22 Titelstory Medizintechnik baut auf innovative Fertigung - MED-engineering
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18 MED Geräte Durchdachtes Design für Gerätehalterungen 30 Special Medizinelektronik DisplayPort überschreitet bislang geltende Grenzen 56 MED Verfahren Flexibles Fahrwerk für 1-2 | 2015 www.med-eng.de schwere Lasten 22 Titelstory Medizintechnik baut auf innovative Fertigung
INTERNATIONALE FACHMESSE FÜHREND IN DER PRÄZISIONSMECHANIK UHREN- UND SCHMUCKINDUSTRIE – MIKROTECHNOLOGIEN – MEDTECH 825 AUSSTELLER 18569 BESUCHER IN 2014 2. BIS 5. JUNI 2015 G E N F WWW.EPHJ.CH
Editorial EXAKT DOSIEREN Die neuen Miniatur-Membranpumpen W enn ein Sensor ohne Blutentnahme den Blutzuckerge- halt nur per Hautkontakt misst, dann kann man mit Recht vom Fortschritt in der Medizintechnik sprechen. Typ LPL2 Wissenschaftler und Entwickler des Schweizer Forschungsinsti- für Flüssigkeiten tuts Empa haben zusammen mit dem Universitätsspital Zürich ein solches Sensorsystem samt Mikrodialyse-Messkopf und Mikroflui- dik-Chip entwickelt. Dasselbe gilt auch für einen neuen Audiopro- zessor für Cochleaimplantate oder das Medical Eyetracking – nachzulesen hier in diesem Heft Seite 26 ff. und ab Seite 60. Auf der weiteren Spurensuche nach technischen Highlights gerät schnell eine Elektronikmesse ins Scheinwerferlicht, die überra- schend viele Exponate aus dem Bereich des Medical Engineering zu bieten hat. Medical goes Embedded ist zwar kein überraschend Entwicklerkompetenz Besuchen Sie uns: stärken MEDTEC 2015 Stuttgart 21.-23. April Halle 7, St. D 02 neuer Trend, doch auf der „embedded world“ in Nürnberg steigt � Mediengetrennte Bauform die Zahl der Anbieter von Medtech-Produkten (siehe Beitrag ab � Leistungsaufnahme nur 2,5 W Seite 34). Tenor bei den meisten Herstellern: Medizingeräte wer- � Elektrischer Steckeranschluss den mit Elektronik nicht nur digital und vernetzbar, sie werden � Kein Totvolumen auch rundum besser und ebnen den Weg für neue Anwendungsop- � Verschiedene Typen verfügbar: tionen. Doch man muss nicht gleich das Hohelied auf Innovation 25µl oder 50µl pro Impuls, ± 6% und Wachstum anstimmen, um der technologischen Entwicklung � 12VDC oder 24VDC und damit der Medizintechnik insgesamt eine rosige Zukunft zu � Schaltfrequenz 2Hz max. bescheinigen. Im Fall der Ultraschalltechnik beispielsweise - und damit der klinischen Sonographie – ist viel in Bewegung. 4D- Screening auch mit Mobilgeräten ist keine Zukunftsmusik mehr und in der Mamma-Diagnostik wächst die Nachfrage nach Ultra- schallgeräten ebenso wie beim Organscreening (siehe Seite 6). Es gilt also Kernkompetenzen aufzubauen, neue Netzwerke zu knüp- fen und das Potential moderner Ingenieurskunst voll auszuschöp- fen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende und er- hellende Lektüre. Bis zur nächsten Ausgabe, Ihr LEE Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH @ www.med-eng.de/ m.med-eng.de Andreas Beuthner, Chefredakteur a.beuthner@mg-oberfranken.de Am Limespark 2 · 65843 Sulzbach Telefon 06196 / 773 69-0 E-Mail info@lee.de www.med-eng.de www.lee.de 3
Inhalt Stromspartricks für mobile Geräte Größe, Gewicht, Zuverlässig- keit, Sicherheit und Stromauf- nahme sind die entscheidenden Kriterien beim Design moder- ner, tragbarer medizinischer Ge- räte. Das Power-Management lässt sich mit einem strom- sparenden System-on-Chip entscheidend verbessern. 12 Kontakt zum Verlag: Redaktion: Andreas Beuthner (verantwortlich) Auf dem Weg zu Medical 4.0 Tel. +49 (0) 9221 949-238 Die Kosten für die Gesundheits- Anzeigen: versorgung steigen weltweit, das Daniela Höhn Tel. + 49 (0) 9221 949-253 Internet der Dinge (Internet of Abo/Vertrieb Things, IoT) könnte Abhilfe Simone Sesselmann schaffen. Intelligente Geräte Tel. +49 (0) 9221 949-311 Fax: +49 (0) 9221 949-377 reduzieren teuren Ressourcen- E-Mail: verbrauch und bieten neue bfv.vertrieb@mg-oberfranken.de Perspektiven in der Pflege und Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co.KG der ambulanten Gesundheits- E.-C.-Baumann-Str. 5 versorgung zu Hause. 95326 Kulmbach 42 www.med-eng.de E-Mail: a.beuthner@mg-oberfranken.de Fax: +49 (0) 9221 949-377 Augensteuerung im OP Fachbeirat: Eyetracking ist ein Element der Natural User Interfaces (NUI) Prof. Dr. Armin Bolz, Corscience; Kurt Eggmann, und wertet die Blicke des An- Weidmann Plastics; wenders aus. Im OP-Alltag führt Prof. Dr.-Ing. Petra Friedrich, Hochschule für angewandte das zu einer erleichterten Inter- Wissenschaften, Kempten; aktion mit Computersystemen Dr. Martin Leonhard, KARL STORZ; und machen diese zugänglicher Theodor Lutze, Aesculap; Prof. Dr. Peter Schaff, und anwenderfreundlicher. TÜV SÜD; Dr. Timo Schirmer GE Healthcare; 60 Sigrid Uhlemann, DQS Medizinprodukte MEDengineering 1-2/2015 www.med-eng.de 4
Intelligent Solutions MED Szene 40 Elektronik auf Glas Gerätehhygiene spielt eine 06 Ende des Nischen-Daseins wichtige Rolle Ultraschallgeräte werden kompakter, leistungsfähiger 42 IoT erleichtert die Versorgung und kostengünstiger Großes Neuerungspotential durch vernetzte Geräte 09 Biomaterial beflügelt Medizintechnik 46 Störungsarmes 3D-Druck profitiert von Elektrokardiogramm Individualprothetik Verfälschende Messstörungen lassen sich unterdrücken MED Geräte 48 Baukasten für das HMI Bei modernen Bedienoberflächen 12 Stromspar-Tricks bei mobilen steht Ergonomie im Vordergrund Geräten Anforderungen an ein effizientes Saving Energy – Power-Management steigen MED Software Say Sharp 16 Effiziente Hebevorrichtung 52 OS-Sicherheit für mobile Ein-Säulen-Lösung bewegt medizinische Geräte problemlos schwere Lasten Viele Hürden bei der Zertifizierung 18 Durchdachtes Produktdesign Energiesparende TFT Displays Hygienische Halterungen schützen vor Risiken MED Materialien & der neuen Generation Verfahren 22 Medizintechnik baut auf innovati- ve Fertigung 56 Flexibles Fahrwerk aus dem Kompetente Hilfe für die Entwick- Baukasten lung von TFT-Monitoren Ein omnidirektionaler Antrieb eröffnet neue Perspektiven 26 Robustes Cochleaimplantat Moderne Systementwicklungen 60 Augensteuerung im OP für natürliches Hören Eyetracking erleichtert die Kommunikation mit Computer- systemen MED Special Elektronik 30 Volle Auflösung MED Service Neue Wege in der Signal- übertragung 62 Index • Bildschirmdiagonalen von 2,5cm (0,99“) bis 63 MED Service Partner 34 Messevorbericht: 66 Vorschau/Impressum 11,2cm (4,4“) verfügbar embedded world 2015 • Monochrome / Multicolor TFTs mit Treffpunkt der Community und Auflösungen von 128 x 128 Pixel bis zu Medtech-Entwickler in Nürnberg 400 x 240 Pixel • Ideal für industrielle, medizinische und sicherheitstechnische Anwendungen Titelseitenhinweis • Semikundenspezifische Anzeigen mit LED MSC Technologies Hintergrundbeleuchtung Outsourcing ist bei Herstellern von modernen Medizingeräten ein zen- • Leistungsaufnahmen von 10µW bis 200µW trales Thema. Gerade wenn es um die Entwicklung neuester Produkte geht, wie z. B. von hochwertigen TFT-Monitoren mit integrierter PCAP (unbeleuchtet) Touch-Technologie. Der Lösungsanbieter MSC Technologies Systems unterstützt Hersteller von medizintechnischen Geräten bei der Entwick- lung und Fertigung von einzelnen Komponenten bis hin zu komplexen Systemen. Während die Produkte in spezialisierten Design Centern, die in Deutschland dezentral verteilt sind, entwickelt werden, erfolgt die 2015 Fertigung der innovativen Industriesysteme am MSC-Standort Freiburg. Halle 2 24. – 26. Februar Stand 240 MSC Technologies GmbH 76297 Stutensee, Industriestraße 16 www.msc-technologies.eu MSC Technologies GmbH +49 7249 910-0 • info@msc-technologies.eu www.med-eng.de www.msc-technologies.eu 5
