Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2022-37 - Bundesverband deutscher Banken

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2022-37

                                           Oliver Santen
                                                 Leiter
                                          Kommunikation
             Liebe Leserinnen und Leser,
  am Morgen ereilte uns die erschütternde
    Nachricht des Kriegsausbruchs in der
 Ukraine. Bundeskanzler Olaf Scholz sprach
    treffend von einem "düsteren Tag für
     Europa". In der Finanzwelt sorgt die
Eskalation des Konflikts ebenfalls für Unruhe.
 Im Namen der Deutschen Kreditwirtschaft
 (DK) verurteilte Bankenverbands-Präsident
Christian Sewing die russischen Angriffe auf
    die Ukraine heute in aller Schärfe und
 betonte, dass die Interessensgemeinschaft
   geschlossen an der Seite der Bundesre‐
 gierung und der Europäischen Union (EU)
     steht, wenn es um Sanktionen geht.

                   Eine informative Lektüre!
                       Ihr Oliver Santen

                  bankenbrief@bdb.de

                                      THEMA DES TAGES

                  Nach Kriegsausbruch: Banken setzen auf Notfall‐
                                      pläne
              Als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine haben zahlreiche
              Banken hervorgehoben, für den Notfall gerüstet zu sein. "Wir haben uns
                auf verschiedene Szenarien vorbereitet und Notfallpläne entwickelt",
                 teilte ein Sprecher der Deutschen Bank heute in Frankfurt mit. "Wir
                  haben unser Engagement in Russland in den vergangenen Jahren
              erheblich verringert, und unsere Risiken sind unter Kontrolle." Auch ein
               Sprecher der Commerzbank erklärte heute: "Wir sind für verschiedene
              Eskalationsszenarien vorbereitet." Das Engagement in Russland und der
                 Ukraine sei überschaubar, es sei in den vergangenen Jahren bereits
                deutlich reduziert worden. Das in Russland und in der Ukraine tätige
               österreichische Geldhaus Raiffeisen Bank International (RBI) teilte mit,
              dass es schon im letzten Jahr Rückstellungen gebildet sowie die Fremd‐
                   währungsabsicherung in Rubel erhöht habe. Auch die russische
              Sberbank verlautete, auf alle Entwicklungen vorbereitet zu sein. Unter‐
              dessen kündigte die russische Notenbank an, den taumelnden Rubel zu
               stützen. Die Währungshüter würden am Devisenmarkt eingreifen und
                  die Liste von Sicherheiten, die von der Notenbank gegen Zentral‐
                bankgeld akzeptiert werden, erweitern, teilte die Bank Rossii heute in
                                             Moskau mit.

             Harte Sanktionen geplant

                  Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
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      Zahlreiche westliche Politiker und Wirtschaftsvertreter verurteilten das
       Vorgehen Russlands öffentlich scharf. Bundeskanzler Olaf Scholz warf
     dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen eklatanten Bruch des
      Völkerrechts vor und sprach von einem "düsteren Tag für Europa". EU-
       Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte weitere harte
     Sanktionen gegen Russland an. So solle russischen Banken ab heute der
       Zugang zu den EU-Finanzmärkten verwehrt werden. Medienberichte
       zitieren jedoch Insiderinformationen, wonach die EU bislang noch auf
     einen Ausschluss Moskaus vom SWIFT-Zahlungssystem verzichten wolle.
      Auch Bankenverbands-Präsident Christian Sewing verurteilte Russlands
      Angriffe heute im Namen der Deutschen Kreditwirtschaft: "Wir stehen
       geschlossen an der Seite der Bundesregierung und der Europäischen
     Union, wenn es um Sanktionen geht. Völkerrechtswidrige Aggressionen
     und der Überfall eines Landes dürfen im 21. Jahrhundert nicht folgenlos
      bleiben. Menschen haben ein Recht darauf, in Freiheit und Demokratie
              zu leben. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der
          Ukraine." (Foto: picture alliance/Sputnik/dpa/Natalia Seliverstova)

                                    [zeit.de]

                                    [dw.com]

                                     [orf.at]

                                 [reuters.com]

                            [bankenverband.de]

