Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 2/2020

Die Seite wird erstellt Marie Wunderlich
 
WEITER LESEN
Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 2/2020
2/2020

         Natur Land
           Salzburg
             Naturschutz –
             Partner zum Leben
Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 2/2020
Natur Land Salzburg 2/2020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   

Serviceangebote im                                                                                                                          Inhalt
Bereich Naturschutz                                                                                                                         Heft 2/2020 | 27. Jahrgang

                                                                                                                                            Vorwort Landesrätin Maria Hutter ..................................4         Ernährung im Trend................................................. 44
Naturschutz im Internet                                                                                                                     Erklärung zur Informationspflicht...................................5        Österreichs Glassammlung krisenfest............................. 45
Die Homepage der Naturschutzabteilung mit vielen interessanten Themen, wie z.B. Artenschutz,                                                Offenlegung gemäß § 25(2) Med. Gesetz...........................5            Mehle auf Insektenbasis............................................. 46
Berg- und N­ atur­wacht, Biotopkartierung, Naturschutz International, Naturschutzrecht, Lebensraumschutz,                                   Editorial Prof. DI Hermann Hinterstoisser .........................6         Seit 4. Juli 2020 hat der Landesverband Salzburg des ÖAV
­Vertragsnaturschutz etc., finden Sie unter der Adresse www.salzburg.gv.at/naturschutz.                                                                                                                                  einen neuen Vorstand............................................... 46
                                                                                                                                                                                                                         Solidarische Mahnfeuer zum Klimawandel in den Alpen....... 47
                                                                                                                                            FACHBEITRAG                                                                                                                                                3
SAGIS-Online                                                                                                                                                                                                             Bodenverbrauch bedroht Gesundheit und Lebensqualität..... 48
                                                                                                                                            Naturschutz ist mehr als „a gmade Wiesn“ .......................8            Käserei WOERLE setzt auf heimische Artenvielfalt ............ 50
Das geografische Informationssystem des Landes mit Informationen aus dem Bereich Naturschutz und vielen
                                                                                                                                            Grünflächenmanagement in Kasernen des Österreichischen                       Lieferkettengesetze gegen Entwaldung...........................51
an­deren Fachbereichen erreichen Sie durch Anklicken des Links „Landkarten” auf der obigen Homepage.                                        Bundesheeres..........................................................10
                                                                                                                                            Mit dem Biber leben – Regionales Bibermanagement...........13
Salzburger Naturschutzbuch                                                                                                                  Ein Tag im Kruger Nationalpark....................................16         BERG- UND NATURWACHT
Im Naturschutzbuch finden Sie unter http://service.salzburg.gv.at/themen/natur/schutzgebiete                                                                                                                             Müllsammelaktion der EG Gastein ................................ 52
Beschreibungen aller Natur­denk­mäler und naturschutzrechtlich geschützten Gebiete, wie                                                                                                                                  Bergmesse beim Seewaldsee....................................... 52
­Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete, etc. Übersichtskarten finden Sie im „SAGIS-Online”.                                          RUNDSCHAU
                                                                                                                                                                                                                         Hermann-Ortner-Naturschutzpreis 2020 verliehen............. 53
                                                                                                                                            Österreich gefährdet durch Verbauung sein Naturkapital..... 20               Neophyten-Fachkräfte ausgebildet............................... 54
                                                                                                                                            Tag der Natur 2020...................................................21
Ausstellungen                                                                                                                                                                                                            26. Bundesweite Naturwacht-Fachtagung....................... 54
                                                                                                                                            Biene ist nicht gleich Biene........................................ 22      Grenzüberschreitender Einsatz der Kärntner und Salzburger
Die Naturschutzabteilung hat einige transportable Ausstellungen, die von Schulen, Gemeinden oder
                                                                                                                                            Von Bienen und Blumen – Vielfalt zählt.......................... 23          Berg- und Naturwacht............................................... 55
­Einrichtungen der Erwachsenenbildung kostenlos entlehnt werden können (Abholung und Zurückbringen
                                                                                                                                            Blütenvielfalt in Lamprechtshausen.............................. 24          Landesschulung in Seekirchen..................................... 56
 durch den Interessenten selbst). Die Themen umfassen u.a. „Natura 2000”, „Geschützte Lebensräu-
                                                                                                                                            So wird der Garten bunt und wild................................. 25
 me”, ­„Lebensraum Auwald”, „Die Bayerischen Saalforste und der Salzburger Naturschutz”, „Landschaft
 im ­Wandel”, „Die heimischen Amphibien”, „Die heimischen Schmetterlinge”, „Naturschutz im Wald”,                                           Hygiene auch im eigenen Garten.................................. 26
                                                                                                                                                                                                                         BUCHBESPRECHUNGEN
 ­„Biotopverbund“.                                                                                                                          Erfolgreiche Seeadler-Brutsaison – 33 Jungvögel fliegen aus .27
                                                                                                                                            Luchs in Österreich ist vom Aussterben bedroht................ 28            Alpengletscher – eine Hommage................................... 57
  Sollten Sie Interesse haben, kontaktieren Sie uns bitte unter 0662 8042-5524 oder
  natur-fachdienst@salzburg.gv.at                                                                                                           Auch Mäuse bauen Nester.......................................... 29         Die Kraft der Wurzeln............................................... 57
                                                                                                                                            Natur in der Gemeinde.............................................. 30       Wildbienenhelfer – Wildbienen & Blühpflanzen................. 58
                                                                                                                                            Neuer Themenweg am Gerzkopf .................................. 32            Zieht euch warm an, es wird heiß!................................ 58
Informationsmaterial                                                                                                                                                                                                     Insekten in Wien..................................................... 59
                                                                                                                                            Naturdenkmal Liechtensteinklamm wiedereröffnet............ 33
Sämtliche Dienststellen und Abteilungen des Landes präsentieren ihre Produkte unter                                                                                                                                      Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2021........................... 59
                                                                                                                                            Regionale Vielfalt in Tamsweg –
salzburg.gv.at/publikationen. Mehr als Tausend Publikationen, Broschüren, Folder, DVDs und vieles                                           Der Alte Klostergarten blüht auf.................................. 34        Natura 2000 forest Habitat types on secondary sites –
mehr zu den verschiedensten Themenbereichen (z.B. Naturschutz, Umwelt, Wasser ...) können unter                                                                                                                          conservation and management strategies ....................... 60
                                                                                                                                            Wald ist Hotspot der Biodiversität................................ 36
salzburg.gv.at/publikationen zentral online bestellt und zumeist auch gleich heruntergeladen werden.                                                                                                                     Er ist da............................................................... 60
                                                                                                                                            Änderung der Walddynamik in einer sich ändernden Welt.... 37
Mehr als 85 Prozent des Gesamtangebotes des Landes sind – ebenso wie der Versand – kostenlos.                                                                                                                            Kerngesund mit der Kraft des Waldes.............................61
                                                                                                                                            Vom eisernen Vorhang zum grünen Band ����������������������� 38
www.salzburg.gv.at/publikationen                                                                                                                                                                                         Rauf auf den Untersberg.............................................61
                                                                                                                                            Feldhamster, Wale und Lemuren sehen Rot..................... 39
Kostenpflichtige Angebote können bequem online bezahlt werden.
                                                                                                                                            Naturzerstörung erhöht Risiko für gefährliche Krankheiten... 40              Die Akte Leopoldskron ............................................. 62
                                                                                                                                            Amazonas-Zerstörung auf neuem Höchstwert ����������������� 41               Aromatischer Wald .................................................. 62
                                                                                                                                            Indochinesischer Leopard akut vom Aussterben bedroht.......41                Der digitale Weltkrieg............................................... 63
                                                                                                                                            ÖsterreicherInnen legen mehr Wert auf Umweltschutz seit                      Steinwild am Großglockner......................................... 63
                                                                                                                                            Corona................................................................. 42   Der begrenzte Planet und die unbegrenzte Wirtschaft........ 64
                                                                                                                                            Transitgeplagte Alpentäler entlasten!............................ 43         Pilzvergnügt.......................................................... 64
                                                            Gedruckt nach der Richtlinie                                                    Pkw-Verkehr ging im 1. Halbjahr auf Salzburgs Autobahnen                     Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten....................... 65
                                                            „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen
                                                                                                                                            stärker zurück als Lkw-Verkehr ................................... 43        Spür den Wald........................................................ 65
                                                            Umweltzeichens, Druckerei Land Salzburg
                                                            UW-Nr. 1271                                                                     Grüner Strom und Bio-Treibstoff aus dem Tennengau ........ 44

IMPRESSUM
Medieninhaber: Land Salzburg | Herausgeber: Abteilung 5: Natur- und Umweltschutz, Gewerbe; Referat 5/06: Naturschutzgrundlagen
und Sachverständigendienst, HR Prof.DI Hermann Hinterstoisser | Redaktio­nelle Mit­­­arbeit: Maria Kreuzer | Gestaltung und Satz: Landes-
Medienzentrum/Grafik| Druck: Druckerei Land Salzburg | Alle: Postfach 527, 5010 Salzburg | Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen
nicht mit der Meinung der Redaktion überein­stimmen.
Bild Umschlagseite: Jänner im LSG Zeller See
Bildautor: Hermann Hinterstoisser
Downloadadresse: www.salzburg.gv.at/NaturlandSalzburg-2020-2.pdf
Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 2/2020
Natur Land Salzburg 2/2020                                                                                                                                                                   Natur Land Salzburg 2/2020
    

