Dienstleistungssektor im Wandel? - Branchenbericht Weiterbildung: 06/19 - PressMatrix

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Dienstleistungssektor im Wandel? - Branchenbericht Weiterbildung: 06/19 - PressMatrix
Saarkonjunktur            Bauwirtschaft         Branchenbericht Weiterbildung
                      Keine Frühjahrsbelebung   Weiter optimistisch   Dienstleistungssektor im Wandel?

                                                                                             06/19

                                           Branchenbericht Weiterbildung:
                                           Dienstleistungssektor
                                                     im Wandel?

www.saarland.ihk.de
Einzelheft 2,00 €
Dienstleistungssektor im Wandel? - Branchenbericht Weiterbildung: 06/19 - PressMatrix
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Endlich mehr Gründer
im Saarland –
aber es bleibt viel zu tun

                                                                                               SaarWirtschaft 06/2019
Von IHK-Vizepräsidentin Petra Krenn

                                                                                               Kolumne
Unser jährlicher IHK-Gründungsreport gehen das Wagnis einer Gründung ein,
wartet dieses Mal mit einer positiven wenn sie zwischen lukrativen Tätigkei-
Überraschung auf: Im Jahr 2018 ist die ten im Angestelltenverhältnis wählen
Zahl der Existenzgründungen gegen- können. Verständlich – aber schlecht für
über dem Vorjahr gestiegen. Dass es mal unsere Wirtschaftsstruktur. Und dann
wieder aufwärts geht mit den Gründer- das unsägliche Unternehmerbild, das in
zahlen, darauf mussten wir neun Jahre den Medien genauso wie in viel zu vie-
warten. Ein kleines Plus von                              len Politikerstatements ge-
zwei Prozent bei den ge -                                 zeichnet wird. Selbst im „Tat-
werblichen Gründungen gab                                 ort“ ist der Mörder meistens
es. Immerhin. Im Bund ging                                Unternehmer – mittlerweile
es gleichzeitig runter. Schön                             ist das empirisch belegt.
auch, dass ein recht hoher                                We l c h e r j u n g e M e n s c h
Anteil der Jungunternehmer                                möchte denn so einen Beruf
vom Start weg Arbeitnehmer                                noch ergreifen? Wohl nur
 beschäftigen.                                            derjenige, der den „Beruf“
Also alles gut in der saarlän-                            Unternehmer als Berufung
dischen Gründungsszene?                                   empfindet.
                                     IHK-Vizepräsidentin
Leider nein. Denn für die Un-                             Es gibt also noch viel zu tun
                                         Petra Krenn
ternehmensdichte und damit                                für unsere IHK. Wir müssen
das wirtschaftliche Potenzial                             informieren, gezielt beraten
im Saarland kommt es eben nicht nur auf und zur Gründung motivieren. Ein
die Neugründungen an – man muss auch Schwerpunkt muss dabei auf der Nach-
die Firmen in den Blick nehmen, die aus folgeberatung liegen: Dass gesunde Un-
dem Markt ausscheiden. Und auch wenn ternehmen aus dem Markt ausscheiden,
die Zahl der Gründungen gestiegen ist; weil sie keinen Nachfolger finden, kön-
die Zahl der Liquidationen liegt noch nen wir uns schlicht nicht leisten. Ebenso
immer höher. Trotz des Lichtblicks in der wichtig: die gezielte Förderung von
Gründerstatistik bleibt es daher dabei: ­innovativen Gründungen – denn sie
Wir Unternehmerinnen und Unterneh- ­machen unser Land zukunftsfähig und
mer werden immer weniger.                       ermöglichen Wachs­tumschancen.
Die Gründe sind vielfältig, wobei die Zuversichtlich stimmt, dass sich in unse-
­Demografie sicherlich eine wichtige Rol- rem IHK-Gründerzentrum immer mehr
 le spielt. Es fehlen schlicht Personen im Interessenten zu Fragen der Existenz-
erwerbsfähigen Alter, die Betriebe auf gründung und Unternehmensnachfolge
der Suche nach einer Altersnachfolge beraten ließen – neun Prozent mehr als
übernehmen könnten. Der starke Ar- im Vorjahr. Darauf lässt sich aufbauen.
 beitsmarkt tut sein Übriges: Nur wenige
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                                                           6
    Saarwirtschaft
    Frühjahrsbelebung bleibt aus

    Die Stimmung in der Saarwirtschaft hat sich im
    Mai nach einer kurzen Aufhellung im Vormonat wieder
    verschlechtert. Der IHK-Lageindikator fiel um 2,2 Punkte auf
    30,4 Zähler und erreichte damit den niedrigsten Stand seit
    zweieinhalb Jahren. Der IHK-Erwartungsindikator verringerte
    sich um 1,7 auf 0,5 Punkte und liegt nur noch knapp im posi-
    tiven Bereich.

                                                           8
    „Aktiv & engagiert“
    Saar-Unternehmen ausgezeichnet

    Am 10. Mai wurden vier saarländische Un-
    ternehmen für vorbildliches gesellschaftliches Engagement
    ausgezeichnet. Die Prämierung war der Abschluss des Wett-
    bewerbs „Unternehmen im Saarland: aktiv & engagiert 2019“,
    den die IHK Saarland, das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit,
    Energie und Verkehr und die LAG PRO EHRENAMT ausgelobt
    hatten.

                                                   14
    Bauwirtschaft
    Weiterhin optimistisch

    Die seit 2016 gut laufende Baukonjunktur
    hat auch 2018 an Fahrt weiter zugelegt. Die vor Jahresfrist
    prognostizierten Steigerungsraten wurden teilweise deutlich
    übertroffen. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,6 Prozent,
    der Umsatz um 16,4 Prozent und der Auftragseingang um 12,2
    Prozent. Und diese Werte lagen sogar teilweise deutlich über
    dem Bundesschnitt.

    Titel

    Die Stimmung in der saarländischen Weiterbildungswirtschaft
    ist aktuell ausgesprochen positiv, und dies gilt gleichermaßen
    für Weiterbildungsanbieter und deren Kunden. Wie in vielen
    anderen Dienstleistungsbereichen auch, stellt jedoch ein zü-
    gig voranschreitender digitaler Wandel die Branche und ihre
    Beschäftigten vor die Herausforderung, mit den technischen
    Entwicklungen Schritt zu halten. Jürgen Tilk berichtet über
    die aktuelle Lage in der Branche.

    Titelgestaltung: TypoServ GmbH, Saarbrücken
    Foto: stock.adobe.com – Putilov, Denis
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Kolumne                                                      IHK Regional

Gründerreport: Endlich mehr Gründer im Saarland –            Neunkirchen	40
aber es bleibt viel zu tun                             1
                                                             St. Wendel	40

                                                             Saarpfalz	40
Standortpolitik

Wirtschaftspolitik: Neues aus Berlin und Brüssel       4

                                                                                                                        SaarWirtschaft 06/2019
                                                             Unternehmen und Personen
Saarwirtschaft: Frühjahrsbelebung bleibt aus           6
                                                             Großinvestition: Startschuss für den Bau des
Gesellschaftliches Engagement:                               Nobilia-Werkes auf dem Lisdorfer Berg                41
Sieger des Wettbewerbs „Unternehmen im Saarland:
aktiv & engagiert 2019“ ausgezeichnet                  8    Jubiläum:
                                                             Peter Richerts Manufaktur für Events wird 20 Jahre   42

                                                                                                                        Inhalt
Hemmschuh: Der Staat als Treiber der Baupreise –
zu viele Regeln, zu hohe Abgaben, zu wenig Bauland     10   Bilanz I: SaarLB mit Rekord beim Kreditneugeschäft   45

Baukonjunktur: Bauwirtschaft im Saarland                     Bilanz II: SAARLAND Versicherungen: Marktposition
bleibt weiter optimistisch                             14   bei Wohngebäudeversicherung gestärkt                 46

                                                             Fusion: „Neue VVB“ startet Mitte Juni                48
Wirtschaftsjunioren Saarland                                 Neuer Anlauf: Direct GasTec GmbH:
                                                             Neue Chance für Autogas                              54
Finanzierung: WJS diskutieren mit Uwe Johmann          16

                                                             Namen und Nachrichten
Aus- und Weiterbildung
                                                             Ruhestand: Joachim Malter als
Fun & Run: 2. AzuBeatsRUN in Saarbrücken               18
                                                             ME Saar-Hauptgeschäftsführer verabschiedet           60
Branchenbericht Weiterbildung:
                                                             Dienstjubiläen60
Dienstleistungssektor im Wandel?                       22

IHK – die Weiterbildung27
                                                             Kultur Szene

Mittelstand und Unternehmensförderung                        Aufgefrischt: Hauptwerke der Alten Sammlung
                                                             in neuen Konstellationen	                            61
Gründerreport:
                                                             Kulturkalender	62
Licht und Schatten in der Gründungslandschaft          28

