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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-25 Das Thema Credit-Suisse-Chef Thiam tritt zurück – Nachfolger steht fest Nach einer bankinternen Beschattungsaffäre hat der Chef der Schweizer Großbank Credit Suisse (CS), Tidjane Thiam, seinen Rücktritt angekündigt. Er werde am 14. Februar nach der Präsentation der Ergebnisse für das Gesamtjahr und das vierte Quartal 2019 das Geldhaus verlassen, teilte CS heute mit. Thiam steht seit 2015 an der Spitze des Instituts. Der ebenfalls umstrittene Vorsitzende des Verwaltungsrats, Urs Rohner, erfuhr dagegen Unterstützung. Das Aufsichtsgremium sprach ihm sein volles Vertrauen aus. Er habe den Verwaltungsrat während dieser turbulenten Zeit in anerkennens‐ werter Weise geführt, hieß es. Er solle sein Amt bis April 2021 ausüben. Thiams Nachfolger wird Thomas Gottstein, der seit mehr als 20 Jahren bei der Bank tätig ist. Er hatte leitende Funktionen sowohl im Investmentbanking als auch im Private Banking inne, zuletzt war er für das Geschäft in der Schweiz verantwortlich. Thiam erklärte schriftlich: "Ich bin mit dem Verwaltungsrat übereingekommen, dass ich die Bank verlassen werde. Ich bin stolz darauf, was das Team während meiner Zeit erreicht hat. Wir haben die Credit Suisse erfolgreich transformiert." Er betonte, dass er "keinerlei Kenntnisse von der Beschattung zweier ehemaliger Kollegen" hatte. Zugleich räumte er ein, dass der Fall der Bank geschadet und "zu Verunsicherung und Leid" geführt habe. Die Bespitzelung des früheren CS-Vermögensverwalters Iqbal Khan hatte im vergangenen Jahr hohe Wellen geschlagen. Die Bank hatte erst im Dezember einen weiteren Fall der Beschattung führender Mitarbeiter eingestanden. Anfang 2019 sei der damalige Personalchef im Auftrag des Instituts von einer Drittfirma beschattet worden. Der angekündigte Führungswechsel ist von Anlegern negativ aufgenommen worden. Die Aktien des Bankhauses fielen heute im Handelsverlauf um bis zu 5,1 Prozent. Mitte der Woche hatten sich noch zwei Großaktionäre für Thiam stark gemacht. Dieser hatte die Bank unter anderem mit zwei milliardenschweren Kapitalerhöhungen krisenfester gemacht und das Investmentbanking zurechtgestutzt. Der designierte CS- Konzernchef Gottstein kündigte heute in einem Interview an, Credit Suisse in die nächste Wachstumsphase führen zu wollen. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [manager-magazin.de] [bloomberg.com] [srf.ch] [nzz.ch] [nytimes.com] Meldungen Bankenverband-Studie: Kontaktloses Bezahlen zunehmend beliebter Das kontaktlose Bezahlen per Karte wird von Verbrauchern zunehmend genutzt. Eine heute veröffentlichte Studie des Bankenverbandes zur Bargeld‐ nutzung der Deutschen zeigt, dass das Zahlungsverhalten abhängig vom Alter ist. Je jünger die Verbraucher, desto mehr greifen sie zur Kreditkarte, zum Kontaktlosen Zahlen und zum Smartphone. Bereits 45 Prozent der Deutschen haben der Untersuchung zufolge schon einmal in einem Geschäft kontaktlos mit einer Giro- oder Kreditkarte bezahlt. Bei den 18- bis 29-Jährigen waren es bereits 61 Prozent, bei den 30- bis 39-Jährigen nutzten diese Möglichkeit 58 Prozent. Eine Mehrheit will aber am Bargeld festhalten. 76 Prozent bewerten es als schlecht, wenn es keine Scheine und Münzen mehr gäbe. Vor allem die Älteren wollen mit Bargeld bezahlen: Mehr als 86 Prozent der über 50- Jährigen wünschen es sich weiterhin. Unter den 18- bis 29-Jährigen können sich 47 Prozent der Befragten allerdings ein Leben ohne Bargeld gut vorstellen. "Durch die Digitalisierung erweitern sich auch die Bezahlmöglich‐ keiten für unsere Kunden stetig. Digitales Bezahlen wird bequemer und schneller – und es wird vor allem von jüngeren Menschen bevorzugt genutzt", sagte Bankenverbands-Chef Andreas Krautscheid. Er betonte aber auch: "Die Deutschen sind immer noch Bargeld-Liebhaber. Solange unsere Kunden Bargeld wünschen, werden sie Bargeld von ihren Banken bekommen." [morgenpost] [bankenverband.