CLV - der Serviceprofi - Sonderteil (Seite 17 - 25) Das "pädagogische Paket" Bildungsreformgesetz - CLV OÖ

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FEBRUAR 2019

Das Schulblatt
                                                                  Zeitschrift des
                                                     Christlichen Lehrervereins
                                                              für Oberösterreich

                 CLV – der
                 Serviceprofi

                 Sonderteil (Seite 17 – 25)
                 Teil 1                     Teil 2
                 Das „pädagogische Paket“   Bildungsreformgesetz
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EDUCATION FESTIVAL
   Bildungsmesse feiert in Linz
   ÖSTERREICH-Premiere

                               23 – 25
                                  Mai
                                 2019
                                Design Center Linz

                                                  IM FOKUS                         IM PROGRAMM
     Das EDUCATION FESTIVAL setzt auf
     das Erlebnis BILDUNG. Moderne Messen      Digitale Grundbildung            Internationale Keynote Speaker
     sind ein Ort der Begegnung und des Aus-   Making, Robotic, Coding          Start-ups im Bildungsbereich
     tausches. Das innovative Messekonzept                                      Maker Space – die digitale
                                               IT-Infrastruktur
     bietet eine Mischung aus Kongress und                                      Kreativwerkstatt
     Fachmesse.                                Digitale Lehrmittel & Apps
                                                                                Best Practise Stage
                                               Pädagogisch-didaktische
     Ausstellung und Programm informie-        Einsatzszenarien                 uvm.
     ren umfassend über die Möglichkeiten      Praxisorientierte Lösungen
     des Lehrens und Lernens mit digitalen     Fort- und Weiterbildungs-
     Medien.                                   angebote in der digitalen Welt

Unterstützt von                                  Partner                                  Organisation
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FEBRUAR 2019 | DAS SCHULBLATT                                                                                                                                                                                                            Editorial                            3

Za weg’n ?
Einheimischen muss man es nicht erklären, Deutschen                                                         Und mit dieser schönen Ansage musste ein Landesschul-
gegenüber würde man es mit „wozu“ oder „warum“                                                              rat zerschlagen werden, dem der Rechnungshof äußers-
oder „zu welchem Zweck“ übersetzen. Die Frage ist                                                           te Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit attestierte, der
immer dann angemessen, wenn eine Veränderung ein-                                                           über ein gut funktionierendes, transparentes Behörden-
tritt, deren Sinnhaftigkeit bezweifelt wird, bzw. deren                                                     system und kompetenten Ansprechpartnern in den
Zielsetzung unklar ist.                                                                                     Bezirken verfügte und sich bei den Bildungsstandards
                                                                                                            von Test zu Test über regelmäßige Bestnoten im Öster-                                                                         Mag. Wolfgang
Als klassisches Anwendungsbeispiel taugt aktuell das                                                        reich-Vergleich erfreuen konnte?                                                                                              Schwarz, dzt.
Bildungsreformgesetz, das von der staunenden Lehrer-                                                                                                                                                                                      Redaktions-
schaft höchstens als etwas vermurkste Verwaltungs­                                                          Wir werden nicht jene an den Ohren ziehen, die sich                                                                           leitung
reform mit chaotischer Begleitmusik wahrgenommen                                                            nun gutmeinend und mit Eifer in den Dienst der
wird.                                                                                                       „Reform“ gestellt haben, aber kritisch die Frage an jene
                                                                                                            Verantwortlichen richten, welche sinnstiftenden Maß-
Lt. Ministerium gibt es nun pro Bildungsregion ein                                                          nahmen sie zu tätigen gewillt sind, um o.a. Frage
regionales Schulaufsichtsteam, „das nun mit einer über                                                      plausibel zu beantworten!
den einzelnen Schulstandort bzw. den Schulcluster hinaus-
gehenden Perspektive und Verantwortung jene regionalen
Strategien, Konzepte und Maßnahmen entwickelt und
implementiert, die zur Verbesserung der Bildungsqualität
und der Erhöhung der Chancengerechtigkeit in der Region
führt...“

Inhalt
Entlastung unabdingbar........................................... 4            SONDERTEIL............................................................................ 17   Generalversammlung................................................ 34
LO Paul Kimbergers Plädoyer für                                                • Pädagogisches Paket                                                                       Ein Rückblick
Doppelbesetzung an VS                                                          • Bildungsreformgesetz
                                                                                                                                                                           Pädagogisches Leitbild.......................................... 36
Jung und dynamisch........................................................ 8   Info aus erster Hand.................................................... 27                 Teil II
Neue Landesobfrau im Interview                                                 Personalvertreter klären auf
                                                                                                                                                                           LKUF als stabiler Faktor. ....................................... 39
CLV – ein stabiler Faktor in OÖ.................... 11                         Wunder dauern etwas länger........................ 31                                       Dir. Albert Arzt berichtet
GS M. Weber am Wort                                                            GÖD berichtet über Erfolge
                                                                                                                                                                           www.clv.at................................................................................... 42
Abgestimmt und beschlossen...................... 14                            Lange Jahre – Verantwortung........................ 32                                      Attraktive Serviceplattform
CLV Delegierte haben gesprochen                                                Ehrung von Johanna Müller

Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Christlicher Lehrerverein für Ober­österreich (CLV), Stifterstraße 23, 4020 Linz; E-Mail: office@clv.at; Schriftleiter und verantwortlicher
Redakteur: Maximilian Egger, MA; Redaktion: Michael Andexlinger, Birgit Loidl, Sabine Schmidt, Mag. Wolfgang Schwarz, Michael Weber; Redaktionssekretariat: Bernhard Trauner
(0732/77 68 67), Maria Pauleder; Anzeigenleitung: Bernhard Trauner (0732/78 22 66); Erscheinungsort: Linz, Verlagspostamt 4020 Linz, P.b.b.; Offenlegung lt.§ 25 Mediengesetz:
Die grundlegende Richtung des „Schulblattes“ ergibt sich aus den Satzungen des Christ­lichen Lehrervereins.
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4                                                                                                                              DAS SCHULBLATT | FEBRUAR 2019

             Mein Standpunkt
             Paul Kimberger

             Die Heterogenität nimmt zu –
             Entlastung unabdingbar!
             Die Forderung nach Doppelbesetzung in der VS wird dringend