MED Szene Ultraschall Die Ultraschalltechnik nimmt Fahrt auf, sei es in der Hybridbild- gebung, als portables Diagnostikgerät oder in der Kinderradiologie. Leistungsstarke Geräte werden kompakter und kostengünstiger. Ende des Nischen-Daseins D ie Fachwelt ist sich einig: Moderne Ultraschallgeräte ging Technologie) gemeint, die zu einer größeren Informati- reichen in ihrer diagnostischen Aussagekraft dicht an onsdichte gegenüber herkömmlichen Geräten führt, da die Großgeräte wie Computertomograph (CT) oder Mag- Software die Eigenschaften der menschlichen Anatomie er- netresonanztomograpen (MRT) heran. Mitunter sprunghafte kennt. Die gewonnen Daten lassen sich mit anatomischen Verbesserungen gibt es in den letzten Jahren bei der Konturer- Strukturmodellen aus der Datenbank abgleichen und dadurch kennung, der Bildauflösung und 3D-Darstellung sowie der zu aussagekräftigen Bildern mit bis dato nicht erhältlichen mobilen Verfügbarkeit ultraschallgestützter Diagnostikgerä- Zusatzinformationen zusammenführen. Weitere Funktionen te. Hersteller und Zulieferer erwarten weiteres Wachstum im wie AutoSCAN, Auto Doppler und SmartExam erleichtern und Bereich ultraschallgestützter Geräte. Fortschritte zeichnen vereinfachen zudem die diagnostische Vorgehensweise. sich bei der Signalerfassung und der eingesetzten Software ab. Philips Healthcare beispielsweise spricht bereits von dem Farbdoppleraufnahmen in Echtzeit Beginn eines neuen Ultraschall-Zeitalters und kann auf haus- eigene Entwicklungen verweisen: die Ultraschall-Plattform Im Fokus von Siemens Healthcare stehen ebenfalls Innovatio- EPIQ und deren Weiterentwicklungen wie die Affiniti-Ultra- nen in der Ultraschall-Bildgebung. An erster Stelle rangiert schallplattform. ein neuer TEE-Schallkopf für Echtzeit Vollvolumen-Farbdop- pleraufnahmen zur Visualisierung des Blutflusses bei Herz- Affiniti basiert auf derselben Technik wie die Philips EPIQ Ul- klappeneingriffen. Die neue Version des Premium Ultra- traum Neuralrohrschallplattform. Neben der sehr detailrei- schallsystem Acuson SC2000 für die kardiovaskuläre Bildge- chen Bildauflösung ist es vor allem die so genannte anatomi- bung entschärft dank neuer Schallkopftechnik ein Handicap sche Intelligenz, die bereits bei der Erstpräsentation der Gerä- herkömmlicher Verfahren: Die Bildgebung mit 3D-TEE erfor- te vor mehr als einem Jahr für Aufmerksamkeit sorgte. Mit dert bislang das Zusammenfügen mehrerer Herzschläge im „Intelligenz“ ist eine Bilderkennungstechnik (nSIGHT Ima- Computer, um ein vollständiges Bild der Herzfunktion und - Bild: GE Healthcare Neben der Hochfrequenz-Sonographie wird künftig die Echtzeit-Elastographie und der mobile Einsatz eine besondere Rolle spielen.
durchblutung zu erreichen (Stitching). Diese getriggerte Ak- quisition hat einen Nachteil: Bei Patienten mit EKG-Anomali- täten entstehen ungenaue Aufnahmen mit zahlreichen Bild- artefakten, welche die Ergebnisse verzerren. Der neue TEE-Schallkopf Z6Ms für das Acuson SC2000 Prime bietet dagegen als erste Sonde von Siemens tatsächliche Volumen- 3D-TEE mit 90° mal 90°-Echtzeiterfassung und Volumen- Farbdoppler, sodass 3D-Bilder des Herzens für jeden Herz- schlag ohne Stitching möglich sind. Die neue Technologie für echte Volumenbildgebung ist auch als Upgrade für frühere Versionen des Ultraschallsystems Acuson SC2000 erhältlich. Seit einigen Jahren zielt die Produktentwicklung von Siemens und seinen Engineering-Partnern auf wirtschaftliche Ultra- schalllösungen mit einer strapazierfähigen Architektur, neu- en Technologien und neuen Workflowlösungen, die zuvor nur im oberen Preissegment erhältlich waren. Mit dem Aufrüsten der Mittelklasse und dem Anschluss von low-cost-Geräten an Farbdoppler-Verfahrens einer der wichtigsten Neuerungen ge- Standards der Mittelklasse will der Hersteller am Geräte- genüber der konventionellen Ultraschallbildgebung. Mit der Boom teilhaben. Tissue Strain Analyse lässt sich die mechanische Gewebe- steifheit feststellen. Damit liefert diese Technologie mehr kli- Zu den neuen Bildgebungstechnologien gehören etwa Real nische Information und hilft dabei, gutartiges von bösartigem time spatial compounding und Dynamic TCE (tissue contrast Gewebe in Abdomen und in kleinvolumigen Strukturen zu un- enhancement) zur Reduktion von Bildartefakten und verbes- terscheiden. Wenn klinische Anforderungen sich ändern, ver- serter Bildrand-Detektion, was insgesamt zu einer verbesser- einfachen verschiedene anpassbare Optionen wie beispiels- Bild: Philips ten Detail- und Kontrastauflösung führt. Für den Bereich Ge- weise micro-pinless (MP) Schallkopf-Konnektoren eventuell burtshilfe und Gynäkologie bieten drei neue Volumenschall- nötige Updates. köpfe bessere 3D/4D-Bildqualität zur Visualisierung komplexer fetaler und mütterlicher Anatomie. Das System GE Healthcare stärkt sein Engagement für Ultraschallsysteme beinhaltet außerdem zahlreiche wissensbasierte Anwendun- seit kurzem durch Direktvertrieb in so genannten Sonostores. gen für einen verbesserten klinischen Workflow. Weiterentwi- Die US-Company ist überwiegend im mittleren und High-End- ckelte Ultraschallsysteme haben meist ein besseres Preis- Segment unterwegs und zählt neben Mindray zu den bekann- Leistungsverhältnis als ihre Vorgängerversionen. Bei Siemens testen US-Anbietern. Bei den Sonostores handelt es sich um ei- sind es beispielsweise innovative Bildgebungs-Technologien, ne Kombination aus Informations-, Trainingszentrum und Ver- wie die eSie Touch Elastizitätsbildgebung, die auch schon bei kaufsausstellung, bei der Ultraschall-Systeme von GE Ultraschallsystemen im mittleren Preissegment zu finden Healthcare vorgestellt werden. In den bis dato zwei deutschen sind. Die Tissue Strain Analyse ist neben der