CLV - der Serviceprofi - Sonderteil (Seite 17 - 25) Das "pädagogische Paket" Bildungsreformgesetz - CLV OÖ
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
FEBRUAR 2019 Das Schulblatt Zeitschrift des Christlichen Lehrervereins für Oberösterreich CLV – der Serviceprofi Sonderteil (Seite 17 – 25) Teil 1 Teil 2 Das „pädagogische Paket“ Bildungsreformgesetz
EDUCATION FESTIVAL Bildungsmesse feiert in Linz ÖSTERREICH-Premiere 23 – 25 Mai 2019 Design Center Linz IM FOKUS IM PROGRAMM Das EDUCATION FESTIVAL setzt auf das Erlebnis BILDUNG. Moderne Messen Digitale Grundbildung Internationale Keynote Speaker sind ein Ort der Begegnung und des Aus- Making, Robotic, Coding Start-ups im Bildungsbereich tausches. Das innovative Messekonzept Maker Space – die digitale IT-Infrastruktur bietet eine Mischung aus Kongress und Kreativwerkstatt Fachmesse. Digitale Lehrmittel & Apps Best Practise Stage Pädagogisch-didaktische Ausstellung und Programm informie- Einsatzszenarien uvm. ren umfassend über die Möglichkeiten Praxisorientierte Lösungen des Lehrens und Lernens mit digitalen Fort- und Weiterbildungs- Medien. angebote in der digitalen Welt Unterstützt von Partner Organisation
FEBRUAR 2019 | DAS SCHULBLATT Editorial 3 Za weg’n ? Einheimischen muss man es nicht erklären, Deutschen Und mit dieser schönen Ansage musste ein Landesschul- gegenüber würde man es mit „wozu“ oder „warum“ rat zerschlagen werden, dem der Rechnungshof äußers- oder „zu welchem Zweck“ übersetzen. Die Frage ist te Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit attestierte, der immer dann angemessen, wenn eine Veränderung ein- über ein gut funktionierendes, transparentes Behörden- tritt, deren Sinnhaftigkeit bezweifelt wird, bzw. deren system und kompetenten Ansprechpartnern in den Zielsetzung unklar ist. Bezirken verfügte und sich bei den Bildungsstandards von Test zu Test über regelmäßige Bestnoten im Öster- Mag. Wolfgang Als klassisches Anwendungsbeispiel taugt aktuell das reich-Vergleich erfreuen konnte? Schwarz, dzt. Bildungsreformgesetz, das von der staunenden Lehrer- Redaktions- schaft höchstens als etwas vermurkste Verwaltungs Wir werden nicht jene an den Ohren ziehen, die sich leitung reform mit chaotischer Begleitmusik wahrgenommen nun gutmeinend und mit Eifer in den Dienst der wird. „Reform“ gestellt haben, aber kritisch die Frage an jene Verantwortlichen richten, welche sinnstiftenden Maß- Lt. Ministerium gibt es nun pro Bildungsregion ein nahmen sie zu tätigen gewillt sind, um o.a. Frage regionales Schulaufsichtsteam, „das nun mit einer über plausibel zu beantworten! den einzelnen Schulstandort bzw. den Schulcluster hinaus- gehenden Perspektive und Verantwortung jene regionalen Strategien, Konzepte und Maßnahmen entwickelt und implementiert, die zur Verbesserung der Bildungsqualität und der Erhöhung der Chancengerechtigkeit in der Region führt...“ Inhalt Entlastung unabdingbar........................................... 4 SONDERTEIL............................................................................ 17 Generalversammlung................................................ 34 LO Paul Kimbergers Plädoyer für • Pädagogisches Paket Ein Rückblick Doppelbesetzung an VS • Bildungsreformgesetz Pädagogisches Leitbild.......................................... 36 Jung und dynamisch........................................................ 8 Info aus erster Hand.................................................... 27 Teil II Neue Landesobfrau im Interview Personalvertreter klären auf LKUF als stabiler Faktor. ....................................... 39 CLV – ein stabiler Faktor in OÖ.................... 11 Wunder dauern etwas länger........................ 31 Dir. Albert Arzt berichtet GS M. Weber am Wort GÖD berichtet über Erfolge www.clv.at................................................................................... 42 Abgestimmt und beschlossen...................... 14 Lange Jahre – Verantwortung........................ 32 Attraktive Serviceplattform CLV Delegierte haben gesprochen Ehrung von Johanna Müller Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Christlicher Lehrerverein für Oberösterreich (CLV), Stifterstraße 23, 4020 Linz; E-Mail: office@clv.at; Schriftleiter und verantwortlicher Redakteur: Maximilian Egger, MA; Redaktion: Michael Andexlinger, Birgit Loidl, Sabine Schmidt, Mag. Wolfgang Schwarz, Michael Weber; Redaktionssekretariat: Bernhard Trauner (0732/77 68 67), Maria Pauleder; Anzeigenleitung: Bernhard Trauner (0732/78 22 66); Erscheinungsort: Linz, Verlagspostamt 4020 Linz, P.b.b.; Offenlegung lt.§ 25 Mediengesetz: Die grundlegende Richtung des „Schulblattes“ ergibt sich aus den Satzungen des Christlichen Lehrervereins.
4 DAS SCHULBLATT | FEBRUAR 2019 Mein Standpunkt Paul Kimberger Die Heterogenität nimmt zu – Entlastung unabdingbar! Die Forderung nach Doppelbesetzung in der VS wird dringend I n der Volksschule unterscheiden sich die » Give me a child until he is 7 • Als eine wesentliche Voraussetzung der Schülerinnen und Schüler, und hier ganz Arbeit mit heterogenen Gruppen wird besonders die Schulanfängerinnen und and I will show you the man. « die Teamarbeit angesehen. Guter Unter- Schulanfänger, hinsichtlich des Entwick- richt erfordert fachliches Wissen, (Dieses Zitat wird sowohl dem griechischem lungsstandes, des Sozialverhaltens, der Philosophen Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) als auch pädagogisches Know-how, zeitliches Kommunikationsfähigkeit, der Selbststän- dem Gründer des Jesuitenordens Ignatius von Loyola Engagement und optimale personelle (1491 – 1556 n. Chr.) zugeschrieben)t digkeit, der Interessen, der Motivation, Rahmenbedingungen, die nur eine Dop- des Vorwissens, der Lernfähigkeit und der pelbesetzung gewährleisten kann. Arbeitshaltung wie kaum in einer ande- • Es ist unser Anspruch, alle Schülerinnen ren Schulart. Diese Unterschiede müssen über das gesamte pädagogische Leistungs- und Schüler auf zukünftige Anforderun- erkannt, beachtet und zum Ausgangspunkt spektrum möglichst optimal eingegangen gen bestmöglich vorzubereiten. Dies für individualisierende und differenzieren- werden kann, erscheint die stufenweise erfordert unter dem Aspekt der Men- de Lernangebote und Lernanforderungen