We do digital! 02/18 - PressMatrix

 
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Saarwirtschaft              Diesel                EU-Datenschutzgrundverordnung
                      Schwungvoll ins neue Jahr   Besser als der Ruf!   Was gibt es noch zu tun?

                                                                                             02/18

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Einzelheft 2,00 €                          We do digital!
We do digital! 02/18 - PressMatrix
O     b Kongress, Event, Meeting oder
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E      ines der größten privat geführten Tagungshotels
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                  Wir freuen uns auf Sie! Ihr Team vom Grand La Strada
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We do digital!

                                                                                            Saarwirtschaft 02/2018
Von IHK-Vizepräsident David Zimmer

Digitalisierung ist der Megatrend unse- landschaft mit herausragenden For-
rer Zeit. Der Begriff steht für eine tief- schungsinstituten. Mit dem neuen

                                                                                            Kolumne
greifende Transformation, die unsere Helmholtz-Forschungszentrum wird die
Wirtschaft und Arbeitswelt vor ganz Ausgangsposition noch besser, uns bun-
neue Herausforderungen stellt – histo- desweit als Lead-Standort zu entwickeln
risch vergleichbar mit der Industriellen – „Saarland Valley“ scheint im Bereich
Revolution im 18. und 19. Jahrhundert. des Möglichen.
Kaum eine Branche, die sich nicht damit Der Wettbewerbsdruck wird sich in vie-
b e s c h ä f ti g e n m u s s , w i e                     len Branchen weiter erhö-
Digitalisierung bestehende                                 hen. Um zu bestehen, müs-
Geschäfts- und Produktions­                                sen Unternehmen sich fit
modelle verändert, wie Pro-                                machen und digitale Souve-
dukte und Dienstleistungen                                 ränität beweisen – denn sie
neu gedacht werden können,                                 ist es, die künftig über Wett-
und auch, wie unsere Art                                   bewerbsfähigkeit entschei-
und Weise zu arbeiten neu                                  den wird. Ihre IHK Saarland
gedacht werden kann.                                       unterstützt Sie im Verbund
Für viele Unternehmen ist die                              mit saaris auf Ihrem Weg
Digitalisierung ein Wachs-                                 und informiert praxisnah zu
                                       David Zimmer
tumstreiber. So gaben in ei-                               allen Themen rund um die
                                       Vizepräsident
ner Umfrage des DIHK mehr                                  Digitalisierung. Sie bietet
als zwei Drittel der befragten Unterneh- nicht zuletzt auch einen Rahmen für
men an, dass sie Chancen in neuen Ge- Erfahrungsaustausch. Denn voneinan-
schäftsmodellen sehen. Um diese Chan- der zu lernen ist entscheidend, um Digi-
cen zu nutzen, braucht es entsprechende talisierung voranzubringen!
Rahmenbedingungen, vor allem den Hier setzt auch die WE DO DIGITAL-
schnellen Ausbau von Gigabitnetzen. Initiative der IHK-Organisation an, die
Damit Nachwuchskräfte den Anfor­ wir nach ihrem Start in 2017 auch in
derungen der modernen Arbeitswelt diesem Jahr fortführen. Vom Start-up
gewachsen sind, ist die Vermittlung von bis zum Traditionsbetrieb kann jedes
digitaler Kompetenz in allen Bildungs- Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftig-
bereichen unverzichtbar. Dazu bedarf es ten teilnehmen. Die bisherigen Erfolgs­
auch einer zeitgemäßen Ausstattung geschichten beweisen, dass digitaler
der Berufsschulen. Auch ist Rechtssicher- Wandel nicht nur in Großunternehmen,
heit gefordert: Fast zwei Drittel der be- sondern auch in kleineren Betrieben gut
fragten Unternehmen vermissen klare funktionieren kann.
und praktikable Regeln beim wirtschaft- Machen auch Sie mit! Geben Sie der
lichen Umgang mit Daten. Drei Viertel Digitalisierung Ihr Gesicht und erzählen
fürchten wachsende Sicherheitsrisiken.         Sie uns Ihre digitale Erfolgsgeschichte
Gerade das Vertrauen in Datensicher- auf www.wedodigital.de!
heit stellt eine große Herausforderung
auf dem Weg zu einem digitalisierten
Mittelstand dar. Das Saarland verfügt Ihr David Zimmer
über eine Hochschul- und Informatik- IHK-Vizepräsident
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    Saarkonjunktur

    Schwungvoll ins neue Jahr

    Die Saarwirtschaft ist mit viel Schwung ins neue Jahr
    gestartet. Der IHK-Lageindikator stieg um 3,5 Punkte auf
    nunmehr 52,8 Zähler und erreichte damit ein neues Rekord-
    niveau. Vor allem nochmals verbesserte Lageeinschätzungen
    in Teilen der Saarindustrie haben hierzu beigetragen.

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    Dieseldiskussion

    Der Diesel ist besser als sein Ruf

    Die Diskussion um den Dieselmotor und seine
    Rolle als Fahrzeugantrieb wurde jüngst in der Gemeinschafts-
    veranstaltung „Besser als sein Ruf – der Diesel“ von Saar-Wirt-
    schaft, Forschung und Politik versachlicht. Neueste Testergeb-
    nisse aus dem Saarland belegen, dass moderne Dieselmotoren
    schon heute unter den gesetzlich geforderten Grenzwerten
    liegen.

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    Aktionstag Weiterbildung 2018

    Gesund und motiviert die Karriere meistern!

    Am 17. März lädt die IHK Saarland wieder
    zum traditionellen Aktionstag Weiterbildung ein. Die Leis-
    tungsschau der saarländischen Bildungswirtschaft präsentiert
    sich in diesem Jahr unter dem Motto: „Gesund und motiviert
    die Karriere meistern!“, denn gute Rahmenbedingungen in
    der Arbeitswelt zu schaffen, liegt im einvernehmlichen Inte-
    resse von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

    Titel

    Es ist ein Megatrend: die Digitalisierung. Kaum eine Branche
    wird sich ihrer entziehen können. „We do digital“ – mit dieser
    2017 gestarteten Initiative möchte die IHK-Organisation
    bundesweit digitale Erfolgsgeschichten aus Unternehmen
    vorstellen.
                           Titelfoto: sdecoret – stock.adobe.com
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Kolumne                                                       Mittelstand und Unternehmensförderung
Digitalisierung: We do digital!                         1
                                                              Business Angels: Kapital und Know-how für innovative
                                                              junge Unternehmen                                          40

Standortpolitik                                               Businessplanwettbewerb 1,2,3, GO: Workshops und
                                                              überregionale Veranstaltungen                              41
Wirtschaftspolitik: Neues aus Berlin und Brüssel        4
                                                              Kommunikation: Die neue Macht der Mitarbeiter              45
Konjunktur: Saarwirtschaft mit Schwung

                                                                                                                               Saarwirtschaft 02/2018
ins neue Jahr gestartet6

Dieseldiskussion: Saarwirtschaft und Politik stellen
sich hinter den Diesel8
                                                              International

Gewerbesteuer: IHK mahnt Trendumkehr bei der                  Deutsche Messen 2017: Mehr Aussteller und Standfläche 46
Gewerbesteuer an10
                                                              News: Aktuelle Meldungen des Enterprise Europe Network
Demografischer Wandel: Altersstruktur im Saarland

                                                                                                                               Inhalt
ungünstiger als im Bund18                                    47

Wirtschaftsjunioren Saarland                                  Unternehmen und Personen

Auftakt: Wirtschaftsjunioren Saarland starten                 Ausbau: CTC advanced GmbH baut Standort aus                48
mit Neujahrsempfang in die Juniorenarbeit 201824
                                                              Zukunftskonzept: ItN Nanovation AG stellt sich neu auf     49
Digitalisierung: Junge Wirtschaft ist Vorreiter
bei der Digitalisierung25
                                                              Kooperation: Dillinger und Saar-Uni setzen Kooperation fort
                                                              52

Aus- und Weiterbildung                                        Stiftung: Klaus Faber Stiftung spendet 1 Million Euro für
                                                              Zentrum für Hornhauterkrankungen mit Integration der
17. Aktionstag Weiterbildung:
                                                              LIONS-Hornhautbank53
Gesund und motiviert die Karriere meistern!            26

IHK – die Weiterbildung                                28    Namen und Nachrichten57

                                                              Dienstjubiläen58

Recht

Die neue Datenschutzgrundverordnung:                          Kultur Szene
Was gibt es noch zu tun?                               30
                                                              Weltkulturerbe Völklinger Hütte: Inka-Ausstellung
Versicherungen: Neue Regeln für Versicherungsvermittler 32
                                                              bis 8. April verlängert                                    59

