GESCHÄFTSBERICHT DES LVI 2014 - Unternehmer Baden ...
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GESCHÄFTSBERICHT DES LVI — LANDESVERBAND DER BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN INDUSTRIE E.V. — 2014 VORWORT Das Jahr 2014 hat unsere Industrie vor eine Reihe von der industrienahen Dienstleister in Baden-Württemberg vertritt Herausforderungen gestellt, erwartete und weniger erwartete. der LVI die überfachlichen Interessen seiner Mitglieder Die großen geopolitischen Krisen in Russland und der Ukraine gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. sowie im Nahen Osten kamen nicht per se überraschend; Er fördert die soziale Marktwirtschaft, den freien Wettbewerb Ausmaß und Intensität übertrafen indes alle Erwartungen und und den Föderalismus. Der LVI bietet seinen Mitgliedern ein lassen uns besorgt in diese Regionen blicken. Netzwerk für Erfahrungsaustausch und Informationsfluss, bringt Gleichzeitig erweisen sich die USA, nicht zuletzt dank ihrer sich in wirtschafts- und gesellschaftspolitische Diskussionen auf neuen energiepolitischen Unabhängigkeit, als Treiber der Landes-, Bundes- und EU-Ebene ein und arbeitet aktiv in allen Weltwirtschaft. In Deutschland gibt die Ausgestaltung des wirtschaftlich relevanten Bereichen für die Weiterentwicklung Jahrhundertprojekts „Energiewende“ indes Anlass zur Sorge Baden-Württembergs. und zu mahnenden Worten der Industrie, die ihre Wettbewerbs- Der vorliegende Geschäftsbericht 2014 vermittelt Ihnen einen fähigkeit bedroht sieht. Eindruck von den Aktivitäten des LVI und gibt Ihnen die Gelegen- Weltweit befinden sich unsere baden-württembergischen heit, sich im Einzelnen über unsere Arbeit zu informieren. Unternehmen in einem sehr dynamischen, von vielen Hoffnun- gen, aber auch Unsicherheiten geprägten Umfeld. Schlagworte wie „Industrie 4.0“ oder „Bürgerbeteiligung“ bestimmen unsere Stuttgart, im Oktober 2014 Arbeit ebenso wie bspw. die Frage nach dem Zustand unserer Infrastrukturen. Es liegt an den politischen Entscheidungsträ- gern, die Rahmenbedingungen für die Industrie so zu setzen, dass die vielfältigen Unsicherheiten minimiert werden und der Wille zur privatwirtschaftlichen Investition gedeiht. Dr. Hans-Eberhard Koch Senator E.h. Wolfgang Wolf Als wirtschaftspolitische Spitzenorganisation der Industrie und (Präsident) (Gf. Vorstandsmitglied) 4 5 VORWORT
GESCHÄFTSBERICHT DES LVI — LANDESVERBAND DER BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN INDUSTRIE E.V. — 2014 INHALTSVER ZEICHNIS 05 VORWORT 59 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 09 SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT 67 GREMIENARBEIT 10 AUSSENWIRTSCHAFT 75 NETZWERKE 16 BILDUNG 79 WO DER VERBAND MITARBEITET 18 ENERGIE 91 GESCHÄFTSSTELLE DES LVI 28 FORSCHUNG UND TECHNOLOGIE 95 MITGLIEDSVERBÄNDE 30 MEDIEN – IT – KOMMUNIKATION 99 MITGLIEDSUNTERNEHMEN 32 MITTELSTAND 104 IMPRESSUM 38 STEUERN UND FINANZEN 42 UMWELT 52 VERKEHR 6 7 INHALTSVERZEICHNIS
GESCHÄFTSBERICHT DES LVI — LANDESVERBAND DER BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN INDUSTRIE E.V. — 2014 SCHWER PUNKTE DER VER BANDSAR BEIT 8 9 SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT
GESCHÄFTSBERICHT DES LVI — Baden-Württemberg International (bw-i) einzelnen Maßnahmen im Außenwirtschaftsprogramm 2015 LANDESVERBAND DER BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN Maßgebliches Ziel von Baden-Württemberg International (bw-i) zusammengestellt. Das Programm wurde im Herbst vorgestellt. INDUSTRIE E.V. ist es, den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Ba- — 2014 den-Württemberg im internationalen Wettbewerb optimal zu Strategische Arbeitsgruppe Außenwirtschaft positionieren und die Erschließung ausländischer Märkte für Der Austausch über den Stand der Umsetzung der Jahrespro- hiesige Unternehmen voranzubringen. Die Kernkompetenzen gramme von bw-i, Kammern und LVI, Maßnahmen zur Internatio- von bw-i umfassen die Anbahnung von weltweiten Firmenko- nalisierung der baden-württembergischen Wirtschaft 2014 und operationen durch diesbezügliche Angebote von den Teilnehmern, insbesondere AUSSENWIRTSCHAFT Markterschließungs- maßnahmen in allen relevanten Auslands- der Stand der Terminplanung sowie Druck und Veröffentlichung, und schließlich die gemeinsame Bewerbung der Angebote wurden vorangetrieben. märkten, das Standortmarketing für den Wirtschafts-, Wissen- Weiterhin wurden die bereits begonnenen Maßnahmen zur schafts-, Forschungs- und Hochschulstandort Baden-Württem- Weiterentwicklung der Außenwirtschaftsförderung fortgeführt. berg im In- und Ausland, die Begleitung ausländischer Zunächst ging es darum, Rahmenbedingungen und eine Unternehmensinvestitionen im Land, die Durchführung von Strategie für die Außenwirtschaftsförderung des Landes Projekten in ausgewählten Zielländern sowie die Rekrutierung Baden-Württemberg zu erarbeiten, indem die Leitlinien seit von Fachkräften. Ferner steht bw-i in- und ausländischen 2008 reflektiert, ein Benchmark gesetzt und strategische Auch in diesem Jahr war der LVI wieder gemeinsam mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen als Empfehlungen für Baden-Württemberg zu Ländern, Märkten und seinen Partnern weit über die Grenzen Baden-Württem- Wo deutsche Unternehmen investieren zentraler „first point of contact“ für alle Fragen rund um die Instrumenten abgegeben wurden. bergs hinaus tätig, um seinen Mitgliedern die Markter- BESTAND AN DEUTSCHEN DIREKTINVESTITIONEN IN DIESEN Internationalisierung zur Seite. REGIONEN UND LÄNDERN IN MILLIONEN EURO schließung in wichtigen ausländischen Märkten wie Neben dem LVI und dem Land Baden-Württemberg, als Internationale Aktivitäten / Projekte des Verbandes beispielsweise Mexiko, Brasilien und Russland zu erleich- Gründungsmitgliedern der Vorgängereinrichtung von bw-i, die tern und Kooperationen zwischen Unternehmen und vor 30 Jahren ins Leben gerufen wurde und in diesem Jahr ihr Neben seiner Zusammenarbeit mit bw-i ist der LVI in Kooperati- Institutionen zu fördern. EUROPÄISCHE UNION Jubiläum feierte, gehören die L-Bank Staatsbank für Ba- on mit weiteren Partnern in internationale Projekte involviert. USA Insgesamt 633.316 ASIEN 266.073 DARUNTER: EURORAUM 115.521 den-Württemberg, der Baden-Württembergische Industrie- und Dabei liegt der Fokus auf den Bereichen Umwelt- und Energie- © 2014 IW Medien . Wirtschaft und Unterricht 6 1.196.810 395.908 Statistische Angaben Handelskammertag sowie der Baden-Württembergische technik, der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie den faserba- Im Jahr 2013 wurden nach Angaben des Statistischen Handwerkstag zu den Gesellschaftern. sierten Werkstoffen. AFRIKA Landesamtes Güter im Wert von 173,4 Mrd. Euro aus Ba- SÜDAMERIKA 9.707 32.722 den-Württemberg exportiert und somit 1 % weniger als noch im Operative Arbeitsgruppe von Repräsentant des LVI in Russland Jahr 2012. Die baden-württembergischen Ausfuhren in das Baden-Württemberg International Der LVI konnte zu seinen Repräsentanten in Brasilien, China, europäische Ausland nahmen das zweite Jahr in Folge ab und Stand 2012; Bestand an Direktinvestitionen: Gesamtwert der unternehmerischen Kapitalanlagen Die Operative Arbeitsgruppe von Baden-Württemberg Internati- Mexiko und Paraguay nun den seit vielen Jahren eng mit dem im Ausland, zum Beispiel Niederlassungen