Hinführung zu einer permanenten Dop- schenbildung eine ausgeprägte Indivi- gemacht werden. Eine verantwortungs- pelbesetzung in allen Volksschulklassen dualisierung, gilt es doch, jedes Kind volle Berücksichtigung der Unterschiede dringend erforderlich. anhand seiner Lernmöglichkeiten und in allen Schulstufen, vor allem aber in der Lerngrenzen im Spannungsfeld von Grundstufe I, schafft die notwendigen Vor- Gedanken und Argumente für eine dem, was es braucht, und dem, was es aussetzungen für erfolgreiches Lernen und Doppelbesetzung: will, zu fordern und zu fördern. Eine hilft mit, zu große Über- und Unterforde- • Schulfähigkeit ist ein Entwicklungspro- Individualisierung in dieser Form macht rungen zu vermeiden. Guter Unterricht zess, der mit vielen Faktoren zu tun hat, einen hohen Ressourceneinsatz und sollte ja in einer pädagogischen Atmo- die einerseits am Kind liegen und ande- mehr Personal notwendig, um auch sphäre von Ermutigung und Erfolgszuver- rerseits auch von der Schule abhängig dem pädagogischen Anliegen einer sicht, Geduld, Vertrauen und (Leistungs-) sind. Gerade das 7. Lebensjahr ist von Begabungs- und Begabtenförderung Verständnis, gegenseitiger Achtung und großen Entwicklungsunterschieden besser gerecht werden zu können. Rücksichtnahme erfolgen. So lautet zumin- und Entwicklungssprüngen geprägt, • Die Forderung nach mehr Individualisie- dest die Theorie. die oft nur schwer einschätzbar sind. rung und Differenzierung sowie die In der schulischen Realität stoßen aber • Die Grundschule hat die Aufgabe der Notwendigkeit noch besserer Förde- unsere Volksschullehrerinnen und Volks- Bildung und der Erziehung – im Ideal- rung hat gerade am Beginn der Schul- schullehrer bei der bestmöglichen Förde- fall mit Unterstützung und Hilfe der laufbahn unserer Kinder ihre ganz rung jedes einzelnen Kindes – speziell in Eltern. Schon länger ist aber tendenziell besondere Berechtigung. Deutlich wird größeren Klassen mit vielen gesellschafts- wahrzunehmen, dass neben der Unter- diese Dringlichkeit beim individuellen und sozialpolitischen Ausformungen – sehr richtsarbeit immer mehr Erziehungsar- Schriftspracherwerb. Die Vergabe unter- schnell an die Grenzen des Möglichen und beit von den Lehrerinnen und Lehrern schiedlicher Aufgabenstellungen muss darüber hinaus. Damit aber auf die Bedürf- geleistet werden muss und somit die gerade bei den Schülerinnen und Schü- nisse aller Schülerinnen und Schüler quer pädagogische Balance verloren geht. lern erfolgen, die noch Entwicklungs-
FEBRUAR 2019 | DAS SCHULBLATT Standpunkt 5 GITAN VA rückstände aufweisen, um nicht zu demotivieren oder zu überfordern. So steht im Lehrplan der Volksschule: „… Die Leistungsbereitschaft von Kindern wird wesentlich von ihrem Selbstwertgefühl, ihrem Selbstvertrauen und ihrer Erfolgszuver- sicht bestimmt.“ Im Sinne des methodengerechten Arbeitens THE EASY WAY TO PLAY sollten wir sämtliche Individualisierungsmaßnahmen und -möglichkeiten ausschöpfen, um auf alle Förderbedürfnisse einzelner Kinder eingehen zu können. • Eine ganz besondere Herausforderung für unsere Grund- schulpädagoginnen und -pädagogen ist das soziale Lernen. Aus einer kleineren oder größeren Gruppe von „kleinen Indivi- dualisten“ muss so rasch wie möglich eine lernende Gemein- schaft geformt werden. Immer öfter weisen aber viele Schulan- fängerinnen und Schulanfänger vor allem in diesem Bereich große Mängel auf und so muss vieles erst nachgeholt werden, was man vor einigen Jahren noch voraussetzen konnte. Sozia- les Lernen als Grundbaustein für kognitives Lernen und der Erwerb sozialer Kompetenzen als Bestandteil der Unterrichtsar- beit machen daher eine Verbesserung der derzeitigen personel- len Rahmenbedingungen im Schuleingangsbereich notwen- GENIAL EINFACH dig, um allen einen guten Start in ein glückliches und selbstbe- stimmtes Leben gewährleisten zu können. Die Erwartungen an die Volksschulen sind hoch und in den letzten EINFACH GENIAL Jahren ist dieses „pädagogische Spannungsfeld“ immer wider- sprüchlicher und herausfordernder geworden. Jene, die darin arbei- Während Sie mit Ihren Fingern der linken Hand den ten, haben jedenfalls Anerkennung, Respekt und Unterstützung gewünschten Akkord (Dur, Moll, 7, 6, sus4, Maj, m7, …) verdient. Nun ist es aber höchst an der Zeit, endlich für Entlastung zu sorgen – an fehlendem Wissen kann es nicht liegen, allenfalls durch Antippen eines Sensors auswählen, streichen Sie an mangelndem bildungspolitischen Willen, sprechen doch alle mit den Fingern der anderen Hand einfach über die Saiten Fakten schon länger für eine Doppelbesetzung in der Volksschule! und erzeugen so überzeugend realistische Gitarrenklänge. Mit einem Wort: Das perfekte Musikinstrument für jeden! Mehr als 100 verschiedene Klangfarben Zahlreiche professionelle Begleitrhythmen Ihr Paul Kimberger 100 Speicherplätze für eigene Einstellungen Schlag-, Zupf-, Bass-, Combo- und Drum-Modus P.S. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Max Egger, der die Grund- Eingebauter leistungsstarker Lautsprecher lage für diesen Artikel geschaffen hat. Optionaler Kopfhörer- und MIDI-Anschluss Langlebige, wiederaufladbare Powerbank Geringes Gewicht, kompakte Größe (DIN A4) Anteil der Grundschulen, an denen laut Schulleitung nicht Echtholzgehäuse aus nachhaltigem Rohstoff einmal 25 Prozent der Schulanfängerinnen und Schulanfänger „Literacy Skills“ besitzen (Stand: 2016): Jede GITANOVA ist ein handgefertigtes Unikat! Finnland Schweden 2% 5% www.gitanova.com Frankreich 8% England 12 % Entwickelt und hergestellt in Österreich! Internationaler Mittelwert 31 % Deutschland 71 % Bestellungen bitte per Mail an: N Zeit och kurz office@gitanova.com z e EINF um günst Österreich 74 % ÜHR UNG igen € 34 SPRE IS 9.- (IEA (Hrsg.), PIRLS 2016, International Results in Reading (2017), Seite 182) statt „Forschungen in der Neurowissenschaft haben offengelegt, EXLIBRIS SOFTWARE & MULTIMEDIA € 39 8.- dass die Empfindlichkeit wichtiger Areale im Gehirn, wie Berei- Ing. Michael Kainberger A-4892 Fornach che der emotionalen Kontrolle, Sozialverhalten und sprachliche sowie rechnerische Fähigkeiten, in den ersten Lebensjahren ihren Höhepunkt erreichen.“ AUSPROBIEREN OHNE RISIKO! 14 Tage RÜCKGABEGARANTIE!