IHK-Service

Recyclingbörse                                         31   Im Blickpunkt
Unternehmensbörse                                      32
Kooperationen                                          33   Ist die Schuldenbremse noch zeitgemäß?	              63
Für Ihren Terminkalender                               34

                                                             Letzte Seite
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                                                             Impressum                                            64

Luxemburg:
Antrittsbesuch des luxemburgischen Botschafters        35

Frankreich: Gute Aussichten für deutsche Unternehmen   36

China: Erfolgreiche Saarland Automotive
und KI-Präsentation in Shanghai                        38

Aktuelle Meldungen des Enterprise Europe Network       39
Dienstleistungssektor im Wandel? - Branchenbericht Weiterbildung: 06/19 - PressMatrix
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                         Neues aus Berlin
                         und Brüssel
SaarWirtschaft 06/2019

                         Frühjahrsprognose sendet deutliches Signal an die Politik

                         Berlin. Nach Auffassung von DIHK-
Standortpolitik

                         Hauptgeschäftsführer Martin Wansle-
                         ben ist das Frühjahrsgutachten der Wirt-
                         schaftsforschungsinstitute ein deutliches
                         Signal an die Politik. „Die internationa-
                         len Rahmenbedingungen für Unterneh-
                         men haben sich in jüngster Zeit rasant
                         verschlechtert. Es ist jetzt dringend
                         geboten, die Standor tattraktivitä t
                         Deutschlands in den Blick zu nehmen –
                         und zwar für alle Unternehmen, nicht
                         nur für große Industriebetriebe“, sagte
                         Wansleben. Zugleich wies er daraufhin,
                         was jetzt zu tun ist: „Wir brauchen Im-
                         pulse für mehr private Investitionen in
                         unserem Land: etwa die Steuerbelas-
                         tungen für alle Unternehmen zu redu-
                         zieren, mit einer technologieoffenen
                         steuerlichen Forschungsförderung Im-
                         pulse für Innovationen zu setzen, mehr      DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Wansleben: „Es ist jetzt dringend geboten, die Standortattraktivität Deutsch-
                         in Bildung und Digitalisierung zu inves-    lands in den Blick zu nehmen – und zwar für alle Unternehmen, nicht nur für große Industriebetriebe.“
                         tieren, den europä ischen Markt fü r                                                                                                  Foto: DIHK/Jens Schicke
                         Wagniskapital zu stärken und eine mo-
                         derne Wettbewerbspolitik zu verfolgen.      lastet oder dies bereits angekü ndigt.                    dürfte der hiesige Standort erheblich an
                         Gerade bei der Steuerbelastung gibt es      Wenn wir nicht handeln, wird Deutsch-                     Attraktivität verlieren“, warnte Wans-
                         hierzulande dringenden Handlungsbe-         land in den kommenden Jahren zu den                       leben.
                         darf. Alle G7-Staaten außer Deutschland     Industrieländern mit der höchsten Un-                                          b Ansprechpartner:
                         haben Unternehmen von Steuern ent-          ternehmenssteuerlast zä hlen. Damit                                     renner.thomas@dihk.de

                         DIHK kann Aufgaben auch künftig verlässlich erfüllen

                         Berlin. Das Oberverwaltungsgericht für      tierte DIHK-Hauptgeschäftsführer Mar-                     integrieren“, sagte Wansleben. Bereits
                         Nordrhein-Westfalen (OVG NRW) mit           tin Wansleben das Urteil. Angesichts von                  in den vergangenen Jahren habe der
                         Sitz in Münster hat die Berufungsklage      Globalisierung und europäischer Integ-                    DIHK vieles verändert, etwa seine Kom-
                         eines Unternehmens zurückgewiesen,          ration müssten die regionalen Interes-                    munikation stärker professionalisiert
                         das die IHK Nord Westfalen auf Austritt     sen der gewerblichen Wirtschaft über                      und ein Verfahren zur Kompetenzprü-
                         aus dem DIHK verklagt hatte. „Mit die-      den DIHK stärker zur Geltung kommen.                      fung einschließlich eines Klagerechts für
                         sem Urteil kann der DIHK auch in Zu-        Das habe das Bundesverfassungsgericht                     IHK-Mitgliedsunternehmen eingeführt.
                         kunft seine Aufgaben verlässlich erfül-     den IHKs in seinem Grundsatzbeschluss                     Die konkreten aus dem Urteil folgenden
                         len. Wir können weiterhin die Interessen    zur gesetzlichen IHK-Mitgliedschaft im                    Schritte würden nach dem Vorliegen der
                         für die IHKs und deren Mitgliedsunter-      Sommer 2017 mit auf den Weg gegeben.                      schriftlichen Entscheidungsgründe in
                         nehmen in Berlin und Brüssel wahr-          „Wir werden nun auch die Vorgaben                         den Gremien entschieden.
                         nehmen. Dafür brauchen die IHK s            und Präzisierungen aus dem Urteil des
                         gemeinsam einen handlungsfähigen            OVG NRW vom 12. April 2019 in unseren                                              b Ansprechpartner:
                         Dachverband wie den DIHK“, kommen-          kontinuierlichen Verbesserungsprozess                                          thewes.frank@dihk.de
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Profis im Ruhestand machen Azubis fit für den Beruf

Berlin. Wie lassen sich Ausbildungsab-
brüche verhindern? Ein zielführender
Weg ist das vom Senior Experten Service
entwickelte und durchgeführte Mento-
renprogramm „VerA“, das am 8. April
2019 in Berlin im Mittelpunkt der Fach-
tagung „Sicher durch die Ausbildung
dank Ehrenamt“ stand. Die Tagung or-

                                                                                                                                                              SaarWirtschaft 06/2019
ganisierten der Zentralverband des
Deutschen Handwerks (ZDH), der Deut-
sche Industrie- und Handelskammertag
(DIHK), der Bundesverband der Freien
Berufe (BFB) und der Senior Experten         Ehrenamtliche Mentoren im Ruhestand sind deshalb so erfolgreich, weil sie den Azubis ganz praktisch helfen und
Service (SES). Achim Dercks, DIHK-Vize-      auf Erfahrungen aus einem langen Berufsleben zurückgreifen.                                Foto: Getty Images
Hauptgeschäftsführer, betonte: „VerA
ist ein ausgezeichnetes Beispiel für         vorragende Ergänzung zu staatlich                          brechenden Erfolgs der Initiative VerA

                                                                                                                                                              Standortpolitik
ehrenamtliches Engagement in der Be-         finanzierten Programmen wie der Assis-                     müsse das Programm verstetigt und
ruflichen Bildung. Die Mentoren sind         tierten Ausbildung oder den ausbil-                        über das aktuell diskutierte Ende der
deshalb so erfolgreich, weil sie den Azu-    dungsbegleitenden Hilfen.“                                 Förderung im Jahr 2022 hinaus finan-
bis ganz praktisch helfen und auf Erfah-     Die Veranstalter nutzten die Tagung                        ziert werden.
rungen aus einem langen Berufsleben          auch zu einer klaren Forderung an die                                         b Ansprechpartner:
zurückgreifen. Damit sind sie eine her-      Bundesregierung: Angesichts des bahn-                                     kiss.markus@dihk.de

IHKs: Impulsgeber für europäische Exzellenzzentren in der beruflichen Bildung

Brüssel. Die deutschen Industrie- und        Aktivitäten seiner IHK. Themen waren                       „Zentren der beruflichen Exzellenz“ auf-
Handelskammern (IHKs) werden von der         die Digitalisierung, Partnerschaften mit                   zubauen. Das hatte der DIHK in Brüssel
EU-Kommission nunmehr bei der kon-           anderen relevanten Berufsbildungsak-                       erfolgreich angeregt. Die EU-Kommissi-
zeptionellen Entwicklung von europä-         teuren bei dualen Studiengängen, die                       on verfolgt das Ziel, Berufsbildungsak-
ischen Exzellenz- und Innovations zen-       Integration von Flüchtlingen in Ausbil-                    teure und -anbieter mit exzellenten und
tren für die Berufliche Bildung mit          dung sowie Ausbildungsmessen mit Un-                       innovativen Projekten und Methoden
einbezogen: So berichtete der Geschäfts-     ternehmen. Die IHK-Organisation gibt                       für die berufliche Bildung europaweit zu
führer Bildung der IHK Schwaben, Oliver      der EU-Kommission somit Standards für                      identifizieren und zu vernetzen.
Heckemann, als Vertreter der IHK-Or-         deren laufenden Überlegungen vor, ab
ganisation auf der Konferenz der für         2021 über das EU-Bildungsprogramm
Berufliche Bildung zuständigen General-      ERASMUS+ ein europäisches Netzwerk                                             b Ansprechpartnerin:
direktoren/Abteilungsleitern über die        bzw. eine Plattform von regionalen                                        fabian.barbara@dihk.de

