Der Generalinspekteur der Bundeswehr Herr General Volker Wieker zu Besuch im Ausbildungszentrum Pioniere - Magazin der Pioniertruppe und des ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
PIONIERE Ausgabe 15 / Juni 2017 Magazin der Pioniertruppe und des Bundes Deutscher Pioniere Der Generalinspekteur der Bundeswehr Herr General Volker Wieker zu Besuch im Ausbildungszentrum Pioniere Aus der Truppe Ausbildungszentrum International
Editorial Liebe Pionierkameraden und Freunde unserer Truppengattung! Ich möchte heute zwei Themen aufgreifen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, beim näheren Hinsehen aber doch eng zusammenhängen. Das ist einmal die seit ihrer Einführung nach wie vor diskutierte Soldatenarbeitszeitverordnung und Verstöße gegen die Prinzipien der Inneren Führung, wie wir sie unlängst in den Streitkräften zu beklagen hatten. Das Ausbildungszentrum Pioniere und die Pioniertruppenteile haben, wie alle anderen Solda- ten auch, als übergreifendes Ausbildungsziel, die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte sicherzu- stellen. Nur so können wir das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer verteidigen, wie wir alle es geschworen haben. Dabei ist die Gefährdung von Leib und Leben einkalkuliert; und für diesen Fall seine Untergebenen nicht bestens auszubilden, wäre unverantwortlich von jedem Vorgesetzten. Ich befürworte daher eine fordernde Ausbildung, disziplinierten Dienst, eine Bewertung der Ausbildung nach richtig und falsch sowie nach gut und schlecht. Das steht keinesfalls im Widerspruch zur Inneren Führung. Innere Führung hat nichts mit Weichmacherei, Gleich- macherei oder Abstrichen bei der Auftragserfüllung zu tun. Innere Führung ist die aus den historischen Erfahrungen deutscher Armeen gewonnene Einsicht, dass auch in der Armee und für die Armee die Würde des Menschen unantastbar ist. Egal, was wir in der Ausbildung tun, die Würde unserer Kameraden, unserer Untergebenen und im Übrigen auch unserer Vorgesetzten muss von uns geachtet werden. Die aus der geforderten Einsatzbereitschaft sowie der Wahrung der Würde der uns anvertrauten Menschen erwachsenden Anforderungen schließen für Vorgesetzte ein „Ausklinken“ aus der Aufgabe nach 41 Stunden aus. Jemand, der Verantwortung für Menschen hat, hat dieser Verantwortung als Vorgesetzter durch Dienstaufsicht umfassend nachzukommen. Das gilt einerseits für das „Kümmern“ um jeden Einzelnen, für das Wissen um die Sorgen und Nöte, für die Fürsorge für die Soldaten und Soldatinnen. Das gilt aber andererseits auch ausdrücklich für deren Einsatzbereitschaft. Wir Pioniere wollen unsere Ausbildung daher unverändert in bester Tradition der in der Bundeswehr bewährten Inneren Führung durchführen und streng an der Einsatzbereitschaft der Streitkräfte orientieren. Anker wirf! Lutz Niemann, Brigadegenaral und Kommandeur Ausbildungszentrum Pioniere Ausgabe 15 / Juni 2017 PIONIERE 3
Editorial Liebe Pionierkameradinnen und -kameraden, liebe Freunde der Pioniere, liebe Mitglieder unseres BDPi! Zur Mitgliederversammlung 2017 endet meine Amtszeit als Präsident Bund Deutscher Pioniere. Da ich mich nicht zur Wiederwahl stelle, möchte ich Ihnen allen herzlich Dank sagen für Ihr Vertrauen und die kameradschaftliche Begleitung. Ich bitte Sie darum meinen Nachfolger in gleicher Weise zu unterstützen! In den zurück liegenden vier Jahren schaue ich mit Befriedigung auf eine gute Entwicklung in unserem Bund Deutscher Pioniere. Ich danke dem Vorstand für seine erfolgreiche Arbeit und seine Unterstützung! Besonders dankbar bin ich, dass viele junge neue Mitglieder gewonnen werden konnten. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn diese jungen Kameradinnen und Kameraden noch stärker am aktiven Leben und mit neuen Ideen an der Gestaltung unseres Bund Deutscher Pioniere mitwirkten. Nicht zufrieden bin ich darüber, dass der Prozess der Überalterung in den Kameradschaften, besonders an ehemaligen Pionierstandorten, nicht aufzuhalten war und ist. Es ist immer traurig, wenn auf Grund fehlenden Nachwuchses das kameradschaftliche Miteinander vor Ort nicht weiter gelebt werden kann. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass man aus unserer großen Pionierfamilie ausscheiden muss. Die Einzelmitgliedschaft im Bund Deutscher Pioniere bietet jedem die Möglichkeit, weiter teilhaben zu können an der Entwicklung unserer Truppengattung und am Kameradschaftsleben unter uns Pionieren. Mein besonderer Dank gilt den Generälen der Pioniere, Krogmann und Niemann, denen ich zuarbeiten durfte. Sie haben mich und die Anliegen unseres Bundes stets in herausragender Weise unterstützt. Mit der Truppe, dem AusbZPi mit dem AusbStPkt KpfmAbw sowie mit der FSH BauT, die ich oder mein Vorstand besucht haben, haben wir stets einen guten und offenen Dialog gepflegt. Durch viele Besuche und Gespräche konnten wir uns ein Bild von der Leistungsfähigkeit unserer Pioniertruppe, vom Können unseres Führernachwuchses, aber auch von den Problemen des alltäglichen Dienstes und der Entwicklung unserer Truppengattung machen. Ich bin sicher, das Fä- higkeitsprofil und die Leistungsfähigkeit unserer stolzen Truppengattung der Pioniere bleiben unver- zichtbar und werden auch künftig noch stärker nachgefragt werden. Ich mache mir deshalb um die Zukunft der Pioniertruppe und um die Qualität unseres jungen Führernachwuchses keine Sorgen. Der Bund Deutscher Pioniere, hat es sich in den letzten Jahren auch unter meiner Präsidentschaft, zur wichtigsten Aufgabe gemacht, die aktive Truppe zu unterstützen. Ich danke den Repräsentan- ten, die Ansprechpartner der Truppe vor Ort sind, für ihre wertvolle Arbeit. Ihre Hinweise haben es nicht zuletzt uns ermöglicht mit unseren bescheidenen Mitteln, da wo Not war, zu helfen. Ich habe das Amt des Präsidenten Bund Deutscher Pioniere gerne ausgeführt. Dass das so war, dazu haben Sie alle beigetragen. Danke! Allen Mitgliedern des Bund Deutscher Pioniere und der gesamten Pioniertruppe wünsche ich eine erfolgreiche Zukunft in Frieden! ANKER – wirf! Mit besten kameradschaftlichen Grüßen Ihr Werner Kullack, Generalmajor a.D. Präsident Bund Deutscher Pioniere e.V. 4 PIONIERE Ausgabe 15 / Juni 2017