6 Paul Kimberger – Interview im „Standard“ (Das Interview führte Lisa Nimmervoll) P flichtschullehrervertreter Paul Kim- derten Szenarios die schulische Realität, berger will in Volksschulen im Inter- mit der es die rund 40.000 Volksschul- esse aller Kinder eine pädagogische lehrerinnen und -lehrer in Österreich Doppelbesetzung. Kind A kann sich die tagtäglich zu tun haben: „Sie haben bis Schuhbänder noch nicht selbst zubin- zu 25 Sechsjährige mit Entwicklungsun- den. Kind B schreibt bereits den eigenen terschieden von bis zu drei Jahren und Namen in Druckbuchstaben. Kind C ist mehr in einer Klasse. In diesem Spektrum weder mit Grußformeln noch „Bitte“ oder spielt sich alles ab. Da sitzen von Heli „Danke“ vertraut. Kind D liest schon ein- koptereltern überbehütete, ,überförderte‘ fache Texte. Und Kind E ist nicht in der und sozial völlig unterentwickelte ,Prin- Lage, sich in eine Gruppe einzufügen. zen‘ und ,Prinzessinnen‘ neben Kindern, Sie alle sitzen jedoch gemeinsam in einer mit denen sich von Geburt an niemand ersten Klasse Volksschule – und sollen mit- beschäftigt hat, die bloß mit Smartphones einander Lesen, Schreiben, Rechnen und und Fernsehen unterhalten werden. noch mehr lernen. Und wie? Na durch „individualisierten Unterricht“ lautet die Verlorene Lebenschancen politisch gern deponierte Devise und Diese Gemengelage führe dazu, erklärt Anforderung an die Lehrerinnen und Leh- Kimberger, „dass in Wirklichkeit bei vie- rer. Bloß: „Das ist sehr oft eine ‚mission len Kindern bis zum sechsten Lebensjahr impossible‘“ sagt der oberste Pflichtschul- schon derartig viele Lebenschancen verlo- lehrervertreter Paul Kimberger im STAN- rengehen, weil sie nicht oder nicht richtig DARD-Gespräch. gefördert werden, dass wir dort dringend etwas tun müssen. Sonst können auch „Prinzen und Prinzessinnen“ die besten pädagogischen Konzepte nur Der Vorsitzende der Pflichtschullehrer- mehr wenig ausrichten. Und das betrifft gewerkschaft, der der Fraktion Christ- Kinder aus sozial und ökonomisch schwie- licher Gewerkschafter (FCG) angehört, rigen Verhältnissen oder mit besonderen beschreibt anhand des eingangs geschil- Bedürfnissen oder mit einem sogenannten
FEBRUAR 2019 | DAS SCHULBLATT DOPPELBESETZUNG 7 Migrationshintergrund genauso wie Kinder Volksschule etwas ist, das man nicht gern eine 24-Stunden-Lehrverpflichtung, unter- mit Hochbegabungen.“ hört, aber: Je früher wir investieren, desto richte aber nur 18 Stunden: „Sechs Stun- Der Gewerkschaftschef, einst selbst jahre- weniger müssen wir später reparieren. Das den steht er oder sie für solche Spezialein- lang Lehrer an Linzer Brennpunktschulen, wäre eine sehr kluge und zukunftsorientier- sätze in Klassen zur Verfügung.“ Teilweise leitet daraus eine pädagogisch begründete te Maßnahme, die sich mittelfristig x-fach gebe es dort sogar Dreifachbesetzung. Forderung an die Bildungspolitik ab: „Wir rechnen würde.“ brauchen in allen Volksschulklassen eine Sicherheitseinrichtung Schule Doppelbesetzung, zwei Lehrerinnen bzw. Christlich-soziales Weltbild Ganz allgemein kritisiert Paul Kimberger, Lehrer für jede Klasse. Zumindest in der Der Landesvorsitzende des Christlichen „dass nicht nur die Politik in den vergan- Grundstufe eins, also in der ersten und Lehrervereins (CLV) für Oberösterreich genen zehn, 15 Jahren immer glauben zweiten Klasse, sollen jeweils zwei Pädago- argumentiert auch „vor dem Hinter- machen wollte, dass sich mit Pädagogik und ginnen bzw. Pädagogen anwesend sein.“ grund eines christlich-sozialen Weltbildes“ Bildung jedes Problem in unserer Gesell- Nur dann könnten sie auch den berechtig- und sagt: „Von zwei Pädagoginnen und schaft lösen lässt, aber: Schule kann nicht ten Anspruch oder die selbstverständliche Pädagogen in der Klasse würden ja alle Kin- alles kompensieren, was Gesellschafts-, Erwartung der Eltern erfüllen, nämlich dass der profitieren, weil dann wirklich individu- Familien-, Sozial- oder Sicherheitspolitik ihr Kind nicht nur die grundlegenden Kul- ell auf die Bedürfnisse eines jeden Kindes versäumen. Die Schule ist ohnehin eine turtechniken beigebracht bekommt: „Jetzt eingegangen werden könnte. Auch von der wichtigsten Sicherheitseinrichtungen müssen die Lehrerinnen und Lehrer so viel jenen, die es im Leben nicht so gut erwischt in diesem Land. Aber Chancengleichheit nachholen, was früher auch die Eltern haben und die ganz besondere Unterstüt- herstellen kann sie nicht allein, sie kann geleistet haben, dass diese Zeit natürlich zung brauchen, aber auch von jenen, die nur bis zu einem gewissen Grad kompen- von der eigentlichen Unterrichtszeit abge- zum Beispiel besonders begabt sind.“ sieren. Wir brauchen jedenfalls mehr Unter- zogen werden muss“, erklärt Kimberger, Vorbilder für die von Kimberger geforder- stützung und mehr Ressourcen, wenn wir der auch die Arge Lehrer in der Gewerk- te personelle Aufstockung in den ersten uns wirklich bestmöglich um alle Kinder schaft Öffentlicher Dienst (GÖD) leitet. Schulklassen finden sich in Skandinavien, kümmern sollen.“ Ihm sei bewusst, dass das von ihm ausge- „in abgewandelter Form“, wie er sagt. So rufene „Ziel einer Doppelbesetzung in der habe in Finnland jeder Lehrer, jede Lehrerin (Lisa Nimmervoll, 26.12.2018) Exklusives Angebot für Lehrerinnen und Lehrer Als Bank des Landes ist die HYPO Oberösterreich für ihre Kundinnen und Kunden ein verlässlicher regionaler Partner. Und das seit mehr als 125 Jahren. Wenn auch Sie zu Österreichs bestbewerteter Universalbank wechseln wollen, sind Sie herzlich willkommen. Mehr Informationen erhalten Sie in allen Filialen der HYPO Oberösterreich, Tel. 0732 / 76 39 DW 54452, vertrieb@hypo-ooe.at www.hypo.at Wir schaffen mehr Wert. * Exklusives Angebot für Öffentlich Bedienstete sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der landeseigenen Unternehmen (Mehrheitseigentum Land Oberösterreich). Kontoprodukt befristet auf 2 Jahre ab Kontoabschluss. clv_schulblatt_185x125.indd 1 18.01.18 10:37
8 Jung, dynamisch mit starker Bodenhaftung Die neue Landesobfrau im Gespräch Die Zustimmung fiel eindeutig Was war deine Motivation, die Aufgabe als ist es meiner Meinung nach auch nötig, CLV-Landesobfrau zu übernehmen? dass sich der Verein weiterentwickelt. Wie aus: Mit mehr als 97 Prozent Anfangs war ich sehr überrascht, fühlte schon angedeutet, kommen viele Heraus- wurde Birgit Sailler zur neuen mich aber auch geehrt, als unser Landesob- forderungen auf uns zu. Ein wesentlicher mann, Paul Kimberger, mich fragte, ob ich Punkt für uns ist, dass wir das Netzwerk Landesobfrau des CLV gewählt. mir die Position als Landesobfrau vorstel- im Hinblick auf die Schulvertrauenslehrer/ Mit ihrer Wahl an die Spitze des len könnte. Alleine das Vertrauen, das von innen weiter ausbauen, vermehrt strate- vielen Lehrer/innen jetzt in mich gesetzt gische Partner/innen für unseren Verein Vereins wurde ein Generationen- wird, war ein überwältigendes Gefühl. gewinnen und gute Kooperationen wei- wechsel eingeleitet, der deutlich Meine Motivation war und ist, dass ich jetzt