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Bankenbrief Bankenbrief – Ausgabe 2020-231 Das Thema EZB-Studie: Corona beschleunigt Abkehr vom Bargeld Bargeld verliert nach heute veröffentlichten Umfrageergebnissen der Europä‐ ischen Zentralbank (EZB) aus dem Jahr 2019 für Verbraucher allmählich an Bedeutung. Die Corona-Krise hat diese Entwicklung beschleunigt: In einer ergänzenden Erhebung im Juli 2020 gaben vier von zehn Befragten an, seit Beginn der Pandemie Bargeld seltener verwendet zu haben. Von diesen 40 Prozent wollen fast 90 Prozent dies auch nach der Pandemie beibehalten. Im Vorjahr seien Scheine und Münze weiterhin das beliebteste Zahlungsmittel für kleinere Beträge an der Ladenkasse gewesen, die Nutzung von Karten nehme jedoch zu, hieß es. Laut der EZB-Studie wickelten im vergangenen Jahr die Erwachsenen im Euroraum 73 Prozent ihrer Zahlungen an Verkaufsstellen und zwischen Privatpersonen bar ab. Drei Jahre zuvor waren es noch 79 Prozent. Die Unterschiede zwischen den Ländern des Euroraums sind jedoch eklatant. Am wenigsten werden Münzen und Scheine in den Niederlanden und Finnland genutzt (Zahl der Transaktionen: 34 und 35 Prozent, Volumen: 22 und 27 Prozent), am häufigsten in Malta (88/73 Prozent). Deutschland liegt mit 77 und 51 Prozent leicht über dem Durchschnitt der Euroländer. Allerdings stammen die deutschen Zahlen aus 2017. In der Eurozone insgesamt stieg der Anteil der Kartennutzung für kleinere Beträge an der Ladenkasse zwischen 2016 und 2019 von 19 Prozent auf 24 Prozent der Transaktionen. "Für uns ist es überaus wichtig, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Zahlungs‐ methode frei wählen können. Unser Ziel ist es daher, die Akzeptanz von Bargeld und den Zugang zu Bargeld im Euroraum sicherzustellen und gleich‐ zeitig Innovationen im elektronischen Zahlungsverkehr zu fördern", erklärte EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta. [finanzen.net] [de.reuters.com] [faz.net] [rte.ie] [ecb.europa.eu] Download EZB-Studie Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen EBA erleichtert Banken Aussetzung von Kreditzahlungen durch Kunden Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (European Banking Authority – EBA) erlaubt Geldhäusern erneut, Verbrauchern coronabedingt das Aussetzen von Kreditzahlungen zeitweise zu ermöglichen. Aufgrund der zweiten Pandemie- Welle wird eine Regelung wieder in Kraft gesetzt, nach der Banken in solchen Fällen keine automatischen Rückstellungen bilden müssen, wie heute berichtet wurde. Dadurch wolle die EBA verhindern, dass während der Krise der Kreditfluss von den Instituten eingeschränkt werden könne, hieß es. Eine erste solche Regelung war Ende September ausgelaufen, die neue soll bis zum 31. März 2021 gelten. [uk.reuters.com] [bloomberg.com] BaFin contra Sparkassen Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat Verbraucher aufgefordert, "ihre Prämiensparverträge sorgfältig zu überprüfen", wie die Behörde heute mitteilte. Viele der Verträge würden unwirksame Zinsklauseln enthalten. Geldhäuser könnten diese zu ihren Gunsten einseitig ändern. Laut BaFin steht dieser Praxis ein Urteil des Bundesgerichtshofs von 2004 entgegen. Die Kritik richtet sich vor allem gegen Sparkassen, wie berichtet wurde. [handelsblatt.com] [de.reuters.com] Deutsche Bank schließt auch 100 Postbank-Filialen Die Deutsche Bank wird mehr Filialen schließen als bislang bekannt war. Das avisierte Karl von Rohr, Vizechef des größten deutschen Geldhauses, in einem heute veröffentlichten Interview. "Wir werden, wie bereits angekündigt, etwa 100 Deutsche-Bank-Filialen schließen", sagte er. "Darüber hinaus wollen wir in den kommenden beiden Jahren jeweils etwa 50 Postbank-Standorte Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief aufgeben.