KINDBERG BUNDES-OBERSTUFENREALGYMNASIUM FESTSCHRIFT ZUM 50-JAHR-JUBILÄUM 2018/19

 
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KINDBERG BUNDES-OBERSTUFENREALGYMNASIUM FESTSCHRIFT ZUM 50-JAHR-JUBILÄUM 2018/19
BUNDES-OBERSTUFENREALGYMNASIUM
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 KINDBERG

 FESTSCHRIFT ZUM
 50-JAHR-JUBILÄUM
 2018/19
KINDBERG BUNDES-OBERSTUFENREALGYMNASIUM FESTSCHRIFT ZUM 50-JAHR-JUBILÄUM 2018/19
GELEIT Musikerinnen und Musiker darf ich nennen: Bern-
 hard, Anna und Lukas Hirzberger, Maria Gstättner
 JURI HÖFLER (als Komponistin) und Barbara Gatschelhofer, Patrick
 Enzo Zündel, Christian Prade und Christoph Portner,
 Thomas David, Erhard Hochörtler u.v.m. Dank auch
 Unser BORG wird 50. Ein sehr schönes Kompliment an die Instrumentallehrer, die die Musik über Jahr-
 haben wir zum Geburtstag bekommen: Jede Schülerin zehnte hochhalten: Rudi Gstättner, Heinrich Reisin-
 und jeder Schüler wird als Mensch wahrgenommen. ger, Stefan Müller, Thomas Held und besonders Ar-
 Ja, es ist wahrlich unser Bemühen, dies in unserer chie Hochörtler.
 täglichen Arbeit mit den Jugendlichen umzusetzen. Auch wenn es nicht unser vordergründiger Schwer-
 Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Le- punkt ist, bin ich sehr stolz, was wir im bildnerischen
 bensgeschichten, Lernerfahrungen und aus verschie- Bereich präsentieren können. Wann immer Sie
 denen sozialen Milieus besuchen unsere Schule. Wir durch unsere Schule gehen, können Sie wunderbare Fachgebieten werden in der ersten Ferienwoche ei-
 führen Schülerinnen und Schüler aus verschiedensten Schülerarbeiten in unserer Ganggalerie bewundern. nen Erasmuskurs in Griechenland belegen, bei dem
 NMS zur Matura. Mehr als andere Gymnasien kön- Heuer dazu noch als Jubiläums-Highlight: Unsere es um Virtual und Augmented Reality geht. Wenn
 nen wir aufzeigen, dass Bildung nicht nur vererbt Ausstellung borg.identity, kuratiert von Ute Hofmann- Sie noch nicht wissen, worum es dabei geht, fragen
2 wird. Damit leisten wir einen ganz wichtigen bildungs- Wallner, zeigt auf eine sehr spannende Weise, welch Sie ab dem nächsten Jahr unsere Schülerinnen und
 politischen Beitrag. Wir erfüllen diesen Auftrag gerne künstlerisches Potential in unserer Schulgemein- Schüler: Sie werden es im Unterricht kennen lernen.
 und mit viel Energie und das schon seit 50 Jahren! schaft steckt. In den letzten Geleitworten habe ich der medialen
 Am 11. September 1969 zogen die ersten drei Klas- Vorträge von Absolventen umrahmten das Jubilä- Diskussion wegen über die schriftliche Reifeprüfung
 sen des MUPÄD in die Hauptschule ein. MUPÄD umsprogramm. Besonders hervorhaben möchte ich aus Mathematik geschrieben: Lassen Sie mich auch
 heißt musisch-pädagogisches Bundesrealgymna- den Vortrag von Jürgen Hilber (MJ 2000), der als heuer ein paar Worte dazu sagen! Einiges wurde auf-
 sium. Und dieses Musische ist seit Anfang an Pro- Innovation Manager bei einem weltweit agierenden grund der Erfahrungen, die in einem großen Zuhör-
 gramm: 50 Jahre Instrumentalunterricht, 50 Jahre österreichischen Kracherlhersteller arbeitet: Er hat prozess österreichweit erhoben wurden, geändert.
 jährlich mindestens ein Konzert, seit 15 Jahren borg. uns sehr fundiert an die Herausforderungen der di- Es war auch heuer nicht leicht, ein Sehr gut oder
 musical. Diese großartige musikalische Tradition fei- gitalen Berufswelt herangeführt und uns bei einem ein Gut zu bekommen. Wer jetzt eine solche Note
 erten wir mit einem Konzert, bei dem Absolventinnen anschließenden Lehrergespräch sehr angeregt, un- hat, kann wirklich von sich selbst behaupten, dass er
 und Absolventen aus fünf Jahrzehnten, die der Musik sere eigenen Unterrichtsmethoden und -inhalte zu ein gutes mathematisches Verständnis hat. In den
 treu geblieben sind, Kostproben aus ihrem Schaffen überdenken. Grundkompetenzen ging es heuer verstärkt um die
 gegeben haben. Klassik, Jazz, Musical, Pop, Hard Von diesem Vortrag, aber auch von einer Erasmus- wichtigste Fähigkeit, die unsere Jugendlichen und
 Rock, Volksmusik und Big-Band-Sound waren an Reise ins Digitalisierungsvorzeigeland Estland in- auch wir brauchen, um in der sich rasch ändernden
 diesem Abend zu hören. Musik verbindet die BORG- spiriert, haben wir einige Roboter angeschafft, um Gesellschaft den passenden Platz zu finden, nämlich
 community – das bewiesen mehr als 60 musizieren- unseren Informatikunterricht praxisnaher zu gestal- die Problemlösungskompetenz – oder wie es world
 de BORGler im Volkshaus am 24. Mai. Einige dieser ten. Vier Lehrerinnen und Lehrer aus verschiedenen economic forum nennt: complex problem solving.
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Alle, die diese Mathe-Klausur geschafft haben, wis- zwei Zeugnisse im Schuljahr ausgestellt bekommen Kröppel und 30 Jahre OStR. Mag. Anna Breyner. Ich
sen, dass sie viel von dieser wichtigen Kompetenz hat, die Kompetenzraster zu erfüllen gehabt haben, ziehe den Hut vor eurer großartigen Arbeit: gediegen,
mitbekommen haben. die bei nicht genügender Leistung Semesterprü- fair und wohlgesonnen!
Die zweite dort genannte Top-Skill ist Critical Thinking. fungen abzulegen hatten und die individuell in ihrem Und dann noch unser Weigi, 33 Jahre Schulwart am
In zahlreichen Gegenständen, in Diskussionen in Klas- Lernprozess begleitet wurden. Bei Feedbackrunden BORG Kindberg, ein herzlicher, aufmerksamer Alles-
senräumen, in der Auseinandersetzung mit aktuellen mit Schülerinnen und Schülern, mit Kolleginnen und könner! Danke, lieber Ernst Weiglhofer!
gesellschaftlichen Problemen versuchen wir, die uns Kollegen zeigte sich ein Zufriedenheitsstatus von Wenn ich diese Zeilen nun schreibe, bin ich sehr
anvertraute Schülerschaft zu kritischem Denken he- leicht durchwachsen bis sehr zufrieden. Sehr dank- stolz, diese persönliche Schule mit jungen und erfah-
rauszufordern. Bei der mündlichen Reifeprüfung geht bar bin ich den Lehrerinnen und Lehrern, besonders renen, großartig engagierten Kolleginnen und Kolle-
es dann auch um diese Fähigkeit. den der Schularbeitengegenstände, dass sie den gen leiten zu dürfen. Danke und schöne Ferien!