und Produktionsstätten; Quelle: Bundesbank haben inzwischen einen Anteil von 64,1 % am Gesamtexport. onal (bw-i) kam in diesem Jahr mehrmals zusammen. Im Fokus LVI kooperierenden Rechtsanwalt Nikolay Piksin aus Moskau als Der Versand in die europäische Union erreichte im Jahr 2013 der Besprechungen und Diskussionen standen die Erstellung Repräsentant für Russland gewinnen. Die Aufgabe von Nikolay das Vorjahresniveau, wobei die Nicht-Eurozone mit plus 5,3 % Im ersten Halbjahr 2014 exportierte Baden-Württemberg Güter des Programms zur Internationalisierung der baden-württem- Piksin ist es insbesondere, neben den bereits langjährigen deutlich zulegte, während in der Eurozone ein Rückgang der im Wert von 90 Mrd. Euro und somit 4,6 % mehr als im bergischen Wirtschaft 2015 sowie die dem Programm Kooperationen mit dem Swerdlowsker Gebiet die bestehenden Ausfuhrwerte von minus 2,6 % festzustellen war. Die USA Vorjahreszeitraum. Rund zwei Drittel der Exporte (57,5 Mrd. zugrundeliegenden fachthematischen Gespräche, die im März Kontakte zu Regionalregierungen, öffentlichen und privaten konnten sich mit einem Exportzuwachs von 2,9 % als wichtigs- Euro) gingen in das europäische Ausland, was im Vergleich zum und im Mai zu den Themen Umwelttechnik / Photovoltaik / Stellen in den Regionen insbesondere in Mordwinien, Pensa und ter Handelspartner Baden-Württembergs (18,8 Mrd. Euro) Vorjahr ein Plus von 2,6 % darstellt. Auch die Exporte nach Asien Solarthermie / Ressourcen- und Energieeffizienz / Gebäudeef- Samara auszubauen, weitere Kontakte zu knüpfen und bei der behaupten. Obwohl Frankreichs Nachfrage nach baden-würt- nahmen im ersten Halbjahr um 14,1 % zu. China (6,8 Mrd. Euro) fizienz sowie IKT, Automotive / Mobilität / Produktionstechnik Kommunikation zu unterstützen sowie die unseren Kooperatio- tembergischen Gütern wertmäßig um 2,3 % zurückging (14,0 als bedeutendster Impulsgeber im asiatischen Raum verzeichne- / Maschinenbau sowie IKT, Gesundheitswirtschaft / Medizin- nen dienlichen Reisen von und nach Russland flankierend zu Mrd. Euro), rückte das Nachbarland 2013 wieder auf Platz 2 te ein Plus der Exportwerte um 21,1 %. Mit einem Plus von technik / Life Science sowie IKT und Kreativwirtschaft betreuen. Nikolay Piksin, gebürtig aus Pensa, hat unter anderem vor. Die Ausfuhrwerte in die Schweiz verzeichnen mit minus 11,1 % entwickelten sich die Ausfuhren in die USA weiterhin durchgeführt wurden. in Tübingen studiert und ist daher prädestiniert für die Interakti- 13,5 % einen starken Einbruch, sodass die Schweiz jetzt den deutlich positiv. Der deutsche Außenhandel insgesamt verzeich- Vor dem so erarbeiteten Hintergrund legten die Teilnehmer der on zwischen dem LVI und seinen russischen Partnern. dritten Platz (13,3 Mrd. Euro) einnimmt. Bemerkenswert sind nete ein Plus der Exporte von 2,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Operativen Arbeitsgruppe ein entsprechendes Maßnahmenpro- die Impulse aus dem asiatischen Raum. Insbesondere die Um insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen bei gramm fest, bestehend aus Messebeteiligungen, Firmeninfor- Brasilien Republik Korea mit plus 17,7 % und Japan mit plus 11,7 %, aber ihren Internationalisierungsvorhaben zu unterstützen, bedarf es mationsreisen, Baden-Württemberg-Foren, Kontakt- und Koope- Vom 31. August bis 2. September fanden in Hamburg die 32. auch die ASEAN-Staaten (plus 8,7 %) zeichneten sich durch aber nach wie vor der Flankierung durch Wirtschaftsorganisatio- rationsbörsen. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage statt, in deren eine verstärkte Nachfrage nach baden-württembergischen nen und Politik. Dieses Maßnahmenpaket und die damit verbundenen regiona- Mittelpunkt in verschiedenen Foren die Themen Innovation, Produkten aus. len Schwerpunkte wurden anschließend dem bw-i-Aufsichtsrat Technologietransfer, Energie und Infrastruktur sowie Wertschöp- – dem auch LVI-Präsident Dr. Hans-Eberhard Koch angehört – fungsketten standen. Höhepunkt war die Unterzeichnung eines vorgelegt. Nach dem Beschluss des Aufsichtsrats wurden die Memorandum of Understanding durch LVI-Geschäftsführer SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — AUSSENWIRTSCHAFT 10 11 SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — AUSSENWIRTSCHAFT
Wolfgang Wolf und Glauco Côrte, Präsident des Industriever- Kolumbien Malaysia Mexiko bandes Santa Catarina (FIESC), Brasilien, zwischen den beiden Um weitere Kooperationen mit Lateinamerika auf den Weg zu „Innovation as a Driving Factor of Economic Growth“ lautete das Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Industrieverbänden und der School of International Business bringen, waren die Geschäftsführerin des Center of Leadership Thema eines Vortrages, den das geschäftsführende LVI-Vor- Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der SEQUA führt and Entrepreneurship der Steinbeis Hochschule Berlin (SIBE) and Management in Bogotá, Kolumbien, Yaneth Giha Tovar, standsmitglied Wolfgang Wolf auf Einladung der Konrad-Ade- der LVI in Zusammenarbeit mit dem BDI seit April 2013 das sowie dem Instituto Euvaldo Lodi Santa Catarina (IEL), Brasilien, sowie der kolumbianische Botschafter in Berlin, S.E. Juan Mayr nauer-Stiftung (KAS) und dem Malaysian Institute for Manage- bilaterale Kooperationsprojekt der Deutschen Wirtschaft einer Institution des Industrieverbandes Santa Catarina zur Maldonado, angereist und unterzeichneten am 12. Februar ment am 5. Mai in Kuala Lumpur gehalten hat. Ein weiterer „Innovationspartnerschaft mit Mexiko“ durch. Das Projekt mit Intensivierung der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der gemeinsam mit LVI-Geschäftsführer Wolfgang Wolf ein Memo- Anlass seiner Reise nach Malaysia war die konkrete Weiterent- Mexiko ist ein zentrales Pilotvorhaben in der internationalen Ausbildung von Führungskräften und Geschäftsleuten in randum of Understanding, um den Erfahrungsaustausch auf wicklung der im letzten Jahr begonnenen Kooperation des LVI Zusammenarbeit des LVI. In der Partnerschaft mit den Spitzen- Brasilien und Deutschland. Unternehmens- und Hochschulebene sowie den Aufbau von mit der Federation of Malaysian Manufacturers (FMM), die verbänden der lokalen Wirtschaft, der Zusammenarbeit auf Technologietransferstrukturen voranzutreiben, was in enger Gegenstand von Gesprächen mit Präsidium und Geschäftsfüh- Unternehmens- und Hochschulebene sowie im Rahmen eines Donauraum Zusammenarbeit mit der School of International Business and rung des Partnerverbandes am 5. und 6. Mai waren, an die sich ordnungspolitischen Erfahrungsaustauschs und Wertedialogs Der LVI eröffnete am 31. März gemeinsam mit seinem Partner, Entrepreneurship der Steinbeis Hochschule Berlin (SIBE) ein Gedankenaustausch mit dem Wirtschafts-Gesandten der unterstützt der LVI mit seinem Projekt die Gestaltung wirt- dem International Institute for Integral Innovation (4i), im erfolgen wird. Deutschen Botschaft in Malaysia, Dr. Wolfram A. Spelten, schaftsfreundlicher und innovationsfördernder Rahmenbedin- Beisein von Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa anschloss. gungen und fördert gemeinsam mit der lokalen Unternehmer- und Internationale Angelegenheiten, das mit dem Rumänischen schaft die Umsetzung angemessener Sozial- und Umweltstan- Exportrat vereinbarte