    I
      n der Volksschule unterscheiden sich die    » Give me a child until he is 7                             • Als eine wesentliche Voraussetzung der
      Schülerinnen und Schüler, und hier ganz                                                                   Arbeit mit heterogenen Gruppen wird
      besonders die Schulanfängerinnen und
                                                    and I will show you the man. «                              die Teamarbeit angesehen. Guter Unter-
    Schulanfänger, hinsichtlich des Entwick-                                                                    richt erfordert fachliches Wissen,
                                                              (Dieses Zitat wird sowohl dem griechischem
    lungsstandes, des Sozialverhaltens, der            Philosophen Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) als auch     pädagogisches Know-how, zeitliches
    Kommunikationsfähigkeit, der Selbststän-         dem Gründer des Jesuitenordens Ignatius von Loyola         Engagement und optimale personelle
                                                                     (1491 – 1556 n. Chr.) zugeschrieben)t
    digkeit, der Interessen, der Motivation,                                                                    Rahmenbedingungen, die nur eine Dop-
    des Vorwissens, der Lernfähigkeit und der                                                                   pelbesetzung gewährleisten kann.
    Arbeitshaltung wie kaum in einer ande-                                                                    • Es ist unser Anspruch, alle Schülerinnen
    ren Schulart. Diese Unterschiede müssen       über das gesamte pädagogische Leistungs-                      und Schüler auf zukünftige Anforderun-
    erkannt, beachtet und zum Ausgangspunkt       spektrum möglichst optimal eingegangen                        gen bestmöglich vorzubereiten. Dies
    für individualisierende und differenzieren-   werden kann, erscheint die stufenweise                        erfordert unter dem Aspekt der Men-
    de Lernangebote und Lernanforderungen         Hinführung zu einer permanenten Dop-                          schenbildung eine ausgeprägte Indivi-
    gemacht werden. Eine verantwortungs-          pelbesetzung in allen Volksschulklassen                       dualisierung, gilt es doch, jedes Kind
    volle Berücksichtigung der Unterschiede       dringend erforderlich.                                        anhand seiner Lernmöglichkeiten und
    in allen Schulstufen, vor allem aber in der                                                                 Lerngrenzen im Spannungsfeld von
    Grundstufe I, schafft die notwendigen Vor-    Gedanken und Argumente für eine                               dem, was es braucht, und dem, was es
    aussetzungen für erfolgreiches Lernen und     Doppelbesetzung:                                              will, zu fordern und zu fördern. Eine
    hilft mit, zu große Über- und Unterforde-     • Schulfähigkeit ist ein Entwicklungspro-                     Individualisierung in dieser Form macht
    rungen zu vermeiden. Guter Unterricht           zess, der mit vielen Faktoren zu tun hat,                   einen hohen Ressourceneinsatz und
    sollte ja in einer pädagogischen Atmo-          die einerseits am Kind liegen und ande-                     mehr Personal notwendig, um auch
    sphäre von Ermutigung und Erfolgszuver-         rerseits auch von der Schule abhängig                       dem pädagogischen Anliegen einer
    sicht, Geduld, Vertrauen und (Leistungs-)       sind. Gerade das 7. Lebensjahr ist von                      Begabungs- und Begabtenförderung
    Verständnis, gegenseitiger Achtung und          großen Entwicklungsunterschieden                            besser gerecht werden zu können.
    Rücksichtnahme erfolgen. So lautet zumin-       und Entwicklungssprüngen geprägt,                         • Die Forderung nach mehr Individualisie-
    dest die Theorie.                               die oft nur schwer einschätzbar sind.                       rung und Differenzierung sowie die
        In der schulischen Realität stoßen aber   • Die Grundschule hat die Aufgabe der                         Notwendigkeit noch besserer Förde-
    unsere Volksschullehrerinnen und Volks-         Bildung und der Erziehung – im Ideal-                       rung hat gerade am Beginn der Schul-
    schullehrer bei der bestmöglichen Förde-        fall mit Unterstützung und Hilfe der                        laufbahn unserer Kinder ihre ganz
    rung jedes einzelnen Kindes – speziell in       Eltern. Schon länger ist aber tendenziell                   besondere Berechtigung. Deutlich wird
    größeren Klassen mit vielen gesellschafts-      wahrzunehmen, dass neben der Unter-                         diese Dringlichkeit beim individuellen
    und sozialpolitischen Ausformungen – sehr       richtsarbeit immer mehr Erziehungsar-                       Schriftspracherwerb. Die Vergabe unter-
    schnell an die Grenzen des Möglichen und        beit von den Lehrerinnen und Lehrern                        schiedlicher Aufgabenstellungen muss
    darüber hinaus. Damit aber auf die Bedürf-      geleistet werden muss und somit die                         gerade bei den Schülerinnen und Schü-
    nisse aller Schülerinnen und Schüler quer       pädagogische Balance verloren geht.                         lern erfolgen, die noch Entwicklungs-
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                                                                                       GITAN VA
  rückstände aufweisen, um nicht zu demotivieren oder zu
  überfordern. So steht im Lehrplan der Volksschule: „… Die
  Leistungsbereitschaft von Kindern wird wesentlich von ihrem
  Selbstwertgefühl, ihrem Selbstvertrauen und ihrer Erfolgszuver-
  sicht bestimmt.“ Im Sinne des methodengerechten Arbeitens                            THE EASY WAY TO PLAY
  sollten wir sämtliche Individualisierungsmaßnahmen und
  -möglichkeiten ausschöpfen, um auf alle Förderbedürfnisse
  einzelner Kinder eingehen zu können.
• Eine ganz besondere Herausforderung für unsere Grund-
  schulpädagoginnen und -pädagogen ist das soziale Lernen.
  Aus einer kleineren oder größeren Gruppe von „kleinen Indivi-
  dualisten“ muss so rasch wie möglich eine lernende Gemein-
  schaft geformt werden. Immer öfter weisen aber viele Schulan-
  fängerinnen und Schulanfänger vor allem in diesem Bereich
  große Mängel auf und so muss vieles erst nachgeholt werden,
  was man vor einigen Jahren noch voraussetzen konnte. Sozia-
  les Lernen als Grundbaustein für kognitives Lernen und der
  Erwerb sozialer Kompetenzen als Bestandteil der Unterrichtsar-
  beit machen daher eine Verbesserung der derzeitigen personel-
  len Rahmenbedingungen im Schuleingangsbereich notwen-

                                                                                         GENIAL EINFACH
  dig, um allen einen guten Start in ein glückliches und selbstbe-
  stimmtes Leben gewährleisten zu können.

Die Erwartungen an die Volksschulen sind hoch und in den letzten                         EINFACH GENIAL
Jahren ist dieses „pädagogische Spannungsfeld“ immer wider-
sprüchlicher und herausfordernder geworden. Jene, die darin arbei-
                                                                                       Während Sie mit Ihren Fingern der linken Hand den
ten, haben jedenfalls Anerkennung, Respekt und Unterstützung
                                                                                       gewünschten Akkord (Dur, Moll, 7, 6, sus4, Maj, m7, …)
verdient. Nun ist es aber höchst an der Zeit, endlich für Entlastung
zu sorgen – an fehlendem Wissen kann es nicht liegen, allenfalls                       durch Antippen eines Sensors auswählen, streichen Sie
an mangelndem bildungspolitischen Willen, sprechen doch alle                           mit den Fingern der anderen Hand einfach über die Saiten
Fakten schon länger für eine Doppelbesetzung in der Volksschule!                       und erzeugen so überzeugend realistische Gitarrenklänge.
                                                                                       Mit einem Wort: Das perfekte Musikinstrument für jeden!

                                                                                            Mehr als 100 verschiedene Klangfarben
                                                                                            Zahlreiche professionelle Begleitrhythmen
   Ihr
   Paul Kimberger                                                                           100 Speicherplätze für eigene Einstellungen
                                                                                            Schlag-, Zupf-, Bass-, Combo- und Drum-Modus
P.S. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Max Egger, der die Grund-                           Eingebauter leistungsstarker Lautsprecher
lage für diesen Artikel geschaffen hat.                                                     Optionaler Kopfhörer- und MIDI-Anschluss
                                                                                            Langlebige, wiederaufladbare Powerbank
                                                                                            Geringes Gewicht, kompakte Größe (DIN A4)
Anteil der Grundschulen, an denen laut Schulleitung nicht
                                                                                            Echtholzgehäuse aus nachhaltigem Rohstoff
einmal 25 Prozent der Schulanfängerinnen und Schulanfänger
„Literacy Skills“ besitzen (Stand: 2016):                                                   Jede GITANOVA ist ein handgefertigtes Unikat!
  Finnland
  Schweden
                                                             2%
                                                             5%
                                                                                         www.gitanova.com
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                                                                                        office@gitanova.com
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                                                                                                                                 EINF um günst
  Österreich                                                 74 %                                                                    ÜHR
                                                                                                                                        UNG
                                                                                                                                               igen

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       (IEA (Hrsg.), PIRLS 2016, International Results in Reading (2017), Seite 182)
                                                                                                                                  statt
„Forschungen in der Neurowissenschaft haben offengelegt,                                EXLIBRIS SOFTWARE & MULTIMEDIA                    € 39
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dass die Empfindlichkeit wichtiger Areale im Gehirn, wie Berei-
                                                                                        Ing. Michael Kainberger A-4892 Fornach
che der emotionalen Kontrolle, Sozialverhalten und sprachliche
sowie rechnerische Fähigkeiten, in den ersten Lebensjahren
ihren Höhepunkt erreichen.“                                                              AUSPROBIEREN OHNE RISIKO! 14 Tage RÜCKGABEGARANTIE!
CLV - der Serviceprofi - Sonderteil (Seite 17 - 25) Das "pädagogische Paket" Bildungsreformgesetz - CLV OÖ
6

              Paul Kimberger –
              Interview
              im „Standard“
              (Das Interview führte Lisa Nimmervoll)