                                         Liebe Freundinnen und Freunde der Natur!
                                                                                                            Erklärung zur Informationspflicht
                                       Kennen Sie dieses Gefühl zwischen Begeisterung und Neu-
                                       gierde, welches man bei jedem Spaziergang in der Natur,
                                       wenn man Pflanzen genauer betrachtet und das Verhalten               (Datenschutzerklärung)                                     Ihre Rechte
                                       verschiedener Tiere beobachtet. Anfang August erlebte ich
                                       mit einer Gruppe von Kindern, wie aufregend eine artenreiche         Der Schutz Ihrer persönlichen Daten ist uns ein Anlie-     Ihnen stehen grundsätzlich die Rechte auf Aus­kunft,
                                       Bergwiese sein kann. Beim Gemeinschaftsprojekt „A gmahde             gen. Wir verarbeiten Ihre Daten daher ausschließlich auf   Berichtigung, Löschung, Einschränkung, Daten­­über­
                                       Wies’n“ von den Bayerischen Saalforsten, dem Österreichi-            Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen (DSGVO). In        tragbarkeit, Widerruf und Widerspruch zu. Wenn Sie
                                       schen ­Alpenverein/Sektion Leogang sowie dem DAV/ Sektion            diesen Datenschutzinformationen informieren wir Sie        glauben, dass die Verarbeitung Ihrer Daten gegen das
                                       Passau, wurde eine vor Vielfalt strotzende Wiesenfläche im           über die wichtigsten Aspekte.                              Datenschutzrecht verstößt oder Ihre datenschutzrecht-
                                       Naturpark Weißbach gemäht: Uns wurden besondere Pflanzen                                                                        lichen Ansprüche sonst in einer Weise verletzt worden
4                                      und Tiere gezeigt und so einiges Spannendes erläutert. Dieses                                                                   sind, so kontaktieren Sie uns bitte.                    5
                                       Projekt nenne ich stellvertretend für die vielen schönen und         Kontakt mit uns
                                       vor allem wertvollen Aktionen zum Erhalt unserer Biodiversi-
                                       tät. Ja, auch in diesem besonderen Sommer gab es zahlreiche          Wenn Sie per Email oder per Anruf oder mittels Schreiben
                                       Aktionen, Projekte und Umweltbaustellen, bei denen vieles für        mit uns Kontakt aufnehmen, werden Ihre angegebenen         Sie erreichen uns unter folgenden
    unsere Natur geschafft wurde! Aufgrund der Coronasituation oft im Stillen und abseits der öffent-       Daten zwecks Bearbeitung der Anfrage und der Abwick-       Kontaktdaten:
    lichen Wahrnehmung, aber deshalb nicht weniger effektiv! – Danke dafür.                                 lung des Zeitschriften-Abonnements und für den Fall von
                                                                                                            Anschlussfragen bei uns gespeichert. Diese Daten geben     Abteilung 5 – Umwelt- und Naturschutz, Gewerbe
    Oft reicht es aus, eine Fläche zu bewirtschaften um Vielfalt zu erhalten. Es gibt aber auch Bereiche,   wir nicht ohne Ihre Einwilligung weiter.                   Referat 5/06 Naturschutzgrundlagen und
    bei denen es notwendig ist, Flächen neu anzulegen um artenreiche Lebensräume zu etablieren. So                                                                     ­Sachverständigendienst
    berichten wir in dieser Ausgabe über die Neugestaltung des Klostergartens Tamsweg, über Blumen-         Folgende Daten werden diesfalls bei uns gespeichert:
    wiesen für Bienen, wollen aber auch Jede und Jeden dazu aufrufen, etwas für die Biodiversität im        Name, Anschrift, (Wenn zur Verfügung gestellt: Email-      Michael-Pacher-Straße 36
    eigenen Umfeld zu tun. Unterstützung für Ihre Vielfalt-Vorhaben erhalten Sie im Zuge verschiedens-      adresse). Die von Ihnen bereit gestellten Daten sind zur   5020 Salzburg
    ter Programme der Naturschutzabteilung des Landes Salzburg.                                             Vertragserfüllung bzw. zur Durchführung des Versandes      Tel.: 0662 8042-5524
                                                                                                            erforderlich. Eine Datenübermittlung an Dritte erfolgt     Email: natur-fachdienst@salzburg.gv.at
    Um Vielfalt geht es auch bei weiteren Artikeln dieser Ausgabe, wie zum Beispiel bei der Vorstel-        nicht.
    lung des Grünflächenmanagements beim Österreichischen Bundesheer oder dem Artikel „Wald als
    HotSpot der Biodiversität“. Diese zu bewahren und wieder zu erhöhen, ist eine der sehr großen
    Herausforderungen unserer Zeit. Naturschutz bedeutet in Zukunft daher nicht nur Bestehendes zu
    bewahren, es gilt auch in artenarmen Bereichen neue Lebensräume zu schaffen.
                                                                                                             Erklärung der in diesem Heft verwendeten Kürzel am Artikelende
                                                                                                             A.L.   LL Ing. Alexander Leitner      K.J.   DI Karl Jordan                 ÖBF    Österreichische Bundesforste
                                                                                                             A.W.   DI August Wessely              K.K.   Mag. Karin König               R.B.   DI Bernhard Riehl
                                                                                                             BFW    Bundesamt für Wald             KLK.   DI Klaus Kogler                Red.   Redaktion
                                                                                                             E.G.   DI Maria Egginger              K.M.   DI Mathias Kürsten             R.M.   DI Maximilian Rossmann
    Landesrätin für Natur                                                                                    G.A.   DI Astrid Glück                LK     Landeskorrespondenz            STA    Dr. Susanne Stadler
    Maria Hutter, BEd.                                                                                       G.H.   Mag. Gundi Habenicht           LMZ    Landesmedienzentrum            StV    Leopold Stocker Verlag
                                                                                                             G.N.   Mag. Günther Nowotny           M.J.   Mag. Maria Jerabek             T.V.   Tyrolia Verlag
                                                                                                             H.H.   HR Prof. DI Hermann            NPHT   Nationalpark Hohe Tauern       UBA    Umweltbundesamt
                                                                                                                    Hinterstoisser

                                                                                                             Offenlegung gemäß § 25(2) Med. Gesetz
                                                                                                             NaturLand Salzburg ist eine halb-     Grundlegende Richtung ist die fach-   schließlich naturwissenschaftlicher
                                                                                                             jährlich erscheinende Informati-      liche Information über allgemeine     und bezughabender geisteswissen-
                                                                                                             onszeitschrift, herausgegeben vom     und spezielle Fragen des Natur- und   schaftlicher Themen.
                                                                                                             Naturschutzfachdienst des Amtes       Landschaftsschutzes, Umweltthe-
                                                                                                             der Salzburger Landesregierung.       men sowie der Naturkunde ein-
Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 2/2020
Natur Land Salzburg 2/2020                                                                                                                                                                                     Natur Land Salzburg 2/2020
                                                                                                                                                                                                                                              

