MARIA LEZZI ÜBER RAUMPLANUNG- SVIT Schweiz
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NR. 09 | SEPTEMBER 2017 84. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 7.– | www.svit.ch MARIA LEZZI ÜBER RAUMPLANUNG – SEITE 04 IMMOBILIENPOLITIK. Raumplanungsgesetz – kein dringender Handlungsbedarf........................ 10 IMMOBILIENWIRTSCHAFT. Bessere Aussichten am Büromarkt...................................................................... 32 BAU & HAUS. Bäder werden zu privaten Wellnessoasen......................................................................................... 48
EDITORIAL AUF EIN WORT Wir bürgen für Sie! DIE SCHERE ÖFFNET SICH ANDREAS INGOLD «Der steigende Leerstand in der Peripherie wird zur wachsenden Herausforderung für die Immobilien wirtschaft.» Einfach vermieten mit 100 % Sicherheit Der Wohnungsmarkt wird von einem zuneh menden Überangebot bestimmt. Diese Entwick lung war seit dem Rückgang der Nettozuwande rung bei anhaltend hoher Wohnungsproduktion vorherzusehen. Nun haben die Ökonomen der Credit Suisse Anfang September den Trend mit aktuellen Zahlen belegt. Der Leerwohnungs bestand dürfte demnach zur Jahresmitte gegen über dem Vorjahr um weitere 5000 Einheiten zunehmen. Damit erreicht der Bestand in rela tiven Zahlen den höchsten Wert seit der Perio de von 1996 bis 2000. Allerdings entspannt sich Spürbare Entlastung beim der Markt in den Zentren weiterhin nur lang sam. Aber ausserhalb baut sich ein bedrohliches Verwaltungsaufwand Überangebot auf. Davon ist fast ausschliesslich der Mietwohnungsmarkt betroffen. Der Grund für die sich öffnende Schere zwi schen Stadt und Land liegt in der fehlenden Bereitschaft, in den Städten zu verdichten. Diese Verdichtung hat viele Feinde, namentlich Anwohner, Stadtparlamente und Stimmbürger. Stadtbewohner wollen alles – zentrumsnah und urban wohnen, aber bitte mit genügend Frei raum, Ruhe und ohne Schattenwurf von Nach bargebäuden. Das Dilemma wird sich ohne die Einsicht der Politik nicht lösen lassen. Einfache Abwicklung Darum pocht der SVIT Schweiz in der Vernehm im Schadenfall lassung zur zweiten Etappe der Revision des Raumplanungsgesetzes darauf, dass zuerst die Hausaufgaben der ersten Etappe gemacht werden müssen. Nur wenn eine breite Unter Kostenlose Hotline: 0800 100 201 stützung für das Ziel der «Siedlungsentwicklung nach innen» besteht, kann der Kampf gegen die Zersiedelung gewonnen werden. Andernfalls wird weiterhin in der Peripherie gebaut. Das kann nicht im Interesse der Marktteilnehmer und der Raumplaner sein. Lesen Sie dazu die Beiträge auf den Seiten 04 und 10. Ein Unternehmen der Aduno Gruppe www.adunokaution.ch Andreas Ingold 2 | immobilia September 2017 Ins2016_AdunoKaution_85x259mm.indd 5 14.10.16 14:56
IMMOBILIA INHALT NR. 9 SEPTEMBER 2017 NR. 09 | SEPTEMBER 2017 84. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 7.– | www.svit.ch MARIA LEZZI ÜBER RAUMPLANUNG – SEITE 04 Dr. Maria Lezzi IMMOBILIENPOLITIK. Raumplanungsgesetz – kein dringender Handlungsbedarf ....................... 10 IMMOBILIENWIRTSCHAFT. Bessere Aussichten am Büromarkt ..................................................................... 32 BAU & HAUS. Bäder werden zu privaten Wellnessoasen ........................................................................................ 48 Direktorin des ARE (Foto: Rudolf Gabriel Jaun) FOKUS 32 HOFFEN AUF BESSERUNG 04 «NICHT JEDER KANN SEINEN GARTEN ABSTECKEN» Die Sommerumfrage 2017 der CSL Immobilien Maria Lezzi spricht spricht im Interview mit AG lässt hoffen, dass sich auf dem Büromarkt der Immobilia über Verdichtung, zunehmende eine Trendwende abzeichnet. Mobilität und Interessensabwägung. 34 BAURECHTSVERTRÄGE GUT GESTALTEN Viele Baurechtsverträge sind mehr als siebzig IMMOBILIENPOLITIK Jahre gültig. Aufgrund der langen Vertrags ZITIERT bindung ist die Einschätzung der finanziellen 10 KEIN DRINGENDER HANDLUNGSBEDARF Der SVIT Schweiz hält es für verfrüht, jetzt Konsequenzen bei Vertragsabschluss wichtig. eine zweite Etappe der Revision des Raum 36 DER MONAT IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT planungsgesetzes in Angriff zu nehmen. IMMOBILIENRECHT 11 KURZMELDUNGEN 42 ÜBER WEGRECHT UND KÜNDIGUNG IMMOBILIENWIRTSCHAFT Das Bundesgericht befasste sich in seinen 12 STANDORT ALS ERFOLGSFAKTOR jüngsten Entscheiden mit einer Löschungsklage Damit Standorte langfristig erfolgreich sind, und einer Sanierungskündigung. keine Leerstände auftreten, braucht es fundierte BAU & HAUS Analysen. In Dänemark, 46 LANDESWEITE AUFGABE 14 VERDICHTUNG NACH INNEN Finnland und den Verdichtung und Siedlungsentwicklung nach in Durch Aufstockung von Stockwerkeigentum Niederlanden erledigen nen wurden mit der Revision des Bundesgeset könnte man Bauland generieren und die Studien zufolge bereits zes über die Raumplanung zu Schlüsselwörtern. Erneuerungsfonds füllen. jeweils 7% der Be- 48 NEUHEITEN IM BADBEREICH 16 GEMISCHTE AREALE MANAGEN schäftigten ihre Arbeit Entspannungsfördernd und individuell soll es Die Ansprüche von Grossarealen werden vollständig daheim, sein, gleichzeitig hygienisch und pflegeleicht. immer komplexer. Dafür gehen Immobilien- in Luxemburg sogar Ach ja, mit den baulichen Voraussetzungen Dienstleister neue Wege. mehr als 20%.» sollte es auch kompatibel sein – das neue Bad. 20 DIE ZUKUNFT DES CROWDFUNDINGS BERNHARD BERG Wie es mit den Crowdfunding-Modellen im CEO der Corpus Sireo Immobiliensektor weitergeht, hängt auch von IMMOBILIENBERUF Real Estate mit Sitz in Köln, zum Thema Home- der weiteren Zinsentwicklung ab. 54 SEMINARE UND TAGUNGEN Office in der Zukunft 56 KURSE DER SVIT-MITGLIEDERORGANISATIONEN (Quelle: Immobilienbusi 25 CROWDFUNDING 2017 ness, Ausgabe Juli/ Im «Crowdfunding Monitoring Schweiz 2017» August 2017, Seite 16). VERBAND stellen die beiden Autoren von der Hochschule Luzern vier bemerkenswerte Thesen auf. 60 KUB-LUNCHGESPRÄCH: INVESTOR HILFT EIGENTÜMERN 26 NEUES ABRECHNUNGSMODELL Thomas Kobe von Sanfin Solutions zeigt einen Ein neues Modell schafft mehr Transparenz Ausweg aus dem Sanierungsstau bei Eigen und bietet einen Anreiz für den sorgsamen tumswohnungen. Umgang mit unseren Ressourcen. 30 TEILREVISION DES PBG GEPLANT MARKTPLATZ Im Kanton Zug wird über die Teilrevision des NR. 11 | NOVEMBER 59 STELLENMARKT 2015 82. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 6.– | www.svit.ch 6.– | www.svit.ch | CHF monatlich | Erscheint 83. Jahrgang 2016 | JANUAR NR. 01 Planungs- und Baugesetzes debattiert. Beson NR. 10 | OKTOBER 62 MARKTPLATZ & PRODUKTE-NEWS 2015 82. Jahrgang | Erscheint monatlich | www.svit.ch | CHF 6.