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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-27 Das Thema Brexit: Brüssel warnt London vor "Illusionen" bei Äquivalenzregeln Der Brexit-Chefunterhändler der Europäischen Union (EU), Michel Barnier, hat Großbritannien vor falschen Vorstellungen über den künftigen Zugang zum europäischen Finanzsektor gewarnt. Barnier erklärte heute vor dem Europa‐ parlament, dass sich London "keinen Illusionen" hingeben solle. Es werde im Anschluss an die Übergangsphase nach dem Brexit "keine generelle, umfas‐ sende und dauerhafte Äquivalenz" geben können. Beim sogenannten Äquiva‐ lenzprinzip geht es darum, dass britische Finanzinstitute in der EU auch ohne EU-Pass Geschäfte machen können – und umgekehrt –, falls beide Seiten gegenseitig ihre jeweiligen Regeln anerkennen. Barnier betonte, die EU werde in jedem Fall Herr des Verfahrens bleiben und alleine entscheiden, ob Zugangsrechte im Rahmen des Äquivalenzprinzips gewährt oder aberkannt würden. "Es wird keine gemeinsame Steuerung geben." Die EU will bis Juli etwa 40 Entscheidungen zur notwendigen Äquivalenz britischer Regeln treffen. Die Anerkennung einer Äquivalenz kann die EU jederzeit einseitig entziehen, was von britischer Seite als problematisch wahrgenommen wird. Der britische Finanzminister Sajid Javid betonte heute in London, Großbri‐ tannien strebt mit Blick auf den Finanzsektor eine Beziehung mit der EU an, die "auf Jahrzehnte" angelegt sein soll. Dabei gehe es auch im Interesse der Finanzindustrie um einen "verlässlichen Äquivalenz-Prozess". Großbritannien werde nicht länger die Regeln der EU eins zu eins übernehmen. Laut Javid will das Treasury im Frühjahr ein Whitepaper zur Zukunft der britischen Finanz‐ branche veröffentlichen. Der Vize-Gouverneur der Bank of England (BoE), Jon Cunliffe, unterstrich zudem heute in Berlin, die EU sollte auch künftig eine möglichst enge Verbindung zu London anstreben, falls sie nach dem Brexit "Teil des globalen Kapital- und Liquiditätspools" bleiben wolle. London sei als führendes internationales Finanzzentrum von wesentlicher Bedeutung für die EU. [de.reuters.com] [cityam.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [ft.com] (bezahlpflichtig) [fnlondon.com] (bezahlpflichtig) Meldungen Börsenboom treibt Fondsvermögen auf Rekordhoch Der Boom an den Börsen hat der deutschen Fondsbranche in Summe das beste Jahr ihrer Geschichte beschert. Ende 2019 verwalteten die Fondsgesell‐ schaften den Rekordwert von fast 3,4 Billionen Euro. Das waren 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (2,95 Billionen Euro), wie der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) heute in Frankfurt mitteilte. Binnen zehn Jahren habe sich das Fondsvermögen fast verdoppelt. In offene Invest‐ mentfonds flossen im vergangenen Jahr gut 120 Milliarden Euro frische Gelder und damit etwas mehr als ein Jahr zuvor (118 Milliarden Euro). Treiber im Neugeschäft waren erneut Spezialfonds, in die vor allem Versicherer und Pensionskassen investieren, mit 102,7 Milliarden Euro Zuflüssen. Publikums‐ fonds sammelten 17,5 Milliarden frische Gelder ein – und damit weniger als ein Jahr zuvor (22,5 Milliarden Euro). Davon gingen gut 40 Prozent in sogenannte nachhaltige Fonds. In reine Aktienfonds flossen mit 4,4 Milliarden Euro deutlich mehr neue Gelder als 2018 (0,7 Milliarden Euro) – auch getrieben von der boomenden Nachfrage nach börsengehandelten Index‐ fonds (ETF). [zdf.de] Deutsche Bank stärkt Kernkapital Die Deutsche Bank will ihr Kernkapital durch die Ausgabe bestimmter Wertpa‐ piere im Volumen von mindestens einer Milliarde US-Dollar (910 Millionen Euro) stärken. Dies habe der Vorstand mit Zustimmung des Präsidialaus‐ schusses des Aufsichtsrats beschlossen, teilte das Geldhaus gestern Abend mit. Die Papiere sollen als zusätzliches Kernkapital (AT1) anerkannt werden. Die Transaktion sei ein weiterer Schritt, die Einhaltung der regulatorischen Kapitalanforderungen sicherzustellen. Sie unterstütze die Bank außerdem auf dem Weg zur Erfüllung einer Verschuldungsquote von 4,5 Prozent im Jahr 2020. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [handelsblatt.com] [ft.com] (bezahlpflichtig) Grenke erhöht Dividende Der IT-Vermieter und Finanzdienstleister Grenke hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Nettogewinn um 8 Prozent auf 142 Millionen Euro gesteigert. Wie der MDax-Konzern heute in Baden-Baden mitteilte, soll die Dividende um 10 Prozent auf 88 Cent je Aktie angehoben werden. Das Neuge‐ schäft stieg in den Sparten Leasing und Factoring jeweils zweistellig an. Für 2020 wird ein Gewinn von 153 bis 165 Millionen Euro angestrebt. [de.investing.com] Brexit sorgt für Stagnation in Großbritannien Die Unsicherheit über den Brexit hat das britische Wirtschaftswachstum Ende vergangenen Jahres ausgebremst. Wie das nationale Statistikamt ONS heute in London mitteilte, stagnierte das Bruttoinlandsprodukt zwischen Oktober und Dezember zum Vorquartal. Zum Vorjahresquartal stieg es um 1,1 Prozent und damit so langsam wie seit Anfang 2018 nicht mehr. Der private Konsum schwächte sich deutlich ab. [bbc.com] Die Köpfe Powell: Fed beobachtet Auswirkungen von Coronavirus genau Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hält nach den Worten ihres Präsi‐ denten Jerome Powell ihre Geldpolitik nach wie vor für angemessen, schaut aber genau auf die Entwicklung des von China ausgehenden Coronavirus. "Wir beobachten das Auftreten des Coronavirus genau, da es zu Verwerfungen in China führen könnte, die auf die restliche Weltwirtschaft überschwappen könnten", sagte Powell heute vor dem Repräsentantenhaus in Washington. Die wirtschaftliche Unsicherheit im Außenhandel sei zwar etwas geringer geworden, sagte er in Anspielung auf eine Teileinigung im Handelskonflikt Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief zwischen den USA und China. Dennoch bestünden weiterhin Risiken für den konjunkturellen Ausblick. Die aus Sicht der Fed zu niedrige Inflation dürfte sich in den kommenden Monaten dem 2-Prozent-Ziel annähern. [edition.cnn.com] Trump kündigt ernsthafte Handelsgespräche mit EU an Nach dem Teilabkommen mit China wird sich die US-Regierung nach den Worten von Präsident Donald Trump als nächstes auf "sehr ernst‐ hafte" Verhandlungen mit der EU konzentrieren. "Europa hat uns sehr schlecht behandelt", sagte Trump bei einem Treffen mit US-Gouverneuren. Die EU habe "unglaubliche" Handelsbarrieren errichtet. Zuletzt sei er aber mit Handelsge‐ sprächen mit China, Japan und Südkorea beschäftigt gewesen. Nun sei die EU an der Reihe. "Ich wollte nicht die ganze Welt zur gleichen Zeit machen", sagte der Präsident. Trump hatte bereits im Januar beim Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos Druck auf die EU ausgeübt. [afp.com] Wirtschaftsweise Wieland: Stagnation möglich Die deutsche Wirtschaft könnte nach Einschätzung des Wirtschaftsweisen Volker Wieland vor der Jahreswende nahezu stagniert haben. Im dritten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,1 Prozent gewachsen, im vierten Quartal hatte das Statistische Bundesamt Anzeichen einer leichten Erholung gesehen. "Eine leichte Revision der Zahlen nach unten