“ Insgesamt schrumpfe das Filialnetz in Deutschland bis Ende 2022 also um weitere 200 Zweigstellen. Die Deutsche Bank ist bundesweit an etwas mehr als 500 Standorten vertreten, die Postbank an rund 800. [welt.de] Großbritannien will Brexit-Übergangsfrist nicht verlängern Das Vereinigte Königreich hat sich gegen Vorschläge der Europäischen Union (EU) gestellt, die nach dem Brexit vereinbarte Übergangsphase über den 31. Dezember hinaus zu verschieben. Das sagte heute ein Regierungsvertreter. Auch wenn es keine Vereinbarung gebe, werde nach Worten von Premiermi‐ nister Boris Johnson Großbritannien auch unter den dann geltenden Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) "prosperieren", betonte der Offizielle. [uk.reuters.com] OECD: Zweite Corona-Welle schwächt Wirtschaft Die Corona-Pandemie wird trotz der neuen Impfstoffe die Weltwirtschaft stärker beeinflussen als gedacht. Mindestens sechs bis neun Monate müsse die Weltwirtschaft noch mit der Pandemie leben, schrieb Laurence Boone, Chefvolkswirtin der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), in ihrer aktuellen Prognose. Demnach wird die Weltwirt‐ schaft 2020 um 4,5 Prozent schrumpfen, nächstes Jahr dann um 5 Prozent wachsen. Bislang war die OECD von jeweils 4,2 Prozent ausgegangen. Für Deutschland rechnet die Organisation mit einem Plus im kommenden Jahr von nur noch 2,8 Prozent (vormals 4,6 Prozent). [handelsblatt.com] Deutscher Einzelhandel übertrifft Analysten- Erwartungen Der deutsche Einzelhandel hat seine Umsätze im Oktober deutlich gesteigert. Die Erlöse lagen preisbereinigt 2,6 Prozent höher als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber dem Vorjah‐ resmonat erhöhten sich die Umsätze um 8,2 Prozent. Die Erwartungen von Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Analysten wurden jeweils übertroffen. Das Niveau vor der Corona-Krise im Februar wurde um 5,9 Prozent überboten. [de.reuters.com] Lebensversicherungen wollen Garantiezins senken Die historisch niedrigen Zinsen haben immer drastischere Auswirkungen auf neu abgeschlossene Lebensversicherungen. Von 2022 soll der Garantiezins von 0,9 Prozent auf 0,25 Prozent sinken. Das gab heute die Deutsche Aktuar‐ vereinigung (DAV) bekannt. Zudem könnte auch der Kapitalerhalt der einge‐ zahlten Beiträge in Frage gestellt werden. "Produkte mit einer 100-Prozent- Beitragsgarantie sind in der heutigen Negativzinswelt aktuariell nicht mehr sinnvoll", sagte DAV-Vorstand Guido Bader. [wiwo.de] Was die deutsche Wirtschaft jetzt braucht Die zweite Welle der Corona-Pandemie hat die wirtschaftliche Erholung hierzulande erst einmal gestoppt. Welche Impulse deutschen Unternehmen gut durch die Krise helfen könnten, zeigt ein heute veröffentlichter Blog- Beitrag über eine Veranstaltung des Bankenverbandes. Dazu gehören zum einen zielgerichtete Förderung von zukunftsrelevanten Investitionen, für die sich Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, aussprach. Zum anderen müssten Betriebe vereinfacht Zugang zu Kapital bekommen, sagte Stefan Hoops, Leiter der Unternehmerbank der Deutschen Bank. Eine Aufzeichnung der Veranstaltung sowie weitere Informationen finden Sie hier: [bankenverband.de] Die Köpfe Yellen warnt vor Gefahren für die Wirtschaft Janet Yellen, Kandidatin für das Amt der US-Finanzministerin, hat vor den Auswirkungen der Corona-Krise für die Wirtschaft in den USA gewarnt. "Untätigkeit wird zu einem sich selbst verstärkenden Abschwung führen, der Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief noch mehr Verwüstung anrichtet", sagte die ehemalige Chefin der US- Notenbank Federal Reserve (Fed). Laut eines Medienberichts von heute sprach Yellen von einer "amerikanischen Tragödie". Es müsse sichergestellt werden, dass die Erholung alle mitnehme: Covid-19 habe diejenigen am stärksten getroffen, die ohnehin die meiste Hilfe benötigten. [finanzen.net] EZB-Ökonom Lane informierte ausgewählte Marktteilnehmer Philip Lane, Chefvolkswirt der EZB, hat ausgesuchte Geschäftsbanken und Vermögensverwalter nach Zinsentscheidungen der Notenbank telefonisch