                                                              Ausstellung: Pae White noch bis 18. März
Bekanntmachungen
                                                              in der Modernen Galerie                                    59

Besondere Rechtsvorschriften für die IHK-Fortbildungs­        Max Ophüls Festival 2018: „Landrauschen“ räumt ab          60
prüfung zum/zur Fachwirt im Gastgewerbe/Fachwirtin
im Gastgewerbe33                                             Kulturkalender62
Amtliche Bekanntmachung/IHK-Vollversammung35

                                                              Im Blickpunkt
IHK-Service
                                                              Arbeit im Wandel: Von Träumen und Realitäten               63
Recyclingbörse36

Existenzgründungsbörse37
                                                              Letzte Seite
Kooperationen38

Für Ihren Terminkalender                               39    Impressum                                                  64
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                         Neues aus Berlin
                         und Brüssel
Saarwirtschaft 02/2018

                         Zum 12. Mal bundesbeste Azubis geehrt
Standortpolitik

                         Nationale Bundesbestenfeier in Berlin.                                                                    Foto: DHIK/Schicke/Ebner

                         Berlin. Auf der 12. Nationalen Besten-      men.“ Damit die duale Ausbildung stark deutschen dualen Ausbildung hervor.
                         ehrung in Berlin haben DIHK-Präsident       bleibt, müssen beide Partner – Unter- „Wir tun alles, dass einige Mitgliedsstaa-
                         Eric Schweitzer und EU-Kommissar Gün-       nehmen und Berufsschule – stark blei- ten Europas anknüpfen an die Kultur
                         ther Oettinger die herausragenden Leis-     ben (Siehe auch Seite 16).              dualer Ausbildung. Ich bin davon über-
                         tungen der besten Azubis Deutschlands       Der DIHK-Präsident sprach sich für mehr zeugt, dass es auch in Zukunft die beste
                         gewürdigt. Schweitzer riet Bund und         Kooperationen aus: „Die duale Ausbil- Grundlage für Erfolg in Wirtschaft und
                         Ländern, in Bildungsfragen noch stärker     dung ist ein Modell, das inzwischen Arbeitswelt bleibt, wenn man Theorie
                         zusammenzuarbeiten als bisher. „An          weltweit große Zustimmung erfährt. und Praxis vereint und wenn die öffent-
                         unseren Schulen ist der Investitionsbe-     Wir wollen, dass diese Vorzüge auch liche Hand einerseits und die Wirtschaft
                         darf so hoch, dass ihn die Bundesländer     anderen Ländern zugutekommen und andererseits für diese Ausbildung ver-
                         alleine nicht schultern können“, mahnte     setzen auf mehr gemeinsame Projekte antwortlich sind“, betonte er.
                         der DIHK-Präsident. „Bund und Länder        in Europa und darüber hinaus.“
                         sollten vor allem die lange Zeit vernach-   Auch EU-Kommissar Günther Oettinger                          b Ansprechpartner:
                         lässigten Berufsschulen in den Blick neh-   hob in seiner Festrede die Qualität der              kiss.markus@dihk.de

                         WTO startet Helpdesk für kleine und mittlere Unternehmen

                         Brüssel. Die WTO hat zusammen mit           Durchblick im Regelungsdschungel er-      Messedaten und -orte hinzukommen.
                         dem International Trade Centre (ITC)        möglichen. International tätige Unter-    Schließlich können Unternehmen über
                         und United Nations Conference on Tra-       nehmen, die potentielle Exportmärkte      ein E-Mail-Nachrichtensystem in Echt-
                         de and Development (UNCTAD) auf             suchen, können durch den Helpdesk         zeit maßgeschneiderte Informationen
                         Drängen der IHK-Organisation einen          gebündelt relevante Informationen zu      über für sie relevante Märkte und Pro-
                         Trade-Helpdesk initiiert. Er soll kleine    folgenden Themen abrufen: Zölle und       dukte abfragen. Der Trade Helpdesk soll
                         und mittlere Unternehmen dabei unter-       Steuern, Gesundheits- und Sicherheits-    bis 2020 voll funktionsfähig sein.
                         stützen, sich über internationale Han-      standards, Complianceverfahren, Details
                         delsregeln zu informieren. Der kosten-      über Export- und Importverfahren wie
                         lose One-Stop-Shop, der sich derzeit        Vorversand-Formalitäten, aktuelle Han-
                         noch in der Beta-Phase befindet, soll       delsströme und Freihandelsabkommen.
                         insbesondere kleinen und mittelständi-      Später sollen Geschäftsinformationen                        b Ansprechpartner:
                         schen Unternehmen einen schnelleren         etwa für Käufer- und Verkäufer sowie                  kober.klemens@dihk.de
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Mittelstand ist jetzt Thema der WTO-Verhandlungen

Brüssel. Ein Lichtblick der 11. Minister-   hat die Debatte mit einem Ideenpapier      wachsendes Interesse, wie die Erklärung
konferenz der Welthandelsorganisation       für eine mittelstandsfreundliche WTO       von 87 WTO-Mitgliedern für ein infor-
WTO in Buenos Aires ist die Erklärung       sowie einem Forderungspapier des           melles Arbeitsprogramm für KMUs zeigt.
vieler WTO-Mitglieder, mittelständische     europäischen Dachverbands Eurocham-        Die WTO in Genf wird nun eine infor-
Unternehmen stärker in globale Wert-        bres maßgeblich vorangetrieben. Auch       melle KMU-Arbeitsgruppestarten. Der
schöpfungsketten einzubinden. Dies          die Internationale Handelskammer ICC       DIHK wird sich hier weiter einbringen.
hatte die EU auf Initiative des DIHK        hat die DIHK- Forderungen in ihre
sowie weitere Teile der europäischen        Erklärung aufgenommen. Hierfür gibt                          b Ansprechpartner:

                                                                                                                                         Saarwirtschaft 02/2018
Wirtschaft vorangetrieben. Der DIHK         es in der WTO-Mitgliedschaft ein stetig                kober.klemens@dihk.de

Europäische Handelskammern machen Druck auf Brexit-Verhandlungen

Brüssel. Der DIHK setzt sich gemeinsam      wichtigen Themen angegangen werden.        Wert von 344 Milliarden Euro wurden
mit sechs weiteren europäischen Indus-      Dazu gehören künftige Zollverfahren,       im letzten Jahr zwischen Großbritanni-

                                                                                                                                         Standortpolitik
trie - und Handelskammerorganisa-           das Ausmaß der Rechtsangleichung zwi-      en und den Ländern Deutschland, Irland,
tionen für eine Beschleunigung der          schen dem Vereinigten Königreich und       Frankreich, Belgien, Niederlande und
Brexit-Verhandlungen ein. Mit Nach-         der EU sowie die gegenseitige Anerken-     Dänemark gehandelt: Das macht 70
druck fordern die Kammern in einer ge-      nung von Normen- und Sicherheits-          Prozent des Handels zwischen der EU
meinsamen Erklärung, Lösungen für die       kontrollbehörden. Die gemeinsame           und UK aus.
künftigen Handelsbeziehungen zwi-           Erklärung der sieben Kammern macht
schen der EU und Großbritannien (UK)        deutlich: Die Länder, die Großbritannien
zu finden. Mit dem Beginn der zweiten       am nächsten sind, haben die größten                         b Ansprechpartner:
Phase können nun die für die Wirtschaft     Auswirkungen zu befürchten. Waren im                dubbert.matthias@dihk.de

US-Steuerreform: DIHK machte sich für deutsche Unternehmen stark

Berlin. Die US-Steuerreform hat welt-       für deutsche Unternehmen wichtigen         deutsche Steuerrecht zu modernisieren
weit große Wellen geschlagen. Das ame-      Warenexporte in die USA nicht, wie         und die Steuerbelastung auf ein inter-
rikanische Steuersystem wurde nach          ursprünglich vorgesehen, mit einer         national wettbewerbsfähiges Niveau zu
30 Jahren grundlegend überholt und          Importsteuer belastet werden. Ein Wer-     senken.
der Steuersatz für Unternehmen von 35       mutstropfen bleibt: Deutsche Unterneh-
Prozent auf 21 Prozent gesenkt. Dabei       men müssen in Zukunft mit US-Firmen
konnte der DIHK durch verschiedene          konkurrieren, die mit niedrigeren Steu-
Stellungnahmen und Gespräche mit            erkosten kalkulieren können. Daher hat                        b Ansprechpartner:
dem US-Kongress erreichen, dass die         der DIHK an die Politik appelliert, das                     vogt.guido@dihk.de