    P
          flichtschullehrervertreter Paul Kim-    derten Szenarios die schulische Realität,
          berger will in Volksschulen im Inter-   mit der es die rund 40.000 Volksschul-
          esse aller Kinder eine pädagogische     lehrerinnen und -lehrer in Österreich
    Doppelbesetzung. Kind A kann sich die         tagtäglich zu tun haben: „Sie haben bis
    Schuhbänder noch nicht selbst zubin-          zu 25 Sechsjährige mit Entwicklungsun-
    den. Kind B schreibt bereits den eigenen      terschieden von bis zu drei Jahren und
    Namen in Druckbuchstaben. Kind C ist          mehr in einer Klasse. In diesem Spektrum
    weder mit Grußformeln noch „Bitte“ oder       spielt sich alles ab. Da sitzen von Heli­
    „Danke“ vertraut. Kind D liest schon ein-     koptereltern überbehütete, ,überförderte‘
    fache Texte. Und Kind E ist nicht in der      und sozial völlig unterentwickelte ,Prin-
    Lage, sich in eine Gruppe einzufügen.         zen‘ und ,Prinzessinnen‘ neben Kindern,
    Sie alle sitzen jedoch gemeinsam in einer     mit denen sich von Geburt an niemand
    ersten Klasse Volksschule – und sollen mit-   beschäftigt hat, die bloß mit Smartphones
    einander Lesen, Schreiben, Rechnen und        und Fernsehen unterhalten werden.
    noch mehr lernen. Und wie? Na durch
    „individualisierten Unterricht“ lautet die    Verlorene Lebenschancen
    politisch gern deponierte Devise und          Diese Gemengelage führe dazu, erklärt
    Anforderung an die Lehrerinnen und Leh-       Kimberger, „dass in Wirklichkeit bei vie-
    rer. Bloß: „Das ist sehr oft eine ‚mission    len Kindern bis zum sechsten Lebensjahr
    impossible‘“ sagt der oberste Pflichtschul-   schon derartig viele Lebenschancen verlo-
    lehrervertreter Paul Kimberger im STAN-       rengehen, weil sie nicht oder nicht richtig
    DARD-Gespräch.                                gefördert werden, dass wir dort dringend
                                                  etwas tun müssen. Sonst können auch
    „Prinzen und Prinzessinnen“                   die besten pädagogischen Konzepte nur
    Der Vorsitzende der Pflichtschullehrer-       mehr wenig ausrichten. Und das betrifft
    gewerkschaft, der der Fraktion Christ-        Kinder aus sozial und ökonomisch schwie-
    licher Gewerkschafter (FCG) angehört,         rigen Verhältnissen oder mit besonderen
    beschreibt anhand des eingangs geschil-       Bedürfnissen oder mit einem sogenannten
CLV - der Serviceprofi - Sonderteil (Seite 17 - 25) Das "pädagogische Paket" Bildungsreformgesetz - CLV OÖ
FEBRUAR 2019 | DAS SCHULBLATT                                                                                                                          DOPPELBESETZUNG                         7

Migrationshintergrund genauso wie Kinder                        Volksschule etwas ist, das man nicht gern                         eine 24-Stunden-Lehrverpflichtung, unter-
mit Hochbegabungen.“                                            hört, aber: Je früher wir investieren, desto                      richte aber nur 18 Stunden: „Sechs Stun-
Der Gewerkschaftschef, einst selbst jahre-                      weniger müssen wir später reparieren. Das                         den steht er oder sie für solche Spezialein-
lang Lehrer an Linzer Brennpunktschulen,                        wäre eine sehr kluge und zukunftsorientier-                       sätze in Klassen zur Verfügung.“ Teilweise
leitet daraus eine pädagogisch begründete                       te Maßnahme, die sich mittelfristig x-fach                        gebe es dort sogar Dreifachbesetzung.
Forderung an die Bildungspolitik ab: „Wir                       rechnen würde.“
brauchen in allen Volksschulklassen eine                                                                                          Sicherheitseinrichtung Schule
Doppelbesetzung, zwei Lehrerinnen bzw.                          Christlich-soziales Weltbild                                      Ganz allgemein kritisiert Paul Kimberger,
Lehrer für jede Klasse. Zumindest in der                        Der Landesvorsitzende des Christlichen                            „dass nicht nur die Politik in den vergan-
Grundstufe eins, also in der ersten und                         Lehrervereins (CLV) für Oberösterreich                            genen zehn, 15 Jahren immer glauben
zweiten Klasse, sollen jeweils zwei Pädago-                     argumentiert auch „vor dem Hinter-                                machen wollte, dass sich mit Pädagogik und
ginnen bzw. Pädagogen anwesend sein.“                           grund eines christlich-sozialen Weltbildes“                       Bildung jedes Problem in unserer Gesell-
Nur dann könnten sie auch den berechtig-                        und sagt: „Von zwei Pädagoginnen und                              schaft lösen lässt, aber: Schule kann nicht
ten Anspruch oder die selbstverständliche                       Pädagogen in der Klasse würden ja alle Kin-                       alles kompensieren, was Gesellschafts-,
Erwartung der Eltern erfüllen, nämlich dass                     der profitieren, weil dann wirklich individu-                     Familien-, Sozial- oder Sicherheitspolitik
ihr Kind nicht nur die grundlegenden Kul-                       ell auf die Bedürfnisse eines jeden Kindes                        versäumen. Die Schule ist ohnehin eine
turtechniken beigebracht bekommt: „Jetzt                        eingegangen werden könnte. Auch von                               der wichtigsten Sicherheitseinrichtungen
müssen die Lehrerinnen und Lehrer so viel                       jenen, die es im Leben nicht so gut erwischt                      in diesem Land. Aber Chancengleichheit
nachholen, was früher auch die Eltern                           haben und die ganz besondere Unterstüt-                           herstellen kann sie nicht allein, sie kann
geleistet haben, dass diese Zeit natürlich                      zung brauchen, aber auch von jenen, die                           nur bis zu einem gewissen Grad kompen-
von der eigentlichen Unterrichtszeit abge-                      zum Beispiel besonders begabt sind.“                              sieren. Wir brauchen jedenfalls mehr Unter-
zogen werden muss“, erklärt Kimberger,                          Vorbilder für die von Kimberger geforder-                         stützung und mehr Ressourcen, wenn wir
der auch die Arge Lehrer in der Gewerk-                         te personelle Aufstockung in den ersten                           uns wirklich bestmöglich um alle Kinder
schaft Öffentlicher Dienst (GÖD) leitet.                        Schulklassen finden sich in Skandinavien,                         kümmern sollen.“
Ihm sei bewusst, dass das von ihm ausge-                        „in abgewandelter Form“, wie er sagt. So
rufene „Ziel einer Doppelbesetzung in der                       habe in Finnland jeder Lehrer, jede Lehrerin                                        (Lisa Nimmervoll, 26.12.2018)

                                                                                                                               Exklusives Angebot
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CLV - der Serviceprofi - Sonderteil (Seite 17 - 25) Das "pädagogische Paket" Bildungsreformgesetz - CLV OÖ
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              Jung, dynamisch
              mit starker Bodenhaftung
              Die neue Landesobfrau im Gespräch

       Die Zustimmung fiel eindeutig       Was war deine Motivation, die Aufgabe als      ist es meiner Meinung nach auch nötig,
                                           CLV-Landesobfrau zu übernehmen?                dass sich der Verein weiterentwickelt. Wie
         aus: Mit mehr als 97 Prozent      Anfangs war ich sehr überrascht, fühlte        schon angedeutet, kommen viele Heraus-
        wurde Birgit Sailler zur neuen     mich aber auch geehrt, als unser Landesob-     forderungen auf uns zu. Ein wesentlicher
                                           mann, Paul Kimberger, mich fragte, ob ich      Punkt für uns ist, dass wir das Netzwerk
      Landesobfrau des CLV gewählt.        mir die Position als Landesobfrau vorstel-     im Hinblick auf die Schulvertrauenslehrer/
     Mit ihrer Wahl an die Spitze des      len könnte. Alleine das Vertrauen, das von     innen weiter ausbauen, vermehrt strate-
                                           vielen Lehrer/innen jetzt in mich gesetzt      gische Partner/innen für unseren Verein
    Vereins wurde ein Generationen-        wird, war ein überwältigendes Gefühl.          gewinnen und gute Kooperationen wei-
    wechsel eingeleitet, der deutlich      Meine Motivation war und ist, dass ich jetzt   terführen. Große Unterstützung erhalte
                                           noch größere Möglichkeiten habe, mitzu-        ich hier von unserem neuen Landesge-
     zum Ausdruck bringt, dass auch        gestalten und meine Ideen für den Verein       schäftsführer Bernhard Trauner. Für mich
          die Anliegen der vielen Jung-    im Sinne der Lehrer/innen einzubringen.        persönlich habe ich mir vorgenommen,
                                           Mein Motto ist „Lieber anpacken statt zu       den Bezug zur Basis nicht zu verlieren.
        lehrerinnen und -lehrer in den     jammern“. Wir befinden uns momentan in         Ich treffe mich nach wie vor mit meinen
         oö. Schulen ernst genommen        spannenden Zeiten. Ich glaube, dass wir als    ehemaligen Kolleginnen und führe viele
                                           CLV dafür zuständig sind, den Lehrer/innen     Gespräche auch mit Freundinnen und
        werden. Im Gespräch mit dem        Halt zu geben. Lehrer/innen, Schulleiter/      Freunden z. B. aus dem Junglehrerteam.
       Schulblatt spricht Birgit Sailler   innen und auch die Schulqualitätsmana-         Für mich ist es bedeutsam, dass ich bei vie-
                                           ger/innen sind in der Phase der Umstellung     len Schulbesuchen erfahre, wo der Schuh
    über ihre Motivation, kommende         vom Landesschulrat zur Bildungsdirektion       drückt.
          Herausforderungen und ihre       verunsichert. Ich sehe es als Aufgabe des
                                           CLV für Klarheit zu sorgen und ich möchte      Deine Vorgängerin, Johanna Müller, wurde
                ersten Erfahrungen als     dazu auch meinen Beitrag leisten. Die Mit-     mit Standing Ovations verabschiedet. Was
                        Landesobfrau.      glieder unseres Vereins müssen sich wohl,      kann man sich von ihr mitnehmen?
                                           verstanden und sicher fühlen.                  Zuerst ein riesengroßer Dank an Johanna.
                                                                                          Mir ist bewusst, dass ich in große Fußstap-
                                           Welche Pläne hast du als neue Obfrau?          fen trete. Aufgrund ihrer Korrektheit und
                                           Wichtig ist mir, dass einerseits bestehen-     Genauigkeit habe ich sie immer bewun-
                                           de Strukturen gepflegt werden, anderseits      dert. Das, was sie sich vorgenommen hat,
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            Der Kontakt mit den Menschen                                        Der Zeitplan des Pädagogik-Pakets
            ist das Schöne an dieser                                              ist ambitioniert, die Reihenfolge
            Aufgabe.                                                                ist schlichtweg falsch gewählt.

