We do digital! 02/18 - PressMatrix
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Saarwirtschaft Diesel EU-Datenschutzgrundverordnung Schwungvoll ins neue Jahr Besser als der Ruf! Was gibt es noch zu tun? 02/18 www.saarland.ihk.de Einzelheft 2,00 € We do digital!
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1 We do digital! Saarwirtschaft 02/2018 Von IHK-Vizepräsident David Zimmer Digitalisierung ist der Megatrend unse- landschaft mit herausragenden For- rer Zeit. Der Begriff steht für eine tief- schungsinstituten. Mit dem neuen Kolumne greifende Transformation, die unsere Helmholtz-Forschungszentrum wird die Wirtschaft und Arbeitswelt vor ganz Ausgangsposition noch besser, uns bun- neue Herausforderungen stellt – histo- desweit als Lead-Standort zu entwickeln risch vergleichbar mit der Industriellen – „Saarland Valley“ scheint im Bereich Revolution im 18. und 19. Jahrhundert. des Möglichen. Kaum eine Branche, die sich nicht damit Der Wettbewerbsdruck wird sich in vie- b e s c h ä f ti g e n m u s s , w i e len Branchen weiter erhö- Digitalisierung bestehende hen. Um zu bestehen, müs- Geschäfts- und Produktions sen Unternehmen sich fit modelle verändert, wie Pro- machen und digitale Souve- dukte und Dienstleistungen ränität beweisen – denn sie neu gedacht werden können, ist es, die künftig über Wett- und auch, wie unsere Art bewerbsfähigkeit entschei- und Weise zu arbeiten neu den wird. Ihre IHK Saarland gedacht werden kann. unterstützt Sie im Verbund Für viele Unternehmen ist die mit saaris auf Ihrem Weg Digitalisierung ein Wachs- und informiert praxisnah zu David Zimmer tumstreiber. So gaben in ei- allen Themen rund um die Vizepräsident ner Umfrage des DIHK mehr Digitalisierung. Sie bietet als zwei Drittel der befragten Unterneh- nicht zuletzt auch einen Rahmen für men an, dass sie Chancen in neuen Ge- Erfahrungsaustausch. Denn voneinan- schäftsmodellen sehen. Um diese Chan- der zu lernen ist entscheidend, um Digi- cen zu nutzen, braucht es entsprechende talisierung voranzubringen! Rahmenbedingungen, vor allem den Hier setzt auch die WE DO DIGITAL- schnellen Ausbau von Gigabitnetzen. Initiative der IHK-Organisation an, die Damit Nachwuchskräfte den Anfor wir nach ihrem Start in 2017 auch in derungen der modernen Arbeitswelt diesem Jahr fortführen. Vom Start-up gewachsen sind, ist die Vermittlung von bis zum Traditionsbetrieb kann jedes digitaler Kompetenz in allen Bildungs- Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftig- bereichen unverzichtbar. Dazu bedarf es ten teilnehmen. Die bisherigen Erfolgs auch einer zeitgemäßen Ausstattung geschichten beweisen, dass digitaler der Berufsschulen. Auch ist Rechtssicher- Wandel nicht nur in Großunternehmen, heit gefordert: Fast zwei Drittel der be- sondern auch in kleineren Betrieben gut fragten Unternehmen vermissen klare funktionieren kann. und praktikable Regeln beim wirtschaft- Machen auch Sie mit! Geben Sie der lichen Umgang mit Daten. Drei Viertel Digitalisierung Ihr Gesicht und erzählen fürchten wachsende Sicherheitsrisiken. Sie uns Ihre digitale Erfolgsgeschichte Gerade das Vertrauen in Datensicher- auf www.wedodigital.de! heit stellt eine große Herausforderung auf dem Weg zu einem digitalisierten Mittelstand dar. Das Saarland verfügt Ihr David Zimmer über eine Hochschul- und Informatik- IHK-Vizepräsident
2 6 Saarkonjunktur Schwungvoll ins neue Jahr Die Saarwirtschaft ist mit viel Schwung ins neue Jahr gestartet. Der IHK-Lageindikator stieg um 3,5 Punkte auf nunmehr 52,8 Zähler und erreichte damit ein neues Rekord- niveau. Vor allem nochmals verbesserte Lageeinschätzungen in Teilen der Saarindustrie haben hierzu beigetragen. 8 Dieseldiskussion Der Diesel ist besser als sein Ruf Die Diskussion um den Dieselmotor und seine Rolle als Fahrzeugantrieb wurde jüngst in der Gemeinschafts- veranstaltung „Besser als sein Ruf – der Diesel“ von Saar-Wirt- schaft, Forschung und Politik versachlicht. Neueste Testergeb- nisse aus dem Saarland belegen, dass moderne Dieselmotoren schon heute unter den gesetzlich geforderten Grenzwerten liegen. 26 Aktionstag Weiterbildung 2018 Gesund und motiviert die Karriere meistern! Am 17. März lädt die IHK Saarland wieder zum traditionellen Aktionstag Weiterbildung ein. Die Leis- tungsschau der saarländischen Bildungswirtschaft präsentiert sich in diesem Jahr unter dem Motto: „Gesund und motiviert die Karriere meistern!“, denn gute Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt zu schaffen, liegt im einvernehmlichen Inte- resse von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Titel Es ist ein Megatrend: die Digitalisierung. Kaum eine Branche wird sich ihrer entziehen können. „We do digital“ – mit dieser 2017 gestarteten Initiative möchte die IHK-Organisation bundesweit digitale Erfolgsgeschichten aus Unternehmen vorstellen. Titelfoto: sdecoret – stock.adobe.com
3 Kolumne Mittelstand und Unternehmensförderung Digitalisierung: We do digital! 1 Business Angels: Kapital und Know-how für innovative junge Unternehmen 40 Standortpolitik Businessplanwettbewerb 1,2,3, GO: Workshops und überregionale Veranstaltungen 41 Wirtschaftspolitik: Neues aus Berlin und Brüssel 4 Kommunikation: Die neue Macht der Mitarbeiter 45 Konjunktur: Saarwirtschaft mit Schwung Saarwirtschaft 02/2018 ins neue Jahr gestartet6 Dieseldiskussion: Saarwirtschaft und Politik stellen sich hinter den Diesel8 International Gewerbesteuer: IHK mahnt Trendumkehr bei der Deutsche Messen 2017: Mehr Aussteller und Standfläche 46 Gewerbesteuer an10 News: Aktuelle Meldungen des Enterprise Europe Network Demografischer Wandel: Altersstruktur im Saarland Inhalt ungünstiger als im Bund18 47 Wirtschaftsjunioren Saarland Unternehmen und Personen Auftakt: Wirtschaftsjunioren Saarland starten Ausbau: CTC advanced GmbH baut Standort aus 48 mit Neujahrsempfang in die Juniorenarbeit 201824 Zukunftskonzept: ItN Nanovation AG stellt sich neu auf 49 Digitalisierung: Junge Wirtschaft ist Vorreiter bei der Digitalisierung25 Kooperation: Dillinger und Saar-Uni setzen Kooperation fort 52 Aus- und Weiterbildung Stiftung: Klaus Faber Stiftung spendet 1 Million Euro für Zentrum für Hornhauterkrankungen mit Integration der 17. Aktionstag Weiterbildung: LIONS-Hornhautbank53 Gesund und motiviert die Karriere meistern! 26 IHK – die Weiterbildung 28 Namen und Nachrichten57 Dienstjubiläen58 Recht Die neue Datenschutzgrundverordnung: Kultur Szene Was gibt es noch zu tun? 30 Weltkulturerbe Völklinger Hütte: Inka-Ausstellung Versicherungen: Neue Regeln für Versicherungsvermittler 32 bis 8. April verlängert 59 Ausstellung: Pae White noch bis 18. März Bekanntmachungen in der Modernen Galerie 59 Besondere Rechtsvorschriften für die IHK-Fortbildungs Max Ophüls Festival 2018: „Landrauschen“ räumt ab 60 prüfung zum/zur Fachwirt im Gastgewerbe/Fachwirtin im Gastgewerbe33 Kulturkalender62 Amtliche Bekanntmachung/IHK-Vollversammung35 Im Blickpunkt IHK-Service Arbeit im Wandel: Von Träumen und Realitäten 63 Recyclingbörse36 Existenzgründungsbörse37 Letzte Seite Kooperationen38 Für Ihren Terminkalender 39 Impressum 64