Inhalt Aus dem Einsatz Holzmindener Pioniere als Infanterieausbilder in Mali ............................................... 6 Aus der Truppe Politische Bildungswoche in Berlin .............................................................................. 8 Im urbanen Kampf ....................................................................................................... 9 Tough Scout 2016 ....................................................................................................... 9 Das Handwerk erlernen ............................................................................................ 10 Impressum Startbahn frei! ............................................................................................................. 11 Frauen in Verantwortung ........................................................................................... 12 Herausgeber: Wir fördern die Bewegung der eigenen Truppe ........................................................ 13 Die Zeitschrift wird herausgegeben vom Lothar Fölbach Medienservice Führungswechsel an der Spitze des Panzerpionierbataillons 130 ........................... 14 für den General der Pioniertruppe und Adventskonzert im Dom zu Minden .......................................................................... 15 Kommandeur des Ausbildungszentrums Pioniere European Battlegroup (EUBG) 2016-2 ..................................................................... 16 und für den Bund Deutscher Pioniere e. V. Holzmindener Pioniere unterstützen Kinderhort im Kosovo ..................................... 18 Redaktion: Ausbildungskooperation mit österreichischen Pionieren ........................................... 19 AusbZPi: Alexander Ebner, Alfred Wolf, kurz & informativ ....................................................................................................... 20 BDPi: Jürgen Witzig Jede Woche eine neue Herausforderung ................................................................ 22 Satz/Layout: Persistent Presence 2016 in Polen ......................................................................... 23 Cornelia Danzer Adventliches Benefizkonzert in Havelberg .............................................................. 24 Titel-Foto: Aus dem Ausbildungszentrum Sebastian Kelm Der Generalinspekteur der Bundeswehr zu Besuch in Ingolstadt ............................. 25 Ausbildungszentrum Pioniere Staatssekretär Grübel – Informationsbesuch bei den Ingolstädter Pionieren ........... 26 AusbZPi Abschlussübung Offizierlehrgang Teil 3 – Pioniereinsatz .......................................... 27 Pionierkaserne auf der Schanz Führernachwuchs für die Truppe und Verleihung des General-von-Mudra-Preis .... 28 Manchinger Straße 1, 85053 Ingolstadt Telefon: 0841 88660 - 3030 / - 3006 Fahren auf dem Wasser mit gepanzerten Fahrzeugen .............................................. 29 ausbzpi@bundeswehr.org High Mobility Engineer Excavator .............................................................................. 30 alexanderebner@bundeswehr.org Die Ausbildung der Kettenmotorsäge am Ausbildungszentrum Pioniere ... .............. 32 alfredwolf@bundeswehr.org „Balsam für die Ohren“ – Wohltätigkeitskonzert 2016 ............................................... 33 Bund Deutscher Pioniere e. V. Neujahrsempfang der Offiziersvereiningung ............................................................. 33 OStFw a. D. Ulrich Lisson Datenbank digitale Ausbildungshilfsmittel HEER ...................................................... 34 Bogenstraße 5, 58332 Schwelm kurz & informativ ....................................................................................................... 35 Telefon: 02336 12853 Im Einsatz bei der Beratergruppe der Bundeswehr in Tansania ............................... 36 ulrich.lisson@t-online.de Einblick in den Umweltschutz in der Bundeswehr .................................................... 37 Oberst a.D. Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Witzig Infrastrukturausbildung Einsatz ................................................................................ 38 Faberrebenweg 8, 55129 Mainz kurz & informativ ....................................................................................................... 40 Telefon: 06131 5016888 Übung Northern Challenge ....................................................................................... 42 Mobil: 0152 01957320 juergen.witzig@gmail.com medienbeauftragter@bdpi.org Aus Amt und Kommando Tierisch gut – MAUS für Luftlandepioniere in Seedorf .......................................... 43 Website BDPi: Gepanzertes Brückenlegesystem (gepBrLSys) ......................................................... 44 www.bdpi.org OStFw Jürgen Falkenroth Minenverlegesystem 85 und Panzerabwehrverlegemine DM 31 ............................... 45 juergen.falkenroth@gmail.com Telefon: 0251 863430 Internationale Zusammenarbeit Mobil: 0179 4683252 Multinationale Ausbildung am Military Engineering Centre of Excellence ................. 46 Bankverbindung: Struktur und Ausbildung der Royal Engineers ........................................................... 48 Bund Deutscher Pioniere e. V. Luftlandepioniere in Dänemark .................................................................................. 50 Volksbank Weserbergland eG. Einmal Afrika, immer Afrika – Ein Praktikum in Nigeria .............................................. 52 IBAN: DE47 2729 0087 0005 5364 60 BIC: GENODEF1HMV Bund Deutscher Pioniere Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in Unterstützung der Truppe durch den BDPi................................................................. 54 jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Repräsentanten des BDPi am Standort .................................................................... 55 Das Recht der Auswahl und Kürzung von Zuschriften www.bdpi.org ............................................................................................................. 55 und Beiträgen behält sich die Redaktion vor. Reservisten im Bund Deutscher Pioniere e.V. ........................................................... 56 Militärfachliche Beratung: Die aktiven Pionierverbände und die Pionierkameradschaften des BDPi ................. 58 Ausbildungszentrum Pioniere Chronik 90 Jahre WDPi e.V. / BDPi e.V 1925 – 2015 ................................................ 60 Verlag: Lothar Fölbach Medienservice Zusammenarbeit BDPi – PiTruppe Heimeranstraße 6, 80339 München Luftlandepioniere aus Seedorf bei der Kampfmittelabwehrausbildung ..................... 61 Telefon: 089 5022619 muenchen@foelbach-verlag.de Tradition und Geschichte Verantwortlich für die Anzeigen: Generalfeldmarschall Colmar Freiherr von der Goltz ................................................. 64 Lothar Fölbach Medienservice Buchvorstellung ......................................................................................................... 66 Ausgabe 15 / Juni 2017 PIONIERE 5