Neuregelung der Ausbildungsduldung

Berlin. Der Regierungsentwurf des Ge-                                                                   Anspruch auf Duldung bestehen. Dies
setzes über „Duldung bei Ausbildung                                                                     hatte der DIHK gefordert. Die Bundes-
und Beschäftigung“ soll demnächst im                                                                    regierung teilt die Position des Bundes-
Bundestag beraten werden. Der Bundes-                                                                   rates nicht, daher bleibt nun zu hoffen,
rat hat dazu im Februar Stellung bezo-                                                                  dass im parlamentarischen Verfahren
gen und folgt an einigen wesentlichen                                                                   die Neuregelung der 3+2-Regelung ge-
Punkten der DIHK-Stellungnahme zum                                                                      nau betrachtet wird.
Gesetzentwurf. Mit Blick auf die Neu-        Mit Blick auf die Neuregelung der Ausbildungsduldung
regelung der Ausbildungsduldung, soll        soll nach Auffassung des Bundesrates für die Dauer einer
nach Auffassung des Bundesrates für die      Einstiegsqualifizierung ein Anspruch auf Duldung beste-                         b Ansprechpartner:
Dauer einer Einstiegsqualifizierung ein      hen.                                Foto: Getty Images                      gramer.gerrit@dihk.de

Gesundheitswirtschaft: Implantate sollen registriert werden

Berlin. Ein neues verbindliches Register     auf. Neben klareren Regelungen für die                     der Erstattung im Gesundheitssystem
soll für mehr Transparenz bei Implanta-      Rechtssicherheit von Unternehmen, ist                      verbessern. Diese Forderungen hat der
ten sorgen. Damit soll die Qualität in der   nun auch die Beteiligung von Hersteller-                   DIHK in seinen Stellungnahmen zum Re-
Implantateversorgung – etwa mit Herz-        verbänden umfassender gesetzlich                           ferentenentwurf eingebracht.
schrittmachern oder Gelenkendoprothe-        geregelt. Zudem sieht der Gesetzes-
sen – verbessert werden. Die Bundes-         entwurf Regelungen vor, die die Rah-                                            b Ansprechpartner:
regierung greift dabei DIHK-Vorschläge       menbedingungen für Unternehmen bei                                           wien.philipp@dihk.de
Dienstleistungssektor im Wandel? - Branchenbericht Weiterbildung: 06/19 - PressMatrix
6

                         Saarwirtschaft:
                         Frühjahrsbelebung bleibt aus
SaarWirtschaft 06/2019

                         Geschäftslage und Aussichten eingetrübt
Standortpolitik

                         Die Stimmung in der Saarwirtschaft hat                        der Unternehmen zu ihrer aktuellen                           auf 30,4 Zähler und erreichte damit den
                         sich im Mai nach einer kurzen Aufhel-                         Geschäftslage und zu den Erwartungen                         niedrigsten Stand seit zweieinhalb Jah-
                         lung im Vormonat wieder verschlech-                           für die kommenden sechs Monate. Der                          ren. Ebenfalls eingetrübt haben sich die
                         tert. Das signalisieren die Meldungen                         IHK-Lageindikator fiel um 2,2 Punkte                         Aussichten für die kommenden Monate.
                                                                                                                                                    Der IHK-Erwartungsindikator verringer-
                                                                                                                                                    te sich um 1,7 auf 0,5 Punkte und liegt
                                            Saarindustrie deutlich unter Bundesniveau                                                               nur noch knapp im positiven Bereich.
                               Veränderungen Januar bis März 2019 gegenüber Vorjahreszeitraum in v. H.                                              „Die Meldungen der Unternehmen deu-
                                                                                                                                                    ten darauf hin, dass die Saarwirtschaft
                          4                                                                                                                         sich auch in diesem Jahr nur verhalten
                                           Umsätze                         Auftragseingang                         Beschäftigung                    entwickeln wird. Die Gründe dafür lie-
                          2                                                                                                                         gen vor allem im schwachen Exportge-
                                                                                                                   0,7            2,1               schäft, von dem derzeit wegen des sich
                                                       1,4
                          0                                                                                                                         zuspitzenden Handelsstreits USA/China
                                                                                                                                                    und des ungelösten Brexits kaum noch
                          -2           - 4,5                                               - 4,7                                                    Impulse kommen. Gestützt wird die
                                                                                                                                                    Konjunktur weiterhin von der robusten
                          -4
                                                                                                                                                    Binnennachfrage. Doch das dürfte unter
                          -6                                                                                                                        dem Strich nur für ein Mini-Wachstum in
                                                                             -12                                                                    diesem Jahr reichen.“ So kommentierte
                          -8                                                                                                                        IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klin-
                                                                                                                                                    gen die Ergebnisse der Mai-Umfrage der
                         -10                                                                                                                        IHK Saarland, an der sich rund 300 Un-
                                                                                                                                                    ternehmen mit gut 120.000 Beschäftig-
                         -12
                                                                                                                                                    ten beteiligten.
                                   Saar                      Bund                  Quelle: Statistisches Landesamt Saarland, Grafik: IHK Saarland

                                                                                                                                                    Insgesamt bewerten derzeit 41 Prozent
                                                                                                                                                    der befragten Unternehmen ihre Ge-
                                                           IHK-Konjunkturindikatoren
                                                                                                                                                    schäftslage mit gut, 48 Prozent mit be-
                                                          Im Vergleich die Jahre 2013 bis 2019                                                      friedigend und elf Prozent mit schlecht.
                                                                                                                                                    Mit viel Dynamik laufen die Geschäfte
                         50
                                                                                                                                                    nur noch in der Keramikindustrie und in
                                                                                                                                                    der Medizintechnik. Etwas verhaltender
                                                                                                                                                    aber immer noch gut ist die Lage bei
                         40                                                                                                                         den Herstellern von Metallwaren und im
                                                                                                                                                    Stahlbau. Im Fahrzeugbau, im Maschi-
                         30                                                                                                                         nenbau, im Ernährungsgewerbe, in der
                                                                                                                                                    Elektroindustrie, bei den Gießereien
                         20                                                                                                                         und in der Bauwirtschaft laufen die Ge-
                                                                                                                                                    schäfte überwiegend befriedigend. In
                         10                                                                                                                         der Stahlindustrie ist die Geschäftslage
                                                                                                                                                    dagegen weiterhin angespannt. Über
                                                                                                                                                    alle Industriebranchen gerechnet, ist der
                          0
                                                                                                                                                    Umsatz in der Saarindustrie im ersten
                                                                                                                                                    Quartal dieses Jahres um 4,5 Prozent
                         -10                                                                                                                        gegenüber dem gleichen Vorjahresquar-
                                    2013             2014              2015              2016              2017             2018         2019
                                                                                                                                                    tal gesunken (Bund: + 1,4 Prozent).
                                    Geschäftslage             Geschäftserwartungen
                                                                                                                                                    Deutlich besser als in der Industrie ist die
                                Die IHK-Konjunkturindikatoren werden als Saldo der positiven bzw. negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen
                                ermittelt. Sie können Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen. Ein Wert von Null gibt an, dass sich die      Stimmung im Dienstleistungssektor. Hier
                                positiven und negativen Antworten genau die Waage halten                            Quelle, Grafik: IHK Saarland    berichten 97 Prozent der Unternehmen
Dienstleistungssektor im Wandel? - Branchenbericht Weiterbildung: 06/19 - PressMatrix
Foto: Becker&Bredel

                                                                        Geschäftslage nach Branchen
über gute oder befriedigende Geschäfte.                                 Geschäftslage
                                                                               Trends innach  Branchen
                                                                                         Prozent
Rund läuft es vor allem in der IT-Branche.
                                                                                     Trends in Prozent
Lebhafte Geschäfte melden auch das
Verkehrsgewerbe, die Hotellerie und das
Gastgewerbe sowie die unternehmens-
nahen Dienstleister und Teile des Han-            32,9%                                                  34,1%
                                                                     37,5%                                                 56,9%
dels. Bei den Banken ist die Lage über-           32,9%                                50,9%             34,1%
                                                                     37,5%                                                 56,9%
wiegend befriedigend.                                                                  50,9%