– | www.svit.ch | CHF 6.– monatlich | Erscheint 82. Jahrgang 2015 DEZEMBER NR. 12 | ders der Ersatz der Arealbebauung durch den 74 BEZUGSQUELLENREGISTER einfachen Bebauungsplan wirft Fragen auf. AMELIE-T 77 ADRESSEN & TERMINE LANGZEI TSTRATE HERES MA GIEN FÜR YER DAS STOCKWE M RKEIGEN WILHEL IMMOBILIE NPOLITIK. TUM – SEITE IMMOBILIE Wahlausgan 04 g weckt SASCHA NWIRTSCHA Erwartunge 04 IMMOBILIE FT. Logistik- n .............................. SEITE NRECHT. und Industrieim MENT, 14 Handlungsb mobilien .............................. IM INVEST edarf im ......................... ..................... als Anlagealter 10 STEFAN VITÄT 28 Stockwerke Druck ......................... igentum native .............. KREATI 34 nsen erhöhen ................... ÜBER ......................... 34 .............................. .............................. t – Negativzi 78 ZUGUTERLETZT / IMPRESSUM ZANETTI ......................... ............... .......... 42 Investmen ......................... ......................... ZIMMERLI CHAFT. ......................... aftung ......................... IENWIRTS ch erneuern IMMOBIL Richtig energetis in der Bewirtsch JOËLLE HAUS. luktuation SOZIALE NETZWERKE BAU & F. Personalf IM WOHNBEREICH IENBERU – SEITE 04 SEITE 04 IMMOBIL T 2016 – 10 IMMOBILIENPOLITIK. GSMARK ............................. Wohnbudget der WOHNUN .............................. 16 IMMOBILIENWIRTSCHA Schweizer Haushalte überholt .............................. ..................... seit Jahren stabil gsziffer ist .............................. FT. Stephan Jung ............................ achfrage 66 zur Zukunft des 12 Leerwohnun VERBAND. Valuation stationären Detailhandels g treibt Wohnungsn .............................. Congress: Preis NPOLITIK. .............................. ist nicht gleich Wert ............. 36 IMMOBILIE FT. Zuwanderun .............................. ............................................................. NWIRTSCHA 2015.............................. 56 Estate Campus .................... IMMOBILIE Swiss Real VERBAND. Bestellung Jahresabonnement 12 Ausgaben: nur CHF 68.00 E-Druck AG Simone Feurer simone.feurer@edruck.ch Tel. 071 246 41 41 immobilia September 2017 | 3
FOKUS RAUMPLANUNG Die Direktorin des Bundes amts für Raumentwicklung, Dr. Maria Lezzi, spricht im Interview mit der Immobilia über Verdichtung, zuneh mende Mobilität und Inte ressensabwägung. Fotos: Rudolf Gabriel Jaun «Nicht jeder kann seinen Garten abstecken» 4 | immobilia September 2017
IVO CATHOMEN / DIETMAR KNOPF* – Wer plant, denkt in Bildern. Welches innere Bild haben Sie vor Augen? – Maria Lezzi: Es stimmt tatsächlich, dass ich gerne mit Bildern arbeite. Wenn ich plane, denke ich oft an Kinder, die zwi schen den 26 Kantonsfontänen vor dem Bundeshaus herumtollen. Dieses Bild, gerahmt durch die Valser Granitplatten und dem Bundeshaus im Hintergrund, 56 strahlt für mich eine grosse Beständig keit und zugleich Lebenskraft aus. – Sind die föderalen Strukturen ein Hindernis oder eher eine Bereicherung für Ihre Arbeit? – Ich empfinde sie eher als Bereiche rung, weil wir verschiedene Dinge aus probieren können und so den Besonder heiten der einzelnen Kantone Rechnung tragen. – Aus Sicht der Immobilienwirtschaft stellt sich im Hinblick auf die 2. Etappe der Revision des Raumplanungs gesetzes (RPG 2) die Frage, ob der Planungszwang tatsächlich verstärkt werden muss. Müssen wir so viel planen – oder ist es nicht viel mehr ein Planungsexzess? – Das ist Ihre Wahrnehmung, die ich so nicht teile. Für mich war die 1. Etappe der Revision des Raumplanungsgesetzes ei ne absolut notwendige Basis, auf der jetzt ANZEIGE immobilia September 2017 | 5
FOKUS RAUMPLANUNG Zu einer sorgfältigen Raumplanung gehört, dass man die Quartierbewohner 21 mitnimmt.» BIOGRAPHIE DR. MARIA LEZZI ist seit Juli 2009 Direktorin des Bundesamts für Raum- entwicklung ARE. Von 1996 bis 2001 war die promo- vierte Geografin stellvertre- tende Geschäftsführerin der «Regio Basiliensis», der Schweizer Partnerin in der internationalen Zusam- menarbeit in der Grenzregi- on am Oberrhein. Danach leitete sie acht Jahre lang die Hauptabteilung Pla- nung im Hochbau- und Planungsamt des Kantons Basel-Stadt. das RPG 2 aufbaut. Wir planen nicht zum ter einen Hut bringen, aber häufig findet – Widerstand ist ein gutes Stichwort. Selbstzweck, sondern suchen zusammen man so miteinander einen gangbaren Weg. Das Basler Klybeck-Quartier soll mit den anderen Staatsebenen nach Lösun – Ein aktuelles Thema ist die Frei umgenutzt werden. Regierung, Stadt gen für raumplanerische Probleme. Und da raumgestaltung. Ist es nicht ein planer und das Baudepartement arbei sich unsere Planung oft über die Gemein Widersprich, wenn wir unsere Freiräu teten einen Masterplan aus, der nach de- und Kantonsgrenzen hinausbewegt, die me planen? Meinung der Quartierbevölkerung zu Vernetzung der Kantone zugenommen hat, – Ich finde jede Art des Vorausdenkens wenig Rücksicht auf ihre Bedürfnisse ist das Ausbalancieren der verschiedenen sinnvoll. Wir haben festgestellt, dass man nimmt. Was läuft wie in diesem Bei Nutzungsinteressen in den vergangenen oft mehr auf die gebauten Objekte fixiert ist spiel falsch? Warum lassen sich die Jahren anspruchsvoller geworden. und die Freiräume dazwischen vernachläs Bürger so schwer davon überzeugen, – Im Zusammenhang mit der Raumpla sigt. Doch Freiraumgestaltung betrifft nicht dass Dichte auch Qualitäten hat? nung fällt immer wieder das Wort Inte nur die hoheitliche Planung, sondern ap – Sie spielen auf ein Negativbeispiel an, wo ressensabwägung. Ist es überhaupt pelliert auch an die Verantwortung der die Überzeugungsarbeit tatsächlich weni möglich, alle unterschiedlichen Be Grundeigentümer. Wir sollten verhindern, ger gut gelungen ist. Es gibt hingegen vie dürfnisse unter einen Hut zu bringen? dass die Gebäude einfach «dicker und grös le überzeugende Bespiele, wie den Basler – Raumplanung bedeutet auch, einen Rah ser» werden und die Freiräume allmählich Falkensteinerpark oder das Zwicky-Süd- men abzustecken, damit der finanziell Stär verschwinden. Sonst würde sich definitiv Areal in Wallisellen, wo – trotz dichter Bau kere nicht einfach seine Interessen durch Widerstand regen. Eine Studie des Kantons weise – mehr öffentliche und halböffent setzen kann und die Ressource Boden nicht Zürich zeigte, dass die Akzeptanz für Ver liche Räume geschaffen wurden. Beide verschwendet wird. Deshalb ist die ureige dichtung steigt, wenn sich die Quartierbe Planungen wurden auf die städtebauliche ne Methode der Raumplanung die vernünf wohner, damit verbunden, weitere Mehr Situation massgeschneidert, entsprechend tige und frühzeitige Interessensabwägung. werte versprechen, wie Begrünung, fühlen sich die Quartierbewohner in ihrer Zwar lassen sich nicht alle Bedürfnisse un Durchwegung oder einen öV-Anschluss. neuen Wohnumgebung wohl. Ein Grund ANZEIGE für diesen Erfolg war, dass Planer, Grund eigentümer, Bewohner und Nachbarn be harrlich nach Kompromissen suchten. Zu www.visualisierung.ch einer sorgfältigen Planung gehört eben auch das Denken in grösseren Massstä ben, über die Parzellen hinaus, mehr in Stadtvierteln und Quartieren. 6 | immobilia September 2017