4 Neues aus Berlin und Brüssel Saarwirtschaft 02/2018 Zum 12. Mal bundesbeste Azubis geehrt Standortpolitik Nationale Bundesbestenfeier in Berlin. Foto: DHIK/Schicke/Ebner Berlin. Auf der 12. Nationalen Besten- men.“ Damit die duale Ausbildung stark deutschen dualen Ausbildung hervor. ehrung in Berlin haben DIHK-Präsident bleibt, müssen beide Partner – Unter- „Wir tun alles, dass einige Mitgliedsstaa- Eric Schweitzer und EU-Kommissar Gün- nehmen und Berufsschule – stark blei- ten Europas anknüpfen an die Kultur ther Oettinger die herausragenden Leis- ben (Siehe auch Seite 16). dualer Ausbildung. Ich bin davon über- tungen der besten Azubis Deutschlands Der DIHK-Präsident sprach sich für mehr zeugt, dass es auch in Zukunft die beste gewürdigt. Schweitzer riet Bund und Kooperationen aus: „Die duale Ausbil- Grundlage für Erfolg in Wirtschaft und Ländern, in Bildungsfragen noch stärker dung ist ein Modell, das inzwischen Arbeitswelt bleibt, wenn man Theorie zusammenzuarbeiten als bisher. „An weltweit große Zustimmung erfährt. und Praxis vereint und wenn die öffent- unseren Schulen ist der Investitionsbe- Wir wollen, dass diese Vorzüge auch liche Hand einerseits und die Wirtschaft darf so hoch, dass ihn die Bundesländer anderen Ländern zugutekommen und andererseits für diese Ausbildung ver- alleine nicht schultern können“, mahnte setzen auf mehr gemeinsame Projekte antwortlich sind“, betonte er. der DIHK-Präsident. „Bund und Länder in Europa und darüber hinaus.“ sollten vor allem die lange Zeit vernach- Auch EU-Kommissar Günther Oettinger b Ansprechpartner: lässigten Berufsschulen in den Blick neh- hob in seiner Festrede die Qualität der kiss.markus@dihk.de WTO startet Helpdesk für kleine und mittlere Unternehmen Brüssel. Die WTO hat zusammen mit Durchblick im Regelungsdschungel er- Messedaten und -orte hinzukommen. dem International Trade Centre (ITC) möglichen. International tätige Unter- Schließlich können Unternehmen über und United Nations Conference on Tra- nehmen, die potentielle Exportmärkte ein E-Mail-Nachrichtensystem in Echt- de and Development (UNCTAD) auf suchen, können durch den Helpdesk zeit maßgeschneiderte Informationen Drängen der IHK-Organisation einen gebündelt relevante Informationen zu über für sie relevante Märkte und Pro- Trade-Helpdesk initiiert. Er soll kleine folgenden Themen abrufen: Zölle und dukte abfragen. Der Trade Helpdesk soll und mittlere Unternehmen dabei unter- Steuern, Gesundheits- und Sicherheits- bis 2020 voll funktionsfähig sein. stützen, sich über internationale Han- standards, Complianceverfahren, Details delsregeln zu informieren. Der kosten- über Export- und Importverfahren wie lose One-Stop-Shop, der sich derzeit Vorversand-Formalitäten, aktuelle Han- noch in der Beta-Phase befindet, soll delsströme und Freihandelsabkommen. insbesondere kleinen und mittelständi- Später sollen Geschäftsinformationen b Ansprechpartner: schen Unternehmen einen schnelleren etwa für Käufer- und Verkäufer sowie kober.klemens@dihk.de
5 Mittelstand ist jetzt Thema der WTO-Verhandlungen Brüssel. Ein Lichtblick der 11. Minister- hat die Debatte mit einem Ideenpapier wachsendes Interesse, wie die Erklärung konferenz der Welthandelsorganisation für eine mittelstandsfreundliche WTO von 87 WTO-Mitgliedern für ein infor- WTO in Buenos Aires ist die Erklärung sowie einem Forderungspapier des melles Arbeitsprogramm für KMUs zeigt. vieler WTO-Mitglieder, mittelständische europäischen Dachverbands Eurocham- Die WTO in Genf wird nun eine infor- Unternehmen stärker in globale Wert- bres maßgeblich vorangetrieben. Auch melle KMU-Arbeitsgruppestarten. Der schöpfungsketten einzubinden. Dies die Internationale Handelskammer ICC DIHK wird sich hier weiter einbringen. hatte die EU auf Initiative des DIHK hat die DIHK- Forderungen in ihre sowie weitere Teile der europäischen Erklärung aufgenommen. Hierfür gibt b Ansprechpartner: Saarwirtschaft 02/2018 Wirtschaft vorangetrieben. Der DIHK es in der WTO-Mitgliedschaft ein stetig kober.klemens@dihk.de Europäische Handelskammern machen Druck auf Brexit-Verhandlungen Brüssel. Der DIHK setzt sich gemeinsam wichtigen Themen angegangen werden. Wert von 344 Milliarden Euro wurden mit sechs weiteren europäischen Indus- Dazu gehören künftige Zollverfahren, im letzten Jahr zwischen Großbritanni- Standortpolitik trie - und Handelskammerorganisa- das Ausmaß der Rechtsangleichung zwi- en und den Ländern Deutschland, Irland, tionen für eine Beschleunigung der schen dem Vereinigten Königreich und Frankreich, Belgien, Niederlande und Brexit-Verhandlungen ein. Mit Nach- der EU sowie die gegenseitige Anerken- Dänemark gehandelt: Das macht 70 druck fordern die Kammern in einer ge- nung von Normen- und Sicherheits- Prozent des Handels zwischen der EU meinsamen Erklärung, Lösungen für die kontrollbehörden. Die gemeinsame und UK aus. künftigen Handelsbeziehungen zwi- Erklärung der sieben Kammern macht schen der EU und Großbritannien (UK) deutlich: Die Länder, die Großbritannien zu finden. Mit dem Beginn der zweiten am nächsten sind, haben die größten b Ansprechpartner: Phase können nun die für die Wirtschaft Auswirkungen zu befürchten. Waren im dubbert.matthias@dihk.de US-Steuerreform: DIHK machte sich für deutsche Unternehmen stark Berlin. Die US-Steuerreform hat welt- für deutsche Unternehmen wichtigen deutsche Steuerrecht zu modernisieren weit große Wellen geschlagen. Das ame- Warenexporte in die USA nicht, wie und die Steuerbelastung auf ein inter- rikanische Steuersystem wurde nach ursprünglich vorgesehen, mit einer national wettbewerbsfähiges Niveau zu 30 Jahren grundlegend überholt und Importsteuer belastet werden. Ein Wer- senken. der Steuersatz für