Die Saarwirtschaft setzt auf Ausbildung! 06/17 - Amazon S3
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Saarkonjunktur Im Interview Das passt!
Anzeichen für Belebung Prof. Dr. Willi Diez Passgenaue Besetzung
06/17
Die Saarwirtschaft
setzt auf Ausbildung!
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1
Allez les Bleus 2.0
Saarwirtschaft 06/2017
Von IHK-Vizepräsident Thomas Hempel
Kolumne
Ziemlich genau vier Jahre nach meiner schen Industrie und ihrer Abnehmer in
Kolumne gleichen Titels haben wir wie- Spanien und Italien.
der Anlass, uns über unser nachbar- Warum dann aber ausgerechnet hier in
schaftliches Verhältnis zu Frankreich der Grenzregion diese europaskeptische
Gedanken zu machen. Damals ging es Strömung? Was können wir dagegen
um den Élysée-Vertrag und die deutsch- tun?
französische Freundschaft. Wie wäre es damit: eine ganz persön
In der Präsidentschaftswahl haben die liche „Frankreich-Strategie“ finden und
Franzosen dem wirtschafts- fahren! Denn: ein Frankreich
und europafreundlicheren im Aufschwung bietet neue
Macron ihr Ver trauen ge- Geschäftschancen. Mit jeder
schenkt. Erst einmal Anlass Lieferung oder Investition
zum Aufatmen! Trotzdem wird die Verbindung enger.
alles andere als ein Grund Jede Entsendung von Mitar-
zum Zurücklehnen für uns in beitern, jeder geschäftliche
der Grenzregion. oder private Einkauf ist eine
Denn gerade in unserer Nach- Gelegenheit, die Vorteile
barschaft ist der Anteil der grenzfreier Märkte zu de-
Front-National-Anhänger be- Thomas Hempel
monstrieren. Jeder neue zu-
sonders hoch. Über die Grün- Vizepräsident friedene französische Kunde
de wird viel spekuliert, ziem- im saarländischen Einzelhan-
lich sicher scheint jedoch die Erkenntnis, del oder in der Gastronomie erhöht die
dass wohl der Drang zum Denkzettel an Zahl der Profiteure offener Grenzen. Es
die etablierte Politik schwerer wog als wäre ausgesprochen hilfreich, wenn
die Vorteile, die gerade Grenzregionen auch von deutscher Seite keinen neuen
von Europa, Schengen und dem Euro Hürden – Stichwort: Maut – errichtet
haben. Dabei erholt sich aktuell der würden oder die Meldebürokratie bei
bilaterale Handel: Beim saarländischen Entsendungen nach Frankreich ein
Import liegen Waren aus Frankreich facher statt komplizierter wäre.
ohnehin mit Abstand an der Spitze. Und
unser Export nach Frankreich stieg zwei
Jahre in Folge wieder deutlich an – ein Lasst uns die Chancen nutzen!
Zeichen für die Erholung der französi- Allez les bleus – avec nous, mit uns!
2
6
Saarkonjunktur
Anzeichen für eine nachhaltige Konjunkturbelebung
Die Saar-Unternehmen sehen ihre Lage im Mai noch-
mals etwas positiver als im Vormonat. Der IHK-Lage-
indikator stieg um 0,3 Punkte auf nunmehr 38,7 Zähler. Das
war der vierte Anstieg in Folge. Aufwärts gerichtet bleiben
auch die Aussichten der Unternehmen: Der IHK-Erwartungs-
indikator zog um 1,3 Punkte auf 8,1 Zähler an und erreichte
damit den höchsten Wert seit Juni 2012.
12
Saarländischer Automobiltag
Interview mit Prof. Diez
Ab 2020 wird das Elektroauto in den Ge-
samtkosten, also einschließlich Ver-
brauch und Wartungskosten günstiger sein als ein konven-
tionell angetriebenes Fahrzeug. Die Nachfrage nach
Elektroautos wird daher zwischen 2020 und 2025 deutlich
nach oben gehen, da auch die Hersteller immer mehr Elek-
tromodelle anbieten werden, so Prof. Diez im Interview mit
der „Saarwirtschaft“.
38
Erfolgreich auf
internationalen Märkten
Informationsangebote der IHK
Mit einem breiten Themenkatalog unterstützt die IHK
Saarland ihre Mitgliedsunternehmen auf internationalen
Märkten. Die Vielfalt der Seminar- und allgemeinen Infor-
mationsangebote stellen wir beispielhaft vor.
Titel
Die Besetzung von Ausbildungsplätzen ist in manchen Bran-
chen – ganz besonders aber in kleinen und mittleren Unter-
nehmen – schwieriger geworden. In dieser Ausgabe stellen
wir das Projekt „Passgenaue Besetzung“, die Möglichkeiten
der Verbundausbildung und die Leistungen von IHK FOSA
vor. Foto: industrieblick/Fotolia.com
3
Kolumne Brasilien: Know-how über Umwelttechnologien
und erneuerbare Energien gesucht 40
Allez les Bleus 2.0 1
News: Aktuelle Meldungen
des Enterprise Europe Network 41
Standortpolitik
Wirtschaftspolitik: Neues aus Berlin und Brüssel 4 IHK Regional
Saarwirtschaft 06/2017
Saarwirtschaft: Immer mehr Anzeichen
für eine nachhaltige Konjunkturbelebung 6 Wirtschaftsstandort Kommune: Quo vadis Lebach? 42
Start: Neue Landesregierung nimmt Arbeit auf 8 Saarlouis43
Saarland-Marketing: Roadshow 2017 11 Neunkirchen43
Saarpfalz44
Angetrieben: Elektroautos ab 2020 in den Gesamtkosten Regionalverband Saarbrücken 45
Inhalt
günstiger als konventionell angetriebene Fahrzeuge 12
Wirtschaftsjunioren Saarland Unternehmen und Personen
How to change the world? 19 Fusion: Vereinigte Volksbank eG und Volksbank
Westliche Saar Plus wollen fusionieren 45
Aus- und Weiterbildung Bilanz: SaarLB: Stabile Entwicklung fortgesetzt 46
Innovativ: VSE steigt ein ins Medienmonitoring 48
Passgenaue Besetzung: Das passt! 20
Zusammenarbeit: Ausbildung im Verbund 22 Jubiläum 1: Zehn Jahre „Catsitting Saarland“ 54
IHK – die Weiterbildung 23 Jubiläum 2: Zehn Jahre i4e in Lebach 54
Namen und Nachrichten 56
Recht Dienstjubiläen58
IT-Sicherheit: Datenschutz und Digitalisierung 30
KulturSzene
Mittelstand und Unternehmensförderung
Weltkulturerbe Völklinger Hütte:
Annahmeschluss: Countdown läuft… Inka – Gold. Macht. Gott. 59
für Businessplanwettbewerb 1,2,3 GO 32
Kulturkalender61
IHK-Service
Recyclingbörse 33
Existenzgründungsbörse 34
Kooperationen 35 Im Blickpunkt
Für Ihren Terminkalender 36
Neu: Wirtschaftsliteratur – für Sie gelesen! 37 Nach der Wahl: Richtige Weichenstellungen –
aber kein großer Wurf 63
International
Letzte Seite
Going International:
Erfolgreich auf internationalen Märkten 38 Impressum 64
4
Neues aus Berlin
und Brüssel
Saarwirtschaft 06/2017
Klare Botschaften beim Parlamentarischen Abend der AG Mittelstand in Berlin
Standortpolitik
Berlin. Der Mittelstand braucht offene
Grenzen, qualifizierte Fachkräfte und
schnelles Internet. Mit diesen Kernbot-
schaften eröffnete DIHK-Präsident Eric
Schweitzer am 25. April 2017 in Berlin
den Parlamentarischen Abend der Ar-
beitsgemeinschaft Mittelstand, einer
Initiative von DIHK und neun weiteren
O rganis atione n. Dis ku t ante n d e s
Abends waren Cem Özdemir, Bundes-
vorsitzender Bündnis 90/Die Grünen,
und Christian Lindner, Bundesvorsitzen-
der FDP. Top-Themen des Streitgesprä-
ches waren Fachkräftesicherung und
Bürokratieabbau. Rund 200 Gaste aus
Unternehmen, Ministerien und Verbän-
den sowie etwa 30 Bundestagsabgeord-
nete waren zugegen. Gesprächsthema DIHK-Präsident Eric Schweitzer (rechts) begrüßt Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP, als Gastredner.