Aus dem Einsatz Holzmindener Pioniere als Infanterieausbilder in Mali InfantryTrainingTeam Coy I EUTM Mali, Koulikoro Als 2015 im Jahresplan für 2016 klar wurde, dass das Panzerpionierbataillon 1 den Leit- verband für die Mission EUTM Mali überneh- men werde, kamen schon erste Gedanken unter uns Pionieren der 3./Kompanie auf, wie es denn so wäre inmitten Afrikas im Einsatz zu sein. Schnell wurde auch die 3. Kompanie als Haupttruppensteller des Bataillons iden- tifiziert, sodass sich unser Interesse an Mali schnell verdichtete. Zudem war auch unsere Kompanie für die Einsatzvorausbildung zuständig. So begann unsere Arbeit für den Einsatz Anfang Januar 2016. Zunächst wurden die Planungen vor- angetrieben und schließlich viel Material und fast das gesamte Personal der 3. Kompanie auf den Truppenübungsplatz nach Wild- flecken transportiert, um dort intensiv jeden Auf dem Gipfel des Mount Keita nahe Koulikoro - HptmFw S., Hptm K., OFähnr S., HptFw Sch., OFähnr P., OStGefr G., Hptm W., OFw D. Einsatzsoldaten für EUTM Mali auszubilden. Erst zu den Osterfeiertagen war die Voraus- dem Roller unterwegs. Nicht zu übersehen Auftrag war die infanteristische Ausbildung bildung erfolgreich beendet, sodass ca. 250 Soldaten aus der gesamten Bundesrepublik waren aber auch die unzähligen Müllberge einer malischen Infanteriekompanie auf Zug- einsatzspezifisch trainiert worden waren. Das entlang des Wegenetzes. Man gewann so- niveau. Hierfür bildete unsere Ausbildungs- Einzige, was wir nicht einsatznah darstellen fort den Eindruck, dass das Herz von Mali kompanie gemischte Ausbilderteams, die konnten, ... waren die klimatischen Bedin- in Bamako schlägt und den Takt vorgibt mit jeweils einen Zug der Malischen Infanterie- gungen: zum Einen -15°C und 30 cm Schnee all seinen schönen, aber auch gewöhnungs- kompanie beübten. in Wildflecken; zum Anderen 40°C und bedürftigen Seiten. Letztlich führte der Weg Trockenheit in Koulikoro, Mali. raus aufs Land und nach 2 Stunden Fahrzeit Die ersten Wochen stand für uns das „In- war das Camp in Koulikoro erreicht. mission-Training“ an, was bedeutete, dass Nach kurzer Nachbereitungszeit im Standort unsere Vorgänger aus den verschiedensten Holzminden genoss jeder von uns nochmal Eingesetzt waren wir in der 1. Ausbildungs- europäischen Nationen zeigten, wie man die Heimaturlaub, bevor es dann Mitte Mai so kompanie, die durch unseren Hauptmann malischen Soldaten am besten infanteristisch weit war und der A310 der Luftwaffe von Köln Wedekind deutsch geführt wurde. Hierbei ausbildet. Dazu zählten Ausbildungsthemen Richtung Mali abhob. Für die Meisten war es stellte die Bundesrepublik Deutschland auch wie z.B.: Schießen auf der 500-m-Schieß- der erste Schritt auf dem afrikanischen Kon- den größten Anteil mit 10 Infanterieausbil- bahn, Hinterhaltausbildung im weitläufigen tinent. Noch auf dem Weg vom Flughafen dern. Zusätzlich setzte sich die Kompanie Trainingsgelände, Waffenausbildung, so- zum Camp in Koulikoro, was ca. 60 km Weg noch aus 7 Spezialkräften aus Österreich, wie Orts- und Häuserkampf in „Ghost City“. in 2 Stunden Fahrzeit bedeutete, wurden 5 Kommandoausbildern aus der Tschechi- Ghost City ist eine verlassene Häuserort- die ersten Eindrücke Malis gesammelt. Der schen Republik, sowie einem Luxemburgi- schaft nahe Koulikoro, die laut Gerüchten der Weg führte direkt durch die dicht bewohnte schen Aufklärer zusammen. Insgesamt gab malischen Bevölkerung unheimlich vorkommt Hauptstadt Malis: Bamako. Eine Stadt, die es noch 2 weitere Ausbildungskompanien, und deswegen unbewohnt bleibt. Daher bot durch den drittgrößten Fluss Afrikas geteilt die sich zum einen aus skandinavischen und sich dieses Gelände als ideale Ausbildungs- wird. Selbst zur Trockenzeit konnte man die baltischen Nationen gliederte, sowie zum stätte an. An vielen dieser Vorausbildungsta- enormen Ausmaße des Nigers anhand des anderen eine britische Kompanie, die zum ge merkte man die enorme Hitze und nicht hunderte Meter breiten Flussbettes erken- Großteil aus Gurkhas (nepalesischer Her- selten blieb das Thermometer bei 45°C im nen. Ansonsten sind in der knapp 2 Millio- kunft) bestand. Diese Zusammensetzung Schatten stehen. Ein Motto, das jeder von nen Einwohner großen Hauptstadt sehr viele spiegelte hervorragend den multinationalen uns teilte, war: An die Hitze kann man sich Menschen auf den Straßen zu Fuß oder mit Charakter dieser EU-Mission wieder. Unser nicht gewöhnen, nur ans Schwitzen! 6 PIONIERE Ausgabe 15 / Juni 2017
Aus dem Einsatz Nach ungefähr drei Wochen Vorbereitungs- einer mit IED vorbereiteten Straße. Hierbei zeit begann der erste vierwöchige Ausbil- mussten die malischen Soldaten bereits er- dungsabschnitt der ETIA (Element Tactique lernte Fähigkeiten darlegen. Dieses Training Interarmes). Zunächst wurde der Leistungs- absolvierten sie mit hoher Präzision, da eini- stand der malischen Soldaten festgestellt. ge unter Ihnen schon Erfahrung im Norden Hierbei spürte man die Unterschiede zu Aus- Malis mit IED‘s sammeln konnten. Am nächs- bildungen in der deutschen Heimat deutlich. ten Tag erfolgte die Hinterhaltausbildung mit Nicht nur das Verständnis für Übungsabläufe Fahrzeugen im bereits sehr dichten und mit von den malischen Soldaten dauerte länger, Grün bewachsenen Trainingsgelände, denn sondern auch die einfache Kommunikation die Regenzeit hatte begonnen. Im Gegensatz zwischen europäischem Trainer und mali- zum Vortag wiederum zeigte sich hier die an- schen Lehrgangsteilnehmer beanspruchte dere Seite der Leistungsfähigkeit. An diesem mehr Zeit. Denn von nun an waren Englisch- Tag wurden mangelhafte Befehle gegeben, kenntnisse gefordert in der Ausbildung und sodass das Führen der eigenen Kräfte er- jeder war auf die Zusammenarbeit mit einem schwert wurde. Die Folgerung war ein unkla- Dolmetscher angewiesen. In der zweiten Wo- res Lagebild und keine zusammenhängende che starteten wir mit der Ausbildung Counter- Gefechtsführung bei einem simulierten An- IED, Mine Awareness und VP-Check, was griff aus dem Hinterhalt. Bei der Auswertung für uns als Pioniere noch die größte Schnitt- der Übung wurde zudem zu viel diskutiert. menge in der infanteristischen Ausbildung Möglicherweise spielt hier der kulturelle Hin- darstellte. Des Weiteren wurde das Errichten tergrund Malis eine entscheidende Rolle, wo von Temporary Check-Points geübt, sowie grundlegend ausgiebig viel miteinander ge- Zur Trockenzeit ein ausgetrockneter Graben – zur verschiedene Bewegungsarten im Gelände sprochen und erzählt wird. Besonders in sol- Regenzeit innerhalb weniger Minuten ein reißender praktiziert. Speziell hierbei wurde einsatz- chen Situationen war die interkulturelle Kom- Bach nah für die malischen Soldaten ausgebildet, petenz eines jeden Trainers gefragt, um auch sodass auch nur für die Malis vorhandene mal bestimmte