Binnenkräfte stärken                              49,2%
                                                  49,2%              62,5%                               65,9%
Die Saarwirtschaft wird auch im bevor-                               62,5%            44,4%              65,9%            41,9%
stehenden Sommerhalbjahr zur Schwä-                                                   44,4%                               41,9%
che tendieren. Insgesamt rechnen acht             17,9%                                4,7%                                1,2%
Prozent der befragten Betriebe mit bes-           17,9%                                4,7%                                1,2%
                                                Verarb.           Bau               Handel            Finanzdienst-     unternehmensnahe
seren, 74 Prozent mit gleichbleibenden          Gewerbe
                                                Verarb.           Bau               Handel            leistungen
                                                                                                      Finanzdienst-     Dienstleistungen
                                                                                                                        unternehmensnahe
und ebenfalls acht Prozent mit schlech-         Gewerbe                                               leistungen        Dienstleistungen
                                             Trend*:
teren Geschäften. Skeptische Stimmen
                                             Trend*:
kommen vor allem aus der Industrie.
Hier liegt der Erwartungsindikator mit           * Veränderung der Salden gegenüber dem Vormonat:
minus 6,8 Punkten deutlich im negati-              um mehr als 5der
                                                 * Veränderung    Punkte
                                                                    Salden gegenüber zwischen -2,5 und -5 Punkte
                                                                                      dem Vormonat:                          gut
ven Bereich. In den Dienstleistungsbe-             zwischen
                                                   um mehr 2,5
                                                            als 5und 5 Punkte
                                                                  Punkte             um  weniger
                                                                                     zwischen -2,5alsund
                                                                                                      -5 Punkte
                                                                                                         -5 Punkte           gut
                                                                                                                             befriedigend
reichen stehen die Ampeln dagegen                  zwischen 2,5 und -2, Punkte
                                                                     5 Punkte        um weniger als -5 Punkte                befriedigend
                                                                                                                             schlecht
weiterhin auf Grün. Klingen: „Es bleibt            zwischen 2,5 und -2, Punkte                                               schlecht
                                                                                                                        Quelle, Grafik: IHK Saarland
zu hoffen, dass die exportorientierten
                                                                                                                        Quelle, Grafik: IHK Saarland
Unternehmen genügend Substanz ha-
ben, um die gegenwärtige Schwäche-
phase zu überstehen und dass wieder
mehr Vernunft in die internationalen                       Erwartete Geschäftsentwicklung insgesamt
Handelsbeziehungen kommt. Unabhän-                         Erwartete Geschäftsentwicklung insgesamt
gig davon sollte die Bundesregierung
jetzt rasch mit einer wirtschaftsfreund-
lichen Steuer-, Energie- und Einwande-
rungspolitik die binnenwirtschaftlichen                                                                               7,7% schlechter
Wachstumskräfte stärken.“          b SaWi                                                                             7,7% schlechter
                                                                                                                      8,1% besser
                                                                                                                      8,1% besser
                                                                                                                      84,2%  gleich
                                                                                                                      84,2% gleich

                                                                                                                        Quelle, Grafik: IHK Saarland
                                                                                                                        Quelle, Grafik: IHK Saarland
Dienstleistungssektor im Wandel? - Branchenbericht Weiterbildung: 06/19 - PressMatrix
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                         Sieger des Wettbewerbs „Unternehmen im
                         Saarland: aktiv & engagiert 2019“ ausgezeichnet
                         Gesellschaftliches Engagement der Saarwirtschaft gewürdigt
SaarWirtschaft 06/2019
Standortpolitik

                         Die IHK Saarland, das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr und die Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt haben erneut saarländische Unternehmen für
                         ihr gesellschaftliches Engagement im Rahmen des Wettbewerbs „aktiv & engagiert“ ausgezeichnet.                                                      Foto: Becker&Bredel

                         Die moderne Gesellschaft braucht ge-                    tulierte den Siegern in den einzelnen                    tet das Handwerksunternehmen unter
                         sellschaftliches Engagement, gerade                     Kategorien und erklärte: „Gesellschaft-                  anderem einen wichtigen Beitrag zur
                         auch von Unternehmen – so lautete die                   liches Engagement ist längst wichtiger                   nachhaltigen Fertigung von Schuhen
                         zentrale Botschaft der Festveranstal-                   Bestandteil einer erfolgreichen Unter-                   und ist Vorbild für Integration von Ge-
                         tung, bei der am 10. Mai in der IHK vier                nehmenskultur. Der Wettbewerb zeigt                      flüchteten in den Betrieb.
                         saarländische Unternehmen für vorbild-                  die Vielfalt an Möglichkeiten auf, die es                Weiterer Preisträger ist die S&D Soft-
                         liches gesellschaftliches Engagement                    dabei gibt. Ich danke den diesjährigen                   ware nach Maß GmbH, die für ihr Pro-
                         ausgezeichnet wurden. Die Prämierung                    Preisträgern, dass sie über ihre eigent-                 jekt am Albert-Schweitzer-Gymnasium
                         war der Abschluss des Wettbewerbs                       liche Arbeit hinaus Verantwortung über-                  in Dillingen ausgezeichnet wurde. Dort
                         „Unternehmen im Saarland: aktiv &                       nehmen. Sie sind es, die das Saarland für                haben Firmenmitarbeiterinnen und
                         engagiert 2019“, den die IHK Saarland,                  Nachwuchskräfte attraktiv machen – in                    -mitarbeiter in freiwilligen Nachmittags-
                         das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit,                 Zeiten des Fachkräftemangels goldwert.“                  kursen mit Schülerinnen und Schülern
                         Energie und Verkehr und die LAG PRO                     Der Präsident der LAG PRO EHRENAMT,                      Computerspiele und Apps entwickelt
                         EHRENAMT ausgelobt haben.                               Hans Joachim Müller, hob die besondere                   und die jungen Menschen somit an die
                         Bei der zwölften Auflage des Wettbe-                    Funktion seiner Organisation als „Mitt-                  Welt des Programmierens herangeführt.
                         werbs wurden Alexander Kuntz, Wirt-                     ler zwischen Wirtschaft, Sozial- und Bil-                Die Helmut Zimmer GmbH hat in diesem
                         schaftsprüfer/Steuerberater, die Johann                 dungseinrichtungen“ hervor und erklär-                   Jahr den Preis für ihre „ganzheitliche
                         Herges GmbH – Herges Schuhmanufak-                      te: „Seit mittlerweile mehr als 15 Jahren                CSR-Strategie“ erhalten. Das Unterneh-
                         tur, die S&D Software nach Maß GmbH                     haben wir im Saarland viel Gutes be-                     men überzeugte durch sein ganzheitli-
                         sowie die Helmut Zimmer GmbH Dach-                      wirkt. Unser Wettbewerb betont, wie                      ches und nachhaltiges Konzept. Es hat
                         und Fassadentechnik prämiert.                           wichtig ehrenamtliche Betätigung für                     über Jahre hinweg Schulen und Unter-
                         IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino                      gesellschaftlichen Zusammenhalt ist.“                    nehmen im Umkreis unterstützt und sich
                         Klingen betonte: „Wirtschaftliches Han-                                                                          für die Menschen und die Region einge-
                         deln und gesellschaftliches Engagement                  Vier Preisträger mit                                     setzt.                             b SaWi
                         sind zwei Seiten einer Medaille. Unsere                 vorbildlichem Engagement
                         Unternehmen bringen sich mit vielfälti-
                         gen Initiativen in die Gesellschaft ein.                Alexander Kuntz, Wirtschaftsprüfer und                                   Weitere Informationen
                                                                                                                                                          IHK Saarland
                         Sie handeln damit ganz im Sinne einer                   Steuerberater, überzeugte die Jury mit                                   Christian Düppre
                         aktiven Bürgergesellschaft und über-                    seinen vielfältigen Projekten. Sein Enga-                                Tel.: 06 81 / 95 20 - 104
                         nehmen Verantwortung, die weit über                     gement im Rahmen der „Saarbrücker                                        E-Mail: christian.dueppre@saarland.ihk.de
                         die eigenen wirtschaftlichen Interessen                 Herausforderung“, seine Hilfe für Start-                                 Ministerium für Wirtschaft, Arbeit,
                         hinausreicht. Dieses Engagement ist ge-                 ups von Geflüchteten sowie seine Unter-                                  Energie und Verkehr
                         rade in der modernen Gesellschaft un-                   stützung für „Geographie ohne Gren-                                      Julian Lange
                                                                                                                                                          Tel.: 06 81 / 501 - 1690
                         verzichtbar. Es freut uns immer wieder                  zen“ gaben den Ausschlag für seine                                       E-Mail: presse@wirtschaft.saarland.de
                         solche positiven Leuchttürme sichtbar                   Auszeichnung.
                         machen zu können.“                                      Die Wahl der Jury fiel in diesem Jahr                                    LAG PRO EHRENAMT e. V.
                                                                                                                                                          Hans Joachim Müller
                         Jürgen Barke, Staatssekretär für Wirt-                  außerdem auf die Johann Herges GmbH.                                     Tel.: 06 81 / 9 38 59 - 740
                         schaft, Arbeit, Energie und Verkehr, gra-               Mit seinen verschiedenen Projekten leis-                                 E-Mail: mueller@pro-ehrenamt.de
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willkommen.saarland
10

                         Der Staat als Treiber der Baupreise – zu viele
                         Regeln, zu hohe Abgaben, zu wenig Bauland
                         Innovationen fördern und Kosten durch technologieoffene Normen senken!