des Abends: Die „Erwartungen zur Bun- Zweiter von rechts: Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen. Foto: DIHK / Jens Schicke
destagswahl 2017“, welche die AG Mit-
telstand am Vormittag in der Bundes- ken: So hat der Bundestag den DIHK- entlastet den Mittelstand von Büro-
pressekonferenz der Öffentlichkeit Vorschlag aufgegriffen, die Wertgrenze kratie.
vorgestellt hatte. Gute praxisnahe und für die Sofortabschreibung geringwer- b Ansprechpartner:
mittelstandsbezogene Argumente wir- tiger Wirtschaftsgüter zu erhöhen. Das evers.marc@dihk.de
Kleine Betriebe von ein klein wenig Bürokratie entlastet
Berlin. Der Bundestag hat bei der Ver- monats abführen, wenn sie die exakte Bis zu dieser Grenze können Unterneh-
abschiedung des zweiten Bürokratie - Höhe für den laufenden Monat noch men Vorsteuern beim Finanzamt nach
entlastungsgesetzes auch DIHK-Forde- nicht kennen. Lieferscheine müssen vereinfachten Regeln geltend machen.
rungen aufgegriffen. Diese entlasten nicht mehr archiviert werden, sofern sie
insbesondere kleine Betriebe: So kön- kein Buchungsbeleg sind. Ebenso wird b Ansprechpartner:
nen Arbeitgeber bei der Sozialversiche- die Grenze für Kleinbetragsrechnungen beland.ulrike@dihk.de
rung die Beiträge in Höhe des Vor- von 150 Euro auf 250 Euro angehoben. gewinnus.jens@dihk.de
Bürokratisch und unverständlich
Berlin. Für Betriebe sind die seit 2015 Unternehmen beteiligten. Die Bundes- nach der Wahl dringend überarbeiten,
geltenden Vorschriften zur Buchfüh- regierung sollte die „Grundsätze zur so wie sie es schon Ende 2014 angekün-
rung überwiegend unverständlich und ordnungsmäßigen Führung und Aufbe- digt hatte.
teilweise fern von der Unternehmens- wahrung von Büchern, Aufzeichnungen b Ansprechpartner:
realität. Das ist das Ergebnis einer und Unterlagen in elektronischer Form beland.ulrike@dihk.de
DIHK-Umfrage, an der sich mehr als 700 sowie zum Datenzugriff“ (GoBD) also voigt.guido@dihk.de
5
Saarwirtschaft 06/2017
Standortpolitik
Foto: Thinkstock by Getty Images
Handelsbeziehungen mit Indien sollen verstärkt werden
Brüssel. EU-Handelskommissarin Cecillia weitere ehrgeizige und umfassende Antwortschreiben lobte Malmström den
Malmström unterstützt die Forderun- Freihandelsverhandlungen mit Indien Einsatz von EUROCHAMBRES.
gen des europäischen Kammerdachver- sowie eine schnelle Anschlusslösung für
bandes EUROCHAMBRES nach verstärk- die von indischer Seite im Jahr 2016 auf-
ten Handelsbeziehungen mit Indien. gekündigten bilateralen Investitions- b Ansprechpartnerin:
EUROCHAMBRES hat Anfang März schutzabkommen angeregt. In einem kober.klemens@dihk.de
EU-CSR-Richtlinie: 1:1 in deutsches Recht umgesetzt
Berlin. Zusätzliche Bürokratie für Unter-
nehmen vermeiden – deshalb hat sich
der DIHK in Gesprächen und Stellung-
nahmen für eine 1:1-Umsetzung der
EU-Vorgaben zum CSR-Richtlinie-Umset-
zungsgesetz stark gemacht. Das ist weit-
gehend gelungen: So sieht das Gesetz
keine verpflichtende inhaltliche Prüfung
des Berichts durch den Wirtschaftsprü-
fer vor. Wird der Bericht aber geprüft,
ist die Beurteilung allerdings ab dem
Geschäftsjahr 2019 auch öffentlich zu
machen. Außerdem haben Unterneh-
men die Möglichkeit, unter bestimmen
Voraussetzungen nachteilige Informa-
tionen wegzulassen, um Betriebsinterna
zu schützen. Zudem können sie die Er-
klärung auch als gesonderten Bericht
außerhalb des Lageberichts erstellen. Foto: Thinkstock by Getty Images
Dieser muss dann spätestens vier Mona-
te nach dem Abschlussstichtag veröf- mer- und Sozialbelangen, zur Achtung ternehmen mit mehr als 500 Arbeitneh-
fentlicht werden. der Menschenrechte und zur Bekämp- mern sind erfasst. Betroffene Unter-
Das neue „Gesetz zur Stärkung der fung der Korruption und Bestechung. nehmen müssen erstmals für das laufen-
nichtfinanziellen Berichterstattung der Die Pflicht gilt insbesondere für große de Geschäftsjahr seit dem 1. Januar 2017
Unternehmen in ihren Lage- und Kon- kapitalmarktorientierte Kapitalgesell- berichten.
zernlageberichten“ verpflichtet insbe- schaften sowie haftungsbeschränkte
sondere größere Unternehmen zu einer Personenhandelsgesellschaften mit b Ansprechpartner:
Beschreibung des Geschäftsmodells so- mehr als 500 Arbeitnehmern. Auch gro- boehm.annika@dihk.de
wie zu Angaben zu Umwelt-, Arbeitneh- ße Kreditinstitute und Versicherungsun- upmeier.cornelia@dihk.de
6
Saarwirtschaft: Immer mehr Anzeichen
für eine nachhaltige Konjunkturbelebung
Saarwirtschaft 06/2017
IHK rechnet mit Saarwachstum von 1,5 Prozent
Standortpolitik
Die Konjunktur an der Saar nimmt weiter beurteilten die Betriebe ihre Lage im wärts gerichtet bleiben auch die Aussich-
Fahrt auf. Dies signalisieren die Meldun- Mai nochmals etwas positiver als im Vor- ten der Unternehmen: Der IHK-Erwar-
gen der Unternehmen zu ihrer aktuellen monat. Der IHK-Lageindikator stieg um tungsindikator zog um 1,3 Punkte auf 8,1
Geschäftslage und zu den Aussichten für 0,3 Punkte auf nunmehr 38,7 Zähler. Das Zähler an und erreichte damit den höchs-
die kommenden sechs Monate. Danach war der vierte Anstieg in Folge. Auf- ten Wert seit Juni 2012. Ausschlagge-
bend hierfür sind vor allem verbesserte
Saarindustrie: Deutlicher Anstieg gegenüber Vorjahr Geschäftsaussichten in Teilen der Indus-
Saarindustrie: Deutlicher
Veränderungen Januar Anstieg
bis März 2017 gegenüber Vorjahr
zum Vorjahreszeitraum in v.H. trie. „Nach einer Schwächephase im ver-
Veränderungen Januar bis März 2017 zum Vorjahreszeitraum in v.H. gangenen Jahr verdichten sich jetzt die
10 Anzeichen, dass die Saarwirtschaft in
10 Umsätze Auftragseingang Beschäftigung diesem Frühjahr auf einen robusten
8,0
Umsätze Auftragseingang Beschäftigung
8 Wachstumskurs eingeschwenkt ist. Kon-
7,1 8,0 7,0 junkturtreiber ist vor allem der Export,
8
7,1 7,0 der von der anziehenden Weltkonjunk-
6 5,4 tur und dem immer noch niedrigen
6 5,4 Eurokurs profitiert. Zudem stützt der
4 freundliche Arbeitsmarkt weiterhin die
Binnennachfrage. Das alles stimmt uns
4
zuversichtlich für den weiteren Jahres-
2 verlauf. Wir erwarten für 2017 ein Saar-
1,0
2 wachstum von rund 1,5 Prozent und
1,0
0 2.000 zusätzliche Stellen.“ So kommen-
0 tierte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino
-1,1 Klingen die Ergebnisse der Mai-Umfrage
-2
-1,1 der IHK Saarland, an der sich rund 300
Saar Bund Quelle: Statistisches Amt Saarland, Grafik: IHK Saarland
-2 Unternehmen mit gut 120.000 Beschäf-
Saar Bund Quelle: Statistisches Amt Saarland, Grafik: IHK Saarland
tigten beteiligten.