Vorgehensweisen anders zu abgesagt wurde, nutzten wir die letzten Ein- Materialien verwendet wurden, z. B.: in der sehen und zu akzeptieren. Die letzte Woche satzwochen für die eigene Weiterbildung im Landschaft liegende Steine anstatt Stachel- stand unter dem Ausbildungsaspekt des ur- infanteristischen Bereich, sowie den Aus- drahtrollen bei der Check-Point Ausbildung. banen Kampfes, sodass Ghost City fleißig tausch unseres Pionierwissens für die multi- Nicht unwichtig waren auch die Ausbildungen genutzt wurde. Auf diesem Trainingsgelände nationalen Kameraden. Hierbei ließ sich im an der Handwaffe der malischen Streitkräfte: konnte man sehr zweckmäßig das Vorgehen Orts- und Häuserkampf auch zweckmäßig das Sturmgewehr AK-47. Zum Abschluss je- auf Straßen, die Annäherung an Häuser, so- das Sprengen einbauen. So wurden selbst- der Woche sollten die Schießfertigkeiten auf wie den Kampf von Raum zu Raum üben. gebaute Holztüren mit unterschiedlichen der Schießbahn verbessert werden. Hierbei Die 4-wöchige Ausbildung wurde mit einer Sprengmöglichkeiten geöffnet. Zusätzlich trainierten wir den Malis die richtige Schieß- Abschlussübung und einem Wettkampfschie- unterstützten wir personell in den letzten Wo- technik und die verschiedenen Anschlags- ßen beendet. chen andere Lehrgänge oder bildeten uns mit arten auf unterschiedlichen Entfernungen anderen Waffen der europäischen Kamera- anzuwenden. Die dritte Woche begann mit Aufgrund dessen, dass der 2. Ausbildungs- den auf der Schießbahn fort. aufgesessener Patrouillenausbildung entlang abschnitt von den malischen Streitkräften Zusammenfassend verging der knapp vier- monatige Einsatz sehr schnell. Jeder Ausbil- der bemerkte die Verbesserungen in seinen Sprachfähigkeiten, egal ob während der Aus- bildung oder beim abendlichen Austausch mit den europäischen Soldaten. Die Arbeit mit den Dolmetschern war nicht immer ein- fach, doch meistens verlief sie sehr zielfüh- rend. Alles im Allen hat die Ausbildung mal Nerven gekostet, doch überwiegend Freude bereitet. Nicht nur die malischen Soldaten ha- ben etwas dazu gelernt ... auch wir! Hauptmann Robert Kuhlmann, 4./PzPiBtl 1 Malische Soldaten bei der Orts-und Häuserkampfausbildung in Ghost City Bildrechte: 3./PzPiBtl 1 Ausgabe 15 / Juni 2017 PIONIERE 7
Aus der Truppe Politische Bildungswoche in Berlin vom 30.01.2017 bis 03.02.2017 Am 30.01.2017 machten sich der Kompanie- den „Wald der Erinnerung“ zu besuchen. Es chef und der Kompaniefeldwebel der 1./8 mit begann mit einer dreiviertelstündigen Führung 40 Mannschaftssoldaten auf den Weg Rich- auf dem Gelände, an denen die Ehrenhaine tung Hauptstadt, um im Rahmen einer Poli- der Einsatzländer besichtigt wurden. Im An- tischen Bildungswoche mehrere Stationen schluss fand zum Gedenken der gefallenen in Berlin zu besuchen. Begleitet wurden sie Soldaten HFw Dubnicki, 1./GebPiBtl 8 und SU durch den Militärpfarrer Thomas Hellfritsch Josef Kronawitter, 2./GebPiBtl 8 eine Kranz- und Pfarrhelferin Tanja Dittrich. niederlegung am „Ort der Stille“ durch die Kompanie statt. Militärpfarrer Hellfritsch leite- Im Hotel „Dietrich Bonhoeffer Haus“ wurden te danach noch eine würdevolle Andacht und die Teilnehmer untergebracht und am Abend Kranzniederlegung am Ort der Stille (Bildrechte: Bw) die Soldaten der 1./GebPiBtl 8 hatten dann des 30.01. fand eine kleine Andacht und Vor- noch die Möglichkeit den „Wald der Erinnerun- stellungsrunde statt. Am folgenden Tag wur- Dr. Reinhard Brandl, der Mitglied des Verteidi- gen“ für sich selbst zu betrachten und Inne zu den vormittags die Berliner Unterwelten be- gungsausschusses ist. In einem einstündigen Halten. Die Kosten der Kränze wurden durch sucht und am Nachmittag an einer Führung Gespräch informierte der Abgeordnete über das Sozialwerk der Gebirgstruppe und der im Berliner Dom teilgenommen. aktuelle verteidigungspolitische Themen und evangelischen Militärseelsorge übernommen. stand gerne für Fragen zur Verfügung. Der Herzlichen Dank dafür. Der Tag wurde mit Der Schwerpunkt der Woche fand am Mitt- einem gemeinsamen Abendessen im Hotel Besuch der Reichstagskuppel rundete das woch statt. Vormittags wurde das Branden- beendet und fand so einen ruhigen Ausklang. Programm ab. burger Tor besichtigt und danach fand ein Besuch im Deutschen Bundestag statt. Ober- Nach einer kurzen Andacht mit einem er- stabsfeldwebel Thomas Kern hatte einen Be- Donnerstag vormittags wurde mit dem Bus teilten Reisesegen durch Pfarrer Hellfritsch such im Deutschen Bundestag organisiert. Richtung Stasimuseum verlegt und an einer machte sich die Kompanie auf den Rückweg Nach einem Vortrag auf der Besuchertribüne zweistündigen Führung mit anschließender nach Ingolstadt. des Plenarsaales über die Arbeitsweise des Diskussionsrunde teilgenommen. Nachmit- Parlaments und die Geschichte des Hauses tags ging es dann weiter Richtung Schwielow- Oberstabsfeldwebel Thomas Kern, trafen die Gäste den Heimatabgeordneten see zur Henning von Tresckow-Kaserne um KpFw 1./GebPiBtl 8 Kasernentore auf! Die Ingolstädter Gebirgspioniere feiern ihr sechzigjähriges Jubiläum. Zur Feier seines sechzigjährigen Bestehens lädt das Gebirgspionierbataillon am 14. Juli 2017 zu einem öffentlichen Appell in Ingolstadt und zum Tag der offenen Tür in der Pionierkaserne auf der Schanz am 15. Juli 2017. Nach dem von 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr stattfindenden systeme, Fahrzeuge und Waffen, das Minensuchgerät sowie Appell, der die Feierlichkeiten einleitet, heißen die Soldatin- eine Vorführung unserer Hundeführer mit ihren Kampfmittel- nen und Soldaten des Bataillons ihre Gäste am Folgetag auf spürhunden. dem Übungsplatz an der Donau herzlich willkommen. Im Rahmen von Kletter- und Abseilübungen oder bei einer Von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr bekommen unsere Besucher die Fahrt mit unseren Wasserfahrzeugen auf der Donau können Gelegenheit, sich den Einsatz unserer Pionierpanzer und unsere Gäste schließlich auch selbst aktiv werden. -maschinen sowie den Aufbau einer Seilbahn aus nächster Für ein umfassendes Kinderprogramm mit Betreuung wird Nähe anzuschauen. Außerdem erwarten sie Vorführungen ebenso gesorgt sein, wie für Speisen und Getränke. Gegen der Pioniertaucher und der Einsatz eines Hubschraubers zur Bezahlung gibt es neben Bratwurst und Steak sowie Kaffee Darstellung einer Höhenrettung. und Kuchen auch kühle Getränke, bei denen man die Im- Ebenso präsentieren wir unsere Technik aus dem Bereich der pressionen aus dem Erlebten noch einmal gemütlich Revue Kampfmittelabwehr. Hierzu zählen Führungsunterstützungs- passieren lassen kann. Ausbildungsbesprechung 8 PIONIERE Ausgabe 15 / Juni 2017
