Münchner Business Lounge - Hochschule München
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Münchner Business Lounge Ausgabe 4 - Jan 20 F a k u ltät s m a g a z i n B e t r i e b s w i r t s c h a f t History revisited Geschichte des Campus Pasing 1910 -1946 Leseproben aus der Bestenliste Prämierte Abschlussarbeiten Auf dem Radar Zukunftsmodell für Berechtigungsparken
INHALT SEite 19 Seite 78 Seite 54 Seite 46 Seite 06 06 Im Lichte der Geschichte 51 Kein Parkplatz ohne diese Nummer 84 Online auf Tuchfühlung Historisches zum Campus Pasing Berechtigungsparken mit ACCESS Die virtuelle Karrieremesse MUT2go 18 Digital Procurement und 55 Foodsharing am Arbeitsplatz 86 Der direkte Draht zum Job Human Resource Management Lebensmittelrettung mit FRI:FOO Studie zum Bewerbungsverhalten der Zwei neue Vertiefungsrichtungen im Hochschulstudierenden Masterstudiengang 60 Neuerfindung einer Branche FinTech Projekttag 92 The American perspective 24 Verantwortung für das große Ganze Interview with incoming student Prof. Dr. Habelt neuer Senatsvorsitzender 64 Der Herzschlag des Roboters Devin Robillard Learning Lab Digital Technologies 28 Wir sind die Neuen 94 Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen FakultätseinsteigerInnen im Interview 70 Zeig die Schokoladenseite Der reformierte Weg zum Doppelabschluss E-Portfolio mit MAHARA 36 Früher Verfechter der Praxisnähe Abschiedsinterview mit Prof. Dr. Dandl 76 Großer Auftritt für die Besten Preisverleihung bei der ersten 37 Save the Date Future Leaders‘ Conference Veranstaltungsüberblick 78 Prachtvolles Gefieder für die 40 Praxiswissen trifft Ideenpool Luxusmarke Erfahrungsberichte aus dem Co-Innovation Lab Nachhaltigkeit als Costly Signal 44 Ein Plädoyer für Transparenz 80 Der lange Weg zurück Licht und Schatten beim neuen Diversifizierung erschwert die Investmentsteuergesetz Pfandflaschenlogistik 46 Brillenbotschafter für Indien 82 Liebe auf den zweiten Blick Projektstudie mit Zeiss Vision Care Interview mit der Absolventin Romina Rauch Cover: Alex@AdobeStock Fotos: chayanit@AdobeStock, tomertu@AdobeStock, Maksym Yemelyanov@AdobeStock, Wendel Moretti@pexels 3
Rubrik LIEBE LESERINNEN UND LESER, willkommen zur vierten Ausgabe unserer Münchner Business Lounge, verbunden mit den besten Wünschen für ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2020. Erneut zeigt die vorliegende Ausgabe die Vielfalt der Hochschule München und insbesondere unserer Fakultät für Betriebswirt- schaft. Neben Berichten zu Events, manche frisch an den Start gegangen, manche schon fest etabliert, und neben Beiträgen zu den neuen Gesichtern beginnen wir in dieser Ausgabe mit ei- nem historischen Blick auf unseren Campus, der mittlerweile auf eine gut hundertjährige Geschichte zurückblickt. Dass diese bei weitem nicht unbelastet ist, wird gleich im ersten Teil dieser Reportage deutlich, in dem es um die Anfangszeit bis hin zur Zeit des Nationalsozialismus geht. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung – deutschland-, europa- und weltweit – stellen wir uns bewusst dieser geschichtlichen Aufarbeitung. Ein ebenso großes Anliegen ist es uns natürlich, mit den Beiträ- gen zum aktuellen Fakultätsgeschehen unseren Fokus in die Ge- genwart und die Zukunft zu richten. Denn dort geschieht so ei- niges, wie Sie sehen werden, und zwar in all unseren wichtigen Handlungsfeldern: Lehre, Forschung und Wirtschaftskooperati- onen. Und es wird deutlich, dass wir an unserer Fakultät längst begonnen haben, die Schlagwörter Internationalität und Digi- talisierung in den Alltag zu integrieren und einfach zu leben. Ich wünsche Ihnen nun viel Freude und Spannung beim Lesen – sowie erneut für das noch junge Jahr alles erdenklich Gute. Bleiben Sie uns verbunden. Jederzeit freuen wir uns über Ihr Feedback. Mit den besten Grüßen Markus Wessler Foto: pixabay@pexels Fakultätsmagazin BEtriebswirtschaft 5
Historisches Wenn AUTOR IN DER ARCHITEKT HERMANN DR . C LA UD IA STR EIT ANTON KARL BUCHERT Für den Entwurf der neu zu errichtenden Lehrerbildungsanstalt wurde kein Unbe- kannter gewählt. Hermann Anton Karl Bu- Pasing wird zur Schulstadt chert (31. Juli 1876 - 9. September 1955) war ein renommierter deutscher Architekt, die Wände Die Anfänge liegen mehr als 100 Jahre zurück: 1907 such- Baubeamter und Hochschullehrer. te die Bayerische Staatsregierung einen Standort für eine Buchert wurde als Sohn des königlichen zweite geplante oberbayerische Lehrerbildungsanstalt, Bezirksamtsassessors Karl Buchert und da die in Freising vorhandenen Kapazitäten nicht mehr seiner Frau Elisa Michel in Wegscheid ge- boren. Er studierte Architektur und schlug ausreichten. Pasing, das 1905 nach etlichen Anstrengun- anschließend die Beamtenlaufbahn ein. gen endlich zur Stadt erhoben worden war, bot einiges Als Regierungsbaumeister (Assessor im auf, um die zahlreichen anderen Bewerber auszustechen. öffentlichen Bauwesen) arbeitete er als Neben offensichtlichen Standortvorteilen aufgrund Assistent an der Technischen Hochschule der Nähe zu München punktete man mit viereinhalb München und wurde dann 1908 als Bau- reden Tagwerk kostenlosem Baugrund und einem Zuschuss zur amtsassessor an das staatliche Landbau- baulichen Ausgestaltung von 50.000 Mark in bar. amt München versetzt. 1914 folgte die Diesen Argumenten konnte sich die Regierung schwer Berufung zum ordentlichen Professor für verschließen. Das Gebäude der Lehrerbildungsanstalt landwirtschaftliches Bauwesen an die wurde von dem angesehenen Architekten Hermann Bu- Technische Hochschule München. chert entworfen und bereits 1910 war die erste staatliche 1919 schloss sich Buchert einem Archi- tektenrat an und wurde im Sommer 1919 Einrichtung auf Pasinger Grund und Boden errichtet. Die zum Abteilungsvorstand der Architek- zweite königlich-bayerische Lehrerbildungsanstalt war tur-Abteilung der Technischen Hochschule könnten… ein voller Erfolg und ließ die ältere Freisinger Anstalt in München gewählt. 1925 wurde er zum punkto Schülerzahlen und Renommee schon bald hinter Ehrenmitglied der Akademie der bilden- sich. Erster Direktor wurde Dr. Augustin Stapfer (1860- den Künste ernannt. 