Unternehmen von 35 mutstropfen bleibt: Deutsche Unterneh- Prozent auf 21 Prozent gesenkt. Dabei men müssen in Zukunft mit US-Firmen konnte der DIHK durch verschiedene konkurrieren, die mit niedrigeren Steu- Stellungnahmen und Gespräche mit erkosten kalkulieren können. Daher hat b Ansprechpartner: dem US-Kongress erreichen, dass die der DIHK an die Politik appelliert, das vogt.guido@dihk.de DIHK bringt sich in Debatte um die Zukunft Europas ein Berlin/Brüssel. Die IHK-Organisation hat sich mit einem Positionspapier mit dem Titel „Europas Zukunft mitgestalten“ in die Debatte um die Zukunft Europas eingebracht. Der DIHK-Vorstand hat das Papier im November einstimmig beschlossen. In der am 6. Dezember ver- öffentlichten Position der Europäischen Kommission zur Vertiefung der Wirt- schafts- und Währungsunion finden sich einige Vorschläge der IHK-Organisation wieder, zum Beispiel zur Weiterentwick- lung des Europäischen Stabilitätsmecha- nismus zu einem Europäischen Wäh- rungsfonds. Verschiedene hochrangige Vertreter aus den EU-Institutionen hoben das Positionspapier als einen kon- struktiven Beitrag zu den anstehenden Verhandlungen auf EU-Ebene hervor. b Ansprechpartner: gosau.christopher@dihk.de Foto: Thinkstock by Getty Images
6 Saarwirtschaft mit Schwung ins neue Jahr gestartet Saarwirtschaft 02/2018 Export bleibt Konjunkturmotor Standortpolitik Die Saarwirtschaft ist mit viel Schwung IHK-Lageindikator stieg um 3,5 Punkte zungen in Teilen der Saarindustrie ins neue Jahr gestartet. Das signalisieren auf nunmehr 52,8 Zähler und erreichte haben hierzu beigetragen. Aufwärts die Meldungen der Unternehmen zu damit ein neues Rekordniveau. Vor al- gerichtet bleiben auch die Aussichten ihrer aktuellen Geschäf tslage. Der lem nochmals verbesserte Lageeinschät- für die kommenden sechs Monate. Der IHK-Er war tungsindikator gab zwar leicht um 0,4 Punkte nach. Mit 5,2 Zäh- lern liegt er aber weiterhin deutlich Saarindustrie: Gute Auftragslage, über der Nulllinie. „Die Konjunktur hat Umsatzentwicklung auf Bundesniveau zuletzt an Dynamik gewonnen und Veränderungen Januar bis November 2017 zum Vorjahreszeitraum in v.H. dürfte auch im weiteren Jahresverlauf aufwärts gerichtet bleiben. Die wesent- 14 lichen Impulse kommen aus dem Aus- Umsätze Auftragseingang Beschäftigung land. Alle für die Saarindustrie relevan- 12 ten Absatzmärkte befinden sich derzeit 10 im Aufschwung. Der Export bleibt des- halb auch in den kommenden Monaten 8 die treibende Kraft der Saarkonjunktur. 11,7 Positiv wirken sich zudem die anziehen- 6 de Investitionsnachfrage in Deutschland und die gute Lage auf dem Arbeits- 4 7,1 5,8 6,7 markt aus. Vor diesem Hintergrund 2 erwarten wir für das gerade begon- 1,6 nene Jahr 2018 ein Saarwachstum von 0 -0,8 rund 1,5 Prozent.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klin- -2 gen die Ergebnisse der Januar-Umfrage Saar Bund Quelle: Statistisches Amt Saarland, Grafik: IHK Saarland der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 120.000 Beschäf- tigten beteiligten. IHK-Konjunkturindikatoren Insgesamt bewerten derzeit 56 Prozent im Vergleich die Jahre 2012 bis 2017 der befragten Unternehmen ihre Ge- schäftslage mit gut, 40 Prozent mit be- 50 friedigend und nur vier Prozent mit schlecht. Weiterhin sehr dynamisch lau- 40 fen die Geschäfte in der Medizin- und Regeltechnik sowie im Fahrzeugbau, der 30 von der starken und nochmals verbes- serten Position deutscher Hersteller auf 20 dem Weltmarkt profitiert. Etwas verhal- tener, aber dennoch gut, ist die Lage im Ernährungsgewerbe, im Maschinenbau, 10 bei den Herstellern von Metallwaren, im Stahlbau sowie in der Keramikindustrie. 0 Überwiegend zufriedenstellend laufen die Geschäfte in der Elektroindustrie, -10 der Stahlindustrie, der Bauwirtschaft 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 sowie der Gummi- und Kunststoffindus- Geschäftslage Geschäftserwartungen trie. Die IHK-Konjunkturindikatoren werden als Saldo der positiven bzw. negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen Im Dienstleistungssektor berichten rund ermittelt. Sie können Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen. Ein Wert von Null gibt an, dass sich die 96 Prozent der befragten Unternehmen positiven und negativen Antworten genau die Waage halten Quelle, Grafik: IHK Saarland über gute oder befriedigende Geschäf-
7 Foto: Erwin Wodicka/Bilderbox.com te. Ausgesprochen gut laufen die Ge- Geschäftslage nach Branchen schäfte im Transportgewerbe und in der Trends in Prozent IT-Branche. Beide Branchen profitieren von der kraftvollen Industriekonjunktur. In der Hotellerie und Gastronomie, im 28,2% 40,2% 35,3% Handel und in der Kreditwirtschaft ist die Lage eher befriedigend. 62,9% 55,9% Auf robustem Wachstumskurs durchs Jahr 69,3% 53,9% 64,7% Insgesamt signalisieren die Meldungen 41,8% 33,2% der Unternehmen, dass die Saarwirt- schaft weiter auf Wachstumskurs bleibt. 3,9% 2,5% 5,9% 2,3% Acht Prozent der Betriebe rechnen mit Verarb. Bau Handel Finanzdienst- unternehmensnahe besseren, 89 Prozent mit gleichblei- Gewerbe leistungen Dienstleistungen benden und nur drei Prozent mit Trend*: schlechteren Geschäften. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen vor allem aus der Elektroindustrie, dem Er- * Veränderung der Salden gegenüber dem Vormonat: nährungsgewerbe, der Keramikindust- um mehr als 5 Punkte zwischen -2,5 und -5 Punkte gut rie, der Gummi- und Kunststoffindustrie zwischen 2,5 und 5 Punkte um weniger als -5 Punkte befriedigend sowie von den unternehmensnahen zwischen 2,5 und -2, Punkte schlecht Dienstleistern. Klingen: „Die Konjunk- Quelle, Grafik: IHK Saarland turampeln stehen weiter auf grün. Eine Wachstumsdelle, wie Mitte des vergan- genen Jahres aufgrund der schwächeln- den Weltkonjunktur, ist derzeit nicht Erwartete Geschäftsentwicklung insgesamt auszumachen. Entscheidend ist jetzt, dass in Berlin rasch eine neue Bundesre- gierung gebildet wird, welche die Unternehmen bei der Bewältigung der kommenden Herausforderungen wie 2,9 % schlechter Digitalisierung und Fachkräftesicherung 8,2 % besser unterstützt.“ b SaWi 88,9 % gleich Quelle, Grafik: IHK Saarland