Und auch der dritte Top-Skill spielt in unserer Schu- Schülerinnen und Schülern viel Raum gelassen ha-
le eine Hauptrolle, nämlich Kreativität: in der Musik, ben, sich zu verbessern und fehlende Kompetenzen
bei unserer Jubiläumsausstellung, auf der Bühne bei nachzuholen, auch wenn dies mit Mehrarbeit verbun-
unseren Musiktheaterproduktionen. Stichwort – Hö- den war.
hepunkt und Abschluss unserer 50er-Feierlichkeiten Gesamtsteirisch haben wir in diesem Schuljahr die
wird unser Musical im Februar 2020 sein. Als Vorlage Umwandlung des Landesschulrats in die Bildungs-
dient Johann Strauß´ Fledermaus. In der Spannung direktion für Steiermark und die Etablierung von Bil- 3
von Walzertraum und Rockkonzert erarbeitet Georg dungsregionen erlebt. Wir gehören zur Region Ober-
Schütky wieder mit den Schülerinnen und Schülern in steiermark Ost. Ich bin gebeten worden, in einem
Schreibwerkstätten und Theaterworkshops das neue regionalen Bildungsnetzwerk mitzuarbeiten. Wir ha-
Stück; Martina Riegler plant die choreographische ben uns entschlossen, zu einem wichtigen Thema zu
Umsetzung. Und unser nochmals zu lobendes Musi- arbeiten, nämlich zu den Schnitt- und Nahtstellen zwi-
kerteam arrangiert die Melodien von Strauß in eine schen den einzelnen Schultypen, für uns hauptsäch-
jazzig swingende Fassung; Die Musik wird aber auch lich NMS – Oberstufe.
Ausflüge in die (Pop)Musik des 20. und 21. Jahrhun- Und da gibt es leider auch pädagogisch Trauriges zu
derts machen. Die Ouvertüre zur Fledermaus war ja vermelden: Denn die Mitverwendung unserer Lehre-
schon beim Schülerkonzert im Februar als Kostprobe rinnen und Lehrer in den NMSen der Region muss
zu hören. zurückgefahren werden und wird in vier Jahren gänz-
Unser Hauptgeschäft ist es aber, im alltäglichen lich eingestellt. Ein großer Widerspruch zu den oben
Schulbetrieb Allgemeinbildung zu vermitteln. Um dies geforderten Zielen!
zielgerichteter und punktgenauer zu schaffen, haben Ich bleibe beim Traurigen: Ein großes Stück BORG-
wir uns entschlossen, dies in der sechsten bis achten Geschichte geht mit diesem Schuljahr zu Ende. Gut
Klasse mit der Einführung der NOST zu versuchen. 38 Jahre OStR Mag. Getraude Weinberger, 36 Jah-
Die sechsten waren heuer der erste Jahrgang, der re OStR. Dr. Silvia Fritz-Sorger und OStR Mag. Regina
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ELTERNVEREIN Elternverein beigetreten waren, einen Bon von 10
 Euros zu schenken, der für etwaige Ausgaben in
 STEFAN LACKNER der Schule gesetzt werden konnte. Und natürlich
 haben wir auch wieder diverse Vorträge mitfinan-
 ziert. Bei den Schulgemeinschaftsaussschuss-
 Auch dieses Jahr konnte der Elternverein im Sitzungen durften wir mitreden und mitentschei-
 BORG Kindberg aktiv sein. Anfang des Schul- den.
 jahres haben alle Schüler einen Schuljahrespla- All dies wird bei den Elternvereinssitzungen orga-
 ner erhalten. Die Kosten dafür hat der Elternverein nisiert und geplant. Danke all jenen, die sich die
 getragen. Wie schon die letzten Jahre konnten wir Zeit nehmen und daran teilgenommen haben.
 das Frühstück nach der Rorate finanzieren. Das Und wie immer gilt: Auch kommendes Jahr möch-
 Buffet beim Elternsprechtag im Herbstsemester ten wir für das BORG Kindberg aktiv sein und freu-
 konnte manch einem den Nachmittag versüßen, en uns über jede Anregung, Teilnahme und Unter- fen auf mich zu, einerseits bei den BORG Kon-
 und natürlich war es auch eine Einnahmequel- stützung. Aber zuerst einmal erholsame Ferien! zerten, andererseits auch im Schulalltag. Ich bin
 le für die Kasse des Elternvereins. Hier möchte stolz, Schüler dieser Schule gewesen zu sein,
 ich auch allen Gemeinden Dank aussprechen, da so ein familiäres Schulklima selten zu finden
4 die uns Jahr für Jahr mit einer Spende unterstüt- SCHÜLERVERTRETUNG ist. Daher kann ich mit gutem Gewissen diese
 zen. Dies ermöglicht uns auch immer wieder, bei Schule verlassen und mein Amt weitergeben, da
 ANDREI BOBOI
 der Abschiedsfeier der Maturanten ein Buffet zu ich weiß, dass jeder Einzelne in diesem Haus gut
 gestalten und jedem Maturanten ein kleines Ge- aufgehoben ist. Abschließend möchte ich mich
 schenk zu überreichen. Dieses Jahr war es zu- Mit viel Freude und Motivation startete ich im Sep- bei meinem Team für die unfassbar gute Zusam-
 sätzlich möglich, allen Schülern, deren Eltern dem tember 2018 in ein neues und letztes Schuljahr als menarbeit bedanken und wünsche euch beiden
 Schulsprecher. Auf dem Programm standen unter noch viel Durchhaltevermögen und hoffe, dass ihr
 anderem der Maturaball meines Jahrganges, ein unsere Schule genauso gut vertretet wie bisher.
 stärkender Ausflug auf die Stanglalm, aber auch
 lehrreiche Tage im Grazer Rathaus und Landtag
 als Vertreter des BORG Kindberg. Bevor ich unse- ENDLICH ANGEKOMMEN
 re Schule beim Tag der Schüler im Parlament ver-
 EVA-MARIA KOBALD
 treten durfte, musste noch die Schülervertretung
 gewählt werden. Aus diesem neu formierten Team
 entwickelte sich in Rekordzeit eine Freundschaft, „Eva unterrichtet nächstes Jahr in Knittelfeld“ hat-
 die so schnell nicht vorübergehen wird. Nicht nur te meine Mutter den ganzen Sommer über erfolg-
 mein Team konnte ich näher kennenlernen, auch reich in der halben Südoststeiermark verbreitet.
 die neuen Schülerinnen und Schüler kamen of- Das BORG Kindberg in die Köpfe meiner restlichen
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Familie zu bringen, erwies sich daher anfangs als gen wurde. Schnell lernte ich genau die Dinge zu
eher schwierig. Hier in Kindberg wiederum räch- schätzen, die eine kleine Schule ausmachen. Das
ten sich ein paar meiner KollegInnen und mach- familiäre Flair und die Offenheit, die mir entgegen-
ten aus „einem winzigen Ort bei Fehring“ schnell gebracht wurde, erleichterten mir meinen Einstieg
ein: „Die Eva ist aus´m Burgenland“. Gleich über unglaublich und erinnerten mich an meine eigene
der steirisch-burgenländischen Grenze war ich Schulzeit.
nämlich damals selbst in ein kleines, aber feines Erstes richtiges Lehrjahr, fast die ganze Schule in
BORG gegangen. Nach der Matura packte mich Biologie, Wahlpflichtfächer und Maturaprüfungen
jedoch sofort das Fernweh und ich verbrachte ein – Dinge, die anfangs teils einschüchternd auf mich
Jahr als Au Pair in Boston. Schließlich begann ich wirkten – wurden mit Hilfe meiner KollegInnen
in Graz Lehramt zu studieren. Schon während und auch vieler interessierter Schülerinnen und
des Studiums „vertschüsste“ ich mich jedoch bald Schüler schlussendlich gut gemeistert. Mein er-
wieder und ging für ein Auslandssemester nach stes Jahr verging wie im Flug und ich freue mich, tesdienst habe ich den MaturantInnen die Fragen
Nordirland. nach vielen Stopps endlich angekommen zu sein. gestellt: „Wie habt ihr euch dabei gefühlt, als ihr
Es folgte ein Jahr als Fremdsprachenassistentin das erste Mal durch die Türe des BORG Kindberg
in einer Schule im Großraum London. Zurück aus gegangen seid?“ und „Was geht euch durch den
der weiten Welt erschien mir Graz meist schon Kopf, wenn ihr das Gebäude durch diese Tür nun 5
sehr klein und ich konnte mir anfangs eher schwer TÜREN AUFSTOSSEN verlasst?“. Meine Gedanken beim Gehen durch
vorstellen, in einer richtigen Kleinstadt wie Kind- diese Türen möchte ich nun auch kurz wiederge-
 LAURA ROPIN
berg zu arbeiten. Mein Fernweh verflog jedoch ben.
