SAARWIRTSCHAFT 12/2016 - Saarkonjunktur In Trippelschritten weiter aufwärts - Amazon S3
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Download SaarWirtschaft (pdf) SAARWIRTSCHAFT 12/2016 Saarkonjunktur Aufwind für saarländisch- Im Blickpunkt In Trippelschritten weiter aufwärts österreichische Beziehungen Zölle und Zäune www.saarland.ihk.de Einzelheft 2,00 €
HOSTED EXCHANGE Halten Sie Ihre E-Mails, Kalender, Kontakte, Aufgaben und Notizen synchron – mit Microsoft Exchange 2016 und unabhängig von Ihren Endgeräten. • 10 GB Postfach • Sophos Anti-Spam-Engine • Kalender / Aufgaben & Kontakte • Redundante Datenvorhaltung Kommunizieren Sie professionell ohne Investitionskosten und mit planbaren monatlichen Kosten. Wir bieten Ihnen flexible Abrechnungs- modelle und eine Verfügbarkeit von 99,9 %. Dabei liegen Ihre Daten sicher in einem geprüften Rechenzentrum im Saarland der Zertifizierungsstufe 3. Ihre zusätzlichen Optionen: • Gesetzeskonforme Archivierung Ihrer E-Mails • E-Mail Verschlüsselung • Größere Postfächer • Microsoft Outlook IMPLEMENT-IT GmbH • IHR SYSTEMHAUS UND APPLE-PARTNER IM SÜDWESTEN Geistkircher Straße 18 • 66386 St. Ingbert • Telefon: 06894 / 16889-0 • info@implement-it.de • www.implement-it.de
KOLUMNE Die Familie – nicht nur an Weihnachten ein Gewinn Von IHK-Vizepräsidentin Petra Krenn Bei Familienunternehmen liegt die Sache zählen, die die Gesellschaft zusammenhal- auf der Hand: Das Unternehmen kann nur ten. Irrsinnig zu glauben, dass Unternehmen so stark sein wie die Eigentümerfamilie, die von diesen Werten und ihren Trägern, also es führt. Die Familie sichert hierbei eine gerade jungen Vätern und Müttern, nicht werteorientierte Unternehmensführung, die auch profitierten. Das zeigen immer wieder Tradition mit Fortschritt verbindet. Meine die vielen guten Bespiele bei unserem Wett- Frage zielt vor allem auf die Mitarbeiterebe- bewerb „Unternehmen Familie“. ne. Kann es sein, dass Unternehmen mit Die jetzige Weihnachtszeit bietet ein beson- starken und funktionierenden Mitarbeiter- ders anschauliches Beispiel zum Thema familien produktiver sind als solche, die die- Unternehmen und Familie, nämlich das ses Thema ignorieren? Buch „A Christmas Carol“ von Charles Di- Zweifelsohne ist Familie immer Privatange- ckens. Auch wenn die düsteren sozialen legenheit. Als Familienunternehmerin weiß Verhältnisse, die dieses Werk beschreibt, ich aber, dass Unternehmen, die in Famili- glücklicherweise längst der Vergangenheit enfreundlichkeit investieren, auf Dauer ech- angehören, so zeigt es uns doch immer wie- te Mehrwerte erzielen. Unabhängig von der der, das Arbeitgeber und Arbeitnehmer weit Größenklasse der Betriebe, ja oftmals auch mehr verbinden kann, als ein Arbeitsvertrag unabhängig von den eingesetzten Ressour- und die darin festgelegten Rechte und cen, zeigt sich immer wieder: Gelebte Fami- Pflichten. lienfreundlichkeit zahlt sich aus: Mitarbei- Ich bin mir sicher, dass je mehr Wirtschaft tern, denen die Unternehmensführung mit und Politik gemeinsamgute Rahmenbedin- individuellen Angeboten hilft, Beruf und gungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Einklang zu bringen, sind moti- Familie schaffen, desto mehr Familien wer- vierter und leistungsfähiger. Sie haben we- den gegründet und desto stärker werden sie „Die Familie ist die Keimzelle der Gesell- niger Ausfallzeiten und kündigen seltener. sein. Und das ist nicht nur aus demographi- schaft“, so liest und hört man es allerorten. Und schließlich werben sie für den eigenen scher Perspektive ein Gewinn für uns alle. Und sie wird den Deutschen immer wichti- Arbeitgeber – mit einer Überzeugung, die Kinder stehen immer auch für Glück und ger. Das zeigt der „Zukunftsreport Familie keine Imagekampagne der Welt erzeugen Zuversicht. Ist es vor diesem Hintergrund 2030“ des Prognos-Instituts. Während 1998 kann. Doch eine familienfreundliche Perso- nicht auch ein schönes Kompliment für ein noch 68 Prozent der Bürger angaben, dass nalpolitik reduziert beileibe nicht nur die Unternehmen, wenn dort viele Familienvä- ihnen die Familie ein Gefühl von Sicherheit betrieblichen Akquisekosten. Sondern sie ter und -mütter arbeiten? Ich denke schon! gibt, sind es aktuell bereits rund 80 Prozent. schafft vor allem einen emotionalen Kitt Für drei Viertel der Befragten ist die Familie zwischen Unternehmen und Beschäftigten. am wichtigsten. Diese Zahlen machen Mut, Sie fördert das betriebliche Klima und den In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine denn eine funktionierende, starke Gesell- Zusammenhalt zwischen den Mitarbeitern. schöne Vorweihnachtszeit, ein fröhliches schaft setzt funktionierende, starke und – Es sind schließlich die Familien, in denen Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. selbstredend – viele Familien voraus. Doch Werte zu allererst erfahren und verinnerlicht benötigen erfolgreiche Unternehmen nicht werden. Und es sind diese Werte, zu denen Ihre eben auch solche Familien? nicht zuletzt Fürsorge und Verantwortung Petra Krenn SaarWi rtschaft 12/2016 1
INHALT Kolumne Die Familie – nicht nur an Weihnachten ein Gewinn 1 Standortpolitik Wirtschafts- und Standortpolitik: Neues aus Berlin und Brüssel 4 Konjunktur: In Trippelschritten weiter aufwärts 6 VV-Wahl: Was passiert nun? 8 Gewinner: Sieger des Wettbewerbs „Unternehmen Familie 2016“ ausgezeichnet 12 Saarland-Marketing: Neue Partnerschaften, neue Mehrwerte für saarländische Arbeitgeber 14 Vernetzt: Saarländische Unternehmen vernetzen sich bei Energieeffizienz Befragt: „Wie halten Sie es mit der Neuregelung der Erbschaftsteuer und 17 Zum Titelbild den Auswirkungen auf Familienbetriebe?“ 20 Mit der traditionellen Bestenfeier ehrte die IHK die erfolgreichsten Absol- venten in der Aus- und Weiterbildung. Verschiedene Einrichtungen der saarländischen Wirtschaft ermöglichten die Verleihung von Sonderprei- Wirtschaftsjunioren sen. Unser Titelbild zeigt IHK-Präsident Dr. Richard Weber (l.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen (2. v. l.) sowie Ministerpräsi- Saarland dentin Annegret Kramp-Karrenbauer (rechts) mit den Sponsorenvertretern Antje Otto (ME Saar – 2. v. r.), Dr. Christian Molitor (Sparkassenverband Wirtschaftsball: Saar- 3. v. r.) und David Füzér (Torpedo Gruppe – 5. v. r.) mit den „Besten Kulinarische Hochgenüsse und der Besten: Lukas Braun (Mechatroniker – 3. v. l.), Marcus Matchas, (Aus- sensationelle Musik beim 21. Wirtschaftsball24 bildung der Ausbilder – 4. v. l.), Martin Goller (Kaufmann im Einzelhandel - 5. v. l.), Eric Schmidt (Elektroniker Betriebstechnik – 4. v. r.). Aus- und Weiterbildung Titelfoto: Becker&Bredel Ausgezeichnet: IHK ehrt 117 Landesbeste Titelgestaltung: TypoServ GmbH in Aus- und Weiterbildung 26 Arbeitsmarkttauglich: Auf dem Weg zur Integration 29 IHK – die Weiterbildung31 Recht Arbeitszeit: Verspätet wegen Stau, Eis und Schnee? 33 Silvesterkracher: 6 Verkauf von Feuerwerkskörpern 33 Frist: Geschenkgutscheine: Drei Jahre gültig! 34 Mittelstand und Unternehmensförderung Beliebt: 6. Gründerinnentag 36 Saarkonjunktur Mitmachen: Großer Preis des Mittelstandes – jetzt nominieren 37 In Trippelschritten weiter aufwärts IHK-Service Die Saar-Konjunktur hat sich zum Jahresende hin wieder gefestigt. Recyclingbörse38 Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Existenzgründungsbörse39 Geschäftslage. Grund für den Anstieg sind vor allem leicht verbesser- Kooperationen40 te Lageeinschätzungen in der Industrie. Für Ihren Terminkalender 41 2 SaarWi rtschaft 12/2016