Einführung des Sonostores in Solingen und München zeigen GE-Experten das gesamte Ultraschall-Produktportfolio und verschiedene Vari- anten eines Basissystems, das sich auch testen lässt. In Zu- kunft will GE Healthcare die Räumlichkeiten für Veranstaltun- gen und als Plattform für intensives Networking innerhalb der Ultraschall-Community nutzen beispielsweise zu den Themen Softmarker im pränatalen Screening oder Darmsonographie. Bild: Mindray Das Kernstück aus dem GE-Entwicklungslabor ist die TrueS- can-Architektur. Darauf aufbauend gibt es inzwischen die so genannte HDlive- Darstellungsmethode, die beeindruckend realistische Bilder von menschlichen Föten anhand von Sono- graphiedaten liefert. Diese neue Methode nutzt die überragen- de Bildqualität der Strahlformungstechnologie der neuesten Generation sowie spezielle Algorithmen für die Unterdrückung von Speckle-Artefakten. Für gynäkologische Anwendungen stellen die Entwickler das so genannte Compound Resolution- Bildgebungsverfahren zur Verfügung. Die Referenzmodelle im High-End-Bereich heissen Voluson E8 und Voluson E8 Expert. Zahlreiche Geräte beherrschen neben der 3D- Darstellung, die Sichten aus beliebigen Blickwinkeln auf das Objekt erlaubt, » www.med-eng.de MEDengineering 1-2/2015 7
MED Szene Ultraschall auch die Präsentation von 4D-Bildern. Im 4D-Ultraschall kön- nen dreidimensionale realistische Ultraschallbilder in Echtzeit dargestellt werden. Das bedeutet, dass beispielsweise fetale Bewegungen und andere dynamische Vorgänge visuell in meh- reren Ebenen simultan zugänglich sind. Aus diesem Grund wird der 4D-Ultraschall auch Live-3D-Ultraschall genannt. Ein weiteres Zugpferd sind mobile Screening-Geräte mit ein- gebetteter Systemsoftware im Chipdesign und sehr schnellem Signalprocessing. Aktuelle Sonogeräte auf Rollen oder in Notebook-Ausführung erreichen die Performance von konven- tionellen Standgeräten und liegen bei Gewicht, Größe und Kosten weit unter deren Niveau. Portable Ultraschallsysteme im Laptopformat sind mittlerweile soweit fortentwickelt, dass sie Untersuchungen mit Kontrastmitteln ermöglichen und die Bildauflösung an stationäre Geräte heranreicht. Das CX50 von Philips ist so ein kompaktes Ultraschallsystem, Bild: GE Healthcare das selbst bei schwer schallbaren Patienten Leistung der Spit- zenklasse bietet. Das Einsatzfeld ist die mobile Gefäßsonogra- phie und verfügt über Funktionen und Tools des Ultraschallsys- tems iU22 xMATRIX. Dazu gehören beispielsweise PureWave Schallköpfe, die Untersuchungen bei verschiedenen Patien- Das Innovationspotential bei Schallköpfen ist noch nicht ausgeschöpft. tentypen erlauben und von Breitband-Convex- und Breitband- Sektor-Schallköpfen unterstützt werden. Auch in punkto Ergo- Tastendruck wichtige Systemparameter sowohl im 2D- als auch nonomie und Useability haben sich die Entwickler einiges ein- im Doppler-Betrieb in kurzer Zeit automatisch an den Patienten fallen lassen. Mit Hilfe der iSCAN Optimierung lassen sich per und die Untersuchungsart anpassen. (abeu) — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — AUS DEM NÄHKÄSTCHEN EINES BERATERS: DR. LEDERERS MANAGEMENT-TIPPS Vermeidungs-Helden sind gefragt. „Die Krise ist ein produktiver Zu- stand“, befand Max Frisch, und das ohne den Hauch einer Ahnung von moder- nen Projektkrisen. Der Meister der Literatur bezog sich auf Lebens- und Iden- titätskrisen. Was er wohl zu hochgekrempelten Ärmeln, Samstagsarbeit, außer Kraft gesetzten Geschäftsprozessen, unzähligen Pizzakartons und der Identi- tät „Wir sind die Krisen-Helden“ sagen würde? Ich jedenfalls denke über so etwas profanes und nicht-heldenhaftes wie Früherkennung und Vermeidung von Projektkrisen nach. Der Business-Case dazu ist eindeutig: Budgetüber- schreitungen um den Faktor 3–6 sind die Regel in Krisenprojekten. Und es ist Vorsicht geboten: Sind die „Budgetschleusen“ erst einmal geöffnet, gibt es kein Zurück mehr. Woran können Sie drohende Projektkrisen erkennen? Einer der Indikatoren ist ein Riesen-Innovationshub, den das Projekt stemmen soll. Da müssen es neben dem neuen Material auch noch ein neuer Prozessor, eine neue Entwicklungsumgebung, ein neues Produktionsverfahren und zwei neue Hauptlieferanten sein. Diese Last auf den Projektschultern führt fast immer Karikatur: Heinrich Schwarze-Blanke zum Genickbruch. Und sie wird fast nie gebraucht, um den gewünschten Kundenwert darzustellen. Sie meinen, das sei übertrieben? Nicht in der schillernden Projekt- und Krisen-Welt meiner Kunden. Mein Tipp: Noch produktiver als die Krise selbst ist deren Vermeidung. Werden Sie zum Dr. Dieter Lederer „Vermeidungs-Helden“ indem Sie Ihre Projekte von all den Innovationen ist Unternehmensberater, professioneller Speaker und Veränderungsexperte mit 15 Jahren internationaler entschlacken, die keinen Kundenwert bringen. Ich bin sicher, dass Sie Consultingerfahrung. fündig werden, und das nicht zu knapp. www.dieterlederer.com MEDengineering 1-2/2015 www.med-eng.de 8
Fachtagung Biomaterialien BIOMATERIAL BEFLÜGELT MEDIZINTECHNIK Additive Fertigungsverfahren bieten Einsatzpotential für Individualprothetik Auf der Fachtagung Biomaterialien 2014, die Ende letzten aus Lupburg bestätigt, dass die Serienfertigung von Wirbel- Jahres unter Federführung des Forums Medtech Pharma in säulenimplantaten (Cages) mit verbessertem Einwachsver- Würzburg stattfand, zählten generative Fertigungsverfahren halten auf Basis von generativer Fertigungstechnologie längst zu den Schwerpunktthemen. Sowohl aus Sicht der Material- praktiziert wird. Die Verarbeitung von biokompatiblem Titan forschung als auch für Hersteller bietet die Medizintechnik- Grade 2 und Titan Grade 5 erzeugt ähnliche mechanische Ma- Branche mit ihrem stetig wachsenden Bedarf an individuali- terialeigenschaften mit Zugfestigkeiten von 900 MPa wie das sierten Lösungen ein breites Anwendungsfeld hinsichtlich konventionell geschmiedete Titan. Zu den Biomaterialien neuer biokompatibler Bauteile. Meist gehen Weiterentwick- oder Implantatmaterialien zählen synthetische oder nichtle- lungen im 3D-Printing Hand in Hand mit neuen biokompatib- bende natürliche Materialien oder Werkstoffe wie korrosions- len Werkstoffen. Bereits heute findet die Biofabrikation medi- beständige Metalle, Keramik und Kunststoffe. Die Materiali- zinischer Implantate auf Basis einer generativen Fertigung en treten in unmittelbaren Kontakt mit biologischem Gewebe vielfältige Beachtung beispielsweise in der Entwicklung bio- des Körpers und rufen chemische, physikalische und biologi- sche Wechselwirkungen mit den entsprechenden biologi- schen Systemen hervor. Entscheidend für den therapeuti- schen Einsatz ist deren Biokompatibilität sowie ihre funktio- nale Ähnlichkeit zu körpereigenen Strukturen. Im Bereich der Prothetik müssen künstliche Teile nahezu dieselben funktio- nellen Eigenschaften wie das zu ersetzende Organ, Gewebe- strukturen oder Knochen erfüllen, vor allem hinsichtlich der Härte, Elastizität und Langzeitstabilität der zu ersetzenden biologischen Gewebe und Strukturen. Im Bereich des Tissue Engineering leisten bislang resorbierbare Biomaterialien wie Hydroxylapatit (HA), ein auf Calciumphosphat basierender Gerhard Kappelt, Peter Brehm GmbH: „Implantatsysteme lassen sich Werkstoff zum Knochenersatz, gute Dienste. Es kommt meist optimal an Defektsituationen anpassen.