Büro „Innovation Alliance Center dards. Ein weiterer Aspekt dieser Zusammenarbeit ist die Danubius Design“ im LVI. Das Büro soll zunächst rumänischen Verständigung zwischen wirtschaftspolitischen Entscheidungs- Unternehmen eine (physische) Plattform bieten, von der aus trägern aus Deutschland und den Partnerländern auf die Verbrei- Unternehmenskooperationen, gemeinsame Projekte und die tung einer Nachhaltigkeitskultur unter Unternehmern sowie weitere Vernetzung baden-württembergischer und rumänischer gemeinsame Leitlinien und Werte im Kontext der G20 bzw. Unternehmen einfacher initiiert und vorangetrieben werden B20-Vereinbarungen. sollen. Geplant ist zudem, nach erfolgreicher Beendigung der Pilotphase, den Kreis der teilnehmenden Unternehmen auf Vom 14. bis 21. Juni besuchte eine vom LVI organisierte Unternehmer aus weiteren Donauländern auszuweiten. Lateinamerika Delegation unter Leitung des Präsidenten der Dualen Hochschu- Die Intensivierung der Hochschulausbildung in Lateinamerika Mazedonien le Baden-Württemberg (DHBW), Prof. Reinhold R. Geilsdörfer, im war Thema einer Podiumsdiskussion im Rahmen des 3. Am 27. Februar besuchte der Premierminister der Republik Rahmen des LVI-Projektes „Innovationspartnerschaft mit Latino-Hubs Rheinland, an dem LVI-Geschäftsführer Wolfgang Mazedonien, Nikola Gruevski, auf Einladung des LVI die Mexiko“ die mexikanischen Bundesstaaten Jalisco und Guana- Wolf am 13. Dezember auf Einladung von KfW, DEG und dem Witzenmann GmbH in Pforzheim und tauschte sich mit juato, um Gespräche mit Vertretern von Kammern, Verbänden, Förderverein Städtepartnerschaft Rio de Janeiro – Köln e.V. Vertretern aus Politik und Industrie über Investitions- und Unternehmen, Ministerien sowie der deutschen Botschaft in teilnahm und gemeinsam mit der mexikanischen Botschafterin Geschäftsmöglichkeiten in Mazedonien aus. Neben einer Mexiko und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst in Deutschland, I.E. Patricia Espinosa Cantellano, und dem Führung durch die Fertigung der Witzenmann GmbH und einer (DAAD) Mexiko zu führen. Höhepunkt dieser Reise war das vom Vorstandsmitglied der TÜV Rheinland AG, Stefan Schmitt, unter Standortpräsentation durch den Direktor der Agentur für Ministerium für Entwicklung, Wissenschaft und Technologie Moderation von Dr. Hildegard Stausberg von der WELT-Gruppe technologisch-industrielle Entwicklungszonen hatten die Jalisco organisierte Seminar zur Dualen Bildung an der Universi- über „Lateinamerika als Partner des akademischen Austauschs teilnehmenden baden-württembergischen Unternehmer dad de Guadalajara. Hier sprach Prof. Reinhold R. Geilsdörfer als Am 20. Juni gründeten unsere Partner, das International Institut aus deutscher Sicht: Bedeutung, neue Dynamik und zukünftige ebenfalls die Gelegenheit, sich eingehend über die Faktoren für Hauptredner zum Thema Duale Bildung vor 250 Vertretern von for Integral Innovation (4i) sowie die School of International Herausforderungen“ diskutierte. eine Standortwahl und den Standort Mazedonien auszutau- Hochschulen, möglichen Partnerunternehmen und aus der Business and Entrepreneurship der Steinbeis Hochschule schen. Regierung. Zusätzlich wurden zwei Kooperationsabkommen mit Berlin (SIBE), mit der Universität der Künste in Belgrad den mexikanischen Bundesstaaten Jalisco und Guanajuato (Serbien), der Danubius Universität in Galatzi (Rumänien) sowie unterzeichnet. Mit der Unterzeichnung wurde der Grundstein für mit der Slowakischen Technischen Universität in Bratislava eine weitere enge Zusammenarbeit zwischen Jalisco, Guanajua- (Slowakei) die „Akademische Konföderation für Integrale to und Baden-Württemberg gelegt. Als nächster Schritt ist der Innovation im Donauraum“. Mit ihrer Gründung wurde die Aufbau eines Dualen Pilotstudiengangs in Mexiko geplant. akademische Konföderation auch Teil der Innovations-Allianz Danubius Design von LVI und 4i. Die neu gegründete akademi- Im Rahmen einer Wirtschaftsdelegationsreise vom 6. bis 14. Juli sche Konföderation für Integrale Innovation im Donauraum hat unter Leitung von Ingo Rust MdL, Staatssekretär im Ministerium sich zur Aufgabe gemacht, eine akademische Plattform zu für Finanzen und Wirtschaft, nach Santiago de Querétaro bilden, die in einem gemeinsamen Masterstudiengang junge (Querétaro), León (Guanajuato) und Guadalajara (Jalisco) Innovatoren für Unternehmen im Donauraum ausbildet. intensivierten LVI-Geschäftsführer Wolfgang Wolf und LVI-Koor- dinator Internationale Projekte Joachim Elsässer ein weiteres Mal die Wirtschafts- und Technologiekooperationen mit den LVI-Partnern. Die LVI-Vertreter nutzten im Rahmen dieser Reise SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — AUSSENWIRTSCHAFT 12 13 SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — AUSSENWIRTSCHAFT
mehrfach die Gelegenheit, die Aktivitäten des LVI sowie des Paraguay Weitere politische Kontakte Forums Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg (LRBW) und Nach einem zweieinhalbwöchigen Aufenthalt seines Beraters der PU zu präsentieren. Höhepunkt der Reise war eine Felix Kemper zum Zwecke des Sammelns von Informationen FODERE Absichtserklärung zwischen dem Ministerium für Finanzen und über das deutsche Bildungssystem, Technologietransfer, Am 17. und 18. Juli trafen sich in Stuttgart Präsidenten und Wirtschaft Baden-Württemberg und dem Ministerium für Kooperationen von Bildung, Forschung und Industrie sowie zur Geschäftsführer der in FODERE zusammenarbeitenden Industrie- nachhaltige Wirtschaft des Bundesstaates Guanajuato zur Intensivierung der Verbändekooperation zwischen LVI und UIP, verbände aus Rhône-Alpes, Katalonien, Piemont und Ba- Stärkung des bilateralen Wissensaustauschs sowie der besuchte Eduardo Felippo, Präsident des paraguayischen den-Württemberg sowie aus der französischen Schweiz, um wirtschaftlichen Zusammenarbeit, an der der Gouverneur des Unternehmerverbands UIP (Unión Industrial Paraguaya), am 11. aktuelle wirtschaftspolitische Herausforderungen in den Staates Guanajuato, Miguel Márquez Márquez, Wirtschaftsmi- Februar den LVI. Der Präsident des LVI-Partnerverbands Regionen zu diskutieren. Zur wirtschaftlichen Lage im Land wie nister Héctor López Santillana, Staatssekretär Ingo Rust und informierte sich dabei insbesondere auch über vier konkrete auch zur politischen Situation äußerte sich LVI-Präsident Dr. LVI-Geschäftsführer Wolfgang Wolf beteiligt waren. Projekte auf dem Energiesektor, in der Agrartechnik sowie in Hans-Eberhard Koch und machte deutlich, dass die Situation im der Managementausbildung und tauschte sich mit den Akteuren Land nach wie vor eine gute, stabile ist, ging aber auch auf die auf baden-württembergischer Seite aus. wirtschaftlichen und positiven Risiken, nicht zuletzt auf die Situation in Russland und der Ukraine, ein. Der Austausch blieb Russland anschließend nicht auf die Verbandsvertreter beschränkt, Die Zusammenarbeit mit den Regionen Samara und Mordowien sondern wurde zum Thema „Europa - Quo Vadis?