DIHK bringt sich in Debatte um die Zukunft Europas ein

Berlin/Brüssel. Die IHK-Organisation hat
sich mit einem Positionspapier mit dem
Titel „Europas Zukunft mitgestalten“ in
die Debatte um die Zukunft Europas
eingebracht. Der DIHK-Vorstand hat
das Papier im November einstimmig
beschlossen. In der am 6. Dezember ver-
öffentlichten Position der Europäischen
Kommission zur Vertiefung der Wirt-
schafts- und Währungsunion finden sich
einige Vorschläge der IHK-Organisation
wieder, zum Beispiel zur Weiterentwick-
lung des Europäischen Stabilitätsmecha-
nismus zu einem Europäischen Wäh-
rungsfonds. Verschiedene hochrangige
Vertreter aus den EU-Institutionen
hoben das Positionspapier als einen kon-
struktiven Beitrag zu den anstehenden
Verhandlungen auf EU-Ebene hervor.

                  b Ansprechpartner:
         gosau.christopher@dihk.de                                                                    Foto: Thinkstock by Getty Images
We do digital! 02/18 - PressMatrix
6

                         Saarwirtschaft mit Schwung
                         ins neue Jahr gestartet
Saarwirtschaft 02/2018

                         Export bleibt Konjunkturmotor
Standortpolitik

                         Die Saarwirtschaft ist mit viel Schwung                           IHK-Lageindikator stieg um 3,5 Punkte                   zungen in Teilen der Saarindustrie
                         ins neue Jahr gestartet. Das signalisieren                        auf nunmehr 52,8 Zähler und erreichte                   haben hierzu beigetragen. Aufwärts
                         die Meldungen der Unternehmen zu                                  damit ein neues Rekordniveau. Vor al-                   gerichtet bleiben auch die Aussichten
                         ihrer aktuellen Geschäf tslage. Der                               lem nochmals verbesserte Lageeinschät-                  für die kommenden sechs Monate. Der
                                                                                                                                                   IHK-Er war tungsindikator gab zwar
                                                                                                                                                   leicht um 0,4 Punkte nach. Mit 5,2 Zäh-
                                                                                                                                                   lern liegt er aber weiterhin deutlich
                                                     Saarindustrie: Gute Auftragslage,
                                                                                                                                                   über der Nulllinie. „Die Konjunktur hat
                                                    Umsatzentwicklung auf Bundesniveau                                                             zuletzt an Dynamik gewonnen und
                                   Veränderungen Januar bis November 2017 zum Vorjahreszeitraum in v.H.                                            dürfte auch im weiteren Jahresverlauf
                                                                                                                                                   aufwärts gerichtet bleiben. Die wesent-
                          14                                                                                                                       lichen Impulse kommen aus dem Aus-
                                              Umsätze                        Auftragseingang                          Beschäftigung
                                                                                                                                                   land. Alle für die Saarindustrie relevan-
                          12
                                                                                                                                                   ten Absatzmärkte befinden sich derzeit
                          10                                                                                                                       im Aufschwung. Der Export bleibt des-
                                                                                                                                                   halb auch in den kommenden Monaten
                            8                                                                                                                      die treibende Kraft der Saarkonjunktur.
                                                                              11,7                                                                 Positiv wirken sich zudem die anziehen-
                            6                                                                                                                      de Investitionsnachfrage in Deutschland
                                                                                                                                                   und die gute Lage auf dem Arbeits-
                            4
                                          7,1            5,8                                  6,7                                                  markt aus. Vor diesem Hintergrund
                            2                                                                                                                      erwarten wir für das gerade begon­-
                                                                                                                                     1,6           nene Jahr 2018 ein Saarwachstum von
                            0                                                                                        -0,8                          rund 1,5 Prozent.“ So kommentierte
                                                                                                                                                   IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klin-
                           -2                                                                                                                      gen die Ergebnisse der Januar-Umfrage
                                     Saar                       Bund                    Quelle: Statistisches Amt Saarland, Grafik: IHK Saarland
                                                                                                                                                   der IHK Saarland, an der sich rund 300
                                                                                                                                                   Unternehmen mit gut 120.000 Beschäf-
                                                                                                                                                   tigten beteiligten.
                                                               IHK-Konjunkturindikatoren                                                           Insgesamt bewerten derzeit 56 Prozent
                                                            im Vergleich die Jahre 2012 bis 2017                                                   der befragten Unternehmen ihre Ge-
                                                                                                                                                   schäftslage mit gut, 40 Prozent mit be-
                          50                                                                                                                       friedigend und nur vier Prozent mit
                                                                                                                                                   schlecht. Weiterhin sehr dynamisch lau-
                          40                                                                                                                       fen die Geschäfte in der Medizin- und
                                                                                                                                                   Regeltechnik sowie im Fahrzeugbau, der
                          30                                                                                                                       von der starken und nochmals verbes-
                                                                                                                                                   serten Position deutscher Hersteller auf
                          20                                                                                                                       dem Weltmarkt profitiert. Etwas verhal-
                                                                                                                                                   tener, aber dennoch gut, ist die Lage im
                                                                                                                                                   Ernährungsgewerbe, im Maschinenbau,
                          10
                                                                                                                                                   bei den Herstellern von Metallwaren, im
                                                                                                                                                   Stahlbau sowie in der Keramikindustrie.
                           0
                                                                                                                                                   Überwiegend zufriedenstellend laufen
                                                                                                                                                   die Geschäfte in der Elektroindustrie,
                          -10                                                                                                                      der Stahlindustrie, der Bauwirtschaft
                                2012              2013              2014               2015               2016                2017          2018
                                                                                                                                                   sowie der Gummi- und Kunststoffindus-
                                    Geschäftslage              Geschäftserwartungen                                                                trie.
                                Die IHK-Konjunkturindikatoren werden als Saldo der positiven bzw. negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen
                                                                                                                                                   Im Dienstleistungssektor berichten rund
                                ermittelt. Sie können Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen. Ein Wert von Null gibt an, dass sich die     96 Prozent der befragten Unternehmen
                                positiven und negativen Antworten genau die Waage halten                            Quelle, Grafik: IHK Saarland
                                                                                                                                                   über gute oder befriedigende Geschäf-
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                                                                                                           Foto: Erwin Wodicka/Bilderbox.com

te. Ausgesprochen gut laufen die Ge-
                                                                     Geschäftslage nach Branchen
schäfte im Transportgewerbe und in der                                           Trends in Prozent
IT-Branche. Beide Branchen profitieren
von der kraftvollen Industriekonjunktur.
In der Hotellerie und Gastronomie, im                            28,2%
                                                                                  40,2%            35,3%
Handel und in der Kreditwirtschaft ist
die Lage eher befriedigend.                     62,9%                                                                 55,9%

Auf robustem Wachstumskurs
durchs Jahr                                                      69,3%
                                                                                  53,9%            64,7%
Insgesamt signalisieren die Meldungen                                                                                 41,8%
                                                33,2%
der Unternehmen, dass die Saarwirt-
schaft weiter auf Wachstumskurs bleibt.          3,9%             2,5%             5,9%                                2,3%
Acht Prozent der Betriebe rechnen mit         Verarb.          Bau              Handel           Finanzdienst-     unternehmensnahe
besseren, 89 Prozent mit gleichblei-          Gewerbe                                            leistungen        Dienstleistungen
benden und nur drei Prozent mit            Trend*:
schlechteren Geschäften. Mehr Besser-
als Schlechtermeldungen kommen vor
allem aus der Elektroindustrie, dem Er-        * Veränderung der Salden gegenüber dem Vormonat:
nährungsgewerbe, der Keramikindust-              um mehr als 5 Punkte            zwischen -2,5 und -5 Punkte            gut
rie, der Gummi- und Kunststoffindustrie          zwischen 2,5 und 5 Punkte       um weniger als -5 Punkte               befriedigend
sowie von den unternehmensnahen                  zwischen 2,5 und -2, Punkte                                            schlecht
Dienstleistern. Klingen: „Die Konjunk-                                                                             Quelle, Grafik: IHK Saarland
turampeln stehen weiter auf grün. Eine
Wachstumsdelle, wie Mitte des vergan-
genen Jahres aufgrund der schwächeln-
den Weltkonjunktur, ist derzeit nicht                   Erwartete Geschäftsentwicklung insgesamt
auszumachen. Entscheidend ist jetzt,
dass in Berlin rasch eine neue Bundesre-
gierung gebildet wird, welche die
Unternehmen bei der Bewältigung der
kommenden Herausforderungen wie                                                                                  2,9 % schlechter
Digitalisierung und Fachkräftesicherung                                                                          8,2 % besser
unterstützt.“                     b SaWi
                                                                                                                 88,9 % gleich

                                                                                                                   Quelle, Grafik: IHK Saarland
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Saarwirtschaft 02/2018

                         Im Podium diskutierten miteinander (v.l.): Prof. Dr.-Ing. Thomas Heinze, htw saar, Staatssekretär Jürgen Barke, Dr. Alexander Heintzel, Moderator: Georg Maringer, Geschäfts-
                         führer der FITT gGmbH, Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Tilmann, htw saar, und Ass. jur. Joachim Malter, Hauptgeschäftsführer der ME Saar.