hat sie immer zu 100 Prozent umgesetzt          sonalvertretungswahl im Herbst 2019 ein       die Abschaffung der 7-teiligen Notenskala
und ist dabei immer sehr akribisch vorge-       großes Thema. Für uns sind aber eigentlich    in der NMS, das ist für die Eltern wieder
gangen. Johanna hat so ein unglaubliches        immer Wahlzeiten, wir beschäftigen uns        klarer und transparenter. Positiv sehe ich
breitgefächertes Fachwissen. Sie hat sich       nicht nur jetzt mit den brennenden The-       auch, dass in der NMS schulautonom
für die Lehrer/innen hoch engagiert ein-        men – der beste Druck ist der Händedruck.     entschieden werden kann, ob man beim
gesetzt. Ich durfte sehr viel von ihr lernen.                                                 Teamteaching bleibt oder ob homoge-
Einen großen Beitrag hat sie auch bei den       Im Schuljahr 2019/2020 tritt das Pädago-      ne Gruppen gebildet werden. Mit der
CLV-Seminaren geleistet. Durch sie konn-        gik-Paket schrittweise in Kraft. Welche       Beurteilung in der Grundstufe 1 hätte
ten wir eine Auswahl an großartigen Refe-       Maßnahmen dieses Pakets erachtest du als      ich persönlich jetzt kein Problem gehabt,
rentinnen und Referenten aufbauen. Sie          sinnvoll und welche siehst du kritisch?       wenn das – wie früher – in der Kompetenz
traf stets den Puls der Zeit und wir erhiel-    Der Zeitplan ist ambitioniert, die Reihen-    des Klassenforums entschieden werden
ten dafür stets positive Rückmeldungen          folge ist schlichtweg falsch gewählt. Das     könnte.
von den Seminarteilnehmerinnen und –            passt hinten und vorne nicht zusammen.
teilnehmern.                                    Zuerst werden Beurteilungsraster erstellt     Was erwartest du dir als Obfrau vom Projekt
                                                und dann erst werden die Lehrpläne wei-       CLV.2025?
Was sind die aktuellen Herausforderungen        terentwickelt. Dann das Mehr an Testun-       Ich durfte bei diesem Projekt von Anfang
für den CLV im Jahr 2019?                       gen. Ich halte ja die IKM beispielsweise      an dabei sein, das war definitiv eine rie-
Eine große Herausforderung ist im Moment        für sinnvoll, ich habe sie selbst als Lehr-   sen Erfahrung für mich, die mich auch auf
der Umbau zur Bildungsdirektion. Wir sind       kraft immer durchgeführt und die Daten        die folgenden Aufgaben vorbereitet hat.
gefordert, Unklarheiten zu beseitigen.          waren Bestandteil des Elternsprechtags.       Vorweg ein großes Danke an die Gruppe
Sogenannte „Clearingsitzungen“ gibt es          Also, ich bin nicht gegen Testungen, aber     Pädagogik.2025 unter der Leitung unseres
dank Paul Kimberger und Dietmar Stütz           wenn, dann sinnvoll und nicht – wie in        Generalsekretärs, Michael Weber, die das
in nächster Zeit. In gewissen Bereichen         den vergangenen Jahren – einfach Daten-       pädagogische Leitbild des CLV ausgear-
konnten wir dadurch schon gemeinsam             friedhöfe erzeugen. Ich finde es auch nicht   beitet hat, es ist visionär und ambitioniert.
mit Mag. Melanie Öttl und Werner Schlö-         klug, dass das Vorschuljahr nicht mehr zur    Jetzt gilt es, das Leitbild Wirklichkeit wer-
gelhofer zur Klarheit beitragen. Ich per-       Schulpflicht zählen soll. Das ist in meinen   den zu lassen. Ich habe ein paar Dinge im
sönlich bringe meine Gedanken besonders         Augen kontraproduktiv, denn es ist jetzt      Kopf, die ich für sehr wichtig halte. Zum
im Volksschulbereich dazu ein. Weiters ist      schon schwierig, den Eltern gegenüber für     Beispiel gemeinsam mit strategischen
neben dem Pädagogischen Paket und des-          die Vorschule zu argumentieren, wenn sie      Partnern für den Berufsstand der Lehre-
sen Auswirkungen natürlich auch die Per-        ein Kind wirklich braucht. Positiv sehe ich   rinnen und Lehrer einzutreten. Verpflich-
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                                                                                                                                                   Fotos: Bernhard Trauner
             Ganz wichtig ist das Netzwerk unserer                                                       Wichtig ist mir auch,
             Schulvertauenslehrer/innen – sie müssen                                               dass der Leistungsgedanke
             wir weiterhin bestens betreuen, denn sie                                                      in der Schule nicht
             sind die Basis unseres Vereins.                                                                    verloren geht.

     tende Erste Hilfe Kurse zu bezahlen, wäre       dieser Aufgabe. Was für mich persönlich            Zum Abschluss ein Wordrap:
     eigentlich Aufgabe des Dienstgebers. Die-       wichtig ist – wo ich schon oft hineinge-           Neujahrsvorsätze … gut auf mich schauen
     ser macht das aber nicht, jetzt haben wir       tappt bin – wo ich viel lernen muss, dass            und mir trotz vieler Termine, die Zeit für
     Gespräche mit der LKUF und dem Roten            ich den Mund halte und nicht gleich                  Bewegung und Sport zu nehmen. Das
     Kreuz geführt, dass Kosten refundiert wer-      immer rede. Ich nehme mir vor, auch ein-             brauche ich.
     den. Wichtig ist mir auch, dass der Leis-       mal eine Nacht darüber zu schlafen und             Das hält mich am Boden … die Verbunden-
     tungsgedanke in der Schule nicht verloren       mir zu denken, dass ich das jetzt nicht              heit zu meiner Heimat, meiner Familie
     geht. Es geht aber auch um die Leistun-         sofort kommentieren muss.                            und meinen Freunden.
     gen, die wir als CLV anbieten. Dazu nur                                                            Dadurch kann ich Kraft tanken … durch
     die Stichworte Neu im Lehrberuf, Karenz-        Gibt es Erfahrungen und Tipps, die du jun-           Lachen und Bewegung in der Natur.
     beratung, Pensionsberatung, Arbeitneh-          gen Lehrerinnen und Lehrern gerne mit auf          Erfolg … was mich nicht umbringt, macht
     merveranlagung, Krisen- und Konflikt-           den Weg geben möchtest?                              mich stärker.
     management, Rechtssicherheitstraining,          Zwei Sachen: Humor und Gelassenheit,               Was findet man im Kühlschrank immer bei
     Angebote für unsere Pensionistinnen und         das kann ich jetzt im siebzehnten Dienst-            dir? Milch, damit ich mir nach dem Lau-
     Pensionisten, Reisen, da bieten wir wirk-       jahr sagen. Natürlich regt man sich schnell          fen eine Bananenmilch machen kann.
     lich eine breite Palette an. Ganz wichtig ist   einmal auf und ist vielleicht frustriert – nicht   Stress bereitet mir … wenn meine innere
     auch das Netzwerk unserer Schulvertau-          alles todernst nehmen und Mut zur Lücke              Ordnung durcheinandergebracht wird.
     enslehrer/innen – sie müssen wir weiterhin      haben. Ein persönliches Gespräch ist oft           Nicht genug bekommen kann ich von …
     bestens betreuen, denn sie sind die Basis       sehr viel mehr wert für einen Schüler. Man           humorvollen, aufmerksamen und intel-
     unseres Vereins.                                sollte auch auf die Erfahrung älterer Leh-           ligenten Menschen.
                                                     rer/innen bauen. Andererseits empfehle ich
     Welche Erfahrungen aus den ersten Mona-         auch, sich mit Junglehrern und Junglehre-
     ten als CLV-Obfrau nimmst du dir für die        rinnen zu treffen und sich auszutauschen.
     Zukunft mit?                                    Dieser Dialog ist wichtig, aber auch die
     Viel Zeit zum Zuhören nehmen. Ich habe          Kooperation im Team in der Schule. Natür-
     gemerkt, es sind viele Gespräche zu füh-        lich sollte man bei Problemen die Jungleh-
     ren – ich rede ja eh gern – ich höre auch       rervertreter/innen oder Bezirkspersonalver-
     gerne zu. Das hat mich eigentlich sehr an       treter/innen kontaktieren. In allen Bezirken
     die Zeit in der Schule erinnert. Der Kon-       gibt es tolle, motivierte Junglehrerteams,         Das Interview führten
     takt mit den Menschen ist das Schöne an         die gerne unterstützen.                            Birgit Loidl und Maximilian Egger
FEBRUAR 2019                                                                                               CLV Generalsekretär                     11