“ bereichert zu intensivieren, stand im Mittelpunkt einer knapp einwöchigen von konsularischen Gästen aus den Partnerregionen. Reise in die Provinzen der russischen Föderation, die Wolfgang Wolf in Begleitung des LVI-Repräsentanten Nikolay Piksin in der Konrad-Adenauer-Stiftung Zeit vom 25. bis 31. Mai durchführte. In Gesprächen mit „Die Rolle des Unternehmertums für nachhaltige Entwicklung“ Wirtschaftsminister Alexander Kobenko (Region Samara), dem war das Thema einer Fachkonferenz, die die Konrad-Adenauer- Myanmar stellvertretenden Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister Stiftung (KAS) am 22. und 23. Mai im Cadenabbia durchführte, Unter Leitung des stellvertretenden Ministerpräsidenten und der Region Mordowien, V. N. Masov, Vertretern der Unterneh- auf der sich Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft, Nicht-Re- Finanz- und Wirtschaftsministers Dr. Nils Schmid MdL fand in merschaft sowie der Universitäten beider Regionen ging es um gierungsorganisationen (NGOs) und der betroffenen Bundesmi- der Zeit vom 19. bis 24. Januar eine Reise nach Myanmar statt, die Intensivierung der Zusammenarbeit insbesondere in den nisterien unter der Leitung des stv. Generalsekretärs der an der Mitglieder des Landtags, Vertreter aus Unternehmen, Sektoren Automobilwirtschaft, Luft- und Raumfahrt sowie Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Gerd Wahlers, austauschten. Kammern und Verbänden – für den LVI Wolfgang Wolf - sowie Umwelt- und Energiepolitik. Hintergrund der von der KAS und dem LVI gemeinsam entwickel- aus dem Hochschulbereich teilnahmen. Neben zahlreichen ten und konzipierten Idee für eine solche Konferenz war die politischen Gesprächen informierte sich die Delegation über Tatsache, dass die letzte Bundesregierung – und hier insbeson- aktuelle Projekte der Entwicklungspartnerschaft und Möglich- dere der damalige Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit keiten zur Zusammenarbeit auf Hochschul- und Unternehmens- und Entwicklung Dirk Niebel – die Rolle der Wirtschaft in der ebene. Dazu fand unter anderem ein Round Table mit der Union Entwicklungszusammenarbeit gestärkt hat. of Chambers and Commerce and Industry (UMFCCI) in Rangun statt. Lateinamerika Die intensiven Kontakte und Projekte des LVI mit Kooperations- partnern in Lateinamerika, insbesondere in Brasilien, Kolumbien, Mexiko und Paraguay haben auch zu zunehmender Aufmerksam- keit auf Bundesebene geführt. So wurde nunmehr LVI-Präsident Dr. Hans-Eberhard Koch zu einem der stellvertretenden Vorsitzenden der Lateinamerika-Initiative (LAI) berufen. Die LAI ist als Interessenvertreterin der deutschen Wirtschaft die zentrale Ansprechpartnerin von Bundesregierung und Politik für die Umsetzung des Lateinamerikakonzeptes in den lateinameri- kanischen Partnerländern. SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — AUSSENWIRTSCHAFT 14 15 SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — AUSSENWIRTSCHAFT
GESCHÄFTSBERICHT DES LVI — Vertreterinnen und Meinungsaustausch mit LANDESVERBAND DER BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN Vertreter der rund 40 Ministerin Theresia Bauer MdL INDUSTRIE E.V. Partner des Bündnisses Die Mitglieder des LVI-Arbeitsausschusses Bildung, Forschung — 2014 „Frauen in MINT-Berufen“, und Technologie brachten ihre Argumente in die Vorbereitung darunter der LVI, zogen bei des offenen Meinungsaustausches mit der Ministerin für ihrem Bilanzgespräch am Wissenschaft, Forschung und Kunst Theresia Bauer MdL ein. Im 17. Juli im Beisein von Rahmen des Meinungsaustausches diskutierten die Teilnehmer Finanz- und Wirtschaftsmi- mit Ministerin Bauer die künftige Grundfinanzierung der BILDUNG nister Dr. Nils Schmid MdL eine positive Dreijahresbi- lanz der 2011 gegründeten Initiative. Ziel der Partner ist es, die Hochschulen, deren momentane Entwicklung sowie den Fachkräftemangel im akademischen Bereich und im Bereich der beruflichen Bildung. Für den LVI brachte sich Prof Dr. Sylvia Frauenerwerbstätigkeit im Bereich Mathematik, Informatik, Rohr, GSaME Graduate School of Excellence advanced Manufac- Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu erhöhen sowie turing Engineering der Universität Stuttgart, in ihrer Funktion als vorhandene Aktivitäten aufzugreifen und zu bündeln. Die Mitglied des LVI-Arbeitsausschusses Bildung Forschung und Initiative wirkt, der Anteil der Studienanfängerinnen im Technologie, in die Diskussion ein und betonte dabei, der Fokus MINT-Bereich stieg in Baden-Württemberg von 26,8 % (2011) müsse mehr auf die Qualität der Studienabsolventen gelegt auf 29,5 % (2013). In mehreren Sitzungen der Experten- und werden als auf die Quantität. Gute Bildung ist ein bedeuteneder Rohstoff und verschafft Nach wie vor ist der Fachkräftemangel ein brisantes Thema für Steuerungsgruppe wurde die Initiative intensiviert und die Baden-Württemberg Wettbewerbsvorteile im globalen die Wirtschaft im Land. Daher stand die Thematik Fachkräfte- weiteren Aktivitäten abgestimmt. Die Landesinitiative entwi- LVI bezieht Stellung gegen Wettbewerb. mangel auch 2014 wieder im Zentrum zweier Initiativen des ckelte sich in den drei Jahren ihres Bestehens zu einer „echten das Bildungsfreistellungsgesetz Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, Marke“ und erzielte besonders durch das Internetportal und Zusammen mit der Landesvereinigung der Baden-Württemberg- Der IW-Bildungsmonitor 2014, eine Vergleichsstudie des an denen der LVI aktiv beteiligt ist: die Allianz für Fachkräfte und Social Media Aktivitäten eine große Aufmerksamkeit bei der ischen Arbeitgeberverbände e.V. (LVA) hat der LVI im August Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) für die Initiative das Bündnis für Frauen in MINT-Berufen. Zielgruppe. 2014 Stellung gegen das von der Landesregierung geplante Neue Soziale Marktwirtschaft, bestätigte erneut eine positive Bildungsfreistellungsgesetz bezogen. In einer gemeinsamen Entwicklung der deutschen Bildungslandschaft. Baden-Würt- Im Rahmen seines Pressekonferenz wurde der „Pakt für dauerhafte Vollbeschäfti- temberg belegte zweite Plätze in den Themenfeldern Internatio- Engagements für Frauen in gung“ vorgestellt. Er sieht ziel- und passgenaue Fördermaßnah- nalisierung, Zeiteffizienz und berufliche Bildung. Auch bei MINT Berufen wird der LVI men zur Arbeitsmarktintegration und Qualifizierung von Vergleichen der Inputeffizienz und der Vermeidung von am 28. November die Personengruppen vor, die sich auf dem Arbeitsmarkt besonders Bildungsarmut schneidet die Bildungslandschaft des Südwes- WoMenCONNEX in schwer tun. Konkret sieht der Gegenvorschlag fünf Punkte vor: tens gut ab. In der Gesamtwertung jedoch belegt Baden-Würt- Karlsruhe als Partner Eine Ausweitung des finanziellen Engagements der Wirtschaft temberg, wie im Vorjahr, den vierten Platz – hinter Sachsen, In diversen Treffen der Allianz für Fachkräfte vertraten Robert unterstützen. Die WoMen- auf dem Feld der Berufsorientierung und der Lehrerfortbildung, Thüringen und Bayern. Nachholbedarf sieht die Studie Schöttle, ELECTROSTAR GmbH, Reichenbach a. d. Fils, in seinen CONNEX fokussiert die eine Vertiefung und weitere Verbreitung bestehender (tarifver- insbesondere beim Ausbau der Förderinfrastruktur und im Funktionen als Vorsitzender des LVI-Arbeitsausschusses Arbeitswelt der Zukunft, in traglicher) Modelle zur Förderung benachteiligter Jugendlicher, Handlungsfeld Integration. Mittelstand und Wirtschaftspolitik sowie als Vorsitzender des der Frauen selbstbewusst mehr Angebote zur Ausbildung in Teilzeit, eine Erhöhung des Ferner stellte die Studie fest, dass Baden-Württemberg durch ZVEI Baden-Württemberg, und Referatsleiter