– Kann es sein, dass es durch Volks Aargau. Vier Kantone befinden sich bei uns – Thema Auszonungen: Wie viel abstimmungen, die für Änderungen in zurzeit noch in der Prüfphase. Bis zur ferti ist bisher ausgezont worden? der Bau- und Zonenordnung nötig gen Umsetzung bleiben den Kantonen und – Dem ARE liegt keine Bilanz vor, zumal sind, zu einer Nivellierung nach unten uns noch knapp zwei Jahre. Aber wir kom diese Auszonungen nicht zu unserem kommt? Partizipative Verfahren, bei men vorwärts. Dass bislang wenig vom re Aufgabenbereich gehören. Wir haben denen alle Wünsche berücksichtigt vidierten Raumplanungsgesetz sichtbar ist, nur einen groben Überblick. Die nächs werden, führen oft zu mittelmässigen liegt daran, dass die Umsetzung in vielen te Bauzonenstatistik des Bundes, die vo Lösungen. Gemeinden und Kantonen erst jetzt richtig raussichtlich Ende 2017 erscheint, wird – Unser Verständnis von Partizipation be beginnen wird. Die Kantone haben zudem darüber genauer Auskunft geben kön steht nicht darin, bloss den kleinsten ge ihre Gesetze zur Baulandmobilisierung und nen. Aus Gerichtsfällen schliesse ich, meinsamen Nenner zu finden. Zu Beginn Mehrwertabschöpfung anzupassen. dass nur in Ausnahmefällen Entschädi eines Planungsprozesses muss klar abge – Ist die Mehrwertabschöpfung für gungszahlungen für Auszonungen ge macht werden, was verhandelbar ist und Aufzonungen ein Hindernis für die zahlt werden. was nicht. Dabei geht es auch nicht um ei angestrebte innere Verdichtung? – Haben Sie nach anfänglichen hitzigen nen «Weihnachtswunschzettel» der Bevöl – Nein. Folgendes ist zu beachten: Es gibt politischen Diskussionen einen ge kerung, sondern um nachhaltige Lösungen einen Unterschied zwischen der Mehrwert meinsamen Weg mit den Kantonen mit einem langen Zeithorizont. Zur Parti abschöpfung für Neueinzonungen und der gefunden? zipation gehört aber noch mehr, nämlich jenigen für Um- und Aufzonungen. Das – Ja, im Grossen und Ganzen schon. Der der Einbezug der Wirtschaft. Hier steht RPG schreibt die Abschöpfung bei Um- und Kanton Aargau zum Beispiel ist im Sied für mich ein konstruktiver Dialog zwischen Aufzonungen nicht vor, aber lässt sie als lungsbereich unproblematisch; selbst als den Bauverwaltern der Gemeinden und Option zu. Nicht alle Kantone wenden die Wachstumskanton hat er in seinem Richt den Grundeigentümern im Vordergrund. se an, und wenn, dann oft mit tieferem Ab plan alle Gebiete eingezeichnet, wo in den – Kommen wir zum RPG 1, dessen gabesatz. Die Mehrwertabschöpfung war nächsten Jahren Rückzonungen stattzu Hauptziel eine Siedlungsentwicklung bislang kein Grund dafür, ein Bauprojekt zu finden haben. Dagegen steht der Kanton nach innen ist. Wie fällt ihre stoppen. Die Mehrwertabgabe verschwin Uri vor ganz anderen Herausforderungen. Zwischenbilanz aus? det nicht irgendwo im Staatshaushalt, son Im Richtplanhorizont, der zwischen 15 – 26 Kantone müssen ihre Richtpläne revi dern muss – gemäss RPG – zweckgebun und 25 Jahren dauert, weist er eine rück dieren – eine grosse Arbeit. Bisher hat der den eingesetzt werden, in erster Linie für läufige Bevölkerungsentwicklung auf. Bundesrat die Richtpläne von acht Kanto allfällige Entschädigungen von Auszonun Auch hier müssen bestimmte Gemeinden nen genehmigt, zuletzt jenen des Kantons gen oder auch für Freiraumentwicklungen. rückzonen. Und im Kanton Bern sind die immobilia September 2017 | 7
FOKUS RAUMPLANUNG Gute Raumplanung fin det eine Balance zwischen Robustheit, Verlässlichkeit und Flexibilität.» Bauzonenreserven nicht am richtigen Ort. – Wir müssen die Ausbauten der Infra Welche Vision haben Sie in Bezug Deshalb werden wir beim Kanton Uri in strukturen aufeinander abstimmen, wo auf dieses Szenario? vier Jahren und beim Kanton Bern in zwei bei diese mit den Grundüberlegungen – Das Referenzszenario des Bundesamts Jahren prüfen, ob die Parameter im Richt des Richtplans übereinstimmen müs für Statistik geht von 10,2 Millionen Men plan noch stimmen. sen. Die verkehrliche Weiterentwick schen aus – aber erst im Jahr 2040. Mein – Der Bundesrat hat die politische lung hat in erster Linie dort stattzufin Zukunftsbild ist die Schweiz als effizientes Diskussion über die 2. Revisionsetappe den, wo schon viele Menschen wohnen, «S-Bahn-Land», das wir mit einem «Lift- mit dem Schwerpunkt Bauen ausser Beispiel Limmattalbahn. Die Erschlies Land» kombinieren, wo intelligent in die halb der Bauzonen angestossen. sung bis in den letzten Winkel hat tat Höhe gebaut worden ist. Insbesondere Worum geht es? sächlich ihre Grenzen – auch aus finan plädiere ich dafür, dass wir nicht über – Das Bauen ausserhalb von Bauzonen ziellen Gründen. all alles bauen. Meine Vision deckt sich ist organisch gewachsen. Bei dieser Re – Bereits heute sind am Horizont mit dem Bild vom Anfang unseres Gesprä vision geht es in erster Linie um eine selbstfahrende Fahrzeuge erkennbar. ches: Auch in Zukunft wünsche ich unse Optimierung, um eine Verbesserung der Welchen Einfluss wird diese Entwick ren Kindern und Kindeskindern, dass sie Verständlichkeit. Hinzu kommt, dass die lung auf die zukünftige Raumplanung draussen auf attraktiven Freiflächen spie Raumplanung auf den Strukturwandel in haben? len können. der Landwirtschaft reagieren muss. Im – Selbstfahrende Fahrzeuge als Teil der Weiteren stellt sich uns die Frage, wie Digitalisierung können Chancen bieten, *IVO CATHOMEN Dr. oec. HSG, ist leitender Redaktor wir die regionalen Besonderheiten im etwa bei der Sicherheit. Doch zentral der Zeitschrift Immobilia. Gesetz besser berücksichtigen können, wird sein, wie wir diese Fahrzeuge nut ohne den Trennungsgrundsatz Bauge zen. «Sharen» wir sie? Oder fahren sie biet–Nichtbaugebiet zu verletzen. leer herum und suchen sich ihren Park – Eine Studie des ARE zum Thema Mo platz ausserhalb der Innenstadt? Grund DIETMAR KNOPF bilität besagt, dass die Verkehrsleis sätzlich wird beides möglich sein. Also Der diplomierte Architekt ist Redaktor der tung bis 2040 im Personenverkehr um wird der Belegungsgrad für die künftigen Zeitschrift Immobilia. 25% und im Güterverkehr 37% zuneh Planungen entscheidend sein. men wird. Wie lässt sich diese Ent – Kommen wir zur letzten Frage. wicklung mit den Zielen der Raumpla In den Medien ist immer wieder von nung vereinbaren? der «10-Millionen-Schweiz» die Rede. 8 | immobilia September 2017
