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Bankenbrief Bankenbrief – Ausgabe 2019-237 Das Thema Studie: Deutschen Banken drohen mittelfristig rote Zahlen Deutschlands Banken kommen laut einer Branchenstudie der Unternehmens‐ beratung Bain & Company um weitere Einschnitte und Zusammenschlüsse nicht herum. "Die Banken haben keine andere Wahl, als ihr Filialnetz noch mehr auszudünnen und die Zahl ihrer Beschäftigten weiter zu reduzieren", sagte Bain-Deutschlandchef Walter Sinn heute bei der Präsentation der Studienergebnisse. Zwar habe die Branche seit dem Jahr 2008 schon rund 100.000 Beschäftigte und 10.600 Filialen abgebaut. Dennoch droht der Studie zufolge in einem negativen Szenario die gesamte deutsche Kreditwirtschaft in die roten Zahlen zu geraten. Selbst in einem nur leicht eingetrübten Umfeld könnte sich die Eigenkapitalrendite der Institute mittelfristig noch einmal auf 0,5 Prozent halbieren. Im Jahr 2018 sei die Rendite bereits von 2 auf 1 Prozent gesunken. Um die Ergebnislücke zu den europäischen Rivalen zu schließen, müssten die deutschen Institute jährlich 40 Milliarden Euro mehr verdienen. "Deutschlands Banken drohen den Anschluss an die internationale Konkurrenz zu verlieren", warnte Sinn. Steigende Aufwendungen für die Digitalisierung und eine verschärfte Regulierung machten bisher sämtliche Sparanstren‐ gungen zunichte. Zudem drücke die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) auf die Zinsüberschüsse, und die Provisionsüberschüsse stagnierten seit Jahren bei rund 30 Milliarden Euro. Zuletzt habe sich die Situation durch ein rückläufiges Handelsergebnis verschlechtert. Bain-Experte Sebastian Thoben betrachtet es als unausweichlich, dass es über kurz oder lang zu grenzüberschreitenden Zusammenschlüssen unter Europas Banken kommt. Dafür brauche es aber Fortschritte bei der europäischen Bankenunion, etwa bei einer einheitlichen Regulierung. [handelsblatt.com] [boersen-zeitung.de] [boerse.ard.de] [bain.com] (Studie) Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen Italien stellt 900 Millionen Euro für Bankenrettung bereit Die italienische Regierung stellt für die Rettung der Volksbank Banca Popolare di Bari 900 Millionen Euro bereit. Nach einem gestern Abend vom Ministerrat beschlossenen Dekret soll mit den Mitteln aus dem Finanzministerium das Kapital der staatlichen Entwicklungsbank Banca del Mezzogiorno-Medio‐ credito Centrale (MCC) erhöht werden. Diese kann so gemeinsam mit dem Einlagensicherungsfonds FITD und möglichen anderen Investoren die Sanierung der Volksbank in Bari übernehmen. Sie soll auch eine stärkere Rolle bei der Förderung des Mezzogiorno, dem strukturschwachen Süden Italiens, übernehmen. Am Freitag hatte die Bank von Italien die Volksbank in der Region Apulien unter staatliche Aufsicht gestellt. [spiegel.de] Niedersachsens Landtag billigt Milliardenhilfe für NordLB Die geplante Milliardenhilfe für die wankende Norddeutsche Landesbank hat eine weitere Hürde genommen. Der niedersächsische Landtag stimmte heute zwei Gesetzen zu, die für die Kapitalmaßnahme von rund 3,6 Milliarden Euro benötigt werden und die nachhaltige Ausrichtung der NordLB sicherstellen sollen. Während die Regierungsparteien SPD und CDU zustimmten, lehnte die Opposition aus Grünen, FDP und AfD die Gesetze geschlossen ab. Nieder‐ sachsen beteiligt sich mit rund 2,3 Milliarden Euro an der Rettung. Auch in Sachsen-Anhalts Landtag kamen die Abgeordneten zu einer Sondersitzung in Magdeburg zusammen, um die Pläne zu beraten. Am Donnerstag soll die Rettung dort endgültig abgesegnet werden. Sachsen-Anhalt will für seinen Anteil von 198 Millionen Euro die Tilgung alter Schulden aussetzen und einen neuen Kredit aufnehmen. [welt.