    Editorial
    Zum Abschied                           die optische Aufbereitung der Zeit-    sehr gut entwickelt haben und einen
                                           schrift übernommen hat. Bis 2018       festen Bestandteil der Berichterstat-
                                           erschien das Heft vierteljährlich,     tung darstellen.
                                           seit dem Vorjahr als habljährliches
                                           Periodicum.                            Mit einigem Stolz konnten wir über
                                                                                  viele erfolgreiche Naturschutzpro-
                                           Seit dem ersten Heft durfte ich ne-    jekte berichten – ob große LIFE-Pro-
                                           ben der Tätigkeit als Referatsleiter   jekte im Wenger Moor im Weidmoos,
6                                          des Naturschutz-Fachdienstes die       im Untersberg-Vorland oder in den                                                                                                                                7
                                           Naturschutz-Informationsschrift ge-    Salzach-Auen, Gewässer- und Moor-
                                           stalten, wobei es mein Bestreben       renaturierungen, die Einrichtung
                                           war, Informationen zum Natur-          von neuen Europaschutzgebieten,
                                           schutzgeschehen im Land Salzburg       Naturparks, Naturwaldreservaten
                                           weiterzugeben, die Arbeit der mit      und anderen Schutzgebieten oder
                                           Naturschutz befassten Dienststellen    Artenschutzprojekten. Besonders
                                           des Landes darzustellen, aber darü-    erfreulich ist die zunehmend grö-
                                           ber hinaus auch allgemeine, auf Na-    ßere Zahl an Maßnahmen, die aus
                                           tur und Landschaft zurückwirkende      der Bevölkerung heraus umgesetzt
                                           Themen aus den Bereichen Land-         werden, wie etwa Aktivitäten der
    NaturLandSalzburg erscheint heuer      und Forstwirtschaft, Raumplanung,      Biotopschutzgruppen, der „Frosch-
    bereits im 27. Jahrgang. Seit Be-      Umwelt- und Klimaschutz zu behan-      klauber“ oder Umweltbaustellen von
    ginn des Erscheinens, also seit mehr   deln. Der steigenden Bedeutung des     ÖAV, Berg- und Naturwacht oder Na-
    als einem Vierteljahrhundert, bin      Naturschutzes auf internationaler      turschutzbund. Der alljährliche „Tag
    ich als Herausgeber und Chefredak-     Ebene folgend sollte auch der „Blick   der Natur“ fokussierte unter Mitwir-
    teur dieser Zeitschrift tätig. Mein    über den Tellerrand“ durch Berichte    kung zahlreicher engagierter NGOs,      LSG und Naturpark Riedingtal (Bild: H. Hinterstoisser).
    bevorstehender Wechsel in den          über Naturschutzfragen in Nachbar-     Forstbetriebe und Museen auf die
    ­Ruhestand veranlaßt mich, eine kur-   ländern und dem entfernteren Aus-      Bewußtseinsbildung für den Natur-
     ze Rückschau auf spannende Jahre      land ermöglicht werden – denn Natur    schutz und war (ausgenommen heu-        des Menschen selbst in einer zuneh-        zunehmend Diskussionen, die in          Die erfolgreiche Produktion einer
     zu ­halten.                           kennt keine Grenzen.                   er, da wegen Covid-19 nicht wie ge-     mend technisierten, verkommerzia-          den letzten Jahren vermehrt wie-        Zeitschrift wäre nicht möglich ge-
                                                                                  plant durchführbar) ebenfalls stets     lisierten Welt.                            der den Artenschutz ins Zentrum         wesen ohne die konstruktive Zusam-
    Vorläufer unserer Naturschutz-Infor-   Der wesentliche Aspekt der Aus-,       ein besonders erfreulicher Schwer-                                                 der Betrachtungen geführt haben.        menarbeit mit einem Team enga-
    mationsschrift war die 1979 – 1993     Fort- und Weiterbildung wurde durch    punkt unserer Berichterstattung.        Mit Übernahme des Gemeinschafts-           Eine rasch wachsende Bevölkerung        gierter Autoren/innen, der Mithilfe
    vom Naturschutzreferat des Amtes       Aufnahme der Rubrik Tagungsberich-                                             rechts der EU im selben Jahr kam           mit immer mehr Freizeit, immer hö-      von Grafik und Hausdruckerei sowie
    der Salzburger Landesregierung he-     te unterstützt: so war es möglich,     Die Themenschwerpunkte haben            unter anderem die Verpflichtung,           herer Mobilität und durchschnittlich    der administrativ-organisatorischen
    rausgegebene „Informationsschrift“     aktuelles Wissen, neueste Erkennt-     sich seit den Neunzigerjahren nur       am Aufbau des europäischen Netz-           immer besserem finanziellen Leis-       Unterstützung meiner jeweiligen
    der Salzburger Berg- und Natur-        nisse und innovative Ideen in kom-     graduell und bisweilen durch neue       werks „Natura 2000“ mitzuarbeiten.         tungsvermögen beansprucht immer         Assistenzkräfte im Referat – Marle-
    wacht. Begründet vom ersten Lan-       primierter Form zu vermitteln. Wir     Begriffe für alte Probleme gewan-       Biodiversität als weit über den klas-      mehr – nicht vermehrbaren – Raum        ne Schroffner, Berta Kien, Daniela
    desleiter der Berg- und Naturwacht,    haben darin einerseits über externe    delt. Die Sorge um das erst ver-        sischen Artenschutz hinausgehender         und – nur begrenzt verfügbare –         Huber, Martina Kröll und seit 2017
    OAR Kurt Kobliha und weitergeführt     Kurse und Workshops berichtet, an-     borgene, schließlich aber augen-        Begriff bekam – weltweit - immer           Energie. Wenn auf denselben Flä-        Maria Kreuzer, die auch weiterhin
    von seinem Nachfolger OAR/RegRat       dererseits auch die von uns selbst     scheinliche Verschwinden von Land-      größere Bedeutung. Dass sie auch           chen immer mehr Menschen gleich-        NaturLandSalzburg betreuen wird.
    Horst Parzer, diente sie primär der    veranstalteten Informationstage und    schaftsstrukturen und als bedroht       bei uns durchaus bedroht ist, zeigen       zeitig immer mehr oft divergierende     Ihnen allen sei herzlich gedankt.
    fachlichen und rechtlichen Weiter-     Ausbildungslehrgänge vorgestellt, ob   erkannten Mangelbiotopen führte         exemplarisch die alarmierenden Be-         Aktivitäten setzen wollen, ist dies
    bildung der Salzburger Naturschutz-    jährliche Naturschutz-Fachkurse für    1992 zur weitblickenden Festlegung      richte über das Insektensterben der        zwangsläufig konfliktreich. Buch-       Ihnen, sehr geschätzte Leserinnen
    wacheorgane. Es zeigte sich jedoch,    MitarbeiterInnen der Bezirksverwal-    des landesweiten Schutzes von Le-       letzten Jahre und der eklatante Bo-        stäblich unter die Räder kommt da-      und Leser danke ich für Ihre jah-
    dass ein viel breiter gestreutes­      tungsbehörden und des Landes, in       bensräumen, begleitet von umfas-        denverbrauch gerade in Österreich          bei meist die Natur als vordergründig   relange Treue und Ihr Interesse.
    ­Interesse an Naturschutzthemen vor-   Kooperation mit der Wirtschaftskam-    senden Möglichkeiten des Vertrags-      – aktuell 13 ha Grünlandverluste pro       schwächstes Glied im Prozess. Diese     Ich hoffe, dass NaturLandSalzburg
     handen war, sodass schließlich ab     mer organisierte Planertage oder die   naturschutzes in der Novelle zum        Tag – an dem neben den üblichen            Konflikte aufzuzeigen, Lösungsan-       auch weiterhin ein gern gelesenes
     1994 mit weitblickender Unterstüt-    Informationsnachmittage für Natur-     Salzburger Naturschutzgesetz 1992       Verdächtigen auch die Öffentliche          sätze darzustellen und Beispiele für    Kommunikationsmittel, ein fachlich
     zung des damaligen Referatsleiters    schutz-NGOs. Leider müssen in die-     durch den Landtag. Das vom Euro-        Hand, z.B. durch seit langem nicht         zukunftsfähige Problemlösungen vor-     fundiertes und inhaltlich durchaus
     HR Dr. Erik Loos ein neues Produkt,   sem Heft die Tagungsberichte ent-      parat proklamierte Europäische Na-      erkennbare Raum“ordnung“, groß-            zustellen war stets ein Ziel unserer    kritisches Informationsmedium und
     die Zeitschrift „NaturLandSalzburg“   fallen, denn coronabedingt wurden      turschutzjahr 1995 stand unter dem      zügige Straßenbauten oder biswei-          Zeitschrift. Hedonistische Freizeit-    ein Impulsgeber für die Bewahrung
     angeboten werden konnte. Als be-      seit März praktisch alle relevanten    Motto „Naturschutz überall“ – nicht     len absurde Bauvorschriften man-           kultur und ökonomistische Profit-       von Biodiversität und Landschaft
     sonderer Glücksfall erwies sich,      Fachtagungen und Kurse abgesagt.       nur in den vor allem seit den Siebzi-   cher Gemeinden selbst Anteil hat.          maximierung sind jedenfalls nicht       bleiben wird.
     dass damals in der noch jungen Au-    Ebenfalls der Vermittlung aktuellen    gerjahren ausgewiesenen Schutzge-       Die trotz aller Bemühungen immer           enkeltauglich. Wir müssen uns als
     ßenstelle der Grafik des Landes mit   Wissens dienen die Buchrezensionen,    bieten sollten Biotope kartiert und     deutlicher werdenden Verluste              Teil der Natur begreifen und Natur-
     Franz Kirnstätter ein äußerst ver-    die sich durch Zusammenarbeit mit      nachhaltig gesichert werden: eine       an biologischer Vielfalt und land-         schutz als elementare Daseinsvorsor-
     sierter und interessierter Grafiker   einer Reihe renommierter Verlage       Frage des Überlebens von Arten und      schaftlicher Schönheit verschärfen         ge erkennen.                              Prof. DI Hermann Hinterstoisser
Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 2/2020
Natur Land Salzburg 2/2020                                                                                                                                                                                            Natur Land Salzburg 2/2020
                                                                                                                                                                                                                                            Fachbeitrag

                                                                                                                                 Geschichte in Napoleonischer Zeit

      Fachbeitrag                                                                                                                – 1816 endgültig zu Österreich ge-
                                                                                                                                 kommen war, mussten die gegen-
                                                                                                                                 seitigen Rechtsverhältnisse zwischen
                                                                                                                                 Bayern und Österreich neu geregelt
                                                                                                                                 werden. In der Salinenkonvention
                                                                                                                                 wurden verschiedene, mit dem beid-
    Naturschutz ist mehr als „a gmade Wiesn“                                                                                     seits der Grenze relevanten Salz-
                                                                                                                                 wesen zusammenhängende Angele-
                                                                                                                                 genheiten, wie Salzgewinnungs- und
                                                                                                                                 ­Arbeitsrechte im Halleiner Dürrn-
                                                                                                                                  berg, Quellnutzungsrechte, Fahrt-
8                                                                                                                                 oder Wegenutzungsrechte und auch                                                                                        9
                                                                                                                                  die Holznutzungs- und Triftrechte im
                                                                                                                                  Bereich des Saalachtales sowie An-
                                                                                                                                  gelegenheiten der vor dem Berchtes-
                                                                                                                                  gadischen Zinswaldungen (Anm.: die
                                                                                                                                  früher selbständigen Fürstpropstei
                                                                                                                                  Berchtesgaden war 1803 ebenfalls
                                                                                                                                  säkularisiert worden und kam 1810
                                                                                                                                  endgültig zu Bayern) abschließend
                                                                                                                                  geregelt.