                         Von Dr. Carsten Meier und Gerd Litzenburger
SaarWirtschaft 06/2019

                         Bauen wird immer teurer – im Bund wie
                         im Saarland. So sind nach Berechnungen
                         des Statistischen Bundesamtes die Kos-
                         ten für den Bau eines durchschnittlichen
                         Einfamilienhauses im Zeitraum von 2005
                         bis 2018 um knapp 40 Prozent gestiegen.
                         Und das Ende der Fahnenstange ist nicht
Standortpolitik

                         absehbar. Für das laufende Jahr sagt das
                         DIW in seiner aktuellen Bauvolumen-
                         rechnung einen Preisanstieg von weite-
                         ren 4,5 Prozent und für das Jahr 2020
                         von noch einmal 3,5 Prozent voraus. Da-
                         mit ist die Preisentwicklung im Bausek-
                         tor weiterhin fast doppelt so hoch wie
                         die allgemeine Entwicklung des Preisni-
                         veaus. Neuer, bezahlbarer Wohnraum
                         wird damit in vielen Teilen Deutschlands
                         zusehends knapper. Ein Grund mehr, die
                         Ursachen dieser Entwicklung genauer
                         unter die Lupe zu nehmen und Lösungs-          Nach wie vor groß ist die Nachfrage nach Bauland für den Eigenheimbau.           Foto: Becker&Bredel
                         ansätze aufzuzeigen, die Bauherrn wie
                         Bauunternehmen gleichermaßen helfen            halb, weil Bauherrn und insbesondere                    gaben zum Einsatz bestimmter Wärme-
                         würden.                                        kleine und mittlere Bauunternehmen                      versorgungssysteme auf kommunalen
                                                                        angesichts der Komplexität des Regel-                   Grundstücken, zu ökologischen Maß-
                         Baupreissteigerungen über-                     werks mehr und mehr auf den Sachver-                    nahmen (Regenwasserrückhaltung,
                         wiegend staatlich verursacht                   stand externer Berater und Gutachter                    Dachbegrünung etc.), zu Naturschutz-
                                                                        zurückgreifen müssen.                                   auflagen (Erhalt und Pflanzen von Bäu-
                         Richtig ist, dass ein Teil der Kostensteige-                                                           men etc.) sowie zum Denkmalschutz zu
                         rungen in den letzten Jahren auf Preis-        Energetische Anforderungen                              einem weiteren Anstieg der Baukosten.
                         steigerungen bei Baumaterialien und            Allein die energetischen Anforderungen
                         Personalkosten zurückgeht. Diese sind          wie beispielweise die verschiedenen Stu-                Steuern und Gebühren
                         mit einem Plus von 20 Prozent aber in der      fen der Energieeinsparverordnung be-                    Im Saarland hat darüber hinaus vor
                         gleichen Größenordnung gewachsen wie           ziehungsweise das Erneuerbare-Ener-                     allem die wiederholte Erhöhung der
                         die allgemeinen Lebenshaltungskosten.          gie-Wärmegesetz, haben zwischen 2000                    Grunderwerbsteuer zu einer deutlichen
                         Ganz überwiegend ist der Preissprung           und 2017 zu einer Steigerung der Bau-                   Kostensteigerung geführt. Mit 6,5 Pro-
                         jedoch staatlich verursacht. Treiber war       kosten für ein Wohngebäude in Höhe                      zent liegt das Saarland inzwischen ge-
                         und ist vor allem die öffentliche Hand.        von 19 Prozent geführt.                                 meinsam mit Brandenburg, NRW, Schles-
                         Die Gründe sind mannigfaltig, wie die                                                                  wig-Holstein und Thüringen in der
                         nachfolgenden Beispiele verdeutlichen:         Ordnungsrechtliche Anforderungen                        Spitzengruppe der Bundesländer. Keine
                                                                        Hier sind insbesondere die zum Teil über-               Steuer ist in den vergangenen Jahren
                         Zunehmende Regelungsdichte                     zogenen Regelungen der Landesbauord-                    deutlicher und schneller gestiegen. Al-
                         Planer und bauausführende Unterneh-            nungen für Brandschutz, Barrierefreiheit                lein dadurch haben sich die Anschaf-
                         men müssen den vorgegebenen öffent-            und Standsicherheit der Gebäude zu                      fungskosten eines durchschnittlichen
                         lich-rechtlichen Rahmen sowie das tech-        nennen. Hinzu kommen die seitens der                    Eigenheims im Saarland um rund 15.000
                         nische Regelwerk verbindlich einhalten.        obersten Bauaufsichtsbehörden der Län-                  Euro gegenüber 2006 verteuert. Ein wei-
                         Doch die Zahl an Gesetzen, Verordnun-          der eingeführten technischen Baube-                     terer Preistreiber ist das 2013 in Kraft
                         gen, technischen Baubestimmungen,              stimmungen, die restriktive Regeln für                  getretene Gerichts- und Notarkostenge-
                         Bauregellisten usw. nimmt stetig zu. Das       die Planung, Bemessung und Konstruk-                    setz. Dies hat zur Folge, dass die Gebüh-
                         gesamte Regelwerk ist mittlerweile für         tion baulicher Anlagen enthalten.                       ren für den Kauf eines durchschnitt-
                         die Anwender kaum noch zu durch-                                                                       lichen Reihenhauses um 25 Prozent
                         schauen.                                       Kommunale Anforderungen                                 gestiegen sind.
                         Galt es im Jahr 1990 noch etwa 5.000           Neben ordnungsrechtlichen und ener-
                         Normen zu beachten, waren es im Jahr           getischen Anforderungen werden die                      Staatliche Förderpolitik
                         2016 schon mehr als 20.000 Normen –            Baupreise durch kommunale Vorgaben,                     Mit dem 2018 beschlossenen Baukinder-
                         ein Plus von 300 Prozent. Tendenz wei-         wie beispielwese zur Zahl der bereitzu-                 geld hat der Bund eine unter Experten
                         ter steigend. Mit der zunehmenden Re-          stellenden PKW-Stellplätze oder Tief-                   höchst umstrittene Umverteilungsmaß-
                         gelungsdichte steigen die Kosten für die       garagenstellplätze, weiter in die Höhe                  nahme beschlossen, durch die zusätzli-
                         Errichtung von Gebäuden. Auch des-             getrieben. Darüber hinaus führen Vor-                   che Milliarden in einen ohnehin schon
überhitzten Markt gepumpt werden.            einem Konzentrationsprozess und ist            würde jeder Quadratmeter Wohnraum 11
Dies heizt die Nachfrage zusätzlich an.      somit auch mittelstandsfeindlich.              allerdings mindestens um 100 Euro
Da das Angebot jedoch nicht Schritt                                                         günstiger. Hochgerechnet auf alle Neu-
halten kann, steigen die Preise.             Was jetzt konkret zu tun ist                   bauwohnungen, die allein im Jahr 2016
                                                                                            fertiggestellt wurden, beliefe sich das
Zu wenig Bauland ausgewiesen                 Um den Preisanstieg zu dämpfen und             Einsparvolumen auf rund 1,6 Milliarden
Noch vor wenigen Jahren waren Planer         langfristig bezahlbaren Wohnraum zu            Euro.
davon ausgegangen, dass angesichts der       schaffen, muss zügig ein Umdenken              Alle neuen Normen und Vorschriften
demografischen Entwicklung kein neues        stattfinden – und dies sowohl hinsicht-        sollten einem Kosten-Check unterzogen
Bauland ausgewiesen werden müsse             lich der Ansprüche an Neubauten und            werden. Das hieße: Weder neue gesetz-
und die Nachfrage durch die Innenent-        Sanierungen als auch mit Blick auf eine        liche Regelungen oder Novellierungen
wicklung gedeckt werden könne. Bun-          rasche Ausdünnung der Normenland-              noch nachgesetzlich in Bezug genom-

                                                                                                                                                            SaarWirtschaft 06/2019
desweit haben die Kommunen in der            schaft.                                        mene Normen dürften zukünftig ohne
Folge zu wenig Bauland ausgewiesen –         Ein wirksames Instrument zur deutlichen        den Nachweis der Wirtschaftlichkeit
so auch im Saarland. Doch angesichts         Begrenzung des Preisanstiegs wäre eine         durch eine Folgekostenabschätzung ver-
des Trends der Urbanisierung reicht dies     „Regulierungspause“. Denn für eine             abschiedet werden.
nicht aus. Der tatsächliche Wohnraum-        Produktivitätssteigerung in der gesam-         Darüber hinaus sollten Bund und Länder
bedarf übersteigt das Angebot und ver-       ten Prozesskette Bau ist eine deutliche        Bauherrn nicht weiterhin dadurch belas-
fügbares Bauland wird zunehmend              längere Geltung von Rechtsvorschriften         ten, dass Steuern und Gebühren fort-
knapper und teurer.                          und technischen Normen nötig. Zudem            während erhöht werden. Gerade der