Benno Speer die ihre Rolle einnehmen und Frauen und Männer gleichermaßen Angebots an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für Menschen mit Fortschritte im Bildungssystem in den letzten Jahren in hohem Interessen der Industrie. Am 6. Mai lud Ministerialdirektor Guido Verantwortung übernehmen. Frauen sind gut qualifiziert, sie Behinderungen sowie eine Qualifizierungsoffensive für An- und Maße zur Fachkräftesicherung beigetragen und die Wachs- Rebstock zu einer Arbeitssitzung der Allianz für Fachkräfte sind motiviert und sie verbinden fachliches Know-how mit Ungelernte auf der Basis vorhandener Konzepte zur Nach- und tumskräfte in Deutschland gestärkt hat. Seit dem Jahr 2000 Baden-Württemberg ein. Im Rahmen der Sitzung wurden persönlichen Kompetenzen, die die Wirtschaft entscheidend Teilqualifizierung. haben gut 120.000 Jungakademiker mehr die Hochschulen in Möglichkeiten der Integration älterer Fachkräfte sowie die damit prägen und voranbringen können. Bei diesem Businessevent Baden-Württemberg verlassen, als unter der damaligen nötige neue Produktivitätskultur und die Gewinnung internatio- treffen sich Frauen und Männer aus Wirtschaft, Wissenschaft Absolventenquote zu erwarten gewesen wäre. Die zusätzliche naler Fachkräfte diskutiert. Die Fortschritte der Grundlagenana- und Verwaltung. Angestellte, HochschulabsolventenInnen, Ausbildungsleistung der Hochschulen geht mit einem Wert- lyse „Nachhaltige Erhöhung der Beschäftigung älterer Personen Berufs(wieder)einsteigerInnen, Selbstständige und Freiberufle- schöpfungsbeitrag von gut 2,6 Mrd. Euro im Jahr 2012 einher. in Baden-Württemberg“ wurden in der zweiten Sitzung Mitte rInnen nutzen den Austausch mit Unternehmen und Personal- In den kommenden Jahren werde sich darüber hinaus die Oktober vorgestellt. verantwortlichen und profitieren von den Impulsen aus Umstellung auf das Abitur nach 8 Jahren (G8) positiv auswirken, Vorträgen und Workshops. da die Abiturienten als Hochschulabsolventen oder Fachkräfte ein Jahr eher in den Arbeitsmarkt eintreten können. SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — BILDUNG 16 17 SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — BILDUNG
GESCHÄFTSBERICHT DES LVI — INDUSTRIESTROMPREISE OHNE MWST. UND ERSTATTUNGSFÄHIGE STEUERN UND ABGABEN LANDESVERBAND DER BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN GRUPPE IE: 20.000 MWH < VERBRAUCH < 70.000 MWH INDUSTRIE E.V. — 2014 CT/KWH 16,00 14,00 ENERGIE 12,00 10,00 8,00 6,00 4,00 2,00 0,00 EUROPÄISCHE DEUTSCHLAND FRANKREICH ITALIEN NIEDERLANDE POLEN SCHWEDEN VEREINIGTES NORWEGEN TSCHECHISCHE UNION KÖNIGREICH REPUBLIK Quelle der Daten: Eurostat Die Energiewende ist für die Energiepolitik in Deutschland gebäude würde zu weiteren Belastungen für die Industrie führen. 2. HJ. 2009 2. HJ. 2011 2. HJ. 2013 und Baden-Württemberg nach wie vor das beherrschende Der von der Landesregierung gerade auch mit der Industrie 2. HJ. 2010 2. HJ. 2012 1. HJ. 2014 Thema, das alle Akteure vor große Herausforderungen geführte energiepolitische Dialog muss auf diese Aspekte stellt. Das Investitionsvolumen für die Umsetzung der eingehen und gleichzeitig bei den geplanten Aktivitäten Fragen Energiewende in Deutschland ist enorm. Allein für den der Wirtschaftlichkeit und der Kosten stärker berücksichtigen. Stromsektor wird bis zum Jahre 2030 ein Investitionsvolu- Dies alles führt sonst zu einer Beeinträchtigung der Attraktivität jährlich fortgeschrieben werden soll. Dabei ging es auch um Am 12. Mai folgte die 5. Sitzung der Monitoring-Gruppe men von über 200 Mrd. Euro gesehen. Zudem können und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutsch- den erforderlichen Netzausbau und die Flexibilisierung des Energiewende unter Leitung von Umweltminister Franz weitere Kosten und staatliche Abgaben die Preise noch land/Baden-Württemberg und der damit verbundenen Wert- Stromsystems. Der LVI-Präsident wies in der Runde darauf hin, Untersteller MdL in Stuttgart. Die Monitoring-Gruppe ist neben weiter ansteigen lassen. Von den rund 2.800 Kilometern schöpfungsketten. Deshalb müssen alle notwendigen Maßnah- dass die Industrie wegen des verzögerten Ausbaus der dem Umweltministerium mit Vertretern aus Wirtschaft, Industrie, neuer Stromtrassen, die gemäß Netzentwicklungsplan in men für die Umsetzung der Energiewende marktkonform Kapazitäten gesicherter Erzeugungsleistung und der Netze sehr Energiewirtschaft, Handwerk und Gewerkschaften besetzt. Für Deutschland gebaut werden müssten, sind bisher nur angegangen und sowohl eng zwischen Bund und Ländern als besorgt sei. Eine ausreichende Betrachtung dieser Aspekte den LVI nahm wiederum Präsident Dr. Hans-Eberhard Koch teil. wenige 100 Kilometer realisiert; zudem werden die auch unter Einbezug der EU abgestimmt werden. Nur so werden fehlt in den ZSW-Ausarbeitungen. Des Weiteren stehen für die Thematisiert wurden u. a. eine Verteilnetzstudie der Netze BW Backup-Kapazitäten nach 2022 nach heutigem Stand nicht auch die Chancen, die sich für die Unternehmen aus der Industrie neben der Strompreissituation der Erhalt ihrer GmbH, weitere Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizi- ausreichen. Eine große Herausforderung stellt auch die Energiewende ergeben können, greifen. Energiepolitik darf nicht Wettbewerbsfähigkeit und die Gefahr, dass Glieder der enz – insbesondere über die Novellierung des Erneuerbare-Wär- marktkonforme Integration des zunehmenden Anteils der isoliert gesehen, sondern muss durchgängig als wesentlicher Wertschöpfungskette (energieintensive Unternehmen) me-Gesetzes (EWärmeG), die Diskussion über EEG-Ausnahme- erneuerbaren Energien dar. Teil der Wirtschaftspolitik verstanden werden. herausbrechen könnten, im Fokus. Beispielhaft führte er die tatbestände sowie eine Kommentierung des Monitoring-Berichts aktuellen Entwicklungen in den USA bei der Rohstoff-/ zur Energiewende der Bundesregierung durch Prof. Dr. Frithjof Somit ist die wirtschaftlich und technisch sinnvolle Umsetzung Fortführung des energiepolitischen Dialogs Energiegewinnung bzw. Verarbeitung, die damit verbundenen Staiß (ZSW), Mitglied der Expertenkommission zum Monito- der Energiewende weiterhin in Gefahr. Das reformierte EEG mit der Landesregierung / günstigen Energiepreise und die Folgen für strategische ring-Prozess. Aus Sicht des LVI fehlten allerdings bei der verhindert kaum weitere Kostenerhöhungen und schafft gerade Monitoring-Prozess zur Energiewende Investitionen auf. Die USA erfahre einen enormen Zulauf Darstellung entsprechender Leistungsbetrachtungen Hinweise, für den für die Industrie wichtigen Bereich der Eigenstromer- Am 31. Januar luden Ministerpräsident Winfried Kretschmann europäischer Unternehmen. Vor diesem Hintergrund dürften dass der Kernenergieausstieg ein wesentlicher Treiber des zeugung durch dessen Einbindung neue Probleme. Zudem wird MdL und Umweltminister Franz Untersteller MdL namhafte der Industrie keine weiteren Belastungen zugemutet werden. Anstiegs der CO2-Kosten ist sowie auf wettbewerbsrelevante zu wenig unternommen, um einen einheitlichen europäischen Vertreter der Wirtschaft, Gewerkschaften, Kommunen und Unabhängig davon würden die Unternehmen selbstverständlich Kostenbetrachtungen. Energiemarkt zu realisieren. Damit einher geht die Sorge, dass Naturschutzverbände zu einem weiteren Gedanken- und