Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-174 - Das Thema EZB will Tempo der Anleihekäufe verringern - Bundesverband deutscher Banken

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2021-174

 Das Thema

 EZB will Tempo der Anleihekäufe verringern
 Die Europäische Zentralbank (EZB) plant im vierten Quartal dieses Jahres ihre
 Anleihekäufe leicht zu drosseln. Das entschied der EZB-Rat bei seiner
 heutigen Sitzung, wie die Notenbank in Frankfurt berichtete. Demnach soll der
 Erwerb von Staats- und Unternehmenspapieren im Rahmen des Corona-
 Notkaufprogramms Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP)
 "moderat" geringer ausfallen als in den beiden Quartalen zuvor. Der Rat sei
 der Ansicht, dass die gegenwärtig günstigen Finanzierungsbedingungen auch
 mit einem niedrigeren Kauftempo aufrechterhalten werden können, hieß es.
 EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte diese Einschätzung in einer
 Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung. Wie stark die Zentralbank das
 Kauftempo drosseln wird, ließ sie jedoch offen. Zuletzt hatte die Notenbank
 über das PEPP monatlich etwa 80 Milliarden Euro in Wertpapiere gesteckt.
 Zugleich bestätigten die Währungshüter die Laufzeit des Programms mit
 einem Volumen von 1,85 Billionen Euro bis mindestens Ende März 2022. "Es
 ist gut, dass sich der EZB-Rat bewegt und einen allerersten Trippelschritt auf
 dem langen Weg zu einem Ende der Anleihekäufe unternimmt. Ein einfaches
 'Weiter so' würde der Reputation der EZB schaden", kommentierte Friedrich
 Heinemann vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
 (ZEW) die Entscheidung. Bastian Hepperle, Ökonom beim Bankhaus Lampe,
 merkte jedoch an, dass ein Ende von PEPP noch nicht in Sicht sei. Trotz des
 verbesserten makroökonomischen Umfelds gehe von der Pandemie immer
 noch ein hohes Maß an Unsicherheit aus, hob er hervor. Unterdessen beließ
 die EZB den Leitzins unverändert auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.

 [faz.net]
 [welt.de]
 [finanztreff.de]
 [handelsblatt.com]
 [boerse-online.de]

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 Meldungen

 Exportwirtschaft weiter im Aufschwung
 Das Wachstum der deutschen Exporte hat sich im Juli fortgesetzt. Der um
 Saison- und Kalendereffekte bereinigte Wert der Ausfuhren wuchs im
 Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt
 heute in Wiesbaden mitteilte. Die Zunahme der Exporte markierte bereits das
 15. Wachstum in Folge. "Man reibt sich verwundert die Augen: Der fehlende
 Nachschub an Vorprodukten lastet nicht in dem Maße auf den Exporten, wie
 zu vermuten wäre", kommentierte VP Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel die
 Zahlen. Dennoch machten Lieferengpässe und Materialmangel den Unter‐
 nehmen zu schaffen, im Juni hatte es bei den Ausfuhren noch einen Zuwachs
 um 1,3 Prozent gegeben.

 [de.marketscreener.com]

 Staatsanwaltschaft durchsucht Bundesministerien
 Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat heute das Bundesfinanzministerium
 und das Bundesjustizministerium in Berlin durchsucht. Hintergrund seien die
 seit 2020 laufenden Ermittlungen gegen Verantwortliche der Financial Intelli‐
 gence Unit (FIU), wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die namentlich nicht
 genannten Verantwortlichen der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersu‐
 chungen sollen Geldwäscheverdachtsmeldungen von Banken "in Millio‐
 nenhöhe" nicht ordnungsgemäß an die Strafverfolgungsbehörden weiterge‐
 leitet haben.

 [spiegel.de]

 Gericht stärkt Verbraucherrechte bei Kreditverträgen
 Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat eine Entscheidung zugunsten
 stärkerer Rechte für Verbraucherinnen und Verbraucher bei Kreditverträgen
 getroffen. Der EuGH konkretisierte heute in einem Urteil, welche Angaben
 entsprechende Verträge enthalten müssen. Dazu gehören etwa genaue
 Prozentsätze bei Verzugszinsen. Zudem muss die Berechnungsmethode einer
 bei vorzeitiger Rückzahlung fälligen Entschädigung dem Richterspruch

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 zufolge für einen Durchschnittsverbraucher in einer "leicht nachvollziehbaren
 Weise" angegeben werden.