SVIT FM Schweiz lädt ein zu «Good Morning Facility Management!» Donnerstag, 19. Oktober 2017 UniversitätsSpital Zürich – Grosser Hörsaal PATH, Schmelzbergstrasse 12, Zürich onen Informati Weitere eldung: und Anm : ungm h u n d Awnmw eld w .k a m er-fm.c e n h Informa tio n fm@svit.c e it e re e -m a il : kammer- W fm.ch ammer- it.ch www.k e r- fm@sv ka m m e-mail: Mit Unterstützung von:
IMMOBILIENPOLITIK RAUMPLANUNGSGESETZ 3 Kein dringender Handlungsbedarf Der SVIT Schweiz hält es für verfrüht, jetzt eine zweite Etappe der Revision des Raum planungsgesetzes in Angriff zu nehmen. Die erste Etappe befindet sich in der Umsetzung und wird auf kommunaler Ebene noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. IVO CATHOMEN* sion und deren Inhalt. Allenfalls muss bei bringt, dass er die angestrebte Nutzung ZWEITE ETAPPE IN DER VERNEHMLASSUNG. der ersten Etappe nachgebessert werden. gemäss den betreffenden kantonalen ge Raumplanung bleibt zuoberst auf der poli setzlichen Anforderungen kompensiert. tischen Agenda. Die Kantone sind derzeit PRÜFENSWERT, ABER ZU WENIG AUSGEREIFT. Der Planungs- und Kompensationsan mitten in der Umsetzung des revidierten Im Fokus der vom Bundesrat vorgeschla satz ist nach Ansicht des SVIT Schweiz Raumplanungsgesetzes (RPG), das vom genen Revision steht das Bauen ausser nicht ausgereift. Der Verband hinterfragt Schweizer Stimmvolk 2013 verabschie halb der Bauzonen. Nebst der besseren grundsätzlich dessen Praktikabilität. Ei det wurde. Erst ein Drittel der Kantone Verständlichkeit durch den Zusammen ne Kompensation darf nicht dazu führen, hat den Richtplan unter Dach und Fach. zug der Bestimmungen in einem eige dass wegen der Kosten und Auflagen der Für die andern läuft die Frist bis 2019. nen Kapitel führt die Regierung neue Kompensation das gesamte Bauvorha Die Hauptarbeit steht aber erst noch be Instrumente ein, so namentlich die Be ben verhindert wird. Vielfach wird es dem vor. Die Gemeinden müssen die revidier seitigungsauflage sowie den Planungs- Bauwilligen gar nicht möglich sein, eine ten Richtpläne und Baugesetze in ihrer und Kompensationsansatz. Kompensation zu erbringen. Vielmehr kommunalen Bauordnung umsetzen. Erst Baubewilligungen für neue Bauten müsste eine gesamthafte kantonale Kom dann herrscht für Grundeigentümer und und Anlagen sollen ausserhalb der Bauzo pensation vorgesehen werden. Bauwillige wieder Rechtssicherheit. nen nur noch mit einer Beseitigungsauf Der SVIT Schweiz befürwortet grund Nun hat der Bundesrat die zweite lage erteilt werden. Das bedeutet, dass Be sätzlich eine klare Trennung zwischen Etappe der Revision des Raumplanungs willigungen nicht mehr «für die Ewigkeit» Baugebiet und Nichtbaugebiet, wie dies gesetzes vorgezeichnet und Parteien, erteilt werden, sondern dass die betref mit der Vorlage angestrebt wird. Der Ver Kantonen und Interessenverbänden zur fenden Bauten bei Wegfall der ursprüngli band tritt jedoch dafür ein, dass Bauen Vernehmlassung unterbreitet. Er will das chen Zweckbestimmung entfernt werden ausserhalb der Bauzone in sorgfältig ab Geschäft dem Parlament, zusammen mit müssen. Ausgenommen wären Wohnbau gewogenen Fällen möglich – das heisst fi der Botschaft zur Volksinitiative «Zer ten, für die eine Beseitigungsauflage auf nanzierbar und mit vertretbarem planeri siedelung stoppen – für eine nachhalti grund der hohen Investitionskosten un schen Aufwand realisierbar – sein muss. ge Siedlungsentwicklung (Zersiedelungs verhältnismässig wäre. Allerdings macht Dies ist mit der nun vorliegenden Vorla initiative)» vor Beginn der Wintersession der Bundesrat klar, dass sichergestellt ge in Frage gestellt. Im Weiteren soll eine unterbreiten und drückt aufs Gas. werden muss, dass diese Bauten lang massvolle Nutzungsänderung bestehen Der SVIT Schweiz hält das Vorgehen fristig der landwirtschaftlichen Nutzung der Bauten erlaubt bleiben. Der Verband jedoch für überstürzt. Es besteht keine erhalten bleiben. wehrt sich grundsätzlich gegen alle Mass zeitliche Dringlichkeit für eine erneute Mit dem Planungs- und Kompensa nahmen, die das Bauen weiter verteuern, Revision des RPG. Ein direkter Zusam tionsansatz wird das Ziel verfolgt, den verschleppen und Investitionen verun menhang mit der Zersiedelungsinitia Kantonen beim Bauen ausserhalb der möglichen. tive besteht nicht. Der Verband fordert Bauzonen mehr Spielraum zu geben, da Ebenfalls auf die Ablehnung des Ver in seiner Vernehmlassung, den Revisi mit sie spezifischen Bedürfnissen bes bandes stösst die Ausweitung der Pla onsprozess zu sistieren und eine Analy ser Rechnung tragen können. Dies ist je nungspflicht – beispielsweise in den Un se der Zielerreichung der ersten Revisi doch kein Freipass. Die Kantone können tergrund –, die lediglich dazu führt, dass onsetappe einzuleiten. Der Verband geht beispielsweise in den Bereichen Land die Planungskosten für die öffentliche davon aus, dass das Potenzial der Sied schaftsentwicklung, Tourismusförderung Hand und Private weiter steigen. lungsentwicklung nach innen – sprich: oder Landwirtschaft eigenständige Spe Verdichtung – von den Kommunen nicht zialregelungen festlegen. Damit diese Die Vernehmlassung des SVIT Schweiz finden Sie unter www.svit.ch. ausgeschöpft und der Bodenmarkt darum Mehrnutzung aber nicht zu einer Aufwei angeheizt wird. Die Ergebnisse einer Be chung des Trennungsgrundsatzes führt, *IVO CATHOMEN Dr. oec. HSG, ist leitender Redaktor standesaufnahme sind in eine allfällige, wird verlangt, dass sie kompensiert wird. der Zeitschrift Immobilia. aber keinesfalls zwingende zweite Etappe Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass der miteinzubeziehen und haben Einfluss auf Bauwillige, der von der Spezialregelung den Entscheid über eine neuerliche Revi Gebrauch machen will, den Nachweis er ANZEIGE HERSBERGER EXPERTS R E A L E S TAT E VA LU AT I O N Was ist Ihre Immobilie wert? Kontakt Regional verwurzelt – Überregional tätig Dr. David Hersberger | Schützenweg 34 | 4123 Allschwil für Wohn-, Geschäfts- und Industrieliegenschaften Telefon +41 (0)61 48315 51 | www.hersberger.com 14068_dh_hersberger_exp_inserat_0919.indd 1 19.09.14 09:52 10 | immobilia September 2017