                                                                                                                                 Aus naturschutzfachlicher Sicht darf
                                                                                                                                 besonders hervorgehoben werden,
                                                                                                                                 dass die Bayerischen Saalforste
                                                                                                                                 schon seit Jahrzehnten ein wesent-      Forstdirektor Thomas Zanker (Bayerische Saalforste), LR Maria Hutter und
                                                                                                                                 licher Partner des Salzburger Natur-    Markus Mayrhofer (ÖAV Leogang), (Bild: H. Hinterstoisser).
                                                                                                                                 schutzes sind und unter anderem
                                                                                                                                 auf großen Arealen beispielsweise       spielgebender Weise Eingang in die        designierte 1. Vorsitzende der Al-
                                                                                                                                 die Einrichtung des Natur- und Eu-      forstbetriebliche Planung fanden.         penvereinssektion Passau, Lothar
                                                                                                                                 ropaschutzgebietes Salzburger Kalk-     Naturschutzaktionen wie „a gmah-          Schramm. Mit dem Projekt „Mahd
                                                                                                                                 hochalpen (auf Saalforste-Grund im      de Wies´n“ werden von den Bayeri-         einmahdiger Wiesen im Naturpark
                                                                                                                                 Steinernen Meer und den Reiter          schen Saalforsten in Eigeninitiative      Weißbach bei Lofer“, welches vom
                                                                                                                                 Steinbergen), des Naturschutzge-        und auf eigene Kosten durchgeführt        Alpenverein Leogang gemeinsam
                                                                                                                                 bietes Sonntagshorn-West, der Eu-       und damit wertvolle Beiträge zur          mit dem Naturpark Weißbach auf
                                                                                                                                 ropaschutzgebiete Winkelmoos und        Erhaltung von Landschaft und bio-         Flächen der Bayerischen Saalforste
                                                                                                                                 Schwarzbachklamm (Unken) oder           logischer Vielfalt im Land Salzburg       umgesetzt wird, wird deren Erhalt
                                                                                                                                 des Naturparkes Weißbach ermög-         geleistet.                                gesichert. Dieses Engagement wurde
                                                                                                                                 licht haben. Weiteres steht das äl-                                               im Januar 2018 mit dem österreichi-
                                                                                                                                 teste Naturwaldreservat des Lan-                                                  schen Naturschutzpreis „Die Brenn-
                                                                                                                                 des, Mitterkaser, im Eigentum der       Bergmahder im                             nessel – Naturschutz is ka gmahde
                                                                                                                                 Bayerischen Saalforste. Die Saalfors-   Naturpark Weißbach                        Wies‘n“ ausgezeichnet. Im Rahmen
                                                                                                                                 te haben außerdem die Einrichtung                                                 einer Projektwoche des Naturparks
                                                                                                                                 von sieben Wildeuropaschutzgebie-       Über 50 Jahre lang wurden die stei-       Weißbach wurde als vorbereitende
    Freiwillige Helfer des ÖAV Leogang und der Alpenvereinsjugend bei der händischen Steilflächenmahd auf Flächen
                                                                                                                                 ten (nach dem Salzburger Jagdge-        len Bergmahder im Hinterthal im           Maßnahme bereits im September
    der B
        ­ ayerischen Saalforste im Naturpark Weißbach (Bild: H. Hinterstoisser).
                                                                                                                                 setz) zum Schutz und zur Erhaltung      Naturpark Weißbach nicht mehr             2017 eine Schwendaktion an auf-
                                                                                                                                 von (jagdbaren) Raufußhühnern           gemäht. Sie drohten mit Bäumen            wachsenden Jungbäumen auf der
    Die Bayerischen Saalforste erhal-                                                   schlossene Salinenkonvention zu-         und Eulenvögeln ermöglicht, wo-         zuzuwachsen. Ein blumen- und in-          Fläche durchgeführt.
                                              Die Bayerischen
    ten auf ihren Flächen im Natur-                                                     rück, die historischen Wurzeln des       mit Salzburg die Vorgaben aus der       sektenreiches Kleinod wird seit dem
    park Weißbach die Artenvielfalt auf       Saalforste                                bayerischen Waldbesitzes im Pinzgau      EU-Vogelschutzrichtlinie in diesem      Jahr 2017 erhalten. Landesrätin           Rund 30 Freiwillige mähten und
    Bergmahdern durch eine Koope-                                                       sind tatsächlich aber wesentlich äl-     Bereich erfüllen konnte. Die Bay-       Maria Hutter besuchte gemeinsam           rechten am ersten Augustwochenen-
    ration mit dem Österreichischen           Der Forstbetrieb St. Martin der Bay-      ter. Schon bei der Territorialisierung   erischen Saalforste sind darüber        mit dem Leiter des Salzburger Na-         de 2020 bei sommerlichem Wetter.
    ­Alpenverein – Sektion Leogang – und      erischen Staatsforste (Bayerische         Salzburgs behielten sich die bayeri-     hinaus seit vielen Jahren auf ihren     turschutzfachdienstes Prof. DI Her-       Die Erfolge auf diesen stets einmal
     dem Naturpark Weißbach. Seltene          Saalforste) bewirtschaftet im Pinz-       schen Herzöge Jagd- und Holznut-         Betriebsflächen initiativ um Biodi-     mann Hinterstoisser am 1. August die      im Jahr gemähten steilen Berghän-
     Insekten und Pflanzen und auch die       gau rund 18.500 ha Fläche in den          zungsrechte in den auf der Saalach       versitäts- und Landschaftserhaltung     Freiwilligen und freute sich mit ÖAV      gen sind schon im dritten Jahr, des
     Gemeinschaft der freiwilligen Helfer     Gemeinden Leogang, Weißbach,              und dem Fischbach zu den Salinen         bemüht. Ein eigener Naturschutz-        Sektionschef Markus Mayrhofer und         für zunächst 10 Jahre angelegten
     profitieren. Landesrätin Maria Hut-      St. Martin, Lofer und Unken. Die          in Reichenhall und Traunstein trift-     plan ergänzt die Wirtschaftspläne,      Forstbetriebsleiter Thomas Zanker         Projektes sichtbar. Die Bergmahder
     ter besuchte die fleißigen Alpenver-     heutigen Bayerischen Saalforste ge-       baren Wäldern vor. Nachdem das           wobei unter anderem die Ergebnis-       über die sichtbaren Erfolge dieser        sind voll mit seltenen Insekten und
     einler und zeigte sich begeistert von    hen auf die am 18. März 1829 zwi-         1803 säkularisierte ehemalige Erz-       se der Salzburger Biotopkartierung      Biotoppflege. Mit dabei war auch          Pflanzen. Erwachsene und Jugendli-
     der Aktion.                              schen Bayern und Österreich abge-         stift Salzburg – nach wechselvoller      und Artenschutzkartierungen in bei-     Artenexpertin Sibylle Kallas und der      che konnten die körperlich schwere
Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 2/2020
Natur Land Salzburg 2/2020                                                                                                                                                                                     Natur Land Salzburg 2/2020
     Fachbeitrag                                                                                                                                                                                                                     Fachbeitrag

                                             und anstrengende Mäh-Arbeit auf        turnah bewirtschaftet werden und        „Das Ziel dieser Durchführungsbe-          nen trug wesentlich zum Erfahrungs-   Drei Säulen sollen dieses Manage-
                                             den steilen Bergmahdern erfahren       Bergmahdern und Almen, die durch        stimmungen ist, durch festgelegte          gewinn bei. Im Militärkommando        mentkonzept tragen:
                                             und so auch ihre Gemeinschaft stär-    diese Aktion und viele fleißige Berg-   Managementmaßnahmen zur Pflege,            Salzburg wurde der zuständige Re-     Ökologische Säule
                                             ken. Nicht umsonst prangt auf dem      bauern erhalten werden, bieten eine     Erhaltung und Aufwertung wertvol-          ferent für den Umweltschutz, Herr     Grünflächen tragen zur Verbesse-
     Links ein gefleckter Schmalbock         Logo des Naturparks Weissbach ein      Artenvielfalt an Schmetterlingen und    ler Naturflächen in Form von hei-          Amtsdirektor Walter Berer, durch      rung des Kleinklimas (Verdunstung,
     ­(Rutpela maculata) und rechts ein
                                             Schmetterling. Die enge Verzah-        anderen Insekten, die ihresgleichen     mischen, wildwachsenden Blumen-            die Naturschutzbehörde des Amtes      Abkühlung, Luftreinigung) bei. Grün-
      ­Gemeiner Bienenkäfer (Trichodes
       ­apiarius) auf einer Dolde im         nung von Waldlebensräumen, die         sucht.                                  wiesen in Kasernen, in Verbindung          der Salzburger Landesregierung we-    flächen liefern einen Beitrag zur
        Naturpark Weißbach (Bild: Zanker).   von den Bayerischen Saalforsten na-           Bayerische Saalforste, Red.      mit der Stärkung der Bestäuberpo-          sentlich unterstützt. Durch äußerst   ­Artenvielfalt (Biodiversität) insbe-
                                                                                                                            pulation, eine ökologische Verbes-         intensive Pflegemaßnahmen (mehr-       sondere der der Insektenpopulation.
                                                                                                                            serung zu erreichen. Bei konsequen-        maliges Fräsen, entfernen von Stei-    Damit verbunden erhöht sich durch
                                                                                                                            ter Umsetzung wird zusätzlich eine         nen, Ansäen von Blumensamen und        das größere Nahrungsangebot auch
                                                                                                                            Kosteneinsparung beim Einsatz von          laufender Bewässerung) wurden die      die Vogelpopulation.
10                                                                                                                          Personal und Kommunalgerät durch           Arbeiten im Jahr 2019 belohnt.                                                11
                                                                                                                            verminderte Pflegemaßnahmen der                                                  Ökonomische Säule
                                                                                                                            Grünflächen erreicht.“                     Basierend auf diesen Erfahrungen      Durch die Reduzierung von Mahden
                                                                                                                                                                       und den Erkenntnissen aus den an-     (nur mehr 2 bis 3 Mal jährlich), ent-
                                                                                                                            So begann man vor zwei Jahren in           deren Bundesländern, entstanden       steht ein Einsparungspotential durch
                                                                                                                            je einer Kaserne pro Bundesland            Durchführungsbestimmungen zur         geringeren Personaleinsatz, gerin-
                                                                                                                            eine Blumenwiese anzulegen, um             Umsetzung von Managementmaß-          gere Abnutzung des Kommunalge-
                                                                                                                            entsprechende Erfahrungswerte zu           nahmen im Bereich der Grünflächen-    rätes und geringeren Betriebsmit-
                                                                                                                            gewinnen. Die Zusammenarbeit mit           bewirtschaftung in allen Kasernen     telbedarf.
                                                                                                                            örtlichen Behörden und Institutio-         des Österreichischen Bundesheeres.
                                                                                                                                                                                                             Soziale Säule
                                                                                                                                                                                                             Eine erholsame Umgebung ermög-
                                                                                                                                                                                                             licht den Menschen, Abstand vom
                                                                                                                                                                                                             täglichen Leben zu nehmen, sie
                                                                                                                                                                                                             zieht die Aufmerksamkeit auf sich,
                                                                                                                                                                                                             ohne erschöpfend zu wirken und es
                                                                                                                                                                                                             kann Neues entdeckt werden.