                                   [wiwo.de]

                         MELDUNGEN DES TAGES
     Aareal Bank kehrt in Gewinnzone zurück
             Die Wiesbadener Aareal Bank hat im Jahr 2021 unterm Strich einen
             Gewinn von 53 Millionen Euro erzielt. Dies gab der Immobilienfinan‐
             zierer heute bekannt. Ein Jahr zuvor hatte das Kreditinstitut noch
             einen Verlust von 90 Millionen Euro verbucht. Das Betriebsergebnis
     legte von minus 75 Millionen auf plus 155 Millionen Euro zu. Als einen der
     Hauptgründe für den Gewinnsprung nannte die Bank eine gesunkene
     Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle. Für 2022 und die kommenden
     Jahre nimmt sich der amtierende Vorstandschef Jochen Klösges deutliche
     Gewinnsteigerungen vor. So soll das Betriebsergebnis im laufenden Jahr
     auf 210 Millionen bis 250 Millionen Euro wachsen. (Foto: picture alliance/
     dpa/Fredrik von Erichsen)

                             [handelsblatt.com]

                                 [finanzen.net]

     Cyberattacken: Erhöhte Gefahr für Banken
     Aus Sicht der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) besteht aktuell eine erhöhte
     Gefahr von Cyberattacken auf Finanzinstitute. "Für alle Wirtschaftsakteure
     in Deutschland ist die Prävention vor Cyberangriffen eine zunehmend
     wichtige und herausfordernde Aufgabe", wurde ein Sprecher des banken‐
     gruppenübergreifenden Interessenverbandes heute in einem Medienbe‐
     richt zitiert. Bereits Anfang Februar hatte EZB-Chefbankenaufseher Andrea
     Enria Kreditinstitute dazu aufgerufen, ihre Cyber-Vorkehrungsmaßnahmen
     zu verstärken und sich mit einem möglichen Anstieg der Attacken zu
     befassen. Laut einer kürzlich durchgeführten YouGov-Umfrage erwarten

         Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
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         mehr als drei Viertel der Bankkunden (76 Prozent), dass ihr Institut im
         Falle eines Cyberangriffs für die Verluste aufkommt. Über die Hälfte (58
         Prozent) sehen die Banken in der Pflicht, die Kosten in vollem Umfang zu
         übernehmen. (Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg)

[finanzbusiness.de /
  bezahlpflichtig]

                                 [der-bank-blog.de]

         Lloyds mit Gewinnsprung
         Die britische Großbank Lloyds hat im vergangenen Jahr ihren Gewinn
         nahezu versechsfacht. Wie das Geldhaus heute in London mitteilte,
         verdiente es 2021 vor Steuern 6,9 Milliarden Pfund (8,3 Milliarden Euro).
         Im Jahr zuvor hatte der Gewinn noch bei 1,2 Milliarden Pfund gelegen.
         Dennoch hatten Analysten mit einem höheren Ergebnis gerechnet. Die
         Geschäftszahlen 2021 wurden auch dadurch angeschoben, dass die Bank
         Rückstellungen von 1,2 Milliarden Pfund für ausfallgefährdete Kredite
         auflöste. Belastend wirkten aber unter anderem Kosten im Zusam‐
         menhang mit früheren Betrugsfällen bei der Tochter HBOS. Zudem deutet
         der Ausblick für 2022 auf höhere als bislang erwartete Ausgaben hin,
         schrieb Analyst Joseph Dickerson von der Investmentbank Jefferies Group.

                                 [theguardian.com]

                                    [finanztreff.de]

         Zunehmender Druck auf Credit Suisse
         Nach den Vorwürfen gegen die Schweizer Großbank Credit Suisse wegen
         dubioser Kundenkonten gerät das Geldhaus verstärkt unter Druck. Die
         Vorwürfe unterstrichen die Notwendigkeit, dass der Senat der Vereinigten
         Staaten das Verhalten der Bank untersuche, wurde Ron Wyden, der Vorsit‐
         zende des Finanzausschusses des US-Senats, heute in einem Medienbe‐
         richt zitiert. "Neue Berichte über die jahrzehntelange Beihilfe der Credit
         Suisse zu Geldwäscherei und Steuerhinterziehung geben Anlass zu großer
         Sorge", sagte Wyden. Des Weiteren läuft aktuell ein Prozess gegen das
         Zürcher Kreditinstitut vor dem Schweizer Bundesstrafgericht wegen
         mutmaßlicher Verfehlungen bei der Geldwäschebekämpfung. Die Credit
         Suisse weist die Vorwürfe zurück. Der Prozess dauert noch bis Ende
         Februar.