auch die Chancen der Energiewende erkennen und wahrneh- Dr. Koch erneuerte an dieser Stelle nochmals die grundsätzliche Investitionsentscheidungen energieintensiver Industrien gegen Erfahrungsaustausch ein. Anlass waren insbesondere die in men. Kritik der Industrie zu der geplanten Novelle des EWärmeG und den Standort Deutschland und Baden-Württemberg fallen. vielen Gesprächen geäußerten Erwartungen und Sorgen der der damit verbundenen Einbeziehung von Nicht-Wohngebäuden Hinzu kommen landesspezifische Belastungen, die sich etwa Wirtschaft im Zusammenhang mit der Energiewende. Für den in Baden-Württemberg. Im Gegensatz zum Umweltminister sah aus dem von der Landesregierung verabschiedeten Landeskli- LVI nahm dessen Präsident Dr. Hans-Eberhard Koch an dem Dr. Koch das Thema Fracking unter Beachtung entsprechender maschutz und dem damit verbundenen Integrierten Energie- Gespräch teil. Erörtert wurden u. a. das Eckpunktepapier von Umweltvorgaben als eine wichtige Möglichkeit, von Gasimporten und Klimaschutzkonzept (IEKK) mit der Gefahr zu anspruchsvol- Bundeswirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel MdB zur unabhängiger zu werden, was nicht verfrüht aus der Diskussion ler regional spezifischer Reduktionsziele und den hieraus EEG-Reform sowie die Präsentation des ersten Statusberichtes herausgenommen werden sollte. resultierenden zu erwartenden (ordnungsrechtlichen) Durchset- zur Energiewende in Baden-Württemberg, der vom Zentrum für zungsmaßnahmen ergeben können. Auch die nunmehr geplante Sonnenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg Erweiterung des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes auf Nichtwohn- (ZSW) im Auftrag des Umweltministeriums erarbeitet wurde und SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — ENERGIE 18 19 SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — ENERGIE
In seiner Einführungsrede hob LVI-Präsident Dr. Hans-Eberhard In seiner Videobotschaft verdeutlichte EU-Kommissar Günther EEG-Umlage betonte der Minister, dass es weiterhin Befreiungen Erdgas: Fracking lässt Preise purzeln Koch hervor, dass die Zukunft des Industriestandorts Ba- H. Oettinger, dass das Motto „Zukunft braucht Energie“ auch für Unternehmen im internationalen Wettbewerb geben soll; WÄHREND SICH DIE GASPREISE IN DEUTSCHLAND SPÜRBAR VERTEUERT HABEN, SIND DIE PREISE IN DEN USA WEGEN DES DORT PRAKTIZIERTEN FRACKINGS DEUTLICH GEFALLEN. den-Württemberg/Deutschland vom Gelingen der Energiewen- das Energiedenken und –handeln der Europäischen Kommis- gleichzeitig müsse das Umlagevolumen insgesamt besser als SO VIEL DOLLAR KOSTETE EINE EINHEIT ERDGAS IN... de abhängen werde. Diese dürfe nicht zu weiteren Belastungen sion präge. Dabei ging er auf die Energiestrategie 2030 der EU bisher verteilt werden, wobei auch die Industrie ihren Anteil der Unternehmungen führen. Nicht zuletzt angesichts der hohen ebenso ein wie auf den Energiefahrplan 2050. Die auf tragen müsse. Im Weiteren erläuterte er die Notwendigkeit, die 10 Energiekosten, die vor allem für energieintensive Industrien zu Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie der EU orientiere sich Stromnetze in Deutschland auszubauen und die Vorstellungen 10,7 8 großen Problemen führen, dürfe die Energiewende nicht zu an einer wettbewerbsfähigen und CO2-ärmeren Wirtschaft. Baden-Württembergs für einen neuen Kapazitätsmarkt bei 6 einer schleichenden De-Industrialisierung führen und müsse Zugleich zeigte er auf, dass die Umsetzung der Energiewende Strom. Die Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes werde marktwirtschaftlich realisiert werden. Dabei gelte es, Verträge im europäischen Kontext erfolgen müsse. Nur durch eine nunmehr zügig – auch mit Blick auf das EU-Beihilfeverfahren 4 4,2 3,7 und Eigentumsrechte nicht außer Kraft zu setzen. Alles in allem engere Abstimmung könnten potenzielle Vorteile ausgeschöpft zum EEG – angegangen. Einen besonderen Schwerpunkt setzte 2 2,9 seien Augenmaß und ein gesellschaftlicher Konsens gefordert. werden. Im Fokus müssten zunächst der Ausbau von Infra- Minister Untersteller auf die Versorgungssicherheit, da nicht nur 0 Intensiv ging Dr. Koch in seinem Vortrag auf die mit der struktur und Speichertechnologien stehen. die Kernkraftwerke Schritt für Schritt weiter abgeschaltet, 2000 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 Energiewende verbundene notwendige und marktkonforme Dr. Sören Buttkereit, Abteilungsleiter Regulierung im Energy sondern weitere konventionelle Kraftwerke (altersbedingt, etc.) © 2014 IW Medien – iwd 27 ... DEUTSCHLAND Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) ebenso ein Sector der Siemens AG, stellte in seinem Vortrag „Lösungen für vom Netz genommen werden müssten. Darum seien entspre- ... DEN USA wie auf den bisher viel zu schleppend stattfindenden Ausbau die Energiewende in Deutschland und Europa“ die Situation im chende Neuinvestitionen dringend erforderlich. Einheit Erdgas: Million British Thermal Unit; Deutschland: durchschnittliche Importpreise; USA: Henry Hub; Ursprungsdaten: British Petroleum der Transport- und Verteilnetze sowie die Entwicklung von Zusammenspiel nationaler und internationaler Netze und die Speichertechnologien. Er forderte ein Konzept, das realistische damit verbundenen notwendigen Rahmenbedingungen dar. Er Eine weitere Besprechung der Monitoring-Gruppe fand am 20. Zielvorgaben enthalte, die erneuerbaren Energien in den sprach sich für ein einheitliches Marktdesign als Ziel aus, da Oktober statt. Im Fokus standen dieses Mal die Gestaltung Wettbewerb entlasse, auf europäischer Ebene abgestimmt Eingriffe in bestimmte Bereiche der Energiewirtschaft immer eines neuen Energiemarktdesigns und das Thema Versorgungs- werde und Technologieneutralität wahre. Auch müssten auch an anderen Stellen mit Konsequenzen verbunden seien – sicherheit. Aus Sicht des LVI, wiederum vertreten durch seinen Einzelinteressen der Bundesländer dem Gesamtwohl unterge- national wie international. Präsidenten Dr. Hans-Eberhard Koch und unterstützt durch den ordnet werden. Dr. Helmut Edelmann, Mitglied Kompetenzcenter „Energie“ der Co-Vorsitzenden des LVI-Arbeitsausschusses Energie und Ernst & Young GmbH, stellte den Deutschen Energiewende-In- Umwelt, Dr. Udo Hartmann (Daimler AG), wurde zudem Wert dex vor. Dieser zeigt die aktuelle Situation bei der Umsetzung darauf gelegt, dass in der Sitzung die Ergebnisse der DLR-/ der Energiewende anhand von eindeutig messbaren Indikato- IER-Studie zur Kapazitätsentwicklung in Süddeutschland bis ren auf. Dabei sei die nachlassende Akzeptanz der Energiewen- Kurz umriss er zudem das geplante Integrierte Energie- und 2025 vorgestellt und erörtert werden. Für die Diskussion über de ebenso erkennbar, wie die Notwendigkeit, das energiepoliti- Klimaschutzkonzept (IEKK) des Landes zur Umsetzung des das Energiemarktdesign ist dem LVI zudem wichtig, dass vor sche Zieldreieck von Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg und die Landesinitiati- einer Erörterung möglicher Modelle zunächst eine nachvollzieh- und Klimaschutz wieder stärker ins Gleichgewicht zu bringen. ve zur Ressourceneffizienz, in die der LVI und seine Mitglieder bare Datengrundlage geschaffen wird. Erst im nächsten Schritt Die Chancen und Risiken bei der Energiewende wurden von ebenfalls eingebunden sind. sollten