Industrie besser
IHK-Konjunkturindikatoren als vor Jahresfrist
IHK-Konjunkturindikatoren
im Vergleich die Jahre 2012 bis 2017 Insgesamt bewerten derzeit 45 Prozent
im Vergleich die Jahre 2012 bis 2017 der befragten Unternehmen ihre Ge-
schäftslage mit gut, 48 Prozent mit be-
40 friedigend und sieben Prozent mit
40 schlecht. Lebhafte Geschäfte melden vor
30 allem der Fahrzeugbau, der Maschinen-
30 bau, die Metallindustrie, die Keramik
20 industrie sowie die Medizin-, Mess- und
20 Regeltechnik. Etwas verhaltener, aber
10 immer noch weitgehend gut, entwickeln
sich die Geschäfte im Ernährungsgewer-
10
be, im Stahlbau und in der Bauwirtschaft.
0
Überwiegend befriedigend ist die Lage
0 in der Elektroindustrie, in der Gummi-
-10 und Kunststoffindustrie sowie bei den
2012 2013 2014 2015 2016 2017
-10 Gießereien. „Die Industrie entwickelt
2012
Geschäftslage 2013Geschäftserwartungen
2014 2015 2016 2017 sich derzeit besser als vor Jahresfrist.
Geschäftslage Geschäftserwartungen Über alle Branchen gerechnet liegen die
Die IHK-Konjunkturindikatoren werden als Saldo der positiven bzw. negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen
ermittelt. Sie können Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen. Ein Wert von Null gibt an, dass sich die Industrieumsätze im ersten Quartal 7,1
Die IHK-Konjunkturindikatoren werden als die
Saldo der positiven
halten bzw. negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen
positiven und negativen Antworten genau Waage Quelle, Grafik: IHK Saarland Prozent über ihrem Vorjahreswert. Da-
ermittelt. Sie können Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen. Ein Wert von Null gibt an, dass sich die
positiven und negativen Antworten genau die Waage halten Quelle, Grafik: IHK Saarland
Foto: Rolf Ruppenthal
mit befindet sich die Industrie auf einem Geschäftslage nach Branchen
guten Weg, die Wachstumsdelle aus dem Geschäftslage nach Branchen
Trends in Prozent
Vorjahr mehr als wettzumachen“, so Trends in Prozent
Klingen.
Im Dienstleistungssektor berichten 92 19,3%
36,8% 19,3%
Prozent der befragten Unternehmen 40,4% 45,5%
53,7% 36,8% 40,4%
über gute oder befriedigende Geschäfte. 45,5%
53,7%
Rund läuft es vor allem in der IT-Branche,
im Hotel- und Gaststättengewerbe so-
wie im Verkehrsbereich. Im Handel und 74,6%
74,6%
bei unternehmensnahen Dienstleistern 60,9% 57,3% 49,6%
37,5% 60,9% 57,3%
ist die Lage überwiegend befriedigend. 37,5% 49,6%
Das gilt auch für die Kreditwirtschaft,
der das aktuelle Niedrigzinsumfeld und 8,7% 2,3% 6,1% 4,9%
die zunehmende Regulierung mehr und 8,7% 2,3% 6,1% 4,9%
Verarb. Bau Handel Finanzdienst- unternehmensnahe
mehr zu schaffen macht. b SaWi Verarb.
Gewerbe Bau Handel Finanzdienst-
leistungen unternehmensnahe
Dienstleistungen
Gewerbe leistungen Dienstleistungen
Trend*:
Trend*:
* Veränderung der Salden gegenüber dem Vormonat:
* Veränderung
um mehr als 5der Salden gegenüber zwischen
Punkte dem Vormonat:
-2,5 und -5 Punkte gut
um mehr 2,5
als 5und
Punkte zwischen -2,5alsund -5 Punkte gut
befriedigend
zwischen 5 Punkte um weniger -5 Punkte
zwischen
zwischen 2,5
2,5 und
und 5
-2,Punkte
Punkte um weniger als -5 Punkte befriedigend
schlecht
zwischen 2,5 und -2, Punkte schlecht
Quelle, Grafik: IHK Saarland
Quelle, Grafik: IHK Saarland
Erwartete Geschäftsentwicklung
Erwartete Geschäftsentwicklung
insgesamt
insgesamt
8,4 % schlechter
8,4
16,5%%schlechter
besser
16,5 % gleich
75,1 % besser
75,1 % gleich
Quelle, Grafik: IHK Saarland
Quelle, Grafik: IHK Saarland
8
Neue Landesregierung nimmt Arbeit auf
Ministerrat konstituiert – Staatssekretäre bestellt
Saarwirtschaft 06/2017
Standortpolitik
Die neue Landesregierung um Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (Bildmitte): Ulrich Commerçon, Minister für Bildung und Kultur, Anke Rehlinger, Ministerin
für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, Klaus Bouillon, Minister für Inneres, Bauen und Sport, Monika Bachmann, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie,
Stephan Toscani, Minister für Finanzen, Europa sowie Justiz sowie Reinhold Jost, Minister für Umwelt und Verbraucherschutz (v. l. n. r.). Foto: Becker&Bredel
Am 17. Mai ist Annegret Kramp-Karren- Ministerium für Inneres, Bauen und Staatskanzlei: Jürgen Lennartz, Chef der
bauer zum dritten Mal zur Minister- Sport: Klaus Bouillon (CDU) Staatskanzlei
präsidentin des Saarlandes gewählt Ministerium für Bildung und Kultur: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Ener-
worden. Sie erhielt alle 41 Stimmen der Ulrich Commerçon (SPD) gie und Verkehr: Jürgen Barke
beiden Fraktionen der Großen Koalition. Ministerium für Soziales, Gesundheit, Ministerium für Finanzen und Europa:
Nach der Wahl zur Ministerpräsidentin Frauen und Familie: Monika Bachmann Dr. Ulli Meyer (Finanzen) und Roland
wurden die Mitglieder des saarländi- (CDU) Theis (Europa).