                         Saarwirtschaft und Politik stellen sich hinter Diesel
                         Messungen des IAP ergeben Unterschreitung der Grenzwerte –
                         Sachlichkeit in der Diskussion angemahnt
                         Von Udo Rau

                         Im Rahmen ihrer gemeinsam mit der                         Messungen des IAP wurde eine Unter-                        dest so lange, bis mit regenerativer
                         htw saar durchgeführten Informations-                     schreitung der geforderten Grenzwerte                      Energie angetriebenen Fahrzeugen der
                         veranstaltung „Besser als sein Ruf – der                  um rund 2/3 nachgewiesen.                                  Markthochlauf gelingt. Andernfalls las-
                         Diesel“ am 10. Januar in der IHK Saar-                    „Die Diskussion um Fahrverbote hat dem                     sen sich die ambitionierten Klimaschutz-
                         land haben IHK, automotive.saarland,                      Diesel nachhaltig geschadet und zahl-                      ziele in Deutschland und Europa nicht
                         ME Saar und Politik dazu aufgerufen,                      reiche Autofahrer verunsichert. Sie bringt                 erreichen.“
                         die abwertende, in Teilen einseitig                       damit ein Vorzeigeobjekt deutscher In-                     Joachim Malter, Hauptgeschäftsführer
                         geführte öffentliche Diskussion um                        genieurskunst in Verruf, an dem gerade                     von ME Saar: „Ich bin enttäuscht – um
                         den Dieselmotor zu versachlichen. Diese                   im Saarland viele Arbeitsplätze hängen“,                   nicht zu sagen: entsetzt – darüber, wie
                         stehe in deutlichem Widerspruch zu                        so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino                      unvernünftig wir hier Politik machen und
                         dessen Vorteilen, Leistungsfähigkeit und                  Klingen in seiner Begrüßung.                               Zukunftsentscheidungen treffen. Wir
                         Ausgereiftheit.                                           Er übte scharfe Kritik an der Deutschen                    lassen es zu, dass Interessengruppen die
                         Vor diesem Hintergrund hat eine                           Umwelthilfe (DUH): „Die vor allem von                      Verfehlungen eines einzelnen Herstellers
                         Forschungsgruppe von Prof. Dr. Thomas                     der DUH entfachte Stimmungsmache                           dazu nutzen, eine höchst sinnvolle Tech-
                         Heinze des Instituts Automotive Power-                    gegen den Diesel ist eine schwere Hypo-                    nologie mit einer tollen Entwicklung zu
                         train an der htw saar (IAP) ein BMW-                      thek im Kampf gegen den Klimaschutz.                       einem sehr umweltfreundlichen Produkt,
                         Dieselfahrzeug auf saarländischen                         Denn ein moderner Diesel stößt rund                        insgesamt in Zweifel zu ziehen. Das
                         Straßen getestet und die Ergebnisse bei                   15 Prozent weniger CO2 aus als ein Ben-                    ist irrational. Aufklärung tut not. Dazu
                         der Veranstaltung präsentiert: Bei den                    ziner. Deshalb brauchen wir ihn zumin-                     wollen wir beitragen. Moderne Diesel

                         IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen (am Rednerpult) verlieh in seiner Einführungsrede der Hoffnung Ausdruck, dass die Veranstaltung zur Versachlichung der Diskussion
                         um den Diesel beitrage.                                                                                                                                Fotos: Becker&Bredel
sind sehr sauber und zukunftsträchtig.“       Die Fahrzeugindustrie habe in den ver-                                             9
Jürgen Barke, Staatssekretär im Ministe-      gangenen Jahren eine Entstickungstech-
rium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und      nologie, bestehend aus DeNOx, also
Verkehr: „Die saarländische Automobil-        Abgasrückführung, NOx-Speicherkat
und Zulieferindustrie besitzt das Poten-      und SCR –, selektive katalytische Reduk-
zial, neue Produkt- und Marktchancen          tion – zur Serienreife gebracht. Heinze:
wahrzunehmen. So sind gerade die              „Die macht den Diesel wieder zukunfts-
Unternehmen gefordert, verbindlich            fähig und damit können NOx-Grenzwer-
den Schadstoffausstoß von Dieselfahr-         te bereits heute und auch künftig im
zeugen zu mindern und ihre Anstren-           realen Fahrbetrieb auf der Straße einge-
gungen im Bereich alternativer An-            halten werden.“ Für den Hersteller be-
triebstechniken zu verstärken. Jedoch         liefen sich die Kosten für das moderne

                                                                                                                           Saarwirtschaft 02/2018
muss der automobile Strukturwandel            Abgasreinigungssystem noch auf etwa
von allen Beteiligten gemeinsam gestal-       1.500 Euro, so Heinze, wobei mit stei-
tet werden – gerade im Interesse der          gender Stückzahl der Preis sinke. Auch
rund 44.000 Beschäftigten der saarlän-        für weniger teure Fahrzeuge als den ge-
                                                                                          Prof. Dr. Thomas Heinze
dischen Automobilindustrie.“                  testeten 5er-BMW würden eines Tages,
Prof. Thomas Heinze, Leiter des Instituts     weil weniger aufwändig, solche Ab-
Automotive Powertrain (IAP) an der            gasreinigungssysteme für Diesel-Pkw
Hochschule für Technik und Wirtschaft         bezahlbar sein.

                                                                                                                           Standortpolitik
(HT W) des Saarlandes, belegte mit            Dr. Pascal Strobel, Leiter Netzwerk auto-
seinem Team und Testfahrten im Saar-          motive.saarland: „Die Messungen der
land zwischen Saarbrücken, Überherrn          htw sind ein deutlicher Nachweis, dass
und Rehlingen, dass modernste Abgas-          für den höheren Stickoxidausstoß bei
reinigungstechnologie in einem Diesel-        Dieselmotoren im Vergleich zu Benzin-
fahrzeug schon heute die gesetzlichen         motoren eine technisch tragfähige
Grenzwerte um rund zwei Drittel unter-        Lösung gefunden wurde. Die geforder-
schreite. Zudem hatten die HTW-For-           ten Grenzwer te werden im realen
scher ihre Testfahrten nicht bei „Stan-       Straßenverkehr deutlich unterschritten
dardwetter“ gemacht, sondern vor              – und das trotz winterlicher Rahmen-
Weihnachten 2017 bei kühlen fünf Grad         b e dingung en. Ent sp re chend d em
Celsius. Alte Euro-5-Diesel, so Heinze,       aktuellen Stand der Technik ist die
erfüllen diese Grenzwerte natürlich           Dieseltechnologie für Vielfahrer nach
nicht. Hier stehe die Nachrüstung des         wie vor die beste Wahl im Hinblick auf
                                                                                          Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Tilmann
Abgasstrangs im Raum.                         gute Verbrauchs und Emissionswerte.“
Die saarländische Forschergruppe hatte        Die Veranstalter sind sich einig, dass
für die Testfahrten einen aktuell gebau-      wir den Diesel als Übergangstechnolo-
ten Fünfer-BMW 520d (G30 und EU6c),           gie in die automobile Zukunft brauchen
ein Fahrzeug der gehobenen Klasse,            werden. Das gilt insbesondere auch für
zur Verfügung. Getestet wurden im             den automobilen Strukturwandel im
RDE-Verfahren (Real Driving Emissions).       Autoland Saarland.