1929 erhielt er vom 1915), der unter anderem als Verfasser einer griechischen Freistaat Bayern den Ehrentitel Geheimer Schulgrammatik hervorgetreten war. Baurat. Eine Hochschule war die Lehrerbildungsanstalt aller- Buchert gilt als Vertreter eines historisie- dings nicht: Die hier in sechs Klassenstufen ausgebilde- renden Baustils. Etliche von ihm entwor- ten späteren Volksschullehrer waren zwischen 14 und fene Bauten sind noch heute in Gebrauch, 20 Jahre alt, Zugangsvoraussetzung war das erfolgreiche darunter die frühere Zentralimpfanstalt am Münchner Mariahilfplatz, die heute Bestehen der 7. Volksschulklasse. Trotzdem trugen die als Polizeiinspektion dient, das Felsenbad Absolventen viel dazu bei, Pasings guten Ruf als Auszüge aus der Geschichte Pottenstein (Oberfranken) und das Was- „Schulstadt“ zu begründen. serkraftwerk in Töging am Inn. All diese Da viele der sog. „Präparanden“ von außerhalb kamen Gebäude stehen unter Denkmalschutz. und auf eine Wohngelegenheit angewiesen waren, wurde 1916 ein Internat im Dachgeschoss eingerichtet, das auf der Lehrerbildungsanstalt Pasing sehr beengtem Raum etwa 40 Zöglinge beherbergte. >>> Teil I: 1910 bis 1946 Die Idee zu und viele Informationen in diesem Artikel beruhen auf der eher zufälligen Entde- ckung einer Broschüre, die im Jahr 2005 unter der verantwortlichen Leitung von Prof. Dr. Klaus Weber von einer Projektgruppe des Fachbereichs Sozialwesen recherchiert und erstellt wurde. Bibliographische Details zur Broschüre, die leider vergriffen ist, finden Sie im Literaturverzeichnis. Königlich Bayerische Lehrbildungsanstalt im Jahre 1911 Fakultätsmagazin BEtriebswirtschaft 7
Historisches JOSEF VOGTMANN Josef Vogtmann wurde 1891 in Unterfranken geboren und Lehrerbildung in der Weimarer Republik legte 1919, nach vier Jahren Kriegsteilnahme, seine Prüfung als Volksschullehrer als Jahrgangsbester ab. Nach seinem Studium erhielt er eine Anstellung an der Lehrerbildungsan- Die erste Zäsur in der Geschichte der stalt Pasing. Er war überzeugter Sozialdemokrat und machte Lehrerbildungsanstalt traf vor allem aus seiner politischen Einstellung auch an der LBA kein Ge- die Schülerschaft: Fast zwei Drittel der heimnis. Denunziert von seinem Kollegen Karl Heilmaier, der Umbenennung in Hans-Schemm-Hochschule für Lehrerbildung Präparanden fielen im ersten Weltkrieg. im Rahmen eines Disziplinarverfahrens angab, in den Adern Danach füllten sich die Reihen allerdings Vogtmann fließe „jüdisches Blut“ und er sei nicht in der Lage, Als Reichserziehungsminister sorgte Bernhard Rust ab 1934 sehr zügig wieder, denn das Interesse an Physikraum (ca. um 1950) „Pädagogische Hochschule“ Disziplin zu halten, wurde er aus dem Staatsdienst entlas- dafür, dass die Lehrerbildung außerhalb Preußens erstmals weiterführenden Qualifikationen wuchs (vormals Lehrerbildungsanstalt). sen. Im August 1939 wurde er zum Militär einberufen und am reichseinheitlich in Hochschulen für Lehrerbildung stattzu- vor dem Hintergrund der zunehmend Bildquelle: Fachbereich Sozialwesen der Hochschule München, 1. Juni 1944 aus der Wehrmacht entlassen. Eine Rehabilitie- finden hatte. Die meisten Lehrerbildungsanstalten wurden schwierigen wirtschaftlichen Lage in den Dipl.-Soz.päd.Dipl.-Soz.päd. Norbert Schindler. rung nach Kriegsende erfolgte nicht, worüber sich Vogtmann in sog. Aufbauschulen umgewandelt, gleichzeitig richtete 1920er Jahren enorm. Die aus der Krise sehr verbittert äußerte. Sein Todesjahr konnte nicht ermittelt man 1935 in Bayreuth, Würzburg und Pasing drei auf der werden. resultierende Verschlechterung der Be- allgemeinen Hochschulreife aufbauende Hochschulen für schäftigungslage führte 1930 schließlich Lehrerbildung ein. Die Dozenten waren zur Order, Neuaufnahmen so weit wie ir- Die Nationalsozialisten übernehmen in der Regel promovierte Lehrer, die ADOLF LICHTINGER (1881 – 1945) gend möglich einzuschränken. Insbeson- das Ruder mit Professorentitel berufen wurden. dere die inzwischen hohe Zahl weiblicher Der Standort Pasing wurde im Zuge der Adolf Lichtinger machte schon als sehr Zulassungsbewerbungen wurde sehr 1933 nahmen alle bildungspolitischen Neuaufstellung nach dem 1935 tödlich junger Mann mit unkonventionellen Lehr- kritisch gesehen. Diskussionen mit der Machtübernahme verunglückten Bayerischen Kultusmi- methoden und klarem politischen Engage- Gleichzeitig setzte eine Debatte über durch die Nazis ein jähes Ende. Zu den nister in „Hans-Schemm-Hochschule für ment auf sich aufmerksam. Seit 1909 war er als Lehrer an verschiedenen Präparan- die Zukunft der Lehrerbildung ein, eiligst erlassenen Gesetzen gehörte auch Lehrerbildung“ umbenannt. Gründer denschulen tätig gewesen, 1916 wurde fortschrittliche Stimmen forderten eine das „Gesetz zur Wiederherstellung des und Leiter der neuen Hochschule war – er nach Pasing strafversetzt. 1919 vertrat akademische Qualifikation auch für Berufsbeamtentums“, das bereits am allerdings nur für ein Jahr – Dr. Edmund er während der Räterepublik die Intellek- Volksschullehrer. Auf der anderen Seite 7. April desselben Jahres in Kraft trat. Abb, der zuvor seit 1919 die Lehrerbil- tuellen im Arbeiterrat und musste in den standen diejenigen, in deren Augen ein Juden und politische Gegner wurden dungsanstalt in Würzburg geleitet hatte. Jahren 1919/1920 ein weiteres Diszip- Volksschullehrer nicht mehr als eine vom Beamtenstand ausgeschlossen, was Ihm folgte ab 1936 Richard Suchenwirth linarverfahren über sich ergehen lassen. „rein praktische Vorbildung wie ein Mau- auch Teile des Lehrpersonals der Lehrer- als Direktor. Schon früh hatte sich Lichtinger deutlich rergeselle“ benötigte. Außerdem stellten bildungsanstalt mit voller Wucht traf. >>> gegen die Nationalsozialisten gestellt. die Lehrerbildungsanstalten eine Alter- Studienrat und SPD-Stadtrat Adolf Lich- Als prominentes SPD-Mitglied und Stadt- native für die Schüler dar, deren Eltern tinger wurde 1933 aus dem Staatsdienst rat in Pasing wurde er 1933 für 12 Tage sich die Finanzierung eines Hochschul- entlassen. Josef Vogtmann, ebenfalls in „Schutzhaft“ genommen, aus der Leh- rerschaft ausgeschlossen und aus dem studiums nicht leisten konnten. So kam überzeugter Sozialdemokrat, wurde 1934 Speisesaal Königlich Bayerische Lehrbildungsanstalt. Staatsdienst entlassen. Adolf Lichtinger letztlich kein Reformbeschluss zustande seines Amtes enthoben. starb kurz nach Kriegsende. In unmittel- und es blieb bei einer neuen Lehrord- Auch die Aufnahmebedingungen für die HANS SCHEMM (1891 – 1935) barer Nähe des Hochschulgebäudes ist nung für die Lehrerbildungsanstalten, die Ausbildung dienten nun vor allem der heute eine Straße nach ihm benannt. 1931 in Kraft trat. Rassenideologie und der Gleichschaltung Hans Schemm, Namensgeber der Hans-Schemm-Hochschule für Lehrerbildung, wurde 1891 in des Denkens: Bayreuth als Sohn eines Schusters geboren. Von 1905 bis 1910 besuchte Hans Schemm die „Bei der Aufnahme werden in erster Linie Präparandenschule, das Lehrerseminar an der Lehrerbildungsanstalt Bayreuth. Ab 1910 un- Bewerber und Bewerberinnen berück- terrichtete er als Lehrer zunächst in verschiedenen fränkischen Orten und trat schon früh mit sichtigt, die der nationalsozialistischen faschistischen Aktivitäten in Erscheinung. Unter anderem gehörte er dem „Freikorps Bayreuth“ Schlafsaal Lehrbildungsanstalt Bewegung angehören. Der Nachwuchs an, das – allerdings nach seinem Ausscheiden – an der gewaltsamen Niederschlagung der des deutschen Lehrerstandes soll sich vor Münchener Räterepublik beteiligt war. allem aus Studenten ergänzen, die sich Schemms nationalsozialistische Karriere begann 1923 mit dem Eintritt in die NSDAP. 