                                                                                                                                                                                                             Durch diese Merkmale ermöglichen
                                                                                                                                                                                                             als naturnah wahrgenommene Räu-
                                                                                                                                                                                                             me, eine Reflektion über persönliche
                                                                                                                                                                                                             Ziele und Lebensfragen und tragen
                                                                                                                                                                                                             somit zur Aufrechterhaltung oder
                                                                                                                                                                                                             Wiederherstellung der geistigen Auf-
                                                                                                                                                                                                             merksamkeit bei.
     Grünflächenmanagement in Kasernen des                                                                                                                                                                   Nach der Erhebung der vorhandenen

     Österreichischen Bundesheeres                                                                                                                                                                           Grünflächen in den Kasernen und
                                                                                                                                                                                                             der Einzeichnung in die jeweiligen
                                                                                                                                                                                                             Kasernenpläne, erfolgt die Eintei-
                                                                                                                                                                                                             lung nach Nutzungsart. Die intensiv
     Die Durchführungs­                      Durch gezieltes Grünflächenmana-       mit „Natur“ verbessert die Arbeits-                                                                                      genutzten Grünflächen wie Luftfahr-
     bestimmungen                            gement in Kasernen, besteht für        leistung und die kognitive Aufmerk-                                                                                      zeugzonen (z.B. Hubschrauberlande-
                                             das Österreichische Bundesheer die     samkeit.                                                                                                                 plätze), Brandschutzflächen, Berei-
     „Grüne Kasernen“                        Möglichkeit, einen Teil zur Erhal-                                                                                                                              che für die militärische Sicherheit
                                             tung der Biodiversität beizutragen.    Die aktuelle Vorschrift dient dem                                                                                        – Wache, Ausbildungsflächen, usw.
     Versiegelung und Intensivpflege von     Weiters werden dadurch ökonomi-        Schutz und der Pflege der Natur                                                                                          bedürfen auf Grund einer mehr als
     Grünräumen sind nicht nur kosten-       sche Vorteile erzielt. Der gezielte    und Landschaft, soll für Kasernen                                                                                        dreimaligen Mahd im Jahr, einen er-
     intensiv, sie wirken sich auch äu-      Einsatz von Personal und Kommun-       des Österreichischen Bundesheeres                                                                                        höhten Personal-, Material- und Zeit-
     ßerst negativ auf unseren lebens-       algerät durch das „Wachsen ­lassen“    eine Grundlage zur Erhaltung bzw.                                                                                        aufwand für die Pflegemaßnahmen.
     notwendigen Naturraum aus. Das          von Blumenwiesen reduziert die         Wiederherstellung von heimischen                                                                                         Hingegen extensiv genutzte Grün-
     Zurückgehen der Insektenpopulati-       „Pflegekosten“, die bei intensiv be-   Kleinlebensräumen bilden, den Ein-                                                                                       flächen wie ungenutzte Wiesen, He-
     on (insbesondere der „Bestäuber“),      wirtschafteten Grünflächen anfallen    satz von Personal und Kommunalge-                                                                                        cken, begrünte Flachdächer, Wege-
     damit verbunden die Reduzierung         würden.                                rät reduzieren und allen Bedienste-                                                                                      ränder, begrünte Gebäudefassaden,
     der Vogelpopulation und der Arten-                                             ten entsprechende Erholungsräume                                                                                         aber auch Ruderalflächen (die Wild-
     vielfalt blühender Pflanzen, sowie      Abgesehen davon hat der Aufenthalt     bieten.                                                                                                                  nis einer Ruderalflächen offenbart
     der negative Einfluss auf unseren       in Grünräumen stressreduzierende,                                                                                                                               ihre Besonderheit im Kleinen, oft
     Wasserhaushalt und das Kleinklima       entspannende, ausgleichende und        In diesem Sinne, wurde das Ziel fol-                                                                                     Verborgenen und beherbergt eine
     sind die Folgen.                        beruhigende Wirkungen. Der Kontakt     gendermaßen formuliert:                 Schwarzenberg Kaserne (Bilder: Gerhard Siller).                                  sehr spezielle Lebensgemeinschaft
Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 2/2020
Natur Land Salzburg 2/2020                                                                                                                                                                                               Natur Land Salzburg 2/2020
     Fachbeitrag                                                                                                                                                                                                                               Fachbeitrag

                                                                                                                                 Mit dem Biber leben – Regionales
                                                                                                                                 Bibermanagement
                                                                                                                                 Mit dem Biber (Castor fiber) ist ein
                                                                                                                                 uraltes und einflussreiches Element
                                                                                                                                 unseres Naturhaushalts zurückge-
                                                                                                                                 kehrt. Über Jahrmillionen bevölker-
                                                                                                                                 te das größte Nagetier Europas weite
                                                                                                                                 Teile der Nordhalbkugel. Er gestalte-
                                                                                                                                 te während dieser Zeit die Gewässer
12                                                                                                                               und damit verbundene Lebensräume                                                                                             13
                                                                                                                                 maßgeblich. Die Natur ist auch im
                                                                                                                                 heutigen Kulturland für die Rückkehr
                                                                                                                                 dieser seit etwa 100 Jahre abwesen-
                                                                                                                                 den Tierart bestens vorbereitet. Wo
                                                                                                                                 Biber sich wieder ansiedeln, entste-
                                                                                                                                 hen in kurzer Zeit außerordentlich
     Die drei Säulen des Managementkonzeptes.                                                                                    arten- und strukturreiche Lebensräu-
                                                                                                                                 me, die den Fortbestand einer Rei-
     von Pflanzen und Tieren), bedürfen           mindestens 3 Tage Schönwetter        Nährstoffarme Standorte erhalten          he von Tiergruppen begünstigt, von
     keiner speziellen Behandlung, mit            zum Wenden und Trocknen)             Nährstoffarme Standorte sind durch        Kleinstlebewesen über Fische, Am-
     Ausnahme der Bekämpfung von Neo-                                                  den Mangel an einem oder mehre-           phibien und Insekten bis zu Vögeln
     phyten (diese Vorschrift wird eben-        ■■ Abstimmung mit der Abfallwirt-      ren der Pflanzennährelemente Stick-       (DALBECK, 2011; MALKMUS et al.,
     falls demnächst verfügt).                     schaft (Verwerten oder entsor-      stoff, Phosphor, Kalium, Magnesium        2017; SOMMER et al., 2009; SCHLO-        Biberteich – ein Hotspot der Artenvielfalt (Bilder: G. Habenicht).
                                                   gen des Grünschnittes)              und Calcium gekennzeichnet. Diese         EMER et al., 2014; MESSLINGER, 2014;
                                                                                       Böden sind ideale Basis für artenrei-     ZAHNER et al., 2009). Dass es dazu
     Prämisse                                   Die Fortschreibung des Pflegepla-      che Trocken- oder Magerrasenbioto-        keiner ökologisch intakten Feucht-
                                                nes, die Dokumentation der Manage-     pe mit Pflanzenarten, die eine hohe       gebiete bedarf, sondern der Biber
     So viele extensiv zu pflegende             mentmaßnahmen, die Schulung des        Trockenheitsresistenz besitzen und        sein Renaturierungspotential auch an
     Flächen wie möglich.                       Personals und die Kommunikation        „Verzicht auf Dünger/Pestizide“ (Es       ökologisch degradierten Gewässern
     Sind diese Schritte erfolgt, wird an       durch Kaderfortbildungen, sowie        wird der Einsatz von mineralischen        umsetzen kann, hat selbst Fachleute
     Hand des Katasterplanes ein Pfle-          das Anbringen von Lehrtafeln run-      Düngemitteln und der Einsatz von          überrascht. Der Anspruch an den Le-
     geplan erstellt, der zeitlich abge-        den dieses Managementkonzept ab.       Pestiziden soweit wie möglich ver-        bensraum ist verhältnismäßig gering:
     stimmt – mit Material- und Perso-          Bei erfolgreicher Umsetzung dieses     mieden. Letzteres betrifft sowohl         ein permanenter Wasserstand, den
     naleinsatz farblich hinterlegt – die       Managementkonzeptes der „Grünen        die Schädlings- als auch die Wild-        der Biber durch Dammbauaktivitäten
     Bearbeitungsvorgabe für das Kaser-         Kasernen“ und Einhaltung der vier      krautbekämpfung), trägt das Öster-        weitgehend selbst regulieren kann.
     nenpersonal darstellt. Die Arbeits-        Grundsätze.                            reichische Bundesheer einen weite-        Ausreichend Gehölzpflanzen für die
     schritte für diesen Grünflächenka-                                                ren Baustein zur ökologischen Nach-       vegetationslose Zeit: Das sind vor-
     tasterplan umfassen Laub entfernen,        Ökonomisches Arbeiten                  haltigkeit und zur Erhaltung unserer      zugsweise Weichhölzer – doch auch
     walzen, mulchen, mähen und Mahd            Pflege von gärtnerischem Grün mit      Lebensräume bei.                          hier zeigt der Pflanzenfresser, dass
     entfernen, schneiden und Schnitt           reduziertem Pflegeaufwand und Res-                                               er ein breites Spektrum an Gehöl-
     entfernen, Unkraut entfernen und           sourceneinsatz durch eine voraus-                                                zen nutzen kann. Dazu braucht er
     sonstige Arbeiten.                         schauende Planung gartenbaulicher                                                noch grabbare Ufer für den Bau von
                                                Maßnahmen mit dem Ziel, über mög-                                                Fluchtröhren und Wohnanlagen.
     Zusätzlich sind folgende koordinie-        lichst lange Zeiträume erfolgreich                                               ­Alternativ werden auch künstliche
     rende Maßnahmen erforderlich:              vielfältige, ästhetisch ansprechen-                                               Höhlen angenommen, was dazu             Biber schaffen Feuchtgebiete und strukturreiche Lebensräume.
     ■■ Abstimmung mit Forst                    de, kostengünstige und pflegeleichte                                              führt, dass Biber in so manchem
        ­(Baumschnitt – Sicherheit,             Mischpflanzungen zu schaffen.                                                     Kanalsystem auftauchen können.
         Schatten, usw.)                                                                                                          Lediglich Gebirgsbäche mit starker      durch den Biber bedeutende natür-           weise bereits mit gravierenden Fol-
                                                Heimische und standortgerechte                                                    Strömung und wenig Winternahrung        liche Prozesse in Gang gesetzt, die         gen für Landwirtschaft und Wasser-
     ■■ Abstimmung mit Platzland­               Pflanzen verwenden                                                                limitieren seine Ausbreitung in höhe-   zur Verbesserung der ökologischen           versorgung einher. Die Lebensweise
        wirtschaft (Bewirtschaftung             Die Grünflächen werden nach öko-                                                  ren Lagen, ab etwa 900m Seehöhe.        Funktionalität der Gewässer führen.         des Bibers führt zur Erhöhung des
        von Flugplätzen)                        logischen Gesichtspunkten gepflegt;                                                                                       Wasser wird in der Fläche zurück-           Grundwasserspiegels und zur Re-
                                                Es erfolgt eine Standortbestimmung                                                                                        gehalten, die Fließgeschwindigkeit          gulierung des Wasserhaushalts auf
     ■■ Abstimmung mit Wegebewirt-              und standortgerechte Pflanzungen.      Truppenkörperabzeichen militärischer      Dilemma                                  verringert, gefiltert und gereinigt.        landschaftlicher Ebene.
                                                                                       Umweltschutz (Bild: H. Hinterstoisser).
        schaftung                               Es wird gebietsheimisches Saatgut                                                                                         Moderner Hochwasserschutz schlägt
                                                verwendet. Es wird eine naturver-                                                Mit der Umgestaltung des Wasser-         eine ähnliche Richtung ein. Das Ab-         Trotz dieser Potentiale und der
     ■■ Abstimmung mit Wettervorher-            trägliche Mahd durchgeführt,                                                     regimes, der Uferstrukturen und          sinken des Grundwasserspiegels geht         ­Attraktivität seiner aktiven Lebens-
                                                                                                  Obst. Ing. Gerhard Siller
        sagen (wenn „Heu“ liegenbleibt,                                                                                          der ufernahen Vegetation werden          als Folge des Klimawandels gebiets-          raumgestaltung ist der Biber häu-
Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 2/2020
Natur Land Salzburg 2/2020                                                                                                                                                                                                 Natur Land Salzburg 2/2020
     Fachbeitrag                                                                                                                                                                                                                                   Fachbeitrag