schen Kabinetts ernannt und durch den Ministerium für Umwelt und Verbrau- Ministerium für Inneres, Bauen und
Landtag bestätigt. cherschutz: Reinhold Jost (SPD) Sport: Christian Seel
Der Ministerrat hat in seiner konstituie- Ministerium der Justiz: Stephan Toscani Ministerium für Soziales, Gesundheit,
renden Sitzung unter anderem folgende (CDU) Frauen und Familie: Stephan Kolling
Struktur beschlossen: Ministerium für Bildung und Kultur:
Christine Streichert-Clivot
Staatskanzlei: Ministerpräsidentin Anne- Zudem verbleiben die Bereiche Wissen- Ministerium für Umwelt und Verbrau-
gret Kramp-Karrenbauer (CDU) schaft und Technologie im Geschäftsbe- cherschutz: Roland Krämer
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Ener- reich der Staatskanzlei. Ministerium der Justiz: Roland Theis
gie und Verkehr: Anke Rehlinger (SPD)
Ministerium für Finanzen und Europa: Der Ministerrat hat außerdem folgende
Stephan Toscani (CDU) Staatssekretäre bestellt:
Stellungnahmen aus der Wirtschaft
zum Koalitionsvertrag
IHK: Erste Schritte zur Zukunftssicherung des Saarlandes
„Aus Sicht der IHK ist der Koalitionsver- ortes Saarland gesteigert und durch eine regierung diesen Weg tatsächlich gehen
trag eine notwendige Grundlage, um die Investitionsoffensive die öffentliche will. Hier müssen im Verlauf der Legisla-
Herausforderungen der kommenden Infrastruktur aufgewertet werden soll. turperiode noch deutliche Akzente ge-
Jahre offensiv angehen zu können. Er ist Das sind zwei wichtige Weichenstellun- setzt werden – insbesondere durch eine
aber noch nicht hinreichend. Zu begrü- gen, um die Eigenständigkeit des Saar- klare Priorisierung notwendiger Projek-
ßen ist, dass mit einem ‚zukunftsorien- landes dauerhaft zu sichern. Allerdings te, die die Wirtschaftskraft des Saarlan-
tierten ganzheitlichen Standortkonzept’ lässt der Koalitionsvertrag noch nicht des stärken und durch eine Absenkung
die Attraktivität des Wirtschaftsstand- erkennen, wie beherzt die neue Landes- der überdurchschnittlichen Standort-kosten.“ So kommentierte IHK-Präsident im Sinne der Eltern, sondern auch eine bewertet Bubel es auch, dass in der Bil- 9
Dr. Hanno Dornseifer den Koalitionsver- geeignete Maßnahme zur Steigerung dungspolitik auch zukünf tig keine
trag. der unterdurchschnittlichen Erwerbs- Schnellschüsse erfolgen und dass die
Uneingeschränkt begrüßt die IHK Saar- tätigkeit von Frauen im Saarland. Hochschulen wieder eine Chance zur
land Problematisch sind auch die Verschärfun- Weiterentwicklung erhalten.
• das Bekenntnis zur Absicherung der gen im saarländischen Tariftreuegesetz. Bubel weiter: „Wir halten es für richtig,
Stahlindustrie, Angesichts des bundesweit gültigen dass die Weichen für Kommunalrefor-
• den Willen, das Saarland zu einem Mindestlohnes von inzwischen 8,84 Euro men gestellt werden. Bevor es so weit
Hotspot für innovative Gründungen braucht das Saarland ohnehin kein eige- kommt, hätten wir uns aber gewünscht,
zu entwickeln, nes Gesetz. dass man zusätzlich die Aufgaben im
• die Absicht, Abwanderungen von Un- Klärungsbedarf besteht zudem bei der Land, den Kreisen und Gemeinden funk-
ternehmen zu verhindern und mehr Frage, wie die Kommunen saniert und tional überprüft und Prozesse einleitet,
Saarwirtschaft 06/2017
Firmensitze ins Saarland zu locken, deren Wirtschaftskraft gestärkt werden die den dreistufigen Verwaltungsaufbau
• die Ankündigung, die Landeshaupt- soll. Eine bessere interkommunale Zu- verschlanken. Das Land muss neu festle-
stadt als überregional bedeutenden sammenarbeit kann nur ein erster Schritt gen, wer künftig welche Aufgaben wie
Messe- und Kongressstandort profi- sein, dem weitere folgen müssen“, so ausführt. Nicht nur die Kommunen, son-
lieren zu wollen, Dornseifer. dern die Verwaltungsstrukturen im Land
• das Versprechen, den Technologie- insgesamt müssen dabei überprüft und
transfer von den Hochschulen in die ggf. neu aufgestellt werden. An dieser
Wirtschaft zu verbessern,
Die Vereinigung der Saar- Stelle hätten wir uns mehr Mut erhofft.“
Standortpolitik
• die beabsichtigte Erhöhung des ländischen Unternehmens-
Hochschuletats ab dem Jahr 2020 um verbände VSU: Das ist zwar Die Familienunternehmer im
15 Millionen Euro und Saarland: Landesvorsitzender
ein guter Anfang, aber noch
• die beabsichtigte Weiterentwicklung
von Industrie- und Gewerbeflächen. nicht mutig genug! Wolfgang Herges vermisst
Schulfach Wirtschaft im
„Doch auch hier „W i r b e g r ü ß e n Koalitionsvertrag
gilt: Die Absichts- es, dass das Land
erklärungen müs- die zusätzlichen Die neue Regie -
s e n in ko nkre te Mit tel aus dem rung spreche von
Taten umgesetzt neuen L änder fi- mehr Gerechtig-
w e r d e n . U n s e re nanzausgleich ab keit im Bildungs-
IHK wird die Lan- 2020 überwiegend system und davon,
desregierung auf für Investitionen die Bildungschan-
Dr. Hanno Dornseifer
diesem Weg un- Oswald Bubel ver wenden will. cen junger Men-
terstützen – etwa Wir halten es auch schen von der so-
durch die Beteiligung an gemeinsamen für richtig, die Zeit bis dahin zu nutzen, Wolfgang Herges
ziale n H e rkunf t
Initiativen oder mit eigenen Projekten“, um eine konkrete Bestandsaufnahme abzukoppeln. „Es
so Dornseifer. und dann einen mittelfristig laufenden ist schade, dass im Koalitionsvertrag kein
„Im Bildungsbereich hätten wir uns ge- Investitionsplan zu erstellen. Dabei müs- Wort von einem Schulfach Wirtschaft zu
wünscht, dass die Mittel, die für den Ein- sen die Prioritäten der einzelnen Pro- lesen ist. Dabei bietet das Schulfach
stieg in die Beitragsfreiheit von Kitas jekte sinnvoll gewichtet werden. Wir Wirtschaft den idealen Rahmen, Schüler
vorgesehen sind, stattdessen in einen wünschen uns, dass dieses Vorgehen frühzeitig dazu zu befähigen, ihr Schick-
quantitativ und qualitativ besseren Aus- transparent und auch unter Beteiligung sal selbst in die Hand zu nehmen und
bau der Ganztagesbetreuung in Kitas der Wirtschaft gestaltet wird“, so Os- ihnen Lust aufs Unternehmertum zu ma-
und Schulen gingen. Das wäre nicht nur wald Bubel, Präsident der VSU. Positiv chen. Denn mehr Gerechtigkeit bedeu-
Zukunftsweisende Individualität
System
Gebäude: schnell,
wirtschaftlich und
nachhaltig. trifft
Wolfgang Herges
GOLDBECK Südwest GmbH, Niederlassung Rhein-Neckar,
69493 Hirschberg a. d. Bergstraße, Goldbeckstraße 7, konzipieren bauen betreuen.
Tel. +49 6201 8777-0, mannheim@goldbeck.de www.goldbeck.de10 tet vor allem mehr Chancengerechtig- der Hochschulfinanzierung. Letztere Mehrkosten bereits ab dem Jahr 2020 zu
keit“, so Wolfgang Herges, Landesvor- seien jedoch in einigen Teilen noch un- Lasten des dann erhöhten Globalhaus-
sitzender von DIE FAMILIENUNTERNEH- scharf formuliert, so dass die Hochschul- halts gehen sollen“, erklärt Schmitt.