 [finanzen.net]

 Umsatzsteigerung bei Creditshelf
 Der Mittelstandsfinanzierer Creditshelf ist im ersten Halbjahr deutlich
 gewachsen. Wie das Unternehmen heute mitteilte, belief sich das arrangierte
 Kreditvolumen in den ersten sechs Monaten auf 71,8 Millionen Euro. Im ersten
 Halbjahr 2020 hatte es noch bei 2,5 Millionen Euro gelegen. Die Umsatzerlöse
 bezifferte die Firma mit 3,4 Millionen Euro, verglichen mit 2,5 Millionen Euro
 im Vorjahreszeitraum. Dank des Wachstums von Volumen und Umsatz konnte
 der Finanzierer den Verlust im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 halbieren.
 Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich auf minus 1,6 Millionen Euro,
 verglichen mit zuvor minus 3 Millionen Euro.

 [finanzbusiness.de]

 Umfrage: Deutsche fürchten finanzielle Einbußen
 durch Pandemie
 Die hohen Staatsschulden in der Corona-Pandemie und die Folgen für den
 eigenen Geldbeutel haben sich zur größten Sorge der Deutschen entwickelt.
 Dies geht aus der heute veröffentlichten Studie "Ängste der Deutschen" der
 R+V-Versicherung hervor. Darin gaben 53 Prozent der Befragten die Furcht vor
 höheren Steuern oder Leistungskürzungen wegen der Corona-Pandemie an.
 Auf Platz zwei folgen Inflationsängste, 50 Prozent fürchten sich vor steigenden
 Lebenshaltungskosten. Ebenfalls 50 Prozent der Befragten haben Sorge, dass
 die Steuerzahler für die Schuldenkrise der Europäischen Union (EU) finanziell
 aufkommen müssen.

 [dw.com]

 Asset Manager: Nachholbedarf bei
 Geschlechtergerechtigkeit
 Vermögensverwalter in Deutschland haben einer Studie zufolge Raum für
 Verbesserungen bei der Geschlechtergerechtigkeit. So zögerten beispiels‐

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 weise Frauen, sich bei Asset Managern zu bewerben. Dies stellte eine Analyse
 der Beratungsgesellschaft KPMG in Zusammenarbeit mit dem Karriere‐
 netzwerk Fondsfrauen und der Universität Mannheim fest, über die heute
 berichtet wurde. Demnach lag der Anteil weiblicher Bewerberinnen in der
 Asset-Management-Branche im Geschäftsjahr 2020 mit 26 Prozent weit hinter
 dem der männlichen Bewerber. Des Weiteren stellte die Studie fest, dass
 Frauen seltener in die höheren Hierarchieebenen der Vermögensverwalter
 vordringen.

 [cash-online.de]

 Fed sieht Verlangsamung des Wachstums
 Das Wirtschaftswachstum in den USA hat sich nach Einschätzung der US-
 Zentralbank Federal Reserve (Fed) im Zeitraum von Anfang Juli bis August
 etwas abgeschwächt. Dies teilte die Fed in ihrem jüngsten Konjunkturbericht
 Beige Book mit, über den Medien heute berichteten. Demnach hätten vor
 allem die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus sowie Materialeng‐
 pässe in der Industrie die Wirtschaft belastet. Zudem habe sich der
 Aufschwung am Arbeitsmarkt im August unerwartet deutlich abgeschwächt.
 US-Notenbankchef Jerome Powell hatte zuvor bereits eine Abkehr aus dem
 geldpolitischen Krisenmodus in Aussicht gestellt. Bedingung sei jedoch, dass
 sich der Arbeitsmarkt weiter verbessert und sich die Corona-Situation nicht
 verschlechtert.

 [boerse-online.de]

 Deutlicher Anstieg der Erzeugerpreise in China
 In China hat sich der Anstieg der Erzeugerpreise im August stark beschleunigt.
 Wie das Staatliche Amt für Statistik der Volksrepublik (NBS) heute in Peking
 mitteilte, stieg der Erzeugerpreisindex im Jahresvergleich um 9,5 Prozent,
 nach 9 Prozent im Vormonat. Dies war der größte Zuwachs seit August 2008.
 Zu den Hauptgründen für die Entwicklung zählen hohe Rohstoffpreise und
 strengere Restriktionen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.

 [de.investing.com]

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 Erbschaft: Bankenverband bietet
 Nachforschungsverfahren

       Im Falle eines Todesfalls in der Familie bleiben für Hinterbliebene oft
 ungeklärte Fragen hinsichtlich des Vermögens der Verstorbenen. Um Erbbe‐
 rechtigte bei der Recherche nach eventuellem Vermögen zu unterstützen,
 bietet der Bankenverband ein kostenloses Nachforschungsverfahren an,
 sofern unbekannte Konten, Wertpapierdepots oder Schließfächer bei einer
 privaten Bank vermutet werden. Alle Informationen zu diesem speziellen
 Verfahren, finden Sie in dem heute veröffentlichten Blogbeitrag des
 Verbandes:

 [bankenverband.de]