“ als Beschichtungsmaterial oder als Stützstruktur (Scaffold) für Knochenzellen zu Einsatz und fördert das Anwachsen ei- logischer oder biofunktionalisierter Implantate. Fachtagungs- nes Implantats an den Knochen. Neuerdings spielen resor- teilnehmer PETER BREHM GmbH mit Sitz nahe Erlangen fer- bierbare Magnesiumlegierungen bei Stents, Marknägel oder tigt Implantate und Instrumente für den künstlichen Gelen- Nahtmaterialien mit begrenzter Standzeit eine Rolle. Für kersatz. In seinem Vortrag unterstreicht Gerhard Kappelt aus Christian Klose, Bereichsleichter für Biomedizin und Leicht- Sicht des Herstellers, die Vorteile hochspezialisierter modula- bau bei an der Universität Hannover bieten Magnesiumlegie- rer Implantatsysteme für die Individualprothetik. Experten rungen gegenüber kommerziellen degradierenden Kunststof- aus dem eigenen Hause nutzen generative Fertigungsverfah- fen bessere mechanische Eigenschaften bei gleichzeitig ho- ren, um anhand der 3D-CT-Daten des Patienten optimal ange- her Verträglichkeit der Abbauprodukte (Biokompatibilität). passte Implantate herzustellen. Das additive Verfahren sei Allerdings bestehe die Herausforderung in der optimalen An- materialsparend, weniger aufwändig und biete kürzere Bear- passung der Eigenschaften resorbierbarer Magnesiumlegie- beitungszeiten gegenüber herkömmlichen Verfahren, so das rungen an die Anwendung – bei gleichzeitiger Wahrung maxi- Fazit von Kappelt. Auch Thomas Gradl von der FIT Production maler Biokompatibilität. (abeu) www.medtech-pharma.de Bilder: Bayern Innovativ www.med-eng.de MEDengineering 1-2/2015 9
MED Szene Entwicklungssystem dungen nicht nur schnell reagieren, sondern auch kostensparende Lösun- ULTRASCHALL-TECHNO- gen anbieten“, sagt Tretbar. Das System nutzt Basiskomponenten wie Main Board, Spannungsversorgung sowie Steuerungssoftware, die immer gleich LOGIE NACH MASS bleiben. „Die anwendungsspezifischen Komponenten, die Front-End Boards, setzen wir dann in dieses Main Board ein – wie bei einem Baukas- Mehr Flexibilität für die Entwicklung tensystem“, erläutert Tretbar. von Ultraschallsystemen Um ein System an eine Anwendung anzupassen, ist der Frequenzbereich der Das Einsatzspektrum von Ultraschall ist riesig – dementsprechend unter- Ultraschallwellen eine zentrale Stellschraube: Sonarsysteme bewegen sich scheiden sich die eingesetzten Technologien. Heute gibt es bereits eine Viel- typischerweise im niederfrequenten Bereich (vom Kilohertz-Bereich bis et- zahl an ultraschallgestützten Systemen, die einen hohen Entwicklungsbe- wa 2 MHz). Damit erhält man zwar keine hohe Ortsauflösung der Bilder, darf für die Anpassung im Einzelfall benötigen. Einfacher geht es mit einem kann jedoch bis zu mehrere hundert Meter weit „sehen“. Beim Einsatz in der modularen Baukastensystem. Fraunhofer-Wissenschaftler haben eine mo- Medizin benötigt der Arzt möglichst hochaufgelöste Aufnahmen. Die Schall- dulare Ultraschallplattform entwickelt, die eine große Anwendungsband- wellen müssen dazu jedoch keine weiten Strecken zurücklegen, sondern nur breite abdeckt: Vom Sonarsystem über medizinische Ultraschallverfahren ein paar Zentimeter in den Körper eindringen. Daher bewegt sich medizini- bis hin zum Hochfrequenzbereich für die Werkstoffprüfung. „Meist werden scher Ultraschall meist in einem Frequenzbereich zwischen 2 bis 20 MHz. anhand der Kundenanforderungen komplette Spezialsysteme entwickelt. Sehr hohe Frequenzen bis in den 100 MHz-Bereich ermöglichen Auflösungen Vor dem Hintergrund, dass sich diese nur für einen sehr eingeschränkten im µm-Bereich, zum Beispiel für die Werkstoffprüfung oder die Bildgebung Bereich nutzen lassen, ist der Entwicklungsaufwand jedoch recht hoch„, von Kleintieren, die bei der Entwicklung von neuen Verfahren erforderlich ist. erklärt Steffen Tretbar vom Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik Für alle drei Bereiche haben die Forscher entsprechende Front-End Boards IBMT in St. Ingbert. entwickelt. Basiskomponenten senken Kosten Schnelle Schnittstellen zum Rechner Die mehrkanalige Ultraschallplattform mit modularem Aufbau lässt sich an Um das System feinzujustieren, muss dann lediglich noch die Software ent- ganz unterschiedliche Anwendungen wie die Echtzeit-Therapiekontrolle an- sprechend konfiguriert werden. „Wir haben sehr schnelle Schnittstellen zum passen. „Damit können wir auf Kundenanfragen für verschiedenste Anwen- PC realisiert. Damit können wir die Systeme in Echtzeit steuern, eine sehr rasche Signalverarbeitung mit Wiederholraten im kHz-Bereich ermöglichen und einfach neue für unterschiedliche Applikationen angepasste Softwa- realgorithmen implementieren“, erläutert Tretbar. Ein weiterer Vorteil der Ultraschallplattform: Die Wissenschaftler können nicht nur auf klassische Bilddaten zurückgreifen, sondern auf die unverarbeiteten Rohsignale jedes Elements eines Ultraschallarrays. Damit lassen sich völlig neue Verfahren entwickeln. Die verschiedenen Module sind einsatzreif – vor allem Unternehmen aus dem medizinischen Bereich haben Interesse an den Entwicklungen signali- siert. Um die Technologie in konkrete Produkte zu implementieren, bieten die Experten vom IBMT zwei Vorgehensweisen an: Entweder stellen sie zu den Ultraschallsystemen Software-Schnittstellen zur Verfügung, die direkt in das System des Kunden integriert werden. Die zweite Möglichkeit ist, die Anwendung des Kunden in die Software des Ultraschallsystems einzubinden und dann eine Software für die Gesamtapplikation zu realisieren. Im Rah- men der Forschungsplattform deckt die Entwicklungskompetenz des IBMT sämtliche Technologiekomponenten ab – vom Ultraschallwandler über neue Ultraschallverfahren bis hin zu Komplettsystemen und deren Zertifizierung oder Zulassung als Medizinprodukt. Klinische Studien unterstreichen die Leistungen moderner Sonographie. Ul- traschall ist universell einsetzbar, schnell verfügbar und hat bedeutenden Einfluss auf die Therapie. Das besagt zum Beispiel eine Studie der Univer- Bild: Fraunhofer Gesellschaft sität Regensburg. In 10 Prozent der Fälle habe die Sonografie den Behand- lungspfad verändert. In rund einem Drittel der Fälle wurden durch die Sono- grafie bisher nicht bekannte Veränderungen im Körper entdeckt. Sonarsysteme müssen sich leicht anpassen lassen. www.ibmt.fraunhofer.de MEDengineering 1-2/2015 www.med-eng.de 10