schlagartig, als ich zu Schulbeginn unsere Schu-
le betrat und sofort unglaublich herzlich empfan- In meiner erst sehr kurzen Dienstzeit als Religi- Eingangstüre: Als ich das Gebäude des BORG
 onslehrerin durfte ich schon viele verschiedene Kindberg zum ersten Mal betrat, tat ich das mit
 Schulen kennenlernen und vor allem sehr viele viel Vorfreude, aber auch einer großen Portion
 Kilometer zurücklegen. Umso größer war des- Nervosität. „Was wird mich erwarten?“ „Werde ich
 halb die Freude, als es hieß, dass ich mich auf mich im Kollegium gut einfinden?“ „Wie werden
 eine neue Reise ins nahe BORG Kindberg bege- die Schülerinnen und Schüler sein?“ Sehr viele
 ben darf. Wer mich kennt, weiß, dass ein ausge- Fragen und Gedanken sind mir durch den Kopf
 prägter Orientierungssinn nicht zu meinen Stär- gegangen.
 ken zählt, und deshalb war ich sehr glücklich, in
 einem so kompakten Schulgebäude gelandet zu Die Konferenzzimmertüre: Die erste Türe, vor de-
 sein. Durch neue Türen zu gehen ist immer aufre- ren Schwelle ich stand, war die des Konferenz-
 gend, weiß man doch schließlich nicht genau, was zimmers. Überrascht war ich, wie „überschaubar“
 sich dahinter verbergen mag. Im Abschlussgot- dieses Zimmer war, und sofort machte sich ein
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angenehmes Gefühl breit. „Da werde ich mich zu-
 rechtfinden.“ Vielen neuen Gesichtern begegnete
 WO IST KINDBERG? den Jugendlichen hat mich jeden Tag aufs Neue
 erfreut und ich habe so viel Tolles in der kurzen
 ich und alle begrüßten mich sehr herzlich, was CARINA RAMSAUER Zeit erleben können. Ein weiteres Dankeschön gilt
 mich sofort beruhigte. Das Kaffeezimmer habe allen Kolleginnen und Kollegen. Vom ersten Tag
 ich im Laufe des Jahres als Ort der Entspannung, an habe ich mich richtig wohl gefühlt und habe ge-
 des Lachens und gemeinsamen Diskutierens lie- Als ich im November einen Anruf vom BORG wusst, dass ich bei Problemen oder Unklarheiten
 ben gelernt. Kindberg bekam, wusste ich nicht genau, wo immer auf ihre Hilfe zählen kann. Insbesonde-
 sich Kindberg eigentlich befindet und musste es re möchte ich mich aber bei Frau Mag. Claudia
 Die Klassenzimmertüren: Auch bei diesem Gang bei Google Maps suchen. Die Fahrt zum Vorstel- Winkler bedanken, ohne die gerade der Anfang
 begleiteten mich viele Gedanken „Wie werde ich lungsgespräch fühlte sich für mich deshalb auch viel komplizierter verlaufen wäre. DANKE, liebe
 aufgenommen?“ „Wird die Chemie stimmen?“ wie eine Fahrt in den Urlaub an. Mittlerweile habe Claudia, für all deine Hilfe und Unterstützung. Zu-
 „Wie haben sie’s mit der Religion? Sehr vielfältige ich mich an die 97 km pro Strecke super gewöhnt letzt möchte ich mich noch bei jedem Schüler und
 und schöne Erfahrungen konnte ich hinter diesen und würde sie liebend gerne noch weitere Monate jeder Schülerin für die großartige Zeit bedanken.
 Türen im Laufe dieses Jahres sammeln. Ich durfte bzw. Jahre bestreiten. Da meine Zeit als Karenz- Ihr habt mir immer das Gefühl von Anerkennung
 viele besondere junge Menschen kennenlernen, vertretung aber leider schon wieder zu Ende ist, und Wertschätzung gegeben, was man mit Si-
 die mich durch ihre Fragen, Aussagen und Gedan- bleibt mir nur noch übrig, mich bei allen zu bedan- cherheit nicht als selbstverständlich hinnehmen
6 ken prägten. Ich durfte immer wieder staunen, mit ken. Ein riesengroßes Dankeschön geht an Herrn darf. Ich hoffe, ihr konntet von meinem Unterricht
 welch tollen Gedanken, Ansichten und Meinungen Mag. Juri Höfler, der mir die Möglichkeit gab, mei- auch etwas mitnehmen und wünsche euch des-
 sich viele der SchülerInnen in den Religionsunter- ne ersten Monate als Lehrerin im BORG Kindberg halb alles Gute für eure Zukunft.
 richt einbracht enund ihn so bereicherten. zu absolvieren. Dadurch habe ich für mich auch Die sechs Monate am BORG Kindberg sind wie im
 erkennen dürfen, dass der Lehrerjob genau das Fluge vergangen und mit Ende des Schuljahres
 Exit-Resümee: Ich schließe die Türe hinter die- ist, was ich immer machen wollte. Die Arbeit mit werde ich die Schule mit einem weinenden und
 sem Unterrichtsjahr am BORG Kindberg mit einem lachenden Auge verlassen. Lachend des-
 einem Wort in Gedanken, das meine Erfahrungen halb, weil ich in dieser kurzen Zeit so viele nette
 gut beschreibt: VERBUNDENHEIT. Der gemein- Menschen kennengelernt habe und auf unzählige
 same Einsatz, der vor allem bei den vielfältigen wunderbare Momente zurückblicken kann. Wei-
 kreativen Projekten zu spüren ist, macht diese nend, weil ich eigentlich ein Gewohnheitsmensch
 Schule wirklich einzigartig und trägt so auch zu bin und mich in kurzer Zeit sehr an das BORG
 einer besonderen Beziehung zwischen Lehre- Kindberg sowie meine Klassen und KollegInnen
 rInnen und SchülerInnen bei. Ich habe in diesem gewöhnt habe und mich sehr wohl gefühlt habe.
 Jahr viel gelernt und freue mich, mit diesen viel- Sollte ich wieder mal im Mürztal unterwegs sein,
 fältigen neuen Erfahrungen in ein neues Schul- werde ich der Schule bestimmt einen Besuch
 jahr zu starten. Ich werde mich auf jeden Fall im- abstatten. Ich wünsche allen schöne und er-
 mer mit dem BORG Kindberg verbunden fühlen. holsame Ferien und alles Gute für die Zukunft.
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Korrigierte bzw. kommentierte Version

Prof. Mag.
 Stephanie Kerschenbauer
geboren am 31. 03. 1985
Mitterdörflerin (Stimmt wieder. Zwischenstationen: Studium in Wien,
 Unterrichtspraktikum und erste Unterrichtsjahre in Graz)
Besondere Merkmale:
Extrem kamerascheu (Mittlerweile gibt es ein paar Bilder.), Prima-Ballerina (Dieses
zeitintensive Hobby musste ich leider aufgeben. )
Typische Aussage:
Ein böser Blick sagt mehr als 1000 Worte! (Nach wie vor!)
„Leicht hot s’as wirkli net.“
Jeden Tag ist sie gezwungen sich auf den Weg vom hintersten Winkel des idyllischen
Mitterdorf nach Kindberg zu machen. (So is es!) Auch wenn sie gern auf ihrer abgelegenen
„Ranch“ lebt, hört man schon des öfteren den Satz: „I mog heit net mitn Radl hamfoan.“
(Inzwischen lege ich den Weg mit dem Auto zurück.  ) Trotz ihrer zahlreichen Hobbies,
Reiten (leider kaum mehr), Fitnessstudio (mittlerweile lieber Outdoorsport), Klarinette
 7
spielen (seit Kurzem wieder), schafft sie es jedes Wochenende ihr Heimatkaff zu verlassen,
um das Nachtleben von Bruck oder Langenwang zu bereichern (Schön wär’s.), wo sie trotz
ihres besonderen Lachens (wird oft mit Meerschweinchen und Seehund verglichen) immer
gern gesehen wird.
Steffi ist eine Perfektionistin (Nach wie vor. ), was man besonders an ihren makellos
geführten Heften erkennen kann. Das ist einer der Gründe, warum wir sie in unserer
Klassengemeinschaft nicht missen wollen, denn so manch einer wäre ohne die Kopien ihrer
Mitschrift verloren. (Im Studium war das Kopieren von Mitschriften dann eher ein Geben
und Nehmen.)