Ecknauer+Schoch ASW IMMOBILIENPOLITIK KURZMELDUNGEN SCHWEIZ er eine Lockerung der Be dingungen für die Anwend REVISION DER barkeit von Artikel 926 ZGB LIEGENSCHAFTS verlangt, um besser gegen KOSTENVERORDNUNG Hausbesetzer vorgehen zu Der Bundesrat hat Mitte können. Feller verlangt na Augustdie Vernehmlassung mentlich längere Fristen. Die zur Totalrevision der Liegen Minderheit erachtet es nicht schaftskostenverordnung er als zielführend im ZGB star öffnet. Mit der Verordnung re Fristen einzuführen und wird die Umsetzung des sieht die Lösungsansätze im Energiegesetzes und der da kantonalen Polizeirecht. rin festgehaltenen neuen Re geln bzgl. Abzugsfähigkeit der Rückbaukosten für den STEIGENDE LEER Ersatzneubau und die Über WOHNUNGSZAHL tragungsmöglichkeit auf zwei In den bis Ende August pu nachfolgende Steuerperio- blizierten Zahlen zur Er den konkretisiert. Die Ver hebung der leerstehenden nehmlassung läuft bis Mitte Wohnungen und Einfami November. lienhäuser zeichnet sich schweizweit ein weiterer An ABSCHAFFUNG DES stieg der Leerwohnungsziffer ab. Auch in den «Hotspots» Software-Gesamtlösung für EIGENMIETWERTS Nach der Wirtschaftskommis entspannt sich die Situation. So waren am Stichtag 1. Juni das Immobilienmanagement sion des Ständerats (WAK- 2017 etwa im Kanton Zürich S) hat Mitte August auch jene 6600 Wohnungen leer. Das des Nationalrats beschlossen, sind rund 450 mehr als im • Verwaltung von Mietliegenschaften bei der Wohneigentumsbe Vorjahr, was einer Leerwoh und Stockwerkeigentümergemein steuerung einen Systemwech nungsziffer von 0,90 (Vor sel anzustreben und die WAK- jahr: 0,84) entspricht. In Ba schaften S eine entsprechende Vorlage sel-Stadt stieg die Ziffer auf • Prozessorientierte Programm ausarbeiten zu lassen. Sie un 0,5 (0,4)%. assistenten terstützt die Kommissionsin • Individuell gestaltbare Masken itiative der WAK-S. Für die • Elektronische Ablage sämtlicher Kommissionsmehrheit ist es FREIBURG Dokumente zum jetzigen Zeitpunkt jedoch • Mobile Wohnungsübergabe inkl. noch zu früh, sich für einen FREIBURGER BAUGE reinen Systemwechsel – keine SETZ GENÜGT NICHT Abnahmeprotokoll auf iPad Eigenmietwertbesteuerung, Die im Kanton Freiburg ge keine Abzugsmöglichkeiten – troffene Regelung, um die tat www.abacus.ch auszusprechen. Infolgedessen sächliche Überbauung von gibt die Kommission der par Bauland herbeizuführen, ge lamentarischen Initiative von nügt den Anforderungen des Leutenegger Oberholzer kei revidierten Raumplanungs ne Folge. Diese hatte den rei rechts des Bundes nicht. Das nen Systemwechsel gefordert. Bundesgericht heisst die Be schwerde von vier Privatper sonen und einer Gemeinde BESSERE teilweise gut. Der Freibur HANDHABE GEGEN ger Gesetzgeber wird eine Event: HAUSBESETZER Lösung treffen müssen, Special o m AbaIm mber 2017 us.ch 17. Nove ng www.abac Die Rechtskommission des welchedie bundesrechtli u Ständerats hat die Motion chen Vorgaben erfüllt (Urteil Anmeld von FDP-Nationalrat Olivier 1C_222/2016 vom Feller angenommen, mit der 5. Juni 2017). immobilia September 2017 | 11
IMMOBILIENWIRTSCHAFT AREALENTWICKLUNG Standort als Erfolgsfaktor Standorte sollen langfristig erfolgreich sein. Garantieren kann das zwar niemand, aber eine fundierte Standortanalyse hilft, Businesspläne realistischer zu gestalten und Leerstände zu vermeiden. Dank einer Standortanalyse zu einer nachhaltigen Sanierungsmassnahme: das Hallenbad Rialto in Basel (Bild: Sportamt des Kantons Basel-Stadt). CHRISTIAN SCHMID* rund 200 Wohnungen an diesem Standort vollständigen die Analyse. Wird auch die LANGFRISTIGE PERSPEKTIVE MIT STANDORT- nicht hätten gebaut werden sollen. Einbettung eines Bauvorhabens ins Quar- ANALYSE. Bau- oder Sanierungsentschei- Informationen zu Lage, Erreichbar- tier, die Wirkung auf die Wohn- und Ar- de werden oft zügig gefällt. Gemäss SIA- keit und Mietpreise geben zwar erste Hin- beitsqualität im betreffenden Dorf- oder Phasenmodell werden in der ersten Phase weise auf das Potenzial des Standortes, Stadtteil untersucht und werden die Inter- Bedürfnisse abgeklärt, Ziele definiert und greifen aber oft zu kurz. Eine vollständi- essen der Quartiersbevölkerung einbezo- gleich auch noch die Lösungsstrategie ge Standortanalyse stellt die aktuelle und gen, können zusätzliche Synergien identi- festgelegt. Das Gebäude soll wieder für die künftige Nutzung ins Zentrum und fiziert und durch geschickte gemeinsame Jahrzehnte funktionstüchtig sein. Dass an berücksichtigt die gesamte Nachfrage – Nutzung Kosten geteilt, beziehungsweise einem bestimmten Standort auch langfris- zum Beispiel nach Wohnraum oder nach eine bessere Auslastung erreicht werden. tig gewohnt, Produkte hergestellt oder Sport und Erholung – und das gesamte, Beispielsweise ist es sinnvoll, bei einem Dienstleistungen angeboten werden kön- bereits bestehende Angebot. Durch Ein- Schulhausneubau die Verpflegungs- und nen, wird dabei implizit angenommen. Ob bezug von Aspekten wie Bevölkerungs- Sportmöglichkeiten so zu dimensionie- ein Gebäude an einem Standort funktio- dichte und Altersstruktur, Ausdehnung ren, dass auch die Bedürfnisse der Bevöl- niert, ist davon abhängig, ob die entspre- und Bedeutung des potenziellen Absatz- kerung und die bestehende entsprechen- chende Nutzung erfolgreich ist. gebietes kann das heutige und künftige de Nachfrage berücksichtigt werden, und Im Beispiel der Siedlung Neugrüen in Nachfragepotenzial geschätzt werden. In- umgekehrt das bestehende Imbiss- oder Mellingen AG scheint das zumindest bis- formationen zur aktuellen und künftigen Turnhallenangebot in die Planung einzu- her nicht der Fall zu sein: In der nach Konkurrenzsituation oder zum Image von beziehen. höchsten Nachhaltigkeitsstandards ge- Organisationen sowie – bei einer Nutzung bauten Siedlung steht drei Jahre nach durch Unternehmen oder der öffentlichen SANIERUNGSOPTIMIERUNG HALLENBAD R IALTO. Bezug ein Drittel der Wohnungen leer, Hand – zu verfügbaren spezifischen Ar- Im Jahr 2015 beschloss der Regierungs- und die Bauherrschaft meint gar, dass die beitskräften und zur Zuliefersituation ver- rat des Kantons Basel-Stadt die Sanie- 12 | immobilia September 2017