8 Saarwirtschaft 02/2018 Im Podium diskutierten miteinander (v.l.): Prof. Dr.-Ing. Thomas Heinze, htw saar, Staatssekretär Jürgen Barke, Dr. Alexander Heintzel, Moderator: Georg Maringer, Geschäfts- führer der FITT gGmbH, Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Tilmann, htw saar, und Ass. jur. Joachim Malter, Hauptgeschäftsführer der ME Saar. Saarwirtschaft und Politik stellen sich hinter Diesel Messungen des IAP ergeben Unterschreitung der Grenzwerte – Sachlichkeit in der Diskussion angemahnt Von Udo Rau Im Rahmen ihrer gemeinsam mit der Messungen des IAP wurde eine Unter- dest so lange, bis mit regenerativer htw saar durchgeführten Informations- schreitung der geforderten Grenzwerte Energie angetriebenen Fahrzeugen der veranstaltung „Besser als sein Ruf – der um rund 2/3 nachgewiesen. Markthochlauf gelingt. Andernfalls las- Diesel“ am 10. Januar in der IHK Saar- „Die Diskussion um Fahrverbote hat dem sen sich die ambitionierten Klimaschutz- land haben IHK, automotive.saarland, Diesel nachhaltig geschadet und zahl- ziele in Deutschland und Europa nicht ME Saar und Politik dazu aufgerufen, reiche Autofahrer verunsichert. Sie bringt erreichen.“ die abwertende, in Teilen einseitig damit ein Vorzeigeobjekt deutscher In- Joachim Malter, Hauptgeschäftsführer geführte öffentliche Diskussion um genieurskunst in Verruf, an dem gerade von ME Saar: „Ich bin enttäuscht – um den Dieselmotor zu versachlichen. Diese im Saarland viele Arbeitsplätze hängen“, nicht zu sagen: entsetzt – darüber, wie stehe in deutlichem Widerspruch zu so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino unvernünftig wir hier Politik machen und dessen Vorteilen, Leistungsfähigkeit und Klingen in seiner Begrüßung. Zukunftsentscheidungen treffen. Wir Ausgereiftheit. Er übte scharfe Kritik an der Deutschen lassen es zu, dass Interessengruppen die Vor diesem Hintergrund hat eine Umwelthilfe (DUH): „Die vor allem von Verfehlungen eines einzelnen Herstellers Forschungsgruppe von Prof. Dr. Thomas der DUH entfachte Stimmungsmache dazu nutzen, eine höchst sinnvolle Tech- Heinze des Instituts Automotive Power- gegen den Diesel ist eine schwere Hypo- nologie mit einer tollen Entwicklung zu train an der htw saar (IAP) ein BMW- thek im Kampf gegen den Klimaschutz. einem sehr umweltfreundlichen Produkt, Dieselfahrzeug auf saarländischen Denn ein moderner Diesel stößt rund insgesamt in Zweifel zu ziehen. Das Straßen getestet und die Ergebnisse bei 15 Prozent weniger CO2 aus als ein Ben- ist irrational. Aufklärung tut not. Dazu der Veranstaltung präsentiert: Bei den ziner. Deshalb brauchen wir ihn zumin- wollen wir beitragen. Moderne Diesel IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen (am Rednerpult) verlieh in seiner Einführungsrede der Hoffnung Ausdruck, dass die Veranstaltung zur Versachlichung der Diskussion um den Diesel beitrage. Fotos: Becker&Bredel
sind sehr sauber und zukunftsträchtig.“ Die Fahrzeugindustrie habe in den ver- 9 Jürgen Barke, Staatssekretär im Ministe- gangenen Jahren eine Entstickungstech- rium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und nologie, bestehend aus DeNOx, also Verkehr: „Die saarländische Automobil- Abgasrückführung, NOx-Speicherkat und Zulieferindustrie besitzt das Poten- und SCR –, selektive katalytische Reduk- zial, neue Produkt- und Marktchancen tion – zur Serienreife gebracht. Heinze: wahrzunehmen. So sind gerade die „Die macht den Diesel wieder zukunfts- Unternehmen gefordert, verbindlich fähig und damit können NOx-Grenzwer- den Schadstoffausstoß von Dieselfahr- te bereits heute und auch künftig im zeugen zu mindern und ihre Anstren- realen Fahrbetrieb auf der Straße einge- gungen im Bereich alternativer An- halten werden.“ Für den Hersteller be- triebstechniken zu verstärken. Jedoch liefen sich die Kosten für das moderne Saarwirtschaft 02/2018 muss der automobile Strukturwandel Abgasreinigungssystem noch auf etwa von allen Beteiligten gemeinsam gestal- 1.500 Euro, so Heinze, wobei mit stei- tet werden – gerade im Interesse der gender Stückzahl der Preis sinke. Auch rund 44.000 Beschäftigten der saarlän- für weniger teure Fahrzeuge als den ge- Prof. Dr. Thomas Heinze dischen Automobilindustrie.“ testeten 5er-BMW würden eines Tages, Prof. Thomas Heinze, Leiter des Instituts weil weniger aufwändig, solche Ab- Automotive Powertrain (IAP) an der gasreinigungssysteme für Diesel-Pkw Hochschule für Technik und Wirtschaft bezahlbar sein. Standortpolitik (HT W) des Saarlandes, belegte mit Dr. Pascal Strobel, Leiter Netzwerk auto- seinem Team und Testfahrten im Saar- motive.saarland: „Die Messungen der land zwischen Saarbrücken, Überherrn htw sind ein deutlicher Nachweis, dass und Rehlingen, dass modernste Abgas- für den höheren Stickoxidausstoß bei reinigungstechnologie in einem Diesel- Dieselmotoren im Vergleich zu Benzin- fahrzeug schon heute die gesetzlichen motoren eine technisch tragfähige Grenzwerte um rund zwei Drittel unter- Lösung gefunden wurde. Die geforder- schreite. Zudem hatten die HTW-For- ten Grenzwer te werden im realen scher ihre Testfahrten nicht bei „Stan- Straßenverkehr deutlich unterschritten dardwetter“ gemacht, sondern vor – und das trotz winterlicher Rahmen- Weihnachten 2017 bei kühlen fünf Grad b e dingung en. Ent sp re chend d em Celsius. Alte Euro-5-Diesel, so Heinze, aktuellen Stand der Technik ist die erfüllen diese Grenzwerte natürlich Dieseltechnologie für Vielfahrer nach nicht. Hier stehe die Nachrüstung des wie vor die beste Wahl im Hinblick auf Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Tilmann Abgasstrangs im Raum. gute Verbrauchs und Emissionswerte.“ Die saarländische Forschergruppe hatte Die Veranstalter sind sich einig, dass für die Testfahrten einen aktuell gebau- wir den Diesel als Übergangstechnolo- ten Fünfer-BMW 520d (G30 und EU6c), gie in die automobile Zukunft brauchen ein Fahrzeug der gehobenen Klasse, werden. Das gilt insbesondere auch für zur Verfügung. Getestet wurden im den automobilen Strukturwandel im RDE-Verfahren (Real Driving Emissions). Autoland Saarland. Hintergrund Im Saarland arbeiten 44.000 Beschäf- – bei mehr Zulieferung für Benzinmo- Dr. Alexander Heintzel tigte rund um die Produktion von toren in der Auftragsliste, entsteht Fahrzeugen. Mit 22.000 ist davon rund mitunter eine Umsatzsteigerung. Stär- die Hälfte im Bereich Verbrennungs- ker betroffen seien Produktionsstät- motor aktiv. Die Zulieferer im Saarland ten, die sich sehr auf die Produktion liefern dabei Motorblöcke, Kurbelwel- von Komponenten für Dieselmotoren len, Motorenelemente, Getriebe und spezialisiert hätten wie etwa Bosch Abgasanlagen – Komponenten, die in Homburg. Strobel: „Zu berücksich- sowohl in Benzin- als auch in Die- tigen ist dabei allerdings, dass diese sel-Fahrzeugen zum Einsatz kommen, Unternehmen oft nicht nur für PKW-, so Dr. Pascal Strobel, Leiter des Netz- sondern auch für LKW-Motoren Zu- werks automotive.saarland. Entschei- lieferer sind. Der LKW Bereich ist von dend für die Betroffenheit der Unter- dem Marktverlust von Dieselmotoren n e h m e n s ei die Ve r teilu n g d e r nicht betroffen und erfährt derzeit Kundenaufträge. Gestalten sich diese sogar einen Aufschwung. Das fängt mehrheitlich im Bereich PKW-Diesel- die Verluste im PKW-Geschäft mitun- motoren, entsteht derzeit ein Verlust ter auf.“ b ur Georg Maringer