terführen. Große Unterstützung erhalte noch größere Möglichkeiten habe, mitzu- ich hier von unserem neuen Landesge- zum Ausdruck bringt, dass auch gestalten und meine Ideen für den Verein schäftsführer Bernhard Trauner. Für mich die Anliegen der vielen Jung- im Sinne der Lehrer/innen einzubringen. persönlich habe ich mir vorgenommen, Mein Motto ist „Lieber anpacken statt zu den Bezug zur Basis nicht zu verlieren. lehrerinnen und -lehrer in den jammern“. Wir befinden uns momentan in Ich treffe mich nach wie vor mit meinen oö. Schulen ernst genommen spannenden Zeiten. Ich glaube, dass wir als ehemaligen Kolleginnen und führe viele CLV dafür zuständig sind, den Lehrer/innen Gespräche auch mit Freundinnen und werden. Im Gespräch mit dem Halt zu geben. Lehrer/innen, Schulleiter/ Freunden z. B. aus dem Junglehrerteam. Schulblatt spricht Birgit Sailler innen und auch die Schulqualitätsmana- Für mich ist es bedeutsam, dass ich bei vie- ger/innen sind in der Phase der Umstellung len Schulbesuchen erfahre, wo der Schuh über ihre Motivation, kommende vom Landesschulrat zur Bildungsdirektion drückt. Herausforderungen und ihre verunsichert. Ich sehe es als Aufgabe des CLV für Klarheit zu sorgen und ich möchte Deine Vorgängerin, Johanna Müller, wurde ersten Erfahrungen als dazu auch meinen Beitrag leisten. Die Mit- mit Standing Ovations verabschiedet. Was Landesobfrau. glieder unseres Vereins müssen sich wohl, kann man sich von ihr mitnehmen? verstanden und sicher fühlen. Zuerst ein riesengroßer Dank an Johanna. Mir ist bewusst, dass ich in große Fußstap- Welche Pläne hast du als neue Obfrau? fen trete. Aufgrund ihrer Korrektheit und Wichtig ist mir, dass einerseits bestehen- Genauigkeit habe ich sie immer bewun- de Strukturen gepflegt werden, anderseits dert. Das, was sie sich vorgenommen hat,
9 Der Kontakt mit den Menschen Der Zeitplan des Pädagogik-Pakets ist das Schöne an dieser ist ambitioniert, die Reihenfolge Aufgabe. ist schlichtweg falsch gewählt. hat sie immer zu 100 Prozent umgesetzt sonalvertretungswahl im Herbst 2019 ein die Abschaffung der 7-teiligen Notenskala und ist dabei immer sehr akribisch vorge- großes Thema. Für uns sind aber eigentlich in der NMS, das ist für die Eltern wieder gangen. Johanna hat so ein unglaubliches immer Wahlzeiten, wir beschäftigen uns klarer und transparenter. Positiv sehe ich breitgefächertes Fachwissen. Sie hat sich nicht nur jetzt mit den brennenden The- auch, dass in der NMS schulautonom für die Lehrer/innen hoch engagiert ein- men – der beste Druck ist der Händedruck. entschieden werden kann, ob man beim gesetzt. Ich durfte sehr viel von ihr lernen. Teamteaching bleibt oder ob homoge- Einen großen Beitrag hat sie auch bei den Im Schuljahr 2019/2020 tritt das Pädago- ne Gruppen gebildet werden. Mit der CLV-Seminaren geleistet. Durch sie konn- gik-Paket schrittweise in Kraft. Welche Beurteilung in der Grundstufe 1 hätte ten wir eine Auswahl an großartigen Refe- Maßnahmen dieses Pakets erachtest du als ich persönlich jetzt kein Problem gehabt, rentinnen und Referenten aufbauen. Sie sinnvoll und welche siehst du kritisch? wenn das – wie früher – in der Kompetenz traf stets den Puls der Zeit und wir erhiel- Der Zeitplan ist ambitioniert, die Reihen- des Klassenforums entschieden werden ten dafür stets positive Rückmeldungen folge ist schlichtweg falsch gewählt. Das könnte. von den Seminarteilnehmerinnen und – passt hinten und vorne nicht zusammen. teilnehmern. Zuerst werden Beurteilungsraster erstellt Was erwartest du dir als Obfrau vom Projekt und dann erst werden die Lehrpläne wei- CLV.2025? Was sind die aktuellen Herausforderungen terentwickelt. Dann das Mehr an Testun- Ich durfte bei diesem Projekt von Anfang für den CLV im Jahr 2019? gen. Ich halte ja die IKM beispielsweise an dabei sein, das war definitiv eine rie- Eine große Herausforderung ist im Moment für sinnvoll, ich habe sie selbst als Lehr- sen Erfahrung für mich, die mich auch auf der Umbau zur Bildungsdirektion. Wir sind kraft immer durchgeführt und die Daten die folgenden Aufgaben vorbereitet hat. gefordert, Unklarheiten zu beseitigen. waren Bestandteil des Elternsprechtags. Vorweg ein großes Danke an die Gruppe Sogenannte „Clearingsitzungen“ gibt es Also, ich bin nicht gegen Testungen, aber Pädagogik.2025 unter der Leitung unseres dank Paul Kimberger und Dietmar Stütz wenn, dann sinnvoll und nicht – wie in Generalsekretärs, Michael Weber, die das in nächster Zeit. In gewissen Bereichen den vergangenen Jahren – einfach Daten- pädagogische Leitbild des CLV ausgear- konnten wir dadurch schon gemeinsam friedhöfe erzeugen. Ich finde es auch nicht beitet hat, es ist visionär und ambitioniert. mit Mag. Melanie Öttl und Werner Schlö- klug, dass das Vorschuljahr nicht mehr zur Jetzt gilt es, das Leitbild Wirklichkeit wer- gelhofer zur Klarheit beitragen. Ich per- Schulpflicht zählen soll. Das ist in meinen den zu lassen. Ich habe ein paar Dinge im sönlich bringe meine Gedanken besonders Augen kontraproduktiv, denn es ist jetzt Kopf, die ich für sehr wichtig halte. Zum im Volksschulbereich dazu ein. Weiters ist schon schwierig, den Eltern gegenüber für Beispiel gemeinsam mit strategischen neben dem Pädagogischen Paket und des- die Vorschule zu argumentieren, wenn sie Partnern für den Berufsstand der Lehre- sen Auswirkungen natürlich auch die Per- ein Kind wirklich braucht. Positiv sehe ich rinnen und Lehrer einzutreten. Verpflich-
10 Fotos: Bernhard Trauner Ganz wichtig ist das Netzwerk unserer Wichtig ist mir auch, Schulvertauenslehrer/innen – sie müssen dass der Leistungsgedanke wir weiterhin bestens betreuen, denn sie in der Schule nicht sind die Basis unseres Vereins. verloren geht. tende Erste Hilfe Kurse zu bezahlen, wäre dieser Aufgabe. Was für mich persönlich Zum Abschluss ein Wordrap: eigentlich Aufgabe des Dienstgebers. Die- wichtig ist – wo ich schon oft hineinge- Neujahrsvorsätze … gut auf mich schauen ser macht das aber nicht, jetzt haben wir tappt bin – wo ich viel lernen muss, dass und mir trotz vieler Termine, die Zeit für Gespräche mit der LKUF und dem Roten ich den Mund halte und nicht gleich Bewegung und Sport zu nehmen. Das Kreuz geführt, dass Kosten refundiert wer- immer rede. Ich nehme mir vor, auch ein- brauche ich. den. Wichtig ist mir auch, dass der Leis- mal eine Nacht darüber zu schlafen und Das hält mich am Boden … die Verbunden- tungsgedanke in der Schule nicht verloren mir zu denken, dass ich das jetzt nicht heit zu meiner Heimat, meiner Familie geht. Es geht aber auch um die Leistun- sofort kommentieren muss. und meinen Freunden. gen, die wir als CLV anbieten. Dazu nur Dadurch kann ich Kraft tanken … durch die Stichworte Neu im Lehrberuf, Karenz- Gibt es Erfahrungen und Tipps, die du jun- Lachen und Bewegung in der Natur. beratung, Pensionsberatung, Arbeitneh- gen Lehrerinnen und Lehrern gerne mit auf Erfolg … was mich nicht umbringt, macht merveranlagung, Krisen- und Konflikt- den Weg geben möchtest? mich stärker. management, Rechtssicherheitstraining, Zwei Sachen: Humor und Gelassenheit, Was findet man im Kühlschrank immer bei Angebote für unsere Pensionistinnen und das kann ich jetzt im siebzehnten Dienst- dir? Milch, damit ich mir nach dem Lau- Pensionisten, Reisen, da bieten wir wirk- jahr sagen. Natürlich regt man sich schnell fen eine Bananenmilch machen kann. lich eine breite Palette an. Ganz wichtig ist einmal auf und ist vielleicht frustriert – nicht Stress bereitet mir … wenn meine innere auch das Netzwerk unserer Schulvertau- alles todernst nehmen und Mut zur Lücke Ordnung durcheinandergebracht wird. enslehrer/innen – sie müssen wir weiterhin haben. Ein persönliches Gespräch ist oft Nicht genug bekommen kann ich von … bestens betreuen, denn sie sind die Basis sehr viel mehr wert für einen Schüler. Man humorvollen, aufmerksamen und intel- unseres Vereins. sollte auch auf die Erfahrung älterer Leh- ligenten Menschen. rer/innen bauen. Andererseits empfehle ich Welche Erfahrungen aus den ersten Mona- auch, sich mit Junglehrern und Junglehre- ten als CLV-Obfrau nimmst du dir für die rinnen zu treffen und sich auszutauschen. Zukunft mit? Dieser Dialog ist wichtig, aber auch die Viel Zeit zum Zuhören nehmen. Ich habe Kooperation im Team in der Schule. Natür- gemerkt, es sind viele Gespräche zu füh- lich sollte man bei Problemen die Jungleh- ren – ich rede ja eh gern – ich höre auch rervertreter/innen oder Bezirkspersonalver- gerne zu. Das hat mich eigentlich sehr an treter/innen kontaktieren. In allen Bezirken die Zeit in der Schule erinnert. Der Kon- gibt es tolle, motivierte Junglehrerteams, Das Interview führten takt mit den Menschen ist das Schöne an die gerne unterstützen. Birgit Loidl und Maximilian Egger
FEBRUAR 2019 CLV Generalsekretär 11 Michael Weber, Generalsekretär des Christlichen Lehrervereins Der Generalsekretär am Wort didacta DIGITAL Austria – das neue Bildungsevent Ein in Österreich neues Messekonzept bietet Der CLV Oberösterreich die didacta DIGITAL Austria, die von 23. bis 25. Mai 2019 im Design Center Linz Premie- re feiert. Die dreitägige Veranstaltung bietet – ein stabiler Faktor in eine Plattform für neue Konzepte, Lösungen und Diskussionen, die sich intensiv mit der unsicheren Zeiten DIGITALISIERUNG in BILDUNGSSYSTEMEN auseinandersetzt. Auf verschiedenen sogenannten Stages wer- den unterschiedliche Formate dargestellt. B ei der CLV-Delegiertenversammlung Rechtssicherheit für die tägliche Arbeit in der Das Format MAKER-SPACE – Kreativwerk- am 27. November 2018 wurde der Schule gewährleisten zu können. statt, Experimentierfeld und Begegnungs- CLV-Landesvorstand neu gewählt. Ein stätte in einem – gibt Pädagoginnen und neues, dynamisches Team vertritt nun unter Partnerkonferenz Pädagogen die Möglichkeit, selbst aktiv zu der Leitung von Obmann Paul Kimberger Aufgrund der neuen Struktur der Bil- werden, zu programmieren, zu experimen- und Neo-Obfrau Birgit Sailler die Interessen dungsdirektion beschäftigte sich unsere tieren und zu verstehen. Die EDUCATION von 13 600 CLV-Mitgliedern. Pädagogin- dritte CLV-Partnerkonferenz von 1. bis 2. ROCKSTARS – international erfolgreiche Ent- nen und Pädagogen aus den unterschied- Februar 2019 in Bad Leonfelden vor allem wickler, Forscher, Keynote-Speaker – gewäh- lichsten Bereichen (Dr. Gabriele Zehetner, mit zwei Themen. Einerseits wurden die ren auf der MAIN-Stage Einblicke in digital Vizerektorin der PH der Diözese Linz, Wer- geplanten (inter-)nationalen Testungen gestützte Bildungskonzepte. In der START- ner Schlögelhofer, Leiter des pädagogi- im Bildungsbereich einer intensiven Prü- UP-AREA zeigen junge Unternehmen aus schen Dienstes in der Bildungsdirektion fung auf Sinnhaftigkeit und Durchführ- dem Bildungsbereich innovative Ideen und OÖ, Andreas Mascher, Bundesvorsitzender barkeit unterzogen. Andererseits wurden Alternativen zu bekannten Vorgehensweisen der Gewerkschaft der Berufsschulen und die teilnehmenden Pädagog/innen und und Produkten. Die didacta DIGITAL Austria Doris Aflenzer, Schulqualitätsmanagerin in Partner aus allen Bildungsbereichen über setzt stark auf Mitmachen und Mitgestalten der Bildungsregion Grieskirchen) ergänzen die neue Struktur der Bildungsdirektion und schafft so einen Ort der Begegnung das Team an der Spitze des Christlichen Oberösterreich informiert. Interessante und des Austausches, ein Zusammenspiel Lehrervereins. Gemeinsam mit der CLV-Per- Erkenntnisse und aufschlussreiche Diskus- von Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft – sonalvertretung und Gewerkschaft tragen sionen umrahmten das Programm. Die ein österreichweites EDUCATION FESTIVAL, sie nun große Verantwortung im CLV. Partnerkonferenz gab Ausblick auf zukünf- das jährlich in Linz stattfinden wird. Diese Breite an pädagogischer Expertise ist tige Abläufe in der Bildungslandschaft und in Zeiten der Veränderung das Gebot der sorgte für Klärung mancher Unsicherhei- Der CLV nimmt natürlich an dieser Stunde und Erfolgsgarant für die zukünftige ten, da Absprachen zwischen den einzel- zukunftsweisenden Messe teil. Ein detail- Entwicklung des Vereins. Derzeit findet die nen im Bildungssystem verantwortlichen liertes Programm sowie der genaue Mes- Neugestaltung der Bildungsdirektion statt, Institutionen getroffen werden konnten. sestandort folgt – ich empfehle dazu einen die seit 1. Jänner 2019 offiziell anstatt des regelmäßigen Blick auf unsere Homepage Landesschulrates installiert wurde. Viele CLV.Pädagogik.2025 www.clv.at sowie die Anmeldung zu unse- offene Fragen unterstreichen die Bedeutung Bereits in der letzten Ausgabe unseres Ver- rem CLV-Newsletter. und Notwendigkeit, die dem Christlichen einsmagazins habe ich das Projekt CLV. Lehrerverein als Vermittler und Gestalter von Pädagogik.2025 vorgestellt. Das pädago- Stabiler Faktor Bildung und Pädagogik in OÖ zukommt. gische Leitbild des CLV wurde mittlerweile Als stabiler Faktor in bewegten Zeiten wird Die CLV-Personalvertretung arbeitet unter im Rahmen der Delegiertenversammlung der CLV weiterhin als Vordenker im Bereich Hochdruck unter Einbeziehung aller im Bil- einstimmig beschlossen. Auszüge davon der modernen Schule und Pädagogik für dungsbereich Verantwortlichen an der Klä- sind wiederum in diesem Schulblatt abge- verlässliche und nachhaltige Bildung mit rung offener Fragen und Themenbereiche. druckt. Durch das pädagogische Leitbild Wissen und Werten Sorge tragen! Mein Die Umsetzung der rechtlichen Vorgaben bietet der CLV Handlungssicherheit, Sta- Dank gilt allen, die sich in diesem Prozess sowie deren Transfer in praktikable Rahmen- bilität und Orientierung für Lehrer/innen konstruktiv einbringen und Verantwortung bedingungen für alle Schulleiter/innen sowie im Unterricht. Der CLV bietet mit diesem übernehmen. ■ Lehrer/innen stehen dabei im Mittelpunkt. Leitbild einen Leitfaden für die täglichen Keine leichte, aber notwendige Arbeit, um Fragen des Schullebens. Ihr Michael Weber