1924 wur- schon während ihrer Schulzeit bei der HJ de er Beisitzer im Völkischen Bund Bayreuth, gründete 1925 die NSDAP-Ortsgruppe Bayreuth bewährt haben. Den Aufnahmegesuchen und im gleichen Jahr den Gau Oberfranken der NSDAP. Seine politischen Positionen waren klar antidemokratisch und antisemitisch. Von ihm stammt das Zitat, dass „an jedem Laternenpfahl ist beizufügen: ein Jude baumeln“ solle. 1928 wurde Hans Schemm Mitglied des Bayerischen Landtags und • ein amtlicher Ausweis über die deutsche daneben Leiter des Bezirks Franken der „Nationalsozialistischen Gesellschaft für deutsche Kul- Reichsangehörigkeit tur“. 1929 gründete er den Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB), dem er als Reichswalter • Angaben über die arische Abstammung vorstand. 1932 schied er aus dem Landtag aus. Bereits 1930 war Schemm Mitglied des Reichs- Hans Schemm, Reichsleiter des NS-Lehrer- (durch eigene Geburtsurkunde und bundes, Gauleiter der Bayerischen Ostmark tags geworden und blieb es bis zu seinem Tod. Schemm war „kulturpolitisch“ sehr umtriebig, er Heiratsurkunde der Eltern zu belegen) und bayerischer Kultusminister bei einer gründete mehrere nationalsozialistische Zeitungen und den Nationalsozialistischen Kulturverlag • einen Nachweis über den abgeleisteten Ansprache auf einer kulturpolitischen Bayreuth. Kundgebung des NS-Lehrerbundes im Arbeitsdienst, bzw. den studentischen Sportpalast. Am 16. März 1933 ernannte Reichsstatthalter Franz Ritter von Epp Hans Schemm zum kom- Ausgleichsdienst missarischen Kultusminister Bayerns (Kabinett von Epp). Hitler berief ihn dann am 13. April Quelle: Scherl / Süddeutsche Zeitung Photo. • gegebenenfalls Nachweise über den 1933 zum „Leiter der kulturellen und erzieherischen Angelegenheiten Bayerns“. Auch unter der Dienst und die Bewährung in den einzel- Regierung von Ludwig Siebert (Kabinett Siebert) blieb Schemm bis zu seinem Unfalltod durch einen Flugzeugabsturz bayerischer Kultusminister. Hans Schemm hatte sich in NS-Kreisen au- nen Gliederungen der Partei.“ ßerordentlicher Beliebtheit erfreut. Nach seinem Tod setzte ein Verklärungsprozess ein, zu dem auch die Benennung zahlreicher Bildungseinrichtungen nach ihm gehörte. Fakultätsmagazin BEtriebswirtschaft 9
Historisches DR. JOSEF DOLCH (1899 – 1971) Dr. Josef Dolch war von Beginn an bis zu deren Auflösung an der Schulalltag in der NS-Zeit Hans-Schemm-Hochschule für Lehrerbildung tätig. In seiner Funktion Die Arbeitsgemeinschaft National- als Hauptschriftleiter der Zeitschrift für Nationalsozialistisches Bil- sozialistischer Studentinnen Am 8. März 1936 gab Reichserziehungsminister Rust dungswesen veröffentlichte er neben diversen eigenen Artikeln, mit „Richtlinien für die Tätigkeit und das Studium an den HfL“ überwiegend bildungsgeschichtlichem Inhalt, gemeinsam mit Hans Schon vor der Umwandlung in eine heraus, mit denen die Erziehung im Nationalsozialismus Schemm und Dr. Friedrich Neumann einen „Aufruf zur Pflege des nor- Hochschule für Lehrerbildung war den durch eine entsprechende Ausrichtung und Reglementie- disch-germanischen Schrifttums in der deutschen Schule“. Ab 1942 Nationalsozialisten die übliche konfes- rung der Lehrerbildung auf eine einheitliche Grundlage lehrte er als Privatdozent. Seine Nähe zum Nationalsozialismus wur- sionelle Bindung der Lehrerbildungsan- gestellt werden sollten. Zur wissenschaftlichen und unter- de im Nachkriegsdeutschland nie öffentlich thematisiert und er hatte stalten ein Dorn im Auge gewesen. Trotz richtspraktischen Ausbildung gehörten nun Erziehungs- ab 1952 eine außerplanmäßige Professur an der Universität München aller Bemühungen, dies zu unterbinden, inne. 1956 erhielt Josef Dolch einen Ruf als Ordinarius für Pädagogik wissenschaft, Charakter- und Jugendkunde, Vererbungs- hatte die katholische Kirche in der Hoch- an die Universität Saarbrücken, wo er Direktor des Pädagogischen Ins- und Rassenlehre, Volkskunde, sowie die Allgemeine und schule für Lehrerbildung immer noch tituts war. Josef Dolch war außerdem Vorstandsmitglied der Deutschen Besondere Unterrichtslehre. Auf die sog. Deutschkunde, Gesellschaft für Erziehungswissenschaft und Leiter der Pädagogischen starken Einfluss. Diesen versuchte unter eine ursprünglich vom Deutschen Germanistenverband Sektion der Görres-Gesellschaft. anderem die Arbeitsgemeinschaft Nati- getragene Reformbewegung, die teilweise im Nationalso- onalsozialistischer Studentinnen (ANSt)1 Turnhalle Lehrerbildungsanstalt Pasing zialismus aufging, wurde besonders viel Gewicht gelegt. einzudämmen. So beklagte die Gau- In den Ferien waren Landschul- und Fabrikpraktika Referentin der ANSt, Ruth Bergholtz: abzuleisten. Die Studierenden nahmen regelmäßig an Fahnenappel- len, Kameradschaftsabenden, Übungen zur Körperertüch- „ Besonders die actia catholica hat hier ein fruchtbares Betäti- tigung und an Gedenkfeiern teil. Viele waren Mitglieder gungsfeld. So wohnen in Pasing lichen Studierenden. in den nationalsozialistischen Jugendorganisationen: ein großer Teil der Mädels im Außerdem gelang es der Arbeitsgemein- Die Schulnachrichten der Hans-Schemm-Hochschule des Institut der englischen Fräulein schaft Nationalsozialistischer Studentin- Jahres 1936 geben 222 Jungen in der Hitlerjugend und 185 (katholisch), schon deswegen, nen, sich durch den persönlichen Einsatz Mädchen im BDM an. Außerdem gab es zahlreiche au- da in Pasing ein großer Zim- der Gau-Referentin bei Direktor Dr. ßerschulische Aktivitäten, die darauf ausgerichtet waren, mermangel herrscht und die Suchenwirth eigene Räumlichkeiten zu die nationalsozialistische Gesinnung der angehenden Studentinnen im katholischen sichern. Er gestattete bis auf Widerruf die Lehrerinnen und Lehrer zu festigen. Heim viel billiger wohnen Nutzung einer leerstehenden Wohnung können. So wäre in Pasing die im 3. Stock, die mit einem Zuschuss von erste Voraussetzung für eine der Gauleitung der NSDAP in Höhe von nationalsozialistische Erzie- 1.000 Mark mit Malerarbeiten, Gardinen hungsarbeit die Schaffung und Tischdecken wohnlicher gemacht RICHARD SUCHENWIRTH (1896-1965) eines nationalsozialistischen wurde. Tische und Stühle für die Treffen Richard Suchenwirth (eigentlich Richard Suchanek) war ein promovierter Philologe und Gymnasialprofessor aus Studentinnenheims. “ stellte das Studentenwerk zur Verfügung. >>> Österreich. Seine nationalsozialistische Karriere begann Auch andere Belege lassen darauf schlie- bereits während der Anfänge der „Bewegung“ und war ßen, dass sich die Organisation sehr um von Beginn an bildungspolitisch geprägt. Als Mitbegrün- die weiblichen Studierenden der Hoch- Blick von der Hans-Schemm-Hochschule auf den damaligen der der österreichischen NSDAP agitierte er besonders schule für Lehrerbildung bemühte. 