                                                                                                                               Michael Weber,
                                                                                                                          Generalsekretär des
                                                                                                                    Christlichen Lehrervereins

         Der Generalsekretär am Wort                                                              didacta DIGITAL Austria – das neue
                                                                                                  Bildungsevent
                                                                                                  Ein in Österreich neues Messekonzept bietet

         Der CLV Oberösterreich                                                                   die didacta DIGITAL Austria, die von 23. bis
                                                                                                  25. Mai 2019 im Design Center Linz Premie-
                                                                                                  re feiert. Die dreitägige Veranstaltung bietet

         – ein stabiler Faktor in                                                                 eine Plattform für neue Konzepte, Lösungen
                                                                                                  und Diskussionen, die sich intensiv mit der

         unsicheren Zeiten                                                                        DIGITALISIERUNG in BILDUNGSSYSTEMEN
                                                                                                  auseinandersetzt.
                                                                                                  Auf verschiedenen sogenannten Stages wer-
                                                                                                  den unterschiedliche Formate dargestellt.

B
      ei der CLV-Delegiertenversammlung         Rechtssicherheit für die tägliche Arbeit in der   Das Format MAKER-SPACE – Kreativwerk-
      am 27. November 2018 wurde der            Schule gewährleisten zu können.                   statt, Experimentierfeld und Begegnungs-
      CLV-Landesvorstand neu gewählt. Ein                                                         stätte in einem – gibt Pädagoginnen und
neues, dynamisches Team vertritt nun unter      Partnerkonferenz                                  Pädagogen die Möglichkeit, selbst aktiv zu
der Leitung von Obmann Paul Kimberger           Aufgrund der neuen Struktur der Bil-              werden, zu programmieren, zu experimen-
und Neo-Obfrau Birgit Sailler die Interessen    dungsdirektion beschäftigte sich unsere           tieren und zu verstehen. Die EDUCATION
von 13 600 CLV-Mitgliedern. Pädagogin-          dritte CLV-Partnerkonferenz von 1. bis 2.         ROCKSTARS – international erfolgreiche Ent-
nen und Pädagogen aus den unterschied-          Februar 2019 in Bad Leonfelden vor allem          wickler, Forscher, Keynote-Speaker – gewäh-
lichsten Bereichen (Dr. Gabriele Zehetner,      mit zwei Themen. Einerseits wurden die            ren auf der MAIN-Stage Einblicke in digital
Vizerektorin der PH der Diözese Linz, Wer-      geplanten (inter-)nationalen Testungen            gestützte Bildungskonzepte. In der START-
ner Schlögelhofer, Leiter des pädagogi-         im Bildungsbereich einer intensiven Prü-          UP-AREA zeigen junge Unternehmen aus
schen Dienstes in der Bildungsdirektion         fung auf Sinnhaftigkeit und Durchführ-            dem Bildungsbereich innovative Ideen und
OÖ, Andreas Mascher, Bundesvorsitzender         barkeit unterzogen. Andererseits wurden           Alternativen zu bekannten Vorgehensweisen
der Gewerkschaft der Berufsschulen und          die teilnehmenden Pädagog/innen und               und Produkten. Die didacta DIGITAL Austria
Doris Aflenzer, Schulqualitätsmanagerin in      Partner aus allen Bildungsbereichen über          setzt stark auf Mitmachen und Mitgestalten
der Bildungsregion Grieskirchen) ergänzen       die neue Struktur der Bildungsdirektion           und schafft so einen Ort der Begegnung
das Team an der Spitze des Christlichen         Oberösterreich informiert. Interessante           und des Austausches, ein Zusammenspiel
Lehrervereins. Gemeinsam mit der CLV-Per-       Erkenntnisse und aufschlussreiche Diskus-         von Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft –
sonalvertretung und Gewerkschaft tragen         sionen umrahmten das Programm. Die                ein österreichweites EDUCATION FESTIVAL,
sie nun große Verantwortung im CLV.             Partnerkonferenz gab Ausblick auf zukünf-         das jährlich in Linz stattfinden wird.
Diese Breite an pädagogischer Expertise ist     tige Abläufe in der Bildungslandschaft und
in Zeiten der Veränderung das Gebot der         sorgte für Klärung mancher Unsicherhei-           Der CLV nimmt natürlich an dieser
Stunde und Erfolgsgarant für die zukünftige     ten, da Absprachen zwischen den einzel-           zukunftsweisenden Messe teil. Ein detail-
Entwicklung des Vereins. Derzeit findet die     nen im Bildungssystem verantwortlichen            liertes Programm sowie der genaue Mes-
Neugestaltung der Bildungsdirektion statt,      Institutionen getroffen werden konnten.           sestandort folgt – ich empfehle dazu einen
die seit 1. Jänner 2019 offiziell anstatt des                                                     regelmäßigen Blick auf unsere Homepage
Landesschulrates installiert wurde. Viele       CLV.Pädagogik.2025                                www.clv.at sowie die Anmeldung zu unse-
offene Fragen unterstreichen die Bedeutung      Bereits in der letzten Ausgabe unseres Ver-       rem CLV-Newsletter.
und Notwendigkeit, die dem Christlichen         einsmagazins habe ich das Projekt CLV.
Lehrerverein als Vermittler und Gestalter von   Pädagogik.2025 vorgestellt. Das pädago-           Stabiler Faktor
Bildung und Pädagogik in OÖ zukommt.            gische Leitbild des CLV wurde mittlerweile        Als stabiler Faktor in bewegten Zeiten wird
Die CLV-Personalvertretung arbeitet unter       im Rahmen der Delegiertenversammlung              der CLV weiterhin als Vordenker im Bereich
Hochdruck unter Einbeziehung aller im Bil-      einstimmig beschlossen. Auszüge davon             der modernen Schule und Pädagogik für
dungsbereich Verantwortlichen an der Klä-       sind wiederum in diesem Schulblatt abge-          verlässliche und nachhaltige Bildung mit
rung offener Fragen und Themenbereiche.         druckt. Durch das pädagogische Leitbild           Wissen und Werten Sorge tragen! Mein
Die Umsetzung der rechtlichen Vorgaben          bietet der CLV Handlungssicherheit, Sta-          Dank gilt allen, die sich in diesem Prozess
sowie deren Transfer in praktikable Rahmen-     bilität und Orientierung für Lehrer/innen         konstruktiv einbringen und Verantwortung
bedingungen für alle Schulleiter/innen sowie    im Unterricht. Der CLV bietet mit diesem          übernehmen.                              ■
Lehrer/innen stehen dabei im Mittelpunkt.       Leitbild einen Leitfaden für die täglichen
Keine leichte, aber notwendige Arbeit, um       Fragen des Schullebens.                                        Ihr Michael Weber
12   Delegiertenversammlung                                                                               DAS SCHULBLATT | FEBRUAR 2019

     Die Delegiertenversammlung des CLV –
     repräsentatives „Parlament“ des Vereines
              Der CLV rief und über 400 Delegierte kamen, diskutierten und entschieden über Anträge,
              nahmen Berichte der Funktionsträger des Vereins entgegen, informierten sich über neue
              Entwicklungen im Schulwesen auf Bundes- und Landesebene, wählten eine neue
              Vereinsleitung und tauschten dienstrechtliche und pädagogische Erfahrungen aus der
              Zeitperspektive des nicht weit zurückliegenden Schulbeginns aus.