MER im Saarland. leitung baldmöglichst mit der neuen Er verweist darauf, dass auch der neue
„Erschwerend kommt hinzu, dass Schü- Regierung ins Gespräch kommen möch- Hochschulrat der Saar-Uni bei seiner Sit-
lern kein attraktives Bild vom Unterneh- te. Bezüglich der ab 2020 für die Saar- zung Ende April die Landesregierung
mertum vermittelt wird. Dies zeigt un- Uni und HT W Saar angekündigten darum gebeten habe, im Globalhaushalt
sere Schulbuchstudie sehr deutlich, in Budgeterhöhung hält es Universitäts- die Tarif- und Kostensteigerungen um-
der auch im Saarland verwendbare präsident Manfred Schmitt für wichtig fänglich abzudecken und der Universität
Schulbücher untersucht wurden. Wirt- und angemessen, dass sich deren Vertei- ein Innovationsbudget zur Verfügung zu
schaftliche Themen werden oft mit einer lung am Umfang der Globalhaushalte stellen. Letzteres soll dazu beitragen,
marktskeptischen Brille betrachtet. Beim der Hochschulen orientiert. Für die Uni- auch weiterhin neue innovative Ver-
Saarwirtschaft 06/2017
Freihandel werden Risiken überbetont, versität sei es zudem von großer Bedeu- bundprojekte in Forschung und Lehre
anstatt auch die Chancen zu sehen“, so tung, bereits für die Jahre 2018 und 2019 anstoßen zu können, um hierauf auf-
der Landesvorsitzende Wolfgang Herges finanzielle Spielräume zu ermöglichen, bauend weitere Drittmittel von Bund
abschließend. da trotz enormer Sparanstrengungen und Europäischer Union einzuwerben.
die positive Entwicklung der Saar-Uni Das Universitätspräsidium begrüßt zu-
Universitätspräsidium: durch die jährlich steigenden Tarif- und dem das Bestreben der Landesregie-
Handlungsspielräume eingefordert Energiekosten stark gefährdet sei. rung, eine Erhöhung des seit langem
„Wir benötigen baldmöglichst einen eingefrorenen Landeszuführungsbe-
Standortpolitik
Das Präsidium der finanziellen Handlungsspielraum, um trags für Forschung und Lehre am Uni-
Universität des die Leistungsfähigkeit der Universität versitätsklinikum des Saarlandes ab 2020
Saarlandes be- des Saarlandes in Forschung und Lehre zu prüfen. „Darüber hinaus begrüßen
grüßt ausdrücklich sicherstellen und weiterhin auf hohem wir sehr, dass die Landesregierung in der
die im aktuellen Niveau national und international kon- kommenden Legislaturperiode einen
Entwurf des Koali- kurrenzfähig bleiben zu können“, sagt Schwerpunkt darauf setzen wird, die In-
tionsvertrags von Uni-Präsident Manfred Schmitt. Hierbei frastruktur der Hochschulen zu ver-
CDU und SPD zum sei es sehr zu begrüßen, dass die künfti- bessern. Hierbei werden wir gerne ge-
Ausdruck gebrach- ge Landesregierung eine Übernahme meinsam mit dem Land die zeitnahen
Prof. Manfred Schmitt
te Würdigung der der mit dem aktuellen Exzellenzcluster Planungen für eine zukunftsfähige
Bedeutung der Hochschulen für die Zu- verbundenen Kosten in Höhe von jähr- Campusentwicklung vorantreiben“, un-
kunft des Saarlandes und die hierin in lich zwei Millionen Euro angekündigt terstreicht Präsident Schmitt. b SaWi
Aussicht gestellten Verbesserungen bei habe. „Wir bedauern jedoch, dass diese
Die Renault Business Kombination
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Renault Mégane Grandtour Life ENERGY TCe 100: Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 6,7; außerorts: 4,6; kombiniert: 5,4; CO2-
Emissionen kombiniert: 120 g/km. Gesamtverbrauch für die beworbenen Modelle kombiniert (l/100 km): 6,2 – 3,4; CO2-Emissionen
kombiniert: 140 – 90 g/km (Werte nach EU-Messverfahren).
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Saarland-Roadshow:
„Da können wir uns sicherlich etwas von Euch abgucken!“
Saarwirtschaft 06/2017
Standortpolitik
Studentin Isabel Marra beim kostenfreien Bewerbungsfoto-Shooting. Prof. Dr.-Ing. Klaus Becker, Präsident der TH Bingen, informiert sich über das Saarland.
Seit Anfang Mai tourt die Saarland- und bei den Studenten positiv in Erinne- Atmosphäre.“ Kommilitone Jan Simons,
Roadshow mit Unterstützung des Ver- rung geblieben. Die Kombination aus 24, ergänzt: „Und in das vorgestellte
bandes der Metall- und Elektrobranche den Möglichkeiten, die Studenten hier Jobportal des Saarlandes werde ich bei
des Saarlandes (ME Saar) durch Deutsch- am Stand haben, macht den Auftritt zu meiner Jobsuche mit Sicherheit auch
land und wirbt dabei an zehn Stationen etwas Besonderem und da können einen Blick werfen.“
für das Land, in dem Großes im Kleinen wir uns sicherlich etwas von Euch ab-
entsteht. gucken!“. Letzte Stationen der Saarland-Road-
Eine erste Zwischenbilanz zeigt: Das Aber auch die Studenten sind begeis- show 2017:
Konzept kommt an – und das nicht nur tert. So zum Beispiel Isabel Marra, 21. Juni: connect@htw, Saarbrücken
bei den primären Zielgruppen wie 27, die Wir tschaf tsingenieur wesen 22. Juni: Absolventenkongress, Essen
Studenten, Absolventen oder jungen studiert: „Die Möglichkeit, kostenlose
Fachkräften. Prof. Dr.-Ing. Klaus Becker, und solch professionelle Bewerbungs-
Präsident der TH Bingen zum Auftritt fotos machen zu lassen, ist ein tolles An-
des Saarlandes: „Viele Studenten haben gebot. Weitere Informationen
bereits gefragt, ob das Saarland dieses Insgesamt überzeugt der Saarland- Christoph Lang,
Geschäftsführer saaris
Jahr wieder zur Messe kommt. Der Auf- Auftritt durch den Mix an kompetenten Tel.: 0681 9520-495
tritt ist letztes Jahr super angekommen Gesprächen und dennoch entspannter E-Mail: saarlandmarketing@saar-is.de
Auch in Bochum wurde wieder Station gemacht. Fotos: Saarland Marketing12
Elektroautos ab 2020 in den Gesamtkosten
günstiger als konventionell angetriebene Fahrzeuge
Interview mit Prof. Dr. Willi Diez
Benziner und Diesel deutlich niedriger.
Saarwirtschaft 06/2017
Drittens die Ladeinfrastruktur ist in
Deutschland noch immer mangelhaft.
Und schließlich ist einfach auch das An-
gebot der Automobilhersteller noch
sehr begrenzt. Bei allen diesen Punkten
wird es in den nächsten Jahren deutliche
Verbesserungen geben. So werden sich
zum Beispiel die Batteriepreise mehr als
Standortpolitik
halbieren. Ab 2020 wird das Elektroauto
in den Gesamtkosten, also einschließlich
Verbrauch und Wartungskosten güns-
tiger sein als ein konventionell ange-
triebenes Fahrzeug. Die Nachfrage nach
Elektroautos wird daher zwischen 2020
und 2025 deutlich nach oben gehen, da
auch die Hersteller immer mehr Elektro-
modelle anbieten werden.