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief USA stellen Entwurf zum Einsatz von Kryptowährungen zur Diskussion Die US-Börsenaufsicht SEC hat erstmals einen Vorschlag zum Einsatz von Kryptowährungen zur Start-up-Finanzierung (Initial Coin Offering/ICO) vorgelegt. Dieser sieht vor, dass Handelsplattformen ICO-Tokens unter Auflagen im Rahmen der bestehenden Regulierung verwenden können. Bedingung sei, dass nach drei Jahren ein Plan präsentiert werde, wie ein Netzwerk zum freien und transparenten Handel aufgebaut werden könnte. Wie SEC-Kommissarin Hester Peirce der Nachrichtenagentur Reuters sagte, handelt es sich zunächst nur um eine Skizze, die jetzt öffentlich zur Diskussion gestellt werde. [de.reuters.com] ESMA präsentiert Nachhaltigkeitsstrategie Die EU-Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA hat eine Sustainable- Finance-Strategie vorgelegt. Darin werden unter anderem Transparenz‐ pflichten und die Angleichung der nationalen Aufsichtspraxis vorgeschrieben, berichtete die "Börsen-Zeitung". [boersen-zeitung.de](kostenpflichtig) Monte dei Paschi verfehlt Ergebnisziele Die italienische Bank Monte dei Paschi di Siena konnte nach eigenen Angaben die mit der Europäischen Union (EU) vereinbarten Ergebnisziele nicht einhalten. Die Betriebskosten müssten bis Ende des Jahres um weitere 100 Millionen Euro verringert werden, teilte das Geldhaus heute mit. Im vierten Quartal 2019 verbuchte die vom italienischen Staat gerettete Bank einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro. [reuters.com] Russlands Notenbank senkt erneut Leitzins Die russische Zentralbank hat ihre Geldpolitik nochmals gelockert. Der Leitzins wurde um 25 Basispunkte auf 6 Prozent gesenkt, wie die Notenbank Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief heute mitteilte. "Die Risiken einer substanziellen Abschwächung der globalen Wirtschaft bestehen weiterhin", hieß es in ihrem Statement. [finanztreff.de] Deutsche Exporte nur noch verhalten gewachsen Der deutsche Export hat im vergangenen Jahr deutlich an Schwung verloren. Er erreichte zwar einen Rekordwert von 1.327,6 Milliarden Euro, wuchs aber lediglich um 0,8 Prozent. In den Jahren 2018 und 2017 hatte es noch ein Plus von 3 Prozent beziehungsweise 6,2 Prozent gegeben. Die Importe legten im Gesamtjahr um 1,4 Prozent auf 1.104,1 Milliarden Euro zu. Vor allem der Handelskonflikt zwischen den USA und China belastete 2019 die globale Konjunktur und bremste das Wirtschaftswachstum Chinas, worunter Deutschland als große Exportnation besonders zu leiden hatte. [n-tv.de] Die Köpfe Ex-Bankenverbands-Hauptgeschäftsführer Kemmer neuer FMS-Aufsichtsratschef Der ehemalige BayernLB-Chef und frühere Hauptgeschäftsführer des Bundes‐ verbandes deutscher Banken (BdB), Michael Kemmer, ist zum Vorsitzenden des Kontrollgremiums der FMS Wertmanagement gewählt worden. Das teilte das Institut heute mit. Der 62-Jährige tritt die Nachfolge von Jan Bettink an. Der ehemalige Chef des Immobilienfinanzierers Berlin Hyp sei auf eigenen Wunsch mit Ablauf seiner Mandatsperiode aus dem Verwaltungsrat ausge‐ schieden, hieß es. Die FMSW wurde 2010 als staatliche Abwicklungsgesell‐ schaft des ehemals größten deutschen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) gegründet. Kemmer war von 2010 bis 2017 Hauptgeschäfts‐ führer des Bankenverbandes. Davor stand er anderthalb Jahre lang bis Dezember 2009 an der Spitze der BayernLB. [de.investing.