     D
          ie Wahl der neuen Vereinsleitung   meist über lange Jahre große Teile ihrer      andere Aufgaben übernommen haben. Sie
          war verbunden mit der Ehrung von   Freizeit in die mannigfachen Tätigkeitsfel-   alle wurden vom Landesobmann entspre-
          Funktionsträgern, die entweder     der des CLV investiert haben oder auch nun    chend bedankt und gewürdigt:

     Walter Utz, der als Büroleiter          Franziska Groissböck, die nun als             Dr. Emmerich Boxhofer, der an
     interne Managementfunktionen            stellvertretende LKUF Direktorin              der PH/Diözese die Sektion Hoch-
     ausübte                                 berufen wurde und das Fortbil-                schule leitete
                                             dungswesen im Verein innehat

     Notburga Astleitner, die als            Helmuth Nitsch, der seit über                 Eugen Brandstetter, der als Obmann
     bildungspolitische Referentin und       25 Jahren redaktionelle Aufgaben              der Pensionisten vielfältige Tätigkeit
     PSI dem Vorstand angehörte              übernahm                                      ausübte und als Reiseleiter Fixpunkt
                                                                                           vieler Unternehmungen wurde
13

                              Neuwahl des Präsidiums
                              Walter Wernhart – als Vorsitzender der Wahlkommission
                              konnte nach Auszählung der geheimen Wahl dem Ple-
                              num die freudige Nachricht von Zustimmungswerten
                              zwischen 98% und 100% mitteilen.

                                         Landesobmann:          Paul Kimberger
                                         Landesobfrau:          Birgit Sailler

                                         Stellvertreterin:      Doris Aflenzer
                                         Stellvertreter:        Ing. Andreas Mascher
                                         Stellvertreter:        Werner Schlögelhofer
                                         Stellvertreterin:      Dr. Gabriele Zehetner

                                         Generalsekretär:       Michael Weber
                                         Personalreferent:      Michael Weber
                                         Schriftführer:         Bernhard Trauner
                                         Vereinskassier:        Albert Arzt
                                         Vereinskassier Stv.:   Erika Merta

                                         Rechnungsprüferin: Renate Brindl
                                         Rechnungsprüfer:   Thomas Mitterlehner

                                             Der neue Bildungsdirektor, Dr. Alfred Klampfer, informierte über Bildungsperspektiven
                                            und Bildungsorganisation im Zusammenhang mit der neuformierten Schulverwaltung in
                                         Oberösterreich und betonte, die Schule „schützen“ zu wollen vor mächtigen Playern, die
                                          in die Schule hineindrängten, hob die Herausforderung durch die digitale Bildung hervor
Judith Roth, die als Standesvertre-             und zitierte u.a. eine amerikanische Gallup Studie (30.000 befragte UNI Absolventen
terin und Vertreterin der Berufs-       verschiedener Altersgruppen), wonach berufliche und private Zufriedenheitskomponenten
schulen im Vorstand ihre Berufs-                       eine starke Abhängigkeit davon zeigten, inwiefern frühere Lehrer sich für sie
gruppe repräsentierte.                                                                              „als Person“ interessiert haben.
14   Delegiertenversammlung                                                         DAS SCHULBLATT | FEBRUAR 2019

                          Was die Delegierten
                          beschlossen haben –
                                   was der CLV will !
                          Pädagogische                             Dienstrechtliche
                          Forderungen (Auszüge)                    Forderungen (Auszüge)

                              Einführung eines verpflichtenden      Erweiterung der Anrechnungs-
                              Ethikunterrichts für jene Schüler/    möglichkeiten von Vordienstzeiten
                              innen, die am konfessionellen
                              Unterricht nicht teilnehmen.          Möglichkeit schaffen, „Über-
                                                                    schuss“ in der Stundenberech-
                              VS: für je 2 Klassen eine weitere     nung (bei großen Schulen) auf
                              vollbeschäftigte Lehrkraft (bzw.      Zeitkonto gutzurechnen bzw.
                              grundsätzliche Doppelbesetzung        diese „Überstunden“ an Kol-
                              je Klasse)                            legenschaft für administrative
                                                                    Arbeiten weiter zu geben
                              Ressourcenzuteilung für den
                              Sprachförderunterricht auf Vor-       Aufgabenstellungen von IT
                              jahresniveau erhalten                 Betreuern genau definieren und
                                                                    auf jene Geräte und Dienstleis-
                              Infrastrukturelle Anforderungen       tungen festzulegen, die dem
                              (Hardware / Software) für den         unmittelbaren Unterrichtsbereich
                              Bildungserlass „Digitale Grund-       zuzurechnen sind
                              bildung“ definieren
                                                                    Erhöhung der Abschreibstunden
                              Beendigung der ständigen Kür-         für IT Betreuer von 2(3) auf 5(7) –
                              zung der kreativen Fächer             gestaffelt nach der Zahl der zu
                                                                    betreuenden Geräte
                              Wiedereinführung eines eigen-
                              ständigen Lehramts für Sonder-        Abgeltung für die Betreuung von
                              pädagogen                             EDV-Geräten an Volksschulen und
                                                                    Neuen Mittelschulen, durch
                                                                    genügend Abschlagstunden

                                                                    Anrechnung der Kindererziehungs-
                                                                    zeiten für alle Frauen – auch für
                                                                    Frauen im „Beamtenstatus“

                                                                    Neubewertung der Leitung, der
                                                                    Klassen und GTS-Gruppen für
                                                                    Schulleiter/innen an Volksschulen
FEBRUAR 2019 | DAS SCHULBLATT                                                                                              Fragebogen           15

Im Rahmen der Delegieren-
versammlung zum
CLV Landesobmann Stv.
gewählt:
  Werner
Schlögelhofer, BEd
LSI Werner Schlögelhofer wurde von
Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann
mit Wirksamkeit vom 1. November 2018 zum
Leiter des Bereichs Pädagogischer Dienst in der
Bildungsdirektion für Oberösterreich bestellt.
Wir haben ihn ersucht, unseren
SCHULBLATT-FRAGEBOGEN auszufüllen. Hier
seine ganz persönlichen Antworten:

                                                                                                    sort ist: …
                                                                            Mein Lieblingsbildung
                               ich: …                                                             ein deutigen Ort. Es gibt so
    Als ich klein war, wollte                        on Lehrer              ... Da gibt es keinen                             vor dem
                               Volksschule immer sch                                                  denen man entspannt
    ... Seit der ersten Klasse                                              viele schöne Plätze, an                    da s Me er
                                                                                                      die Sterne od er
    werden.                                                                  Wohnmobil sitzen und
                                                                             beobachten kann.
                              ht wissen, dass: …
     Meine Eltern durften nic                       einen schö-
                            in die Schule zu gehen,                          Buch oder E-Book?
     ... Ich manchmal statt                         bracht habe.                                                           icher Form,
                            unden im Kaffeehaus ver                                                 atur meist in herkömml
     nen Vormittag mit Fre                                                   Pädagogische Fachliter
                                                                                                   am Tablet.
                                                                             Zeitung jedoch online
                              gut in: …
      Als Schüler/in war, ich                           on während
                               ine Leidenschaft und sch                      Schnitzel oder Gemüsel
                                                                                                    aibchen?
      ... Mathematik war me                          mm  ieren von
                                n ich mit dem Progra                         Eindeutig Schnit zel !
      meiner Schulzeit began
                              ersten Computern.
       Taschenrechnern und                                                                                                 rühmte
                                                                                                     würdest du auf die be
                                                                              Welche drei Personen
                                                                                                      en?
       Heute bin ich gut darin
                               :…
                                                            ken, auch         einsame Insel mitnehm                           gesamte
                                 sieren, strategisch zu den                                     d zu we nig: Unbedingt meine
       ... Sachverhalte zu analy                          ah ren und,         Drei Personen sin
                               nen den Überblick zu   bew
       in schwierigen Situatio                                                Familie – samt Hund!
                              rtnäckig zu bleiben.
        wenn es sein muss, ha
                                                                                                       r Arbeit: …
                                                                               Als Ausgleich zu meine                         bil weg
                                ule am meisten genervt
                                                        :…
                                                                                                 me r wie der, mit dem Wohnmo
        Das hat mich in der Sch                        sel ten vor-            Genieße ich es im
                                                    nz
                               wenn dies ohnehin ga
        .... Reckturnen – auch                                                 zu fahren.
        gekommen ist.                                                                                                           hast, dass
                                                                                                        danke, als du erfahren
                                                                               Was war dein erster Ge                           stellt wirst?
                                  ule am besten gefallen
                                                           :…                                          agogischen Dienstes be
        Das hat mir an der Sch                               n Mitschü-        du zum Leiter des Päd                           Zeitspanne
                                 te Freundschaft zu me
                                                         ine                                            en! Das ist der langen
        ... Die intensiv gepfleg                            äß ig – wenn       Endlich ist es entschied
                                   aufrecht ist und reg elm                                            tellung erfolgt ist.
        lern, die bis heute noch                                               geschuldet, bis die Bes
                                   – gepflegt wird.
         auch im kleineren Kreis                                                                                                  …
                                                                                                        e sagen von mir, dass:
                                                          ch: …                 Meine Kollegen/Freund                    au f mi ch schauen
                                 guter Lehrer ist für mi                                                  eite und me hr
         Eine gute Lehrerin/ein                             der Lage ist,       … ich zurzeit zu viel arb
                                  rerpersönlichkeit, die in
         ... Eine empathische Leh                         aufzubauen.           soll.
                                 rer-Schüler-Beziehung
         eine lernförderliche Leh