1940 Adolf-Hitler-Platz (heute Avenariusplatz). in der österreichischen Lehrerschaft für die Partei und existierten im Gau München-Oberbayern hatte zeitweise das Amt des Fraktionsführers der Natio- ganze 41 ANSt-Gruppen. Einem Bericht MICHAEL KESSELRING (1899–1963) nalsozialisten im Stadtschulrat für Wien inne. 1932 zog der Abteilung Frauen- und Mädelsarbeit er als Abgeordneter der NSDAP in den Wiener Gemein- des Rassenpolitischen Amtes bei der Michael Kesselring war zunächst Volksschullehrer, dann Studienrat am Gymnasium und derat und den Wiener Landtag ein. von 1932–1942 Professor für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Jugendkunde an Gauleitung München-Oberbayern vom Nach seiner Verhaftung im Dezember 1933 gelang ihm der Hochschule für Lehrerbildung München-Pasing. Dort bot er regelmäßig „rassenpsy- Mai 1940 zufolge wurde mit der ANSt im Juni 1934 die Flucht nach Deutschland. Goebbels chologische“ Lehrveranstaltungen an. 1933 trat er der NSDAP und dem Nationalsozialis- berief ihn zunächst als Geschäftsführer in die Reichs- eine Vereinbarung über die verpflichten- tischen Lehrerbund (NSLB) bei. Im NSLB war er als Gutachter für Erziehungswissenschaft schrifttumskammer und später in den Reichskultur- de rassenpolitische Schulung jüngerer und Psychologie tätig und veröffentlichte in der Zeitschrift für Nationalsozialistisches senat. Richard Suchenwirth war bereits Träger des Semester getroffen. Diese Schulungen Bildungswesen einen zweiteiligen Aufsatz mit dem Titel „Die Psychologie im Dienste völ- Goldenen Parteiabzeichens, als er 1936 zum Rektor fanden auch an der Hans-Schemm-Hoch- kischer Erziehung“. 1942 wurde er Direktor der Lehrerinnenbildungsanstalt in Kaiserslau- der Hans-Schemm-Hochschule bestellt wurde. Diese schule statt und erfassten alle 400 weib- tern, diese Position bekleidete er bis zum Kriegsende 1945. Von 1949 bis 1955 war er als Funktion übte er bis zur Auflösung der Hochschulen für Oberstudiendirektor in Kaiserslautern tätig und leitete dort das Bezirksseminar für das Lehrerbildung 1942 aus. Zudem erhielt er eine außeror- Höhere Lehramt. Er verstarb 1963. dentliche Professur an der Universität München, die er bis 1945 innehatte. Nach dreijähriger Kriegsgefangenschaft kehrte Richard Suchenwirth ins bürgerliche Leben zurück. Er lehrte an Lehrerzimmer um ca. 1950. einer Privatschule in Düsseldorf und war freier Mitarbei- Bildquelle: Fachbereich Sozialwesen der Hochschule München, Dipl.-Soz.päd. Norbert Schindler. ter der Historical Division des US War Departments zur 1 Die Arbeitsgemeinschaft Nationalsozialistischer Studentinnen war 1930 auf Veranlassung des Reichsstuden- tenbundführers Baldur von Schirach als reine Frauenorganisation ins Leben gerufen worden. De facto bedeutete Erforschung der Geschichte des Luftkriegs. Er starb nach diese Separierung der Geschlechter in verschiedenen studentischen Organisationen den Ausschluss der Frauen langer Krankheit am 15.6.1965. aus dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund und verfolgte das Ziel, den weiblichen Einfluss auf die Hochschulpolitik so gering wie möglich zu halten. Dieses Vorgehen spiegelt die generell restriktive, manch- mal auch ambivalente Haltung der Nationalsozialisten zum Frauenstudium. Fakultätsmagazin BEtriebswirtschaft 11
Historisches Pädagoge, der auch an der Pädagogischen Hochschule Pasing lehrte, erinnert sich so an die Endphase seiner Studienzeit 1944/45: „ In dieser Zeit war es ziemlich unruhig. Es waren viele Bombenangriffe und wir mussten mehr, wie es hieß, im Einsatz sein als dass wir lernen konnten. Wir haben dann in dieser Phase irr- „Zwischen Schule und sinnigerweise auch noch eine vormilitärische Feld entstand bald eine Ausbildung bekommen. […] So mussten wir zum Beispiel regelmäßig in die Schießstätte gehen innige Verbindung. Die Gründung einer und dort das Schießen lernen. “ Dennoch wurde der Unterrichtsbetrieb für die fast 600 Luftaufnahme des Gebäudes um ca. 1946 Quelle: Fachbereich Sozialwesen der Hochschule München, Dipl. Soz. Ped. Norbert Schindler Kriegsklasse, die Herr Studierenden bis zuletzt aufrechterhalten: Direktor Dr. Stapfer „ Unser Unterricht lief eigentlich erstaunlich un- berührt weiter, einfach so, als ob nichts wäre. […] vornahm, ermöglichte Die Lehrer wurden zunehmend stumm, wobei es Liebesgaben in gro- immer noch einige an den Führer glaubten und meinten, es gäbe irgendwo noch eine Wunder- ßer Zahl für Lehrer und waffe. Wir hatten keine Unterstützung von den Erziehern und Lehrern, sondern die ersten Schüler an die Front riskierten einfach davonzulaufen und waren zu schicken. Besonders rege beteiligten sich plötzlich nicht mehr da. “ Das Gebäude überstand die Kriegszeit unversehrt. Literatur: Bäuml, Maria Magdalena, Kulturpolitik gegen die Krise der Demokratie: das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus 1926-1933, München 2018 dabei die Schülerinnen Bauer, Richard, Pasing: Stadt vor der Stadt. Die der Seminarschule, aus Entwicklung von 1800 bis 1938, München 1984. Kriegsende Bergmann, Rudolf Maria, Bausüden: Architektur und deren kleinen geschick- Denkmalpflege in Bayern. Texte aus zwei Jahrzehnten, neobooks 2018 ten Händen in lobens- Nach dem Einmarsch der US-Amerikaner in Pasing wurden im Hochschulgebäude 1.500 polnische ZwangsarbeiterIn- Huerkamp, Claudia, Bildungsbürgerinnen: Frauen im werten Wetteifer alle Kommentierte Wandtafel mit den Namen der im nen untergebracht. Die Lehrer beschwerten sich, dass die Studium und in akademischen Berufen, 1900-1945, ersten Weltkrieg gefallenen Lehrer und Schüler der ausgemergelten Verschleppten dort „rücksichtslos hau- Göttingen 1996 möglichen nützlichen Lehrbildungsanstalt. sen, plündern, mutwillig zerstören, alles was brennbar ist, Möllmann, Bernhard, Bilder vom alten Pasing, Bd. 2. Pasinger Album mit Dokumenten aus der Zeit zwischen Gebrauchsgegenstände einheizen, Akten vernichten.