Prof. Diez ist Direktor des Instituts für Automobil-
wirtschaft (IFA) an der Hochschule für Wirtschaft und Ein Großteil der Erträge der Zulieferer
Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen. Am Rande des stammt aus dem Geschäft mit dem klas-
1. Saarländischen Automobiltages stand Prof. Dr. Willi sischen Antriebsstrang. Sind die deut-
Diez für ein Interview zur Verfügung. schen Zulieferer auf eine mögliche „Ver-
kehrswende” vorbereitet und was sollte
die Politik tun, um hier gute Rahmenbe-
Politik und Umweltverbände scheinen dingungen zu schaffen?
sich geradezu auf den Diesel eingeschos-
sen zu haben. Die Folge: Eine große Ver- Prof. Diez: Bei den großen Zulieferern
unsicherung bei Zuliefern, Händlern und sehen wir schon heute eine deutliche
Kunden. Hat der Diesel noch Zukunft? Neuorientierung und Ausrichtung auf
das Thema Elektromobilität. Schwieriger
Prof. Diez: Der Diesel kann auch in Zu- ist die Situation bei den vielen kleinen
kunf t einen wichtigen Beitrag zur und mittelständischen Zulieferern, die
CO2-Reduktion und damit im Kampf Teile und Komponenten für Verbren-
gegen den Klimawandel leisten. Gerade nungsmotoren herstellen. Die müssen
bei großen und schweren Fahrzeugen, jetzt darüber nachdenken, wo sie künf-
also zum Beispiel bei den SUV’s hat der tig ihr Geld verdienen wollen. Dazu
Diesel einen Verbrauchsvorteil von 2 bis muss man einfach mal gedanklich durch
3 Litern. Das reduziert direkt auch die das ganze Elektroauto gehen und über-
CO2-Emissionen. Allerdings wird der legen, wo man ansetzen kann. Noch ist
Diesel bei Klein- und Kompaktwagen an Zeit dazu sich neu aufzustellen, denn
Bedeutung verlieren, weil die Kosten der Verbrennungsmotor wird ja nicht
der Abgasnachbehandlung immer höher von heute auf morgen verschwinden.
werden. Einen speziellen Politikansatz sehe ich
nicht. Gute politische Rahmenbedingun-
Der Blick auf die Zulassungszahlen zeigt: gen für Unternehmen erleichtern immer
Die deutschen Autofahrer haben wenig den Strukturwandel. Spezielle Bera-
Interesse an Elektromobilität. Was sind tungsangebote von Wirtschaftsförde-
die Ursachen und wie kann die Wende rern und Kammern können die kleinen
gelingen? und mittelständischen Zulieferer bei
ihrer Neuausrichtung sicher unterstüt-
Prof. Diez: Aktuell gehen die Verkaufs- zen.
zahlen für Elektroautos ja nach oben,
was nicht zuletzt an der Kaufprämie lie- Immer größere Modellpaletten, neue
gen dürfte. Aber natürlich sind Elektro- Technologien, veränderte Kundenbe-
autos bis heute noch kein wirklicher dürfnisse sowie zunehmende Digitalisie-
Verkaufsschlager. Ich sehe dafür vor al- rung im Fahrzeugverkauf und After-
lem vier Gründe: Elektroautos sind nach Sales-Bereich. Welche Konsequenzen
wie vor relativ teuer. Zweitens die Reich- hat all dies für die Zukunft der Auto-
weiten sind im Vergleich zu einem Foto: Wellnhofer Designs/Fotolia.com häuser und Werkstätten?Prof. Diez: Grundsätzlich wird sich der 13
Konsolidierungsprozess, den wir ja
schon seit vielen Jahren in der Branche
sehen fortsetzen. Ich gehe davon aus,
dass die Zahl der wirtschaftlich und
rechtlich selbständigen Automobilhänd-
ler in Deutschland von heute rund 7.400
auf 4.500 Unternehmen im Jahr 2020
sinken wird. Das heißt nicht, dass der
kleine Händler aussterben wird. Gerade
in eher ländlichen Regionen haben
kleinere Händler weiterhin Zukunfts-
Saarwirtschaft 06/2017
chancen. Allerdings wird sich der Ver-
kauf immer stärker auf die großen
Autohäuser verlagern, die einfach ein
breiteres Angebot vor Ort präsentieren
können. Das ist wie in der Möbelbran-
che oder in der Unterhaltungselektronik.
Im Mittelpunkt des 1. Saarländischen Automobiltages am 9. Mai in der IHK standen die Themen neue Technologien,
Die Visualisierung von Fahrspaß, also veränderte Kundenbedürfnisse und die zunehmende Digitalisierung im After-Sales-Bereich. All dies setzt Autohäuser
Standortpolitik
und Werkstätten zunehmend unter Veränderungsdruck. Über Herausforderungen und Perspektiven der Branche,
die dreidimensionale digitale Präsenta-
insbesondere vor dem Hintergrund der Diskussion um die Zukunft des Diesels, diskutierten auf dem Podium (v. l. n. r.):
tion eines Fahrzeuges, ist Chance und Dr. Jörg v. Steinaecker (Steinaecker Consulting, Koblenz), Thomas Knauber (Händlerverbandspräsident Subaru und
Herausforderung für die Autohäuser Geschäftsführer Autohaus am Kraftwerk GmbH, Bexbach), IHK-Geschäftsführer Dr. Carsten Meier, Prof. Dr. Willi
zugleich. Doch was heißt das für die Diez (Fachhochschule Nürtingen-Geislingen) und Niklas Burmester (Geschäftsführer Saarländischer KFZ-Verband).
Händler konkret? Fotos: Becker&Bredel
Prof. Diez: Der Händler muss sich in Zu- Außerdem wird die Probefahrt in Zu- beziehung aufrechterhalten zu können,
kunft noch stärker auf die persönliche kunft weiter an Bedeutung für die Kauf- muss er viel über den Kunden und sein
Beratung des Kunden konzentrieren. entscheidung gewinnen. Fahrzeug wissen. Ich mache es mal an
Gerade im Zeitalter der Digitalisierung einem Beispiel: Vor einigen Wochen hat
wird die Kompetenz des Händlers immer Immer wieder heißt es: „Daten sind der mich mein Autohaus angerufen und mir
wichtiger, denn die Kunden kommen Rohstoff der Zukunft“. Was bedeutet gesagt: „Ihr Auto hat uns eine SMS
immer besser informiert ins Autohaus. das für die Automobilbranche? geschickt. Es braucht Bremsflüssigkeit.
Dort stellen sie dann die schwierigen Wann wollen Sie kommen?“ Tatsächlich
Fragen, die sie über das Internet nicht Prof. Diez: Eine der Besonderheiten in ist es ja heute so, dass über die Onboard
selber beantworten können. Natürlich der Automobilbranche sind die langen Diagnose, das Auto Nachrichten über
muss der Verkäufer in einem solchen Kaufintervalle. Auch die Serviceinter- einen Wartungs- und Reparaturbedarf
Beratungsgespräch alle digitalen De- valle werden immer größer: Früher kam versenden kann. Wir nennen das in der
vices vom Tablet bis zur Powerwall ein- der Kunde zwei Mal im Jahr zur War- Fachsprache „Predictive Maintenance“.
setzen können, um ihm seine Fragen tung, heute alle zwei Jahr einmal. Der Daten über den Fahrer und das Fahr-
anschaulich beantworten zu können. Bäcker sieht seinen Kunden jeden Tag, zeug sind also wichtig, um die Kunden-
Aber diese Technologien können den der Autohändler immer seltener. Um beziehung aufrechterhalten zu können.
Verkäufer im Autohaus nicht ersetzen. über die langen Intervalle eine Kunden-
Die große Besucherzahl – auch ein Beleg für die Bedeutung der Themen beim 1. Saarländischen Automobiltag.14
Haftungs- und Reklamationsmanagement
für Automobilzulieferer
Eine Workshopreihe von IHK und autoregion e. V.
Automobilzulieferer im globalen Umfeld
Saarwirtschaft 06/2017
sind mit zahlreichen Haftungsrisiken
konfrontiert. Der Rückruf in Folge von
Produktfehlern oder Reklamationen auf
Grund von Gewährleistungsfällen kön-
nen schnell zwei- bis dreistellige Millio-
nenbeträge kosten und den guten Ruf
des Unternehmens gefährden. Doch
große Teile dieser Risiken lassen sich ver-
Standortpolitik
sichern oder von Beginn an begrenzen.