                                                           Der Christliche Lehrerverein gratuliert seinem neuen Stv. Landesobmann
                                                  und wünscht ihm in seinem beruflichen, herausfordernden Tätigkeitsfeld viel Erfolg!
16                                 PR                                                                                                              DAS SCHULBLATT | FEBRUAR 2019

                                                                                                                                                       www.kwg.at

                                   Einer der besten Stromanbieter Österreichs
                                   kommt aus Schwanenstadt
                                   Stromanbieter-Check 2018 bestätigt gute Position von KWG im Umweltranking

                    B
                                          ereits zum zweiten Mal wurde von        reren Kriterien ab. Vor allem ist es wichtig,   So kann man zu KWG wechseln
                                          WWF und Global 2000 ein Strom-          dass dieser tatsächlich in Ökostrom-Anla-       Ökostrom von KWG kann man in ganz
                                          anbieter-Check durchgeführt, bei        gen in Österreich erzeugt wird. Wie am          Österreich beziehen und man erhält eine
                                   dem insbesondere die umweltverträg-            Ergebnis des Stromanbieter-Checks zu            Gesamtrechnung für Strom und Netzge-
                                   liche Stromerzeugung im Vordergrund            sehen ist, wird ein Teil des in Österreich      bühren. Der Stromanbieterwechsel geht
                                   stand. Ziel des „Stromanbieter-Check“          angebotenen Ökostroms durch Ökostrom-           sehr rasch und ist unkompliziert. Für ein
                                   ist es, Privathaushalten eine Entschei-        Nachweise aus dem Ausland versehen              individuelles Angebot einfach die letzte
                                   dungshilfe zur Hand zu geben, die über         oder überhaupt von Firmen ohne eigene           Jahresstromrechnung an kwg@kwg.at sen-
                                   die gesetzliche Stromkennzeichnung und         Kraftwerke angeboten. Einen großen Ein-         den oder 07673 6996 anrufen. Die KWG-
                                   reine Preisvergleiche hinausgeht. Gerade       fluss haben auch die Eigentumsverhältnis-       Mitarbeiter beraten gerne persönlich. ■
                                   beim beliebten Ökostrom wird deutlich,         se mancher Anbieter. Diese sind manch-
                                   dass es große Unterschiede in der Qua-         mal nicht nur sehr schwer durchschaubar,
                                   lität gibt.                                    sondern es kann auch passieren, dass man
                                                                                  Ökostrom bei einem österreichischen
                                   Wie sauber ist der Ökostrom in                 Anbieter kauft, damit aber im Endeffekt
                                   Österreich tatsächlich?                        einen Konzern im Ausland finanziert, der
                                   Wie sauber und nachhaltig der angebote-        Atom- oder Kohlekraftwerke betreibt.
                                   ne Ökostrom wirklich ist, hängt von meh-
                                                                                       TOP 3 Energieversorger in der
                                                    0,2 % Treiber der                  Region – sauber und günstig
                                                    Stromzukunft                       Der regionale Energieversorger KWG
                                                        0,8 % Solide                   mit Sitz in Schwanenstadt erreichte
                                                        Grünstromanbieter              auch 2018 wieder den österreichweit        KWG Geschäftsführer Peter J. Zehetner:
                                                           4 % Stromanbieter           3. Platz und ist damit das führende        „Eine ökologische und nachhaltige
                                                           im Wandel
                                                                                       Unternehmen in der Kategorie „soli-        Stromerzeugung ist für uns sehr wichtig.
                                                             39 % Stromanbieter
                                                             mit großen                de Grünstromanbieter“ (siehe Grafik).      Das ist für uns nicht nur ein schicker Auf-
     Grafik: WWF und Global 2000

                                                             Herausforderungen         Wie der unabhängige Stromanbie-            kleber, sondern ein stabiles Fundament.
                                                            28 % fossile Nachzügler    ter-Check zeigt, stimmt bei KWG die        Wir freuen uns über diese neuerliche
                                                          ~27 % nicht mit              Qualität des Ökostroms auf jeden Fall.     Bestätigung unseres ökologischen Weges.
                                                          dem Check erfasst            Das Beste daran: Der saubere Strom         Unsere Kunden können sich sicher sein,
                                                                                       von KWG liegt auch preislich im Spit-      dass sie bei uns Ökostrom durch und durch
                                   Ökostromanbieter in Österreich                      zenfeld Österreichs.                       bekommen.“
17

ONDERTEI   TEIL 1
       Pädagog i s c h e s Pa k e t
           Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

           Unsere Profis aus der CLV Standesvertretung haben die Vielzahl an Neuerungen, die im
           VS-Bereich ab nächstem Schuljahr, für den MS-Bereich wahlweise 2019/20 oder 2020/21 in
           Geltung gelangen, in ein Frage- und Antwortschema gebracht und dies mit dem jeweiligen
           Verweis auf die schulgesetzlichen Normen ergänzt.
           Gleichzeitig haben wir einige Kolleginnen und Kollegen
           um ihre Meinung dazu gefragt.
           Wir hoffen, mit dieser Darstellung die
           wesentlichsten Fragen beantwortet
           zu haben, unsere Personalvertreter
           bzw. Gewerkschafter stehen für
           weitere Detailauskünfte gerne zur
           Verfügung.

                   Die Redaktion

           TEIL 2             s e t z
                e f o r m g e
       Bildungsr
           Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

           Das vorliegende Bildungsreformgesetz bildet zusammen mit dem Bildungsdirektions-Einrich-
           tungsgesetz sowie den zwischen den Ländern akkordierten Rahmenrichtlinien eine äußerst
           umfangreiche Gesetzesmaterie, die wir nur auszugsweise
           imstande sind, darzulegen und zu kommentieren.
           Im Vordergrund – dies wird häufig moniert – steht
           eine Änderung in der Verwaltungsorganisation.
           Im Grunde sind die Bestimmungen nur in Hinblick
           auf die geplante Autonomie der Cluster
           bzw. der Schulstandorte verständlich, die
           jedoch erst an einigen Pilotprojekten
           erprobt wird.

                   Die Redaktion
18                TEIL 1           k e t
                                                                                                                             DAS SCHULBLATT | FEBRUAR 2019

                    g i s c h e s Pa
             Pädago                                                            Alternative Leistungsbeurteilung
                                                                               – gibt es die noch?
                                                                               • Ja, ist möglich, aber nur noch bis einschließlich des 1. Halbjahres

             Volksschule                                                          der 2. Schulstufe. Das Schlusszeugnis muss bereits Ziffernnoten
                                                                                  enthalten.
                                                                               • Zusätzlich zu den Ziffernnoten ist nun eine schriftliche Erläute-
                                                                                  rung auf Basis eines Bewertungsrasters vorgesehen.