dann die verschiedenen Modelle vorgestellt und Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer bei der Robert Bosch Als Leiter des Forschungsbereichs „Umwelt- und Ressour- besprochen werden. Die Diskussion darf keinesfalls auf die GmbH, und Wilfried Köplin, Leiter Konzernenergiepolitik der cenökonomie, Umweltmanagement des ZWE“ und Vorsitzender vom Ministerium bevorzugten „Kapazitätsmärkte“ verkürzt Der Co-Vorsitzende des LVI-Arbeitsausschusses Energie und BAYER AG aufgezeigt. Dr. Hartung betonte, dass das künftige der Kommission zum Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft“ werden. In der Runde wurde passenderweise auch das angesto- Umwelt und Moderator der Veranstaltung, Rolf Herrmann, Energiesystem dezentral, intelligent und effizient sein wird. Er stellte Prof. Dr. Andreas Löschel dar, wie die Energiewende in ßene Dialogverfahren des Umweltministers für den – auch aus zeigte in seinem Vortrag ebenfalls die mit der Energiewende setze auf eine langfristige Strategie zur Effizienzsteigerung in der Gesellschaft ankommt. Die Akzeptanz der Energiewende Industriesicht erforderlichen – Stromnetzausbau in Ba- verbundenen vielfältigen Konsequenzen (u. a. bzgl. Investitions- Industrie und Gebäuden sowie auf ein stärker dezentrales und hänge davon ab, wie ökonomische Belastungen und langfristige den-Württemberg aufgegriffen und diskutiert.“ bedarf, Preisentwicklung, Akzeptanzfragen, etc.) sehr eindring- intelligentes Energiesystem, in dem die Marktregeln schrittwei- Chancen der Energiewende eingeschätzt werden. Für eine lich auf. se aber langfristig verlässlich angepasst werden. Wilfried erfolgreiche Energiewende gelte es, die Gesamtbelastung im Energietag Baden-Württemberg 2014 Die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesver- Köplin illustrierte zum einen, wie die chemische Industrie mit Übergang ebenso im Auge zu behalten wie die Verteilung der Die aktuellen Entwicklungen bei der Energiewende sowie auf bands der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – BDEW, ihren innovativen Produkten zum Gelingen der Energiewende Lasten. Die Chancen in Form von Innovationen und einer den Rohstoffmärkten und die damit verbundenen Fragen und Hildegard Müller, legte ihren Schwerpunkt angesichts der weiter beiträgt, und ging gleichzeitig auf die notwendigen Rahmenbe- langfristig gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit müssten deutlich Herausforderungen veranlassten den LVI und seine Kooperati- zunehmenden staatlichen Eingriffe in den Strommarkt auf die dingungen ein, insbesondere für die energieintensiven gemacht werden. onspartner, den Großabnehmerverband Energie Baden-Würt- Notwendigkeit nachhaltiger und marktwirtschaftlicher Rahmen- Industrien. temberg e.V. (GAV) und den Verband für Energie- und Wasser- bedingungen sowie eines koordinierten Vorgehens von Bund Umweltminister Franz Untersteller MdL erläuterte die Konzepte Der Energietag 2014 ist auch auf unserer Homepage unter www. wirtschaft Baden-Württemberg e. V. (VfEW), den mittlerweile und Ländern beim EEG und der Versorgungssicherheit. Zudem des Landes zu einer zukunftsorientierten Energie- und lvi.de / Aktuelles / Veranstaltungen eingestellt. fünften Energietag durchzuführen, der unter dem Motto müsse die Energiewende über „europataugliche Lösungen“ Rohstoffpolitik. Die Energiewende sei mit enormen Herausfor- „ZUKUNFT braucht ENERGIE, sicher, effizient, wirtschaftlich“ erreicht werden. Neben dem Strom- müsse auch der Wärme- derungen verbunden, da sie quasi im „laufenden Betrieb“ stand. Am 28. März kamen hierzu rund 200 geladene Gäste markt berücksichtigt werden. Der für die Energiewende umgesetzt werde. Allerdings sah er neben den Herausforderun- und hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissen- erforderliche Ausbau der Infrastruktur könne nur über die dafür gen zahlreiche Chancen, gerade für die Industrie in Ba- schaft bei der Ernst & Young GmbH in Stuttgart-Weilimdorf notwendige Investitions- und Planungssicherheit gelingen. Dies den-Württemberg. Die Einhaltung des energiepolitischen zusammen. könne nur im Dialog vorangebracht werden. Zieldreiecks betrachtete er als unabdingbar. Mit Blick auf die SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — ENERGIE 20 21 SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — ENERGIE
Nachhaltigkeitsstrategie / Landesstrategie Landeskonzept Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) allem, dass weiterhin Wirtschaftlichkeitsanalysen ausgeblendet Ressourceneffizienz INSTALLIERTE KRAFTWERKSLEISTUNG JAHRESHÖCHST- UND MINDESTLAST Die Maßnahme „Landeskonzept KWK“ wurde im Integrierten und technische Potenzialabschätzungen nicht durchgeführt Der LVI war über seine Geschäftsstelle sowie seine Mitglieder Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) des Landes aufgenom- werden. Die negativen Auswirkungen der EEG-Novelle auf neue 350,00 FOTOVOLTAIK WIND (OFFSHORE) 5,2 0,0 auch im Jahr 2014 in die Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Würt- WIND (ONSHORE) GEOTHERMIE, BIOMASSE, SONSTIGES 5,4 men. Mit der Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen wurde KWK-Anlagen wurden ebenfalls nicht erörtert. KONVENTIONELLE KRAFTWERKE 45,0 temberg und die Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit (WIN) 300,00 von Seiten des Umweltministeriums das Zentrum für Sonnen- WASSER ebenso eingebunden wie bei den umfassenden Maßnahmen energie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg und Weitere energierelevante Themenschwerpunkte 250,00 JAHRESHÖCHSTLAST 60,0 des Landes zum Thema Ressourceneffizienz. Weitere Ausfüh- 5,0 das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt / Institut für Integriertes Energie- und 4,7 rungen zu dieser Thematik können Sie unter der Rubrik Umwelt 200,00 Technische Thermodynamik beauftragt. Wesentliches Ziel des Klimaschutzkonzept (IEKK) 4,6 nachlesen. Landeskonzeptes soll die CO2-Reduzierung sein. In dem 81,4 GW 4,4 4,4 84,9 150,00 11,5 Begleitkreis wirkten verschiedene Wirtschaftsorganisationen Das IEKK soll der Landesregierung als Strategie- und Maßnah- Dialogverfahren zum Stromnetzausbau 25,3 mit, ebenso das Wirtschaftsministerium, kommunale Vertreter, menprogramm zur Umsetzung des Klimaschutzgesetzes 100,2 101,2 10,2 100,00 99,4 12,7 225,0 in Baden-Württemberg 6,5 6,5 72,0 Umwelt- und Naturschutzverbände sowie wissenschaftliche Baden-Württemberg und den dort festgelegten Zielen zur 6,4 0,5 0,5 55,0 50,00 Im Rahmen der Energiewende lud Umweltminister Franz Einrichtungen. Treibhausgasminderung dienen. 