Um den Automobilzulieferern der Groß-
region praktikable Wege aufzuzeigen,
wie sie in diesem komplexen Umfeld
geschickt agieren können, hatten die
IHK Saarland und Autoregion e. V. zu
Beginn des Jahres in Kooperation mit
automotive.saarland und der Fahrzeug-
initiative Rheinland-Pfalz eine Work-
shop-Reihe zum Haftungs- und Rekla-
mationsmanagement für Automobil-
zulieferer ins Leben gerufen, die in der Die Akteure der Workshopreihe. Foto: IHK
Branche auf große Resonanz traf. Im
Fokus standen dabei die Grundlagen der schreitenden Warenverkehr sowie ver- sie bei einem systematischen Risiko-
gesetzlichen Haftung, Umgang mit Haf- sicherungsrechtliche Aspekte. Die Teil- management achten müssen. bSaWi
tungsfallen, professionelles Reklama- nehmer der Workshop-Reihe erkennen
tionshandling, Risiken beim grenzüber- nun die „neuralgischen Punkte“, auf die
Digitalisierung der Städte
und die Auswirkungen auf den Handel
Fachtagung von IHK und dem Netzwerk „Erfahrungsaustausch Stadtentwicklung Saar“
Unter dem Mot-
to „Digitalisierung
d e r St ä d t e u n d
Auswirkungen auf
den Handel“ hat-
ten sich auf Einla-
dung der IHK und
des GIU-Netzwer-
Bei der Veranstaltung „Di-
kes „Erfahrungs-
gitalisierung der Städte“ austausch Stadt-
kam auch Peter Müller, Ge- entwicklung Saar“
schäftsführer des Globus Experten aus dem
Losheim, zu Wort. Bereich der Stadt-
Fotos: Becker&Bredel p lanu n g am 27.
April in der IHK
getroffen. Sie erhielten durch Vorstel-
lung des neuen Bezahlsystems „Scan &
Go“ von Globus Losheim einen Einblick,
wie weit die Digitalisierung bereits im von WLAN-Hotspots zu nehmen. In GmbH München, bot sich die Gelegen-
Handel Einzug gehalten hat und wie es Fachvortragen von Steffen Hess, Fraun- heit zu einem intensiven fachlichen Aus-
der Stadt Saarbrücken gelungen ist, die hofer IESE, Kaiserslautern und Christian tausch. bSaWi
rechtlichen Hürden bei der Einrichtung Kramer, cima Beratung + Management15
Tourismuslotse feiert seinen ersten Geburtstag
Saarwirtschaft 06/2017
Standortpolitik
Im Bild (v. l.): Jürgen Barke (SPD), Staatssekretär im Kabinettrang im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes, schneidet gemeinsam mit Birgit
Grauvogel, Geschäftsführerin der Tourismus Zentrale Saarland GmbH, Gudrun Pink, Präsidentin des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Saarland e.V., und IHK-Haupt-
geschäftsführer Dr. Heino Klingen eine Geburtstagstorte an. Foto: Becker&Bredel
Im Mai 2016 gab es den Startschuss für zufrieden. Derzeit arbeiten 58 Betriebe Für jede abgeschickte Checkliste werden
den Online-Lotsen-Check. Das Ziel: die im Saarland mit dem Online-Lotsen- Lotsenpunkte vergeben, die auf dem
Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mitt- Check. Das ist eine gute Basis, auf der Lotsenpunktekonto gutgeschrieben
lerer Hotel- und Gastronomiebetriebe wir für die nächsten Jahre aufbauen werden. In fünf Levels können sich
zu stärken. Der Online-Lotsen-Check ist können.“ Hoteliers und Gastronomen vom „An-
ein webbasiertes Tool, mit dem Hoteliers Unter www.tourismuslotse.saarland fänger“ bis hin zum „Visionär“ weiter-
und Gastronomen die Qualität ihrer können angemeldete Hoteliers und entwickeln und sichern sich attraktive
touristischen Dienstleistung verbessern Gastronomen ihre touristische Dienst- Belohnungen, wie z. B. einen kosten-
können. leistungsqualität mit interaktiven Check- losen Kurs im E-Learning-Tool „hogafit“
Staatssekretär Jürgen Barke: „Schon mit listen zu Themen wie Beschwerde- oder ein Marketingpaket. Zusätzlich gibt
dem Initialprojekt ‚Tourismuslotse Saar- management, Kundenbindung oder es virtuelle Auszeichnungen für beson-
land‘ haben wir 2012 und 2013 das Ziel Marketing spielerisch verbessern. Der deres Engagement.
verfolgt, die Wettbewerbsfähigkeit der Nutzer kann sich frei im Online-Lotsen- Der Tourismuslotse Saarland ist ein
kleinen und mittleren Betriebe im Check bewegen und selbst entscheiden, Kooperationsprojekt des Ministeriums
Gastgewerbe zu stärken. Mit dem On- mit welchen Themen er sich beschäfti- für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Ver-
line-Lotsen-Check machen wir nun wert- gen möchte, welche Maßnahmen zu ihm kehr, der Tourismus Zentrale Saarland,
volle Informationen leicht zugänglich und seinem Betrieb passen und umge- der IHK Saarland, und des DEHOGA
und unterstützen unsere Hoteliers und setzt werden. Saarland. bSaWi
Gastronomen dabei, ihr touristisches
Angebot aufzuwerten, um sich so im
Wettbewerb behaupten zu können.“
Der Online-Lotsen-Check sensibilisiere
für Qualität im Tourismus und zeige
Maßnahmen auf, die im Betrieb umge-
setzt werden könnten, um ein attrakti-
ves Angebot für den Saarlandreisenden
zu schaffen, so Barke. „Wir sind fest
davon überzeugt, dass das Online-Tool
die Qualität und die Wettbewerbsfähig-
keit der gesamten Branche verbessert
und den Tourismus im Saarland stärkt.“ W&S
Birgit Grauvogel, Geschäftsführerin der
Tourismus Zentrale Saarland: „Wir sind WOLF & SOFSKY 0 63 32 - 916 128 | www.wolfusofsky.de
Fertigteilbau GmbH & Co. KG Johann-Schwebel-Str. 2 | 66482 Zweibrücken
mit der Entwicklung im ersten Jahr sehr16
Wassertourismuskonzept des Bundes zügig umsetzen
Mecklenburg-Vorpommern, Berlin werden sollen. Das vorgesehene Budget
und Brandenburg bilden das größte wird nicht reichen, um alle notwendigen
Was sersportgebiet in Deutschland, Erhaltungsmaßnahmen umzusetzen.
mit den angrenzenden polnischen Unsicherheit besteht auch hinsichtlich
Gewässern sogar das größte in ganz der Frage, welche Konsequenzen die
Europa. Auch viele weitere Fluss- und Umsetzung des Bundesprogramms
Seenlandschaften in Deutschland sind „Blaues Band Deutschland“ – ein Kon-
Saarwirtschaft 06/2017
wassertouristische Anziehungspunk- zept zur Renaturierung von Gewässern
te. Kein Wunder also, dass der Wasser- – auf die touristischen Nutzungen haben
tourismus ein wachsender Wir t- wird.
schaftsfaktor ist. Ge rade ländliche
Regionen in strukturschwachen Räu- Konkretisierung notwendig
men profitieren davon. Damit das Foto: Becker&Bredel
auch so bleibt, haben sich die Regie- Das BMVI sollte deshalb in Kooperation
rungsparteien darauf verständigt, ein ist. Im Koalitionsvertrag für die 18. Legis- mit anderen betroffenen Ressorts zügig
Standortpolitik
Wassertourismuskonzept vorzulegen. laturperiode ist vereinbart, dass organi- das Wassertourismuskonzept konkre-
Jetzt liegt es am Bund, entsprechende satorische, personelle und finanzielle tisieren. Der Bund muss entsprechende
Entwicklungsperspektiven für touris- Voraussetzungen zur Verbesserung der Datengrundlagen zum gesamtwirt-
tisch genutzte Wasserstraßen zu erar- wassertouristischen Infrastruktur ge- schaftlichen Nutzen erarbeiten und of-
beiten. schaffen werden. Die dazu vom Bundes- fenlegen und verschiedene Stakeholder
ministerium für Verkehr und digitale aktiv einbinden, um gemeinsam ent-
Sicherheit für Planung Infrastruktur (BMVI) erarbeitete Kon- sprechende Modellprojekte und er-
in Fluss- und Seenlandschaften zeption stellt Lösungen für diese Fragen gänzende Finanzierungsoptionen kon-
aber nur unzureichend dar. zipieren zu können.