10 IHK mahnt Trendumkehr bei der Gewerbesteuer an Mehrbelastung der saarländischen Unternehmen steigt auf 50 Millionen Euro Die IHK appelliert an die saarländischen belastet deren Wettbewerbsfähigkeit. nung von Mieten, Pachten und weiteren Kommunen, bei der Gewerbesteuer Die Kommunen sind deshalb gut bera- Kosten werden Händler auch in ertrags- einen Schritt kürzer zu treten. Hinter- ten, zur Linderung ihrer Finanznöte schwachen Jahren zur Kasse gebeten. grund ist, dass im Jahr 2016 (neuere Zah- verstärkt auf jene Einnahmequellen zu- Klingen: „Diese Hinzurechnungen über- Saarwirtschaft 02/2018 len liegen noch nicht vor) im Saarland 22 rückzugreifen, die im Saarland nur fordern vor allem familiengeführte Kommunen ihre Gewerbesteuerhebe- unterdurchschnittlich fließen – etwa die Geschäfte. Hier muss die Politik im Bund sätze erhöht haben. Der durchschnitt Grundsteuer B. Das ist im Übrigen auch im Interesse vitaler Innenstädte und liche Hebesatz stieg dadurch binnen eine der zentralen Aussagen im Gutach- Ortskerne tätig werden und im Zuge Jahresfrist um 12 Prozentpunkte auf 434 ten von Professor Junkernheinrich“, so einer grundlegenden Reform der Ge- Prozent. Er liegt damit 66 Prozentpunk- IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino werbesteuer diese Regelung streichen. te über dem Bundesschnitt. Unter den Klingen. Doch unabhängig davon ist eine solche Flächenländern hat nur Nordrhein- Reform auch angesichts der gerade Standortpolitik Westfalen mit 452 Prozent einen noch Industrie und Handel besonders verabschiedeten US-Steuerreform erfor- höheren Hebesatz. Die Spanne der betroffen derlich, um die internationale Wett Hebesatzanhebungen reicht von fünf bewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft bis 40 Prozentpunkte. Die IHK weist darauf hin, dass die Ge- sicherzustellen“. Besonders kräftig langen die Kommu- werbesteuer vor allem kleine und mitt- nen in Homburg, Merchweiler, Nalbach, lere Unternehmen trifft, während sich Standortnachteile zügig Ottweiler, Rehlingen-Siersburg, Schwal- Großunternehmen über Ertragsverlage- abbauen! bach, Spiesen-Elversberg und Saarbrü- rungen in außersaarländische Standorte cken zu. In der Landeshauptstadt be- der überhöhten Besteuerung entziehen Mit Blick auf die Standortattraktivität im trägt der Hebesatz inzwischen 490 können. Den im Saarland ansässigen Ganzen kommt aus Sicht der IHK noch Prozent. Sie liegt damit in der Spitzen- Unternehmen werden dadurch Mittel erschwerend hinzu, dass das Saarland gruppe der deutschen Städte gleicher entzogen, die sie angesichts der zuneh- mit 6,5 Prozent auch noch die höchste Größenordnung und gemeinsam mit menden Digitalisierung und der bevor- Grunderwerbsteuer in Deutschland hat. München an der Spitze aller Landes- stehenden Umbrüche im Fahrzeugbau Zudem liegen weitere Gebühren um ein hauptstädte. Insgesamt erhöht sich dringend brauchen. Zu diesem Ergebnis Vielfaches höher als im Rest der Repub- durch die Anhebung der Hebesätze die kommt auch die „Zukunftsstudie Auto- lik. Hierzu zählen etwa im Umwelt jährliche Mehrbelastung der Saar-Unter- land Saarland“, die insbesondere in den bereich der Wassercent oder die pau- nehmen gegenüber der bundesdeut- hohen Gewerbesteuerhebesätzen einen schalen Kosten für wiederkehrende schen Wirtschaft um knapp acht Millio- erheblichen Standortnachteil sieht. Die Umweltinspektionen. Andere Bundes- nen Euro auf nunmehr 50 M illionen IHK teilt diese Auffassung: „Von den länder verzichten ganz auf diese Gebüh- Euro. Etwa die Hälfte dieser Sonderlast rund 270 Zulieferern im Fahrzeugbau ren. „Wir appellieren deshalb an die entfällt auf die Unternehmen im Regio- sind über 90 Prozent mittelständisch Landesregierung, diese Standortnach- nalverband Saarbrücken. geprägt. Die hohen Hebesätze und die teile zügig abzubauen. Andernfalls lau- „Wir brauchen rasch eine Trendumkehr damit verbundenen Kosten sind eine fen wir Gefahr, unsere sonstigen Stand- bei der Gewerbesteuer. Denn sie scha- schwere Hypothek für die Bewältigung ortvorteile nicht ausspielen zu können det dem Wirtschaftsstandort Saarland des automobilen Strukturwandels“, so und den dringend notwendigen Auf- gleich in mehrfacher Hinsicht: Sie verrin- Klingen. holprozess beim Wirtschaftswachstum gert die Chancen auf Ansiedlungen neu- Auch der Handel ist von den hohen nicht zu schaffen“, so Klingen. b SaWi er Betriebe, schwächt die Investitions- Gewerbesteuerhebesätzen besonders kraft bestehender Unternehmen und betroffen. Denn durch die Hinzurech- IHK-Vollversammlung: Ersatzwahl in der Wahlgruppe „Keramik, sonstige Ge- und Verbrauchsgüter-Industrie“ notwendig Die Vollversammlung hat nach § 15 sen. Katja Weinstock, Senior Director/ den, der nachrücken kann. Die Wahl Abs. 1 Satz 7 die Durchführung einer Head of Corporate Human Resources, wird von den Mitgliedern der Vollver- mittelbaren Ersatzwahl in der Wahl- Villeroy & Boch AG, Saaruferstraße, sammlung, die als Wahlmänner han- gruppe „Keramik, sonstige Ge- und 66693 Mettlach, hat ihr Amt niederge- deln, in der nächsten Sitzung der Voll- Verbrauchsgüter-Industrie“ beschlos- legt. Es ist kein Bewerber mehr vorhan- versammlung durchgeführt. b SaWi