INHALT International Kontakt: “Saarländer bei den Normannen“ 42 Geschäftsanbahnung: Aufwind für saarländisch-österreichische Beziehungen 43 News: Aktuelle Meldungen des Enterprise Europe Network 45 IHK Regional 8 Saarlouis: „Mentale Resilienz durch Achtsamkeit“ 46 Regionalverband Saarbrücken: Am Internet geht kein Weg vorbei 46 Neunkirchen: Der Umgang mit Manipulatoren und schwierigen Menschen 47 IHK-Vollversammlungswahl Saarpfalz: Der Abmahnfalle entgehen St. Wendel: Das Ende der fossilen Ära 48 eingeleitet 48 Was passiert nun? Die Kandidaten für die Wahl im kommenden März stehen fest! Es steht Unternehmen allen Kandidatinnen und Kandidaten frei, Werbung für sich zu machen. und Personen Mitmacher: In der Ruhe liegt die Kraft 49 Porträt: Die 1,2,3, GO-Sieger 2016 50 Jubiläum 1: Modehaus Ronellenfitsch feierte 190-jähriges Bestehen 51 Jubiläum 2: 75 Jahre SaarLB 52 Namen und Nachrichten 58 Dienstjubiläen 59 Kultur Szene Familienkonzert: „Naftule und die Reise nach Jerusalem“ 60 Wir wünschen allen Leserinnen und Kulturkalender 61 Lesern der „SaarWirtschaft“ ein friedvolles und besinnliches Im Blickpunkt Weihnachtsfest und ein Trump und die Folgen: Zölle und Zäune 62 gutes und erfolgreiches Jahr 2017. Letzte Seite Impressum 64 Foto: Becker&Bredel SaarWi rtSchaft 12/2016 3
STANDORTPOLITIK Neues aus Berlin und Brüssel Spitzengespräch des CDU-Präsidiums mit der Wirtschaft Berlin. Zu einem Meinungsaustausch trafen sind gefordert, ihre eigenen Services insbe- sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und sondere für Unternehmen flächendeckend das Präsidium der CDU Deutschlands mit einheitlich zu digitalisieren. Sowohl Verbän- DIHK-Präsident Eric Schweitzer, DIHK- de als auch CDU sprachen sich für ein Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben Freihandelsabkommen mit den USA aus. und den Spitzen des BDI, der BDA sowie des Gerade für eine Exportnation wie Deutsch- ZDH. Bei dem Gespräch betonte DIHK- land bietet ein solches Abkommen Chancen Präsident Eric Schweitzer, dass die Berufli- auf sichere Arbeitsplätze und Wohlstand. che Bildung eine höhere Anerkennung in Beide Seiten waren sich darüber einig, dass unserer Gesellschaft braucht, damit junge eine wettbewerbsfähige und innovative Menschen diesen Qualifizierungsweg wäh- Im Dialog: Bundeskanzlerin Angela Merkel und Wirtschaft, ein starker Arbeitsmarkt und len. Für die Chancen der Digitalisierung DIHK-Präsident Eric Schweitzer. solide Finanzen das Fundament für einen plädierten zudem die Vertreter der Wirt- Foto: DIHK/ Jens Schicke erfolgreichen Standort Deutschland bilden. schaft. Deutschland ist mit der Digitalen Agenda der Bundesregierung zwar auf ei- künftige Innovationsfähigkeit der Unterneh- DIHK-Ansprechpartner: nem guten Weg, dennoch sind noch weitere men hängt von hochleistungsfähigen digi- erhebliche Anstrengungen erforderlich. Die talen Infrastrukturen ab. Bund und Länder schwiderowski.heiko@dihk.de Bundesregierung setzt DIHK-Forderung zur Außenwirtschaftsförderung um Berlin. Etliche Staaten unterstützen ihre Un- Thema eine Exportstrategie für Großprojek- Außerdem will die Bundesregierung sich ternehmen bei Großaufträgen, indem sie für te verabschiedet. Ziel der Strategie ist es, dafür einsetzen, dass internationale Wett- Projekte die Finanzierung übernehmen. Der die bestehenden Außenwirtschaftsförderin- bewerbsregeln eingehalten werden. Der DIHK hat die Bundesregierung deshalb re- strumente bei wichtigen Projekten besser DIHK wird die Umsetzung der Exportstrate- gelmäßig aufgefordert, bei internationalen zu nutzen, zum Beispiel durch die Übernah- gie weiter konstruktiv-kritisch begleiten. Ausschreibungen konsequent gegen wett- me von 100prozentigen-Garantien. Dazu bewerbsverzerrende Maßnahmen anderer werden ein Koordinator für Auslandsprojek- DIHK-Ansprechpartner: Länder vorzugehen. Am 5. Oktober 2016 hat te sowie eine Geschäftsstelle zur Koordinie- das Bundeskabinett nun u. a. zu diesem rung der Förderinstrumente eingerichtet. heidenreich.kevin@dihk.de 4 SaarWi rtSchaft 12/2016
STANDORTPOLITIK Wirtschaftsdelegation nahm Gespräche mit Iran auf Berlin-Teheran. Deutschland will in die Be- rufsausbildung iranischer junger Menschen investieren. Das kündigte Bundeswirt- schaftsminister Sigmar Gabriel bei der Ge- meinsamen Wirtschaftskonferenz an, die vom 2. bis 4. Oktober in Teheran stattfand. Der DIHK und die AHK Iran werden dabei wichtige Partner sein. Gabriel war mit einer 200 Personen starken Delegation, darunter DIHK-Präsident Eric Schweitzer, zu Gast im Iran, um mit den Ministern für Wirtschaft, Verkehr und Energie zu sprechen. Die zahl- reichen Gespräche waren für die mitgereis- ten Unternehmer wichtig, um nach langer Sanktionszeit und rund 15 Jahren Ge- sprächspause wieder Kontakt aufzunehmen. Obwohl die Sanktionen weitestgehend auf- gehoben wurden, gestaltet sich das Iran- Geschäft weiterhin schwierig. DIHK-Ansprechpartner: Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (2.v.l.) bei der Wirtschaftskonferenz in Teheran. andree.philipp@dihk.de Foto: BMWi/Maurice Weiss Umsetzung EU-Pauschalreiserichtlinie: Wirtschaft erreicht Korrekturen Berlin. Das Bundesjustizministerium hat men, damit ist vor allem für viele Bus-Unter- und jede Reiseleistung separat bezahlt wer- nach der Kritik des DIHK und der Tourismus- nehmen eine reale Entlastung verbunden. den muss. Auch Fragen zur Insolvenzabsi- wirtschaft weitreichende Änderungen am Ohne diese Veränderungen wären Anbieter cherung bei Hotelaufenthalten, die erst bei Gesetzentwurf zur Umsetzung der EU-Pau- von Einzelleistungen (z.B. Hotels oder Ver- Abreise bezahlt werden oder zu den verän- schalreiserichtlinie vorgenommen. Es folgt mittler von Ferienwohnungen) zu Reise- derten Fristen bei der Gewährleistung sind damit dem Vorschlag des DIHK, nur „echte“ veranstaltern geworden, die erheblichen noch nicht beantwortet. Pauschalreisen in das Gesetz aufzunehmen. Pflichten bei