Liebe Stephanie, ich wünsche dir noch viel Glück (obwohl du das nicht brauchen wirst) für
deine Matura, die du wahrscheinlich mit einem ausgezeichneten Erfolg bestehen wirst
(Check!). Für die Zukunft wünsche ich dir noch ein Haus (Check!), 5 Pferde (Es werden wohl
eher 5 Hühner.), 4 Kinder (natürlich 2 Buben und 2 Mädchen) (1 Sohn: Check! Der Rest
steht in den Sternen.), einen schönen Garten (Check!), einen liebevollen Ehemann
Lebensgefährten (Check!), eine hauseigene Sauna (Wünsche ich mir gar nicht mehr.), einen
berühmten Personaltrainer (Das wär schon sehr nett.) und noch vieles, vieles mehr…

Stephanie.Kerschenbaue@aonmail.at stephanie.kerschenbauer@bildung.gv.at

Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass ich mich heute wie damals sehr wohl im
Borg Kindberg fühle.
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SEILTANZEN wurde das Bild eines Netzes gezeichnet, das von
 der Schulgemeinschaft gebildet werden soll. Und
 samte Schuljahr hindurch – herzlichen Dank dafür!
 Ganz besondere Lehrmeister wart auch ihr, lie-
 KATHARINA HIRZBERGER es sollte sich schnell zeigen: Teil dieser Schule zu be Schülerinnen und Schüler der 5b- und der
 sein, das ist wie Seiltanzen mit Sicherheitsnetz. 7a-Klasse. Es war mir eine große Freude, euch
 Schule soll für SchülerInnen und Schule ein Ort unterrichten zu dürfen. Ich bin davon überzeugt,
 Etwas neu zu beginnen ist ein bisschen wie Seil- sein, an dem sie im geschützten Rahmen wach- dass jeden von euch eine fabelhafte Zukunft er-
 tanzen. Man ist zumindest aufgeregt, vielleicht hat sen, sich entwickeln, sich testen können: Wer bin wartet und wünsche euch dafür von Herzen alles
 man auch große Angst. Man zögert vielleicht ein ich? Was kann ich? Wo möchte ich hin? Am BORG Gute. Genießt eure verbleibende Zeit an dieser
 wenig, der Puls wird schneller. So richtig lässt sich bekommt man die Möglichkeit, auszuprobieren, Schule so gut es geht ‒ und lernt Seiltanzen!
 vorab nicht erahnen, was da auf einen zukommen wie man auf dem Seil das Gleichgewicht hält, wie
 mag. Der erste Tag an einer neuen Schule ist viel- groß oder klein die Schritte sein dürfen, wie weit
 leicht auch ein bisschen wie der Tanz auf einem man sich zur Seite lehnen darf, welche Figuren
 Seil. Man zittert, man schwankt, man versucht, man schon wagen kann. Und selbst, wenn man EINE GROSSE FAMILIE
 nur nach vorne zu schauen und hofft inständig, fällt, dann wird man aufgefangen. So war auch
 PATRIK KUTLESA
 dass da jemand viele Meter weiter unten ein Si- mein erstes Jahr als Lehrerin: Es war aufregend,
 cherheitsnetz gespannt hat, für den Fall, dass man es hat großen Spaß gemacht, ich habe hier viel
8 fällt. So ähnlich ging es auch mir, als ich in diesem lernen dürfen, bekam die Chance, als Lehrkraft zu Niemals hätte ich erwartet, dass mein Unterrichts-
 Schuljahr das erste Mal das BORG Kindberg als wachsen und mich weiterzuentwickeln. Manch- praktikum so schnell vergehen würde. Eine Zeit,
 Unterrichtspraktikantin betreten habe: Nervös, ge- mal fühlte ich mich aber auch unsicher, ratlos und auf die ich wirklich gerne zurückblicke, da ich mich
 spannt, aber auch voller Vorfreude und Neugier schlug mich mit Zweifeln herum. So manches von Beginn an bis hin zum letzten Schultag wohl
 begann dieses, mein erstes, Schuljahr als Lehre- würde ich aus heutiger Perspektive auch anders gefühlt habe. Ich fühlte mich sowohl als Lehrper-
 rin. Schon im Gottesdienst für den Schulbeginn machen. Aber: Das gesamte Jahr hatte ich unter son in beruflicher Hinsicht von allen Seiten (Di-
 mir ein großartiges Sicherheitsnetz, bestehend rektor, Lehrpersonen, Personal, SuS) akzeptiert,
 aus meinen wunderbaren BetreuungslehrerInnen aber auch von der menschlichen Seite kann ich
 und dem restlichen Kollegium, die mich mit viel behaupten, viele neue Freunde, Bekanntschaf-
 Humor, Herzlichkeit und Kompetenz wieder wohl- ten und allen voran interessante Persönlichkeiten
 behalten auf den Boden ankommen haben lassen. kennengelernt zu haben. Für einen erfolgreichen
 Ganz besonders dankbar bin ich meinen Mento- Start ins Berufsleben sind mehrere Faktoren aus-
 rInnen Claudia Winkler und Peter Tarkusch für die schlaggebend, die allesamt im BORG Kindberg
 Bestärkung, das Feedback, die unzähligen Tipps zutreffen. Durch seine überschaubare Größe
 und Hinweise, für Verbesserungsvorschläge und (Schülerzahlen, Lehrpersonen) herrscht ein fa-
 offene Ohren, auch in turbulenten Zeiten. Auch miliäres Verhältnis, basierend. Auf gegenseitigem
 meine Deutschkolleginnen Melanie Schirnhofer Respekt harmonieren alle Mitglieder der Schulge-
 und Anna Breyner unterstützten mich das ge- meinschaft sehr gut miteinander. Quer durch die
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Austausch mit den anderen Kolleginnen und Kol-
 legen, unabhängig davon, ob fachlich oder fach-
 GLÜCKSFALL
 fremd, wodurch ich neue Perspektiven gewinnen CHRISTIAN REHRL-LEOPOLD
 und meinen Horizont erweitern konnte.
 In Anbetracht meines jungen Alters kann ich durch-
 aus froh berichten, dass ich mich auch von meinen Ein Schuljahr ist nun vergangen, seit ich auf der
 beiden Klassen (5D & 6A) durchgehend akzep- Suche nach einem Platz für das Unterrichtsprak-
 tiert gefühlt habe. Ich bin jedes Mal mit Freude in tikum in Musik und Instrumentalmusik (Horn) auf
 meine Einheiten gegangen, weil ich ausnahmslos das BORG Kindberg gestoßen bin. Vom ersten Mo-
 jedem/r Schüler/in gern begegnet bin. Bei den jun- ment an war das BORG für mich sehr interessant.
 gen Erwachsenen sind so viele unterschiedliche Auch wenn Kindberg von meinem Wohnort Graz
 Typen und Persönlichkeiten dabei, dass jede/r ein Stück entfernt ist, wusste ich nach kurzer Re-
Bank habe ich äußerst interessante Gespräche auf seine/ihre eigene Art bewundernswert ist. cherche, dass ich mein Unterrichtspraktikum dort
mit allen Kolleginnen und Kollegen führen kön- Auch wenn ich bereits während des Studiums verbringen möchte. Die vielen musikalischen Pro-
nen, egal ob fachlich oder privat, man fühlt sich dem Lehrberuf gegenüber sehr positiv eingestellt jekte, die hier auf die Beine gestellt werden, spre-
schlicht und einfach akzeptiert. war, ist es dennoch erfreulich, dass diese Mei- chen für sich. Zu meiner positiven Überraschung
Ein weiterer wichtiger Faktor für mein erfolg- nung auch nach dem ersten Berufsjahr bestätigt kam in diesem Schuljahr dank der drei neuen 9
reiches Unterrichtspraktikum waren meine beiden werden kann. Es ist ein Beruf mit sehr viel Ver- HornistInnen in der fünften Klasse tatsächlich ein
Mentoren. Sowohl Herr Prof. Brunnhofer (Mathe- antwortung, da man den Auftrag hat, Bildung an Hornensemble mit insgesamt vier HornistInnen
matik) als auch Herr Prof. Wagner (Geschichte) die nächsten Generationen weiterzugeben, womit zustande. Wir durften uns gemeinsam durch die
gaben mir die nötigen Freiheiten, standen aber auch jede einzelne Lehrperson einen relativ wich- bunte Welt der Literatur für Hornquartette arbeiten,
dennoch immer mit Rat und Tat zur Verfügung. tigen Teil im Leben der Jugendlichen darstellt. Da- wobei auch der Spaß nicht zu kurz gekommen ist.