“ Bis zum Frühjahr 1946 war die Hochschule von den Vereinten Nationen beschlagnahmt, 1892 und 1945, München 2004 hervorgingen, mit de- die sich um die Versorgung von Zwangsarbeitern und Möllmann, Bernhard, Pasing. Vom Dorf zur Stadt zum „Displaced Persons“ kümmerte. Der Lehrbetrieb wurde mit Stadtteil, München 2016 nen sie unsere Lieben dem Sommersemester 1946 mit 344 Studierenden wieder Ortmeyer, Benjamin, Rassismus und Judenfeindschaft in im Felde erfreuen.“ Alles für den Krieg - Rückbau der Lehrerbildung aufgenommen. der NSLB-Zeitschrift »Deutsches / Nationalsozialisti- sches Bildungswesen« 1933 – 1943, Frankfurt 2016 Schon 1939 erfolgte eine Kehrtwende in der Lehrerbildung. Statt Rebenich, Stefan, C.H. Beck 1763 – 2013: Der Jahresbericht der Königlich Bayerischen des Abiturs führte nun ein vierjähriger Aufbaulehrgang „Volks- kulturwissenschaftliche Verlag und seine Geschichte, Lehrerbildungsanstalt 1914/1915“ schulabsolventen“ an die Hochschulen für Lehrerbildung. 1940 Ausblick auf die Nachkriegszeit München 2013 wurde die Studienzeit von vier auf drei Semester verkürzt und Schaehle, Franz, Pasing in Geschichte und Gegenwart, 1941 wurde praktisch die komplette Reform der Lehrerbildung Im Juni 1958 erließ der Bayerische Landtag nach zum Teil Pasing 1921. wieder zurückgenommen. Die Hochschulen für Lehrerbildung heftigen schulpolitischen Kämpfen das „Gesetz über die Umlauf, Petra, Die Studentinnen an der Universität wurden mit den Aufbaulehrgängen zu fünfklassigen Lehrerbil- Ausbildung für das Lehramt an Volksschulen“. Dieses Gesetz München 1926 bis 1945. Auslese, Beschränkung, dungsanstalten zusammengelegt, womit die Lehrerbildung de sah vor, dass die bestehenden Institute in selbständige Indienstnahme, Reaktionen, Oldenbourg 2016 facto wieder auf dem Niveau von 1912 angekommen war. Einrichtungen der Landesuniversitäten (hier LMU München) Weber, Klaus, Sagebiel, Juliane Beate, Die Geschichte Auch in anderer Hinsicht forderte der Krieg seinen Tribut. umgewandelt und fortan als „Pädagogische Hochschulen“ des Hauses: von der Lehrerbildungsanstalt zur Fachhoch- Bereits 1942 wurden nach einem Luftangriff Obdachlose in der (PH) bezeichnet werden sollten. 1972 wurde die Pädagogische schule München, München 2005 Pasinger Lehrerbildungsanstalt untergebracht. Später diente das Hochschule München-Pasing vollends in die Ludwig-Maxi- https://www.wikiwand.com/de/Hermann_Buchert Gebäude als Ausweichkrankenhaus und ab Januar 1943 wurden milians-Universität München eingegliedert. Ausführliches http://www.rothenburg-unterm-hakenkreuz.de/ dem Luftgaukommando Räume für die Luftwarnwache über- hierzu folgt im zweiten Teil dieses Artikels, der in der nächs- hans-schemm-lehrer-gauleiter-von-oberfranken-gruen- eignet. Kurt Singer (1885 – 2009), ein angesehener deutscher ten mbl Ausgabe erscheinen wird. der-des-ns-lehrerbundes-bayerischer-kultusminister/ Fakultätsmagazin BEtriebswirtschaft 13
Campus Master Betriebswirt- INDUSTRIE 4.0 IN EINKAUF & LOGISTIK Die Weiterentwicklung des Masters Betriebs- AUTOR schaft „Digital PR OF. D R . FLOR I AN C. KL E E M AN N wirtschaft (M. Sc.) hat auch Raum geschaffen für neue Studienangebote. Mit der Fachrich- Mit durchschnittlich über 60% Fremdbezugsanteil in Unterneh- men wird die Funktion des Einkaufs immer wichtiger: bedeutsa- tung „Digital Procurement & Supply Manage- me Entwicklungsvorhaben und Wertschöpfungsanteile werden ment“ erweitert die Fakultät das Curriculum Procurement & Supply in Kooperation mit Lieferanten – oder vollständig durch diese gezielt um den immer wichtiger werdenden – erbracht. Durch die digitale Revolution wird diese Rolle noch Funktionsbereich „Einkauf & Logistik“. Mit weiter entwickelt: die Beschaffungsfunktion wird die zentrale der thematischen Ausrichtung auf die Digi- externe Schnittstelle zur Identifikation und Sicherung von In- talisierung wird ein im deutschsprachigen Foto: Buffaloboy@AdobeStock novationen in Prozessen und Produkten. Umso wichtiger ist es, Management“ hierfür qualifizierte MitarbeiterInnen auszubilden. Diese Lücke Raum einzigartiges Studienangebot geschaf- wird die Studienrichtung „Digital Procurement & Supply Ma- fen, das dem innovativen, praxisorientierten nagement“ des Masters Betriebswirtschaft ab dem Wintersemes- Anspruch der Hochschule München mehr als ter 2020/21 adressieren. Das Studienprogramm baut dabei auf gerecht wird. nachfolgend vorgestellte Schlüsselerfolgsfaktoren auf: >>> Fakultätsmagazin BEtriebswirtschaft 17
Campus Innovative Lehrinhalte Strategisch-methodische Fundierung Digitalisierung und Industrie 4.0 haben – nicht nur – den Ein- Auch wenn die Wissensvermittlung an Hochschulen per se pra- kauf massiv verändert. Zwar sind die funktionalen Kernaufgaben xisorientiert ist, so folgt die Studienrichtung dem Ziel, Studie- konstant, doch bilden sich neue Schwerpunkte, die die Studien- renden ein strategisches Verständnis des Einkaufs zu vermitteln richtung gezielt adressiert, indem einerseits die Lehrinhalte al- und sie mit dem entsprechenden Methodenfundus auszurüsten. ler Module bewusst um diese Neuerungen ergänzt werden, zu- Dazu werden etablierte Konzepte behandelt, die eine situations- sätzlich jedoch spezifische Module angeboten werden, wie z. B. unabhängige Problemlösung ermöglichen – im Verhandlungs- umfeld z. B. mit der Harvard-Methode, im Bereich Supply Chain • Strategische Digitale Beschaffung (z. B. Einkauf 4.0) mit etablierten Prozessrahmen, z. B. dem SCOR-Modell, für die • Supply Chain Analytics (z. B. Big Data) Entwicklung von Strategien klar strukturierte Abläufe und In- • Einkauf als Service (z. B. Vernetzung & Kooperation) strumente, z. B. PEST- oder SWOT-Analysen, oder im Bereich • Technologiemanagement (z. B. Innovationen) Beschaffung mit etablierten Reifegradmodellen wie für den • Cost Engineering (z. B. IT-gestützte Wertanalyse) „Einkauf 4.0“. So wird erreicht, dass einerseits ein umfassendes fachliches Fun- Das Studium schafft somit methodische Grundlagen, die Ab- dament im Themengebiet „Einkauf“ geschaffen und gleichzeitig solventInnen im späteren Verlauf der Karriere befähigen, das schon jetzt um die Entwicklungen der digitalen Revolution er- erworbene Wissen unabhängig von Branchen, Lieferanten oder gänzt wird. Damit wird ein zukunftsfähiges, von Unternehmen Beschaffungsobjekten einzusetzen – und ggf. sogar über den Ein- stark nachgefragtes Profil geschaffen. kauf hinaus. Integrierte Fachperspektiven Intensiver Praxisaustausch Auch wenn die Einkaufsfunktion ein klares Aufgabenprofil zur Neben der methodischen Fundierung des Masters bildet die in- Versorgung des Unternehmens mit allen extern bezogenen Ma- tensive Verzahnung mit der Praxis eine weitere zentrale Säule. terialien und Dienstleistungen hat: die enge funktionsübergrei- Interaktive