Information und Insolvenzab- So wird klargestellt, dass mindestens zwei sicherung unterliegen. Ungelöst bleibt aber unterschiedliche Arten von Leistungen zu- weiterhin, wie die Vermittlung von „verbun- sammengeführt werden müssen und eine denen Reiseleistungen“ im Reisebüro kun- DIHK-Ansprechpartnerin: Einzelleistung keine Pauschalreise ist. Ta- denfreundlich erfolgen kann, ohne dass der gesfahrten werden komplett herausgenom- bürokratische Aufwand überhand nimmt regele.ulrike@dihk.de Unternehmer übernehmen das Europäische Parlament – für einen Tag Brüssel. Der rechtliche Rahmen für unter- gern ihre Anliegen vorzubringen. Zentrale von Kommissionspräsident Jean-Claude nehmerisches Handeln wird in vielen Fällen Themen waren der Binnenmarkt, die Han- Juncker, den Unternehmern die EU-Heraus- von der EU gesetzt. Wer darauf Einfluss neh- delspolitik und die Bildung. Es konnten da- forderungen. men will, muss also nach Brüssel kommen. bei die Anliegen insbesondere von kleineren 750 Unternehmer aus ganz Europa, darunter und mittleren Unternehmen unmittelbar auf 96 aus Deutschland nutzten die Gelegenheit EU-Ebene platziert werden. Gleichzeitig er- des von Eurochambres organisierten Euro- läuterten EU-Verantwortliche wie Günther DIHK-Ansprechpartnerin: päischen Parlaments der Unternehmen, um Oettinger, Kommissar für Digitale Wirt- im direkten Kontakt mit Entscheidungsträ- schaft, und Martin Selmayr, Kabinettschef jaenecke.kathrin@dihk.de SaarWi rtSchaft 12/2016 5
STANDORTPOLITIK Saarkonjunktur: In Trippel- schritten weiter aufwärts Geschäftslage leicht verbessert, Aussichten weiterhin verhalten Die Konjunktur an der Saar hat sich zum gestiegen. Grund für den Anstieg sind vor hin im positiven Bereich. „Nach einer Jahresende hin wieder gefestigt. Das signa- allem leicht verbesserte Lageeinschätzun- Schwächephase in den Sommermonaten, lisieren die Meldungen der Unternehmen zu gen in der Industrie. Unverändert geblieben die im Saarland deutlich stärker ausgefallen ihrer aktuellen Geschäftslage. Der IHK-Lag- sind dagegen die Aussichten für die kom- ist als im Bund, hat die Saarwirtschaft zum eindikator ist im November gegenüber dem menden sechs Monate. Der IHK-Erwar- Herbstbeginn wieder Tritt gefasst. Das VormonatSaarindustrie um 1,7 Punkte aufam Zähler tungsindikator 31,6 aktuellen Rand wiederliegt mit 2,0 Punkten weiter- stärker Wachstumstempo dürfte allerdings bis auf weiteres verhalten bleiben. Es fehlen nach Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe wie vor Impulse aus dem Ausland. Dagegen Januar 2014 = 100 Saarindustrie am aktuellen Rand wieder stärker verläuft das Inlandsgeschäft, vor allem we- Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe gen des privaten Konsums, insgesamt ro- Januar 2014 = 100 bust. Alles in allem sehen wir deshalb 110 durchaus noch gute Chancen, dass die Saarwirtschaft in diesem Jahr eher am obe- 110 ren Rand unserer Prognose von 0,5 bis 1,0 Prozent wachsen kann.“ So bewertete IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klin- 90 gen die Ergebnisse der Novemberumfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Un- 90 ternehmen mit gut 120.000 Beschäftigten beteiligten. Insgesamt bewerten 44 Prozent der befrag- 70 ten Unternehmen ihre Geschäftslage mit 2014 2015 2016 gut, 45 Prozent mit befriedigend und 11 Pro- 70 Deutschland Saarland Quelle: Statistisches Amt Saarland, Grafik: IHK Saarland zent mit schlecht. Lebhafte Geschäfte ver- 2014 2015 2016 melden die Keramikindustrie sowie die Me- Deutschland Saarland Quelle: Statistisches Amt Saarland, Grafik: IHK Saarland dizin-, Mess- und Regeltechnik. Das gilt mit Abstrichen auch für den Fahrzeugbau und die Bauwirtschaft. Etwas verhaltener, aber durchaus noch zufriedenstellend, laufen die IHK-Konjunkturindikatoren Geschäfte im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Stahl- im Vergleich die Jahre 2012 bis 2016 IHK-Konjunkturindikatoren bau, im Maschinenbau, bei den Gießereien im Vergleich die Jahre 2012 bis 2016 sowie in der Elektroindustrie. In der Stah- 40 lindustrie ist die Lage unverändert schwie- rig. 40 Im Dienstleistungssektor berichten gut 94 30 Prozent der befragten Unternehmen über 30 gute oder befriedigende Geschäfte. Rund 20 läuft es vor allem in der IT-Branche und bei 20 den haushaltsorientierten Dienstleistern. Im 10 Verkehrsbereich und im Handel ist die Lage 10 überwiegend zufriedenstellend. 0 0 -10 Europa fit machen! 2012 -10 2013 2014 2015 2016 Mit Blick auf die kommenden sechs Monate 2012 Geschäftslage 2013 2014 Geschäftserwartungen 2015 2016 sind die Unternehmen verhalten optimis- Geschäftslage Geschäftserwartungen tisch. Insgesamt rechnen neun Prozent der Die IHK-Konjunkturindikatoren werden als Saldo der positiven bzw. negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen ermittelt. Sie können Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen. Ein Wert von Null gibt an, dass sich die Unternehmen mit besseren, 84 Prozent mit Die IHK-Konjunkturindikatoren werden als Saldo der positiven bzw. negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen positiven und ermittelt. Sienegativen Antworten können Werte genau zwischen die Waage minus halten 100 und plus 100 annehmen. Ein Wert vonQuelle, Grafik: Null gibt IHK sich an, dass Saarland die gleichbleibenden und sieben Prozent mit positiven und negativen Antworten genau die Waage halten Quelle, Grafik: IHK Saarland 6 SaarWi rtschaft 12/2016
STANDORTPOLITIK Geschäftslage nach Branchen Trends in Prozent 33,6% 41,0% 42,3% 47,3% 45,5% Industrie 4.0 bei Bosch in Homburg. 53,4% Foto: Rolf Ruppenthal 40,2% 58,5% 51,1% 46,3% schlechteren Geschäften. Demnach dürften 17,5% 7,9% 5,6% 6,4% die Wachstumskräfte auch in den Winter- Verarb. Bau Handel Finanzdienst- unternehmensnahe monaten schwach bleiben. „Mit Blick auf Gewerbe leistungen Dienstleistungen den Brexit und den Wahlausgang in den Trend*: USA müssen die EU-Mitgliedsstaaten sich darauf besinnen, wie sie den Binnenmarkt stärken können. Steuersenkungen für breite * Veränderung der Salden gegenüber dem Vormonat: Bevölkerungskreise und massive Investitio- um mehr als 5 Punkte zwischen -2,5 und -5 Punkte gut nen in die Verkehrs- und Datennetze wür- zwischen 2,5 und 5 Punkte um weniger als -5 Punkte befriedigend den nicht nur rasch die wirtschaftliche Lage zwischen 2,5 und -2, Punkte schlecht in den Ländern verbessern, sondern auch Quelle, Grafik: IHK Saarland den sozialen Zusammenhalt stärken“, so Klingen. SaWi Erwartete Geschäftsentwicklung insgesamt 7,3% schlechter 9,2% besser 83,5% gleich Quelle, Grafik: IHK Saarland SaarWi rtSchaft 12/2016 7