 Die Köpfe

 Olaf Scholz will Bankenunion auf den Weg bringen
 Aus Sicht von Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sind
 einheitliche Kapitalmärkte in Europa entscheidend für die Stärkung von Finan‐
 zinstituten. "Es ist ein zentrales Thema für die europäische Souveränität, dass
 wir den Banken möglich machen, Europa als gesamtes in den Blick zu
 nehmen", sagte Scholz auf dem online übertragenen Banken-Gipfel des
 Handelsblatts. Beim Thema grenzüberscheitende Bankfusionen in Europa
 verwies Scholz darauf, dass es sich um privatwirtschaftliche Entscheidungen
 handele. Er betonte jedoch auch, dass die Politik Möglichkeiten dafür entwi‐
 ckeln müsse: "Unsere Aufgabe besteht darin, einen erfolgreichen Rahmen zu
 schaffen für unsere Banken in Europa."

 [handelsblatt.com]

 Schweizer Fintech-Gründerin sieht Chancen auf
 deutschem Markt
 Melanie Gabriel, Gründerin des Schweizer Fintechs Yokoy, sieht hohes
 Potenzial für die Expansion des Jungunternehmens in den deutschen Markt.

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 Yokoy verbindet das Spesenmanagement für Firmen mit künstlicher Intel‐
 ligenz. Für den Markteintritt baut das Start-up aktuell ein Büro in München auf.
 "Der deutsche Markt ist geprägt durch mittlere und große Unternehmen, die
 international tätig sind. Unsere Software ist für diese Firmen bestens geeignet.
 Der deutsche Markt ist deshalb für uns von zentraler Bedeutung", sagte
 Gabriel in einem heute veröffentlichten Interview.

 [paymentandbanking.com]

 Der Tweet des Tages

 #Bankkonto, #Schließfach, #Wertpapierdepot? Manchmal kommt es vor,
 dass Hinterbliebene mit Blick auf das Vermögen des Verstorbenen nur vage
 Hinweise haben. Was können Erben jetzt tun? Die gute Nachricht: Es gibt
 spezielle Nachforschungsverfahren. http://go.bdb.de/xWmAY #Nachlass

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Materialmangel weiter verschärft
 Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat im August weiter
 zugenommen. Dies teilte das Ifo-Institut heute in München mit. Einer Umfrage
 des Instituts zufolge hatten im August 69,2 Prozent der Industriefirmen in
 Deutschland mit Materialmangel zu kämpfen, ein neuer Höchststand nach
 63,8 Prozent im Juli. Immer mehr Firmen geben die gestiegenen Einkaufs‐
 preise an ihre Kundschaft weiter. "Die Beschaffungskrise stellt eine reale
 Gefahr für den Aufschwung dar", mahnte Ifo-Umfragenleiter Klaus Wohlrabe.

 [finanztreff.de]

 Was morgen wichtig wird

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 Im slowenischen Kranj beginnt ein informelles Treffen der EU-Wirtschafts- und
 Finanzminister. Themen sind unter anderem die Regulierung des Finanz‐
 sektors sowie Finanzstabilität und Finanzierung einer nachhaltigen Wirtschaft.
 Zuvor findet in Kranj ein Treffen der Eurogruppe statt. – Das Statistische
 Bundesamt gibt in Wiesbaden die Inflationsrate für August 2021 bekannt. Des
 Weiteren informiert die Behörde über die Insolvenzzahlen im ersten Halbjahr.
 – EZB-Direktor Frank Elderson hält eine Rede bei einem Online-Workshop des
 Network for Greening the Financial System und der Bank of England. – In
 Nürnberg startet der zweitägige Parteitag der Christlich-Sozialen Union in
 Bayern (CSU). Auf der Tagesordnung steht unter anderem die turnusmäßige
 Neuwahl von CSU-Chef Markus Söder sowie des gesamten Parteivorstandes.

 Der Nachschlag

 Schmunzeln im Homeoffice
 Das Arbeiten von zu Hause kann manchmal abwechslungslos und frustrierend
 sein, denn gerade der direkte Austausch mit anderen fehlt. Doch Kollaborati‐
 onsplattformen wie Slack helfen dabei, Beschäftigte im Homeoffice zu
 vernetzen. Bei der beruflichen Online-Kommunikation werden besonders
 gerne Emojis genutzt. Dies ist das Ergebnis einer von Slack in Auftrag
 gegebenen Umfrage unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland,
 die aktuell remote arbeiten. Demnach gaben 68 Prozent der Befragten an,
 dass sie sich durch die Verwendung der Piktogramme mehr mit ihren Kolle‐
 ginnen und Kollegen verbunden fühlen. Am beliebtesten ist übrigens das
 "Daumen hoch"-Emoji, gefolgt von dem "Gesicht mit Freudentränen". Welche
 Piktogramme noch hoch im Kurs stehen, lesen Sie hier:

 [it-finanzmagazin.de]

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