Modul-Vorlesungen, ein praxiserfahrenes DozentIn- fende Abstimmung ist unerlässlich. Daher integriert das Modul- nen-Team, eigenständige oder Team-Projektarbeiten in Zusam- angebot gezielt mit dem Einkauf überlappende angrenzende menarbeit mit Unternehmen, wie zum Beispiel die Entwicklung Human Resource Fachbereiche: einer Warengruppen- oder Digitalisierungsstrategie – diese und weitere Ansätze stellen von Anfang an sicher, dass die Studie- • Marketing & Vertrieb renden das „theoretische“ Wissen in enger Verzahnung mit der • Logistik & Supply Chain Management Praxis vermittelt bekommen und direkt anwenden können. • Operations Management & Produktion Gastvorträge und Netzwerkveranstaltungen erweitern nicht nur Management – Neue • Technik die fachliche Perspektive, sondern ermöglichen persönliche Kon- • Informationstechnologie takte für die spätere berufliche Entwicklung. • Finanzen & Controlling • Strategisches Management Interessiert? Die Fachrichtung „Digital Procurement & Supply • Interkulturelles & internationales Management Management“ richtet sich an Bachelor-AbsolventInnen mit wirt- schaftswissenschaftlicher Ausrichtung, die auf Basis einer ver- Vertiefungsrichtung Dadurch entsteht ein modern ausgerichtetes, übergreifendes tieften fachlichen und wissenschaftlich fundierten Master-Aus- Verständnis eines dynamischen, crossfunktional integrierten bildung die Grundlage für eine erfolgreiche Karriere in Einkauf, Beschaffungsmanagements. Logistik, entsprechenden Projektmanagement-Funktionen oder Consulting legen wollen. A UTOR ENA NGA BEN Prof. Dr. Florian Kleemann Professor für Supply Chain Management | Koordinator der Studienrichtung im Master BWL Foto: tomertu@AdobeStock E-mail: florian.kleemann@hm.edu Internetseite Masterstudiengang: www.bwl.hm.edu/s/m/dpsm/Master.de.html Ab dem Wintersemester 2020/21 wird die Fakultät für Betriebswirtschaft in ihrem erfolgreichen Masterprogramm eine weitere Vertiefungsrichtung „Human Resource Management“ anbieten. Fakultätsmagazin BEtriebswirtschaft 19
Campus S t u d i e n g a n g s i n h a lt e Finance in HR Intercultual Scientfic Management: Recruiting & Talent Strategic Digitalization & 1 Communication Methods in Performance, Employer Management & Labour Law Business & Negotiation HRM Compensation Branding Coaching Management & Benefits HR Research International Leadership & Digital HRM & Innovation & Strategic HR Projects: HR HRM & Management 2 Change Agile Knowledge Management Controlling & Expatriate Management Cooperation Management Data Analytics Employment International Digital Labour Consulting HR HR 3 Economics Project & Master‘s thesis and oral defense Current topics Management Management Profilmerkmale des Studiengangs Modulübersicht AUT ORE N P ROF. DR. J UT TA SC H WEITZER , PR OF. D R . R OBERT H OLZA PFEL A UTOR E N AN G ABE N Die ProfessorInnen des Schwerpunkts gen, wie projektorientierte Lehrveranstal- Wissen im Bereich HRM in einem gene- freuen sich, eine neue Studienrichtung Erfolgreiche Personalarbeit Erfolgreiche Personalarbeit ist tungen, als auch allgemein wirtschafts- ralistischen, forschungs- und projektori- Prof. Dr. Jutta Schweitzer Professorin für Personalmanagement im konsekutiven Masterstudiengang mit ist strategisch. digital. wissenschaftliche Fächer (wie Strategic entierten Studiengang vertiefen wollen. Koordinatorin der Studienrichtung dem Abschluss „Master of Science“ vorzu- Business Development, Finance, Econo- Damit wird auch den vielen Münchener E-Mail: jutta.schweitzer@hm.edu stellen. mics, Leadership, Intercultural Manage- Unternehmen, die ihre HR Mitarbeiter- Link zur Masterseite: www.bwl.hm.edu/s/m/m_sc__human_resource_ Jede Geschäftsstrategie erfordert eine ad- Die Zukunft ist digital, deshalb werden ment) und natürlich essentielle Kernfä- Innen weiter qualifizieren wollen, eine management/Master.de.html äquate Personalstrategie und dabei die Be- auch Personalprozesse künftig mehr und cher modernen Personalmanagements Chance zur Professionalisierung eröffnet. Profilmerkmale – strategisch, rücksichtigung von vielen Einflussfaktoren mehr digital umgesetzt werden. Das gilt (Recruiting, Development, Performance Prof. Dr. Robert Holzapfel international, digital rund um die Verfügbarkeit, Entwickelbar- für das Online-Recruiting, die Einsatzpla- Management, etc.) enthalten. Bzgl. der Fä- Professor für Human Resource Management Studiendekan der Fakultät für Betriebswirtschaft keit und Einsetzbarkeit von qualifizierten nung, die Leistungsbewertung, die Bonifi- cherbreite ist der Master „Human Resour- Berufsperspektiven E-Mail: robert.holzapfel@hm.edu Mitarbeitern. Ein tiefes Verständnis für die kation von besonderen Leistungsträgern ce Management“ generalistisch angelegt Erfolgreiches Human Resource Manage- nationalen und internationalen Arbeits- und selbstverständlich für die gesamten und deckt inhaltlich das weite Spektrum ment ist strategisch, international und märkte (Labour Economics), ein profundes administrativen HR-Prozesse in einem der nationalen und internationalen Per- Typische Berufsfelder sind digital. Spezialisten im Personalbereich Verständnis von strategischer Geschäfts- zunehmend agilen Unternehmensum- sonalarbeit ab. • Generalistisches Personalmanagement brauchen dieses zukunftsfähige Kompe- entwicklung (Strategische Unternehmens- feld. Ein grundsätzliches Verständnis für Der vollständig modular aufgebaute Mas- (z. B. Strategic Business Partner) tenzprofil, das der neuen Master-Archi- führung), aber auch die Fähigkeit, dies mit die diversen IT-Systeme im Bereich HRM, terstudiengang kann ausschließlich im • Spezialistenrolle im Personalma- tektur zu Grunde liegt. belastbaren Planzahlen zu unterlegen (Fi- für Datenbanken, für Programmierung, Vollzeitstudium in drei Semestern absol- nagement (z. B. für Compensation & nance) sind relevante Kompetenzen, die für Datensicherheit und Kooperations- viert werden. Benefits) im Studiengang vermittelt werden. modelle mit IT-Providern wird im Modul Im zweiten Studiensemester werden die • Personalleitung „Digital HRM“ vermittelt. Darüberhinaus Module überwiegend in englischer Spra- • Leitung von Change Projekten werden digitale Instrumente der Per- che durchgeführt und für internationale • Führungsrollen allgemein Erfolgreiche Personalarbeit sonalarbeit auch in den verschiedenen Studenten der Partnerhochschulen der sowie ist international. Kernfächern vermittelt. Fakultät geöffnet werden. • Dienstleistungen im Be- reich Consulting, Training und Coaching. Neben dem Management von internatio- Aufbau Zielgruppen nalem Personaleinsatz (Expatriate Em- ployment) wird internationales Arbeits- Foto: tomertu@AdobeStock recht (International Labour Law) zuneh- Die Studienrichtung „Human Resource Die Studienrichtung „Human Resource mend wichtiger, ebenso wie die Fähigkeit, Management“ folgt im Aufbau dem allge- Management“ wendet sich an Bache- das Personalmanagement im interkultu- meinen Modell des Masterstudiengangs lor-AbsolventInnen (mit oder ohne beruf- rellen Kontext zu positionieren (Intercul- der Fakultät und wird demnach sowohl liche Erfahrung) mit einem wirtschafts- tural Communication & Negotiation). forschungsorientierte Lehrveranstaltun- wissenschaftlichen Abschluss, die ihr Fakultätsmagazin BEtriebswirtschaft 21