STANDORTPOLITIK IHK-Vollversammlungswahl 2017-2022: Was passiert nun? Eine Bewerbung einzelner Kandidaten ist Jedes Unternehmen wählt ausschließlich in uns als IHK natürlich nicht möglich. Denn: seiner Wahlgruppe. Jedes Unternehmen hat Wir behandeln alle Kandidaten gleich. In dabei unabhängig von seiner Rechtsform, allen Wahlgruppen wird eine alphabetische seiner Beschäftigtenzahl oder auch seinem Listung der vorgeschlagenen Kandidaten Umsatz dasselbe Stimmrecht. Selbstver- vorgenommen. Die Stimmzettel sowie die ständlich sind auch Unternehmen, die vom Wahlbroschüren werden den stimmberech- IHK-Beitrag befreit sind, wahlberechtigt. tigten Mitgliedsunternehmen im Februar Neben einem Wahlanschreiben sowie ei- 2017 zugesandt. So kann sich jeder Wahlbe- nem Begleitschreiben bestehen die Wahlun- rechtigte anhand der mitgesendeten Unter- terlagen aus einem Stimmzettel, einem lagen noch einmal genau informieren, wer Umschlag mit der Bezeichnung „Stimmzet- in seiner Wahlgruppe wählbar ist und wofür telumschlag“ (Wahlumschlag) sowie dem jeder einzelne Kandidat steht. weißen Rücksendeumschlag. Der Stimmzet- tel muss dabei in den farbigen Wahlum- schlag gesteckt werden. Dieser muss zuge- Nachträgliche Aufnahme in klebt und zusammen mit dem Begleit- Die Würfel sind gefallen: Die Kandidaten für das Wählerverzeichnis schreiben in den weißen Rücksendeum- die Durchführung der anstehenden IHK-Voll- möglich! schlag bis spätestens 20. März 2017, 16.00 versammlungswahl 2017 - 2022 stehen fest. Uhr, an die IHK Saarland, Wahlausschuss, Bis zum 17. November 2016 haben sich Ver- Auch diejenigen Unternehmen, deren Be- zurückgesandt werden. Das Porto hierfür treter der saarländischen Wirtschaft selbst trieb erst nach dem 6. September 2016 – übernehmen natürlich wir – die IHK Saar- vorgeschlagen. Alle Branchen haben von der also nach Schließung des Wählerverzeich- land. Jedes wahlberechtigte Unternehmen Möglichkeit der Selbstkandidatur regen Ge- nisses – gewerblich entstanden ist, können darf dabei höchstens so viele Kandidaten brauch gemacht. Sämtliche eingegangenen nachträglich ihre Aufnahme in das Wähler- auf dem Stimmzettel ankreuzen, wie in der Wahlvorschläge wurden im Wahlausschuss verzeichnis beantragen. Das betreffende jeweiligen Wahlgruppe zu wählen sind. Auf auf ihre Gültigkeit hin überprüft und die Unternehmen kann per Antrag, der unter der jedem Stimmzettel steht dabei ein Hinweis Kandidaten entsprechend informiert. Es Kennzahl 1624 unter www.saarland.ihk.de auf die Höchstzahl der zu wählenden Kan- steht allen Kandidaten frei, die Zeit bis zur eingestellt ist, seine Aufnahme in das Wäh- didaten. Jeder Kandidat darf maximal nur Durchführung der Wahl im März 2017 für lerverzeichnis beantragen und so noch eine Stimme erhalten. Eine Kumulation der Wahlwerbung in eigener Angelegenheit zu nachträglich sein Wahlrecht eingeräumt Stimmen darf nicht erfolgen. nutzen. bekommen. Der Wahlausschuss entscheidet über seinen Antrag auf nachträgliche Zubil- Hier wird es spannend: ligung des Wahlrechts. Betroffene Unterneh- Mitgestalten: Vorbereitung Die Wahlauszählung men wählen zwischen dem Postweg per der Wahlunterlagen läuft! Adresse: IHK Saarland, Wahlausschuss, 66104 Saarbrücken oder E-Mail mit einge- Nach Abgabe der Stimmzettel werden am Nach Feststellung der Gültigkeit der einge- scanntem Dokument unter vv-wahl2017@ 20. März 2017 die eingegangenen Stimm- gangenen Wahlvorschläge durch den saarland.ihk.de. Auch Faxsendungen sind zettel in Anwesenheit des Wahlausschusses Wahlausschuss bereiten wir nun die Wahl- möglich an die Nummer 0681 / 95 20-690. erstmalig geöffnet und ausgezählt. Danach unterlagen vor. Wir bitten Kandidaten, dem Selbstverständlich steht die IHK Saarland wird das Stimmergebnis bekannt gegeben Wahlausschuss Porträtfotos zur Verfügung auch in einem persönlichen Gespräch für und die erste konstituierende Vollversamm- zu stellen, damit sich jeder potenzielle Wäh- die nachträgliche Geltendmachung des lung wird geplant. Voraussichtlicher Termin ler den Kandidaten auch bildlich vorstellen Wahlrechts zur Verfügung. Ihre Ansprech- für die Veröffentlichung im Internet ist kann. Jeder Kandidat wird auch um Abgabe partnerin ist Heike Cloß, Tel. 0681 / 95 20- Dienstag, 21. März 2017. In dieser konstitu- eines Wahlstatements gebeten, wofür er mit 600. Wichtig: Bitte beachten Sie, dass der ierenden Vollversammlung wird das Präsi- seiner Kandidatur steht. Sämtliches Mate- Antrag bis spätestens am 17. März 2017 der dium aus den Reihen der Vollversammlung rial wird gesammelt und verarbeitet. Es wer- IHK zugegangen sein muss. gewählt. Auch alle Ausschüsse der IHK den Wahlbroschüren entworfen, Veröffentli- Saarland werden dann in ihrer Zusammen- chungen in der IHK-Zeitschrift „Saar setzung neu bestellt und das neue Tätig- Versand der Wahlunter- Wirtschaft“ sowie auch im Internet werden keitsprogramm der IHK Saarland in ihrer vorbereitet. Unter der Kennzahl 265 werden lagen: Sie erhalten Post! Vollversammlung für die Jahre 2017 bis 2022 alle Kandidaten künftig aufgeführt. festgelegt. SaWi Damit stellen wir als IHK eine Plattform zur Ab Februar 2017 werden die Stimmzettel Verfügung, auf der wir alle Kandidaten glei- plus die sonstigen Wahlunterlagen an alle chermaßen „bewerben“ können. wahlberechtigten Unternehmen versandt. 8 SaarWi rtschaft 12/2016
ANZEIGE LET’S Lassen Sie uns sprechen! Über einen Versanddienstleister, bei dem hundertprozentige Zuverlässigkeit an erster Stelle steht. Der die höchsten Zustellquoten und die geringsten Schadensquoten der Branche erreicht. Der sich mit maßgeschneiderten Lösungen flexibel auf Ihre Anforderungen einstellt. Der immer persönlich erreichbar ist und immer einen Weg findet, wenn es doch einmal Probleme geben sollte. Ein Anruf genügt – und schon sind wir für Sie unterwegs. Denn das GO! Netzwerk steht keine Sekunde still, damit Ihre Sendungen jederzeit pünktlich und im besten Zustand ankommen. Versand 24 / 7: regional, national, international, schnell, zuverlässig, flexibel. +49 681 96700-0, general-overnight.com/scn