0,2 31,0 33,2 28,9 56,0 59,5 Untersteller MdL relevante gesellschaftliche Gruppen zu der 0,00 25,3 33,1 35,1 Das Energieszenario 2050 für Baden-Württemberg sieht vor, Am 27. Februar ließ der LVI der Landesregierung eine umfassen- 2011 2012 2013 2024 (NEP 2014, 2034 (NEP 2014, 2050 (UBA) Auftaktrunde eines Dialogverfahrens zum „Stromnetzausbau in SZENARIO B) SZENARIO B) dass der Beitrag der KWK-Anlagen zur jährlichen Bruttostrom- de Stellungnahme zum IEKK-Entwurf zukommen. An dieser Baden-Württemberg – Zielvereinbarung für ein Dialogverfahren erzeugung bis 2020 auf 12,8 TWh gesteigert werden soll; nicht wirkten neben den Co-Vorsitzenden des LVI-Arbeitsausschusses Quelle: Netzentwicklungsplan 2014, Szenario für Netzentwicklungsplan 2015, Umweltbundesamt (UBA): zum SuedLink“ auf den 15. September nach Neckarsulm ein. Studie: Energieziel 2050, Großabnehmerverband Energie Baden-Württemberg e. V. (GAV) zuletzt, um neben klimarelevanten Aspekten auch einen Beitrag Energie und Umwelt, Rolf Herrmann (LVI) sowie Dr. Udo Für den LVI nahm Wolfgang Ruch (Geschäftsführer unseres zur Versorgungssicherheit zu leisten. Dies entspricht einer Hartmann (Daimler AG), weitere Ausschussmitglieder auf Basis Mitglieds, Großabnehmerverband Energie Baden-Württemberg Die wesentlichen Gesichtspunkte des LVI für eine gemeinsame Verdoppelung des derzeitigen Anteils von 10 auf 20 %. Vor einer Entwurfsfassung mit, die von Dr. Winfried Golla (Geschäfts- e.V. – GAV) stellvertretend für unseren Präsidenten Dr. Erklärung zu einem Bürgerdialogverfahren zum Netzausbau diesem Hintergrund wurden unter Einbezug eines entsprechen- führer Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Hans-Eberhard Koch an der Sitzung teil. verdeutlichte noch einmal im Nachgang LVI-Präsident Dr. den Begleitkreises der relevanten Akteure der Ausgangszu- Baden-Württemberg und stv. Ausschussvorsitzender) vorbereitet Hintergrund für das Dialogverfahren ist die Tatsache, dass Hans-Eberhard Koch in einem Schreiben an den Umweltminister stand und Zubaupfad der KWK sowie die Anwendungsbereiche wurde. durch die Energiewende auch die Stromversorgung im Wandel vom 23. September. Darin wurde auf die sich abzeichnenden ebenso erörtert wie Fördermöglichkeiten und Hemmnisse beim begriffen ist. So verändert sich durch den notwendigen Probleme bei der Versorgungssicherheit hingewiesen und Ausbau der KWK. Ein weiterer Themenkomplex beschäftigte Dabei sprachen wir uns gegen regionale Mehrbelastungen aus. Netzausbau das Landschaftsbild. Unterstützt wird das daraus abgeleitet, dass eine Zielvereinbarung bzgl. der Einhal- sich mit der zukünftigen Rolle der KWK im Strom- und Diese, seien es ein zu hoher Strompreis oder andere zusätzliche Ministerium durch die Deutsche Umwelthilfe (DUH). tung des Kostenrahmens erstrebenswert und verbindliche Wärmemarkt bis hin zu den Erwartungen an das Konzept und Erschwernisse, führen zu Mehrkosten, die am Weltmarkt nicht Im Rahmen der Sitzung betonte der Minister die Bedeutung des Zeitpläne für das Dialogverfahren unerlässlich seien. Zudem Vorschläge für konkrete Maßnahmen. Zugleich sollen Wärme- zu erwirtschaften sind und den hiesigen Standort schwächen. Netzausbaus für die Energiewende und konkret die Bedeutung betonte Dr. Koch, dass sich der LVI weiterhin ebenso konstruk- und Kältenetze, die insbesondere bei größeren KWK-Anlagen Insofern bewertet der LVI kritisch regionale Projekte, bei denen der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) tiv wie bei Bedarf auch kritisch einbringen werde. zur sinnvollen Wärmenutzung erforderlich sind, ausgebaut nach aktuellem Stand zu befürchten ist, dass sie die hiesige Brunsbüttel-Neckargartach (SuedLink). Dabei berücksichtige er In einer weiteren Sitzung am 10. Oktober wurde zwischen den werden. Weiterhin ging es um mögliche Potenziale bei der Industrie belasten. die Interessen der Industrie und Wirtschaft in Baden-Württem- Akteuren über die Inhalte der geplanten Zielvereinbarung Nutzung industrieller Abwärme und dem Für und Wider des Grundsätzlich positiv sehen wir den Vermerk im IEKK, dass berg, die für Wohlstand und Arbeitsplätze stehen. intensiv diskutiert. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen Einsatzes von Kohlekraftwerken. neben den Instrumenten und Maßnahmen des IEKK auch die Für den LVI ergänzte Wolfgang Ruch, dass ein Netzausbau (in und wird daher weitergeführt. Für den LVI brachten dessen Co-Vorsitzender des Arbeitsaus- Ziele einer Überprüfung unterzogen werden sollen und ggf. an allen Spannungsebenen) zur Sicherung der Versorgungszuver- Inhaltlich begleitet wird dieser Prozess, wie auch andere schusses Energie und Umwelt, Rolf Herrmann, sowie aus neue Entwicklungen anzupassen sind. Dies muss sich aus lässigkeit notwendig sei. Der Ausbau der Stromerzeugung aus Aktivitäten des Landes im Rahmen der Energiewende, durch unserem Mitgliederkreis Wolfgang Ruch (Geschäftsführer des unserer Sicht dann aber auch konsequent im Monitoringkonzept erneuerbaren Energien bedeute, dass sich Erzeugungs- und einen vom LVI-Vorstand im Herbst 2013 ins Leben gerufenen Großabnehmerverband Energie Baden-Württemberg e.V. und des Klimaschutzgesetzes widerspiegeln. Insbesondere gilt es, Lastschwerpunkte voneinander entfernen. Der Ausbau der Strategiekreis. Seine Aufgabe ist die Erarbeitung von energie- Mitglied des LVI-Arbeitsausschusses Energie und Umwelt) die die Kostenentwicklung bei der Energieversorgung im internatio- Speicher, (teilautarke) regionale Smart Grids und DSM-Maßnah- und umweltpolitischen Grundsatzpositionen. Dem Strategie- LVI-Positionen u. a. zu einem auf Hemmnisse abzielenden nalen Vergleich als einen zentralen Indikator in das Monitoring men seien Add-ons, die in den Netzentwicklungsplänen kreis gehören mehrere Mitglieder des LVI-Arbeitsausschusses Fragenkatalog in die Sitzungen (4. Juli und 26. September) ein. einzubeziehen. berücksichtigt würden, aber die Notwendigkeit von großen Energie und Umwelt an: Iris Bienert (Wirtschaftsverband Papier Im Vorfeld erfolgte eine intensive Abstimmung mit dem für Wichtig war für uns die Vorgabe in der Präambel des IEKK Nord-Süd-Verbindungen nicht in Frage stellten. Dieser Ansatz Baden-Württemberg – WVP – e.V.), Jochen Dreher (Heidelberger energie- und klimaschutzrelevante Fragen eingerichteten „Freiwilligkeit vor Zwang“, die wir jedoch bei vielen Maßnahmen wurde weitestgehend auch vom Ministerium so gesehen. Im Druckmaschinen AG), Dr. Winfried Golla (Verband der Chemi- strategischen Arbeitskreis des LVI. so nicht wiederfinden konnten. Weiteren betonte Franz Untersteller, dass das Dialogverfahren schen Industrie e.V., Landesverband Baden-Württemberg; stv. Weitere Akzente setzten unsere Mitstreiter bei der Bewertung Für den LVI brachte Dr. Winfried Golla bei einer Anhörung der der Umsetzung von im Bundestag und Bundesrat beschlosse- Ausschussvorsitzender), die Co-Vorsitzenden des Ausschusses geeigneter Maßnahmen bis hin zur kritischen Auseinanderset- CDU-Landtagsfraktion zum IEKK am 19. Mai nochmals die nen Maßnahmen und Verfahren diene und nicht deren – Dr. Udo Hartmann (Daimler AG) sowie Rolf Herrmann (LVI) –, zung hinsichtlich Diskussionen zu Zwangs- bzw. Abnahmever- Industrieposition vor und wies auf die wesentlichen „Knack- Notwendigkeit in Frage stellen solle. Wolfgang Ruch (Großabnehmerverband Energie Baden-Würt- pflichtungen. Stattdessen wurden die Wirtschaftlichkeit und punkte“ hin. Die vom LVI geforderten Hinweise zur Zielvereinbarung temberg e.V.) und LVI-Referatsleiter Uwe Bechinka. die Berücksichtigung kostenrelevanter Fragen von Maßnahmen bezüglich der Einhaltung von Kostenrahmen und Zeitplänen als wesentliche Voraussetzung für Investitionen hervorgehoben. wurden darüber hinaus vom Minister ebenfalls grundsätzlich Auch im Nachgang zu der abschließenden Sitzung machte der positiv bewertet. LVI nochmals deutlich, dass er die vorgestellten Maßnahmen nicht uneingeschränkt mittragen kann. Problematisch ist vor SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — ENERGIE 22 23 SCHWERPUNKTE DER VERBANDSARBEIT — ENERGIE
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