17 rung des städtischen Hallenbads Rialto Zunächst wurde die heutige Stand- rund sieben Mal mehr Saunaeintritte ver- im Stadtzentrum von Basel. Nach rund ortattraktivität, Besucherzahlen, Eintritts- zeichnet werden können und der Auslas- 40-jähriger Nutzung seit der letzten voll- preise und Nutzungsauslastungen des tungsgrad etwa verdoppelt werden kann. ständigen Renovation war der Sanie- Hallenbades Rialto untersucht. Basierend Mit dieser Standortanalyse konn- rungsbedarf in den letzten Jahren stark auf einer Analyse des gesamten Bade- und te das Optimierungspotenzial für die Er- angestiegen. Die Sanierung soll in den Wellnessangebotes in der Agglomeration weiterung des Bade- und Gesundheitsan- Jahren 2019 und 2020 realisiert werden, Basel und unter Einbezug des prognosti- gebotes im Hallenbad Rialto aufgezeigt und das Hallenbad Rialto soll ein zeit- zierten Bevölkerungswachstums bis 2030 werden. Der Businessplan wurde kon- gemässes Erscheinungsbild erhalten. Im wurde die künftige Bade- und Wellness- kretisiert und auf eine solide Grundlage Rahmen einer gleichzeitigen Nutzungs- nachfrage für das Hallenbad Rialto ge- gestellt. Die Verantwortlichen der Stadt anpassung soll unter anderem das Ge- schätzt. Baselverfügen damit über die notwen- sundheits- und Wellnessangebot im Sau- Die Resultate zeigen, dass von einer dige Grundlage, um die Vorteile des Pro- nabereich vergrössert und attraktiver höheren künftigen Nachfrage nach Bade- jekts für Stimmbürger und Badegäste fun- gestaltet werden. Ob diese Erweiterung und Wellnessangeboten in der Region diert aufzuzeigen. des Bade- und Gesundheitsangebotes Basel ausgegangen werden kann. Durch tatsächlich einer Nachfrage am Stand- die ideale verkehrstechnische Lage des *DR. CHRISTIAN SCHMID Der Autor ist Wirtschaftsgeograph und ort Rialto in Basel entspricht, wurde im Hallenbades Rialto in Kombination mit Regionalökonom. Er leitet bei der Intep Rahmen der Erarbeitung eines Business- dem geplanten Ausbau und einer attrak- GmbH das Team «Sozioökonomie und planes durch eine Standortanalyse er- tiveren Gestaltung des Saunaangebots nachhaltige Standortentwicklung». mittelt. kann davon ausgegangen werden, dass ANZEIGE Neu mit Studienwoche an der London School of Economics Ihr Weg zum gefragten Entscheidungsträger: Master of Advanced Studies in Real Estate. Informationsabend: Dienstag, 26. September 2017 CUREM – Bildung für die Immobilienwirtschaft Center for Urban & Real Estate Management, Telefon 044 208 99 99 oder www.curem.uzh.ch cur_16003_07 Immobilia_SATZSPIEGEL_MAS_V2_188x132_cmyk.indd 1 16.08.17 09:22 immobilia September 2017 | 13
IMMOBILIENWIRTSCHAFT STANDORTENTWICKLUNG Verdichtung nach innen Durch eine geschickte Zusammenarbeit liessen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einerseits könnte man mit einer Aufstockung von Stockwerkeigentum Bauland generieren, andererseits die zu gering geäufneten Erneuerungsfonds füllen. ANREIZMODELL: AUSSCHÖPFUNG DES VERDICHTUNGSPOTENZIALS IM STOCKWERKEIGENTUM DURCH AUFSTOCKUNG Quelle: Autor Phase 1 Phase 2 Phase 3 Investor Verkauf Einkauf Rendite Potenzial Potenzial Neubau Aufstockung grosszyklische Sanierung STWEG alt STWEG neu 9 Einheiten 9 + 3 Einheiten Erneuerungsfonds Erneuerungsfonds nach Erneuerungsfonds vor Sanierung Verkauf Wertquote nach Sanierung DRILON QELAJ* Gesamtsanierungen drängen sich zuneh- einen des Ausnützungspotenzials einen BODEN IST EIN KNAPPES GUT. Aufgrund des mend auf. einstimmigen Beschluss in der Eigentü- Wohlstandes steigt in der Schweiz, ne- Vielen Stockwerkeigentümergemein- merversammlung. ben der Zunahme der Wohnbevölke- schaften fehlt aufgrund der verpassten Mit dem schnüren des Potenzialpa- rung, auch der Wohnflächenbedarf pro Lebenszyklusplanung das Geld für eine ketes gibt jeder Eigentümer einen ent- Kopf. Gleichzeitig ist der Boden ein grosszyklische Sanierung. Die Erneue- sprechenden Teil der Wertquote ab. knappes Gut. Der haushälterische Um- rungsfonds sind somit für eine Gesamtsa- Der Preis für die Geschossflächenreser- gang mit dem Boden ist in der Schwei- nierung oft massiv zu wenig geäufnet. ven sollte günstiger als der Preis für den zerischen Bundesverfassung verankert Sofern nicht alle Eigentümer diese Liqui- Quadratmeter unbebautes Bauland sein. und wurde durch die Annahme der Revi- ditätslücke auf privater Basis ausgleichen Durch den anschliessenden Verkauf an sion des Raumplanungsgesetzes im Mai können, entsteht eine Blockade aufgrund einen externen Investor können je nach 2013 durch das Volk noch einmal bekräf- der fehlenden Mittel. Die Blockade wird Lage genügend finanzielle Mittel für den tigt. Die logische Konsequenz ist die Be- mit dem Druck der Innenverdichtung ver- zu wenig geäufneten Erneuerungsfonds grenzung der Siedlungen in ihrer Aus- eint. Der entstandene Knoten soll mit ei- generiert werden. Dieser ist nun gefüllt, dehnung nach aussen, und somit die nem Anreizmodell gelöst werden. um die notwendige grosszyklische Sa- zwangsläufige Notwendigkeit der In- nierung finanzieren zu können. nenverdichtung. Ein grosser Teil des In- PHASE 1: UMTAUSCHPOTENZIAL MIT EINLA- Mit der heterogenen Eigentümer- nenverdichtungspotenzials befindet sich GE ERNEUERUNGSFONDS. Über die letzten struktur ist das Erreichen der Einstim- auf bereits bebauten Grundstücken. Vie- Jahrzehnte hin hat sich ein Ausnützungs- migkeit in einer Stockwerkeigentümer- le dieser Liegenschaften sind im Besitz potenzial auf den bebauten Zonen gebil- gemeinschaft äusserst schwierig, mit von Stockwerkeigentümergemeinschaf- det. Dies wird mit der Umsetzung des zureichend grossen finanziellen Anrei- ten. Das Stockwerkeigentum wurde in Raumplanungsgesetzes erhöht. Die ein- zen kann der Homo oeconomicus jedoch der Schweiz 1965 gesetzlich verankert zelnen Stockwerkeigentümer können positiv darauf reagieren. und deren Anteil hat in den letzten Jahren das schlummernde Potenzial nicht mo- stetig zugenommen. Die ersten Liegen- netarisieren. Weil das Grundstück im PHASE 2: AUFSTOCKEN MIT DER SANIERUNG. schaften sind nun rund 50 Jahre alt und Miteigentum ist, braucht es für das Ver- Mit dem Verkauf des Potenzials kann die 14 | immobilia September 2017