STANDORTPOLITIK Sanierung des IHK-Gebäudes: Vollversammlung beschließt Moratorium „Große Lösung“ mit städtebaulicher Aufwertung im Regierungsviertel wird geprüft In ihrer Sitzung vom 7. November 2016 hat die Vollversammlung der IHK Saarland beschlossen, die geplante Sanierung des IHK-Bürogebäudes nicht unmittelbar in Angriff zu nehmen. „Präsidium, Vollver- sammlung und Geschäftsführung waren sich darüber einig, weitere Optionen zu prüfen. Hierzu gehört auch eine ‚große Lö- sung‘, die auf dem IHK-Gelände neben dem Landtag eine attraktive Neubebau- ung gemeinsam mit anderen Organisatio- nen vorsieht und so ein städtebauliches IHK-Vizepräsident Philipp Gross (am Rednerpult) informierte die Vollversammlung über neue Überle- Signal für die Landeshauptstadt Saarbrü- gungen im Zusammenhang mit den geplanten Sanierungsmaßnahmen. Foto: Becker&Bredel cken setzen kann“, erklärte IHK-Präsident Dr. Richard Weber. Auf einstimmigen Be- lässt. Hierzu wird die IHK-Geschäftsfüh- mationen vorliegen und die IHK-Vollver- schluss der Vollversammlung soll nun zu- rung zeitnah Gespräche mit möglichen sammlung wird dann über das weitere nächst intensiv geprüft werden, ob und Partnern aus der Wirtschaft aufnehmen. Vorgehen entscheiden. SaWi wie sich eine solche Lösung realisieren Mitte 2017 sollen alle notwendigen Infor- „Bunte Visionäre“: Gewinner-Idee zeigt, wo‘s langgeht Das Saarland als belebten Kreativstandort- bewerben und die Arbeits- und Lebensqua- lität für kreative Köpfe sichtbar machen – das war die Aufgabenstellung des Ideen- wettbewerbs „Bunte Visionäre“. Ausgelobt hatten den Wettbewerb das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, die Standort-Agentur saar.is, die IHK Saarland und das Kreativzentrum Saar. 32 Ideen gin- gen über die beim Kreativzentrum angesie- delte Plattform „Bunte Kohle“ ein, von denen es drei ins Finale schafften. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, zu- gleich Schirmherrin des Wettbewerbs, nahm am 22. November im KuBa – Kultur- „Bunte Visionäre“ ausgezeichnet: Im Bild (v.l.n.r.): Michaela Kilper-Beer (Geschäftsführerin des zentrum am EuroBahnhof die Preisverlei- Kulturzentrums am Eurobahnhof), Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Jonathan Kunz, Elisabeth hung vor. Mit ihrer Gemeinschaftsidee Pich, Nicole Burkhardt, Alexander Karle und Tina Müller (saar.is). Foto: MWAVE „Mapforyoungtravellers“ hatten sich Nicole Burkhardt, Alexander Karle, Jonathan Kurz Rehlinger. „Hier haben kreative Köpfe aus Tina Müller, Projektleiterin des Saarland- und Elisabeth Pich aus Saarbrücken gegen dem Saarland ein Produkt geschaffen, das Marketings, und Michela Kilper-Beer, ihre Mitbewerber durchgesetzt. Ihr alterna- unsere belebte Kultur- und Kreativszene Geschäftsführerin des Kulturzentrums am tiver Stadtplan richtet sich vor allem an jun- zeigt und insbesondere kulturbegeisterte EuroBahnhof, prämierten die zweit- und ge Reisende, Neuankömmlinge und Men- Menschen dazu einlädt, uns zu besuchen drittplatzierte Idee mit jeweils 750 Euro. Auf schen, die ins Saarland ziehen möchten. Die und sich selbst ein Bild vom Lebens- und Platz zwei schaffte es Tobias Gross aus Karte nimmt die interessantesten und au- Kreativstandort Saarland zu machen. Die Saarlouis. Mit seinem jungen Mode-Start-up ßergewöhnlichsten Orte in und um Saarbrü- Karte können wir im Rahmen der Roadshow „tobigro“ hatte er für den Wettbewerb cken in den Fokus und spricht Empfehlun- des Saarland-Marketings im Rest der Repu- Accessoires und T-Shirts mit Applikationen gen aus für kleine Läden, unbekannte blik verteilen.“ aus saarländischer Grubenkleidung ent- Lokale und zumeist unentdeckte, aber den- Mit ihrer Idee haben sich die Gewinner eine worfen. Platz drei ging an das „Saarland- noch sehenswerte Ecken der Stadt. Prämie von 2.500 Euro gesichert. Die „Map- spiel“ von Kommunikationsdesignerin Katja „Die Gewinner-Idee erfüllt in besonderer foryoungtravellers“ wird im kommenden Haab – eine Mischung aus Würfel-, Strate- Weise alle Anforderungen aus der Aus- Jahr mit einem Budget von 7.500 Euro vom gie- und Wissensspiel rund um das Saar- schreibung“, so Wirtschaftsministerin Anke Saarland-Marketing umgesetzt. land. SaWi 10 SaarWi rtSchaft 12/2016
STANDORTPOLITIK Mobilität der Zukunft – was wird uns in den kommenden Jahren bewegen? IHK und autoregion e. V. boten Forum für Branchenvertreter aus der Automobilindustrie Zum ersten Male haben sich IHK Saarland l a nd a l s f ü h renden und das grenzüberschreitende Cluster auto- Standort für E-Mobilität region e. V. in Kooperation mit dem bei saar- zu etablieren. Die Vor- is angesiedelten Netzwerk automotive.saar- aussetzungen hierfür land in einer Gemeinschaftsveranstaltung sind sehr gut.“ Klingen präsentiert. Unter dem Leitmotiv „Mobilität verwies zudem auf Ex- der Zukunft – was wird uns in den kommen- pertenschätzungen, den Jahren bewegen“ boten die Veranstalter denen zufolge 2025 in rund 130 Gästen aus Wirtschaft und Wis- Westeuropa zwischen senschaft ein Forum zur Diskussion vor 15 und 25 Prozent der allem über die Frage, wie der Übergang vom Neuzulassungen PKW Verbrennungsmotor über Plug-In-Hyb- mit Elektroantrieb sein rid-Antriebe zum elektrischen Antrieb ge- werden, sei es als Plug- meistert werden kann. Dabei standen ins- in-Hybrid oder als rein besondere auch die Auswirkungen auf batterieelektrischer Klaus Ahrweiler ging in seinem Beitrag anhand des Unternehmens Kodak Hersteller, Zulieferer und Beschäftigte im Antrieb. Wie einschnei- auf „verpasste Chancen“ ein. Mittelpunkt der Diskussion. Dies insbeson- dend der Trend zur Elek- dere vor dem Hintergrund der Stellungnah- tromobilität sei, machte Klaus Ahrweiler, Lei- in seinem Vortrag insbesondere Aspekte, me des Bundesrates zur „europäischen Stra- ter BMW Projekt i Vertrieb Deutschland, an- die den Besitz eines eigenen Autos gerade tegie für eine emissionsarme Mobilität“, hand einer Kodak-Filmrolle deutlich. Das in den Städten teurer und unattraktiver wonach spätestens ab 2030 unionsweit nur Unternehmen, das jahrzehntelang Technolo- machten. Neue Geschäftsmodelle wie noch emissionsfreie PKW zugelassen wer- gieführer war, verpasste es, neue Geschäfts- Car-sharing oder Plattformen, die Mitfahr- den sollen. Für das Saarland ist diese Frage felder zu entwickeln. Heute ist das Unterneh- gelegenheiten vermitteln, hätten deshalb von besonderer Bedeutung, immerhin hat men Geschichte. Kein Automobilhersteller, viel Potenzial. die Branche hier direkt und indirekt rund so Ahrweiler, könne sich dem Thema Elekt- Nach Darstellung von Autoregion-Ge- 50.000 Beschäftigte, die meisten davon im romobilität entziehen: „Die Senkung der schäftsführer Armin Gehl müsse das Saar- Bereich der Produktion rund um den An- CO2-Emissionen ist das wichtigste globale land als Autoland ein Zeichen für mehr Elek- triebsstrang des klassischen Verbrennungs- Thema der Zeit“. Für die Autobauer bedeute tromobilität setzen. Allerdings solle die motors. dies, nicht nur neue Antriebs- und Fahrzeug- Politik der Versuchung widerstehen, den IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klin- konzepte zu entwickeln, sondern auch neue Innovationsprozess technologisch vorschrei- gen ließ keinen Zweifel daran, dass die Elek- Produktionswege, Materialien sowie flanki- ben zu wollen. Stattdessen sollten kluge tromobilität eine gewaltige Herausforde- erende Dienstleistungen. Auf diesem Weg sei Rahmenbedingungen gesetzt werden, die rung, aber auch eine Riesenchance für den die deutsche Industrie bereits gut vorange- Anreize für Hersteller und Kunden böten. Fahrzeugbau im Saarland darstelle und be- kommen, wie nicht zuletzt ihre weltweite Aktuell seien im Saarland gerade einmal 172 tonte zugleich, es gelte, diesen Megatrend Führerschaft bei entsprechenden Patentan- Elektrofahrzeuge, zwei davon in der Landes- frühzeitig aufzugreifen und voranzutreiben: meldungen zeige. verwaltung, zugelassen. Auch die Ladeinfra- „Wir brauchen eine verstärkte Kraftanstren- Branchenexperte Tom den Vleesschauwer struktur müsse, bei derzeit 27 öffentlichen gung aller relevanten Akteure, um das Saar- von IHS Automotive in London beleuchtete Ladestationen, deutlich ausgebaut werden. IHK und autoregion e. V. beabsichtigen ihre Kooperation weiter auszubauen. So seien Veranstaltungsformate, wie beispielsweise eine vierstufige Workshopreihe für KMU – Beginn im Februar 2017 – zum Thema „Haf- tungskaskade im Bereich der Zulieferer, wer übernimmt die Kosten bei Garantiefällen?