Im urbanen Kampf Luftlandepioniere unterstützen EGB Einheiten des Fallschirmjägerregiment 31 Ende Januar diesen Jahres verlegte die Luft- stützung und beriet den Kompaniechef in al- den. Der Gruppe gelang es so, den Feind wie landepionierkompanie 270 mit zwei verstärk- len Fragen zum Pionierwesen. Die verstärkte beabsichtigt in den Schwerpunkt der verteidi- ten Gruppen nach Hammelburg ins Übungs- Pioniergruppe an der Seite der 5. Kompanie genden Fallschirmjägerkompanie zu lenken. zentrum Infanterie, um dort die 3. und die 5. unterstützte den Angriff der Fallschirmjäger- Kompanie des Fallschirmjägerregiments 31 kräfte im Kampf um Sperren. Dazu gehört Auch an den folgenden Tagen der Übung der Luftlandebrigade 1, mit Pionierfähigkei- diese zu überwinden, zu öffnen oder auch konnten die Soldaten der Luftlandepionier- ten zu unterstützen. Zugänge zu schaffen, um die Bewegung im kompanie durch ihre Fähigkeiten überzeugen. Angriff zu fördern. So konnten einige Hemm- Mehrere Sprengtrupps öffneten Zugänge und Die beiden Gruppen des I. Luftlandepionier- nisse überwunden werden. Die Pioniergrup- ermöglichten somit den Fallschirmjägerkräf- zug wurden jeweils von einem Kampfmittel- pe in der Verteidigung stellte sich darauf ein, ten das Nehmen einer Ortschaft. abwehrtrupp der Kompanie verstärkt. den Kampf der 3. Kompanie mit Sperren zu Diese Übungsszenarien sind essentiell für unterstützen. Dadurch wird ein gegnerischer die Zusammenarbeit und vertiefen die Kennt- In den ersten vier Tagen des Übungsplatz- Angriff kanalisiert und gleichzeitig gehemmt. nisse über die jeweiligen Einsatzverfahren aufenthaltes wurden parallel der Angriff, als Dies geschah unter anderem mit Minensper- der Fallschirmjäger und Luftlandepioniere. auch die Verteidigung im urbanen Gelände ren und anderen Vorrichtungen, welche auf geübt. Hierzu wurden die Fallschirmjäger Grundlage der vermuteten Angriffslinie des Leutnant Bruns, der 5. Kompanie als angreifendes Element Feindes, zielgerichtet eingesetzt wurden. Luftlandepionierkompanie 270 und die EGB (1) Kräfte der 3. Kompanie als Ebenfalls wurden die Eigenschaften des Bildrechte: Bundeswehr verteidigendes Element eingesetzt. Die Luft- urbanen Gefechtsfeldes pioniertechnisch ------------------------------------------------------------- landepionierkompanie 270 unterstützte beide ausgewertet und konnten so optimal für eine 1) spezKr H EGB sind spezialisierte Kräfte Heer mit Kompanien durch unmittelbare Pionierunter- effiziente Verteidigungsplanung genutzt wer- erweiterter Grundbefähigung Tough Scout 2016 Schaffen von Einsatzvoraussetzungen und militärische Evakuierung in Dänemark Teile der Luftlandepionierkompanie 270 und bei der Erkundung und Beurteilung der Ge- dung, Aufbau und Betrieb von Feldlagern Luftlandeaufklärungskompanie 310 haben ländebefahrbarkeit, insbesondere von Brü- sowie die Sicherstellung/Förderung eigener im November 2016 zusammen mit dänischen cken und Untergründen gefordert. Während Bewegungen gehören. Die Übung in Däne- Kräften des Combat Support Wing 660 die die dänischen Kräfte zwei Fernspähtrupps mark hat das Zusammenspiel mit eigenen freilaufende Übung „Tough Scout 2016“ in aufklärten und verfolgten, stellten die Luftlan- Kräften vertieft. Die dänischen Kameraden Karup, Dänemark durchgeführt. Zweck der depioniergruppen und Teile der Luftlandeauf- haben als Übungspartner in der freilaufenden Übung war es, die Einsatzbereitschaft, die klärungskompanie 310 einen Hotpic. Hierbei Übung überzeugt und waren zudem exzellen- operativen Fähigkeitsforderungen und bauli- handelt es sich um einen vorübergehenden te Gastgeber. chen Befähigungen der Kompanie zu trainie- Aufnahmepunkt in feindlichem Gebiet, um ren. Zu den Aufträgen der Luftlandepioniere eigene Kräfte zu evakuieren. gehörten das Erkunden und der Aufbau der Leutnant Bruns, Forward Operating Base, sowie deren Be- Pioniere verfügen über ein breit gefächertes Luftlandepionierkompanie 270 trieb. Darüber hinaus wurden die Pioniere Aufgabenspektrum, zu denen auch Erkun- Ausgabe 15 / Juni 2017 PIONIERE 9
Aus der Truppe Das Handwerk erlernen Der Auftrag des Ausbildungszuges des 6./ObjSRgtLw Der Auftrag des Ausbildungszuges des Hörsaal 3 ist verantwortlich für die Ausbil- 6./ObjSRgtLw am Standort Diepholz beinhal- dung der „Flugplatzinstandsetzungssolda- tet die Aus- und Weiterbildung der Luftwaf- ten“, die hier den Ablauf der Flugplatzscha- fenpionierkräfte aus der gesamten Bundes- densbeseitigung kennenlernen. republik. Sie erhalten Grundkenntnisse in den ver- Um die Luftwaffenpioniere auf den Ernstfall schiedenen Instandsetzungsverfahren und vorzubereiten, durchlaufen sie eine aufwän- prägen sich bei der praktischen Anwendung dige und umfangreiche Ausbildung gemäß Handgriffe und Arbeitsabläufe ein, um diese dem Motto „Kein Handwerk ohne Lehrzeit!“ im Ernstfall schnell und sicher anwenden zu (Jean de La Bruyère), bei der sie einen Groß- können. teil ihrer Fähigkeiten im Ausbildungszug der 6./ObjSRgtLw erlernen. Hörsaal 2 bietet ein breites Angebot an Ma- Die Ausbildung im Hörsaal 3 bietet außerdem schinenlehrgängen, die nicht nur zur Flug- die Möglichkeit, verschiedene Kleingeräte, Der Ausbildungszug gliedert sich in 4 Hörsä- platzschadensbeseitigung benötigt werden. die für die Flugplatzschadensbeseitigung le, jeder für sich deckt ein großes Pensum an Bei erfolgreichem Abschluss des Lehrgan- und die behelfsmäßige Bauinstandsetzung verfügbaren Lehrgängen ab. ges wird man mit einem Zertifikat zur zivilen von Nöten sind, kennenzulernen und die da- Anerkennung belohnt. für benötigten Betriebsberechtigungsscheine Hörsaal 1 ist zuständig für die militärfachliche zu erwerben. Zu diesen Geräten zählen: Ergänzungsausbildung der Führungskräfte Das Angebot des Hörsaals 2 bietet Lehrgän- der Luftwaffenpioniere. ge auf den folgenden Maschinen: • Bodenverdichter • Lichtmast Offiziere, welche für eine Verwendung im • Hydraulikbagger • Drucklufterzeuger Luftwaffenpionierdienst oder der Infrastruktur • Ladegeräte (Radlader) • Tauchpumpe vorgesehen sind, erlernen auf dem 5 wöchi- • Fugenschneider • Stromerzeuger gen Lehrgang „Luftwaffen Pionieroffizier“ un- • Walzenzug • Tornister-Schneid-Gerät ter anderem Maßnahmen zur Erkundung von • Fahrzeugkran leicht/mittel Einsatzflugplätzen und Grundlagen in der Die Kettenmotorsäge zählt ebenso dazu. Bei Flugplatzschadensbeseitigung. Truppendien- Während der Ausbildung an den verschie- der Ausbildung erlernen die Lehrgangsteil- stoffiziere benötigen diesen Lehrgang unter denen Geräten, erlernt der zukünftige Be- nehmer unter Realbedingungen das sichere anderem als Grundlage für die Übernahme diener Grundlagen in der Elektrik, Hydraulik zu Fall bringen von Bäumen bis zu einem zum