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Früherer EZB-Chefvolkswirt Issing erhält Preis für sein Lebenswerk Der ehemalige Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing, wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er erhält den Preis vom renommierten Fachjournal "Central Banking". Als Führungsperson in der Deutschen Bundesbank und der EZB war Issing eine zentrale Figur der deutschen und europäischen Geld- und Wirtschaftspolitik. Die Jury hob unter anderem seine anerkannte Rolle bei den währungspolitischen Entschei‐ dungen zur Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands und der Euro- Einführung hervor. Der 83-Jährige ist Präsident des Center for Financial Studies (CFS) sowie Kuratoriumsvorsitzender der von Banken und Versiche‐ rungen dominierten Gesellschaft für Kapitalmarktforschung (GfK), der Träger‐ organisation des CFS. [boersen-zeitung.de](kostenpflichtig) [centralbanking.com] Tuckner neuer Finanzchef der UBS- Vermögensverwaltungssparte Die Schweizer Großbank UBS hat Todd Tuckner zum Finanzchef der Vermö‐ gensverwaltungssparte (Global Wealth Management) und der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) berufen. Er ist Nachfolger von Markus Habbel, der sich Medieninformationen zufolge anderen Aufgaben widmen will. Tuckner ist den Co-Chefs des Vermögensverwaltungsgeschäfts Iqbal Khan und Tom Naratil sowie EMEA-Chefin Sabine Keller-Busse unterstellt. Khan, der zuletzt wegen der Beschattung durch seinen ehemaligen Arbeitgeber Credit Suisse in die Schlagzeilen geriet, hatte vergangenen Oktober die Co-Leitung übernommen. [handelsblatt.com] Die Tweets des Tages "Die Deutschen sind immer noch Bargeld-Liebhaber." – "Solange unsere Kunden #Bargeld wünschen, werden sie Bargeld von ihren #Banken Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief bekommen", kommentiert Bankenverbands-Chef Andreas Krautscheid die Ergebnisse unserer neuen Studie: go.bdb.de/JXR9z [twitter.com] Wie bezahlen die Deutschen am liebsten ihre Einkäufe? Unsere repräsentative Umfrage zeigt: #Bargeld ist noch immer das beliebteste Zahlungsmittel. Alle Ergebnisse unserer Umfrage finden Sie hier: go.bdb.de/JXR9z [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Vermeiden Sie diese fünf Zeitfresser Als Chef/in sollten Sie penibel darauf achten, sich wertvolle Zeiträume zu verschaffen, um sich mit den wirklich wichtigen Aufgaben zu befassen. Denn man kann sich schnell in bestimmten Arbeiten verlieren wie Kundenanfragen selbst zu beantworten oder ständig neue Beiträge in sozialen Netzwerken zu posten. Von welchen fünf Zeitfressern Sie sich unbedingt trennen sollten und wie Sie solche Tätigkeiten am besten delegieren, lesen Sie hier: [impulse.de] Was die nächsten Tage wichtig wird Das Parlament in Irland wird am Samstag neu gewählt. Der irische Premiermi‐ nister Leo Varadkar hatte die Wahl vorgezogen. Ursprünglich sollte sie erst 2021 stattfinden. Mit einer Neuwahl will Varadkar auch einem möglichen Bruch seiner Regierung zuvorkommen. Ergebnisse werden frühestens am Sonntagnachmittag erwartet – In der Nacht zum Montag werden die Oscars in Hollywood verliehen. – Mehrere Banken in Italien stellen am Montag ihre Jahresergebnisse vor, darunter UBI Banca und Banca Generali. – Chinas Statistikamt gibt die Entwicklung der Verbraucherpreise im Januar bekannt. – Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) lädt zum ersten Nationalen Produktivitätsdialog in Berlin Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief ein. Daran nehmen auch Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland teil. Der Nachschlag Erliegen Sie nicht dem Ikarus-Effekt Feiern Sie Erfolge in Serie? Dann verlassen Sie sich nicht zu sehr darauf. Denn sonst kann Sie der Ikarus-Effekt treffen. Immer wieder scheitern Menschen und Unternehmen, weil sie ihre Erfolge für zu selbstverständlich halten. Als typische Ursachen haben Wissenschaftler der Kellogg School of Management in Chicago festgestellt, dass die große Begeisterung für die eigenen Vorhaben zwar positv ist, mitunter aber soviel Lob und Anerkennung erzeugt, dass dabei Kritik überhört wird. Die eigene Arbeit werde dann nicht mehr hinterfragt, erklärt Coach Denis Mourlane. Dadurch können sich Fehler und Falschein‐ schätzungen einschleichen. Wie man nicht in diese Falle tappt, lesen Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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