“ oder die Fortführung der Reihe zum Thema „Mobilität der Zukunft“ bereits terminiert. SaWi Weitere Informationen: IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen führte mit seinem Statement in das Thema der Veran- staltung ein. Fotos: Becker&Bredel www.autoregion.eu SaarWi rtSchaft 12/2016 11
STANDORTPOLITIK Sieger des Wettbewerbs „Unternehmen Familie 2016“ ausgezeichnet Ministerin Monika Bachmann und IHK-Vizepräsident Thomas Hempel würdigen familienorientiertes Handeln der Saarwirtschaft „Die Unternehmen der Saarwirtschaft haben ihr Engagement für eine familien- freundliche Arbeitswelt in den letzten Jahren deutlich verstärkt. Das zeigen die Ergebnis- se unseres Wettbewerbs „Unternehmen Fa- milie 2016“: In diesem Jahr haben 41 Unter- nehmen mitgemacht, rund 200 sind es inzwischen insgesamt, seit die IHK-Initiati- ve im Jahr 2010 zum ersten Mal gestartet wurde. Und auch die Bandbreite und die Qualität der Projekte und Maßnahmen ha- ben sich weiter verbessert. Die saarländi- schen Unternehmen sind also bei der Verein- barkeit von Familie und Beruf auf einem guten Weg.“ So fasste IHK-Vizepräsident Bei der Siegerehrung im Haus der IHK: Hier beglückwünschen (v.l.n.r.) Ute Knerr (Servicestelle Arbeit Thomas Hempel das Ergebnis des Wettbe- und Leben im Saarland), Ministerin Monika Bachmann (Bildmitte), IHK-Vizepräsident Thomas werbs „Unternehmen Familie 2016“ zusam- Hempel (2.v.r.) und IHK-Geschäftsführer Dr. Carsten Meier (r.), Geschäftsführerin Ursula Kilburg (2.v.l.) men, den die IHK Saarland in Kooperation für die Martin Luck Metallgießerei. Fotos: IHK mit saar.is sowie der Handwerkskammer des Saarlandes und der Vereinigung der Saarlän- zu nehmend familienfreundlicher. Hiervon ments für eine noch familienfreundlichere dischen Unternehmensverbände bereits zum profitieren nicht nur die Beschäftigten. Für Arbeitswelt und betonte: „Die über die Jahre vierten Mal ausgelobt hatte. die Unternehmen ist eine familienfreundli- stetig gestiegene Beteiligung am Wettbe- Die Sieger wurden im Rahmen einer Festver- che Personalpolitik echte Wachstumsvorsor- werb „Unternehmen Familie 2016“ zeigt, anstaltung in der IHK prämiert. Ausgezeich- ge. Wer heute jungen Müttern und Vätern dass wir im Saarland auf einem guten Weg net wurden die Unternehmen Martin Luck oder Beschäftigten mit pflegebedürftigen sind, das familienfreundlichste Bundesland Metallgießerei GmbH (Saarbrücken), IANEO Angehörigen passende Angebote macht, zu werden. Es ist wichtig, dass Unternehmen Solutions GmbH (Friedrichsthal), Laux & steigert seine Attraktivität als Arbeitgeber nicht nur Anreize für junge Familien schaf- Meurers GmbH (Perl), PHAST GmbH (Hom- und ist damit im Wettbewerb um Fach- und fen, sondern auch die älteren Mitarbeiterin- burg), Ludwig Pieper GmbH & Co. KG Führungskräfte bestens gerüstet. Auf die- nen und Mitarbeiter nicht außen vor lassen“, (Saarlouis), Möbel Martin GmbH & Co. KG sem Weg werden wir die Unternehmen der sagte Bachmann. „Heute ist die Vereinbar- (Saarbrücken) sowie die Saarländische Saarwirtschaft noch stärker als bisher mit keit von Familie und Beruf nicht nur hin- Investitionskreditbank AG. gezielten Informations- und Beratungsan- sichtlich einer Familienzeit wichtig, sondern Thomas Hempel lobte die vorbildlichen geboten unterstützen.“ zum Beispiel auch für die Vereinbarkeit von Leistungen der Preisträger, die sich als Monika Bachmann, Ministerin für Soziales, Beruf und Pflege. Der Wettbewerb „Unter- familienfreundliche Arbeitgeber präsentiert Gesundheit, Frauen und Familie, würdigte nehmen Familie 2016“ zeigt auch, dass die haben und betonte: „Die Arbeitswelt wird die Vielfalt des unternehmerischen Engage- Unternehmen die Herausforderungen, die Weitere Glückwünsche gab es für die Ludwig Pieper GmbH & Co KG, Saarlouis, vertreten durch Matthias Kuhn (l.) und Claudia Giebel und die IANEO Solutions GmbH, Friedrichsthal, vertreten durch Geschäftsführer Dirk Frank (l) und seinen Nachwuchs. 12 SaarWi rtSchaft 12/2016
STANDORTPOLITIK Die Möbel Martin GmbH & Co KG, Saarbrücken, hier vertreten durch Chris- Heike Kempf (Abteilungsleiterin Personal & Organisation der SIKB) (l.) und tine Reinhard, Abteilungsleiterin Mitarbeiterservice (2.v.l.) und Geschäfts- Doris Woll, Vorsitzende des Vorstandes der SIKB (Bildmitte) konnten die führer Dr. Michael Karrenbauer (Bildmitte). Hier freute sich auch Landrat Auszeichnung für die SIKB Saarländische Investitionskreditbank von Patrick Lauer (r.) mit über die Auszeichnung. Ministerin Bachmann entgegennehmen. nicht zuletzt mit dem demografischen Wan- GmbH, Perl) jeweils ein Unternehmen im • Festo AG & Co. KG del in unserem Land verbunden sind, ange- „Mittelstand“ (PHAST GmbH, Homburg) und • FITT gGmbH nommen haben und ihnen aktiv begegnen.