Derzeit ist die Zukunft vieler touristisch Zwar bekennt sich der Bund grundsätz-
genutzter Wasserwege und der dort an- lich zu seiner Verantwortung auch für
gesiedelten Unternehmen unsicher, da die Bundeswasserstraßen, die nur noch Weitere Informationen
die Finanzierung notwendiger Erhal- für Freizeitzwecke genutzt werden. Es Ansprechpartner:
tungs- und Sanierungsmaßnahmen für fehlen aber bislang konkrete Angaben, Dr. Ulrike Regele, DIHK Berlin,
Telefon (030) 2 03 08 - 21 04
die ehemals von Güterschiffen genutz- welche Wasserstraßen in welcher Form Dr. Patrick Thiele, DIHK Berlin,
ten Wasserstraßen nicht gewährleistet und für welche Nutzungen vorgehalten Telefon (030) 2 03 08 - 21 10
Wirtschaftsministerium fördert hörfreundliche
Übernachtungsbetriebe und Freizeiteinrichtungen
Um das regionale „Netzwerk Hören“ gen mit 70 Prozent und in privaten Be- medizinisch-therapeutischen Versorgung
voran zu bringen, hat Wirtschaftsminis- trieben mit 20 Prozent. Hierfür hat das soll der Urlaub für hörbeeinträchtigte
terin Anke Rehlinger neue Fördermög- Ministerium Fördermittel in Höhe von Menschen erleichtert werden. Es soll ei-
lichkeiten geschaffen. „Davon können 100.000 Euro reserviert. Die Anträge ne bessere Versorgungsstruktur für Gäs-
Übernachtungsbetriebe und Freizeit- werden bei den Touristikern der jeweili- te, für überregionale Patienten und die
einrichtungen im Saarland profitieren, gen Landkreise und des Regionalver- saarländische Bevölkerung ent stehen.
die ihr Haus barrierefrei für Menschen bands Saarbrücken gesammelt und von Das kundenorientierte In ternetportal
mit Hörbeeinträchtigungen ausrichten dort an das Ministerium übermittelt. Das www.hoeren.saarland informiert Men-
möchten“, sagte sie. Ziel ist es, der immer Projekt ist zeitlich befristet und endet am schen mit Hörschädigungen sowohl über
größer werdenden Zielgruppe von hör- 31. Dezember 2017. Die Förderantrage die medizinischen Leistungen als auch
beeinträchtigten Menschen neben der der Landkreise und des Regionalver- das touristische Angebot im Saarland.
herausragenden medizinisch-therapeuti- bandes müssen bis 30. Juni 2017 gestellt Neben dem Wirtschaftsministerium
schen Versorgung auch Urlaubs- und Frei- werden. haben sich das Uniklinikum des Saar-
zeitmöglichkeiten zu bieten. Mit entspre- landes, die MediClin Bosenberg Kliniken
chenden Investitionen in mobile oder Hintergrund St. Wendel, die Tinnitustherapie- und
fest installierte Höranlagen, Hörschleifen Hörzentrum GmbH Neunkirchen, die Sys-
an Rezeptionen sowie so genannten Hör- Das „Netzwerk Hören“ soll als Pilot- tems Neuroscience Neurotechnology
sets für Hotelzimmer können die Einrich- projekt den Medizin- und Gesundheits- Unit der HTW und die Tourismus Zentra-
tungen für Menschen mit Hörbeeinträch- tourismus im Saarland zu einem hoch- le Saarland GmbH als Kooperationspart-
tigungen einen enormen Mehrwert wertigen und wirtschaftsstarken Zweig ner zum „Netzwerk Hören“ zusammen-
bieten. Je mehr Einrichtungen sich betei- ausbauen und sich damit national und geschlossen. bSaWi
ligen, „desto professioneller können die international positionieren. Tourismus,
Touristiker ihre Angebote für diese Ziel- Medizin, Forschung und Barrierefreiheit Weitere Informationen
gruppe entlang der Dienstleistungskette sind die vier Säulen, auf denen das Pro- Carola Heimann
für den Gast zusammenstellen“, so die jekt aufbaut. Der Ansatz stellt ein Allein- c/o Tourismus Zentrale Saarland GmbH
Wirtschaftsministerin. Das Wirtschafts- stellungsmarkmal sowohl im Medizin- Franz-Josef-Röder-Straße 17
66119 Saarbrücken
ministerium fördert diese Hilfsmittel und Gesundheitstourismus als auch im Tel. (06 81) 9 27 20-30
beim Einsatz in öffentlichen Einrichtun- barriere freien Reisen dar. Neben der E-Mail: heimann@tz-s.de.17
Saarland Card erfolgreich gestartet
Mit der Saarland Card können die Nut- einem der teilneh-
zer – unter dem Motto „Viel entdecken. menden Ausflugs-
Viel erleben“ – kostenlose Eintritte zu ziele. 39 saarlän-
vielen saarländischen Ausflugszielen be- dische Gastgeber,
kommen. Eine Bilanz des erfolgreichen darunter 26 Hotels,
Starts zogen kürzlich Wirtschaftsminis- elf Ferienwohnun-
terin Anke Rehlinger, die Geschäftsfüh- g e n , e in Wo h n -
Saarwirtschaft 06/2017
rerin der Tourismus Zentrale Saar, Birgit mobilstellplatz und
Grauvogel, und Meinrad Maria Grewe- eine Jugendherber-
nig, Generaldirektor des Weltkultur- ge, beteiligen sich
erbes Völklinger Hütte. 4.770 Mal wurde an d er S aarland
die Saarland Card nach Angaben des Card. Zu den Aus-
Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, flugszielen, die mit
Energie und Verkehr, das den Start der der Karte besucht
Saarland Card mit einer Investition in werden können,
Standortpolitik
Höhe von rund 300.000 Euro unter- zählen unter ande-
stützt, von Übernachtungsgästen bei rem die Saarland Birgit Grauvogel, Ministerin Anke Rehlinger und Generaldirektor Meinrad Maria
den unterschiedlichsten Gelegenheiten Therme, der Klet- Grewenig präsentieren die Saarland Card – hier in XXL. Foto: IHK
genutzt. Mit der Karte können touris- terhafen Merzig,
tische Übernachtungsgäste 65 Attrak- das Weltkulturerbe Völklinger Hütte touristische Ziele zu besuchen, die für
tionen im Saarland und den angrenzen- und auch Stadtführungen oder Boots- sie mit der Gästekarte kostenlos sind.“
den Regionen kostenfrei besuchen und touren können mit ihr gebucht werden. Daher erwarte man durch die Saarland
für die Dauer des Aufenthaltes den „Die positive Resonanz zeigt uns bereits Card auch eine positive Auswirkung auf
saarländischen ÖPNV kostenfrei nutzen. jetzt, dass wir mit der Gästekarte gut bei die Übernachtungszahlen im Saarland.
Die Gäste bekommen die Saarland Card unseren Gästen ankommen“, erklärte Meinrad Maria Grewenig, Generaldirek-
in Form einer Chipkarte beim Check-In Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, tor des Weltkulturerbes Völklinger Hüt-
bei einem der teilnehmenden Gastgeber Aufsichtsratsvorsitzende der Tourismus te, bezeichnete die Saarland Card als
als Geschenk. Sie erhalten damit pro Zentrale Saarland. „Die Saarland Card „Sesam-Öffne-Dich für unser Saarland“.
Übernachtung einen Nutzungstag und wird viele Gäste dazu motivieren, ins b bub
somit einen freien Eintritt pro Tag zu Saarland zurückzukommen, um weitere
Höchst-
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Leidenschaft fängt da an, wo Standard endet. Energie- und GebäudetechnikSie können auch lesen