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12 Innovationsforum Stahl 4.0. gestartet Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Innovations- forum Stahl 4.0 wurde am 25. Januar mit einer Kick-Off-Veranstaltung in der IHK Saarland gestartet. Das Innovationsfo- rum bringt Akteure aus Wirtschaft, For- schung und Politik zusammen. Ziele sind Saarwirtschaft 02/2018 der fokussierte Austausch im Kontext Stahl und Industrie 4.0 und die Etablie- rung eines langfristigen Innovations- netzwerks sowie die Entwicklung neuer Produkt- und Geschäftsfelder. Hand- lungsfelder sind Produktion und Verar- beitung, Künstliche Intelligenz und Big Data, Sensorik und Aktorik sowie Werk- Standortpolitik stoffe. Das geografische Zentrum des Forums liegt im Saarland, wobei sich Akteure aus ganz Deutschland und den Nachbar- Dr. Jörg Rupp Prof. Dr. Philipp Slusallek ländern daran beteiligen können. Durch die Arbeiten im Rahmen des über neun dischen Stahlindustrie beitragen. Ich tionsforum Stahl 4.0 werden erstmalig Monate angelegten Projekts wird das erhoffe mir vom Innovationsforum viele Akteure der Stahlindustrie, Zulieferer Profil des Saarlands als innovativer In- produktive Ideen.“, so Barke. und Forschungseinrichtungen zusam- dustrie- und Stahlstandort gestärkt. Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hei- men gebracht, um gezielt gemeinsam Weiterhin wird die Grundlage für die no Klingen hob in seiner Rede die Be- offene Potentiale des Themenfelds In- Entwicklung neuer Produkte und Tech- deutung des Austauschs der einzelnen dustrie 4.0 im Kontext Stahl zu erschlie- nologien gelegt und langfristig die Akteure im Rahmen des Innovationsfo- ßen. Unsere Region nimmt damit bun- Wettbewerbsfähigkeit der Region und rums Stahl 4.0 hervor. „Die Produktion de s weit eine Vorreiterrolle ein.“, ihrer Akteure gestärkt. Die Stahlindus- und Verarbeitung von Stahl ist heutzu- erklärte der Geschäftsführer der DORU- trie hat im Saarland eine besondere Be- tage Hightech. Und dies mit gutem CON – DR. RUPP CONSULTING GmbH Dr. deutung: Rund 22.000 Arbeitsplätze Grund: Denn Stahl ist einer der wichtigs- Jörg Rupp. hängen im Saarland direkt und indirekt ten Werkstoffe überhaupt und wird Im Rahmen der Kick-Off-Veranstaltung von der Stahlindustrie ab. Ihr Anteil am künftig noch wichtiger. Deshalb ist es hielt Prof. Dr. Philipp Slusallek vom Deut- Umsatz der gesamten Saarindustrie lag sehr zu begrüßen, dass im Innovations- schen Forschungszentrum für Künstliche in den letzten Jahren bei knapp 20 Pro- forum Stahl 4.0 Stahlhersteller mit klei- Intelligenz einen Fachvortrag zu Indust- zent. nen innovativen Unternehmen sowie rie 4.0 und Künstlicher Intelligenz und Schirmherrin des Innovationsforums ist Vertretern der Wissenschaft und der zeigte den rund 80 Anwesenden Ansatz- Wirtschaftsministerin Frau Anke Rehlin- Beratungsszene zusammenfinden, um punkte für potentielle Innovationen in ger, die bei der Kick off-Veranstaltung sich für die Herausforderungen der Zu- der Stahlindustrie auf, die zusammen mit von Staatssekretär Jürgen Barke vertre- kunft zu wappnen.“, so Klingen. vielen weiteren Ideen in den kommen- ten wurde. „Die Stahlindustrie sorgt als Ein besonderer Fokus des Innovationsfo- den Monaten im Rahmen von Wortshops Schlüsselbranche für Wertschöpfung, rums liegt auf der Beteiligung mittel- vertieft werden. Den Höhepunkt des Beschäftigung und Innovation im ge- ständischer Unternehmen bzw. KMU, Innovationsforums bildet eine zweitä- samten Saarland. Das Forum ist eine gu- die häufig als Innovationstreiber und gige Abschlussveranstaltung, die am te Möglichkeit, Kompetenzen zu bün- Zulieferer am Markt tätig sind. Die Ak- 7. und 8. Juni 2018 stattfindet b SaWi deln und die richtigen Akteure enger teure stammen sowohl aus der Stahlin- miteinander zu verzahnen. So können dustrie als auch aus den Bereichen Sen- wir gemeinsam innovative Projekte ent- sorik, IT und Industrie 4.0. Das Projekt wickeln, die nachhaltig zur Sicherung wird geleitet von DORUCON – DR. RUPP der Wettbewerbsfähigkeit der saarlän- CONSULTING GmbH. „Mit dem Innova- Weitere Informationen Team Innovationsforum Stahl 4.0: Dr. Jörg Rupp (Geschäftsführer, joerg.rupp@dorucon.de), Dr. Marc Schaber (Projektleiter, marc.schaber@dorucon.de) +49 681 976898-10 sowie unter www.stahl4null.de Das Förderprogramm Innovationsforen Mittelstand findet auf Initiative der Bundesregierung statt. Es ist Teil des „Zehn-Punkte-Programms Vorfahrt für den Mittelstand“, das insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Nutzung der neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Fotos: Becker&Bredel Technik unterstützt.
14 Für die Chancen der Digitalisierung sensibilisieren Von Staatssekretärin Dorothee Bär Die Digitalisierung ist eine einzigartige Damit alle Menschen und Unternehmen nehmen die Chancen der Digitalisierung Innovationsphase, die enorme Chancen an den Innovationen der Digitalisierung nutzen. Genau darum geht es auch bei auf eine noch höhere Lebensqualität teilhaben können, ist eine hochleis- der gemeinsamen Infokampagne von und Wertschöpfung mit sich bringt. Die tungsfähige digitale Infrastruktur uner- BMVI und DIHK: „Breitband@Mittel- Saarwirtschaft 02/2018 Veränderungen unseres Kommunikati- lässlich – sowohl leitungsgebunden als stand“. Im Rahmen dieser deutschland- onsverhaltens – zum Beispiel mittels auch mobil. Hier ist das Bundesministe- weiten Roadshow finden seit rund Smartphone oder Tablet – sind dabei rium für Verkehr und digitale Infrastruk- einem Jahr zahlreiche regionale Veran- erst der Anfang. In Zukunft wird alles tur (BMVI) sehr aktiv. So bringen wir staltungen statt – oftmals direkt in Ge- digitalisiert sein, was digitalisiert sein etwa mit unserem milliardenschweren werbegebieten und Technologieparks. kann. Breitbandförderprogramm für Kommu- Dabei wollen wir insbesondere kleine Schätzungsweise werden bereits 2020 nen und unserem Sonderprogramm für und mittlere Unternehmen für die mit bis zu 50 Milliarden Maschinen, Geräte, Gewerbegebiete insgesamt mehrere der Digitalisierung verbundenen Chan- Standortpolitik Sensoren und Fahrzeuge über das Inter- hunderttausend Kilometer neue Glasfa- cen und Möglichkeiten sensibilisieren – net miteinander verbunden sein. Im Jahr ser unter die Erde. Unsere umfangreiche praxisnah und anhand von Best-Practice- 2030 sollen sogar über 500 Milliarden 5G-Strategie ebnet darüber hinaus den Beispielen. Zugleich möchten wir Gegenstände, Daten versenden und Weg ins mobile Gigabit-Zeitalter. dadurch die Nachfrage nach einer hoch- empfangen können. Dieses „Internet der Der Weg in die Gigabit-Gesellschaft der leistungsfähigen digitalen Infrastruktur Dinge“ ist die nächste Stufe der Digitali- Zukunft erfolgt aber nicht nur über die erhöhen. Beides ist ganz wichtig, um die sierung. Es ist Treiber und Grundlage für Infrastruktur. Es geht auf diesem Weg Herausforderungen der Digitalisierung