“ ein „Großunternehmen“ (Ludwig Pieper Gm- • Herment & Herment Partnerschaft bH & Co. KG, Saarlouis) prämiert. Zudem er- Steuerberater hielt die IANEO Solutions GmbH eine Aus- • HOLZHAUER KG Sieben Preisträger mit zeichnung für die beste interne und externe • IKK Südwest vorbildlichem Engagement Kommunikationsstrategie. Um auch das En- • INFOsys Kommunal GmbH gagement für eine familienfreund liche Ar- • IWM Software AG Die Vielfalt an Projekten, die der Vereinbar- beitswelt in „Einrichtungen und Institutio- • Janek Pfeufer Architektur GmbH keit von Familie und Beruf dienen und mit nen“ zu würdigen, wurde wie schon 2014 eine • kohlpharma GmbH denen sich die Unternehmen im Rahmen des weitere Prämierung vorgenommen. In dieser • Kreissparkasse Saarlouis Wettbewerbs „Unternehmen Familie 2016“ Kategorie überzeugte die Saarländische In- • Landesamt für Soziales beworben haben, ist beachtlich. Vielfach be- vestitionskreditbank AG die Jury. Erstmals • Landeshauptstadt Saarbrücken ginnt familienorientierte Personalpolitik mit wurde in diesem Jahr ein Sonderpreis für • levoBank eG flexibler Tages- und Wochen arbeitszeit – Unternehmen ausgelobt, die sich mit beson- • LUX Logistik e.K. auch in der Produktion – oder der Möglich- derem Engagement dem Thema Vereinbar- • Markus Glöckner Natursteine keit, ein Home-Office zu nutzen. Die Angebo- keit von Beruf und Pflege widmen. In dieser • Mercedes-Benz Banking Service GmbH te gehen aber noch weit darüber hinaus. Kategorie lag das Unternehmen Möbel Martin • Motus Headliner GmbH Kontakthalteprogramme in und Wiederein- GmbH & Co. KG vorne. • Ministerium für Soziales, Gesundheit, stiegsprogramme nach der Elternzeit, Kinder- Eine Anerkennung erhielten zudem folgende Frauen und Familie betreuungszuschüsse, betriebsnahe Kinder- Unternehmen und Institutionen: • O/D Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH betreuung, Vermittlungshilfen für Betreuungs- • Across Barriers GmbH • Adolf Peiffer GmbH plätze oder Tagesmütter sowie Beratungspro- • AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – • pfm medical mepro gmbh gramme für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Gesundheitskasse, Saarland • PSD Bank RheinNeckarSaar eG mit pflegenden Angehörigen sind oftmals • Avarteq GmbH • Saarländischer Rundfunk fester Bestandteil der Angebotspalette. Zwei • Debeka Versichern und Bausparen • SGGT Straßenausstattungen GmbH Unternehmen wurden in der Kategorie „Klei- • DHC Business Solutions GmbH & Co. KG • SHG-Kliniken Völklingen ne Unternehmen“ (Martin Luck Metallgieße- • DHC Dr. Herterich & Consultants GmbH • Stahlwerk Bous GmbH rei GmbH, Saarbrücken / Laux & Meurers • Diehl BGT Defence GmbH & Co. KG • Thomas Mann Apotheke Für die PHAST GmbH nahm Dr. Simone Bohn (2. v. r.) den Preis entgegen. Die Geschäftsführer Peter Laux (2.v.l.) und Jörg Meurers (2.v.r.) nahmen für ihr Unternehmen die Auszeichnung in Empfang. Fotos: IHK SaarWi rtSchaft 12/2016 13
STANDORTPOLITIK Saarland-Marketing: Neue Partnerschaften, neue Mehrwerte für saarländische Arbeitgeber Neue kommunale Partnerschaft: „Coming HOM – Eine Stadt zum Verlieben“ Das Saarland mit seinem Slogan „Großes entsteht immer im Kleinen.“ ist schon eine Marke für sich. Von Beginn an lädt das saarländische Standortmarketing Unter- nehmen, Vereine, Organisationen und Kommunen zur Kooperation ein, um unter einem einheitlichen Design verschiedene saarländische Stärken auszuspielen, damit gemeinsam für den Wirtschafts- und Lebensstandort Saarland zu werben, aber eben auch, um Partnern Werbung in eige- ner Sache zu ermöglichen. Nun hat sich mit der Kreis- und Universitätsstadt Hom- burg die drittgrößte Kommune im Saarland der Kampagne angeschlossen und wirbt mit dem Slogan „Coming HOM – Eine Stadt zum Verlieben“. Das dafür genutzte Fotomotiv zeigt den Marktplatz der Hom- Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (2. v. r.) und IHK-Geschäftsführer Dr. Mathias Hafner (2. v. l.) burger Altstadt. Oberbürgermeister Rüdi- stellten – unterstützt von Iris Müller (l.) und Tina Müller (Saarland-Marketing), (r.) die Werbe- ger Schneidewind spürte schnell das aktion „Coming HOM“ vor. Foto: Rosemarie Kappler 14 SaarWi rtSchaft 12/2016
STANDORTPOLITIK einladende Moment im „Coming HOM“, pagne präsentierte das Stadtmarketing dieses Heim- und Ankommen eben, ver- noch das Resultat aus einer im Frühjahr bunden mit dem Wunsch dazubleiben und gestarteten Aktion mit Schülern. Im Rah- nicht mehr wegzuwollen aus einer liebens- men der Reihe „Offline Shopping“ hatten und lebenswerten Stadt. Schüler des Christian von Mannlich-Gym- An unterschiedlichen Stellen in der Stadt nasiums im Rahmen eines Kunstprojektes und zentral auf dem Marktplatz wird nun Baumwolltaschen gestaltet, die nun zum mit Bannern für ein Hierbleiben geworben. Selbstkostenpreis im Stadtbus-Büro erhält- Gastfreundschaft und Willkommenskul- lich sind und Argumente für das Einkaufen tur gehören zu den Standortvorteilen, wel- in der Innenstadt liefern. Ein Teil der Ta- che die Kreisstadt Homburg gemeinsam schen ist schon mit dem Slogan „Coming mit dem Saarland-Marketing transportie- HOM“ ausgerüstet. SaWi ren möchte. Parallel zur neuen Werbekam- Für Arbeitgeber: Bewerber begeistern mit kostenfreier Recruitingbox Für alle saarländischen Arbeitgeber, die • Saarland-Broschüre (seit November auch Arbeitgeber erhalten das Paket komplett ihren Personalverantwortlichen wertvolle in Englisch und Französisch erhältlich) kosten- und stressfrei. Informationen zum Wirtschafts- und • Powerpoint-Kurzpräsentation • Zum schnellen Download aller Inhalte im Lebensstandort Saarland an die Hand ge- • Saarland-Imagefilm Web: willkommen.saarland ben möchten, hat das Saarland-Marketing (Deutsch, Französisch, Englisch) Kostenfreie Bestellung der Printvariante in ein sogenanntes „Recruitingpaket“ entwi- • „Fact sheet“: 10 Gründe für das Saarland charmanter Box „Sie verdienen mehr? ckelt: • Begeisterung für das Saarland wecken, Willkommen im Saarland!“ unter: viele Standortvorteile auf einen Blick ver- Tina Müller • Flyer zum Jobportal mit kostenloser Re- mitteln und Zuzug von außerhalb unter- Saarland-Marketing gistrierung für saarländische Unterneh- stützen – mit dem Recruitingpaket geht Tel.: 0681 9520 449 men und Bewerber das ganz leicht. Das Beste: Interessierte E-Mail: saarlandmarketing@saar-is.de SaarWi rtschaft 12/2016 15
STANDORTPOLITIK Erfahrungsaustausch zu Umweltinspektionen Dialog zwischen Umweltministerium und Wirtschaft Knapp 80 Unterneh- werden musste. men mit rund 120 Nach Vorgaben des Industrieanlagen fal- Finanzministeriums len im Saarland unter und aufgrund der die neue europäische Schuldenbremse Industrieemissions- mussten diese durch richtlinie (IED). Diese Gebühren gegenfi- Richtlinie hat einige na n z ier t werden. Heinrich Becker Veränderungen im Daher war es auch Anlagen- und Immis- nötig, andere Ge- sionsschutzrecht nach sich gezogen. Haupt- bühren im Umwelt- Fotos: Becker&Bredel augenmerk liegt derzeit auf den neuen regel- bereich nach oben mäßigen Umweltinspektionen, die nun von anzupassen. IHK und Umweltministerium und Kosten für alle Beteiligten möglichst ge- der EU vorgeschrieben sind. Die Art und wollen im Gespräch bleiben, um Aufwand ring zu gestalten. SaWi Höhe der Gebühren für diese Inspektionen hatte in den letzten Monaten für etwas Un- mut gesorgt. Beim Erfahrungsaustausch zur Hintergrund neuen IED von IHK Saarland und dem Minis- terium für Umwelt- und Verbraucherschutz Im saarländischen Überwachungsplan für onen wurden Pauschalgebühren festge- (MUV) stellte sich Heinrich Becker, Abtei- IED-Anlagen wurden alle Anlagen nach setzt. Diese reichen von 4.700 Euro bei lungsleiter für Technischen