                                                                                                                                                            Standortpolitik
                                             muss das gesamte Normenwesen im                Trend, über die Erhöhung der Grunder-
All diese Beispiele zeigen, dass der Bau-    Baubereich dringend durchforstet und           werbsteuer zusätzliche Einnahmen für
preisanstieg der vergangenen Jahre in        verschlankt werden. Hilfreich wäre auch,       die Länderhaushalte zu erzielen, muss
erster Linie das Ergebnis politischer Ent-   wenn es zukünftig nur noch eine bun-           gestoppt werden. Mehr noch: Hier be-
scheidungen auf Bundes-, Landes- und         desweit einheitliche Bauordnung statt          darf es rasch einer Trendumkehr – auch,
Kommunalebene ist. Zu viele Regeln, zu       16 verschiedene Landesbauordnungen             um jenen jungen Familien den Erwerb
hohe Steuern und Gebühren und zu we-         gäbe. Dies würde es den Bauunterneh-           von Eigentum zu ermöglichen, die nicht
nig ausgewiesenes Bauland sind die Ur-       men ermöglichen, deutschlandweit auf           vom Baukindergeld profitieren würden.
sache für teils erhebliche Kostensteige-     Grundlage einheitlicher Bauvorschriften        Profitieren würden Bauherrn und Mieter
rungen, von denen die öffentliche Hand       zu agieren, was wiederum Lernkurven-           auch von einer zügigen Einführung der
gleich in mehrfacher Hinsicht profitiert.    und Skaleneffekte ermöglicht und die           Sonderabschreibungen in Höhe von 5
Der Staat ist damit auch ganz wesentlich     Kosten senkt.                                  Prozent p. a. im Mietwohnungsneubau.
verantwortlich für deutlich steigende        Darüber hinaus sollte es für einen Zeit-       Dieses Instrument würde erhebliche An-
Mieten im Bereich der Neubauimmobi-          raum von mindestens fünf Jahren keine          reize setzen, die Bauaktivität in diesem
lien. Denn die in die Höhe getriebenen       weiteren energetischen Anforderungen           Segment zu vergrößern und damit das
Investitionskosten müssen wieder einge-      mehr geben, bei denen die erzielbaren          Angebot ausweiten.
spielt werden, sonst leiden die Wirt-        Energieeinsparungen und die verursach-         Und schließlich sollte die restriktive Bau-
schaftlichkeit und damit die Attraktivi-     ten Baukosten in einem krassen Missver-        landpolitik (Innen- vor Außenentwick-
tät von Investitionen in Immobilien.         hältnis stehen, wie dies aktuell der Fall      lung) zumindest in den Regionen tem-
                                             ist. Eine „Sofort-Hilfe“ könnte durch das      porär aufgegeben werden, in denen
Regelungsdichte belastet                     zeitlich befristete Aussetzen der neuen        überdurchschnittliche Steigerungen der
Bauwirtschaft                                Energieeinspar-Verordnung (EnEV) er-           Grundstückspreise dazu geführt haben,
                                             reicht werden. Würden Mehrfamilien-            dass bezahlbarer Wohnraum nicht mehr
Die stetig wachsende Regelungsdichte         häuser drei Jahre lang auf dem Niveau          geschaffen werden kann. Zwar ist die
hat nicht nur höhere Kosten für den          EnEV 2014 statt auf Niveau der EnEV            Bauflächensituation im Saarland insge-
Bauherrn selbst zur Folge, sondern vor       2016 errichtet werden, würde man zwar          samt nicht so dramatisch wie in weiten
allem auch für die kleinen und mittleren     auf ein Energie-Einsparpotenzial von           Teilen Deutschlands. In etlichen Landes-
Bauunternehmen. Denn die laufende            0,02 Prozent verzichten. Im Gegenzug           teilen sind Wohnbauflächen noch zu ver-
Novellierung einer Vielzahl von Vor-
schriften und Normen verhindert einen
kostensenkenden „Lernkurven-Effekt“
                                                     Preisindizes für den Neubau von Wohngebäuden
bei den Unternehmen. Sie können keine                 sowie für die Verbraucherpreise in Deutschland
Routine im Umgang mit Vorschriften
                                             145
entwickeln. Die ständige Prüfung und
Bewertung neuer Vorgaben verhindert          140         Grafik wird noch bearbeitet
die Rationalisierung der Prozesse und                                                                              plus 39 Prozent
damit auch eine höhere Produktivität         135
der Unternehmen.
                                             130
Auch „Skalen-Effekte“ mit Kostenein-
sparungen etwa durch serielles Bauen         125
entfallen wegen zu geringer Fallzahlen.                                                                                plus 20 Prozent
In der Summe werden mögliche Produk-         120
tivitätsgewinne verhindert und die Bau-
                                             115
kosten sind höher als nötig. Viele kleine
und mittelständische Bauunternehmen          110
können zudem die übertrieben hohen
technischen Anforderungen insbeson-          105
dere der Energiegesetze nicht mehr ein-      100
halten und müssen zunehmend den                    2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Großunternehmen das Feld überlassen.
Die Regelungsdynamik führt damit zu                  Wohngebäude        Verbraucherpreise          Quelle: Statistisches Bundesamt, Graphik: IHK Saarland
12                                                                                                                 zeptionelle Überarbeitung der ENEV.
                                                                                                                     Dass das Saarland den Anspruch erhebt,
                                                                                                                     Vorreiter in Bezug auf die Digitalisierung
                                                                                                                     von Baugenehmigungen und einer da-
                                                                                                                     mit einhergehenden Novellierung der
                                                                                                                     Landesbauordnung zu sein, ist eine gute
                                                                                                                     Grundlage. Bleibt zu hoffen, dass es im
                                                                                                                     Rahmen der Umsetzung auch zu einer
                                                                                                                     radikalen Verschlankung der Bauvor-
                                                                                                                     schriften kommt. Ziel muss es sein, dass
                                                                                                                     das Saarland eine Landesbauordnung
                                                                                                                     erhält, die zum Bauen animiert. Unser
SaarWirtschaft 06/2019

                                                                                                                     Bundesland wäre damit deutschlandweit
                                                                                                                     Best Practice in Bezug auf Digitalisierung
                                                                                                                     und Verschlankung der Bauprozesse, ver-
                                                                                               Foto: Becker&Bredel   bunden mit dem Ziel, einer messbaren
                                                                                                                     Kostensenkung im Baubereich. Dieses
                         tretbaren Preisen verfügbar. Laut LBS        werden. Letztendlich also höhere Kos-          Ziel sollte die Politik im Blick haben.
                         Saar liegt der Preisanstieg für Bauland in   ten für den Käufer.
                         diesem Jahr bei rund 5 Prozent, während                                                     Die Autoren
Standortpolitik

                         im Verdichtungsraum entlang der Achse        Technologieoffene Normen
                         Saarlouis – Saarbrücken – St. Ingbert –      als Grundstein für
                         Homburg eine Preissteigerung von 10
                         Prozent zu erwarten ist. Anders ist die
                                                                      kosteneffizientes Bauen
                         Situation in Saarbrücken. Die Landes-        Dass der Preisauftrieb unterbrochen
                         hauptstadt wird um eine Ausweisung           werden kann, zeigt sich in den Nieder-
                         neuer Baulandflächen nicht herumkom-         landen. Dort wurde mit einer mutigen
                         men. Ergänzt werden muss dies durch die      Reform der Bauordnung erreicht, dass
                         vollständige Ausschöpfung sämtlicher         die Baukosten seit 2007 nur um 6 Pro-
                         Möglichkeiten der Innenentwicklung in        zent gestiegen sind (33 Prozent in
                         Form einer Nachverdichtung, beispiels-       Deutschland). Die niederländische Bau-
                         weise durch das Auf stocken von bereits      ordnung stützt sich inzwischen haupt-          Dr. Carsten Meier leitet als Geschäftsführer
                         bestehenden Wohngebäuden.                    sächlich auf Zielvorgaben. Es bleibt da-       den IHK-Geschäftsbereich Standortpolitik
                         Nicht hilfreich hingegen sind aktuelle       bei den Bauherren überlassen, wie sie
                         Forderungen aus den Reihen der Bun-          beispielsweise Energie einsparen oder
                         desregierung, wonach die Makler-             Wohnungen vor Schall schützen, solan-
                         gebühr alleine vom Verkäufer der Immo-       ge sie nur die vorgegebenen Richtwerte
                         bilie gezahlt werden soll, um die            erreichen. Das fördert das Innovations-
                         Baunebenkosten zu senken. Dies würde         potenzial der Bauunternehmen. Neue
                         nur scheinbar die Käufer entlasten.          kostensenkende Konzepte entstehen.
                         Denn es ist absehbar, dass die Verkäufer     Technologieoffene Normen legen somit
                         die zu zahlenden Maklergebühren auf          den Grundstein für kosteneffizientere
                         den Verkaufspreis der Immobilie auf-         Bauweisen und sind ein bedeutender
                         schlagen. Auf diesen höheren Preis           Schritt, um den Anstieg der Baukosten          Gerd Litzenburger ist Teamleiter Statistik,
                         müssten dann auch noch Grunderwerb-          einzudämmen. Primärer Ansatzpunkt              Bauleitplanung und Auftragsberatungsstelle
                         steuer und Notargebühren gezahlt             wäre daher eine grundlegende, kon-             im Geschäftsbereich Standortpolitik

                               NEU in Saarbrücken                                                                           Andreas Winter
                                                                                                                            Kommunikationsberatung

                            „Mit authentischer Kommunikation zum Erfolg“

                            Bei diesen Aufgaben unterstütze ich Unternehmen und Verbände:

                            · Krisenmanagement
                            · Krisenkommunikation
                            · Unternehmenskommunikation
                            Lassen Sie uns in einem unverbindlichen Erstgespräch                                                  Telefon: 0681 / 59 59 07 52
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inexio Glasfasernetz

Schneller surfen im Saarland.
Im September 2017 fand mit der gewonnenen Ausschreibung der Startschuss für
den flächendeckenden Breitbandausbau in Neunkirchen und St. Wendel statt.
Kürzlich wurden die Arbeiten an über 120 Kilometer neu entstandenen Glasfaserstrecken
beendet, wodurch nun für rund 20.000 Haushalte und Unternehmen die Möglichkeit
geschaffen wurde, mit bis zu 100 Mbit/s zu surfen.

www.inexio.net
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                         Bauwirtschaft im Saarland
                         bleibt weiter optimistisch
                         Gute Auftragslage, mehr Umsatz, mehr Beschäftigte

                         Die saarländische Bauwirtschaft strahlt
SaarWirtschaft 06/2019

                         Optimismus aus: Die seit 2016 gut laufen-
                         de Baukonjunktur hat auch 2018 an Fahrt
                         weiter zugelegt. Die vor Jahresfrist prog-
                         nostizierten Steigerungsraten wurden
                         teilweise deutlich übertroffen. Das be-
                         richtete der Präsident des AGV Bau Saar,
                         Klaus Ehrhardt, nach einer Vorstandssit-
                         zung am 14. Mai in Saarbrücken.
Standortpolitik

                         So stieg die Zahl der Beschäftigten um
                         1,6 Prozent, der Umsatz um 16,4 Prozent
                         und der Auftragseingang um 12,2 Pro-
                         zent. Und diese Werte lagen sogar teil-
                         weise deutlich über dem Bundesschnitt.
                         Im Bund war nur der Beschäftigungsauf-
                         bau mit plus 3 Prozent höher als im Saar-
                         land.
                         In der Bewertung Ehrhardts hält der Op-
                         timismus der Branche auch für das Jahr
                         2019 an. Zwar liege der Auftragseingang
                         in den ersten beiden Monaten – saison-       Die Bauwirtschaft kann auch aufgrund steigender Zahlen bei öffentlichen Aufträgen weiter optimistisch in die
                         bedingt – im Minusbereich, allerdings        nahe Zukunft blicken.                                                                   Foto: Becker&Bredel
                         hätten sich die Forderungen nach einer
                         Verstetigung der Ausschreibung bei den
                         öffentlichen Auftraggebern offensicht-       Jahren um rund 130.000 Beschäftigte                    2016 um 50 Prozent erhöht, der Preis für
                         lich durchgesetzt, so dass im Straßenbau     ausgeweitet. Für 2019 erwartet die                     Bitumen im Straßenbau habe sich sogar
                         und im öffentlichen Tiefbau gute Auf-        Branche einen Anstieg auf insgesamt                    mehr als verdoppelt. Zusätzlich musste
                         tragseingänge zu verzeichnen seien. Da-      850.000 Beschäftigte. Im Saarland wur-                 die lohnkostenintensive Baubranche
                         rüber hinaus seien die Unternehmen der       den die Beschäftigtenzahlen auf nun-                   eine Erhöhung der Tariflöhne um 5,7
                         Bauwirtschaft nach dem relativ modera-       mehr 9.497 ausgebaut: Eine Steigerung                  Prozent verkraften. Trotz dieser Ent-
                         ten Winter noch in der Abarbeitung von       von rund 8 Prozent in den vergangenen                  wicklung hätten die Baupreise 2018 ins-
                         Altaufträgen. Auch der baugewerbliche        5 Jahren. Darüber hinaus konnte auch                   gesamt nur um 4,5 Prozent zugelegt.
                         Umsatz bei den Unternehmen im Saar-          die Zahl der neu abgeschlossenen Aus-                  Auf der Zeitachse – mit Beginn der Bau-
                         land mit mehr als 20 Beschäftigten hat       bildungsverträge in der Bauwirtschaft                  krise 1995 – liege die Preisentwicklung
                         in den ersten zwei Monaten gegenüber         nochmals um 3,5 Prozent auf 238 erhöht                 auch weiterhin unter den Verbraucher-
                         dem Vorjahr um rund 24 Prozent (bun-         werden. „Wir arbeiten auf Hochtouren,                  preisen.
                         desweit 13,2 Prozent) zugelegt. Dieser       die hohe Nachfrage an Bauleistungen                    Ehrhardt sieht die Rahmenbedingungen
                         Entwicklung tragen die Unternehmen           auch weiterhin zu bedienen. Vor diesem                 für das Bauen unverändert gut. Gefahren
                         der Bauwirtschaft Rechnung und bauen         Hintergrund ist die Kritik, dass aktuelle              drohten derzeit aber von der allgemei-
                         weiter Kapazitäten auf: Im Februar wa-       Baupreissteigerungen oder weniger An-                  nen wirtschaftlichen Entwicklung, etwa
                         ren im Saarland 5.137 Arbeitnehmer bei       gebote auf öffentliche Ausschreibungen                 auch durch Handelskriege oder den
                         den Unternehmen mit 20 und mehr Be-          allein auf einen Kapazitätsmangel am                   ungeklärten Brexit mit seinen Auswir-
                         schäftigten registriert. Dies entspricht     Bau zurückzuführen sind, nicht haltbar“,               kungen auf die Gesamtwirtschaft – und
                         – kumuliert auf die ersten zwei Monate       sagte Präsident Ehrhardt.                              damit in der zeitlichen Folge auch für die
                         – einem Plus von 3,3 Prozent gegenüber       Aufgrund der hohen Nachfrage schau-                    Bauwirtschaft. Aber auch die kaum noch
                         dem Vorjahreswert. Im Bund waren dies        ten die Unternehmen aber heute genau-                  zu beherrschenden hoheitlichen Bestim-
                         sogar 5,9 Prozent.                           er hin, unter welchen Bedingungen Auf-                 mungen beobachte die Branche mit
                                                                      träge ausgeschrieben und umgesetzt                     Sorge: 20.000 baurelevante Regelungen,
                         Kapazitäten                                  würden. Daher erscheine der öffentliche                etwa 4-mal so viele wie vor 30 Jahren,
                         konstant ausgebaut!                          Auftrag auf den ersten Blick oftmals un-               hemmten die Branche und trieben die
                                                                      attraktiver als der private. Gründe dafür              Baukosten in die Höhe. Daher forderte
                         Die Bauwirtschaft sei hervorragend auf-      seien in einem hohen bürokratischen                    Ehrhardt u. a. eine Vereinheitlichung bei-
                         gestellt und verfüge über ausreichende       Aufwand, langwierigen und komplizier-                  spielsweise der Landesbauordnungen.
                         Kapazitäten, die ihr im Saarland gestell-    ten Ausschreibungsverfahren, aber auch                 Damit könnte u.a. sichergestellt werden,
                         ten Aufgaben zu stemmen, räumte              fehlenden Kapazitäten in den Bauäm-                    dass Baufirmen deutschlandweit unter
                         Klaus Ehrhardt den Vorwurf aus der           tern zu sehen.                                         gleichen Bedingungen arbeiten könnten.
                         Welt, die Branche habe Schwierigkeiten,      Die aktuellen Preissteigerungen seien                  Auch auf der Seite des Brandschutzes be-
                         Aufträge abzuarbeiten. So hätten die         größtenteils auf Veränderungen auf der                 stehe noch immer dringender Hand-
                         Bauunternehmen deutschlandweit ihre          Kostenseite zurückzuführen. So habe                    lungsbedarf.                        b SaWi
                         Kapazitäten in den vergangenen neun          sich der Preis für Betonstahl seit Januar
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Saarländische Bauwirtschaft investiert in Aus- und Fortbildung
Wirtschaftsminis terin Anke Rehlinger
und AGV Bau Saar-Präsident Klaus Ehr-
hardt haben am 14. Mai den Grundstein
für ein neues Verwaltungs-, Internats-
und Seminargebäude des Verbandes am
Standort in Saarbrücken-Schafbrücke
gelegt.