                                    [bazonline.ch]

                                         [fuw.ch]

         Fintech Finary startet in Deutschland
         Das französische Start-up Finary kommt auf den deutschen Markt. Das
         geht aus heutigen Medienberichten hervor. Demnach plant das Fintech
         aktuell seinen nächsten Wachstumsschritt und will in diesem Jahr Expan‐
         sionen nach Deutschland, Großbritannien und in die Schweiz realisieren.
         Das Unternehmen bietet eine Vermögenverwaltungssoftware für wohlha‐
         bendere Kunden. Diese können mit der Software ihre Ersparnisse, Aktien‐
         anlagen, Hypotheken, Immobilien und Kryptowährungen verwalten.

                                  [financefwd.com]

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                                                                                      Seite 3/7
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                            KÖPFE DES TAGES

   EZB-Ratsmitglieder äußern sich vorm Zinsentscheid
   Vor der kommenden Zinssitzung des EZB-Rates am 10. März haben sich
   führende Notenbanker zu Wort gemeldet. Griechenlands Notenbankchef
    Yannis Stournaras (Foto) betonte, die Zentralbank werde, auch vor dem
        Hintergrund des Russland-Ukraine-Konflikts, eher zurückhaltend
    agieren. In einem heute veröffentlichten Interview sprach sich das EZB-
        Ratsmitglied gegen Rufe nach einem Ende der Anleihekäufe der
      Notenbank aus. Er würde es eher befürworten, das Kaufprogramm
   "mindestens bis zum Jahresende" fortzusetzen: "Das ist Teil der Vorsicht,
   von der ich spreche." Der irische Zentralbankpräsident Gabriel Makhlouf
    zeigte sich hingegen weniger zurückhaltend. "Es ist durchaus möglich,
    dass wir im März Entscheidungen darüber treffen können, was mit dem
      Anleihekaufprogramm passiert", wurde Makhlouf heute zitiert. Eine
     Möglichkeit sei, dass die Anleihekäufe bereits im zweiten oder dritten
    Quartal enden könnten. Unterdessen teilte ein EZB-Sprecher heute mit,
     dass der Rat bei seinem Märztreffen eine umfassende Bewertung des
         Konjunkturausblicks vornehmen werde. (Foto: picture alliance/
                       Zumapress.com/Giannis Papanikos)

                                     [reuters.com]

                                  [bloomberg.com]

   Schweiz liefert Cum-Ex-Schlüsselfigur Berger aus
           Der Steuerrechtsanwalt Hanno Berger wurde heute von der
           Schweiz an Deutschland ausgeliefert. Dies bestätigte ein Sprecher
           der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt. Mit der Auslieferung
           des 71-Jährigen rückt Medienberichten zufolge ein Prozess gegen
   ihn in Deutschland näher. Berger gilt als einer der Architekten des Modells,
   das den deutschen Staat nach Schätzungen einen zweistelligen Milliarden‐
   betrag gekostet hat. Bei Cum-Ex-Geschäften schoben Banken und andere
   Finanzakteure Aktien mit und ohne Ausschüttungsanspruch rund um den
   Dividendenstichtag hin und her. Das Ziel des Verwirrspiels war die
   Erstattung von Steuern, die gar nicht gezahlt worden waren. (Foto: picture
   alliance/dpa/Boris Roessler)

                                        [welt.de]

   Holger Knittel: M&A-Markt spürbar eingetrübt
     Aus Sicht von Holger Knittel, Leiter des deutschen M&A-Geschäfts bei
      Citi, hat sich das Aktivitätsniveau bei Fusionen und Übernahmen seit
    Jahresbeginn spürbar verlangsamt. 2021 sei für das M&A-Geschäft ein
     "Traumjahr" gewesen. "Banken haben sich vor Mandaten nicht retten
     können", sagte Knittel in einem heute veröffentlichten Interview. Nun
    gebe es allerdings eine Umkehr in manchen Bereichen: "Die Inflations‐
    tendenzen und die damit verbundene Politik der Zentralbanken hin zu
    Zinserhöhungen haben Bewertungen reduziert und unter anderem zu
   einer Rotation aus Growth-in-Value-Aktien geführt. Das hat insbesondere
       zu Anpassungen der Bewertung von Tech-Unternehmen geführt".