MED Szene Messe BRANCHENTREFF W3+ FAIR Seminarprogramm mit moderner Recruiting-Mechanik Fachinformationen und gebündelte Kompetenz rund um Optik, Elektro- nik und Mechanik sind gefragter denn je. Zum zweiten Mal treffen sich „Wir erwarten großen Zulauf in Wetzlar am 25. und 26. März 2015 die Fachleute der drei Branchen, vor allem wegen dem um- fangreichen Seminnarpro- um sich über die aktuellen Themen ihrer Fachgebiete auszutauschen. gramm und den Recruiting- Die W3+ FAIR versteht sich als Netzwerkmesse und Branchenforum, das chancen für Unternehmen neben einer Ausstellung auch ein attraktives Seminarprogramm mit und Bewerber mit innovati- ver Matching-Mechanik“, moderner Recruiting-Mechanik bietet. 125 Aussteller, Partner und Spon- sagt der Messeveranstalter soren haben sich bisher zur Veranstaltung angemeldet – darunter zahl- Christoph Renevier. reiche Unternehmen aus den Niederlanden, der Schweiz, Großbritannien und Asien. Daneben bildet Recruiting ein zentrales Thema der W3+ FAIR. Dank der Klarer Vorteil der Veranstaltung ist die räumliche Nähe zu Key Playern neuen Kooperation mit dem Service von mittelhessen connect (www.ta- und Hidden Champions am Optik-Standort Wetzlar. Im Fokus der Fach- lentsconnect.com/w3plus) können sich Unternehmen und Bewerber ge- vorträge stehen Optikfertigung, Sicherheit, Biophotonik, Innovations- zielt finden. Das intelligente Matching-Verfahren erlaubt Ausstellern ei- und Personalmanagement sowie Globalisierung. Als Referenten konnten ne individuelle Vorauswahl der Kandidaten, die auf der Messe in der nationale und internationale Experten und Key Notes gewonnen werden Recruiting Lounge empfangen werden können und Jobsuchende haben wie Prof. Yu-Lung Lo aus Taiwan, Alexander Biebel von Merck oder Tho- den Vorteil, passende Positionen angeboten zu bekommen – erste Ge- mas Le Blanc von der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar. Bereits am spräche können dann kompakt auf der Messe geführt werden. Vortrag der Messe organisiert Wetzlar Network ein Seminar zum Thema Microdisplays und Anwendungen. Renommierte Sprecher bieten mit Re- In Zukunft rechnet der Veranstalter mit dem weiteren Ausbau des medi- feraten über Head Mounted Displays, Augmented Reality und Data Glas- zintechnisch orientierten Angebots.Die Veranstaltung geht auf eine In- ses einen fachgerechten Messeeinstieg. dustrieinitiative in Wetzlar und Mittelhessen zurück, die die Vernetzung der drei Branchen Optik, Elektronik und Mechanik vorantreiben will. Laut Christoph Rénevier, Geschäftsführer bei Fleet-Events und Veran- Durch neue Schnittstellen sollen zukunftsweisende Technologien auf stalter der W3+ FAIR, ist die Medizintechnik von großer Bedeutung für den Weg gebracht werden. Ausgerichtet wird die W3+ FAIR vom Hambur- die W3+ FAIR: „Wir gehen davon aus, dass mindestens zwei Drittel aller ger Messeveranstalter FLEET Events (www.fleet-events.de). Unterstützt Aussteller direkt oder indirekt für die Medizintechnik tätig snd“, unter- wird die Veranstaltung vom Namensgeber Wetzlar Network streicht Rénevier. Unternehmen wie Leica Microsystems, Oculus, Schölly (www.wetzlar-network.de). und andere bieten innovative Entwicklungen wie Mikroskope, ophthal- mologische Geräte, Endoskope sowie Laser oder Sensoren für MRT an. www.w3-messe.de ARDUINO MEETS DOG Arduino meets DOG • Displays für Printmontage • auch gesockelt • Text bis 4x20 • Grafik bis 240x128 • 4/8 Bit, SPI, I²C • mehrfarbige Beleuchtung • Industrie-Qualität • Arduino Shields HALLE 1 | STAND 1-389 ELECTRONIC ASSEMBLY GmbH Fon: +49 (0)8105/778090 vertrieb@lcd-module.de www.lcd-module.de
MED Geräte Stromversorgung Stromspar-Tricks bei mobilen Medizingeräten G röße, Gewicht, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Strom- einen DAC, Operationsverstärker, Komparatoren, analoge aufnahme sind die entscheidenden Faktoren beim De- Schalter und eine Spannungsreferenz. Der Einsatz derart vieler sign moderner, tragbarer medizinischer Geräte. Ein ty- diskreter Bauelemente kann Auswirkungen auf die Zuverlässig- pisches portables Medizingerät erfordert eine ganze Reihe keit des Systems haben, während die Kosten und die Leiter- von Makroblöcken. Dies sind das Batteriemanagement für die plattenfläche auf jeden Fall zunehmen. Energiequelle (Primärzelle oder Akku), ein Analog Front-End (AFE) zur Aufbereitung und Digitalisierung des vom jeweili- Eine integrierte Lösung mit zwei Chips besteht aus einem Mi- gen Sensor kommenden Signals und ein Mikrocontroller. krocontroller-SoC und einem PMIC und verbessert die Leis- Letzterer ist dafür zuständig, mathematische Berechnungen tungsfähigkeit des Geräts im Ganzen. Das Mikrocontroller- mit dem erfassten Signal anzustellen, die Informationen auf SoC MAX32600 basiert auf einem Cortex-M3-Core. Von kon- dem integrierten LCD anzuzeigen oder die Daten drahtlos oder kurrierenden Stromversorgungs-Lösungen unterscheidet es per Leitung an ein anderes Gerät zu übermitteln. sich durch sein leistungsfähiges AFE und seine integrierten, fortschrittlichen Sicherheitsfunktionen für den Vertrauens- Ein effizientes Power-Management ist von entscheidender schutz. Ein leitungsgebundenes und ein drahtloses Kommu- Bedeutung für solche tragbaren Geräte. Das lässt sich an ei- nikations-Interface bieten den Anwendern mehrere Alternati- nem stromsparenden SoC (System-on-Chip) für Medizingerä- ven für den Anschluss des Medizingeräts an einen portablen te mit Primärbatterie oder aufladbarem Akku sowie an einem Host wie etwa einen PDA oder ein Smartphone. weiteren Design mit einem zusätzlichen Power-Management- IC (PMIC) demonstrieren. Das AFE enthält als zentrales Element einen SAR-ADC. Die hohe Abtastrate dieses A/D-Wandlers von 500 kSPS und seine Ausgangspunkt ist zunächst ein typisches diskretes Design. Auflösung von 16 Bit ermöglichen es dem Mikrocontroller, die Der Batteriemanagement-Block besteht aus dem Batterietren- Auflösung durch Oversampling und Mittelwertbildung (Aver- ner, dem Batterielader, der Messung des Batterieladezustands, aging) zu verbessern, wenn die Bandbreite des Eingangssig- der Stromversorgung für die Hintergrundbeleuchtung und dem nals begrenzt ist. Oversampling und Averaging vergrößern den Linear-/Schaltregler. Das AFE erfordert in der Regel einen ADC, Signal-Rauschabstand und machen damit bei der Auflösung zusätzliche Bits gut. Für jedes weitere Bit Auflösung muss das Signal um den Faktor