Berufssoldaten. und Mechanik. Er erwirbt außerdem Kennt- Brusthöhendurchmesser von 20 cm unter nisse in der Maschinen- und Motorenkunde Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen Der in zwei Teile aufgegliederte Lehrgang sowie Wissen über die Einsatzgrundlagen und gesetzlicher Vorgaben im Wald. für Feldwebel „Luftwaffen Pionierfeldwebel“ und den umweltschonenden Gebrauch. Der vermittelt bautechnische Grundlagen sowie praktische Anteil wird auf den vorhandenen Nicht zuletzt findet im Hörsaal 3 die Ausbil- Grundlagen in der Flugplatzschadensbesei- Übungsflächen am Standort ausgebildet dung zum „Kraftfahrer Flugplatzinstandset- tigung. Teil 1 des LwPiFw Lehrgangs ist Vor- und umfasst die Fahrausbildung sowie das zung“ statt, bei der die Lehrgangsteilnehmer aussetzung zur Beförderung zum Feldwebel Arbeiten mit dem entsprechenden Gerät. Er- den sicheren Umgang mit Kraftfahrzeugen als Luftwaffenpionier und beinhaltet Fächer fahrene Ausbilder nehmen sich während des während der Flugplatzinstandsetzung ken- wie z.B. Mathematik, Statik, Baustoffkunde Lehrgangs die Zeit, um auch über den Tel- nenlernen und Einweisungen auf Kipper und und weitere Unterrichte. Teil 2 bereitet die lerrand des Luftwaffenpionierwesens hinaus diverse Tiefladeranhänger zum Transport Feldwebel auf ihre Aufgaben als Gruppenfüh- zu schauen und Grundlagen der Nutzung des von Baumaschinen und -materialien erhalten. rer in der Flugplatzschadensbeseitigung vor. Gerätes in den unterschiedlichsten Situatio- Hörsaal 4, die Kampfmittelbeseitiger, sind Unteroffiziere ohne Portepee nehmen am nen zu vermitteln. Die Lehrgangsteilnehmer für die Ausbildung von staffelinternen und Lehrgang „Fachgrundlagen Luftwaffen Pio- werden in realitätsnahen Situationen auf den externen Soldaten im Bereich EOD (Explosi- nierwesen“ (LwPiUffz) teil und erhalten dort Ernstfall und die spätere Arbeit mit dem Ge- ve Ordnance Disposal) und EOR (Explosive das Handwerkszeug, um ihren nicht uner- rät vorbereitet, z.B. das Räumen von Klein- Ordnance Reconnaissance) zuständig. Im heblichen Beitrag in der Flugplatzschadens- bombenfeldern mit dem Flächenräumgerät II Vordergrund steht hierbei die Wissensver- beseitigung zu leisten. (FRG II). mittlung luftwaffentypischer Vorgehenswei- 10 PIONIERE Ausgabe 15 / Juni 2017
Aus der Truppe sen im Rahmen der Ergänzungsausbildung wie diversen Übungen gewährleistet, z.B. den Soldaten einiges ab und schweißt die Kampfmittelabwehr in der Luftwaffe für die Northern Coast (multinational, Dänemark), über ganz Deutschland verteilte Luftwaffen- Kameraden des Heeres. In enger Zusam- Wirkverbundübung (II. Objektschutzbataillon, pioniertruppe eng zusammen. menarbeit mit den Kräften des AusbZPi Putlos) sowie Dobex / Volcanex (multinatio- AusbStpKpfmAbw aus Stetten a.k.M. fin- nal, Lechfeld). Der Bereich ADR/GGVS und Ladungssi- det hier die Ausbildung zum „Kampfmittel- cherung ist ein weiterer Teil der möglichen erkunder aller Truppen EOR SK“ statt, bei Doch auch über die Hörsäle hinaus hat der Ausbildungen bei 6./ObjSRgtLw, dieser wird der die Lehrgangsteilnehmer in einem zwei- Ausbildungszug einiges zu bieten. Zweimal praxisnah im Unterrichtsraum, wie auch am wöchigen Training die erweiterte Jedermann- jährlich finden auf der Übungsfläche der Kraftfahrzeug ausgebildet, um die Trainings- Erkundung kennenlernen, die über die Vor- Pioniere Lehrübungen statt, bei denen die teilnehmer zu schulen und für auftretende gaben der Taschenkarte weit hinausgeht. Die Pioniere aus den fliegenden Verbänden nach Gefahren zu sensibilisieren. Inübunghaltung von Beseitigern erster Fach- Diepholz kommen, um sich für die Start- tätigkeit aus den fliegenden Verbänden sowie bahninstandsetzung auf NATO-Flugplätzen Oberfeldwebel Schmeißer, die eigene Inübunghaltung und Weiterbildung in Übung zu halten. Die einwöchige Übung 6./ObjSRgtLw wird auf verschiedenen Übungsplätzen so- mit 4 Instandsetzungsdurchgängen verlangt Foto: OFw Schmeißer Startbahn frei! Die Lehrübung der Luftwaffenpionierkräfte Die aktiven Luftwaffenpioniere der 6.Staffel die Startbahn dann wieder nutzbar sein. Im einer großen Matte aufgebaut werden. So des Objektschutzregimentes der Luftwaffe Ernstfall stehen die Flugzeuge solange ein- können die Flugzeuge die Startbahn im Ide- „Friesland“ zertifizieren sich jährlich mit der satzunfähig auf dem Flugplatz, bis die Arbeit alfall nach vier Stunden Pionierarbeit wieder sogenannten „Triple Ex“. Doch auch die Luft- der Luftwaffenpioniere erledigt ist. Um für die- nutzen. waffenpioniere außerhalb der Einsatzstaffel sen Ernstfall bestmöglich gewappnet zu sein, werden jährlich geschult und weitergebildet. werden während der einwöchigen Übung vier Die Abschlussübung am vorletzten Tag wur- Die Pioniere der fliegenden Verbände kom- komplette Durchgänge durchgeführt. de durch hochrangige Vertreter aus den ver- men deshalb zweimal im Jahr zur „Lehr- schiedensten NATO Ländern begleitet. Diese übung“ aus ganz Deutschland nach Diepholz Mit insgesamt 25 Baumaschinen, vom Hyd- setzten sich aus den Nationen zusammen, in den Ausbildungszug der 6./ObjSRgtLw, raulikbagger über verschiedene Ladegeräte, die sich die Fähigkeit der Startbahninstand- um sich für die Startbahninstandsetzung auf Kipper, einem Fugenschneider bis hin zum setzung erhalten haben und für die Planung NATO-Flugplätzen in Übung zu halten. Fahrzeugkran, ist an den vier Kratern eine der neuen NATO Vorschrift verantwortlich Menge los. Trotz der engen Zeitvorgaben sind. Unter der Beobachtung der internati- Bei dieser Zertifizierung machte Diepholz sei- und den großen Schäden, die instandgesetzt onalen Gäste, die skeptisch waren, ob die nem Ruf alle Ehre. Von Schnee über Regen- werden müssen, kommt auf der Pionier- Deutschen die vorgegebenen Zeiten halten schauer bis zu strahlendem Sonnenschein übungsfläche keine Hektik auf. Geschwind, würden, wurden alle Krater instandgesetzt. wurde den 36 Lehrgangsteilnehmern in der aber sicher arbeiten die Lehrgangsteilneh- Mit der abschließenden Meldung „Startbahn einwöchigen Lehrübung wettertechnisch mer mit den großen Maschinen. Dabei sind frei!“ nach knapp dreieinhalb Stunden war die alles geboten. Doch nicht nur das Wetter sie stets unter der Aufsicht der erfahrenen NATO Planning Group dann sichtlich mit den machte es den Pionieren schwer. Die NATO Ausbilder, die zu Beginn der Woche noch deutschen Luftwaffenpionieren zufrieden. Mit forderte von den Startbahnprofis bislang ei- auf kleine Fehler hinweisen und korrigieren, viel Lob und Anerkennung für eine hervor- nen Krater auf der Startbahn sowie einen sich im Laufe der Lehrübung aber immer ragende Leistung werden die Lehrgangsteil- Krater auf den Rollwegen innerhalb von drei weiter zurückziehen. Für die Instandset- nehmer und die Ausbilder die anstrengende Stunden instand zu setzen. Dieses Jahr galt zung der vier Krater wurden zwei Verfahren Woche, bei Diepholzer Wetter, mit einem es dann für die Lehrgangsteilnehmer, durch angewandt. Zum einen das VP1 Verfahren, Lächeln im Gesicht in Erinnerung behalten. die neuen Forderungen der NATO, gleich vier bei dem nach dem Verfüllen des Kraters mit Krater auf der Pionierübungsfläche instand Schotter, Betonplatten von 2 m x 2m Größe zu setzen. Für die doppelte Arbeit, die es zu als Oberflächenabschluss verlegt werden. Oberleutnant Jeworowski, erledigen gilt, gibt es aber nicht den entspre- Und zum anderen das AM2 Verfahren, bei 6./ObjSRgtLw chenden Zeitansatz. In nur vier Stunden soll dem Aluminiumplatten, wie Klicklaminat, zu Ausgabe 15 / Juni 2017 PIONIERE 11