Ich konnte meinen Unterricht so gestalten, wie ich her hoffe ich, dass ich die Jugendlichen sowohl
es für richtig und gut empfand und bekam so eine fachlich als auch menschlich weiterbilden konnte.
Rückmeldung, ob meine Vorstellungen umsetzbar
sind. So bestätigte sich beispielsweise die Skep- Rückblickend bin ich froh, während des Unterrichs-
sis von Fritz Wagner über die Qualität der Grup- praktikums ein Teil der „BORG Kindberg-Familie“
penarbeit, dennoch ließ er es mich versuchen, um gewesen zu sein, die auf jeden Fall mein weiteres
mir ein eigenes Bild darüber zu machen. Auch im Berufsleben prägen wird. Der kollegiale Zusam-
Fach Mathematik wurde mir in allen Belangen der menhalt und der bewundernswerte Umgang un-
Rücken gestärkt, unvergesslich bleiben hier die tereinander, der im BORG Kindberg so selbst-
Ratschläge von georg Brunnhofer vor dem Eltern- verständlich zu sein scheint, erleichtern einem
sprechtag über die Kommunikation mit den Eltern. jede Herausforderung und lassen einem keinen
Darüber hinaus profitierte ich auch vom ständigen Platz für Zweifel. Herzlichen Dank, liebes BORG!
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Im Musikunterricht fand ich mit der 6B eine äu-
 ßerst liebe, kommunikative und freundliche Klas-
 WIR GRATULIEREN ABSCHIEDE
 se für mein erstes Unterrichtsjahr vor. Ich bin sehr
 froh, mein Praktikum mit euch verbracht zu haben Isabel Sterlinger (5B): Rotes Kreuz, Bronze-Ab-
 ,und danke euch für viele lustige und für mich zeichen beim Landeswettbewerb in Pöllau
 auch wertvolle Unterrichtsstunden. Ich wünsche
 euch alles Gute auf euren weiteren Wegen, natür-
 Anna Lisa Kalteis (5D): Tanzschule Glauninger,
 Abzeichen in Silber und Bronze Standard Tänze
 BASSO CONTINUO
 lich begleitet von den richtigen Tönen! und Lateinamerikanische Tänze CLAUDIA WINKLER
 Auch wenn heuer keine Musical-Aufführung auf Manuela Langreiter (6C): Querflöte, Leistungsab-
 dem Programm stand, gab es dennoch viele mu- zeichen in Silber (Österreichischer Blasmusikver-
 sikalische Aktivitäten, bei denen ich als Musikleh- band) Ein Portrait meiner liebsten Deutsch-Kollegin zu
 rer mitwirken durfte, sei es bei der Adventfeier, Loreen Tröbinger (7B): Gitarre, Hermann Hasel- entwerfen, ist ein gar nicht so einfaches Unterfan-
 dem BORG Konzert, dem Jubiläumskonzert oder steiner Volksmusikwettbewerb in Innsbruck, aus- gen, verbindet uns doch viel mehr als eine lang-
 bei der Maturantenverabschiedung. Zum einen gezeichneter Erfolg jährige Arbeitsbeziehung. Seit meinem allerersten
 waren es willkommene Auftrittsmöglichkeiten für Vanessa Zinner (7B): 1. Musikvideo „Bumba Arbeitstag am BORG Kindberg vor gefühlten 100
 das Hornensemble und zum anderen durfte ich Boom“, YouTube, Spotify Jahren steht sie mir immer mit Rat und Tat zur
10 das BORG-Orchester bei den Proben und Auftrit- Thomas Hasenberger (8): Steirische Harmoni- Seite und hat meinen Berufsalltag wesentlich ge-
 ten hautnah miterleben. Es ist schön zu sehen, ka, siegte im international besetzten Erich-Mo- prägt. Durch ihre freundliche Art hat sie ganz ent-
 was alles durch ein engagiertes Lehrerteam und ser-Gedenkwettbewerb in St. Peter Freienstein scheidend dazu beigetragen, dass die Arbeit an
 einen verständnisvollen und fördernden Schullei- Nina Sander (6B) zum 1. Platz beim Bezirkscup dieser Schule fast immer angenehm war.
 ter möglich ist. 2018 des Schibezirks V (Jugend U18)
 An dieser Stelle möchte ich mich für die herzliche Wer ist nun diese ANNA?
 Aufnahme an der Schule bedanken! Vermutlich Wir gratulieren unserer Kollegin Sabine Röhrig
 wegen der überschaubaren Größe, aber nicht zu- herzlich zur Geburt ihres Sohnes Paul Röhrig. Die Elfe
 letzt wegen des Kollegiums war der Schulalltag Schon der Name ist Programm: A N N A von vor-
 für mich von Anfang an sehr angenehm. Für das ne und hinten mädchenhaft, gertenschlank, elfen-
 Vertrauen und die freie Hand beim Unterrichten gleich, groß gewachsen, sportlich mit strammen
 darf ich mich bei meinen Betreuungslehrern Her- Wadeln und blonder Mähne schlendert sie durch
 bert und Archie recht herzlich bedanken. Danke, das Schulhaus. Hektisch wirkt sie nie, immer ge-
 dass ihr immer ein offenes Ohr für Fragen und An- lassen, immer ruhig, immer freundlich lächelnd, in
 liegen hattet. sich ruhend.
 Zusammengefasst hat sich mein Unterrichtsprak-
 tikum am BORG Kindberg als echter Glücksfall Die Bassstimme
 erwiesen. Danke! Doch spätestens, wenn man dann ihre männlich
Die Verlässliche Die gute Seele
 Anna ist nicht nur für mich die perfekte Kollegin: Wie mir viele meiner KollegInnen bestätigt haben,
 Auf ihr Wort ist Verlass, stets bemüht sie sich um schätzen alle an Anna ihre humorvolle, herzliche
 die Einhaltung der ihr auferlegten Pflichten, die Art, die sehr oft von einem einnehmenden Lachen
 sie genau und gewissenhaft durchführt, sehr oft begleitet wird. Sie hat ein einfach bezauberndes
 in ihrer vorbildlich schönen, kleinen Schrift. Keine Lächeln, wunderschön und herzerfrischend. Wir
 andere hätte sich in den vergangenen 14 Jahren mögen ihren trockenen literarischen Humor und
 besser um die Finanzen unserer Musical-Projekte wirklich alle kommen gut mit ihr aus. Das liegt
 kümmern können als sie: Mit ihrer Genauigkeit mit Sicherheit wohl auch daran, dass Anna eine
 war sie sozusagen prädestiniert für diese wichtige exzellente Zuhörerin ist und sich auch niemals in
 Aufgabe. Diese Fähigkeit hat sie auch als Korrek- den Vordergrund drängt. Zu guter Letzt muss noch
 turleserin zahlloser BORG-Texte bewiesen. Allein angemerkt werden, dass Anna auch eine richtige
tiefe Stimme hört, ist man in ihren Bann geschla- dafür gebührt ihr ein großes Dankeschön. Stimmungskanone ist, die auf keiner BORG-Feier
gen. Nicht selten passiert es ihr, am Telefon für fehlen darf. Gerne frönt sie dabei auch ihren ein-
Herrn Breyner gehalten zu werden. Schon beim Die Netzwerkerin zigen Lastern, dem Rauchen und dem Singen.
Sprechen wirkt ihr Bass einnehmend und sehr In ihrer Heimatgemeinde Kapfenberg kennt die Aber das ist jetzt auch schon das einzig Negative,
wohlklingend, aber wenn sie zu singen anfängt, ausgehfreudige Anna quasi alles, was Rang und das mir einfällt. 11
hört man die Begeisterung durch. Musik scheint Namen hat, und nutzt diese Beziehungen auch
sie den ganzen Tag zu begleiten, denn ein melo- äußerst geschickt, um für unsere Schule Benefits
disches Summen ist von ihr sehr oft zu vernehmen. herauszuschlagen. Gerade in Musical-Zeiten ist DIE CHEMIE STIMMTE
 diese Fähigkeit nicht hoch genug zu schätzen.