Umweltschutz, ihrem Risiko für die Umwelt klassifiziert Stufe III-Anlagen bis 8.400 Euro bei Anla- den Fragen der Unternehmen und warb um und in eine von drei Risikostufen einsor- gen der Stufe I. Wenn man bedenkt, dass Verständnis für die Gebührenerhebung. Bei tiert. Anlagen der Risikostufe I werden auch mittelständische Unternehmen zum den Umweltbehörden sind durch die Neure- jährlich überprüft, Anlagen der Stufe II im Teil mehrere IED-Anlagen betreiben, gelung inkl. der eigentlichen Vor-Ort-Inspek- zweijährigen und Anlagen der Stufe III im kommt man im Einzelfall auf empfindlich tionen rund 50 neue gesetzliche Aufgaben dreijährigen Rhythmus. Für die Inspekti- hohe Kosten. entstanden - für die auch Personal eingestellt 2. Arbeitsschutzkonferenz Saar Bei der „ A rbeit s schutzkon ferenz Saa r Saarland“ für ihr Engagement auf diesem The- sichere Arbeitsplätze investieren (u. a. gerin- 2016“, die unter dem Leitmotiv „Gesund und mengebiet, allen voran Thomas Köhler von der gerer Krankenstand, weniger Fluktuation, sicher arbeiten im Saarland“ stand, lenkte Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung besseres Betriebsklima und höhere Motivati- IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen in (DGUV), die die Veranstaltung federführend on). In den praxisorientierten Vorträgen wurde seinem Grußwort den Blick auf die wachsenden konzipiert hatte. Umwelt- und Verbraucher- dabei herausgestellt, wie insbesondere KMU Investitionen vieler Unternehmen in den Ar- schutzminister Reinhold Jost wies in seiner angesichts der steigenden Anforderungen un- beits- und Gesundheitsschutz zur Stärkung Ansprache auf die enorme Spannbreite von terstützt werden können. SaWi der langfristigen Arbeitsfähigkeit ihrer Be- Arbeits- und Gesundheitsschutzthemen hin. schäftigten. „Gesunde Mitarbeiterinnen und Diese reichten von klassischen Unfallgefahren Mitarbeiter sind die Basis für unternehmeri- am Arbeitsplatz bis zu psychischen Beanspru- Hintergrund schen Erfolg und tragen damit auch wesent- chungen. Im Mittelpunkt der diesjährigen Ar- lich zur Fachkräftesicherung bei“, erklärte Dr. beitsschutzkonferenz stand die Frage, welchen Landesregierung, Wirtschafts- und Ar- Klingen. Er dankte den Partnern des „Bünd- betriebswirtschaftlichen Nutzen Unternehmen beitnehmerorganisationen haben im nisses für Arbeits- und Gesundheitsschutz im ziehen, die vermehrt in gesunde und zukunfts- Juli 2014 das „Bündnis für Arbeits- und Gesundheitsschutz Saar“ gegründet. Die Partner haben sich darauf verstän- digt, durch gemeinsame Aktivitäten die Unternehmen dabei zu unterstützen, Sicherheit und Gesundheit bei der Ar- beit zu verbessern. Im Januar 2017 wechselt die Federführung im Bündnis von der IHK Saarland zur Arbeitskam- IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen (am Rednerpult) eröffnet die 2. Arbeitsschutzkonferenz. mer des Saarlandes. Foto: Becker&Bredel 16 SaarWi rtSchaft 12/2016
STANDORTPOLITIK Saarländische Unternehmen vernetzen sich bei Energieeffizienz Sechs saarländische Unternehmen haben die Initiative des Bundes aufgegriffen und am 3. November das „ENERGIE EFFIZI- ENZ NETZWERK SAARLAND“ gegründet. Die Firmen vernetzen sich für einen enge- ren Erfahrungsaustausch beim Thema Energieeffizienz und Klimaschutz. Netz- werkträger sind die Vereinigung der Saar- ländischen Unternehmensverbände e.V. (VSU) sowie die IHK Saarland. „Energieeffizienz-Netzwerke eröffnen die Möglichkeit, Energiekosten im Erfahrungs- austausch mit anderen Unternehmen ein- facher und schneller erkennen und redu- zieren zu können. Damit leisten die Unternehmen einen wertvollen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften, helfen der Um- welt und können sich am Markt und in der Öffentlichkeit positiv präsentieren“, so Joa- chim Malter, Hauptgeschäftsführer der VSU. Dr. Heino Klingen, Hauptgeschäfts- Jetzt vernetzt: Im Bild (obere Reihe v.l.n.r.): Markus Hertel, A+H Laserschneidtechnik GmbH, Ulrich führer der IHK, ergänzt: „Die Teilnahme an Schurr, Pallmann Mahlwerke GmbH & Co. KG, Frank Hertel, A+H Laserschneidetechnik GmbH, Eric einem Energieeffizienz-Netzwerk versetzt Hoer, Schneider Werk St. Wendel GmbH & Co. KG, Lino Ienco, A. Müller GmbH, Dr. Bernd Baum- die Unternehmen besser in die Lage, Inves- stümmler, Instillo GmbH. Untere Reihe (v.l.n.r.): Dr. Uwe Rentmeister, IHK Saarland, Frank Kunze, titionen in Energieeffizienz auf solider Da- IT-Consulting, Gerhard Kempf, Martinshof GmbH, Dipl. Wirtsch.-Ing. (FH) Silvia Goergen, Antje tenbasis zu planen und effizient umzuset- Otto, VSU e.V., und Peter Wünsch, Ingenieurbüro Wünsch. Foto: Becker&Bredel zen. Die daraus resultierende Senkung von Energieverbrauch und -kosten schafft für Durch die Teilnahme an einem Netzwerk Interessierte Unternehmen haben die die teilnehmenden Unternehmen Wett- können Unternehmen ihren Fortschritt bei Möglichkeit, sich noch kurzfristig am bewerbs vorteile.“ Mit der Diplom-Wirt- der Energieeffizienz deutlich beschleuni- Netzwerk zu beteiligen. SaWi schaftsingenieurin Silvia Goergen konnte gen. eine mit Netzwerk arbeit erfahrene und kompetente Moderatorin gewonnen wer- Netzwerkteilnehmer sind: Weitere Informationen unter: den. „Die Unternehmen müssen nach wie • A. Müller GmbH, Nonnweiler-Primstal vor von einer Teilnahme überzeugt werden. • A+H Laserschneidtechnik GmbH, www.effizienznetzwerke.org Schließlich kostet die Netzwerkarbeit Geld St. Ingbert und vor allem Zeit“, weiß Silvia Goergen • Instillo GmbH, Überherrn aus Erfahrung. „Aber sobald die Vorteile • Martinshof GmbH Naturkosthandel und und der Nutzen erkannt werden, ist das In- teresse bei den meisten sehr groß“, ergänzt Biolandmetzgerei, St. Wendel-Oster- brücken Besser grillen! sie. Die Pioniernetzwerke in Deutschland • Pallmann Mahlwerke GmbH & Co. KG, Grillseminare für haben gezeigt, dass die Netzwerkarbeit Gersheim jeden Geschmack langfristigen Nutzen für teilnehmende Un- • Schneider Werk St. Wendel GmbH & ternehmen bringt. Co. KG, St. Wendel Hintergrund: Im Dezember 2014 haben die Bundesregie- leistet werden. Die Bundesregierung geht rung und Verbände und Organisationen der auf Basis bisheriger Erfahrungen mit Ener- Wirtschaft eine Vereinbarung zur Initiie- gieeffizienznetzwerken in Deutschland rung und Durchführung von rund 500 neu- davon aus, dass die Durchführung von 500 en Energieeffizienz-Netzwerken bis zum zusätzlichen Netzwerken zu Einsparungen Jahr 2020 geschlossen. Damit soll ein wich- von bis zu 5 Millionen Tonnen THG-Emis- tiger Beitrag zur Erreichung der klima- und sionen bis zum Jahr 2020 führen kann. SLS, direkt neben Globus energiepolitischen Ziele Deutschlands ge- SaWi www.grillakademie-saar.de SaarWi rtSchaft 12/2016 17
Sie können auch lesen