kontaktiert und über die Beschlüsse informiert. Das wurde heute berichtet. Ein Sprecher der EZB verteidigte das Vorgehen Lanes. Die Notenbank habe das Prozedere im September 2019 beschlossen und im März 2020 mit der Umsetzung begonnen. Zu den Banken sollen unter anderem Citi, Deutsche Bank, Goldman Sachs und JP Morgan gehören. [boerse-online.de] Field und Quagliariello verstärken EZB-Bankenaufsicht Die EZB hat mit Linette Field und Mario Quagliariello zwei neue Direktoren für die Bankenaufsicht ernannt. Wie die Notenbank heute mitteilte, arbeitet Field bereits seit 2014 für die Aufsicht, ihr neuer Kollege kommt von der Europäi‐ schen Bankenaufsichtsbehörde EBA. Die Notenbank habe das Prozedere im September 2019 beschlossen, aber erst im März 2020 mit der Umsetzung begonnen. Beide starten Anfang 2021 in ihren neuen Ämtern. [elboletin.com] Parmantier neuer Vorstandsvorsitzender bei Corestate René Parmantier ist zum neuen Chef der Immobilienfirma Corestate ernannt wurde, wie heute berichtet wurde. Der Banker führte bis zum Sommer die Wertpapierhandels- und Investmentbank Oddo Seydler. Der bisherige Corestate-Chef Lars Schnidrig soll als Finanzvorstand an Bord bleiben. Den Posten hatte er bereits bis 2018 ausgeübt. [boersen-zeitung.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief BayernLB-Ökonom Michels erwartet Insolvenzwelle Die Corona-Pandemie wird zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote auch im kommenden Jahr sowie zu einer Vielzahl von Firmenpleiten führen. Darauf hat heute BayernLB-Chefvolkswirt Jürgen Michels hingewiesen. Er rechnet mit "einem 20- bis 30-prozentigen Anstieg" der Insolvenzen. Zudem dürfte die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2021 auf 6,5 Prozent ansteigen und erst 2022 wieder sinken. [de.investing.com] Der Tweet des Tages "Was braucht die Wirtschaft auf dem Weg aus der Krise?" Anfang der Woche diskutierte Bankenverbands-Chef Christian Ossig mit Stefan Hoops, Leiter der Unternehmerbank der Deutschen Bank, über Maßnahmen, um der Wirtschaft beim Weg aus der #Corona-Krise zu helfen. Die wichtigsten Punkte in unserem Blog: go.bdb.de/XcSAN [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt So erhalten Sie konstruktives Feedback Viele Chefs beraumen in der Adventszeit Mitarbeitergespräche an – um die Leistung und Motivation ihrer Angestellten zu erörtern oder neue Ziele abzustecken. Statt wertvollem Feedback tauschen beide Seiten dabei aber häufig nur die üblichen Floskeln aus. Laut einer Umfrage nimmt nicht einmal jeder Zweite aus seinem Mitarbeitergespräch positive Erkenntnisse für seinen Job mit. Professor Armin Trost von der Hochschule Furtwangen bezeichnet das Mitarbeitergespräch daher als eines der am meisten verbreiteten und zugleich am wenigsten zeitgemäßen Instrumente. Regelmäßige Feedbackge‐ spräche bieten indes für den Chef und seinen Mitarbeiter die Chance, Ziele überlegter anzupassen und neue Karrierechancen zu bieten. Weitere Tipps zu konstruktiver Kritik lesen Sie hier: Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [wiwo.de] Was morgen wichtig wird Andrea Enria, Chef der EZB-Bankenaufsicht, spricht auf dem Online-Banken‐ gipfel der "Financial Times". – Der Rat der EZB tagt. Der Nachschlag Was Beschäftigte beim Corona-Urlaub beachten sollten Urlaub in Corona-Zeiten ist nicht nur aufgrund der vielen Risikogebiete schwierig geworden. Das Thema kann auch das Verhältnis zwischen Arbeit‐ nehmer und Arbeitgeber belasten. So darf sich zwar ein Chef nicht erkun‐ digen, wo der Mitarbeiter Urlaub gemacht hat. Dennoch kann ein Reisender unter Umständen schadenersatzpflichtig werden, wenn er Kollegen nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet angesteckt hat und der Betrieb erstmal schließen muss. Was das Arbeitsrecht in solch einem und anderen Corona-Fällen vorsieht, lesen Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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