Aus der Truppe Frauen in Verantwortung Pioniere hören auf ihr Kommando Die aus Niedersachsen stammende Anna- genannt, denn es sind allesamt Männer. gen, es mir dann aber anders überlegt. Und Theresa Keul führt als einer der ersten weibli- Eine Frau als Boss? „Ja, da haben die Jungs heute weiß ich: Diese Laufbahn würde ich chen Offiziere einen Zug Luftwaffenpioniere. sich am Anfang schon Gedanken gemacht. genauso wieder einschlagen.“ Oberleutnant 25 Männer hören in Diepholz auf das Kom- Das haben sie mir später erzählt. Aber die Keul will nun Berufssoldatin werden, den An- mando der Frau Oberleutnant. Die Bauinge- anfängliche Skepsis hat sich sehr schnell trag dazu hat sie gestellt. nieurin kann sich keine passendere Aufgabe gelegt.“ Von einer Sonderrolle als weiblicher für sich vorstellen. Soldat hält sie gar nichts: „Das habe ich nie Ihr privates Umfeld reagiert auf ihre Tätigkeit so gesehen. Klar, man darf nicht zimperlich neutral bis positiv. „In meinem Freundeskreis sein. Aber diese Aufgabe ist genau das Rich- beschäftigen sich die wenigsten damit. Für sie tige für mich. Es war mir immer klar: Ich will ist das eher ein ganz normaler Beruf. Meine nicht in ein Amt, ich will in die Truppe.“ Eltern haben mich dagegen aktiv unterstützt, aber auch immer gesagt: Egal, was du ma- Seit 2014 führt die studierte Bauingenieurin chen willst: Du musst Leistung dafür bringen.“ den Pionierzug. „Ich habe seitdem hier viel über mich und andere Menschen gelernt. Diese Erfahrungen sind sehr wertvoll.“ Ihre Aufgabe umschreibt sie bescheiden so: „Ich sorge dafür, dass meine Leute in ihrem Aufga- benbereich wirken können.“ So bucht sie für So trägt sie Verantwortung für schweres die Soldaten Lehrgänge, leitet Sanitätsunter- Pioniergerät im Millionenwert. „Ich leite eine suchungen ein, plant Übungen, Schießen und kleine Straßenbaufirma“, übersetzt Anna- Truppenübungsplatz-Aufenthalte wie dem- Theresa Keul (27) ihren Fahrzeugpark und nächst in Altengrabow. Viel Management-Ar- ihre Aufgabe ins Zivile. Frau Oberleutnant beit steht für die Zugführerin jeden Tag an, „da führt den IV. Zug der 6. Staffel des II. Objekt- muss ich wie die Spinne im Netz alle Fäden Oberleutnant Keul in ihrem „Führungs-Wolf“ schutzbataillons der Luftwaffe in Diepholz. zusammenhalten“. Doch den Bezug zur Pra- Der Hauptauftrag ihrer Einheit ist die Start- xis will die Soldatin nicht verlieren. Deshalb bahn-Schnellinstandsetzung, aber auch die hat sie unter anderem den Lkw-Führerschein Faulenzen ist ohnehin nicht ihre Sache: Nicht behelfsmäßige Reparatur anderer angegrif- gemacht, um besser einschätzen und pla- nur bei der Luftwaffe, sondern auch bei ihrem fener und beschädigter Infrastruktur, damit nen zu können, wie schnell zum Beispiel ihre privaten Hobby ist Schnelligkeit Trumpf: Von der Flugbetrieb in einem Ernstfall so schnell Einheit verlegt werden kann, wenn es darauf der Jugendfeuerwehr wechselte sie noch als wie möglich weitergehen kann. Außerdem ankommt. „Wir müssen möglichst schnell vor Schülerin zur Freiwilligen Wehr in ihrem Hei- können Keuls Pioniere einen Einsatzflugplatz Ort sein. Unser Schlachtruf lautet: Bahn frei!“ matdorf, nun ist sie in Diepholz der örtlichen mit ihrem vielfältigen Spezialgerät gegen Be- Feuerwehr beigetreten. „Wie bei der Bundes- drohungen von außen sicherer machen. Die gebürtige Lüneburgerin hat sich schon wehr kann ich auch hier konkret etwas für die früh für eine Karriere bei der Bundeswehr in- Allgemeinheit tun. Das empfinde ich als sehr Die Führung des Pionierzuges ist eine an- teressiert. Vorbild waren ihre älteren Brüder befriedigend.“ Wenn noch Zeit bleibt, liest spruchsvolle Aufgabe: Radlader, Bagger, und der Vater, die alle als Wehrpflichtige oder Anna-Theresa Keul gern, vor allem Phantasy- Walzen, Kipper, Fugenschneider und ein Zeitsoldaten Dienst geleistet haben. Direkt Literatur – „ich bin dann mal weg“. Außerdem Kran, dazu ein gepanzerter Schaufellader, nach dem Abitur 2009 zog sie dann selbst ist sie ein großer Fan von Heavy-Metal-Mu- um zum Beispiel gefahrlos Blindgänger von Uniform an. „Zuvor als 15-Jährige hatte ich sik. „Bei dem legendären Festival in Wacken der Startbahn entfernen zu können. Das alles noch romantische Vorstellungen - wie Pilo- war ich regelmäßig. Als das Musikkorps der gehört zur Ausrüstung, die nahe dem Rollfeld tin bei der Luftwaffe zu werden“, sagt Keul. Bundeswehr aus Siegburg dort spielte, habe auf dem Flugplatz Diepholz bereitsteht. „Da Aber dann habe es sich für sie als Glücksfall ich es mir ganz bewusst angeschaut. Die Re- hinten ist unser Sandkasten“, sagt Keul au- erwiesen, dass ihr ein Studienplatz in Bau- aktionen des Publikums waren sehr positiv.“ genzwinkernd und deutet auf einem nahen ingenieurwesen und Umweltwissenschaften Übungsbereich mit einem riesigen Sand- an der Bundeswehr-Uni München angeboten Helmut Michelis, haufen. Hier trainieren die 25 Pioniere, von wurde. „Das war mein Drittwunsch, und ich PIZ Personal Anna-Theresa Keul liebevoll „meine Jungs“ habe dieses Angebot zunächst ausgeschla- Fotos: Helmut Michelis 12 PIONIERE Ausgabe 15 / Juni 2017