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Bundesregierung und Bundesbank sehen vorerst keinen Aufschwung Die deutsche Wirtschaft tritt nach Einschätzung der Bundesregierung weiterhin mehr oder weniger auf der Stelle. Es gebe aber erste Signale, die ein Ende des Abschwungs in der Industrie und damit eine allmähliche konjunkturelle Belebung der Gesamtwirtschaft wahrscheinlicher machten, heißt es in dem heute veröffentlichten Monatsbericht des Bundeswirtschafts‐ ministeriums hinsichtlich des vierten Quartals 2019. So deute sich bei den Aufträgen eine Stabilisierung an. Die Bundesbank erwartet ebenfalls keinen neuen Schwung für die deutsche Wirtschaft zum Jahresende. "Die deutsche Wirtschaftsleistung könnte im letzten Jahresviertel 2019 stagnieren", heißt es im Dezember-Monatsbericht der Notenbank, der heute veröffentlicht wurde. [zdf.de] [de.reuters.com] Online-Broker Flatex plant Degiro-Übernahme Der Online-Broker Flatex will seinen niederländischen Wettbewerber Degiro für 250 Millionen Euro übernehmen. Von dem Kaufpreis sollen 190 Millionen Euro mit eigenen Aktien bezahlt werden, teilte Flatex heute in Frankfurt mit. Dazu soll das Kapital um 7,5 Millionen Aktien zu einem Preis von 25,33 Euro erhöht werden und an die jetzigen Degiro-Gesellschafter gehen. Die restlichen 60 Millionen Euro bezahlt Flatex bar. Durch den Zusammenschluss, der noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen aufsichts‐ rechtlichen Behörden steht, würde der größte von Banken unabhängige europäische Broker entstehen. [boerse-online.de] Wirtschaft der Eurozone bleibt auf niedrigem Niveau Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im Dezember nicht verändert. Mit 50,6 Punkten liegt der vom Forschungsunternehmen IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex weiter auf niedrigem Niveau, wie aus heute veröffentlichten Umfragedaten hervorgeht. Analysten hatten mit einer gering‐ fügigen Aufhellung auf 50,7 Punkte gerechnet. Der Indikator bewegt sich damit weiter leicht über der Grenze von 50 Punkten, die Wachstum von Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Schrumpfung trennt. Belastet wurde der Indikator durch weitere Abschwä‐ chung in der Industrie. [wallstreet-online.de] Die Köpfe DSGV-Vorstand Schmalzl: Sparkassen setzen auch künftig auf dichtes Filialnetz Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), hat die Bedeutung von Filialen für die Sparkassen-Organisation unterstrichen. "Die Sparkassen werden auch in Zukunft das dichteste Filialnetz in Deutschland haben", betonte Schmalzl in einem heute veröffentlichten Interview. "Das liegt primär an der Nachfrage und an unserem öffentlichen Auftrag." Gleichzeitig nutze die Sparkassen- Finanzgruppe die Möglichkeiten der neuen Zahlungsdiensterichtlinie PSD2, um das Online-Banking der Sparkassen zum Hub für alle finanziellen Angele‐ genheiten der Kunden auszubauen. So könnten Kunden nun aus dem Online- Banking ihrer Sparkasse heraus auch Überweisungen von anderen Konten auslösen. [it-finanzmagazin.de] EZB-Chefökonom Lane: Geldpolitik hat kaum Einfluss auf soziale Ungleichheit Die Geldpolitik der EZB hat nach Einschätzung ihres Chefökonomen Philip Lane relativ wenig Einfluss auf soziale Ungleichheiten. Der Beitrag der Geldpolitik zu den Veränderungen der Ungleichheit sei gering verglichen mit der Rolle der Finanzpolitik, sagte Lane heute in Dublin. Der Chefökonom reagierte damit auf Kritik, dass umfangreiche Anlagenkäufe die soziale Kluft vergrößerten. [uk.reuters.