vier überabgetastet werden. Der ADC lässt sich so konfigurieren, dass er in regelmäßigen Ein erheblicher Prozentsatz Zeitabständen Daten-Bursts erfasst, die Daten per DMA (Di- der Weltbevölkerung muss re- rect Memory Access) im SRAM ablegt und anschließend den gelmäßig persönliche Vitalpa- Prozessor weckt. Das Interface des ADC ermöglicht eine pro- grammierbare Burst-Abtastrate (TS ist unabhängig von rameter wie den Blutzucker- TS_avg) und eine ebenfalls programmierbare Burst-Länge für spiegel, den Blutdruck oder die die Mittelwertbildung (2, 4, 8, 16, 32, 64, 128). Sauerstoffsättigung überwa- Das Eingangssignal wird mithilfe eines konfigurierbaren mas- chen. Portable Medizingeräte sebezogenen oder differenziellen Multiplexers gewählt. Dem können diese Aufgaben über- ADC vorangeschal- nehmen und zusätzlich weitere tet ist ein Differenz- KONTAKT verstärker mit einer Funktionen zur Verfügung stel- programmierbaren Maxim Integrated Products GmbH D-80687 München len. Dieser Trend wird sich in Verstärkung von 1, 2 Tel.: 089 857990 Zukunft weiter fortsetzen. oder 4. Die auf Fax: 089 85799292 Spannungen von www.maximintegrated.com 1,0 V, 1,5 V, 2,0 V MEDengineering 1-2/2015 www.med-eng.de 12
Blockschaltbild einer aus mehreren diskreten Bauelementen zusammengesetzten elementaren Stromversorgungs-Lösung für ein portables Medizingerät. und 2,5 V programmierbare Spannungsreferenz sorgt für ei- betriebsfähig ist, ist ein entscheidender Vorteil für Medizinge- nen maximalen Dynamikbereich. Für die weitere Signalaufbe- räte, die aus Primärbatterien gespeist werden. Der eingebet- reitung sind vier frei verfügbare Operationsverstärker mit tete Core weist eine Stromaufnahme von 175 µA/MHz (bei 24 » Komparatormodus und vier einpolige Umschalter vorhanden. Zwei 12-Bit-DACs, zwei 8-Bit-DACs, eine zusätzliche Span- nungsreferenz (ebenso wie die erste programmierbar), ein Temperatursensor, der eine interne oder externe PN-Sperr- schicht verwenden kann, sowie programmierbare Stromsen- ken zum Ansteuern von LEDs komplettieren das analoge De- sign. An den 12-Bit-DACs und 8-Bit-DACs steht ein Interpola- tionsfilter zur Verfügung, um die Dynamik zu verbessern und die Busbandbreite zu reduzieren. Der Beginn des DAC-Pat- terns lässt sich mit der Abtastung des ADC synchronisieren. Dies erlaubt einfache Impedanzmessungen durch digitale Wellenformsynthese und synchronisiert Schaltungen für die kohärente Wellenform-Generierung und ADC-Datenerfas- sung. Eingebaute Sicherheit ist von entscheidender Bedeutung, um die Integrität der vom Medizingerät generierten Daten zu schützen. Die SoC-Firmware ist geschützt, weil sich der Flash- und der SRAM-Speicher mithilfe eines im internen bat- teriegepufferten Speicher abgelegten Schlüssels chiffrieren lassen. Die Authentifizierung des Geräts selbst erfolgt mit ein- gebetteten Krypto-Blöcken, die sich für symmetrische und asymmetrische Kryptografieverfahren eignen. Die geringe Stromaufnahme zählMehrere interne Mechanis- men haben Anteil an der Senkung der Stromaufnahme. Die Tatsache, dass das SoC bis zu einer Spannung von 2,2 V herab Optimierter Mikrocontroller-SoC ist für portable Medizingeräte. www.med-eng.de MEDengineering 1-2/2015 13
MED Geräte Stromversorgung Eine integrierte Lösung aus einem Mikrocontroller-SoC MAX32600 und einem PMIC vereinfacht das Design und verbessert die Performance. MHz) auf. Hinzu kommen ein Low-Power-Modus mit 1,8 µA Peripheriefunktionen realisieren. Bei einem portablen Medi- bei aktiver Echtzeituhr (Real-Time Clock – RTC) sowie mehre- zingerät mit einer externen wieder aufladbaren Energiequelle re Power-Management-Modi zur Senkung der Leistungsauf- ergeben sich Effizienzsteigerungen durch das PMIC des Typs nahme. Weitere Einsparungen bringt die optionale Abschal- MAX14663. Dieses enthält eine geschaltete Ladeschaltung tung inaktiver Peripheriefunktionen. Ein sechskanaliger für Lithium-Ionen-Akkus (Li+) und empfiehlt sich als opti- DMA-Controller ermöglicht den Betrieb der Peripherie auch mierte Stromversorgungs-Lösung für portable Medizingeräte während sich der Mikrocontroller im Sleep-Modus befindet. mit beengten Platzverhältnissen. Zusammen mit dem Mikro- controller-SoC MAX32600 sorgt es für maximale Leistung, ei- Die eingebauten Peripheriefunktionen stellen sämtliche ne wertvolle Platzersparnis und zusätzliche Features. Funktionen bereit, die zur Implementierung eines portablen Medizingeräts benötigt werden. Ein USB 2.0 Full-Speed Con- Der MAX14663 enthält einen speziellen Batterietrennschal- troller mit physischer Schnittstelle (PHY) erlaubt die direkte ter, der die Batterie so lange abtrennt, bis das Medizingerät Verbindung mit dem USB-Kabel. Dieses Design benötigt we- erstmals vom Benutzer eingeschaltet wird. Zum Beispiel ist es niger Leiterplattenfläche und senkt die allgemeinen System- möglich, am Ende des Produktionsprozesses mit einem I²C- kosten. Ein integrierter Spannungsregler erlaubt ein intelli- Befehl oder durch entsprechende Beschaltung des SEAL- gentes Umschalten von der Hauptstromversorgung auf VBUS Pins die Batterie zu trennen, damit die Ladung bis zum Ver- beim Anschließen an einen USB-Host – ein sehr vorteilhaftes kauf erhalten bleibt. Zum Zuschalten der Batterie muss ledig- Feature für Systeme, in denen VDD von einer Batterie bereit- lich eine mit dem Eingang KIN verbundene Taste betätigt oder gestellt wird. eine Verbindung zu einem USB-Host hergestellt werden. Bis zu drei SPI-Master-UARTs ermöglichen eine synchrone Füllstandsmesser maximiert den Ladezustand Kommunikation mit mehreren als Slaves fungierenden Peri- pheriegeräten. Für den Sende- und den Empfangspuffer wird Ein integrierter Füllstandsmesser ermittelt den Ladezustand DMA unterstützt. Die beiden I²C-Master/Slave-Schnittstellen des Akkus allein anhand der Spannung. Mithilfe eines sehr Alle Grafiken: Maxim Integrated lassen die Kommunikation mit einer großen Vielzahl weiterer detaillierten, nichtlinearen Modells des Akkus werden die La- I²C-fähiger Peripheriefunktionen zu. Zwei USART-Ports (Uni- dung und das Verhalten des Akkus präzise überwacht. Das versal Synchronous/Asynchronous Receiver/Transmitter) un- Batteriemodell, das von Maxim nach einer werksseitigen Cha- terstützen wahlweise die asynchrone Vollduplex- oder die syn- rakterisierung zur Verfügung gestellt wird, muss für eine ein- chrone Halbduplex-Kommunikation. Weitere Anschlussmög- wandfreie Funktion in den internen, flüchtigen Speicher des lichkeiten lassen sich durch optionale drahtlose Bausteins geladen werden. Die aktive Stromaufnahme des MEDengineering 1-2/2015 www.med-eng.de 14