12 12 Das DasA Aund undOOfürfür Realisierung der notwendigen grosszyk- lischen Sanierung beginnen. Der Erneu- dass mit der fremdfinanzierten Sanierung die Nebenkosten gesenkt werden können ein einerfolgreiches erfolgreiches erungsfonds ist mit den Einlagen und und die Kosten für den zukünftigen Wer- durch den Verkauf der Reserven genü- gend geäufnet. Somit bleibt die persönli- terhalt der Immobilie mit einer höheren Anzahl Eigentümer geteilt werden kann. Projektmanage- Projektmanage- che finanzielle Situation einzelner Eigen- tümer unangetastet. Dieser Vorteil sollte Andererseits hätte dies einen geringeren Miteigentumsanteil und damit verbunden ment mentististein einguter guter die Chance für eine Einstimmigkeit mas- ein geringeres Stimmrecht zur Folge, wo- siv erhöhen. Die Gemeinschaft übernimmt die all- mit der Einfluss Einzelner gegenüber der Gemeinschaft reduziert wird. Überblick. Überblick. gemeinen Teile: Dach, Fassade ohne Fens- ter, Treppenhaus, Haustechnikanlagen, FAZIT. Das Anreizmodell zeigt auf, dass Steigschächte etc. Die grosszyklische Sa- das Verdichtungspotenzial bei Liegen- Markstein Markstein bietet bietet die die gesamte gesamteDienstleis- Dienstleis- nierung kann nach der technischen Not- schaften im Stockwerkeigentum im Zu- tungspalette tungspalette an, an, vonvon der der Erarbeitung Erarbeitungeiner einer wendigkeit geplant und ausgeführt wer- sammenhang mit einer grosszyklischen Immobilienstrategie Immobilienstrategieüberüber die die Bewertung Bewertung den. Die Wertsteigerung bzw. Werterhalt Sanierung durch eine gleichzeitige Auf- stockung ausgeschöpft wer- bis hin bis hin zur zur Bauherrenvertretung. Bauherrenvertretung. Unser Unser den kann. Natürlich stellt die interdisziplinäres interdisziplinäres Team, Team, bestehend bestehend aus aus Probleme sollten gemeinsam, Heterogenität vieler Gemein- Ingenieuren, Ingenieuren, Bau-Bau- undund Immobilienfach- Immobilienfach- und nicht jedes einzeln, gelöst schaften nach wie vor ei- leuten, leuten, unterstützt unterstützt Sie Sie im gesamten im gesamten Bau-Bau- werden.» ne grosse Herausforderung prozess prozess oderoder phasenweise, phasenweise, wann wann immer immer dar. Viele der Liegenschaf- ten, bei denen nun die gross- unsere unsere Kompetenz Kompetenzgefragt gefragt ist. ist. zyklische Sanierung anfällt, haben ein reguläres Dachge- schoss. Dies ist ideal für ei- www.markstein.ch www.markstein.ch ne Aufstockung. Der Trend der Immobilie ist somit gesichert. Wenn hin zu Gebäuden mit Attikawohnungen sie an einer guten Lage steht, kann durch könnte die Aufstockung resp. Die Eini- den Verkauf des Potenzials mehr Geld als gung innerhalb der Gemeinschaft in Zu- nur für die Sanierung generiert werden. kunft erschweren. Der Attikawohnungs- Dadurch könnte man die privaten Teile besitzer muss angemessen entschädigt (Küche, Nasszellen, Oberflächen) mitfi- werden oder ein Vorkaufsrecht auf die nanzieren. Gleichzeitig beginnt der In- neue oberste Wohnung erhalten. In An- vestor mit der Planung und Realisierung. betracht der grossen Relevanz der Innen- Idealerweise ist er ein General- oder To- verdichtung wäre eine Prüfung der aktu- talunternehmer und er kann neben der ellen Baugesetzgebung notwendig. Mit Entwicklung der Aufstockung auch die kleinen Anreizen könnten Kommunen Gesamtsanierung übernehmen. Die ent- zukünftige Attikageschosse bzw. obers- standenen Kostensynergien sind Vortei- te Geschosse eine sinnvolle Gestaltung le für beide Parteien. fördern, ohne die zukünftige Potenzial- ausschöpfung zu erschweren. PHASE 3: RENDITE. Die neu generierten Um zukünftige Sanierungen selber Wohnungen können entsprechend ver- tragen zu können, müsste man die Ei- mietet oder verkauft werden. Weil der gentümer auf die Lebenszyklusplanung Preis für das Ausnützungspotenzial tiefer sensibilisieren. Oder man lässt es so wei- als auf einer grünen Wiese ist, sollte der terlaufen. Die Stockwerkeigentümer kön- Anteil Bauland pro Wohnung kleiner sein. nen somit jährlich schönere Ferien ge- Dadurch entsteht für den Investor eine hö- niessen, und man leistet in der Zukunft here Rendite. Ein GU/TU kann somit bei mit einer Aufstockung einen Beitrag zur der Sanierung und bei der Aufstockung Innenverdichtung. Gewinn erzeugen. Für die einzelnen Stockwerkeigentü- *DRILON QELAJ Der Autor ist Architekt FH und arbeitet bei mer ist der Wert ihrer Immobilie gestie- Husistein & Partner in der Akquise und Pro- gen. Diese könnten sie ebenfalls mit einer jektleitung. Dieser Artikel entstand im Rah- Gewinnmitnahme veräussern. Ein massi- men des MAS Immobilienmanagement an der Hochschule Luzern. ver Vorteil für die alten Eigentümer ist,
IMMOBILIENWIRTSCHAFT AREALENTWICKLUNG Gemischte Areale managen Die Ansprüche von Grossarealen werden immer komplexer und erfordern eine neue Art von Expertise, die über eine klassische kaufmännische und technische Bewirtschaftung hinausgeht. Dafür gehen Immobilien-Dienstleister neue Wege. Beispiele für ein erfolgreiches Management von Arealen: das Prime-Tower-Areal in Zürich und das NZZ-Areal (Bild Seite 19) in Schlieren (Quelle: Swiss Prime Site). THOMAS HINDERLING* sein: geeignete Grösse von +/- 20 000 m2 Heterogenität und Attraktivität zu ver- VIELFÄLTIGE BEDÜRFNISSE. Das Manage- und grösser, hohe technische und kauf- leihen. ment von Grossarealen mit gemischter männische Komplexität, anspruchsvol- Nutzung, Mixed-Use-Site-Management, le Mieterschaft, wechselnde (Teil)-Nut- DIE DNA EINES AREALS. Ein Areal wird dann umfasst die Entwicklung, Betreuung und zungen, Branding und Naming sowie zur Marke, wenn der Mieter zum Bot- Vermarktung in verschiedenen Lebens- schafter wird. Hier- zyklen. Um den vielfältigen, anspruchs- Ein Areal wird zum Brand, wenn für sind viele Faktoren vollen Aufgaben in den verschiedenen der Mieter zum Botschafter wird.» entscheidend: In erster Phasen einer Liegenschaft gerecht zu Linie sind die Zusam- werden, ist ein Team von Spezialisten mensetzung des Mie- aus verschiedenen Disziplinen die logi- termixes mit einem sche Antwort. Schnellere Reaktionszei- Zusammenspiel von ten und eine exaktere Steuerung wer- Arbeit, Wohnen, Erho- den durch die Präsenz direkt auf dem lung, Freizeit, Wissen, Areal entscheidend verbessert. Um als Bildung, Kultur, Gas- mögliches Mixed-Use-Site-Projekt in Community-Bildung. Ebenso sollte der tronomie und Retail sowie die räumli- Betracht zu kommen, müssen folgen- Mietermix verschiedene Nutzergruppen che Beschaffenheit (Quartiercharakter) de Kriterien mehrheitlich gewährleistet umfassen, um dem Areal die benötigte wichtig. Die Vielfalt ist notwendig, um ei- 16 | immobilia September 2017