Campus Arbeit am Gesamtbild der Hochschule Prof. Dr. Wolfgang Habelt zum Senats- vorsitzenden gewählt Im Oktober 2019 hat sich der Senat der Hochschule München neu konstituiert. Im Zuge dessen wurden Prof. Dr. Wolfgang D. Habelt als Senatsvorsitzender und Konstantin Pittruff aus dem Kreis der Vertreter der Studierenden (Fakultät 09) als stellvertretender Vorsitzender gewählt. Wolfgang Habelt nutzt diese Gelegenheit, um die Arbeit des Senats etwas näher zu beleuchten. AUT OR P ROF. DR. WOL F GANG D. HAB ELT In den über 200 deutschen Hochschulen für angewandte Wis- senschaften (HAW) studieren über eine Million junge Menschen in Bachelor- und Masterstudiengängen. Seminaristischer Unter- richt und projektbasierte Seminare sowie angewandte Forschung und die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sind prägende Elemente der HAW. Die Förderung der beruflichen Qualifizie- rung – auch über eine professionelle Weiterbildung – sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sind weitere markante Elemente der Architektur der Hochschulen. Foto: Olivier Le Moal@AdobeStock Themen aus dem hochschulpolitischen Kontext An der Entwicklung der Hochschulen arbeiten institutionell Po- litik, Ministerien, Hochschulrat, Senat, Hochschulleitung >>> Fakultätsmagazin BEtriebswirtschaft 23
Campus und die Fakultäten. Bereits das Thementableau seitens der Poli- tik ist in diesen Zeiten umfangreich: Diskussionen für 2020 im Der Senat nimmt zu Berufungsvorschlägen der Berufungsaus- Ausschuss für Wissenschaft und Kunst des Bayerischen Landtags schüsse Stellung und beschließt hierzu, womit er die Fakultä- fokussieren beispielsweise Ideen zu einem Vorstudium/Studium ten unterstützt, herausragende Professorinnen und Professo- Generale, zu einem Globalbudget, zu einer Matrixstruktur mit ren zu gewinnen. Er entscheidet ferner über die Bestellung von Schools und Departments, zum Ausbau der Gründerförderung, HonorarprofessorInnen und EhrensenatorInnen, bestimmt zum Aufbau eines forschungsunterstützenden Personal-Pools, Forschungsschwerpunkte der Hochschule und beschließt über zur Gestaltung von Promotionsoptionen, zur Digitalisierung der die Einrichtung von Sonderforschungsbereichen und Graduier- Hochschulverwaltung, zur Förderung des akademischen Mittel- tenkollegs. Der Senat wendet sich zudem der Gleichstellung an baus, zur Gewährleistung von Dauerstellen oder zur Positionie- Hochschulen zu, sodass auch hierzu zeitgemäße Konzepte gedei- rung internationaler Austausch- und Forschungsprogramme hen: „Neue Wege – Gleiche Chancen“. zwischen Hochschulen. Verzahnung mit dem Hochschulrat Zukunftsgestaltung an der Hochschule München Der Senat berät und unterstützt des Weiteren das Präsidium Die Hochschule München leistet mit ihren fast 19.000 Studie- und die vierzehn Fakultäten in den vorgenannten Bereichen, in- renden und 500 Professorinnen und Professoren einen zentralen dem er Ideen abstützt, die die Werte der Hochschule München Beitrag. Gefragt ist die Kompetenz, die Zukunft aktiv, vielleicht in Richtung Internationalisierung, Unternehmertum, Nachhal- sogar proaktiv zu gestalten, sodass die Hochschule München als tigkeit über praktikable Strategien und Strukturen fördern. Die herausragende Marke wahrgenommen wird. Gerade jetzt, da die Mitglieder des Senats gehören automatisch dem Hochschulrat Hochschule mit dem Jahr 2020 in eine neue Dekade eintritt, in an, der sich ebenfalls im Oktober 2019 für vier Jahre neu konsti- der „Digital and Green Solutions“ Leitplanken des Denkens und tuiert hat. Als Vorsitzender des Hochschulrats wurde Dr. Carlos Handelns sein werden, sind einzigartige Konzepte zur Zukunfts- J. Härtel neu gewählt. Der Hochschulrat hat ein Aufsichtsrats- gestaltung im Miteinander umzusetzen. Verschiedene Partner mandat inne: Er wählt die Mitglieder der Hochschulleitung und an einer Hochschule müssen hierzu zusammengeführt werden, beschließt über die Grundordnung, die Hochschulentwicklungs- denn die Aufgaben der Hochschule, insbesondere in Forschung planung sowie wesentliche Änderungen bei Satzungen bzw. Stu- und Lehre, werden primär von den Fakultäten wahrgenommen, dien- und Prüfungsordnungen. die strukturellen, finanziellen und personellen Bedingungen aber grundsätzlich von der Hochschulleitung geprägt (HRK 2018: Eckpunkte zur Rolle und zu den Herausforderungen des Hoch- Interessenausgleich und Konzeptentwicklung schulsystems). Daher sind eine enge Verzahnung der dezentra- len und zentralen Diskussions- und Entscheidungsprozesse und vor allem der hinter diesen Prozessen jeweils stehenden Ent- Die Tätigkeit des Senats ist damit geprägt von intensiver Kom- scheidungsträger elementar. munikation mit den beteiligten „Stakeholdern“ und umfassen- der Information durch die „Stakeholder“, seitens der Hochschul- leitung, der Fakultäten, der wissenschaftlichen Mitarbeiter, der Senat arbeitet am Gesamtbild der Hochschule Studierendenvertreter sowie der Hochschulverwaltung, um einerseits einen Interessenausgleich zu erreichen und anderer- seits – bei Bedarf – weiterführende Optionen, Vorgehensweisen, Foto: pogonici@AdobeStock In diesem Zusammenhang muss der Senat der HM, der sich im Konzepte für die Zukunftsgestaltung der Hochschule aufzuzei- Oktober 2019 neu konstituiert hat, die kollektiven Interessen mit gen bzw. miteinander zu entwickeln. Ob diese wirken (sollen), den berechtigten Individualinteressen einer Hochschule in ein hängt von vielen ab, denn nicht alle auf den Weg gebrachten Vor- ausgewogenes Verhältnis bringen, immer mit dem übergeordne- schläge erfahren Mehrheiten und mancher Ratschlag wird im ten Ziel, die Zukunft für Lehrende und Studierende einer Hoch- Alltag mehr als ein „Schlag als ein hilfreicher Rat“ empfunden. schule besser auszugestalten und die ihm nach Art. 25 Abs. 3 BayHSchG übertragenen Aufgaben wahrzunehmen. Mit der Wahl sind die Senatsmitglieder nicht Vertreter ihrer Fakultät, sondern übernehmen in ihren Mitgliedergruppen Verantwortung für das zukünftige Gesamtbild der Hochschule. A UTOR ENA NGA B EN Der Senat beschließt unter anderem Rechtsvorschriften, wie Prof. Dr. Wolfgang D. Habelt vor allem Studien- und Prüfungsordnungen oder die Einrich- Professor für Unternehmensorganisation und Innovationsmanagement tung, Änderung und Aufhebung von Studiengängen, aber auch Seit 2019 Vorsitzender des Senats der Hochschule München von Zertifikaten. Satzungen müssen nicht nur rechtskonform 2007 bis 2019 Studiengangskoordinator Master of Science „Applied Business Innovation“ sein, sondern auch die Zukunftskompetenz und die Werte der Seit 2004 Professor an der Fakultät für Betriebswirtschaft an der Hochschule München Hochschule München sollen hierbei zum Ausdruck kommen. E-mail: habelt@hm.edu Fakultätsmagazin BEtriebswirtschaft 25