             Förderunterricht                                                  Wie sieht dieser Bewertungsraster aus?
             – wie ist das zukünftig?                                          • Gibt es dzt. noch nicht – wird erst vom Ministeri-
             • Er wird dann verpflichtend sein, wenn                             um erstellt.
                dies von der Lehrperson verlangt wird                                  „Hoffentlich stehen uns diese Bewertungsraster
                [§12(6) SchUG]                                                     zeitgerecht zur Verfügung. Schließlich sollen sie als
                                                                                  Grundlage für unseren professionellen Umgang mit
                            „Hier eine Verpflichtung auszusprechen,                           der Leistungsbeurteilung hilfreich sein.“
                            war schon lange überfällig. Als Lehrkraft                             Mag. Martin Sturm, VS Bad Goisern
                            merkt man wohl am besten, wenn Lerndefi-
                            zite schlagend werden. Das Urteil der Eltern       Wer beschließt, ob in den ersten drei Semestern
                            ist da meist sehr subjektiv!“                      mit ALB oder Ziffernnote gearbeitet wird?
                            Barbara Igler, VS Kreuzschwestern, Linz            • Das Klassenforum innerhalb der ersten 9 Wochen

                                                                               Ist dieser Beschluss bzgl. ALB dann zwingend?
                                                                               • Jein, denn wenn „ziffernverliebte“ Eltern es beim Bewertungsge-
                                                                                   spräch verlangen [§ 18a (6) SchUG], so müssen trotzdem Ziffern-
                                                                                   noten gegeben werden!

             Bewertungsgespräche                                                                        „Das finde ich schon mehr als eigenartig:
             Hat sich bzgl. der KEL-Gespräche etwas geändert?                                           Auf der einen Seite stilisiert man Autonomie
             • •Neu ist, dass diese nun auch in der VS durchzu-                                         zum Maß aller pädagogischen Neuerung, auf
               führen sind. (§19 SchUG)                                                                 der anderen Seite kann sie dann so leicht
                                                                                                        ausgehebelt werden!“
             Müssen dazu eigene Tage bzw. Abende vorgesehen                                             Mag. Stefan Pirc, VS Goetheschule, Linz
             werden?
             • Nein, dafür können auch die Sprechtage heran-
               gezogen werden

                                                                 Wie erfolgt die Information / Empfehlung der Eltern
             Klassenwiederholung                                 zum weiteren Bildungsweg des Kindes in der 4. Klasse?
             Wann ist ein Sitzenbleiben nun möglich?
             • Erst ab der 2. Klasse. Ein automatisches          • Lt. §19(8) SchUG sind spätestens zu Semester – wie bisher – KEL-Gespräche
               Aufsteigen ist nur noch zwischen 1. und             vorgesehen.
               2. Schulstufe vorgesehen [§ 25 (3) SchUG]         Der Druck auf die VS Lehrer/innen bleibt offenbar aufrecht?
                                                                 • Dagegen plant das Ministerium folgendes: als ersten Schritt werden die BIST-
             „Manche Kritiker dieser Neuerung tun so, als          Messungen von der 4. auf die 3. Schulstufe vorgezogen und sollen zunächst für
             würden nun landauf – landab Klassenwieder-            die VL bessere Grundlagen für Elterngespräche bilden. In einem weiteren Schritt
                                     holungen stattfinden.         sollen dann statt der BIST-Messungen – in der 3. und 4. Klasse „Kompetenz- und
                                     Hier geht es doch eher        Potenzialmessungen“ eingeführt werden, um – zusammen mit der Note – eine
SONDERTEIL

                                     um eine prinzipielle          stärkere Voraussagekraft bei der Schullaufbahnberatung gewährleisten und
                                     Anerkennung des               damit helfen, den Druck auf die Lehrkräfte zu verringern.
                                     Leistungsprinzips,
                                     in Wirklichkeit wird                               „Höchste Zeit, dass durch gezielte Maßnahmen die Aus-
                                     sich da kaum etwas                                 sagekraft des Urteils der Lehrkräfte gestärkt wird. Ich hoffe
                                     ändern.“                                           nur, dass wir nicht vor lauter Testungen und Messungen am
                                     Christine Neubauer,                                Unterrichten gehindert werden!“
                                     VS Katsdorf                                        Edda Wiesbauer, VS 3 Wels
FEBRUAR 2019 | DAS SCHULBLATT                                                                        PÄDAGOGISCHEs PAKET                   19

Mittelschule + ASO (Sek. I)
(lt. §3 (4) 2 SchOG Änderung der Bezeichnung von NMS in Mittelschule

   ACHTUNG: Folgende Maßnahmen treten verpflichtend erst mit 20/21 in Kraft. Für Schulen, die
   damit bereits 2019/20 beginnen wollen, müssen mindestens die Hälfte der Erziehungsberechtigten
   der Schülerinnen und Schüler und mindestens die Hälfte der Lehrerinnen und Lehrer der
   betreffenden Schule zustimmen.

Leistungsdifferenzierung – Niveaus                                         Benotung
Ab wann ist grundsätzlich die neue Leistungsdifferenzierung vor-           Wie kann man sich die Ziffernbenotung bzgl. der zwei Leis-
gesehen?                                                                   tungsniveaus vorstellen?
• Eine Differenzierung in zwei Niveaus für D / LF und M findet in          • 1er und 2er beim Standardniveau entsprechen 3er und
   der 6. bis 8. Schulstufe statt. Anstelle von „grundlegend“ und             4er beim AHS-Niveau
   „vertiefend“ treten nun die Leistungsniveaus „Standard“ und
   „Standard AHS“. [§21b(2) SchOG bzw. § 17 (1b) SchOG]                    Wie entgeht man der Gefahr, dass es dann letztlich wieder zu
                                                                           einer 7stufigen Skala kommt?
Homogene oder heterogene Schülergruppen?                                   • Dies stellt tatsächlich ein Problem dar und harrt im Zusam-
• Ab der 6. Schulstufe können die Schüler/innen zeitweise oder                menhang mit dem angekündigten, aber noch ausstehen-
  dauernd in Gruppen zusammengefasst werden.                                  den „Bewertungsraster“ einer ministeriellen Lösung.

                  Diese Option entspricht jedenfalls gut dem Autono-                              „Da kann man wirklich gespannt sein,
                  mieanspruch einer modernen Schule. Die Eltern kön-                              wie diese Problemlösung am Ende aus-
                  nen versichert sein, dass man mit dieser längst fäl-                            sieht. Auf der einen Seite wird etwas
                  ligen Möglichkeit professionell umgehen wird. Wer                               angestrebt und andererseits fehlen die
                  uns diese Professionalität nicht zutraut, beleidigt im                          nötigen Schritte dazu. – Lässt „man“
                  Grunde genommen die Lehrerschaft, die gelernt und                               auch in diesem Fall die Lehrer/innen
                  gezeigt hat, mit differenziertem Leistungsanspruch                              im Regen stehen?“
                  individuelle Förderung zu gewährleisten.“                                       Beate Sagmeister, NMS Gunskirchen
                  Willi Resch, NMS Ried/Riedmark

Wer beschließt dies?                                                       Bedarf die Beurteilung durch Noten noch zusätzlich einer
• Dies fällt hinkünftig in die Kompetenz                                   schriftlichen Erläuterung?
  der Schulleitung [§21d (2a) SchOG].                                      • Dies ist Beschlusssache des Klassenforums bzw. Schul-
                                                                              forums und hängt ebenfalls von der o.a. Konstruktion
   Wieso verzichtet man in dieser Frage auf                                   eines „Bewertungsrasters“ ab!
 die Mitbestimmung der Kollegenschaft, ich
 bezweifle, dass dies eine sachgerechte Auf-                               Wie ist das mit den KEL-Gesprächen?
     wertung der Schulleitungen darstellt!“                                • Für die weiterhin verpflichtenden KEL-Gespräche können
        Felix Grubich, NMS Hofkirchen/Mkr.                                   auch die Sprechtage herangezogen werden. [§19 (1a)
                                                                             SchUG]
Wer entscheidet über die Zuteilung eines Schülers zu einem Leis-
tungsniveau?                                                               Wie ist das mit den ergänzenden differenzierten Leistungsbe-
• Die in D / LF oder M unterrichtende Lehrkraft                            schreibungen (EDL)
                                                                           • Sie erfolgen lt. §22 (1a) SchUG und §19 (2) SchUG jeweils
Kann man die bisherige Form der Binnendifferenzierung                         am Ende jedes Schuljahres der 5. bis 7. Schulstufe sowie
(mit Teamteaching) weiterführen?                                              im 1. Halbjahr der 8. Schulstufe.
• Ja, lt. §31a(2) SchOG ist dies möglich!
                                                                                                                                     ➔
  „Wenn man schon von Autonomie spricht,
 so sollte dies eigentlich eine Selbstverständ-
               lichkeit sein – gefällt mir sehr!“
      Ursula Ortmann, NMS Ennsleite, Steyr
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