Aus der Truppe Wir fördern die Bewegung der eigenen Truppe Vom 25.01.2017 bis zum 03.02.2017 hat Insbesondere die Ausbildung an der zerleg- ausstattung auf Lkw 2t/MB U5000 wie auch die 3. Kompanie des Panzerpionierba- baren Kopframpe ist für unseren späteren die Anfertigung eines Kompaniewappens. taillons 130 ihre pionierhandwerklichen Auftrag im Rahmen VJTF von besonderer Re- Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Bauin- levanz, da auf diese Weise eine Eisenbahn- Kampfmittelabwehrspezialisten aus standsetzungseinrichtung (BIE) MÜNCHS- beladung mit allen Gefechtsfahrzeugen des Minden MÜNSTER intensiviert, um sich so auf Gefechtsverbandes VJTF unabhängig eines die Beteiligung im Rahmen VJTF „Very Beladebahnhofes erfolgen kann. Die Kampfmittelabwehrkräfte der Kompanie High Readiness Joint Task Force“ (VJTF; konnten die im BIE vorhandene Munitionsmus- deutsch: Einsatzgruppe mit sehr hoher Die BIE verfügt hier über einen der wenigen tersammlung, die Sondierbahnen sowie die Einsatzbereitschaft) in den Jahren 2018 noch vorhandenen Sätze der zerlegbaren Kampfmittelabwehrausrüstung des Gebirgspi- bis 2020 vorzubereiten. Kopframpe der Bundeswehr, mit dem nicht nur onierbataillons 8 aus Ingolstadt zur Aus- und die Mindener Pioniere üben, sondern andere Weiterbildung nutzen. An dieser Stelle möchte Von Brücken und Rampen Pionierverbände ebenfalls. ich mich noch einmal bei den Gebirgspionie- ren bedanken, das war eine sehr gute Un- Im Fokus der ersten Woche stand der Kern- Der Pionier – ein Bauhandwerker terstützung. Im Vordergrund der Ausbildung auftrag der Pioniertruppe, „das Fördern eige- seiner Kampfmittelabwehrspezialisten stand ner Bewegungen“. Doch wie „fördert“ Mann Die zweite Ausbildungswoche war durch die das Identifizieren und Sondieren von Muniti- bzw. Frau die Bewegung der eigenen Truppe? Aus- und Weiterbildung der pionierhand- on. Insbesondere die Sondierbahnen mit ver- Durch den Bau einer Behelfs- oder Festbrücke werklichen Fähigkeiten entsprechend dem schiedenen Untergrundmaterialien eigneten (kurz) sowie der zerlegbaren Kopframpe zur erlernten Bauhauptberuf der Soldatinnen und sich hervorragend für die Inübunghaltung des kopfseitigen Beladung von Eisenbahnflach- Soldaten geprägt. In den durch das BIE be- Kampfmittelabwehrpersonals. „Der Umgang waggons. Bei Minusgraden und unter der Auf- triebenen Werkstätten wurden verschiedene mit Sonden sowie die Differenzierung der Fä- sicht von Hauptmann Peter G., Kompaniechef Bauaufträge in der Holz-, Metall- und Beton- higkeiten der einzelnen Sondentypen kann in der 3./-, haben die Soldatinnen und Soldaten bearbeitung sowie in der Elektroinstallation der Praxis nicht oft genug trainiert werden“, das Auf- und Abbauen immer wieder geübt. bearbeitet und nach Fertigstellung durch die sagte Oberleutnant Norbert V., ZgFhr EOD jeweiligen Handwerksmeister abgenommen MCLR Zg (VJTF) in der 3. Kompanie. Wie oft es letztlich gewesen ist, lässt sich nicht und begutachtet. mehr genau sagen, aber es war ziemlich oft, Ein Dank ans BIE betonte Stabsgefreiter Stefan B., der erneut Eine ganze Reihe von Bauprojekten konnte re- den mehrfachen Bau der Behelfs-, der Fest- alisiert werden. Unter anderem die Herstellung Die Unterstützung durch das Stammpersonal brücke (kurz) sowie der zerlegbaren Kopfram- von Türrahmen für die unmittelbare Pionierun- des BIE war sowohl in der Vorbereitung des pe zur kopfseitigen Beladung von Eisenbahn- terstützung in Operationen im urbanen Umfeld, Aufenthaltes wie auch während der Durch- flachwaggons sicherstellte. die Fertigung einer Kompaniegefechtsstand- führung äußerst gewinnbringend und absolut positiv. Die oben beschriebenen Bauprojekte wurden durch die Stationsausbilder BIE hin- sichtlich einer möglichen praktischen Umset- zung bewertet und in der Fertigungsphase unterstützt. Die Stationsausbilder zeigten sich zu jeder Zeit sehr flexibel und kooperativ. Dafür gilt ihnen mein besonderer Dank! Krönender Abschluss des Aufenthaltes der 3./PzPiBtl 130 war die Beförderung der Oberfeldwebel S., W., B. und R. zum Hauptfeldwebel und von Haupt- feldwebel C. zum Stabsfeldwebel, die in einem würdigen Rahmen mit darauffolgendem zünfti- gen Kompanieabend durchgeführt wurden. Hautpmann Peter Gerhard, Major André Burdich Bau eines Schwelljochs einer Behelfsbrücke Bildrechte: 3./PzPiBtl 130 Ausgabe 15 / Juni 2017 PIONIERE 13
Aus der Truppe Führungswechsel an der Spitze des Panzerpionierbataillons 130 Oberstleutnant Helge Lammerschmidt ter, Herrn Brigadegeneral Gunter Schneider Bataillons einen neuen Weltrekord mit den wird neuer Kommandeur des Panzerpio- durchgeführt. Der zweite feierliche Akt an Amphibien M3 aufstellen konnten. Mit Un- nierbataillons 130 und übernimmt damit diesem Tag folgte dann im Rahmen des an- terstützung der britischen 23rd AmphEngTr von seinem Vorgänger Oberstleutnant schließenden Empfangs. Hierbei wurden die konnte eine Schwimmbrücke auf einer Länge Thorsten Schwiering nach nur knapp zwei Aufgaben des Standortältesten durch den von knapp 350 Metern und in einer Zeit von Jahren Amtszeit die Bataillonsführung. Kommandeur des Landeskommandos Nord- 31 Minuten über die Weichsel bebaut werden. rhein-Westfalen, Herrn Brigadegeneral Peter Herr Oberstleutnant Schwiering wird nun in Gorgels, von Oberstleutnant Schwiering an eine integrierte Verwendung nach Brunssum Oberstleutnant Lammerschmidt übertragen. (NL) versetzt. Der scheidende Kommandeur Neue Dinge entstehen Herr Oberstleutnant Thorsten Schwiering Mit dem neuen Kommandeur, Herrn Oberst- führte das Panzerpionierbataillon 130 seit leutnant Lammerschmidt, bekommt das Pan- dem 01. Juli 2015. Mit seiner Übernahme zerpionierbataillon 130 einen Nachfolger, der vollzog sich zugleich auch der damalige durch einen Verwendungsaufbau mit zahlrei- Wechsel vom schweren Pionierbataillon 130 chen Führungsverwendungen in der Pionier- hin zum Panzerpionierbataillon 130. Ein truppe über alle Voraussetzungen verfügt, anderer Name mit neuen Aufgaben. Wäh- um diesen komplexen und hochspezialisier- rend seiner Dienstzeit führte das PzPiBtl 130 ten Verband, der immer mehr in internationa- mehrere Auslandseinsätze, die Informations- len und multinationalen Einsätzen und Übun- lehrübung „Angriff über ein Gewässer“ am gen gefordert wird, zu führen. Die Kommandoübergabe Wasserübungsplatz sowie die Teilnahme an zwei multinationalen Übungen durch. Den Zuletzt war er in der Türkei eingesetzt, wo er Im Rahmen eines Bataillonsappells in der Höhepunkt seiner knapp zweijährigen Kom- als Pionierstabsoffizier Training and Exercise Herzog-von-Braunschweig Kaserne wurde mandeurzeit stellt die Teilnahme an der multi- im NATO HQ Allied Land Command IZMIR am Donnerstag, den 30. März 2017, das Kom- nationalen Übung „ANAKONDA 16“ in Polen TÜRKEI tätig war. mando über das Panzerpionierbataillon 130 dar. Hier war Herr Oberstleutnant Schwiering von Oberstleutnant Thorsten Schwiering, an der verantwortliche Kommandeur aller an Oberstleutnant Helge Lammerschmidt über- dieser Übung beteiligten deutschen Solda- Major André Burdich geben. Die Übergabe wurde durch den Kom- ten. Ein weiterer Höhepunkt war dabei, dass mandeur der Panzerlehrbrigade 9 aus Muns- die Soldatinnen und Soldaten des eigenen Fotos: HptFw Mathias Todtenhaupt OTL Lammerschmidt, BG Schneider und OTL Schwiering (v.l.n.r.) Übertragung des Kommandos an den neuen Kommandeur 14 PIONIERE Ausgabe 15 / Juni 2017
Sie können auch lesen