zahlreiche Entwicklungen wie Smart Ho- vor allem darum, Menschen für die Di- meistern zu können. me, Smart Cities, die Digitalisierung der gitalisierung zu begeistern, ihnen die Mein Appell an Sie lautet: Seien Sie Logistik, Industrie 4.0 oder das automa- Vorteile aufzuzeigen und die neuen An- mutig und flexibel! Nehmen Sie die tisierte und vernetzte Fahren. wendungen verständlich zu machen. Herausforderungen der Digitalisierung In einer modernen Fabrik steuern schon Das gilt insbesondere auch für den Mit- an und nutzen Sie die neuen Chancen, heute die Produkte ihre Fertigung gro- telstand – das Rückgrat der deutschen die die Digitalisierung Ihnen bietet und ßenteils selbst. Sie teilen den Maschinen Wirtschaft. Verschiedene Studien und zeigen Sie Mitarbeitern, Kollegen und über den Produktcode mit, welche An- Befragungen zeigen, dass der Mittel- Kunden, dass die Digitalisierung Chan- forderungen sie haben und welche Pro- stand das Potenzial der Digitalisierung cen für jeden und jede Einzelne schafft. duktionsschritte als nächstes nötig sind. bisher bei Weitem noch nicht aus- So kann die Fabrik noch flexibler indivi- schöpft. So kommt etwa eine KfW-Stu- Die Autorin duelle Einzelprodukte fertigen und eine die von 2016 zu dem Ergebnis, dass sich höhere Wirtschaftlichkeit erzielen. In rund ein Drittel der mittelständischen ist Parlamentarische Staatssekretärin, der Logistik analysieren Software-Pro- Unternehmen im Hinblick auf die Digi- MdB, im Bundesministerium für Verkehr gramme zum Beispiel, zu welchen Zeiten talisierung erst in einem Grundstadium und digitale Infrastruktur. Foto: Tobias Koch im Jahr welche Waren beliebt sind. So befindet. Auch sind moderne digitale können Lagerbestände entsprechend Technologien, wie zum Beispiel Cloud angepasst werden. In einigen Jahren Computing, in weiten Teilen des Mittel- werden zudem automatisierte Lkws stands bislang nur wenig verbreitet. Die ganz selbstverständlich auf unseren Unternehmen riskieren, den Anschluss Straßen unterwegs sein – zum Teil im an die Marktentwicklung zu verpassen. Platoon mit tels Fahrzeug-zu- Fahr- Der Standort Deutschland kann aber zeug-Kommunikation und entsprechen- langfristig nur erfolgreich bleiben, wenn der Sensorik. vor allem die mittelständischen Unter- Jetzt beim Porto abspecken. SCHLANKER als die Das „saarriva – 5 Minuten-Workout“ ist das erste Fitnessprogramm für nied- Post erlaubt! rigere Portokosten. Machen Sie mit unter www.saarriva.de
15 Alle reden? Wir machen! Gesichter und Geschichten der Digitalisierung Von Dirk Binding Digitalisierung konkret: Wie nehmen Viele Unternehmer haben über www.WeDoDigital.de bewerben. Unternehmer ihre Mitarbeiter bei sich die digitale Welt Der DIHK ermittelt gemeinsam mit Saarwirtschaft 02/2018 den Veränderungsprozessen mit? Wie einer unabhängigen Fachjury die Sieger, finanzieren sie Investitionen? Welche zu eigen gemacht die dann Mitte Juni öffentlich vorge- Schritte gehen insbesondere kleinere Trotz Herausforderungen ist die Digi stellt werden. Dabei profitieren alle Teil- Unternehmen, um von den neuen Mög- talisierung of t der entscheidende nehmer vom branchenübergreifenden lichkeiten zu profitieren? In der Praxis Erfolgsfaktor, um sich gegenüber Wett- Austausch, der medialen Präsenz sowie hat die Digitalisierung viele Gesichter. bewerbern durchzusetzen. Jedes Unter der Möglichkeit, sich auf regionalen und Mit ihrer WE DO bundesweiten Veran- DI G I TA L Initiative staltungen zu präsen- Standortpolitik bringt die IHK-Orga- tieren - und nicht zu- nisation diese an die letzt von positiven Öffentlichkeit. Vonei- Impulsen zur Über- nander zu lernen ist windung digitaler entscheidend, um die Hürden. Digitalisierung im ganzen Land voran- zubringen. Laut unserer neuesten Digitalisierungs- nehmen in Deutschland kann ein „Start- studie verzeichnen 44 Prozent der Un- up“ sein – auch viele traditionelle und ternehmen Umsatzzuwächse – vor allem in der Industrie, im Handel, in der eingesessene Betriebe erfinden sich ge- rade neu. Es gibt bereits viele Gewinner Der Autor IKT-Branche und im Gastgewerbe. Mehr der Digitalisierung. Das wird besonders als zwei Drittel sehen Chancen für neue deutlich, wenn man sie sammelt: 2017 ist Bereichsleiter Dienstleistungen, Infrastruktur, Märkte, für Kundenbeziehungen, bei haben sich im Rahmen unserer bundes- Regionalpolitik beim Deutschen Industrie- und der Produktentwicklung und im Ge- weiten IHK-Initiative WE DO DIGITAL Handelskammertag (DIHK) Foto: DIHK, Jens Schicke schäftsprozess. Deswegen planen viele Unternehmen aus 147 Orten in Deutsch- Unternehmer höhere Investitionen – land beworben. Alle wurden auf www. fast 90 Prozent der Betriebe wollen zu- WeDoDigital.de veröffentlicht. sätzliches Kapital einsetzen. Gerade in Transparenz ist wichtig, denn unser den ländlichen Gebieten, in denen ein Ziel is t e s , mö glich s t viele „Be s t Großteil der Unternehmen und deren Practice“-Beispiele an die Öffentlichkeit Beschäftigte angesiedelt sind, kann die zu bringen – gerade solche, die noch un- Digitalisierung regionale Wertschöp- bekannt sind. Die Vielfalt der Stories fung stärken. und die Kreativität der Menschen sind beeindruckend: Vom digitalen Metzger Herausforderungen bewältigen über den Unternehmer mit E-Lear- ning-Plattform für Speditionen bis zum Es gibt kein Patentrezept für den Erfolg Gründer mit App für die ganzheitliche bei der digitalen Transformation, aber medizinische Versorgung. Sie alle sind Erzählen Sie uns auf www.WeDo alle Unternehmen stehen vor ähnlichen erfolgreiche „Digitalmacher“. Digital.de Ihre Erfolgsgeschichte! Herausforderungen: Knapp neun von Jede Branche ist betroffen, nicht nur die Vom Start-up bis zum Traditionsbe- zehn Unternehmen sehen die Notwen- 23 Prozent der KMU im produzierenden trieb kann jedes Unternehmen mit digkeit, ihre Mitarbeiter weiterzubil- Gewerbe. Schließlich gehören dreiviertel bis zu 500 Beschäftigten teilneh- den. Drei Viertel der Unternehmen der KMU in Deutschland zum Dienst men. Die Gewinner werden Mitte fürchten wachsende Sicherheitsrisiken. leistungssektor. Dabei kommt es nicht Juni bundesweit vorgestellt. Der Insbesondere in kleinen und mittelstän- auf die Ganzheitlichkeit der digitalen Bewerbungszeitraum läuf t vom dischen Unternehmen (KMU) sind Mit- Maßnahmen an. Oft sind es vor allem 5. Februar bis zum 14. Mai 2018. arbeiter oft stark im operativen Ge- kleine geniale digitale Ideen, die die Weitere Informationen und Teilnah- schäf t eingebunden. Die knappen größte Wirkung erzielen. Die Erfolgs mebedingungen finden Sie unter personellen geschichten beweisen, dass digitaler www.WeDoDigital.de. Die Teilnah- und zeitlichen Ressourcen bedeuten Wandel nicht nur in Großunternehmen, me ist kostenfrei. beispielsweise, dass diese Betriebe nicht sondern auch in kleineren Betrieben gut immer schnell genug auf Marktverän funktionieren kann. Sie können andere derungen reagieren oder aufwendige inspirieren und motivieren. Antragsverfahren für Förderprogramme bewältigen können. Die Digitalisierung Geben Sie der Digitalisierung erfordert große Anstrengungen der Ihr Gesicht Unternehmen, kann aber erfolgreich gemeistert werden. Deswegen sind Die Initiative wird 2018 fortgesetzt. „Best Practice“-Beispiele sehr wichtig. Interessierte Unternehmen können sich