  Hintergrund

  Im Saarland arbeiten 44.000 Beschäf-        – bei mehr Zulieferung für Benzinmo-        Dr. Alexander Heintzel
  tigte rund um die Produktion von            toren in der Auftragsliste, entsteht
  Fahrzeugen. Mit 22.000 ist davon rund       mitunter eine Umsatzsteigerung. Stär-
  die Hälfte im Bereich Verbrennungs-         ker betroffen seien Produktionsstät-
  motor aktiv. Die Zulieferer im Saarland     ten, die sich sehr auf die Produktion
  liefern dabei Motorblöcke, Kurbelwel-       von Komponenten für Dieselmotoren
  len, Motorenelemente, Getriebe und          spezialisiert hätten wie etwa Bosch
  Abgasanlagen – Komponenten, die             in Homburg. Strobel: „Zu berücksich-
  sowohl in Benzin- als auch in Die-          tigen ist dabei allerdings, dass diese
  sel-Fahrzeugen zum Einsatz kommen,          Unternehmen oft nicht nur für PKW-,
  so Dr. Pascal Strobel, Leiter des Netz-     sondern auch für LKW-Motoren Zu-
  werks automotive.saarland. Entschei-        lieferer sind. Der LKW Bereich ist von
  dend für die Betroffenheit der Unter-       dem Marktverlust von Dieselmotoren
  n e h m e n s ei die Ve r teilu n g d e r   nicht betroffen und erfährt derzeit
  Kundenaufträge. Gestalten sich diese        sogar einen Aufschwung. Das fängt
  mehrheitlich im Bereich PKW-Diesel-         die Verluste im PKW-Geschäft mitun-
  motoren, entsteht derzeit ein Verlust       ter auf.“                          b ur

                                                                                          Georg Maringer
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                         IHK mahnt Trendumkehr bei der Gewerbesteuer an
                         Mehrbelastung der saarländischen Unternehmen steigt auf 50 Millionen Euro

                         Die IHK appelliert an die saarländischen     belastet deren Wettbewerbsfähigkeit.        nung von Mieten, Pachten und weiteren
                         Kommunen, bei der Gewerbesteuer              Die Kommunen sind deshalb gut bera-         Kosten werden Händler auch in ertrags-
                         einen Schritt kürzer zu treten. Hinter-      ten, zur Linderung ihrer Finanznöte         schwachen Jahren zur Kasse gebeten.
                         grund ist, dass im Jahr 2016 (neuere Zah-    verstärkt auf jene Einnahmequellen zu-      Klingen: „Diese Hinzurechnungen über-
Saarwirtschaft 02/2018

                         len liegen noch nicht vor) im Saarland 22    rückzugreifen, die im Saarland nur          fordern vor allem familiengeführte
                         Kommunen ihre Gewerbesteuerhebe-             ­unterdurchschnittlich fließen – etwa die   Geschäfte. Hier muss die Politik im Bund
                         sätze erhöht haben. Der durchschnitt­         Grundsteuer B. Das ist im Übrigen auch     im Interesse vitaler Innenstädte und
                         liche Hebesatz stieg dadurch binnen           eine der zentralen Aussagen im Gutach-     Ortskerne tätig werden und im Zuge
                         Jahresfrist um 12 Prozentpunkte auf 434       ten von Professor Junkernheinrich“, so     einer grundlegenden Reform der Ge-
                         Prozent. Er liegt damit 66 Prozentpunk-       IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino         werbesteuer diese Regelung streichen.
                         te über dem Bundesschnitt. Unter den          Klingen.                                   Doch unabhängig davon ist eine solche
                         Flächenländern hat nur Nordrhein-­                                                       Reform auch angesichts der gerade
Standortpolitik

                         Westfalen mit 452 Prozent einen noch         Industrie und Handel besonders              verabschiedeten US-Steuerreform erfor-
                         höheren Hebesatz. Die Spanne der             betroffen                                   derlich, um die internationale Wett­
                         Hebesatzanhebungen reicht von fünf                                                       bewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft
                         bis 40 Prozentpunkte.                        Die IHK weist darauf hin, dass die Ge-      sicherzustellen“.
                         Besonders kräftig langen die Kommu-          werbesteuer vor allem kleine und mitt-
                         nen in Homburg, Merchweiler, Nalbach,        lere Unternehmen trifft, während sich       Standortnachteile zügig
                         Ottweiler, Rehlingen-Siersburg, Schwal-      Großunternehmen über Ertragsverlage-        abbauen!
                         bach, Spiesen-Elversberg und Saarbrü-        rungen in außersaarländische Standorte
                         cken zu. In der Landeshauptstadt be-         der überhöhten Besteuerung entziehen        Mit Blick auf die Standortattraktivität im
                         trägt der Hebesatz inzwischen 490            können. Den im Saarland ansässigen          Ganzen kommt aus Sicht der IHK noch
                         Prozent. Sie liegt damit in der Spitzen-     Unternehmen werden dadurch Mittel           erschwerend hinzu, dass das Saarland
                         gruppe der deutschen Städte gleicher         entzogen, die sie angesichts der zuneh-     mit 6,5 Prozent auch noch die höchste
                         Größenordnung und gemeinsam mit              menden Digitalisierung und der bevor-       Grunderwerbsteuer in Deutschland hat.
                         München an der Spitze aller Landes-          stehenden Umbrüche im Fahrzeugbau           Zudem liegen weitere Gebühren um ein
                         hauptstädte. Insgesamt erhöht sich           dringend brauchen. Zu diesem Ergebnis       Vielfaches höher als im Rest der Repub-
                         durch die Anhebung der Hebesätze die         kommt auch die „Zukunftsstudie Auto-        lik. Hierzu zählen etwa im Umwelt­
                         jährliche Mehrbelastung der Saar-Unter-      land Saarland“, die insbesondere in den     bereich der Wassercent oder die pau-
                         nehmen gegenüber der bundesdeut-             hohen Gewerbesteuerhebesätzen einen         schalen Kosten für wiederkehrende
                         schen Wirtschaft um knapp acht Millio-       erheblichen Standortnachteil sieht. Die     Umweltinspektionen. Andere Bundes-
                         nen Euro auf nunmehr 50 ­M illionen          IHK teilt diese Auffassung: „Von den        länder verzichten ganz auf diese Gebüh-
                         Euro. Etwa die Hälfte dieser Sonderlast      rund 270 Zulieferern im Fahrzeugbau         ren. „Wir appellieren deshalb an die
                         entfällt auf die Unternehmen im Regio-       sind über 90 Prozent mittelständisch        Landesregierung, diese Standortnach-
                         nalverband Saarbrücken.                      geprägt. Die hohen Hebesätze und die        teile zügig abzubauen. Andernfalls lau-
                         „Wir brauchen rasch eine Trendumkehr         damit verbundenen Kosten sind eine          fen wir Gefahr, unsere sonstigen Stand-
                         bei der Gewerbesteuer. Denn sie scha-        schwere Hypothek für die Bewältigung        ortvorteile nicht ausspielen zu können
                         det dem Wirtschaftsstandort Saarland         des automobilen Strukturwandels“, so        und den dringend notwendigen Auf-
                         gleich in mehrfacher Hinsicht: Sie verrin-   Klingen.                                    holprozess beim Wirtschaftswachstum
                         gert die Chancen auf Ansiedlungen neu-       Auch der Handel ist von den hohen           nicht zu schaffen“, so Klingen. b SaWi
                         er Betriebe, schwächt die Investitions-      Gewerbesteuerhebesätzen besonders
                         kraft bestehender Unternehmen und            betroffen. Denn durch die Hinzurech-

                           IHK-Vollversammlung:
                           Ersatzwahl in der Wahlgruppe „Keramik,
                           sonstige Ge- und Verbrauchsgüter-Industrie“ notwendig

                           Die Vollversammlung hat nach § 15          sen. Katja Weinstock, Senior Director/      den, der nachrücken kann. Die Wahl
                           Abs. 1 Satz 7 die Durchführung einer       Head of Corporate Human Resources,          wird von den Mitgliedern der Vollver-
                           mittelbaren Ersatzwahl in der Wahl-        Villeroy & Boch AG, Saaruferstraße,         sammlung, die als Wahlmänner han-
                           gruppe „Keramik, sonstige Ge- und          66693 Mettlach, hat ihr Amt niederge-       deln, in der nächsten Sitzung der Voll-
                           Verbrauchsgüter-Industrie“ beschlos-       legt. Es ist kein Bewerber mehr vorhan-     versammlung durchgeführt.      b SaWi
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                         Innovationsforum Stahl 4.0. gestartet
                         Das vom Bundesministerium für Bildung
                         und Forschung geförderte Innovations-
                         forum Stahl 4.0 wurde am 25. Januar mit
                         einer Kick-Off-Veranstaltung in der IHK
                         Saarland gestartet. Das Innovationsfo-
                         rum bringt Akteure aus Wirtschaft, For-
                         schung und Politik zusammen. Ziele sind
Saarwirtschaft 02/2018