                      [finanzbusiness.de / bezahlpflichtig]

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 4/7
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                                 SCHON GEWUSST?

    An der Kasse bezahlen geht nicht nur mit Bargeld und Karte, sondern
    auch mit Smartwatch oder Fitnesstracker. Diese sogenannten Wearables,
    kleine Mini-Computer, die im Gegensatz zum Smartphone direkt und dauerhaft
    am Körper getragen werden können, haben immer häufiger eine integrierte
    Bezahlfunktion. Mit dieser lässt sich überall dort bezahlen, wo kontaktlose
    Zahlungen grundsätzlich möglich sind, beispielsweise auch an der Supermarkt‐
    kasse. Zwar ist das Bezahlen mit den Wearables noch nicht weit verbreitet. Aber
    laut einer Umfrage des Bankenverbandes können es sich bereits 15 Prozent der
    Befragten vorstellen, solche Geräte künftig zu nutzen. Hier lesen Sie mehr zur
    Nutzung von Wearables und der Technik hinter den Geräten:

                                [bankenverband.de]

                          POSTS DES TAGES

           Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
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   Bankenverband
   Mit der Uhr an der Kasse
   bezahlen: Wie funktionieren
   #Wearables und welche
   #Tipps gilt es zu beachten?
   http://go.bdb.de/vN2xV
   #MobilePayments
   #NFC #mobilesBe‐
   zahlen @BSI_Bund

          [twitter.com]

   Bankenverband
   Wir verurteilen in aller Schärfe
   den Angriff Russlands auf die
   #Ukraine. Dazu Bankenprä‐
   sident Christian Sewing:
   http://go.bdb.de/2JY9Q

          [twitter.com]

                          WAS MORGEN WICHTIG WIRD

    In Paris findet ein informelles Treffen der Eurogruppe statt. Auf der Tagesordnung
     stehen eine Diskussion zur wirtschaftlichen Lage in der Eurozone, eine mögliche
    Reform der EU-Haushaltsregeln sowie der digitale Euro. Auch die wirtschaftlichen
     Folgen der Ukraine-Russland-Krise sollen thematisiert werden. – Das Statistische
    Bundesamt gibt die Maastricht-Defizitquote für das Jahr 2021 bekannt. Außerdem
      liefert es detaillierte Ergebnisse zum Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal 2021.

                                      NACHSCHLAG

  Beschäftigte als "Human Firewall" einsetzen
  Sie haben es bereits im heutigen Bankenbrief gelesen – es besteht eine erhöhte Gefahr
     von Cyberattacken auf Finanzunternehmen. Diese Angriffe können schlimmstenfalls
    sogar existenzbedrohend sein. Im August 2021 ermittelte der Digitalverband Bitkom,
   dass der deutschen Wirtschaft durch Diebstahl, Sabotage und Spionage im virtuellen
     Raum jährlich ein Gesamtschaden von 223 Milliarden Euro entsteht. Die Schadens‐
   summe ist mehr als doppelt so hoch wie in den Jahren 2018/2019. Fachleuten zufolge
  nutzen Hacker sehr häufig die Schwachstelle Mensch, um in die firmeninternen Digital‐
   systeme einzudringen. Schweizer Cybersecurity-Experten haben vier Top-Tipps zusam‐
  mengestellt, die Beschäftigte davor bewahren sollen, Komplizen der Hacker zu werden.
                              Welche das sind, lesen Sie hier:

                                      [bazonline.ch]

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                                                                                         Seite 6/7
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                          [bitkom.de / Studie]

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