ANZEIGE S SWAISD E M Financial tools - Technical tools - Administrative tools ne anziehende Wirkung zu erzielen und STEIGENDE BEDEUTUNG DURCH LAUFEND NEUE so schlussendlich eine starke Commu- BEDÜRFNISSE. Der Wettbewerb wird här- nity zu bilden, die sich gegenseitig im- ter: Leerstände, Überkapazitäten auf mer wieder neu inspiriert. Sondernut- dem Businessimmobilienmarkt, Kon- zungen, Events und Zwischenlösungen unterstützen dies zusätzlich. Erste Erfah- kurrenz durch Neubauten etc. Dazu kommt das Bedürfnis, dass sich Fir- Software men immer öfter über für die die Arbeitsplatzqua- Areale mit gemischter Nutzung lität und die Attrakti- Verwaltung von stehen meist für eine starke Community vität der Umgebung mit einem Zusammenspiel von Arbeit, positiv positionie- Mietliegenschaften Wohnen, Freizeit und Erholung.» ren, um so die besten Fachkräfte anzuzie- und hen. Das bedeutet für Stockwerkeigentum Areale möglichst als pulsierender Mikro- kosmos wahrgenom- men zu werden, was wiederum den Miet- zins und die Auslas- tung der Liegenschaft positiv beeinflusst. rungen im Markt zeigen, dass die Ent- Ebenso wird von Immobilien-Dienstleis- wicklung hin zu einer Areal-DNA zwar tern verstärkt strategische Mitarbeit bei gesteuert und unterstützt werden kann, Areal-Entwicklungen eingefordert. Das aber auch ständiges Optimieren und in- macht durchaus Sinn, denkt man vor tensive Arbeit bedeuten. Eine sorgfäl- allem an Betriebs- oder Nutzungskon- tige Belegung mit Mietern sowie eine zepte. Auf all diese Anforderungen die einfache Namensgebung alleine rei- passenden Antworten und Lösungen zu chen dafür nicht aus. Vielmehr müssen finden, stellt für die traditionelle Immo- die Märkte Residential, Office und Com- bilienbranche eine grosse Herausforde- mercial gemeinsam betrachtet werden. rung dar. Wincasa hat diese Herausfor- derung mit der anfangs Jahr lancierten BEISPIELE VON AREALEN Dienstleistung Mixed-Use-Site-Manage- Projekte in verschiedenen Lebenszyklen. Beispiele für ment angenommen. die verschiedenen Phasen, in denen sich Areale befinden, sind die drei Liegenschaften Prime Tower-Areal, Siemens- Areal und die ehemalige NZZ-Druckerei. Alle befinden sich KUNDENANSPRUCH UND DIE PASSENDE LÖ- www.immob8-5.ch in der Stadt Zürich und werden von Wincasa im Auftrag der SUNG. Je attraktiver das Areal, desto an- Swiss Prime Site Immobilien AG betreut. spruchsvoller der Mieter. Die Erfahrung Prime Tower-Areal. Das Prime Tower-Areal, zu dem auch die Maag-Event-Hallen gehören, ist ein Paradebeispiel für von Wincasa zeigt, dass die Ansprüche Mixed-Use-Site-Management: Eine massive Grösse von cir- meist linear mit dem Quadratmeterpreis ca 75 000 m2 und ein spannender heterogener Mietermix bestehend aus Business, Kultur, Gastro, Services, Retail in der Immobilie ansteigen. Es werden einem boomenden Umfeld im Herzen von Zürich. Der Fo- schnellere Reaktionszeiten, besserer kus liegt vor allem auf der Verbesserung der Dienstleistun- Service, technisch modernste Ausstat- gen, attraktiver Nutzung, verbessertem Angebot und einer Ausarbeitung der künftigen Strategie. tung, Proaktivität, Zusatzleistungen und Morgenstrasse 121 - 3018 Bern Siemens-Areal. Das Siemens-Areal in Albisrieden hält eine attraktive Bespielung des Areals ge- Telefon 058 255 1234 komplett unterschiedliche Aufgaben bereit: Auf der einen fordert. Hinzu kommt, dass es sich bei Seite die Evaluation einer Plattform für die bestehende den Ansprechpartnern auf Mieterseite Route de Châtaigneriaz 1 - 1297 Founex Mieterschaft mit ungefähr 25 Parteien im älteren Gebäu- Téléphone : 058 255 1234 deteil mit angehängter Grosskantine, auf der anderen Sei- meistens um Spezialisten mit grossem te ein grosser Neubau mit rund 20 000 m2, der aktuell am Fachwissen handelt. Entstehen ist, und bei deren Entwicklung und Aufbau eines Partner in der Ostschweiz Community-Angebots Wincasa mitwirkt. Grossareale müssen zwingend auch Bigger IT Services AG NZZ-Areal. Das NZZ-Areal in Schlieren wird Ende 2017 ge- mittels PR- und Marketingmassnahmen CH-8280 Kreuzlingen 3 - Postfach 34 schlossen, bevor eine rund 2-jährige Umbauphase beginnt. ins optimale Licht gerückt werden, um Telefon: +41 (0)71 680 06 70 Als künftiger Anker-Mieter konnte die Zühlke AG gewonnen im Gespräch und in den Köpfen mögli- info@b-its.ch - www.b-its.ch werden. Hier besteht die Aufgabe ebenfalls darin, bereits an der Entwicklung des neuen Areals mitzuwirken und bis zum cher Interessenten zu bleiben. Auch ein Ende 2017 die Eventhalle mit Zwischennutzungen, wie z. B. gutes Verhältnis mit der öffentlichen der Programmierung eines grossen Eventraums zu bespielen. Hand – Polizei, Stadt, Politik – ist unab- immobilia September 2017 | 17
8 Beherrschen Sie die ganze Immobilien-Klaviatur. Karrierebegleitend weiterbilden • MAS Real Estate Management • CAS Center Management • CAS Digital Real Estate Jetzt zum Infoabend oder persönli- chen Beratungsgespräch anmelden. fh-hwz.ch HWZ_REM_188x132_Immobilia_032017.indd 1 15.02.2017 15:02:24 «Die Schulungen von W&W sind sehr professionell und praxisnah.» Mark Schmitz und Tobias Schmitz Mitinhaber Schmitz Immobilien AG – Biel W&W Immo Informatik AG ist die Schweizer Marktführerin für Software im Immobilienbereich. www.wwimmo.ch W&W Immo Informatik AG · Obfelderstrasse 39 · 8910 Affoltern am Albis · Bern · St.Gallen · Telefon +41 44 762 23 23 · info @wwimmo.ch 18 | immobilia September 2017
IMMOBILIENWIRTSCHAFT AREALENTWICKLUNG dingbar. Diese vielfältigen und höchst des jeweiligen Standorts obliegt einer nagement von Arealen generell zu einer anspruchsvollen Anforderungen sind Führungspersönlichkeit mit Ausstrah- deutlich besseren Kommunikation, hö- mit einem traditionellen Bewirtschaf- lung, gutem Netzwerk und der Fähig- herer Betreuungsperformance, gestei- tungsmodell unmöglich abzudecken. In keit, verschiedenen Ansprechpartnern gerter Proaktivität, aktiver Mitarbeit an der Praxis zeigt sich, dass es Spezialisten auf Augenhöhe zu begegnen. Jedes Are- Entwicklungsprojekten, früherem Ein- al muss individuell betrachtet und mit stieg in die Planung sowie verbesserten Ein professionelles eigener Strategie sowie eigenem Busi- Nutzungskonzepten führt. Für Immo- nessplan geführt werden – generelle Lö- bilieneigentümer könnte eine kompe- Management von Arealen sungen und Ansätze, die zentral gesteu- tente und fachmännische Betreuung ist die Antwort auf künftige ert werden, sind nicht zielführend. von Grossarealen die mögliche Antwort Herausforderungen.» auf die Herausforderungen der Zukunft KÜNFTIGE ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN IM sein und den erwünschten Zusatznutzen SCHWEIZER MARKT. Durch die Grössen- bringen. verhältnisse der Schweiz ergeben sich natürliche Einschränkungen bezüglich *THOMAS HINDERLING Der Autor verfügt über einen Executive möglichem Wachstum. Grossareale gibt MBA Marketing FH und ist seit Januar 2017 es nicht unzählige. Es gibt jedoch eini- Leiter Mixed-Use Site Management Zürich mit Erfahrung im kaufmännischen, tech- ge, die aktuell nicht als solche, sondern bei Wincasa. nischen, baulichen und kommunikativen als Einzelbauten betrachtet werden. Das Bereich braucht, um den Herausforde- wird sich künftig ändern. Bereits jetzt rungen gerecht zu werden. Die Leitung zeigt sich, dass ein professionelles Ma- immobilia September 2017 | 19
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