16 Berufsschuloffensive eingefordert Berufsschulen für das digitale Zeitalter aufstellen und Lehrer qualifizieren Von Dr. Achim Dercks Nur wenn beide Partner – Betrieb und Schule in den nächsten Jahren entwi- Wir brauchen politische Rahmenbedin- Schule – stark sind, kann die duale Aus- ckeln will – mit und durch den Einsatz gungen, die die duale Ausbildung stär- Saarwirtschaft 02/2018 bildung stark sein. Die Digitalisierung von digitalen Medien im Unterricht. Die ken und die Attraktivität der Beruflichen macht deutlich, dass wir eine gemeinsa- IT-Ausstattung leitet sich hiervon ab. Bildung erhöhen. Hierzu muss die neue me Berufsschuloffensive von Bund und Trotzdem gibt es zwei Probleme: Zum Bundesregierung zusammen mit den Ländern brauchen – für eine moderne einen reichen die angekündigten Gelder Ländern die Investitionen in die Ausstat- digitale Ausstattung, betriebsnahe Be- nicht aus. Schätzungsweise 2,5 Milli tung der beruflichen Schulen erhöhen rufsschulstandorte und ausreichenden arden Euro benötigen allein die Berufs- – in Hard- und Software sowie die Aus- Nachwuchs an qualifizierten Berufs- schulen. Das sind die Hälfte der vor bildung und Weiterqualifizierung der schullehrern. gesehenen Investitionen für die Digi- Lehrer. Die Digitalisierung bietet die Standortpolitik Wir müssen unsere Schulen von der Krei- talisierung aller Schulformen. Zugleich Chance, die Attraktivität der dualen dezeit ins digitale 21. Jahrhundert füh- drängt die Zeit. Eigentlich sollten schon Ausbildung für junge Menschen zu stei- ren. Der Bund will die Länder auf diesem ab 2018 erste Mittel fließen. gern und gemeinsam mit Auszubilden- Weg finanziell unterstützen. Daher hat Ein weiterer kritischer Punkt ist eine den Innovations- und Digitalisierungs- das Bundesministerium für Bildung und funktionierende Infrastruktur im ländli- prozesse in Betrieben zu initiieren und Forschung vor über einem Jahr eine In- chen Raum. Berufsschulangebote vor zu gestalten. Dieses Potenzial sollten wir vestitionssumme von fünf Milliarden Ort sind von großer Bedeutung, um nutzen. Euro für 2018 bis 2022 in Aussicht ge- Fachkräfte in der Region zu halten. Be- stellt, mit der die Digitalisierung der rufsbildende Schulen müssen in die Lage Schulen finanziert werden soll. Die digi- versetzt werden, über regionale Gren- tale Ausstattung der allgemeinbilden- zen hinweg zu kooperieren, um in selte- Der Autor den und beruflichen Schulen ist dabei nen Berufen einen wohn-ort- und be- genauso wichtig wie Initiativen zur triebsnahen Unterricht zu ermöglichen. Lehreraus- und Fortbildung. Wenn wir die Leistungsfähigkeit unserer ist stellvertretender Um digitales Know-how zu vermitteln Berufsschulen erhalten wollen, müssen Hauptgeschäftsführer des DIHK, Berlin und junge Menschen zu einem kompe- wir zugleich in Deutschland genug gut tenten und verantwortungsvollen Um- qualifizierte Berufsschullehrer ausbilden gang mit digitalen Medien zu befähi- – vor allem in den Fächern Metall-, Elek- gen, müssen Lehrkräfte entsprechend tro-, Fahrzeugtechnik oder Informatik, qualifiziert und Lehrkonzepte überar- wo sich schon jetzt Nachwuchsprobleme beitet werden. Die Länder haben zuge- abzeichnen. Und dazu muss das Berufs- sagt, ihre pädagogischen Inhalte anzu- bild des Berufsschullehrers attraktiver passen und ihre Lehrer weiterzubilden. werden, zum Beispiel durch ein attrak- Das pädagogische Konzept ist seitens tives Arbeitsumfeld mit einer modernen der Schulen Ausgangspunkt, wie sich Ausstattung. Saarland startet Investitionsoffensive für die berufliche Bildung Mit hohem finanziellem Auf wand ten die Investitionsoffensive vor der Lan- Säule 2 steht für die Förderung von Bil- stärkt das Saarland die berufliche Bil- despressekonferenz als „großen Wurf“, dungseinrichtungen nach dem Koordi- dung. Ergebnis einer gemeinsamen mit dem die Bedeutung der dualen Aus- nierungsrahmen der Gemeinschaftsauf- Kraftanstrengung von Wirtschafts-, Bil- bildung für die Fachkräftesicherung und gabe „Verbesserung der regionalen dungs- und Innenministerium ist ein damit für die wirtschaftliche Zukunft Wirtschaftsstruktur“. Sonderi nvestitionsprogramm für die des Landes unterstrichen werde. Im Säule 1 hat ein Volumen von 4 Millionen Berufsbildungszentren, das am 23. Janu- Saarland besuchen zurzeit etwa 30.000 Euro (förderfähige Gesamtkosten). Die ar vom Kabinett beschlossen wurde. Mit Schüler und Schülerinnen an 20 Stand- Summe setzt sich zusammen aus 2 Milli- ihm können in den nächsten Jahren orten berufliche Schulen. onen Euro Mitteln der EU, 1 Million Euro etwas mehr als 37 Millionen Euro in die Das „Sonderinvestitionsprogramm Be- Landeskofinanzierung und 1 Million Eu- Verbesserung der Infrastruktur und der rufsbildungszentren“ steht auf zwei ro Kofinanzierung durch die Schulträger. Ausstattung gelenkt werden. Umge- Säulen: Säule 2 hat ein Volumen von 33,3 Milli- setzt wird das Programm vom Ministeri- Säule 1 steht für die Förderung von onen Euro. Der Betrag setzt sich zusam- um für Bildung und Kultur. Kompetenzzentren der beruflichen Aus- men aus 10 Millionen Euro Bundesmit- Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, und Weiterbildung im Rahmen des teln, 10 Millionen Euro Mitteln aus dem Bildungsminister Ulrich Commerçon und EFRE-Programms 2014-2020 („Investitio- Landeshaushalt und etwa 13,3 Millionen Innenminister Klaus Bouillon bezeichne- nen in Wachstum und Beschäftigung“). Euro Mitteln der Schulträger. b SaWi
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