       Leitziel                                                  Handlungsempfehlung

                                                                                        technische Sicherungen
                                                       Lebensraum-­
                                                                                        (z.B. Untergrabschutz,
       Gefahren-­
       vermeidung                         A            Schadanfälligkeit
                                                       senken, Eingriff in
                                                                                        Verklausungsschutz) oder
                                                                                        Dammentfernungen,
                                                       den Lebensraum
                                                                                        Instandhaltungsmaßnahmen

                                                                                        Maßnahmenwahl abhängig von der
                                                       Bewirtschaftung mit
                                                                                        Ausgewogenheit der Maßnahmen
                                                       dem Biber, Schutz
                                                                                        insgesamt zwischen Eingriffen und
       Bewirtschaftung &
14     Artenschutz                        B            engerer Lebensraum,
                                                       finanzieller Ausgleich
                                                                                        Prozessschutz:
                                                                                        Gewässerrandstreifen,                                                                                                                                                        15
                                                       und Eingriffe in den
                                                                                        Dammregulierungen, Prävention,
                                                       Lebensraum
                                                                                        Lenkungsmaßnahmen

                                                                                        möglichst kein Eingriff,
                                                       Prozessschutz,
       Biberdynamik                       C            natürliche Entwicklung
                                                       eines Biberreviers
                                                                                        Nutzungsfreistellung,
                                                                                        Prävention, Uferrandstreifen,
                                                                                        evtl. Lenkungsmaßnahmen

     Leitziele für ein Regionales Bibermanagement.

     fig nicht willkommen. Er findet oft       tig entwickelt und das vor allem           Unterminierung von Verkehrsanla-
     Platz in Schlagzeilen, in der Regel,      durch zahlreiche Konflikte in Er-          gen oder Schutzdämmen sowie Ge-
     weil seine Ausbreitung als überhand-      scheinung tritt. Systematische An-         fahren durch umstürzende Bäume,
     nehmend und schlichtweg als Plage         sätze im Bibermanagement finden            Verbissschäden oder die Vernässung
     empfunden wird. Sowohl Landwirt-          sich in der Praxis selten. Meist re-       von landwirtschaftlichen Wald- und
     schaft als auch Infrastruktur sind        agieren Akteure erst, wenn Konflik-        Wiesenflächen. Für alle bekannten
     den Gewässern sehr nahe gerückt           te auftreten und stehen dann vor           Konflikte wurden Beurteilungskrite-
     und lassen nicht mehr viel Spielraum      der im Einzelfall schwierigen Abwä-        rien zur Einschätzung von Erheblich-
     für Naturdynamik. Gewässer wer-           gung, den zunehmend verbreiteten           keit und Eintrittswahrscheinlichkeit     Biberdamm an einer Bahnlinie. Ökologisch wertvoll, aber eine mögliche Gefährdung der Infrastrukturanlage.
     den aus verschiedentlichen Grün-          Biber in seiner Aktivität einzuschrän-     am jeweiligen Standort entwickelt.
     den „instand gehalten“. Vielfältige       ken oder die natürliche Lebensrau-         Ziel ist, potentielle Konfliktstandor-
     Konflikte sind die Folge. Sie gründen     mentwicklung zu fördern. Für einen         te schon im Vorfeld von Konflikten,      ber möglichst ungestört sein Werk         Literatur                                   ■■ Messlinger, U. (2014): Monitoring von
     auf der Lebensweise, dem Rauman-          rechtskonformen Weg und gesell-            innerhalb einer Planungsregion zu        verrichten und natürliche Dynamik                                                        Biberrevieren in Westmittelfranken.
     spruch und der hohen Dynamik im Bi-       schaftlichen Konsens braucht es eine       erheben und nach bestimmten Krite-       zugelassen werden kann. Das Re-           ■■ Dalbeck, L. (2011). Biberlichtungen         Im Auftrag des Bund Naturschutz in
     berlebensraum, mehr als auf der An-       differenzierte Sicht auf die Biber-        rien zu sortieren. Da gibt es einmal     gelwerk soll helfen, den Blick von           als Lebensraum für Heuschrecken in         Bayern e.V., Dezember 2014
     zahl an Tieren, die anwesend sind.        konflikte und einheitliche Kriterien       Standorte, wo Gefahrenvermeidung         einem Konfliktstandort in Richtung           Wäldern der Eifel. Articulata,          ■■ Sommer, R., Ziarnetzky, V., Meß-
                                               als Entscheidungsbasis für ein aus-        und Sicherheitsvorkehrungen im           eines oder mehrerer Biberreviere zu          26 (2): 97-10                               linger, U. & Zahner, V. (2019). Der
     Der Biber ist jedoch angekommen           gleichendes Management.                    Vordergrund stehen. Das Hauptau-         lenken. Dieses Regionale Biberma-         ■■ Habenicht, G. (2019): Mit dem Biber         Einfluss des Bibers auf die Artenviel-
     und fixer Bestandteil im Gewässer.                                                   genmerk liegt auf einer technischen      nagement kann den Rahmen d     ­ afür        leben! – Regionales Bibermanage-            falt semiaquatischer Lebensräumen:
     Als europaweit geschützte Art nach        Im Zuge eines im Jahr 2019 abge-           Sicherung z. B. von Infrastruktur,       sicherstellen, dass sich der Erhal-          ment. Pilotprojekt im Bezirk Brau-          aktueller Sachstand und Metaana-
     Anhang II und IV der FFH-Richtlinie       schlossenen Projekts der Oberös-           so dass die Schadanfälligkeit herab-     tungszustand der Tierart nicht ver-          nau, Oö. Im Auftrag der Oö Umwelt-          lyse für Europa und Nordamerika.
     (RL 92/43/EWG) ist die Ausbreitung        terreichischen Umweltanwaltschaft          gesetzt werden kann. Um für land-        schlechtert, die Gesellschaft von            anwaltschaft, November 2019                 Naturschutz und Landschaftsplanung
     in seinem natürlichen Verbreitungs-       konnte ein Leitmodell für ein Re-          wirtschaftliche Tätigkeiten einen        den Mehrleistungen des Bibers pro-        ■■ Hölzler, G., Habenicht, G. und             51: 108-115.
     gebiet auch zu gewährleisten. Eine        gionales Bibermanagement erar-             Spielraum für lenkende Eingriffe im      fitiert und Sicherheitsaspekte sowie         H.J. Baschinger (2019): Mit dem          ■■ Schloemer, S. & L. Dalbeck (2014).
     Einbindung des Bibers in übergeord-       beitet werden. Unter Einbeziehung          mit natürlichen Risiken vergleichba-     Nutzungsinteressen berücksichtigt            Biber leben! – Ein Handbuch für            Der Einfluss des europäischen Bibers
     nete Konzepte der Gewässerent-            von über 40 Fachpersonen aus den           rem Ausmaß zu schaffen, soll eine        werden. Das Leitmodell sowie ein             Oberösterreich; Oö. Umweltanwalt-         (Castor fiber) auf Mittelgebirgsbäche
     wicklung erscheint aus diesem Blick-      Disziplinen Wasserbau, Straßenbau-         gute fachliche Praxis unter Wahrung      ausführlicher Projektbericht sind im         schaft, Linz, Eigenverlag, 120 Seiten       der Nordeifel (NRW) am Beispiel der
     winkel nicht nur vorteilhaft, sondern     und Leitungswesen, Land- und Forst-        der Artenschutzbestimmungen und          Internet unter: www.ooe-umweltan-         ■■ Malkmus, R. & K. Weddeling (2017).          Libellenfauna (Odonata). Ergebnis-
     schlicht notwendig, um die Situati-       wirtschaft sowie Naturschutz wur-          Einsatz von Förderungen bei Nut-         waltschaft.at zugänglich. Zusätzlich         Langzeituntersuchung (1987–2016)            se der Nationalen Bibertagung in
     onen real einschätzen zu können.          de versucht, einheitliche, fachlich        zungsentgang entwickelt werden.          wurde im Rahmen dieses Projektes             zum Laichgeschehen einer Meta-              Dessau-Roßlau 2014: 25-30.
                                               fundierte und praktikable Entschei-        Dies kann etwa durch den Einsatz         ein Praxishandbuch mit vielen Rat-           population des Grasfrosches (Rana        ■■ Zahner, V., M. Schmidbauer M. &
                                               dungsgrundlagen für die Konflikt-          von lokalen Biberberatern erfolgen,      schlägen und Soforthilfe-Anleitungen         temporaria) im Spessart (Nordwest-          G. Schwab (2009): Der Biber. Die
     Wie umgehen mit dem                       beurteilung zu entwickeln. Dabei           die zur Beratung und Koordination        zur Konfliktvermeidung erstellt, das         bayern) und die Auswirkungen nach           ­Rückkehr der Burgherren. 2. Auf­
     Biber?                                    gilt es viele Konflikte zu berück-         von Eingriffen und Präventionsmaß-       ebenfalls unter dieser Adresse zum           Einwanderung des Bibers                      lage, Buch & Kunstverlag Oberpfalz.
                                               sichtigen: Es geht zum Beispiel um         nahmen eingesetzt werden. Und            Download bereit steht.                       (Castor fiber). Zeitschrift für Feld-
     Doch wie umgehen mit einem Tier,          die Vermeidung von lokalen Über-           schließlich geht es auch darum, ge-                                                   herpetologie 24: 187–208
     dessen Erhaltungszustand sich güns-       flutungen im Siedlungsbereich, die         meinsam sicherzustellen, wo der Bi-                                                                                                          Mag. Gundi Habenicht
Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 2/2020
Natur Land Salzburg 2/2020                                                                                                                                                                                            Natur Land Salzburg 2/2020
     Fachbeitrag                                                                                                                                                                                                                             Fachbeitrag