Solutions Foto: panuwat@AdobeStock
Campus Rubrik VOLLER Verena Kaiser … ist als Professorin für Enterprise and Innovation an unsere Fakultät berufen worden. Ihre ELAN AN NEUE Schwerpunkte sind unter anderem Entrepreneurship, Innovation Management, Interna- tional Management und Marketing. Sie hat Betriebswirtschaftslehre an der Universität AUFGABEN - Augsburg und an der University of California at Berkeley Extensions studiert und an der European Business School in Oestrich-Winkel promoviert. Vor ihrem Ruf an die Hoch- schule München an war sie als Führungskraft in den Bereichen Innovation Management, NEWCOMER IM Human Resource Management und Marketing in drei unterschiedlichen Operating Entities der Allianz SE tätig. Verena, was macht dir an deinem Job am meisten Spaß? GESPRÄCH. Das Arbeiten mit jungen, motivierten Leuten. Ich freue mich jeden Tag über die neuen Anregungen und Impulse, die ich von den Studierenden bekomme. Lehren ist keine Einbahnstraße, sondern ein Geben und Nehmen. Was hat dich am meisten überrascht? Wie aktiv meine Studierenden im Kurs „Grundlagen BWL“ im ersten Semester sind. Nach GESICHTER fünf Wochen ist der Saal immer noch komplett voll und bei jeder Frage, die ich stelle, kommen ca. zehn gute Antworten. Ich glaube, ich selber war damals nicht so engagiert. Was fordert Dich am meisten? Ich würde gerne noch viel mehr Veranstaltungen besuchen, die von der Hochschule angeboten werden wie Neuberufenen-Stammtisch, Kurse, Infotage etc. Da ich aber einen zweijährigen Sohn habe, kann ich spätnachmittags / abends oft nicht dabei sein. Das wird sich aber natürlich ändern, wenn der Kleine älter wird – was bestimmt viel schneller geht als mir lieb ist. Was machst du morgens im Büro als erstes? Raus aus den Stiefeln und rein in meine anderen Schuhe – ich habe eine kleine Auswahl NEUE in meinem Schrank. Welche Projekte stehen bei dir demnächst an? Aktuell bereite ich meine Antrittsvorlesung im Kollegenkreis vor. Im Bereich der Lehre freue ich mich auf unseren Exkursionstag mit dem Kurs „Corporate Leadership and Innovation“ by Hyve, einer Innovationsagentur im Herzen von München. Und ich bin schon riesig gespannt auf die Abschlusspräsentationen meines Entrepreneurship-Kurses zum Thema „Plastic in Oceans“. Die Studierenden erarbeiten zusammen mit Kollegen der Design-Fakultät Geschäftsideen rund um das Thema Vermeidung, Reduktion oder Beseitigung von Plastikverpackungsmüll. Welchen Beruf haben sich deine Eltern für dich vorgestellt? Gute Frage, keine Ahnung. Ich glaube, meine Eltern haben sich einfach gewünscht, dass ich einen Beruf finde, der mir Spaß macht. Sie sind aber mächtig stolz und freuen sich sehr, dass ich jetzt Professorin geworden bin. Welche Talente schlummern noch in Dir, die Du gerne öfter einsetzen würdest? Ich glaube, ich kann gut Zusammenhänge verknüpfen, die auf den ersten Blick nicht zusammengehören. Für was bist du in deinem Leben dankbar? IM PROFIL Für meine wunderbare Familie, die immer für mich da war. Wenn es gut lief, aber auch wenn es mal ruppig war. Wenn du dir etwas wünschen könntest, was wäre es? Ich wünsche mir, dass wir noch die Kurve kriegen in Bezug auf Klimawandel und Umweltverschmutzung. Das macht mir aktuell am meisten Sorge. Foto: Kaiser Fakultätsmagazin BEtriebswirtschaft 29
Campus Foto: Jürgen Freimuth Jürgen Freimuth … ist als Senior Referent Medienproduktion Digitale Lehre im Rahmen des Projekts ZUG – Qualitätspakt Lehre an die Fakultät für Betriebswirtschaft gekommen und Amadeus Dorchholz widmet sich schwerpunktmäßig der Entwicklung von Lehr-Lernmaterialien und der konzeptionellen Mitwirkung an Blended-Learning-Veranstaltungen. Seine Qua- lifikationen und Erfahrungen als TV Producer und Dozent für Medienwirtschaft … verstärkt seit Sommer 2019 das Verwaltungsteam der Fakultät. sowie virtuelles Lernen kann er bei seinen neuen Aufgaben optimal einbringen. Foto: Amadeus Dorchholz Zu seinen sehr vielfältigen Aufgaben gehören unter anderem Beschaffun- gen, die Verwaltung von Personal- und Adressdaten sowie die Vor- und Jürgen, was macht dir an deinem Job am meisten Spaß? Nachbereitung von Fakultätsratssitzungen. Außerdem ist er Ansprech- Unterschiedliche Projekte betreuen und neue Wege ausprobieren. partner für Lehrbeauftragte. Was hat dich am meisten überrascht? Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß? Die technische Ausstattung der Hochschule München, die Homepage der Dass man ein sehr gutes Verhältnis unter den Kolleginnen und Kollegen Hochschule München? hat sowie zu den Vorgesetzten. Was fordert Dich am meisten? Was hat dich am meisten überrascht? Meine Kollegen und Kolleginnen, der interne Ablauf einer großen Hochschule. Die offene und herzliche Stimmung an der ganzen Hochschule. Was machst du morgens im Büro als erstes? Was fordert Dich am meisten? 1) Kaffee 2) Outlook 3) News. Manchmal einfach abzuschalten. Welche Projekte stehen bei dir demnächst an? Was machst du morgens im Büro als erstes? Workshops, Video Plattform, virtuelle Studios. Einen heißen Kaffee gemütlich trinken und die E-Mails checken. Welchen Beruf haben sich deine Eltern für dich vorgestellt? Welche Projekte stehen bei dir demnächst an? Banker. Viele… z.B. meinen geliebten E30 BMW Baujahr 1988 für den kommenden Sommer fertig zu restaurieren. Welche Talente schlummern noch in Dir, die Du gerne öfter einsetzen würdest? Interaktives TV (Schmecken und Riechen). Welchen Beruf haben sich deine Eltern für dich vorgestellt? Foto: Adrien Olichon@pexels Ihnen war wichtig, dass ich den Beruf wähle, der mir Spaß und Freude Für was bist du in deinem Leben dankbar? bereitet. Für die Kiddies. Welche Talente schlummern noch in Dir, die Du gerne öfter einsetzen würdest? Wenn du dir etwas wünschen könntest, was wäre es? Meine Kreativität und mein handwerkliches Geschick. Mehr Kommunikation face to face. Fakultätsmagazin BEtriebswirtschaft 31
Sie können auch lesen