                         der fokussierte Austausch im Kontext
                         Stahl und Industrie 4.0 und die Etablie-
                         rung eines langfristigen Innovations-
                         netzwerks sowie die Entwicklung neuer
                         Produkt- und Geschäftsfelder. Hand-
                         lungsfelder sind Produktion und Verar-
                         beitung, Künstliche Intelligenz und Big
                         Data, Sensorik und Aktorik sowie Werk-
Standortpolitik

                         stoffe.
                         Das geografische Zentrum des Forums
                         liegt im Saarland, wobei sich Akteure
                         aus ganz Deutschland und den Nachbar-      Dr. Jörg Rupp                                   Prof. Dr. Philipp Slusallek

                         ländern daran beteiligen können. Durch
                         die Arbeiten im Rahmen des über neun       dischen Stahlindustrie beitragen. Ich           tionsforum Stahl 4.0 werden erstmalig
                         Monate angelegten Projekts wird das        erhoffe mir vom Innovationsforum viele          Akteure der Stahlindustrie, Zulieferer
                         Profil des Saarlands als innovativer In-   produktive Ideen.“, so Barke.                   und Forschungseinrichtungen zusam-
                         dustrie- und Stahlstandort gestärkt.       Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hei-          men gebracht, um gezielt gemeinsam
                         Weiterhin wird die Grundlage für die       no Klingen hob in seiner Rede die Be-           offene Potentiale des Themenfelds In-
                         Entwicklung neuer Produkte und Tech-       deutung des Austauschs der einzelnen            dustrie 4.0 im Kontext Stahl zu erschlie-
                         nologien gelegt und langfristig die        Akteure im Rahmen des Innovationsfo-            ßen. Unsere Region nimmt damit bun-
                         Wettbewerbsfähigkeit der Region und        rums Stahl 4.0 hervor. „Die Produktion          de s weit eine Vorreiterrolle ein.“,
                         ihrer Akteure gestärkt. Die Stahlindus-    und Verarbeitung von Stahl ist heutzu-          erklärte der Geschäftsführer der DORU-
                         trie hat im Saarland eine besondere Be-    tage Hightech. Und dies mit gutem               CON – DR. RUPP CONSULTING GmbH Dr.
                         deutung: Rund 22.000 Arbeitsplätze         Grund: Denn Stahl ist einer der wichtigs-       Jörg Rupp.
                         hängen im Saarland direkt und indirekt     ten Werkstoffe überhaupt und wird               Im Rahmen der Kick-Off-Veranstaltung
                         von der Stahlindustrie ab. Ihr Anteil am   künftig noch wichtiger. Deshalb ist es          hielt Prof. Dr. Philipp Slusallek vom Deut-
                         Umsatz der gesamten Saarindustrie lag      sehr zu begrüßen, dass im Innovations-          schen Forschungszentrum für Künstliche
                         in den letzten Jahren bei knapp 20 Pro-    forum Stahl 4.0 Stahlhersteller mit klei-       Intelligenz einen Fachvortrag zu Indust-
                         zent.                                      nen innovativen Unternehmen sowie               rie 4.0 und Künstlicher Intelligenz und
                         Schirmherrin des Innovationsforums ist     Vertretern der Wissenschaft und der             zeigte den rund 80 Anwesenden Ansatz-
                         Wirtschaftsministerin Frau Anke Rehlin-    Beratungsszene zusammenfinden, um               punkte für potentielle Innovationen in
                         ger, die bei der Kick off-Veranstaltung    sich für die Herausforderungen der Zu-          der Stahlindustrie auf, die zusammen mit
                         von Staatssekretär Jürgen Barke vertre-    kunft zu wappnen.“, so Klingen.                 vielen weiteren Ideen in den kommen-
                         ten wurde. „Die Stahlindustrie sorgt als   Ein besonderer Fokus des Innovationsfo-         den Monaten im Rahmen von Wortshops
                         Schlüsselbranche für Wertschöpfung,        rums liegt auf der Beteiligung mittel-          vertieft werden. Den Höhepunkt des
                         Beschäftigung und Innovation im ge-        ständischer Unternehmen bzw. KMU,               Innovationsforums bildet eine zweitä-
                         samten Saarland. Das Forum ist eine gu-    die häufig als Innovationstreiber und           gige Abschlussveranstaltung, die am
                         te Möglichkeit, Kompetenzen zu bün-        Zulieferer am Markt tätig sind. Die Ak-         7. und 8. Juni 2018 stattfindet      b SaWi
                         deln und die richtigen Akteure enger       teure stammen sowohl aus der Stahlin-
                         miteinander zu verzahnen. So können        dustrie als auch aus den Bereichen Sen-
                         wir gemeinsam innovative Projekte ent-     sorik, IT und Industrie 4.0. Das Projekt
                         wickeln, die nachhaltig zur Sicherung      wird geleitet von DORUCON – DR. RUPP
                         der Wettbewerbsfähigkeit der saarlän-      CONSULTING GmbH. „Mit dem Innova-

                                                                                                                                    Weitere Informationen
                                                                                                                                    Team Innovationsforum Stahl 4.0:
                                                                                                                                    Dr. Jörg Rupp (Geschäftsführer,
                                                                                                                                    joerg.rupp@dorucon.de),
                                                                                                                                    Dr. Marc Schaber (Projektleiter,
                                                                                                                                    marc.schaber@dorucon.de)
                                                                                                                                    +49 681 976898-10 sowie
                                                                                                                                    unter www.stahl4null.de

                                                                                                                                    Das Förderprogramm Innovationsforen
                                                                                                                                    Mittelstand findet auf Initiative der
                                                                                                                                    Bundesregierung statt. Es ist Teil des
                                                                                                                                    „Zehn-Punkte-Programms Vorfahrt
                                                                                                                                    für den Mittelstand“, das insbesondere
                                                                                                                                    kleine und mittlere Unternehmen
                                                                                                                                    (KMU) bei der Nutzung der neuesten
                                                                                                                                    Erkenntnisse aus Wissenschaft und
                                                                                             Fotos: Becker&Bredel                   Technik unterstützt.
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                         Für die Chancen der Digitalisierung sensibilisieren
                         Von Staatssekretärin Dorothee Bär

                         Die Digitalisierung ist eine einzigartige    Damit alle Menschen und Unternehmen         nehmen die Chancen der Digitalisierung
                         Innovationsphase, die enorme Chancen         an den Innovationen der Digitalisierung     nutzen. Genau darum geht es auch bei
                         auf eine noch höhere Lebensqualität          teilhaben können, ist eine hochleis-        der gemeinsamen Infokampagne von
                         und Wertschöpfung mit sich bringt. Die       tungsfähige digitale Infrastruktur uner-    BMVI und DIHK: „Breitband@Mittel-
Saarwirtschaft 02/2018

                         Veränderungen unseres Kommunikati-           lässlich – sowohl leitungsgebunden als      stand“. Im Rahmen dieser deutschland-
                         onsverhaltens – zum Beispiel mittels         auch mobil. Hier ist das Bundesministe-     weiten Roadshow finden seit rund
                         Smartphone oder Tablet – sind dabei          rium für Verkehr und digitale Infrastruk-   einem Jahr zahlreiche regionale Veran-
                         erst der Anfang. In Zukunft wird alles       tur (BMVI) sehr aktiv. So bringen wir       staltungen statt – oftmals direkt in Ge-
                         digitalisiert sein, was digitalisiert sein   etwa mit unserem milliardenschweren         werbegebieten und Technologieparks.
                         kann.                                        Breitbandförderprogramm für Kommu-          Dabei wollen wir insbesondere kleine
                         Schätzungsweise werden bereits 2020          nen und unserem Sonderprogramm für          und mittlere Unternehmen für die mit
                         bis zu 50 Milliarden Maschinen, Geräte,      Gewerbegebiete insgesamt mehrere            der Digitalisierung verbundenen Chan-
Standortpolitik