 STEFANIE ZEILBAUER
Der Literaturfan
Anna ist und war immer eine leidenschaftliche Der Familienmensch
Lehrerin. Auch wenn sie das mühsame Geschäft Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie drei Töch- Zum wohlverdienten Pensionsantritt von Frau
der vielen Korrekturarbeiten im Fach Deutsch ter groß gezogen und ist mittlerweile stolze Mag. Dr. Silvia Fritz-Sorger blicke ich zurück auf
manchmal schier verzweifeln lässt, hat sie doch Großmutter dreier Enkelkinder. Nicht selten pas- meinen Chemieunterricht am BORG Kindberg.
nie ihre Liebe zur Literatur, insbesondere zur Lyrik siert es, dass Anna uns die neuesten Fotos ih- Ich erinnere mich noch sehr gut daran, denn der
verloren. Wer einmal erlebt hat, mit welcher Be- rer kleinen Lieblinge zeigt und uns von lustigen Unterricht von Frau Prof. Fritz-Sorger hat mich
geisterung sie den SchülerInnen Szenen zum Bei- Begebenheiten mit der Familie berichtet. Wenn in meiner Berufswahl entscheidend geprägt. Der
spiel aus den „Geschichten aus dem Wienerwald“ nicht gerade Babysitting angesagt ist, steht bei Enthusiasmus, mit dem sie uns den Lehrstoff ver-
vorführt, weiß, was wahre Leidenschaft für die Li- Familie Breyner viel Sport und Kultur auf dem mittelte, weckte mein Interesse am Fach Chemie
teratur bedeutet. Doch abgesehen davon ist sie Programm: So gehören Radfahren, Tanzen und brachte mich dazu, neben Lehramt Mathema-
stets bereit, sich für ihre SchülerInnen einzuset- und Wandern in der Freizeit ebenso dazu wie tik auch Lehramt Chemie zu studieren.
zen und begegnet ihnen stets mit viel Wohlwollen. der Besuch von kulturellen Veranstaltungen. Redox- und Säure-Base-Reaktionen, Kohlenwas-
COMMENT TE DIRE gen“ Auftritte auch schon zu Ende. Seit Septem-
 ber 1983 war Regina Kröppel Mitglied des Lehr-
 ADIEU? körpers des BORG Kindberg. Privat hatte sie sich
 schon vorher fest in Kindberg verankert: Seit April
 ULRIKE SCHEUCHER 1977 ist sie mit Hans verheiratet, der in Kindberg
 als Rechtsanwalt tätig war/ist. Noch vor Beginn
 der aktiven Lehrerinnenzeit brachte sie die Söhne
 Schon wieder ist es so weit: Jetzt muss auch Johannes und Florian auf die Welt, gleich nach
 OStR Mag. Regina Kröppel „gemäß § 13 des Beginn auch noch Tochter Anna.
 Beamten-Dienstrechtsgesetzes 1979, BGBl. Nr.
 333 mit Ablauf des 31.08.2019 in den Ruhestand Aber nun ging es los:
 übertreten“. Auch heuer gibt dieses Faktum wie Mit viel Elan unterrichtete sie ab nun pausenlos
 serstoffe – diese Begriffe sind vermutlich jedem im Vorjahr bei Kollegin Gudrun Kohlhofer der Frau Englisch und Französisch, zwei wahrlich arbeits-
 Schüler und jeder Schülerin, die von Frau Prof. Administratorin das Gefühl, dass ein tragender intensive Unterrichtsfächer. Eine nie enden wol-
 Fritz-Sorger unterrichtet wurden, noch immer Stein aus der Mauer des Fundaments des BORG lende Flut von Hausübungen und Schularbeiten
 im Gedächtnis, nicht zuletzt durch das äußerst Kindberg gezogen wird. Gudrun Kohlhofer wird in wurde bis jetzt gewissenhaft begutachtet und mit
12 strukturierte Tafelbild, welches uns das Lernen der Folge aus gutem Grund noch öfter erwähnt Korrekturen versehen, die zur Fähigkeits-/Schlüs-
 der komplexen Theorie enorm erleichterte. Im werden, aber jetzt soll die ungeteilte Aufmerksam- selqualifikations-/Kompetenzsteigerung der Schü-
 Wahlpflichtfach Chemie stand das praktische keit Regina Kröppel gelten: lerInnen - was die Bildungspolitik gerade so haben
 Arbeiten im Vordergrund. Mit Labormantel und wollte - führen sollten. Tonnen von Heften wurden
 Schutzbrille ausgestattet, konnten wir durch Mit Regina Kröppel muss die letzte „echte“ Kind- da von der Schule nach Hause und wieder zu-
 zahlreiche Experimente aus den Bereichen der bergerin die Schule als aktive Lehrerin verlassen.
 anorganischen und organischen Chemie unsere Geboren als Regina Maria Stauber wuchs sie in
 Neugier für diese Fachrichtung weiter wecken. Kindberg auf. Sie besuchte hier die Volksschule,
 Genau zehn Jahre ist es her, dass ich meine Matura bevor sie, um Matura zu machen, nach Mürzzu-
 in Chemie am BORG Kindberg bei Frau Prof. Fritz- schlag auspendelte. Schließlich führte sie ihr Aus-
 Sorger absolviert habe. Ich habe viele gute Erfah- bildungsweg nach Graz, wo sie, in der „Leech-
 rungen aus meinem Chemieunterricht mitnehmen burg“, einem Studentenheim, residierend, die
 können und hoffe, dass ich davon einiges meinen Lehramtsstudien für Englisch und Französisch
 Schülern und Schülerinnen weitergeben kann. absolvierte und einen großen Bekannten- und
 Danke für die schöne Zeit und die Inspiration! Ich Freundeskreis aufbaute. Das Probejahr führte sie
 wünsche Ihnen alles erdenklich Gute für Ihre Pen- wieder zurück ins Mürztal, wo sie am BG/BRG
 sion. Mürzzuschlag ihr erstes Jahr als Lehrerin ver-
 Ihre ehemalige Schülerin Stefanie Zeilbauer brachte. Damit waren die dienstlichen „auswärti-
rück geschleppt, seit einigen Jahren wurde aber bewältigen konnten. Schon als Oberstudienrätin durch enorme Standfestigkeit und Verlässlichkeit
auch die Computertechnik genutzt und gesende- – möglicherweise einzigartig in der Steiermark erfreut.
te Übungen „zeitnah“ und „online“ behandelt. Im- – war Regina Kröppel (sowie auch Gudrun Kohl-
mer wieder war Regina Kröppel bereit, sich auf hofer) bereit, Englischunterricht in einer Neuen Besticht Gudrun Kohlhofer durch britische Zu-
neue Herausforderungen einzulassen. So wurde Mittelschule zu erteilen. Schließlich brachte die rückhaltung, schlägt bei Regina Kröppel eher das
auch sie zwischendurch mit der Betreuung des in Flüchtlingswelle von 2015 die Notwendigkeit mit „romanistische Gemüt“ durch: Kaum ein Mensch
den achtziger und neunziger Jahren modernen sich, die jungen Asylwerber mit der deutschen kann sich so schön ärgern wie sie, aber kaum ei-
Sprachlabors betraut. Was den Umgang mit der Sprache vertraut zu machen, und auch hier fand ner kann auch seine Freude so offen zeigen. Als
Informationstechnologie angeht, hat sie sich ihm sich Regina Kröppel selbstverständlich ein: zuerst sehr positive Eigenschaft kann auch gelten, dass
schnell und unerschrocken gestellt. Dabei konnte in ehrenamtlichen Sprachstunden und dann zwei ihr in ihrem Umfeld kein Mensch egal ist. Das
sie eigentlich nur eine Sache bremsen und auf- Jahre lang als Lehrende in den Übergangslehr- haben so sicher auch etliche ehemalige Schüle-
regen: das inkooperative Verhalten von Passwör- gängen. Aufmerksame LeserInnen werden viel- rInnen gespürt, die über die Reifeprüfung hinaus
tern! Aber diesbezüglich hat Frau Kollegin Kröppel leicht bemerkt haben, dass die letzten Zeilen fast mit ihr in Kontakt geblieben sind. Nicht zuletzt soll
keine Monopolstellung … wortident mit der Laudatio für Gudrun Kohlhofer auch ihre kulinarische Kompetenz erwähnt wer-
 im vorigen Jahresbericht sind. Aber das ist eigent- den. Speziell ihre Torten sind Legende, wie unter
Stets interessiert an der inhaltlichen und me- lich nur der Beweis für eine jahrzehntelange au- anderem auch die Gäste der Musical-VIP-Buffets
thodischen Entwicklung ihrer Unterrichtsfächer ßerordentlich gute und dynamische Zusammenar- bestätigen können. Auch ihre verwandtschaft- 13
besuchte sie regelmäßig Fortbildungsveranstal- beit zweier Kolleginnen und Freundinnen. liche Nähe zur Kindberger Bäckerei Pesl war kein
tungen. Zusammen mit Kollegin Gudrun Kohlhofer Nachteil für unsere Schule.