12 Delegiertenversammlung DAS SCHULBLATT | FEBRUAR 2019 Die Delegiertenversammlung des CLV – repräsentatives „Parlament“ des Vereines Der CLV rief und über 400 Delegierte kamen, diskutierten und entschieden über Anträge, nahmen Berichte der Funktionsträger des Vereins entgegen, informierten sich über neue Entwicklungen im Schulwesen auf Bundes- und Landesebene, wählten eine neue Vereinsleitung und tauschten dienstrechtliche und pädagogische Erfahrungen aus der Zeitperspektive des nicht weit zurückliegenden Schulbeginns aus. D ie Wahl der neuen Vereinsleitung meist über lange Jahre große Teile ihrer andere Aufgaben übernommen haben. Sie war verbunden mit der Ehrung von Freizeit in die mannigfachen Tätigkeitsfel- alle wurden vom Landesobmann entspre- Funktionsträgern, die entweder der des CLV investiert haben oder auch nun chend bedankt und gewürdigt: Walter Utz, der als Büroleiter Franziska Groissböck, die nun als Dr. Emmerich Boxhofer, der an interne Managementfunktionen stellvertretende LKUF Direktorin der PH/Diözese die Sektion Hoch- ausübte berufen wurde und das Fortbil- schule leitete dungswesen im Verein innehat Notburga Astleitner, die als Helmuth Nitsch, der seit über Eugen Brandstetter, der als Obmann bildungspolitische Referentin und 25 Jahren redaktionelle Aufgaben der Pensionisten vielfältige Tätigkeit PSI dem Vorstand angehörte übernahm ausübte und als Reiseleiter Fixpunkt vieler Unternehmungen wurde
13 Neuwahl des Präsidiums Walter Wernhart – als Vorsitzender der Wahlkommission konnte nach Auszählung der geheimen Wahl dem Ple- num die freudige Nachricht von Zustimmungswerten zwischen 98% und 100% mitteilen. Landesobmann: Paul Kimberger Landesobfrau: Birgit Sailler Stellvertreterin: Doris Aflenzer Stellvertreter: Ing. Andreas Mascher Stellvertreter: Werner Schlögelhofer Stellvertreterin: Dr. Gabriele Zehetner Generalsekretär: Michael Weber Personalreferent: Michael Weber Schriftführer: Bernhard Trauner Vereinskassier: Albert Arzt Vereinskassier Stv.: Erika Merta Rechnungsprüferin: Renate Brindl Rechnungsprüfer: Thomas Mitterlehner Der neue Bildungsdirektor, Dr. Alfred Klampfer, informierte über Bildungsperspektiven und Bildungsorganisation im Zusammenhang mit der neuformierten Schulverwaltung in Oberösterreich und betonte, die Schule „schützen“ zu wollen vor mächtigen Playern, die in die Schule hineindrängten, hob die Herausforderung durch die digitale Bildung hervor Judith Roth, die als Standesvertre- und zitierte u.a. eine amerikanische Gallup Studie (30.000 befragte UNI Absolventen terin und Vertreterin der Berufs- verschiedener Altersgruppen), wonach berufliche und private Zufriedenheitskomponenten schulen im Vorstand ihre Berufs- eine starke Abhängigkeit davon zeigten, inwiefern frühere Lehrer sich für sie gruppe repräsentierte. „als Person“ interessiert haben.
14 Delegiertenversammlung DAS SCHULBLATT | FEBRUAR 2019 Was die Delegierten beschlossen haben – was der CLV will ! Pädagogische Dienstrechtliche Forderungen (Auszüge) Forderungen (Auszüge) Einführung eines verpflichtenden Erweiterung der Anrechnungs- Ethikunterrichts für jene Schüler/ möglichkeiten von Vordienstzeiten innen, die am konfessionellen Unterricht nicht teilnehmen. Möglichkeit schaffen, „Über- schuss“ in der Stundenberech- VS: für je 2 Klassen eine weitere nung (bei großen Schulen) auf vollbeschäftigte Lehrkraft (bzw. Zeitkonto gutzurechnen bzw. grundsätzliche Doppelbesetzung diese „Überstunden“ an Kol- je Klasse) legenschaft für administrative Arbeiten weiter zu geben Ressourcenzuteilung für den Sprachförderunterricht auf Vor- Aufgabenstellungen von IT jahresniveau erhalten Betreuern genau definieren und auf jene Geräte und Dienstleis- Infrastrukturelle Anforderungen tungen festzulegen, die dem (Hardware / Software) für den unmittelbaren Unterrichtsbereich Bildungserlass „Digitale Grund- zuzurechnen sind bildung“ definieren Erhöhung der Abschreibstunden Beendigung der ständigen Kür- für IT Betreuer von 2(3) auf 5(7) – zung der kreativen Fächer gestaffelt nach der Zahl der zu betreuenden Geräte Wiedereinführung eines eigen- ständigen Lehramts für Sonder- Abgeltung für die Betreuung von pädagogen EDV-Geräten an Volksschulen und Neuen Mittelschulen, durch genügend Abschlagstunden Anrechnung der Kindererziehungs- zeiten für alle Frauen – auch für Frauen im „Beamtenstatus“ Neubewertung der Leitung, der Klassen und GTS-Gruppen für Schulleiter/innen an Volksschulen
FEBRUAR 2019 | DAS SCHULBLATT Fragebogen 15 Im Rahmen der Delegieren- versammlung zum CLV Landesobmann Stv. gewählt: Werner Schlögelhofer, BEd LSI Werner Schlögelhofer wurde von Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann mit Wirksamkeit vom 1. November 2018 zum Leiter des Bereichs Pädagogischer Dienst in der Bildungsdirektion für Oberösterreich bestellt. Wir haben ihn ersucht, unseren SCHULBLATT-FRAGEBOGEN auszufüllen. Hier seine ganz persönlichen Antworten: sort ist: … Mein Lieblingsbildung ich: … ein deutigen Ort. Es gibt so Als ich klein war, wollte on Lehrer ... Da gibt es keinen vor dem Volksschule immer sch denen man entspannt ... Seit der ersten Klasse viele schöne Plätze, an da s Me er die Sterne od er werden. Wohnmobil sitzen und beobachten kann. ht wissen, dass: … Meine Eltern durften nic einen schö- in die Schule zu gehen, Buch oder E-Book? ... Ich manchmal statt bracht habe. icher Form, unden im Kaffeehaus ver atur meist in herkömml nen Vormittag mit Fre Pädagogische Fachliter am Tablet. Zeitung jedoch online gut in: … Als Schüler/in war, ich on während ine Leidenschaft und sch Schnitzel oder Gemüsel aibchen? ... Mathematik war me mm ieren von n ich mit dem Progra Eindeutig Schnit zel ! meiner Schulzeit began ersten Computern. Taschenrechnern und rühmte würdest du auf die be Welche drei Personen en? Heute bin ich gut darin :… ken, auch einsame Insel mitnehm gesamte sieren, strategisch zu den d zu we nig: Unbedingt meine ... Sachverhalte zu analy ah ren und, Drei Personen sin nen den Überblick zu bew in schwierigen Situatio Familie – samt Hund! rtnäckig zu bleiben. wenn es sein muss, ha r Arbeit: … Als Ausgleich zu meine bil weg ule am meisten genervt :… me r wie der, mit dem Wohnmo Das hat mich in der Sch sel ten vor- Genieße ich es im nz wenn dies ohnehin ga .... Reckturnen – auch zu fahren. gekommen ist. hast, dass danke, als du erfahren Was war dein erster Ge stellt wirst? ule am besten gefallen :… agogischen Dienstes be Das hat mir an der Sch n Mitschü- du zum Leiter des Päd Zeitspanne te Freundschaft zu me ine en! Das ist der langen ... Die intensiv gepfleg äß ig – wenn Endlich ist es entschied aufrecht ist und reg elm tellung erfolgt ist. lern, die bis heute noch geschuldet, bis die Bes – gepflegt wird. auch im kleineren Kreis … e sagen von mir, dass: ch: … Meine Kollegen/Freund au f mi ch schauen guter Lehrer ist für mi eite und me hr Eine gute Lehrerin/ein der Lage ist, … ich zurzeit zu viel arb rerpersönlichkeit, die in ... Eine empathische Leh aufzubauen. soll. rer-Schüler-Beziehung eine lernförderliche Leh Der Christliche Lehrerverein gratuliert seinem neuen Stv. Landesobmann und wünscht ihm in seinem beruflichen, herausfordernden Tätigkeitsfeld viel Erfolg!
