als Student erhalten hatte. So war die Stipendiatenfeier Steffen Blessing, Ingenieur- erste Alumni-Stipendiat, der legen? Mit einem Zitat des Dichters Ludwig Börne machte für ihn eine schöne Erinnerung an sein Studium und eine gute büro Bauphysik 5, haben, wie einige Jahre nach seinem Dieterich allen Anwesenden Mut, weiterhin die Tradition des Gelegenheit, mal wieder an die HFT Stuttgart zurück zu kom- ihre Stipendiatin, an der Abschluss an der HFT Stutt- Stiftens und Gebens zu leben: »Die Lebenskraft eines Zeit- men. HFT Stuttgart studiert. gart ein Stipendium fördert. Neu konstituierter Hochschulrat Der Hochschulrat der Hochschule für Tech- engagiert sich seit diesem Wintersemester ratsmitglieder werden vom Wissenschafts- nik Stuttgart hat sich zum Wintersemester Maria Dietz (Mitglied des Verwaltungsrats ministerium für drei Jahre bestellt. Die Amts- 2018/19 neu konstituiert. Neuer Vorsitzen- und Anteilseignerin der GFT Technologies SE, zeit dauert vom 1. September 2018 bis zum Mitglieder der des Gremiums ist Dr. Guido Bader, stell- vertretender Vorsitzender bleibt Architekt Stuttgart). Dr.-Ing. Jürgen Laukemper (Part- ner der Drees & Sommer SE, Stuttgart) ist seit 31. August 2021. des Hochschulrats Manuel Schupp. September 2015 Mitglied des Hochschulrats, ebenso Walter Schoefer (Geschäftsführer der Externe Mitglieder von Michaela Leipersberger-Linder Flughafen Stuttgart GmbH). Dr. Guido Bader ist Vorstandsmitglied der Der Hochschulrat trägt die Verantwor- - Dr. Guido Bader (Vorsitzender), Stuttgarter Lebensversicherung a.G. und der tung für die Entwicklung der Hochschule. Vorstandsmitglied der Stuttgarter Stuttgarter Versicherung AG. Er ist seit Sep- Das Gremium schlägt Maßnahmen vor, die Lebensversicherung a.G. und Stutt- tember 2015 Mitglied im Hochschulrat und der Profilbildung dienen und die Leistungs- garter Versicherung AG setzt sich seitdem für die Belange der Hoch- und Wettbewerbsfähigkeit erhöhen sollen. Er schule ein. Der stellvertretende Vorsitzende beaufsichtigt die Geschäftsführung des Rek- - Maria Dietz, Mitglied des Verwal- Manuel Schupp ist Architekt und Geschäfts- torats, beschließt den Struktur- und Entwick- tungsrats der GFT Technologies SE führer der ORANGE BLU building solutions lungsplan, den Haushaltsvoranschlag, die GmbH & Co. KG, Stuttgart. Er ist seit 2012 allgemeinen Grundsätze der Mittelverteilung - Dr.-Ing. Jürgen Laukemper, Geschäfts- Mitglied des Hochschulrats. und arbeitet mit an den Funktionsbeschrei- führer Drees & Sommer Infra Con- Der Hochschulrat ist neben dem Senat bungen von Professuren. Des Weiteren wählt sult und Entwicklungsmanagement das höchste Gremium der Hochschule. Er der Hochschulrat, gemeinsam mit dem Senat, GmbH besteht aus fünf externen und vier internen den Rektor bzw. die Rektorin sowie den Mitgliedern. Als neues externes Mitglied Kanzler bzw. die Kanzlerin. Die Hochschul- Dr. Guido Bader. Foto: privat - Walter Schoefer, Geschäftsführer Flughafen Stuttgart GmbH - Dipl.-Ing. Manuel Schupp (Stellvertre- Spielerisch zur eigenen Firma tender Vorsitzender), Geschäftsfüh- rer ORANGE BLU building solutions GmbH & Co. KG, Stuttgart Hochschul-Verbundprojekt verbindet Gründungsförderung mit Gaming-Ansatz Interne Mitglieder von Udo Renner üben, mögliche Risiken und Chancen abzu- die Gründungsideen begleiten. Die Koordinie- - Prof. Dr.-Ing. Thomas Benz, Fakultät Das Land fördert ab diesem Jahr ausgewählte schätzen und eigene Bewertungskriterien zu rung und das Projektmanagement liegen bei Bauingenieurwesen, Bauphysik und Projekte an Hochschulen im Bereich der überdenken. Der didaktisch neuartige Ansatz Prof. Dr. Valentin Schackmann von der HfWU. Wirtschaft Gründung. Mit dabei sind die Hochschule für verbindet Elemente aus der Workshoparbeit Vonseiten der HFT Stuttgart werden die Akti- Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislin- mit Elementen aus dem Rollenspiel und soge- vitäten von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Huep, - Annette Graf, Leitung gen (HfWU) und die Hochschule für Technik nannten Escape Games. Damit überträgt Prorektor für Wissenschaft und Forschung, Studentische Abteilung Stuttgart (HFT Stuttgart) mit ihrem Verbund- »Edugaming Entrepreneurship« den aktuel- unterstützt. projekt »Edugaming Entrepreneurship«. len Megatrend Gamification in ein neues For- Das Land fördert ab diesem Jahr insge- - Prof. Christine Kappei, Fakultät Studierende, die sich mit dem Gedanken mat der Hochschuldidaktik. samt 17 Hochschulen im Bereich Gründung. Architektur und Gestaltung tragen, eine eigene Firma aufzubauen, simu- Contact-AS e.V., Anlaufstelle und Netz- Dafür stellt das Wissenschaftsministerium lieren im Rahmen des Projekts den Weg bis werk der beiden Hochschulen zu allen Fra- rund 3,8 Millionen Euro bereit. Die neue För- - Prof. Dr. Nicola Wolpert, Fakultät zur Gründung. Spielerisch werden dabei gen der Unternehmensgründung, und das derlinie »Gründungskultur« knüpft an die bis- Vermessung, Informatik und praxisnahe, theoretische Inhalte mit Erfah- Gründungs- und Innovationszentrum Geis- herige Linie »Gründungskultur in Studium Mathematik rungen aus unterschiedlichen Disziplinen ver- lingen, kurz G-INNO, unterstützen das Pro- und Lehre« an. Ziel ist, das Thema Gründung knüpft. Konkret geht es darum, qualifizierte jekt. Zudem werden individuelle Coachings zu einem festen Bestandteil der Lehre an den Entscheidungen zu treffen, Flexibilität einzu- mit ExpertInnen aus der jeweiligen Branche Hochschulen im Land zu machen. Hochschule für Technik Stuttgart Stallgeflüster 51 März 2019
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