Schmierfrei führen leicht gemacht Web: Shop Finder 3D-CAD Lebensdauer Rund-Führung drylin R ® T-Führung drylin T ® Die Grafik zeigt ein System, das gegen Verpolung mit Spannungen bis -5,5 V an VBUS sowie gegen Überspannungen bis 28 V geschützt ist. Füllstandsmessers beträgt 23 µA. Bei niedriger Lade- oder Entladerate wechselt die Funktion automatisch in einen Tiefschlaf-Modus mit 4 µA Stromaufnahme, ohne dass die Genauigkeit der Füllstandsmessung durch diesen Hintergrundmodus beeinträch- tigt wird. Alarme ermöglichen eine Absenkung der Systemverlustleistung, indem dem Flach-Führung drylin N ® System das komplette Abschalten und sogar die Deaktivierung einiger Oszillatoren er- laubt wird, um diesen Hintergrundmodus mit 4 µA zu erreichen. Mit einem Alarm kann der Füllstandsmesser alle Funktionen wieder reaktivieren. Ein getakteter Akkulader reduziert die Verluste auf ein Minimum. Diese Funktion ver- hindert, dass während des Ladens irgendwelche Hot-spots auf der Leiterplatte entste- hen, wenn es um die Messung kleiner, gegen Temperaturänderungen empfindlicher Si- Vierkant-Führung drylin Q ® gnale geht. Die Ladeschaltung überwacht ein am Akku angebrachter Thermistor , ein Power Selector verlängert die Akkulebensdauer. Sogar der Anschluss von LEDs und OLED-Display sind kein tabu. Ein induktivitätsbes- tückter Aufwärtswandler kann die hohe Spannung erzeugen, die für ein OLED-Display oder einen String aus weißen LEDs für eine LCD-Hintergrundbeleuchtung benötigt wird. Die Ausgangsspannung des Wandlers lässt sich per I²C auf Werte zwischen 6 V Baukasten drylin W ® und 17 V (in 1-V-Schritten) einstellen. Ein echter Trennschalter trennt den Verbrau- ... drylin cher komplett ab, um die Stromaufnahme zu minimieren. Drei unabhängige, lineare ® Stromregler lassen sich direkt an die vom Aufwärtswandler erzeugte Spannung legen. Linearlager Der Strom lässt sich damit in 25 Schritten auf Werte bis 32,5 mA regeln. Zum Dimmen kann ein PWM-Signal verwendet werden. Die neuen integrierten Schaltungen von Maxim sorgen für eine maximale Ausnutzung Kosten senken mit Kunststoff-Linearlagern des Energievorrats. Sie steigern außerdem die Flexibilität und erleichtern die Reali- Schmutzresistent, verschleißfest, schmier- sierung skalierbarer Lösungen ohne größere Änderungen an der Architektur. Der hohe mittelfrei. Vielfältige Auswahl bis hin zum Baukastensystem drylin W. Online gehen, ® Integrationsgrad sowie die reduzierte Anzahl an diskreten Bauteilen führt zu einer einfach die passende Führung finden und wirtschaftlichen und zuverlässigen Lösung, die für die Hersteller ebenso vorteilhaft direkt bestellen. Geliefert ab 24 h. ist wie für die Endanwender. dry-tech – nicht schmieren: igus.de/drylin ® plastics for longer life ... ® ab 24h! Franco Contadini ist Principal Field Applications Engineer für Telekommuni- kations- und Medizinprodukte bei Maxim Integrated Kostenlose Muster: Tel. 02203 9649-145 www.med-eng.de 15 Besuchen Sie uns: Anuga FoodTec – Halle 8.1 Stand D58/50, Hannover Messe – Halle 17 Stand H04
MED Geräte Hubsäulen Hubsäulen spielen im Klinikalltag und im Umgang mit Patienten eine erhebliche Rolle. Selbst übergewichtige Menschen lassen sich mit einer Ein-Säulen-Lösung problemlos bewegen. Effiziente Hebevorrichtung U m mehr Effizienz im Klinikbetrieb ging es den Ent- wicklern von SKF bei der CPMT-Ein-Säulen-Lösung für medizinische Anwendungen. Die CPMT-Hubsäule ist eine platzsparende Hebevorrichtung, die von allen Seiten den ungehinderten Zugang zum Patienten ermöglicht. Da- durch sorgt sie für ebenso ergonomisches wie sicheres und zu- dem zeitoptimiertes Arbeiten - ein ideales Hilfsmittel für den täglichen Klinikbetrieb. Durch eine Druckkraft von bis zu 6.000 N können Patienten mit einem Gewicht von bis zu 450 kg auf dem jeweiligen Be- handlungstisch oder -stuhl untersucht werden. Um die nötige Sicherheit zu gewährleisten, ist die CPMT-Hubsäule bis zu 15.000 N statischer Belastung selbsthemmend. Das bedeu- tet, dass die SKF Lösung bis zu dieser Last die vorgegebene Position hält – selbst bei Stromausfall. Alle angegebenen Be- lastungsdaten wurden bereits mit einem vierfachen Sicher- heitsfaktor beaufschlagt. Gemäß „Americans With Disabilities Act“ (US-ADA) ist zu- dem eine gesetzliche Einstiegshöhe von 17 bis höchstens 19 Zoll erforderlich. Um diesen Vorgaben zu entsprechen und Beispiel für eine mögliche Systemlösung: CPMT-Hubsäule, Aktuato- auch Patienten mit eingeschränkter Mobilität einen beque- ren und Profilschienenführungen in einem Behandlungsstuhl. men Einstieg zu ermöglichen, weist die CPMT ein minimales Einbaumaß von nur 320 mm auf. Gleichzeitig ist aber ausrei- keit, eine eigene Steuerung zu verwenden. Die Systemlösung chend Hub vorhanden: bis zu 600 mm. Das ermöglicht dem von SKF ermöglicht es dem Konstrukteur, zusätzliche Aktua- behandelnden Personal das ergonomische Arbeiten am Pati- toren, zum Beispiel zum Heben und Senken von Kopf- und enten. Nicht zuletzt verfügt die SKF Lösung über eine erhöhte Fußablage, oder auch weitere Hubsäulen in die Steuerung Verfahrgeschwindigkeit von bis zu 34 mm/s, um die Behand- einzubinden. Der für die Steuerung zu hinterlegende Parame- lungseffizienz zu steigern. tersatz kann aus einer Sammlung von Standard-Parameter- sätzen gewählt oder individuell auf die Applikation angepasst, Für Hersteller von Behandlungstischen und -stühlen bietet sprich: anwenderspezifisch, von SKF erstellt werden. die Hubsäule eine enorme Flexibilität in Sachen Design, Ver- sorgungsspannung, Verkabelung und Stecker. Hinzu kommt, Je nach Anwendung stehen dem Anwender zwei Versionen der dass sich am Schutzrohr der Säule beispielsweise auch zu- CPMT-Säule zur Verfügung: Die Variante CPMT-S bietet maxi- sätzliche Bohrungen zur Montage weiterer Anbauteile anbrin- malen Hub bei mini- gen lassen. malem Einbaumaß. KONTAKT Demgegenüber er- SKF GmbH System mit Zusatzoptionen möglicht die Varian- D-97421 Schweinfurt te CPMT-M die Auf- Tel.: +49 (0) 97 21 56-0 Der Anwender hat die Wahl zwischen einem „Plug & Play“- nahme von maxima- Fax: +49 (0) 97 21 56-60 00 System von SKF, das neben der CPMT-Hubsäule auch die len dynamischen www.skf.com Steuerung sowie ein Bediengerät beinhaltet und der Möglich- und statischen Mo- MEDengineering 1-2/2015 www.med-eng.de 16