16 PR DAS SCHULBLATT | FEBRUAR 2019 www.kwg.at Einer der besten Stromanbieter Österreichs kommt aus Schwanenstadt Stromanbieter-Check 2018 bestätigt gute Position von KWG im Umweltranking B ereits zum zweiten Mal wurde von reren Kriterien ab. Vor allem ist es wichtig, So kann man zu KWG wechseln WWF und Global 2000 ein Strom- dass dieser tatsächlich in Ökostrom-Anla- Ökostrom von KWG kann man in ganz anbieter-Check durchgeführt, bei gen in Österreich erzeugt wird. Wie am Österreich beziehen und man erhält eine dem insbesondere die umweltverträg- Ergebnis des Stromanbieter-Checks zu Gesamtrechnung für Strom und Netzge- liche Stromerzeugung im Vordergrund sehen ist, wird ein Teil des in Österreich bühren. Der Stromanbieterwechsel geht stand. Ziel des „Stromanbieter-Check“ angebotenen Ökostroms durch Ökostrom- sehr rasch und ist unkompliziert. Für ein ist es, Privathaushalten eine Entschei- Nachweise aus dem Ausland versehen individuelles Angebot einfach die letzte dungshilfe zur Hand zu geben, die über oder überhaupt von Firmen ohne eigene Jahresstromrechnung an kwg@kwg.at sen- die gesetzliche Stromkennzeichnung und Kraftwerke angeboten. Einen großen Ein- den oder 07673 6996 anrufen. Die KWG- reine Preisvergleiche hinausgeht. Gerade fluss haben auch die Eigentumsverhältnis- Mitarbeiter beraten gerne persönlich. ■ beim beliebten Ökostrom wird deutlich, se mancher Anbieter. Diese sind manch- dass es große Unterschiede in der Qua- mal nicht nur sehr schwer durchschaubar, lität gibt. sondern es kann auch passieren, dass man Ökostrom bei einem österreichischen Wie sauber ist der Ökostrom in Anbieter kauft, damit aber im Endeffekt Österreich tatsächlich? einen Konzern im Ausland finanziert, der Wie sauber und nachhaltig der angebote- Atom- oder Kohlekraftwerke betreibt. ne Ökostrom wirklich ist, hängt von meh- TOP 3 Energieversorger in der 0,2 % Treiber der Region – sauber und günstig Stromzukunft Der regionale Energieversorger KWG 0,8 % Solide mit Sitz in Schwanenstadt erreichte Grünstromanbieter auch 2018 wieder den österreichweit KWG Geschäftsführer Peter J. Zehetner: 4 % Stromanbieter 3. Platz und ist damit das führende „Eine ökologische und nachhaltige im Wandel Unternehmen in der Kategorie „soli- Stromerzeugung ist für uns sehr wichtig. 39 % Stromanbieter mit großen de Grünstromanbieter“ (siehe Grafik). Das ist für uns nicht nur ein schicker Auf- Grafik: WWF und Global 2000 Herausforderungen Wie der unabhängige Stromanbie- kleber, sondern ein stabiles Fundament. 28 % fossile Nachzügler ter-Check zeigt, stimmt bei KWG die Wir freuen uns über diese neuerliche ~27 % nicht mit Qualität des Ökostroms auf jeden Fall. Bestätigung unseres ökologischen Weges. dem Check erfasst Das Beste daran: Der saubere Strom Unsere Kunden können sich sicher sein, von KWG liegt auch preislich im Spit- dass sie bei uns Ökostrom durch und durch Ökostromanbieter in Österreich zenfeld Österreichs. bekommen.“
17 ONDERTEI TEIL 1 Pädagog i s c h e s Pa k e t Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Unsere Profis aus der CLV Standesvertretung haben die Vielzahl an Neuerungen, die im VS-Bereich ab nächstem Schuljahr, für den MS-Bereich wahlweise 2019/20 oder 2020/21 in Geltung gelangen, in ein Frage- und Antwortschema gebracht und dies mit dem jeweiligen Verweis auf die schulgesetzlichen Normen ergänzt. Gleichzeitig haben wir einige Kolleginnen und Kollegen um ihre Meinung dazu gefragt. Wir hoffen, mit dieser Darstellung die wesentlichsten Fragen beantwortet zu haben, unsere Personalvertreter bzw. Gewerkschafter stehen für weitere Detailauskünfte gerne zur Verfügung. Die Redaktion TEIL 2 s e t z e f o r m g e Bildungsr Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Das vorliegende Bildungsreformgesetz bildet zusammen mit dem Bildungsdirektions-Einrich- tungsgesetz sowie den zwischen den Ländern akkordierten Rahmenrichtlinien eine äußerst umfangreiche Gesetzesmaterie, die wir nur auszugsweise imstande sind, darzulegen und zu kommentieren. Im Vordergrund – dies wird häufig moniert – steht eine Änderung in der Verwaltungsorganisation. Im Grunde sind die Bestimmungen nur in Hinblick auf die geplante Autonomie der Cluster bzw. der Schulstandorte verständlich, die jedoch erst an einigen Pilotprojekten erprobt wird. Die Redaktion
18 TEIL 1 k e t DAS SCHULBLATT | FEBRUAR 2019 g i s c h e s Pa Pädago Alternative Leistungsbeurteilung – gibt es die noch? • Ja, ist möglich, aber nur noch bis einschließlich des 1. Halbjahres Volksschule der 2. Schulstufe. Das Schlusszeugnis muss bereits Ziffernnoten enthalten. • Zusätzlich zu den Ziffernnoten ist nun eine schriftliche Erläute- rung auf Basis eines Bewertungsrasters vorgesehen. Förderunterricht Wie sieht dieser Bewertungsraster aus? – wie ist das zukünftig? • Gibt es dzt. noch nicht – wird erst vom Ministeri- • Er wird dann verpflichtend sein, wenn um erstellt. dies von der Lehrperson verlangt wird „Hoffentlich stehen uns diese Bewertungsraster [§12(6) SchUG] zeitgerecht zur Verfügung. Schließlich sollen sie als Grundlage für unseren professionellen Umgang mit „Hier eine Verpflichtung auszusprechen, der Leistungsbeurteilung hilfreich sein.“ war schon lange überfällig. Als Lehrkraft Mag. Martin Sturm, VS Bad Goisern merkt man wohl am besten, wenn Lerndefi- zite schlagend werden. Das Urteil der Eltern Wer beschließt, ob in den ersten drei Semestern ist da meist sehr subjektiv!