                                                                                                                                                           SaarWirtschaft 06/2019
„Vor fast auf den Tag vor 10 Jahren, am
29. April 2009, erfolgte die Grundstein-
legung für die Außenstelle des Aus-
bildungszentrums AGV Bau Saar in
Saarbrücken-Schafbrücke. Mit der In-
betriebnahme von sechs Ausbildungs-
und Schulungshallen im Jahr 2012 hat
der Arbeitgeberverband der Saarländi-

                                                                                                                                                           Standortpolitik
schen Bauwirtschaft in seinerzeit noch
sehr schwierigem wirtschaftlichem Um-
feld ein deutliches Zeichen gesetzt“, so
AGV Bau Saar-Präsident Klaus Ehrhardt       Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger und AGV Bau Saar-Präsident Klaus Ehrhardt bei der Grundsteinlegung.
bei der Zeremonie. „Ein Zeichen dafür,                                                                                               Foto: Becker&Bredel
dass diese Branche eine Zukunft hat und
sie mehr denn je darauf angewiesen sein     Mit dem Neubau sollen insbesondere                         „Aber auch inhaltlich verändern sich die
wird, qualifizierten Nachwuchs und          auch die Bereiche Fort- und Weiterbil-                     Anforderungen an den Berufsnach-
Fachkräfte für die Bauberufe zu ge-         dung einen weiteren Impuls erhalten. Seit                  wuchs,“ so Ehrhardt weiter. „An dem
winnen. Dieser erste Bauabschnitt mit       Jahren sei dieser Bereich für das Ausbil-                  Thema Digitalisierung führt auch in die-
einem Volumen von etwas über 7 Mil-         dungszentrum immer wichtiger gewor-                        sem Bereich kein Weg vorbei. Aus gutem
lionen Euro wurde seinerzeit mit Mitteln    den, zumal in den Firmen der Bedarf an                     Grund hat daher das Ausbildungszentrum
des Bundes und des Landes gefördert –       gut aus- und fortgebildeten Führungs-                      einen Förderantrag mit einem Volumen
in den Neubau investieren wir aus Eigen-    kräften bestehe. Im Ausbildungszentrum                     von rund 750.000 Euro (Digitalisierung
mitteln durch den AGV Bau Saar noch-        werden seit einigen Jahren bereits Vorar-                  der Ausbildung) beim Bundesinstitut für
mals rund 6 Millionen Euro“. Mit dem        beiter und Werkpolier-/ Werkschacht-                       Bildung gestellt. Dies zeigt, dass wir in
Neubau des Internats und der Verwal-        meister ausgebildet, sowohl für saarlän-                   unserem Ausbildungszentrum uns den
tung wird der Altbau ersetzt, der nicht     dischen Unternehmen, als auch über die                     Anforderungen der Zukunft stellen. Wir
nur in seiner Ausstattung nicht mehr        Landesgrenzen hinaus. Gerade diesen                        hoffen und wünschen, dass sich der Trend
zeitgemäß sei, sondern auch den ener-       Teilnehmern von außerhalb werde mit                        fortsetzt und wir die Jugend davon über-
getischen Anforderungen der heutigen        dem Internat (43 Betten) eine Übernach-                    zeugen können, auch ihre Zukunft in
Zeit nicht mehr entspreche.                 tungsmöglichkeit geboten.                                  einem Bauberuf zu suchen“.         b SaWi

Projekt Seitenwechsel: Josephine Ortleb, MdB, bei Stella Pazzi
Die Bundestagsabgeordnete Josephine                                                                    müssen uns noch viel genauer mit den
Ortleb hat am 30. April die saarländische                                                              politischen Prozessen auseinanderset-
Regionalvorsitzende von DIE JUNGEN                                                                     zen. Als ich im März Frau Ortleb im Bun-
UNTERNEHMER, Stella Pazzi, in ihrem                                                                    destag besucht habe, habe ich gesehen,
Unternehmen Moltomedia besucht. Der                                                                    wie engagiert und ehrgeizig sie arbeitet.
Besuch fand im Rahmen des Projektes                                                                    Das gern gezeichnete Bild vom Däum-
„Seitenwechsel“ des Verbandes DIE JUN-                                                                 chen drehenden Parlamentarier ist ge-
GEN UNTERNEHMER statt. Seit 2007 fin-                                                                  nauso falsch wie das vom raffgierigen
det in diesem Projekt der Austausch         Die Unternehmerin Stella Pazzi (l.) traf mit der Bundes-   Unternehmer,“ stellte Stella Pazzi in
zwischen Politik und Wirtschaft statt.      tagsabgeordneten Josephine Ortleb zusammen.                ihrem Resumee fest.
„Dass Frau Ortleb sich für dieses Projekt                       Foto: DIE FAMILIENUNTERNEHMER          „Mitgenommen von dem Projekt habe
die Zeit genommen hat, hat mich beson-                                                                 ich die guten und konstruktiven Gesprä-
ders gefreut. Sie kommt nämlich selber      ihrem Vater übernommen, das dieser                         che mit Frau Ortleb. Es ist gut zu wissen,
aus einer Unternehmerfamilie und wir        1995 gegründet hat. Spezialisiert ist ihr                  dass das Saarland durch eine junge Frau
konnten uns daher direkt auf Augen-         Familienbetrieb auf nachhaltige sowie                      mit Unternehmergeist im Bundestag re-
höhe austauschen“, so Stella Pazzi.         individuelle Digitalisierungskonzepte                      präsentiert wird. Wenn der Dialog zwi-
Josephine Ortleb, die seit 2017 im Bun-     und auf den Bau komplexer Webseiten.                       schen Politik und Wirtschaft dauerhaft
destag sitzt, ist seit ihrer Kindheit im    „Viele Missverständnisse zwischen                          sein und auf Augenhöhe stattfinden
familiären Betrieb in Saarbrücken aktiv.    Politik und Wirtschaft entstehen, weil                     soll, müssen sich beide Parteien aufein-
Und auch Stella Pazzi wusste schon als      einem der direkte Einblick in die Welt                     ander zubewegen. ‚Seitenwechsel‘ war
Kind, dass sie mal Unternehmerin wird.      des anderen fehlt. Dabei ist der enge                      daher ein sehr guter Anfang und ich
Dieser Spirit verbindet.                    Austausch wichtig, um zum Beispiel un-                     freue mich über das offene Ohr für uns
Vor vier Jahren hat die 32-jährige Stella   nütze Gesetze oder Verordnungen zu                         Unternehmer im Bundestag“, so Stella
Pazzi das Unternehmen Moltomedia von        vermeiden. Doch auch wir Unternehmer                       Pazzi abschließend.                 b SaWi
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                               Wirtschaftsjunioren diskutieren mit Uwe Johmann
                               Firmenvorstand der Sparkasse Saarbrücken zur Finanzierung junger Unternehmen

                               Der Dialog mit Persönlichkeiten aus
                               Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist
                               wichtiger Bestandteil der Arbeit der
                               Wirtschaftsjunioren Saarland. Vor die-
SaarWirtschaft 06/2019

                               sem Hintergrund setzten die saarländi-
                               schen Jungunternehmer ihren Austausch
                               am 26. April mit Uwe Johmann, Firmen-
                               vorstand der Sparkasse Saarbrücken,
                               fort. An der Veranstaltung in den Räu-
                               men der Sparkasse nahmen rund 20
                               Wirtschaftsjunioren teil, um sich über
                               Unternehmensfinanzierung und die Ver-
Wirtschaftsjunioren Saarland

                               änderungen im Finanzsektor zu infor-
                               mieren. Die Sparkasse Saarbrücken ist
                               mit 1.200 Beschäftigten und einer Bilanz-
                               summe von 7,46 Milliarden Euro die
                               größte der sechs Sparkassen im Saarland.
                               Für ihr Engagement in der Region wurde
                               die Sparkasse Saarbrücken beim „Großen
                               Preis des Mittelstandes 2018“ als Bank
                               des Jahres ausgezeichnet.                   Uwe Johmann (in der ersten Reihe, r.) stellte sich den Fragen der Wirtschaftsjunioren.     Foto: WJS
                               Im Mittelpunkt des Dialoges standen die
                               Möglichkeiten der Sparkassenorganisa-       vergab die Sparkasse Saarbrücken über                      junioren ging es um die Frage, mit wel-
                               tion, junge Unternehmen aus dem Saar-       100 Millionen Euro als Darlehen. Ein wei-                  chen Maßnahmen der rückläufigen
                               land bei Gründung und Wachstum zu           teres Angebot bildet die Unternehmens-                     Gründungsbereitschaft begegnet wer-
                               unterstützen und zu begleiten. Dazu         börse SaarLorLux, die die Sparkasse                        den kann. Außerdem zeigte Uwe Joh-
                               stellte Uwe Johmann die vielfältigen Fi-    Saarbrücken mit zahlreichen Partnern                       mann auf, wie wichtig die Eigenkapital-
                               nanzierungsmöglichkeiten der Sparkas-       aus dem Saarland und der Großregion                        quote bereits bei jungen Unternehmen
                               se für Gründer vor. Er ging im Besonde-     betreibt. Diese regionale Onlinebörse                      ist und wie die Sparkasse Jungunterneh-
                               ren auf das KompetenzCenter für Starter     bietet gezielte Suchfunk tionen für Un-                    mer beim Aufbau von Eigenkapital be-
                               und Nachfolger ein, das seit seiner Grün-   ternehmer, Investoren und Existenz-                        raten kann. Die Wirtschaftsjunioren
                               dung vor 10 Jahren über 960 Existenz-       gründer-Ideen.                                             werden ihre Dialogreihe fortsetzen.
                               gründungen und Unternehmensnachfol-         In der anschließenden Diskussion zwi-                                                        b WJS
                               gen begleitet hat. In diesem Kontext        schen Johmann und den Wirtschafts-
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