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Der Tweet des Tages Diesem Thema haben wir uns vor einiger Zeit bereits gewidmet – und noch zwei andere Ideen, was Sie mit den D-Mark machen könnten: bit.ly/2Prdd5P [twitter.com] Am Freitag meistgeklickt Klarer Wahlsieg von Johnson macht Weg für EU-Austritt Großbritanniens frei Nach dem deutlichen Wahlsieg seiner Konservativen Partei hat Großbritan‐ niens Premierminister Boris Johnson angekündigt, das Land schnell aus der Europäischen Union (EU) zu führen. "Wir werden den Brexit bis zum 31. Januar vollenden, kein Wenn, kein Aber und kein Vielleicht", sagte er heute vor jubelnden Anhängern in London. Mit dem klaren Sieg sei ein zweites Referendum über den Austritt aus der EU nun eindeutig vom Tisch. Nach jüngsten Ergebnissen errangen die Tories 364 von 650 Sitzen im britischen Unterhaus und damit die absolute Mehrheit, während Labour eine historische Wahlniederlage erlitt. EU-Ratspräsident Charles Michel drängte auf rasche Klarheit beim Brexit. "Wir erwarten die Abstimmung des britischen Parlaments über das Austrittsabkommen so schnell wie möglich", sagte er beim EU-Gipfel in Brüssel. Er sei bereit, mit Großbritannien anschließend ein Handelsab‐ kommen zu vereinbaren – zu fairen Bedingungen. Johnson will noch vor Weihnachten über das Austrittsabkommen abstimmen lassen. In London wird erwartet, dass dies am 21. Dezember geschehen könnte. Der Vereinbarung zufolge würde Großbritannien bis Ende 2020 in einer Übergangsphase bleiben. Bis dahin will Johnson einen Vertrag über die künftigen Beziehungen aushandeln. In einem Beschluss der Staats- und Regierungschefs bei ihrem EU-Gipfel wurde der Wunsch nach einer möglichst engen Beziehung zu Großbritannien auch in Zukunft hervorgehoben. Diese solle aber auf einem "Gleichgewicht aus Rechten und Pflichten gründen". EU-Kommissionspräsi‐ dentin Ursula von der Leyen betonte, einheitliche Spielregeln seien das wichtigste Thema bei den Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen. Luis de Guindos, Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), sagte in Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Madrid, der eindeutige Wahlausgang beseitige die Unsicherheit über den geplanten Brexit. Spitzen der deutschen Wirtschaft mahnten, die EU und Großbritannien müssten nach dem Austritt umgehend an einem Freihandels‐ abkommen arbeiten. An den Börsen löste das Ende der Unsicherheit über den Brexit und die Aussichten auf ein mögliches Handelsabkommen zwischen den USA und China deutliche Kurssprünge aus. Das britische Pfund kletterte auf ein Anderthalb-Jahreshoch zum Dollar und notierte zur Gemeinschafts‐ währung den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren. [spiegel.de] [de.reuters.com] [handelsblatt.com] [bloomberg.com] [zeit.de] Was morgen wichtig wird In London soll das neue britische Parlament zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen. Die Regierung unter Premierminister Boris Johnson will die Abgeordneten noch vor der Weihnachtspause über das Brexit- Gesetz zum EU-Austrittabkommen abstimmen lassen. – In Frankfurt leitet der Chefökonom der EZB, Philip Lane, das Policy Panel der vierten Makropru‐ dential Policy und Forschungskonferenz der EZB. – In New York spricht der Präsident der Federal Reserve (Fed) von Boston, Eric Rosengren, beim Forecasters Club of New York. Der Nachschlag Tipps für gelungene Weihnachtsgrüße Die Adventszeit ist immer auch die Zeit, geschäftliche Weihnachtsgrüße zu verschicken. Damit Ihre guten Wünsche zum neuen Jahr nicht ungelesen im Spam-Ordner des Email-Postfachs verschwinden, sondern einen möglichst positiven Eindruck hinterlassen, sollten Sie zur Klappkarte und zum Füller greifen. Dabei gilt die Devise: je persönlicher und detaillierter, desto besser. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Nehmen Sie auf gemeinsame Erfolge des zurückliegenden Jahres oder anste‐ hende Projekte Bezug und wählen Sie eine individuelle Ansprache. Weitere Tipps für gelungene geschäftliche Weihnachtsgrüße lesen Sie hier: [karriere.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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