                         Sensoren und Fahrzeuge über das Inter-       hunderttausend Kilometer neue Glasfa-       cen und Möglichkeiten sensibilisieren –
                         net miteinander verbunden sein. Im Jahr      ser unter die Erde. Unsere umfangreiche     praxisnah und anhand von Best-­Practice-
                         2030 sollen sogar über 500 Milliarden        5G-Strategie ebnet darüber hinaus den       Beispielen. Zugleich möchten wir
                         Gegenstände, Daten versenden und             Weg ins mobile Gigabit-Zeitalter.           dadurch die Nachfrage nach einer hoch-
                         empfangen können. Dieses „Internet der       Der Weg in die Gigabit-Gesellschaft der     leistungsfähigen digitalen Infrastruktur
                         Dinge“ ist die nächste Stufe der Digitali-   Zukunft erfolgt aber nicht nur über die     erhöhen. Beides ist ganz wichtig, um die
                         sierung. Es ist Treiber und Grundlage für    Infrastruktur. Es geht auf diesem Weg       Herausforderungen der Digitalisierung
                         zahlreiche Entwicklungen wie Smart Ho-       vor allem darum, Menschen für die Di-       meistern zu können.
                         me, Smart Cities, die Digitalisierung der    gitalisierung zu begeistern, ihnen die      Mein Appell an Sie lautet: Seien Sie
                         Logistik, Industrie 4.0 oder das automa-     Vorteile aufzuzeigen und die neuen An-      mutig und flexibel! Nehmen Sie die
                         tisierte und vernetzte Fahren.               wendungen verständlich zu machen.           Herausforderungen der Digitalisierung
                         In einer modernen Fabrik steuern schon       Das gilt insbesondere auch für den Mit-     an und nutzen Sie die neuen Chancen,
                         heute die Produkte ihre Fertigung gro-       telstand – das Rückgrat der deutschen       die die Digitalisierung Ihnen bietet und
                         ßenteils selbst. Sie teilen den Maschinen    Wirtschaft. Verschiedene Studien und        zeigen Sie Mitarbeitern, Kollegen und
                         über den Produktcode mit, welche An-         Befragungen zeigen, dass der Mittel-        Kunden, dass die Digitalisierung Chan-
                         forderungen sie haben und welche Pro-        stand das Potenzial der Digitalisierung     cen für jeden und jede Einzelne schafft.
                         duktionsschritte als nächstes nötig sind.    bisher bei Weitem noch nicht aus-
                         So kann die Fabrik noch flexibler indivi-    schöpft. So kommt etwa eine KfW-Stu-        Die Autorin
                         duelle Einzelprodukte fertigen und eine      die von 2016 zu dem Ergebnis, dass sich
                         höhere Wirtschaftlichkeit erzielen. In       rund ein Drittel der mittelständischen      ist Parlamentarische Staatssekretärin,
                         der Logistik analysieren Software-Pro-       Unternehmen im Hinblick auf die Digi-       MdB, im Bundesministerium für Verkehr
                         gramme zum Beispiel, zu welchen Zeiten       talisierung erst in einem Grundstadium      und digitale Infrastruktur.   Foto: Tobias Koch
                         im Jahr welche Waren beliebt sind. So        befindet. Auch sind moderne digitale
                         können Lagerbestände entsprechend            Technologien, wie zum Beispiel Cloud
                         angepasst werden. In einigen Jahren          Computing, in weiten Teilen des Mittel-
                         werden zudem automatisierte Lkws             stands bislang nur wenig verbreitet. Die
                         ganz selbstverständlich auf unseren          Unternehmen riskieren, den Anschluss
                         Straßen unterwegs sein – zum Teil im         an die Marktentwicklung zu verpassen.
                         Platoon mit tels Fahrzeug-zu- Fahr-          Der Standort Deutschland kann aber
                         zeug-Kommunikation und entsprechen-          langfristig nur erfolgreich bleiben, wenn
                         der Sensorik.                                vor allem die mittelständischen Unter-

                                                                                                                   Jetzt beim Porto
                                                                                                                   abspecken.
                                SCHLANKER                                 als die                                  Das „saarriva – 5 Minuten-Workout“
                                                                                                                   ist das erste Fitnessprogramm für nied-

                                   Post erlaubt!
                                                                                                                   rigere Portokosten.

                                                                                                                   Machen Sie mit unter
                                                                                                                   www.saarriva.de
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Alle reden? Wir machen!
Gesichter und Geschichten der Digitalisierung
Von Dirk Binding

Digitalisierung konkret: Wie nehmen         Viele Unternehmer haben                      über www.WeDoDigital.de bewerben.
Unternehmer ihre Mitarbeiter bei            sich die digitale Welt                       Der DIHK ermittelt gemeinsam mit

                                                                                                                                               Saarwirtschaft 02/2018
den Veränderungsprozessen mit? Wie                                                       einer unabhängigen Fachjury die Sieger,
finanzieren sie Investitionen? Welche
                                            zu eigen gemacht                             die dann Mitte Juni öffentlich vorge-
Schritte gehen insbesondere kleinere        Trotz Herausforderungen ist die Digi­        stellt werden. Dabei profitieren alle Teil-
Unternehmen, um von den neuen Mög-          talisierung of t der entscheidende           nehmer vom branchenübergreifenden
lichkeiten zu profitieren? In der Praxis    Erfolgsfaktor, um sich gegenüber Wett-       Austausch, der medialen Präsenz sowie
hat die Digitalisierung viele Gesichter.    bewerbern durchzusetzen. Jedes Unter­        der Möglichkeit, sich auf regionalen und
Mit ihrer WE DO                                                                                             bundesweiten Veran-
DI G I TA L Initiative                                                                                      staltungen zu präsen-

                                                                                                                                               Standortpolitik
bringt die IHK-Orga-                                                                                        tieren - und nicht zu-
nisation diese an die                                                                                       letzt von positiven
Öffentlichkeit. Vonei-                                                                                      Impulsen zur Über-
nander zu lernen ist                                                                                        windung digitaler
entscheidend, um die                                                                                        Hürden.
Digitalisierung im
ganzen Land voran-
zubringen.
Laut unserer neuesten Digitalisierungs-     nehmen in Deutschland kann ein „Start-
studie verzeichnen 44 Prozent der Un-       up“ sein – auch viele traditionelle und
ternehmen Umsatzzuwächse – vor allem
in der Industrie, im Handel, in der
                                            eingesessene Betriebe erfinden sich ge-
                                            rade neu. Es gibt bereits viele Gewinner
                                                                                         Der Autor
IKT-Branche und im Gastgewerbe. Mehr        der Digitalisierung. Das wird besonders
als zwei Drittel sehen Chancen für neue     deutlich, wenn man sie sammelt: 2017         ist Bereichsleiter Dienstleistungen, Infrastruktur,
Märkte, für Kundenbeziehungen, bei          haben sich im Rahmen unserer bundes-         Regionalpolitik beim Deutschen Industrie- und
der Produktentwicklung und im Ge-           weiten IHK-Initiative WE DO DIGITAL          Handelskammertag (DIHK)
                                                                                                                   Foto: DIHK, Jens Schicke
schäftsprozess. Deswegen planen viele       Unternehmen aus 147 Orten in Deutsch-
Unternehmer höhere Investitionen –          land beworben. Alle wurden auf www.
fast 90 Prozent der Betriebe wollen zu-     WeDoDigital.de veröffentlicht.
sätzliches Kapital einsetzen. Gerade in     Transparenz ist wichtig, denn unser
den ländlichen Gebieten, in denen ein       Ziel is t e s , mö glich s t viele „Be s t
Großteil der Unternehmen und deren          Practice“-Beispiele an die Öffentlichkeit
Beschäftigte angesiedelt sind, kann die     zu bringen – gerade solche, die noch un-
Digitalisierung regionale Wertschöp-        bekannt sind. Die Vielfalt der Stories
fung stärken.                               und die Kreativität der Menschen sind
                                            beeindruckend: Vom digitalen Metzger
Herausforderungen bewältigen                über den Unternehmer mit E-Lear-
                                            ning-Plattform für Speditionen bis zum
Es gibt kein Patentrezept für den Erfolg    Gründer mit App für die ganzheitliche
bei der digitalen Transformation, aber      medizinische Versorgung. Sie alle sind         Erzählen Sie uns auf www.WeDo­
alle Unternehmen stehen vor ähnlichen       erfolg­reiche „Digitalmacher“.                 Digital.de Ihre Erfolgsgeschichte!
Herausforderungen: Knapp neun von           Jede Branche ist betroffen, nicht nur die      Vom Start-up bis zum Traditionsbe-
zehn Unternehmen sehen die Notwen-          23 Prozent der KMU im produzierenden           trieb kann jedes Unternehmen mit
digkeit, ihre Mitarbeiter weiterzubil-      Gewerbe. Schließlich gehören dreiviertel       bis zu 500 Beschäftigten teilneh-
den. Drei Viertel der Unternehmen           der KMU in Deutschland zum Dienst­             men. Die Gewinner werden Mitte
fürchten wachsende Sicherheitsrisiken.      leistungssektor. Dabei kommt es nicht          Juni bundesweit vorgestellt. Der
Insbesondere in kleinen und mittelstän-     auf die Ganzheitlichkeit der digitalen         Bewerbungszeitraum läuf t vom
dischen Unternehmen (KMU) sind Mit-         Maßnahmen an. Oft sind es vor allem            5. Februar bis zum 14. Mai 2018.
arbeiter oft stark im operativen Ge-        kleine geniale digitale Ideen, die die         Weitere Informationen und Teilnah-
schäf t eingebunden. Die knappen            größte Wirkung erzielen. Die Erfolgs­          mebedingungen finden Sie unter
personellen                                 geschichten beweisen, dass digitaler           www.WeDoDigital.de. Die Teilnah-
und zeitlichen Ressourcen bedeuten          Wandel nicht nur in Großunternehmen,           me ist kostenfrei.
beispielsweise, dass diese Betriebe nicht   sondern auch in kleineren Betrieben gut
immer schnell genug auf Marktverän­         funktionieren kann. Sie können andere
derungen reagieren oder aufwendige          inspirieren und motivieren.
Antragsverfahren für Förderprogramme
bewältigen können. Die Digitalisierung      Geben Sie der Digitalisierung
erfordert große Anstrengungen der           Ihr Gesicht
Unternehmen, kann aber erfolgreich
gemeistert werden. Deswegen sind            Die Initiative wird 2018 fortgesetzt.
„Best Practice“-Beispiele sehr wichtig.     Interessierte Unternehmen können sich
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                         Berufsschuloffensive eingefordert
                         Berufsschulen für das digitale Zeitalter aufstellen und Lehrer qualifizieren
                         Von Dr. Achim Dercks