beschäftigte sie sich schon früh mit den Heraus- Fasst man das letzte Kapitel also noch einmal zu-
forderungen des modernen Englischunterrichts sammen und fügt Beobachtungen aus administra- Nun muss Regina Kröppel leider ihre aktive Lauf-
bzw. mit den modernen Leistungsbeurteilungszu- torischer und freundschaftlicher Sicht dazu, lässt bahn am BORG Kindberg beenden, doch sie
gängen, die zu den heute gültigen Reifeprüfungs- sich feststellen: Regina Kröppel hat immer Freude wird an anderer Stelle als Korrekturexpertin tä-
formen führten. Die beiden ließen sich zu BIFIE- an der Arbeit. Sie steht zu dem „konservativen“ tig bleiben. Es ist nicht zu befürchten, dass sie
Testerinnen und -Raterinnen ausbilden. Gemein- Bestreben nach einem qualitäts- und inhaltsvollen mit sich und ihrer Zeit nichts mehr anzufangen
sam mit Kollegin Mag. Gabriele Vidovics führte Unterricht, es ist ihr immer ein großes Anliegen weiß, zu vielseitig sind ihre Interessen: Kultur,
man auch früh schon diverse Schulversuche bei gewesen, nicht nur Sprache, sondern auch den Sport, Reisen und schließlich warten auch vier,
der Englischreifeprüfung durch, was dazu bei- Geist britischer und französischer Kultur zu ver- bald fünf Enkelkinder auf Großmutter Regina.
trug, dass in diesem Fach die Umstellung auf die mitteln. Ihr immer modisches Auftreten gehört in Möge da auch noch ein wenig Zeit für alte Weg-
neue Reifeprüfung am BORG Kindberg keinerlei diesem Zusammenhang sicher auch genannt. gefährtinnen und Freundinnen bleiben! Wir am
Probleme machte. Im Übrigen führte auch Regi- BORG Zurückgelassenen hoffen jedenfalls, sie
na Kröppels Französischunterricht dazu, dass Sie ist stets offen für alles Neue, sie ist sehr team- oft bei verschiedensten geselligen Ereignissen
SchülerInnen des BORG Kindberg in dieser Spra- fähig und immer bereit, sich für das BORG Kind- an der Schule wiederzusehen, beim Musical-VIP-
che die zentralen Aufgabestellungen erfolgreich berg einzubringen und hat die Administratorin Buffet hoffentlich nicht nur als passiven Gast!
OHNE WOLLE KANN Das war mir ein allgemeines Anliegen, in ganz
 besonders starker Erinnerung sind mir in diesem
 quartett von Franz Schubert „Der Tod und das
 Mädchen“. Das war so schön, dass ich wieder
 MAN NICHT STRICKEN Zusammenhang unsere blinden Schüler Emanuel mit dem Geigespielen begann. Inzwischen ist so-
 und Patrick Zündel und Stefan Hasenberger ge- gar ein lange zurückliegender eigenartiger Traum
 Ein Interview von Gerhard Schuller anlässlich der blieben. Anfangs stand da die Frage im Raum: Wirklichkeit geworden: Ich spiele im Rahmen
 Pensionierung von Prof. OSTR. Mag. Gertraude Wie soll das gehen, einen Blinden in Mathema- der Musicalprojekte mit Schülern im Orchester.
 Weinberger tik zu unterrichten? Wir haben viel voneinander Im Physikunterricht fühlte ich mich selbstver-
 gelernt und alle haben die Matura geschafft. Die ständlich verwandt mit Albert Einstein und ande-
 Gertraude, du hast jetzt seit dem Jahr 1981, Rückmeldung von Emanuel nach der bestan- ren berühmten Wissenschaftlern, die Geige ge-
 also 38 Jahre lang, am BORG Kindberg Mathe- denen Reifeprüfung werde ich nicht vergessen: spielt haben, und beschäftigte mich und die jun-
 matik und Physik unterrichtet. Wie zeigt sich „Frau Professor, sie müssen ja tausende Stunden gen Menschen in der Klasse besonders gern und
 diese Zeit im Rückspiegel? mit mir verbracht haben!“ ausführlich mit Akustik, schwingenden Saiten und
 Vorwiegend positiv. Das Unterrichten machte mir Luftsäulen nach dem Motto „Der Ton macht die
 große Freude, den Schülerinnen und Schülern Gibt es auch weniger positive Erinnerungen? Physik“.
 widmete ich stets gerne Zeit, auch dann, wenn Sicher war nicht immer alles eitel Wonne. Als
 sie nicht bezahlt wurde. Besondere Highlights Lehrerin überfordert war ich zum Beispiel in Situ- Das BORG Kindberg wird oft als eine große
14 waren die vielen Exkursionen und Projekte. In der ationen, in denen psychisch gefährdete Mädchen Familie bezeichnet und gelobt. Kann das dei-
 BORG-Familie fühlte ich mich eigentlich immer oder Burschen in der Schule lebensgefährliche ne Familie aus eigener Erfahrung bestätigen?
 wohl, Gott sei Dank gab es nur selten Zeiten, in Handlungen ankündigten. Sie gingen zwar alle Ja, durchaus. Meine ältere Schwester Anne-
 denen die Kommunikation im Konferenzzimmer einigermaßen gut aus, aber ich fühlte mich sehr marie hat im ersten Jahrgang 1973 am damaligen
 oder noch eher in der Direktion ein bisschen ge- hilflos. Mupäd maturiert, auch meine jüngere Schwester
 stört war. Die Lehrerkolleginnen und Kollegen Gabi und unsere Kinder Stephan und Maria ha-
 habe ich insgesamt in bester Erinnerung, selbst- Im Rahmen eines BE-Projektes gestalteten
 verständlich war ich nicht mit allen auf gleicher heuer alle Schülerinnen und Schüler und auch
 Wellenlänge, immer aber habe ich Wertschätzung sehr viele Lehrer ein Gesamtkunstwerk, das
 und Toleranz empfunden. Auch Freundschaften aus über 200 Einzelkunstwerken zusammen-
 sind entstanden. Leider musste ich in den letzten gesetzt und in der Aula ausgestellt ist. Dein
 fünf Jahren aus gesundheitlichen Gründen meine 20x20 cm großes Bild zeigt einen Gartenteich
 Lehrverpflichtung reduzieren und unterrichtete mit Seerosen und eine Geige. Welche Rolle
 nur mehr Physik. spielt die Geige in deinem Leben?
 Eine doch ziemlich große. Ich hatte schon in mei-
 An unserem BORG bist du bekannt dafür, dass ner Jugend Geige gespielt, dann aber abgebro-
 du deine Schüler immer sehr zeitintensiv be- chen. Vor 18 Jahren hörte ich im Rahmen einer
 treut hast. Fortbildung im Wiener Konzerthaus das Streich-
ben sich in der BORG-Familie wohlgefühlt und
hier ihre Reifeprüfung abgelegt. In die Mathema-
 und die Bezahlung schlechter. Außerdem ist die
 Ausbildungsfrage nicht zufriedenstellend gelöst.