Bilder: SKF Die CPMT-Hubsäulen überzeugen durch geringes Einbaumaß bei er- Zu den Design-Optionen CPMT-Hubsäule von SKF gehört auch die höhter Nennkraft, die von allen Seiten den ungehinderten Zugang Möglichkeit, an der Säule zusätzliche Anbauteile montieren zu zum Patienten ermöglicht. können. mentenlasten bei einem größeren Einbaumaß. Sie kann stati- von SKF entsprechen Normen und Konformitäten wie IEC sche Momente von bis zu 3.000 Nm und dynamische bis zu 60601-1:2005, Ansi/AAMI ES60601-1:2005, IEC 60601- 1.400 Nm aufnehmen.Die UL zertifizierte CPMT-Hubsäulen 1-2 (EMC), CE, RoHS und REACH. Medizintechnik der nächsten Generation mit Microchip entwickeln Branchenführende Bauelemente und Weltklasse-Designsupport Fügen Sie neue Funktionen wie kapazitive Berührungssensorik, Funkanbindung, integrierte Analogfunktionen, Sicherheit, Authentifizierung und eine längere Batterielebensdauer zu Ihrem System hinzu und senken Sie die Gesamtsystemkosten sowie die Dauer der Markteinführung. Unsere innovativen Produkte, zuverlässige Lieferung und jahrelange Erfahrung im Bereich Embedded- Medizintechnik garantieren, dass sich unsere weltweiten Kunden mit Microchip Technology auf einen zuverlässigen Partner für medizintechnische Designs verlassen können. Funktionen ■ Längere Batterielebensdauer mit XLP-Technologie ■ Sicherheit und Authentifizierung hinzufügen ■ Berührungssensorik hinzufügen mit PIC® MCUs ■ Integrierte Analog-Funktionen hinzufügen ■ Drahtgebundene und drahtlose Anbindung ■ Weltklasse-Support für Medizintechnik-Designs hinzufügen microchip.com/medical Der Name Microchip, das Logo und PIC sind eingetragene Warenzeichen der Microchip Technology Incorporated in den USA und in anderen Ländern. Alle anderen hier erwähnten Marken sind im Besitz der jeweiligen Eigentümer. © 2014 Microchip Technology Inc. Alle Rechte vorbehalten. MEC0021Ger09.14
MED Geräte Halterungen Anforderungen und Vorgaben für Entwickler medizintechnischer Geräte steigen. Hygienische Halterungen schützen vor Risiken in der täglichen Handhabung. Durchdachtes Produktdesign F unktionsweise und Anwendungsumfang rücken in die Effizienz und Leistungsfähigkeit der eingesetzten Sys- den Fokus der Ingenieure. Auch weil die Systeme bei teme. Während sich die Entwickler der Geräte auf entspre- höherem Kostendruck immer mehr leisten sollen. chende Innovationen und die Optimierung konzentrieren, Damit Aspekte wie Ergonomie, Useability und hygieni- entstehen auch in der Peripherie der Apparate intelligente scher Einsatz nicht in den Hintergrund geraten, kümmern Lösungen. Moderne medizintechnische Tragarme und Hal- sich Designer bei der Produktenwicklung um die entschei- terungen unterstützen die Systeme und ihren Einsatz. Hin- denden Merkmale hinsichtlich der Formgebung und der tergrund dafür sind präzise Kenntnisse der Arbeitsabläufe eingesetzten Materialien. und Anwendungsfälle in der täglichen Praxis. Ein Blick in moderne Krankenhäuser oder Praxen zeigt, wie Unterschiedliche Anforderungen vielfältig Einsatzorte und Nutzung medizintechnischer Ge- räte sind. Dabei geht es neben den Kosten der fortschrei- Ebenso wie PDMS oder Monitore kommen Tragarme und tenden Technisierung von Behandlung und Pflege auch um Halterungen in ganz unterschiedlichen Umfeldern und Si- Hier dürfen keine Monitoringapparate im Weg stehen, deshalb ist Flexibilität und Useabilty gefragt. MEDengineering 1-2/2015 www.med-eng.de 18
tuationen zum Einsatz. Im OP-Bereich verlängern sie etwa Monitore, die endoskopische Bilder zeigen und Chirurgen bei minimal-invasiven Eingriffen unterstützen. Ebenso fle- xibel wie die Operationsgeräte müssen dabei auch die Bild- schirme sein, um die Ärzte bei ihrer Arbeit optimal zu un- terstützen. Diese Bewegungsfreiheit müssen die Halterun- gen unterstützen und das auch bei schweren Monitoren. Gefragt ist Flexibilität auch auf der Intensivstation, denn hier kommt es auf jede Sekunde an. Menschen in kriti- schen Situationen werden dort beobachtet und versorgt. Verschlechtert sich der Zustand, müssen Pfleger und Ärzte schnell vollen Zugang zum Patienten und zu allen lebens- wichtigen Informationen erhalten. Monitoringapparate dürfen dabei nicht im Weg sein und müssen sich leicht in die erforderliche Position bringen lassen. Anders sieht es im Patientenzimmer aus. Dort bereiten sich Menschen auf Eingriffe vor oder erholen sich von diesen. Medizintechni- sche Halterungen sollen deshalb die Routineaufgaben des Pflegepersonals besonders unterstützen. Ergonomie und maximale Hygiene stehen dabei an oberster Stelle. Mitar- beiter unterschiedlicher Schichten müssen sich die Geräte bequem so einrichten können, dass sie sich hauptsächlich auf den Patienten und seine Bedürfnisse konzentrieren können. Und um etwa Infektionen vermeiden zu können, Je länger der Tragarm ist, desto höher ist die Beanspruchung. ist eine einfache und zuverlässige Reinigung nicht nur von Monitoren, sondern auch der Halterungen erforderlich. Arbeit erleichtern Lösungen finden Sind Ort und Nutzung für die medizintechnischen Geräte geklärt, lassen sich die Leistungsparameter der benötigten Umgebung und Nutzung der Medizintechnik machen klare Halterungen bestimmen. Mittlerweile müssen Trägerlö- Vorgaben für die Auswahl der passenden Halterung. Zu- sungen wieder enorme Lasten ausbalancieren. Nachdem dem ergeben sich weitere Fragen: Welche Platzverhältnis- etwa Monitore durch neue Technologien zunächst immer se herrschen vor Ort? Welche Systeme werden angebun- leichter wurden, machen höhere Auflösung und größere den? Und wie sieht die Integration in vorhandene Lösungen Formate die Geräte wieder deutlich schwerer. Bildschirme aus. Für Operationssäle werden PDMS oder Monitore oft an wiegen heute oft bis 20 kg oder mehr. OEMs brauchen Hal- Deckenstative angebracht, an denen bereits andere Syste- terungen, die mehr leisten und mehr als 20 kg sicher tra- me befestigt sind. So wird der Platz optimal ausgenutzt gen. Gleichzeitig belasten ständige Bewegung und Neu- und das Krankenhauspersonal erhält maximale Bewe- ausrichtung die Halterungen. In der Konstruktion sind des- » gungsfreiheit. Die angebundenen Tragarme sind höhenver- stellbar und werden zudem nach unten ausgerichtet sowie die Geräte rückseitig montiert. Die Informationssysteme und Monitore lassen sich so ein- CodeMeter ® – Embedded-Schutz fach und bequem auf Augenhöhe der Nutzer ausrichten. ■■ Aktivierung oder Dongle Sie können Tastaturen und Ablagen leicht erreichen und ■■ Schutz vor Reverse-Engineering auch über mehrere Stunden ergonomisch arbeiten. Gerade ■■ Security gegen Cyber-Angriffe bei längeren Operationen ist die gesunde Körperhaltung ■■ Flexible Lizenzierung der Ärzte und Pfleger entscheidend. Nur so können sie sich ■■ Einfache Integration in Prozesse über die gesamte Dauer voll auf den Patienten konzentrie- ren. Auf Basis dieser und anderer Informationen zur Nut- zung der Geräte lassen sich die passenden Trägerlösungen Embedded World 2015 entwickeln. Wer Zulieferer frühzeitig einbindet, kann dabei 24. - 26.2.2015 Halle 4 | Stand 369 zeitaufwendige Anpassungen oder Neuentwicklungen ver- www.wibu.com meiden. www.med-eng.de MEDengineering 1-2/2015 19
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