     Ein Tag im Kruger Nationalpark                                                                                              Um den Park bildeten sich viele
                                                                                                                                 private, durch Zäune abgetrenn-
                                                                                                                                 te Wildreservate unterschiedlicher
                                                                                         kas angelangt. Mit knapp 20.000 km²     Größe. In neuerer Zeit wurden aber
                                                                                         ist der Park das größte Natur- und      die Zäune zwischen diesen Gebieten
                                                                                         Wildschutzgebiet des Landes.            bzw. zum Kruger Park nach und nach
                                                                                                                                 entfernt, sodass sich die Wildtiere
                                                                                         Der Park liegt im sogenannten Low-      freier bewegen können.
                                                                                         veld im Nordosten des Landes in den
                                                                                         Provinzen Limpopo und Mpumalan-         Ein großer Zukunftstraum ist der
                                                                                         ga. Im Norden grenzt er an Zimbab-      Great Limpopo Transfrontier Park,
                                                                                         we, im Osten an Mozambique.             für den Anfang dieses Jahrtausends
16                                                                                                                               die ersten Weichen gestellt wurden.                                                                                       17
                                                                                         Als Vorläufer des Parks wurde vom       Dabei soll letztendlich der Kruger
                                                                                         sogenannten Volksraad der damali-       Nationalpark mit dem angrenzenden
                                                                                         gen Republik Transvaal, unter Lei-      Limpopo Nationalpark in Mosambik
                                                                                         tung des Präsidenten Paul Kruger,       und dem Gonarezhou-Nationalpark
                                                                                         am 26.03.1898 das 2.500 km² große       in Simbabwe über die Ländergren-
                                                                                         Sabie Game Reserve zwischen dem         zen hinweg zu einen riesigen, etwa
                                                                                         Sabie und dem Crocodile River, zum      100.000 km² großen Schutzgebiet        Die Bullen des Afrikanischen Büffels (Syncerus caffer) können bis über
                                                                                                                                                                        800 kg wiegen.
                                                                                         Schutzgebiet für Wildtiere gegrün-      vereint werden. Erste Schritte wur-
                                                                                         det. Durch die 1896 grassierende        den bereits gesetzt: tausende Tiere
     Afrikanische Elefanten (Loxodonta africana) beim Erfrischen am Sabiefluss           Rinderpest und den starken Beja-        aus dem heute überfüllten Kruger
     (Bilder: S. Stadler).
                                                                                         gungsdruck waren zu dieser Zeit die     Nationalpark wurden in das vom
                                                                                         Wildtierbestände stark dezimiert.       Bürgerkrieg zerstörte Mosambik ver-
                                                                                         Kruger soll die Ausweisung des Sa-      frachtet, Zäune zwischen den bei-
                                                                                         bie Game Reserves u.a. mit folgen-      den Ländern wurden entfernt. Durch
                                                                                         den Worten erläutert haben: „Wenn       den grenzüberschreitenden Great
                                                                                         ich diesen kleinen Teil vom Low-        Limopopo Transfrontier Park soll den
                                                                                         velds nicht schütze, werden ­unsere     Tieren großflächig Freiraum für ihre
                                                                                         Enkelkinder nicht wissen, wie Ele-      Wanderungen zur Verfügung stehen.
                                                                                         fant, Löwe oder Kudu aussehen ...‘‘.    Natürlich wäre auch eine Förderung
                                                                                         ­Geregelte Jagd war damals noch ge-     der Wirtschaft der jeweiligen Länder
                                                                                          stattet.                               damit verbunden, durch verschie-
                                                                                                                                 dene Programme soll die örtliche
                                                                                         Nach den Burenkriegen lebte das         Bevölkerung vom Tourismus profi-
                                                                                         Gebiet ab 1902, unter der Leitung       tieren.
                                                                                         von Major James Stevenson-Hamil-
                                                                                         ton, nun im Auftrag der britischen      Der Kruger (fälschlich oft auch Krü-
                                                                                         Armee, wieder auf. Durch seinen         ger genannt) Nationalpark zieht je-
                                                                                         unermüdlichen Einsatz gelang es,        denfalls mit seiner außergewöhnli-     Die Savannen des Kruger Nationalparks sind Lebensraum der Kapgiraffen
                                                                                                                                                                        (Giraffa giraffa giraffa).
                                                                                         das Gebiet weitgehend von maro-         chen Vielfalt an Tieren und Pflan-
                                                                                         dierenden Banden, Schmugglern und       zen jedes Jahr über eine Million
     Südliche Hornraben (Bucorvus leadbeateri) sind bodenlebende Vertreter der           Wilderern zu „säubern“ und somit        Besucher an. Hier leben über 147       Wasser, bei starken Regenfällen im         soll es nun einen kleinen, eintä­
     ­Nashornvögel.                                                                      den Grundstein für den heutigen         Säugetier-, über 500 Vogel-, 114       Sommer füllen sie sich jedoch auf          gigen Einblick geben!
                                                                                         Tierreichtum zu legen. Major Ste-       Reptilien-, 49 Fisch- und 34 Amphi-    ihre gesamte Breite.
     Zuckende Blitze erhellen die Nacht,        der Taschenlampe zum Haupthaus           venson-Hamilton setzte sich auch        bienarten. Über 330 Baumarten sind                                                Wir steigen in große Jeeps, die von
     der Donner lässt die kleinen Hüt-          der Lodge zu gelangen. Dort prei-        für die Idee eines Nationalparks ein,   nachgewiesen, darunter Baobab,         Der Großteil der Parks ist relativ         einheimischen Rangern gefahren
     ten der Ndhula Lodge erbeben. Die          sen uns die Mitarbeiter des Hotels als   in dem Besucher die Wildtiere beob-     Maulbeerfeigen, Süßdornakazien,        flach, an einigen Stellen erheben          werden. Wie sich im Lauf der Fahrt
     etwas unheimlich klingenden Rufe           Regenbringer und laben uns mit hei-      achten können.                          Buschweiden und Marulabäume. 7         sich flache Felsinseln. Hügeliger sind     herausstellt, besitzt zumindest unser
     des Fleckenuhus sind verstummt, als        ßem Tee, für den das Wasser mittels                                              große Ökosysteme werden im Park        nur der äußerste Süd- und Nordwes-         Fahrer ausgezeichnete Kenntnisse
     der schwere Regen begonnen hat,            Notstromaggregat erhitzt wurde, da       1926 wurden das Sabie Game Reser-       unterschieden, die in verschiede-      ten, die Lebomboberge und Ausläu-          der Tier- und Pflanzenwelt des Ge-
     auf das Hüttendach niederzupras-           durch das Gewitter der Strom ausge-      ve und das benachbarte 5000 km²         nen Bereichen zu finden sind. Domi-    fer der Soutpansbergkette im Norden        biets.
     seln. Dafür beginnen jetzt überall         fallen ist. Bestückt mit einem gut ge-   große Shingwedzi Reserve sowie ei-      nierend sind offene Savannen, die      und Osten. Die Höhenerstreckung
     Frösche zu quaken. Sie freuen sich         füllten „Frühstückssackerl“ besteigen    nige weitere angrenzende Gebiete        durch Streifen aus Buschlandschaft     reicht vom 823 m hohen Khandizwe           Durch das Eingangstor im Südwesten
     über das kühle Nass. Zum Glück             die Mitglieder unserer Reisegruppe       zusammengefasst und von der Re-         unterbrochen werden. Diese erstre-     im hügeligen Südwesten und 183 m           des Parks geht es auf einer asphal-
     hat sich der Gewitterschwerpunkt           den Bus, der uns in etwa einstündi-      gierung zum Kruger Nationalpark er-     cken sich hauptsächlich entlang der    im Osten, durchschnittlich liegt der       tierten Straße hinein in das Schutz-
     um halb fünf Uhr früh etwas verla-         ger Fahrt zum Kruger Nationalpark        klärt. Seit 1927 steht der Park Besu-   großen, in West-Ost-Richtung flie-     Park auf 250 m Seehöhe.                    gebiet. Die erste Überraschung: Hier
     gert, gerade rechtzeitig, um halb-         bringen wird. Um sechs Uhr früh sind     chern offen. Bereits 8 Jahre später     ßenden Flüsse. Deren breite, aber                                                 erstrecken sich keine weiten offenen
     wegs trocken über die jetzt ausge-         wir vor einem Eingangstor des wohl       wurden schon 26.000 Besucher und        flache Flussbette führen in den tro-   Und in diese faszinierende Welt            Savannen mit freiem Blick auf alle
     waschenen Schotterwege im Schein           bekanntesten Nationalparks Südafri-      6.000 Autos gezählt.                    ckenen Wintermonaten nur wenig         mit ihrem großen Artenreichtum             Tiere, sondern es herrscht dichtes
Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 2/2020
Natur Land Salzburg 2/2020                                                                                                                                                                                         Natur Land Salzburg 2/2020
     Fachbeitrag                                                                                                                                                                                                                          Fachbeitrag

                                                                                       Impalas sind die Hauptnahrungs-
                                                                                       grundlage für alle größeren Säu-
                                                                                       getiere im Park. Im Laufe unserer
                                                                                       Tagestour lernen wir noch weitere
                                                                                       Antilopenarten kennen, vom kleinen
                                                                                       Steinböckchen mit nur 52 cm Schul-
                                                                                       terhöhe, über das Tiefland-Nyala,
                                                                                       den Buschbock und den Wasserbock
                                                                                       bis hin zum imposanten Kudu, der
                                                                                       zweithäufigsten Antilopenart.