würde mich nicht überraschen. Da ist dann eine Stagnation nicht mehr weit entfernt und ein mögliches Szenario", sagte der Frankfurter Wirtschaftsprofessor in einem heute veröffentlichten Interview. Auch wenn sich die Industrie in der Rezession befinde, gebe es einen sehr starken Dienstleistungssektor. Die Daten für das BIP im vierten Quartal werden am Freitag veröffentlicht. [kurier.at] Die Tweets des Tages Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Eine gute Nachricht zum #SaferInternetDay! In den vergangenen 2 Jahren sind laut @bka Phishing-Fälle beim #Onlinebanking zurückgegangen. Auch, weil #Banken ihre Abwehrmechanismen verfeinern. Wachsamkeit zum Schutz vor #cybercrime bleibt wichtig: go.bdb.de/PlzyT #SID2020 [twitter.com] Die Deutsche #Kreditwirtschaft unterstützt die Bekämpfung des verbo‐ tenen #Glücksspiels. Eine Stellungnahme zum Entwurf eines neuen Glückss‐ pielregulierungsstaatsvertrags: bit.ly/2OKFaoJ. @BVRPresse @banken‐ verband @dsgv @voeb_banken @pfandbriefbanks [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Auch bei Sturmtief und Schneefall pünktlich ins Büro Am Wochenende hat das Orkantief "Sabine" für zahlreiche Zug- und Flugaus‐ fälle in Deutschland gesorgt. Dennoch müssen Arbeitnehmer zur Arbeit kommen – und zwar pünktlich. Arbeitsrechtlern zufolge regelt das Wegerisiko, dass allein der Arbeitnehmer dafür verantwortlich ist, rechtzeitig am Arbeits‐ platz zu sein. Demnach sollten Sie einplanen, dass Ihr Weg ins Büro bei Unwetter oder Glatteis länger dauern kann – und entsprechend zeitiger aufstehen. Wer zu spät kommt, riskiert eine Lohnkürzung. Lesen Sie hier, was Sie beim Thema Pünktlichkeit noch beachten sollten: [karriere.de] Was morgen wichtig wird In Brüssel spricht der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Christian Ossig, auf einem Kongress der European Banking Federation (EBF) zum Thema "Encouraging and Rewarding Sustainability". – In Amsterdam veröffentlicht die niederländische Großbank ABN Amro ihre Geschäftszahlen zum vierten Quartal 2019. – Die Mehrländerbörse Euronext legt ihre Ergebnisse für 2019 vor. – In Zürich präsentiert die Bank Vontobel Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief ihre Ergebnisse des Jahresschlussquartals. – In Frankfurt findet die internati‐ onale Konferenz "Finastra Universe" zur digitalen Transformation der Finanz‐ branche statt. – In Straßburg debattiert das Europaparlament über den EU- Haushalt. Zudem stehen Abstimmungen über das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Vietnam sowie über die Richtlinien für die Brexit- Verhandlungen mit Großbritannien an. – In Dublin nimmt der Chefökonom der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, an einem Kamingespräch beim 5. Europäischen Finanzforum teil. Der Nachschlag Top oder Flop – Ihr Karriere-Horoskop für 2020 Können Sie 2020 beruflich Erfolge feiern? Und wann sollten Sie Ihren Chef am besten um mehr Gehalt bitten? Astrologe Wilfried Weilandt hat einen Blick in die Sterne gewagt und ein berufliches Jahreshoroskop entworfen: Demnach stehen für Wassermänner in der ersten Märzhälfte die Karriere-Sterne ideal für Vertragsunterzeichnungen, Fortbildungen, Verkaufs- und Gehaltsge‐ spräche. Ihre absolute Stärke: Sie spüren Trends viel schneller auf als alle anderen. Fische sollten noch in den Wochen vor Sommerbeginn ihre Finanz‐ fragen klären und können im Juni und Juli mit ihrer Teamfähigkeit glänzen. Lesen Sie hier Ihr persönliches Karriere-Horoskop: [karriere.at] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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