“ mit ALB oder Ziffernnote gearbeitet wird? Barbara Igler, VS Kreuzschwestern, Linz • Das Klassenforum innerhalb der ersten 9 Wochen Ist dieser Beschluss bzgl. ALB dann zwingend? • Jein, denn wenn „ziffernverliebte“ Eltern es beim Bewertungsge- spräch verlangen [§ 18a (6) SchUG], so müssen trotzdem Ziffern- noten gegeben werden! Bewertungsgespräche „Das finde ich schon mehr als eigenartig: Hat sich bzgl. der KEL-Gespräche etwas geändert? Auf der einen Seite stilisiert man Autonomie • •Neu ist, dass diese nun auch in der VS durchzu- zum Maß aller pädagogischen Neuerung, auf führen sind. (§19 SchUG) der anderen Seite kann sie dann so leicht ausgehebelt werden!“ Müssen dazu eigene Tage bzw. Abende vorgesehen Mag. Stefan Pirc, VS Goetheschule, Linz werden? • Nein, dafür können auch die Sprechtage heran- gezogen werden Wie erfolgt die Information / Empfehlung der Eltern Klassenwiederholung zum weiteren Bildungsweg des Kindes in der 4. Klasse? Wann ist ein Sitzenbleiben nun möglich? • Erst ab der 2. Klasse. Ein automatisches • Lt. §19(8) SchUG sind spätestens zu Semester – wie bisher – KEL-Gespräche Aufsteigen ist nur noch zwischen 1. und vorgesehen. 2. Schulstufe vorgesehen [§ 25 (3) SchUG] Der Druck auf die VS Lehrer/innen bleibt offenbar aufrecht? • Dagegen plant das Ministerium folgendes: als ersten Schritt werden die BIST- „Manche Kritiker dieser Neuerung tun so, als Messungen von der 4. auf die 3. Schulstufe vorgezogen und sollen zunächst für würden nun landauf – landab Klassenwieder- die VL bessere Grundlagen für Elterngespräche bilden. In einem weiteren Schritt holungen stattfinden. sollen dann statt der BIST-Messungen – in der 3. und 4. Klasse „Kompetenz- und Hier geht es doch eher Potenzialmessungen“ eingeführt werden, um – zusammen mit der Note – eine SONDERTEIL um eine prinzipielle stärkere Voraussagekraft bei der Schullaufbahnberatung gewährleisten und Anerkennung des damit helfen, den Druck auf die Lehrkräfte zu verringern. Leistungsprinzips, in Wirklichkeit wird „Höchste Zeit, dass durch gezielte Maßnahmen die Aus- sich da kaum etwas sagekraft des Urteils der Lehrkräfte gestärkt wird. Ich hoffe ändern.“ nur, dass wir nicht vor lauter Testungen und Messungen am Christine Neubauer, Unterrichten gehindert werden!“ VS Katsdorf Edda Wiesbauer, VS 3 Wels
FEBRUAR 2019 | DAS SCHULBLATT PÄDAGOGISCHEs PAKET 19 Mittelschule + ASO (Sek. I) (lt. §3 (4) 2 SchOG Änderung der Bezeichnung von NMS in Mittelschule ACHTUNG: Folgende Maßnahmen treten verpflichtend erst mit 20/21 in Kraft. Für Schulen, die damit bereits 2019/20 beginnen wollen, müssen mindestens die Hälfte der Erziehungsberechtigten der Schülerinnen und Schüler und mindestens die Hälfte der Lehrerinnen und Lehrer der betreffenden Schule zustimmen. Leistungsdifferenzierung – Niveaus Benotung Ab wann ist grundsätzlich die neue Leistungsdifferenzierung vor- Wie kann man sich die Ziffernbenotung bzgl. der zwei Leis- gesehen? tungsniveaus vorstellen? • Eine Differenzierung in zwei Niveaus für D / LF und M findet in • 1er und 2er beim Standardniveau entsprechen 3er und der 6. bis 8. Schulstufe statt. Anstelle von „grundlegend“ und 4er beim AHS-Niveau „vertiefend“ treten nun die Leistungsniveaus „Standard“ und „Standard AHS“. [§21b(2) SchOG bzw. § 17 (1b) SchOG] Wie entgeht man der Gefahr, dass es dann letztlich wieder zu einer 7stufigen Skala kommt? Homogene oder heterogene Schülergruppen? • Dies stellt tatsächlich ein Problem dar und harrt im Zusam- • Ab der 6. Schulstufe können die Schüler/innen zeitweise oder menhang mit dem angekündigten, aber noch ausstehen- dauernd in Gruppen zusammengefasst werden. den „Bewertungsraster“ einer ministeriellen Lösung. Diese Option entspricht jedenfalls gut dem Autono- „Da kann man wirklich gespannt sein, mieanspruch einer modernen Schule. Die Eltern kön- wie diese Problemlösung am Ende aus- nen versichert sein, dass man mit dieser längst fäl- sieht. Auf der einen Seite wird etwas ligen Möglichkeit professionell umgehen wird. Wer angestrebt und andererseits fehlen die uns diese Professionalität nicht zutraut, beleidigt im nötigen Schritte dazu. – Lässt „man“ Grunde genommen die Lehrerschaft, die gelernt und auch in diesem Fall die Lehrer/innen gezeigt hat, mit differenziertem Leistungsanspruch im Regen stehen?“ individuelle Förderung zu gewährleisten.“ Beate Sagmeister, NMS Gunskirchen Willi Resch, NMS Ried/Riedmark Wer beschließt dies? Bedarf die Beurteilung durch Noten noch zusätzlich einer • Dies fällt hinkünftig in die Kompetenz schriftlichen Erläuterung? der Schulleitung [§21d (2a) SchOG]. • Dies ist Beschlusssache des Klassenforums bzw. Schul- forums und hängt ebenfalls von der o.a. Konstruktion Wieso verzichtet man in dieser Frage auf eines „Bewertungsrasters“ ab! die Mitbestimmung der Kollegenschaft, ich bezweifle, dass dies eine sachgerechte Auf- Wie ist das mit den KEL-Gesprächen? wertung der Schulleitungen darstellt!“ • Für die weiterhin verpflichtenden KEL-Gespräche können Felix Grubich, NMS Hofkirchen/Mkr. auch die Sprechtage herangezogen werden. [§19 (1a) SchUG] Wer entscheidet über die Zuteilung eines Schülers zu einem Leis- tungsniveau? Wie ist das mit den ergänzenden differenzierten Leistungsbe- • Die in D / LF oder M unterrichtende Lehrkraft schreibungen (EDL) • Sie erfolgen lt. §22 (1a) SchUG und §19 (2) SchUG jeweils Kann man die bisherige Form der Binnendifferenzierung am Ende jedes Schuljahres der 5. bis 7. Schulstufe sowie (mit Teamteaching) weiterführen? im 1. Halbjahr der 8. Schulstufe. • Ja, lt. §31a(2) SchOG ist dies möglich! ➔ „Wenn man schon von Autonomie spricht, so sollte dies eigentlich eine Selbstverständ- lichkeit sein – gefällt mir sehr!“ Ursula Ortmann, NMS Ennsleite, Steyr
Sie können auch lesen