                         Nur wenn beide Partner – Betrieb und        Schule in den nächsten Jahren entwi-         Wir brauchen politische Rahmenbedin-
                         Schule – stark sind, kann die duale Aus-    ckeln will – mit und durch den Einsatz       gungen, die die duale Ausbildung stär-
Saarwirtschaft 02/2018

                         bildung stark sein. Die Digitalisierung     von digitalen Medien im Unterricht. Die      ken und die Attraktivität der Beruflichen
                         macht deutlich, dass wir eine gemeinsa-     IT-Ausstattung leitet sich hiervon ab.       Bildung erhöhen. Hierzu muss die neue
                         me Berufsschuloffensive von Bund und        Trotzdem gibt es zwei Probleme: Zum          Bundesregierung zusammen mit den
                         Ländern brauchen – für eine moderne         einen reichen die angekündigten Gelder       Ländern die Investitionen in die Ausstat-
                         digitale Ausstattung, betriebsnahe Be-      nicht aus. Schätzungsweise 2,5 Milli­        tung der beruflichen Schulen erhöhen
                         rufsschulstandorte und ausreichenden        arden Euro benötigen allein die Berufs-      – in Hard- und Software sowie die Aus-
                         Nachwuchs an qualifizierten Berufs-         schulen. Das sind die Hälfte der vor­        bildung und Weiterqualifizierung der
                         schullehrern.                               gesehenen Investitionen für die Digi­-       Lehrer. Die Digitalisierung bietet die
Standortpolitik

                         Wir müssen unsere Schulen von der Krei-     talisierung aller Schulformen. Zugleich      Chance, die Attraktivität der dualen
                         dezeit ins digitale 21. Jahrhundert füh-    drängt die Zeit. Eigentlich sollten schon    Ausbildung für junge Menschen zu stei-
                         ren. Der Bund will die Länder auf diesem    ab 2018 erste Mittel fließen.                gern und gemeinsam mit Auszubilden-
                         Weg finanziell unterstützen. Daher hat      Ein weiterer kritischer Punkt ist eine       den Innovations- und Digitalisierungs-
                         das Bundesministerium für Bildung und       funktionierende Infrastruktur im ländli-     prozesse in Betrieben zu initiieren und
                         Forschung vor über einem Jahr eine In-      chen Raum. Berufsschulangebote vor           zu gestalten. Dieses Potenzial sollten wir
                         vestitionssumme von fünf Milliarden         Ort sind von großer Bedeutung, um            nutzen.
                         Euro für 2018 bis 2022 in Aussicht ge-      Fachkräfte in der Region zu halten. Be-
                         stellt, mit der die Digitalisierung der     rufsbildende Schulen müssen in die Lage
                         Schulen finanziert werden soll. Die digi-   versetzt werden, über regionale Gren-
                         tale Ausstattung der allgemeinbilden-       zen hinweg zu kooperieren, um in selte-      Der Autor
                         den und beruflichen Schulen ist dabei       nen Berufen einen wohn-ort- und be-
                         genauso wichtig wie Initiativen zur         triebsnahen Unterricht zu ermöglichen.
                         Lehrer­aus- und Fortbildung.                Wenn wir die Leistungsfähigkeit unserer      ist stellvertretender
                         Um digitales Know-how zu vermitteln         Berufsschulen erhalten wollen, müssen        Hauptgeschäftsführer des DIHK, Berlin
                         und junge Menschen zu einem kompe-          wir zugleich in Deutschland genug gut
                         tenten und verantwortungsvollen Um-         qualifizierte Berufsschullehrer ausbilden
                         gang mit digitalen Medien zu befähi-        – vor allem in den Fächern Metall-, Elek-
                         gen, müssen Lehrkräfte entsprechend         tro-, Fahrzeugtechnik oder Informatik,
                         qualifiziert und Lehrkonzepte überar-       wo sich schon jetzt Nachwuchsprobleme
                         beitet werden. Die Länder haben zuge-       abzeichnen. Und dazu muss das Berufs-
                         sagt, ihre pädagogischen Inhalte anzu-      bild des Berufsschullehrers attraktiver
                         passen und ihre Lehrer weiterzubilden.      werden, zum Beispiel durch ein attrak-
                         Das pädagogische Konzept ist seitens        tives Arbeitsumfeld mit einer modernen
                         der Schulen Ausgangspunkt, wie sich         Ausstattung.

                         Saarland startet Investitionsoffensive für die berufliche Bildung
                         Mit hohem finanziellem Auf wand             ten die Investitionsoffensive vor der Lan-   Säule 2 steht für die Förderung von Bil-
                         stärkt das Saarland die berufliche Bil-     despressekonferenz als „großen Wurf“,        dungseinrichtungen nach dem Koordi-
                         dung. Ergebnis einer gemeinsamen            mit dem die Bedeutung der dualen Aus-        nierungsrahmen der Gemeinschaftsauf-
                         Kraft­anstrengung von Wirtschafts-, Bil-    bildung für die Fachkräftesicherung und      gabe „Verbesserung der regionalen
                         dungs- und Innenministerium ist ein         damit für die wirtschaftliche Zukunft        Wirtschaftsstruktur“.
                         Sonder­­i nvestitionsprogramm für die       des Landes unterstrichen werde. Im           Säule 1 hat ein Volumen von 4 Millionen
                         Berufs­bildungszentren, das am 23. Janu-    Saarland besuchen zurzeit etwa 30.000        Euro (förderfähige Gesamtkosten). Die
                         ar vom Kabinett beschlossen wurde. Mit      Schüler und Schülerinnen an 20 Stand-        Summe setzt sich zusammen aus 2 Milli-
                         ihm können in den nächsten Jahren           orten berufliche Schulen.                    onen Euro Mitteln der EU, 1 Million Euro
                         etwas mehr als 37 Millionen Euro in die     Das „Sonderinvestitionsprogramm Be-          Landeskofinanzierung und 1 Million Eu-
                         Verbesserung der Infrastruktur und der      rufsbildungszentren“ steht auf zwei          ro Kofinanzierung durch die Schulträger.
                         Ausstattung gelenkt werden. Umge-           Säulen:                                      Säule 2 hat ein Volumen von 33,3 Milli-
                         setzt wird das Programm vom Ministeri-      Säule 1 steht für die Förderung von          onen Euro. Der Betrag setzt sich zusam-
                         um für Bildung und Kultur.                  Kompetenzzentren der beruflichen Aus-        men aus 10 Millionen Euro Bundesmit-
                         Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger,       und Weiterbildung im Rahmen des              teln, 10 Millionen Euro Mitteln aus dem
                         Bildungsminister Ulrich Commerçon und       EFRE-Programms 2014-2020 („Investitio-       Landeshaushalt und etwa 13,3 Millionen
                         Innenminister Klaus Bouillon bezeichne-     nen in Wachstum und Beschäftigung“).         Euro Mitteln der Schulträger.    b SaWi
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