                                                                                       Zwischen die Antilopen mischen sich
18                                                                                     immer wieder auch kleine Herden                                                                                                                                    19
                                                                                       des Steppenzebras, der häufigsten
                                                                                       Zebraart Afrikas. Bald tauchen auch
                                                                                       schon die ersten Elefanten auf. Fa-
                                                                                       milienverbände, zum Teil mit Jung-
                                                                                       tieren, sind im Buschland vor allem
                                                                                       mit der Nahrungssuche beschäftigt.
     Das nur 11 kg schwere Steinböckchen (Raphicerus campestris) zählt zu den          Ein riesiger Bulle beäugt uns von der
     ­Zwergantilopen.                                                                  Nähe, widmet sich dann aber dem
                                                                                       Abzupfen frischer Triebe des vor
                                                                                       ihm stehenden Baumes. Auf einer
                                                                                                                               Tüpfelhyänen (Crocuta crocuta) sind geschickte Jäger und leben in Clans.
                                                                                       Schotterpiste nähern wir uns einem
                                                                                       Wasserloch, in dem sich Flusspferde
                                                                                       aalen. In einem Baum in der Nähe        lie, sind arttypisch am Boden auf der      zäunte Terrain ist mit Restaurant       Vogel-Vielfalt hat unsere Jeeptour
                                                                                       sitzt ein Schreiseeadler. Danach        Jagd nach kleinen Wirbeltieren un-         und vielen Sitzgelegenheiten sowie      von Anfang an begleitet. Gibt’s bei
                                                                                       geht’s zurück zur Asphaltstraße, auf    terwegs. Die sonst schwarzen Vögel         einem Shop ausgestattet. Hier kann      uns eine Kuckucksart, leben hier 12
                                                                                       der zwischenzeitlich einiger Verkehr    sind mit ihrer roten Gesichts- und         man auch Unterkünfte mieten, um         Spezies. Überall zwitschert und singt
                                                                                       herrscht, auch Privatfahrzeuge dür-     Kehlhaut auffällig gefärbt und mit         im Park zu übernachten. Endlich         es, flitzen Vögel in allen Farben und
                                                                                       fen diese zum Erkunden des Parks        2 m Flügelspannweite recht impo-           können wir uns die Beine vertreten,     Größen durch die Landschaft, mit
                                                                                       nutzen. Die kleinen Stichwege sind      sant.                                      stellen uns im Selbstbedienungsres-     klingenden Namen wie Gabelracke
                                                                                       allerdings den geführten Touren vor-                                               taurant ums Essen an, und wärmen        oder Gelbschnabeltoko. Gaukler,
                                                                                       behalten.                               Plötzlich erregt ein Funkspruch die        uns mit heißen Getränken. Nach dem      Schlangenadler und andere Greif-
                                                                                                                               Aufmerksamkeit unseres Rangers,            nächtlichen Schlechtwetter ist es       vögel streichen durch die Lüfte, auf
                                                                                       Nach einer Kurve stoppt unser Jeep      er wendet und in flotter Fahrt geht        immer noch recht frisch, da die Wol-    einem abgestorbenen Baum haben
                                                                                       plötzlich, hier hat die Natur Vor-      es in Richtung Sabiefluss. Alle Ran-       kendecke nicht aufreißt wie vorher-     sich mehrere Weißrückengeier ma-
                                                                                       fahrt: Eine Leopardenschildkrö-         ger sind über Funk miteinander in          gesagt und wir froh über die warmen     lerisch drapiert. Eisvogelarten ver-
                                                                                       te marschiert gemächlich über die       Kontakt, um sich gegenseitig auf in-       Decken sind, die wir bei der Abfahrt    schiedenster Größe und Farbe jagen
                                                                                       Fahrbahn. Kurze Zeit später der         teressante Sichtungen hinzuweisen.         mit den Jeeps bekommen haben. Na-       an den Flüssen, ein Mohrensumpf-
     Mit über 30.000 Exemplaren zählt das Steppenzebra (Equus quagga) zu den           nächste Stopp, eine Kaffernbüffel-      Wieder eine kleine Autoansamm-             türlich gibt’s auch in den Camps eine   huhn marschiert im Uferschlamm,
     ­häufigsten Säugetieren des Kruger Nationalparks.                                 herde, laut unserem Guide eine „Alt-    lung: neben dem Fluss erwachen             vielfältige Tierwelt zu bestaunen,      Helmperlhühnertrupps sitzen zwi-
                                                                                       herrenrunde“, überquert die Straße.     gerade auf einer kleinen Anhöhe in         die blitzblauen Burchell´s Glanzsta-    schen den Gebüschen. Eine Schwarz-
                                                                                       Unter den Autos hat sich schon ein      gar nicht allzu weiter Entfernung          re zum Beispiel, die sich zwischen      bauchtrappe läuft vor unserem Jeep
     Buschland vor, da wir im Umfeld des       Das erste Säugetier, das wir sehen,     kleiner Stau gebildet, aus jedem        vier Löwen, drei Weibchen und ein          den Tischen tummeln wie bei uns         über die Straße und verschmilzt
     Sabie unterwegs sind. Da der Fluss        ist gleichzeitig das häufigste große    Wagen wird eifrig geknipst. Es geht     junges Männchen. Während sie sich          die Spatzen.                            durch ihre Tarnfarbe sofort wieder
     zur Zeit etwas Wasser führt, kon-         Wildtier im Park: das Impala, eine      weiter, in der Ferne ist die nächste    recken und strecken, entdecke ich                                                  mit der Vegetation. Aus den Baum-
     zentriert sich hier derzeit auch die      mittelgroße Antilopenart. Immer         Fahrzeugansammlung zu sehen. Eine       entlang des Flussufers Goliath- und        Die nachmittägliche Fahrt be-           kronen baumeln die Kugelnester von
     Tierwelt.                                 wieder erspähen wir Tiere zwischen      Tüpfelhyänenfamilie hat es sich am      Silberreiher, einen Sattelstorch und       schert uns einige „alte“ Bekannte       Webervögeln, manchmal auch die
                                               und hinter den noch laublosen Bü-       Straßenrand bequem gemacht und          Nilgänse, die in Afrika in ihrem na-       unter den Säugetieren, aber auch,       recht großen Gemeinschaftsnester
     Wir können uns glücklich schätzen,        schen, schließlich eine ganze Herde     hält Siesta. Die Alttiere heben nicht   türlichen Verbreitungsgebiet leben.        besonders als wir dann Savannen-        der Büffelweber.
     teilt uns unser Führer mit, jetzt An-     auf einer Lichtung. Der Jeep hält bei   einmal die Köpfe, ein Hyänenkind        Nachdem eine der Nilgänse frech in         landschaften durchfahren, Warzen-
     fang Oktober ist es Frühling in Süd-      jedem guten Foto-Anblick, wir ha-       setzt sich allerdings neugierig auf,    der Nähe der Löwen vorbeispaziert          schweine, Gnus, Tschakma-Paviane,       Erfüllt von den vielfältigen Ein-
     afrika, die Bäume und Büsche begin-       ben aber das strikte Verbot, außer-     beäugt uns kurz und lässt sich dann     ist, erheben sich die Vier gemäch-         Weißkehlmeerkatzen und Kapgiraf-        drücken erreichen wir am Abend
     nen gerade, sich zu belauben. Später      halb der im Park gelegenen Camps        wieder umplumpsen, um weiter zu         lich, trotten hintereinander los,          fen. Trotz ihrer Größe sind sie, aus    schließlich wieder den Parkplatz,
     im Jahr ist es hier schwierig, etwas      auszusteigen oder die Arme oder den     schlafen.                               überqueren den seichten Fluss und          einiger Entfernung betrachtet, er-      an dem unser Reisebus wartet. Mir
     zu entdecken, zu dicht verdeckt           Kopf aus den Fenstern zu strecken.                                              verschwinden im Gebüsch.                   staunlich gut getarnt.                  kommt vor, als wäre ich eine ganze
     dann die Vegetation die dahinter-         Durch geschickte und abwechselnde       Ein Stück weiter weist uns der Fah-                                                                                        Woche unterwegs gewesen und nicht
     liegenden Flächen. Erst später auf        Aufstellung des Autos kommt aber        rer auf drei Südliche Hornraben hin,    Es wird Zeit, eine späte Mittagspau-       Auf einem Buschbock gehen gera-         nur einen einzigen Tag.
     unserer Tagesfahrt werden wir auch        jeder zu seinem Fotoglück der es        die zu den Nashornvögeln zählen.        se einzulegen und wir steuern das          de zwei Rotschnabel-Madenhacker
     die offene Savanne kennenlernen.          möchte.                                 Die drei, wahrscheinlich eine Fami-     Camp Skukuza an. Das gut einge-            auf Zeckensuche. Eine unglaubliche                     Dr. Susanne Stadler
Sie können auch lesen