 STILL HOT
tik-Lücke, die meine Lehrpflichtreduktion aufgetan Im Bildungsbereich zu sparen hat sich aber für ein HARALD ERTL
hat, ist inzwischen die ehemalige BORG-Vorzei- Land noch nie wirklich gelohnt.
geschülerin und jetzige „Schwiegerfreundin“ Steffi
Kerschenbauer nachgerückt. Also ganz schön viel Dürfen wir zum Abschluss noch einen Blick Vor einiger Zeit hatte ich an der Schule einen Ter-
Weinberger-Familie in der BORG-Familie. in deine ganz persönliche Zukunft werfen? min mit einem Techniker von A1, um den bevorste-
 Wird es dir in der Pension langweilig werden? henden Anschluss des BORG Kindberg ans nicht-
Wie siehst du Entwicklungen und Verände- Kaum. Ich möchte gerne weiterhin im Orchester- existente Glasfasernetz der Umgebung zu planen
rungen in der Schule und im Lehrberuf? verein Geige spielen. In der „Kath. Glaubensinfor- und den zukünftigen Weg der Leitungen durch das
Mit der Zentralmatura ist vor allem Individuali- mation“ in Schwarzau im Steinfeld bin ich schon Gebäude festzulegen. Und wenn ich sage, ich hatte
tät verlorengegangen, und zwar sowohl für den länger engagiert. Ich unterstütze den Verein „Brot einen Termin, dann meine ich in Wirklichkeit, dass
Lehrer als auch für den Schüler. Weder auf die und Schule“ in Tanzania, der es sich hauptsäch- ich dabei sein durfte, als der A1-Techniker alle we-
unterschiedlichen Begabungen des Schülers lich zur Aufgabe macht, bedürftigen Kindern – vor sentlichen Informationen von unserem Schulwart
noch auf persönliche Lieblingsbereiche des Leh- allem Waisen – einen Kindergarten- und Schul- Ernst „Weigi“ Weiglhofer detailgenau präsentiert
rers, in denen er ja besonders interessieren und besuch zu ermöglichen. Ich werde wohl die Be- bekam. Dieser Weiglhofer ist für das BORG das,
begeistern konnte, kann eingegangen werden. treuung mehrerer alter Menschen aus dem Wart- was Chefingenieur „Scotty“ für die USS Enterprise 15
Die Lehrerpersönlichkeit tritt in den Hintergrund, berger Raum weiter fortsetzen und sehr freue ich ist: Er kennt alles, weiß alles und macht alles. Mei-
die angestrebte Vergleichbarkeit ist nach meiner mich darauf, für die Enkelgeneration mehr Zeit zu ne Rolle reduziert sich in solchen Momenten auf
Meinung nach wie vor nicht so gegeben wie ge- haben. Im Moment gibt’s erst einen Enkel, den die eines Lehrbuben, und obwohl ich ansonsten
wünscht. Insgesamt stehen zu sehr das „learning Xaver, aber es besteht gute Hoffnung, dass es keinen ausgeprägten Hang zur Subordination
for test“, multiple choice und die Aneignung von noch mehr werden. Außerdem habe ich Reise- habe, kann ich beim Weigi sehr gut damit leben.
Kompetenzen im Vordergrund. Ohne Wolle kann pläne: Im Juli ist Russland als Reiseziel geplant,
man nicht stricken. im August Medjugorje, im September ein Teil des
 französischen Jakobsweges und im Oktober/No-
Und die Zukunft des Lehrers? vember Israel. Dazwischen bleibt vielleicht noch
Das Berufsbild des Lehrers verspricht in der Zu- Zeit für kleinere Wanderungen im Mürztal und die
kunft schon mehr dunkle Farben als es für meine Betreuung des Geburtshauses meines Mannes in
Lehrerzeit geboten hat. Für mich war Lehrersein der Soboth. Selbstverständlich lässt sich das alles
eigentlich immer der Idealberuf, sicherlich manch- nur verwirklichen, wenn ma gsund bleibm.
mal im Grenzbereich, was die Belastungen anbe-
langte. Für die Lehrer der nächsten Generation
wird aber der Gesamtaufwand größer, die Lehr- Gesundheit wünschen wir dir von ganzem
verpflichtungsstundenanzahl ist wesentlich erhöht Herzen und danken für das Gespräch!
Als ich vor fast 20 Jahren meinen Fuß erstmals ins Influencer, bevor es überhaupt Influencer gab, so passt ihm gar nicht. Wenn man den Ernst fragt,
 BORG stellte und den erstbesten Menschen, der schaut’s nämlich aus. Vor vielen Jahren hatten wir wie es ihm geht, antwortet er immer mit „Wunder-
 nach Lehrer aussah, nach dem Chef des Hauses in einer investigativ-filmischen Ehrenbekundung bar ist ein Dreck dagegen“. Am Freitag sagt er das
 fragte, wurde ich zu Ernst Weiglhofer gebracht, wel- einmal letztgültig festgestellt, dass der Weigi HOT aber nicht. Der Freitag Vormittag ist nicht nach
 cher mir als Direktor vorgestellt wurde. Wenn man ist und daran hat auch nie jemand gezweifelt. Der seinem Geschmack. Die wichtigste Rolle, die der
 bedenkt, dass der erstbeste Mensch der damalige einzige Makel, der an seinem Charakter haftet, ist Ernst im BORG und vor allem für mich hat, ist die
 Biologielehrer Rainer Dornhofer war und der tat- seine Liebe zu Rapid Wien. Schwamm drüber. eines verlässlichen und offenherzigen Freundes.
 sächliche Direktor Peter Adacker, dann muss ich Die Rolle des Ernst Weiglhofer am BORG auf die Und wenn er jetzt in Pension geht, dann wird er
 sagen, dass die Sache durchaus glaubhaft war. eines Schulwartes oder Influencers zu beschrän- mir und uns allen fehlen, aber so richtig.
 All die Jahre, die wir uns kennen, hat der Ernst ken, wird ihm aber nicht im Geringsten gerecht. Aber der Weigi ist ja nicht nur in der Schule Maß
 auch immer dafür gesorgt, dass ich nicht verges- Er ist auch universeller Handwerker, Polier, Nah- aller Dinge, sondern auch privat. Seit Kurzem ist
 se, wer von uns der Bartl ist, der von wo den Most rungsbeauftragter vom Brunni, Musical-Cheftech- er stolzer Großvater zweier Mädchen und er liebt
 herholt. Kaum betrete ich das Schulgebäude, wer- niker, Kunst-Handwerker, Erziehungsberechtig- diese Aufgabe. Und wenn er als Opa nur ähnlich
 de ich vom Ernst mit den Worten „Jo, Steffi!“ be- ter von unserer Sekretärin Petra, Mediator und gute Arbeit leistet wie als Vater, dann haben die
 grüßt. Ja, er nennt mich seit 20 Jahren Stefanie Ignorator der BORG-Reinigungspersonal-Den- Mädels unglaubliches Glück. Und da ich schon die
 Hertel, ein berauschendes Wortspiel aus meinem ver-Clan-Dramen und Freitags-Sekretärin. Diese Freude hatte, einen Weigi-Sohn zu unterrichten,
16 Nachnamen und der Schlagertante Stefanie Her- letztgenannte Rolle mag der Weigi aber überhaupt habe ich daran auch nicht den geringsten Zweifel.
 tel. Natürlich beschränkt sich diese Begrüßung nicht. Einen Vormittag ruhig auf einem Sessel sit- So sehr wir ihm alle diesen neuen Lebensabschnitt
 nicht nur auf den Morgen, sie wird konsequent auf zen, statt über die Liegenschaften des BORG zu gönnen, so sehr werden wir ihn alle vermissen,
 den ganzen Tag ausgedehnt. Begleitet wird die- schreiten, um nach dem Rechten zu sehen, das denn der Weigi ist einfach noch immer extrem HOT.
 ser Gruß immer von einem langgezogenen Pfiff,
 der mir seit Jahren das Gefühl gibt, in einer Mur-
 meltierkolonie zu arbeiten, mit dem Obermurmler
 Weiglhofer an der Spitze. Das wird mir fehlen, ich
 SCHOTTER-SAND-TRANSPORTE
 schwöre!
 Ein wenig eifersüchtig bin ich aber schon, dass
 die Ehre des Namenswortspiels nicht nur mir
 TRANS PORT BE TON
 SCHABERREITER SCHABERREITER

 zuteil wird. Jeder, der seinen Rüssel länger ins
 BORG steckt, bekommt vom Ernst einen neuen
 Namen. Da gibt’s den Stüller Meff, die Bruce Lee,
 den Heinz Kuttin, das Long Vehicle, die Schöne
 SCHABERREITE R
 Anna, die Pfustl, Katze 1 und und und. Viele die-
 ser Namen gingen in den allgemeinen Wortschatz
 Kindberg Tel. 0 38 65 / 51 16
 des BORG Kindberg über. Der Ernst war schon
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