Magazin - Gemeinsam gegen Crystal - BDZ

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Magazin - Gemeinsam gegen Crystal - BDZ
magazin
7/8   Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft   Juli/August 2014 – 67. Jahrgang

                          Runder Tisch
                  Gemeinsam
                 gegen Crystal

 www.bdz.eu
Magazin - Gemeinsam gegen Crystal - BDZ
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                                                                                Das Ko
                                                                                        nto spe
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                                                                               Bundes
                                                                                     weit  für Sie
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Magazin - Gemeinsam gegen Crystal - BDZ
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft
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BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

       Runder Tisch in Hof

       Gemeinsam gegen Crystal
       Im Kampf gegen den zunehmenden Schmuggel mit der Droge Crystal muss der Zoll personell und
       sachlich besser ausgestattet werden. Das forderte der BDZ zum Abschluss des Runden Tisches zur
       ­Bekämpfung der grenzüberschreitenden Drogenkriminalität am 11. Juni 2014 in Hof, an dem Ver­
        treterinnen und Vertreter aus Politik, Staatsanwaltschaft, Kommunen und Zoll teilnahmen, um
        ­Strategien zur Lösung des Problems zu entwickeln, das – über die Regionen an der deutsch-tschechi­
       schen Grenze hinaus – immer größere Ausmaße annimmt. Die Ergebnisse des Runden T      ­ isches werden
       in die Beratungen der zuständigen Arbeitsgruppe beim Bundesfinanzministerium eingebracht.

       Zu den Teilnehmerinnen und
       Teilnehmern des Runden
       Tischs, der vom stellvertreten­
       den BDZ-Bundesvorsitzenden
       Thomas Liebel moderiert wur­
       de, gehörten die Bundestags­
       abgeordneten Dr. Silke Launert
       (CSU), Günter Baumann (CDU),
       Petra Ernstberger und Uli
       Grötsch (beide SPD). Für die
 4     Justiz nahm der Leitende Ober­
       staatsanwalt bei der Staats­
       anwaltschaft Hof, Gerhard
zoll

       Schmitt, an dem eintägigen
       Symposium teil. Neben Andre­
       as Tönshoff aus dem Bundes­
       finanzministerium war die
       Bundeszollverwaltung durch
       Führungskräfte und Praktiker
       vertreten.

       In einem Impulsreferat hatte
       der Chefarzt der Bezirksklinik
       Rehau, Dr. Lothar Franz, die
       verheerenden Langzeitfolgen
       und irreparablen Schäden nach      cher. Diese Menge Rauschgift     mografische Entwicklung stell­   in der Drogenbekämpfung be­
       dem Konsum der weltweit als        hat einen Straßenverkaufswert    ten ein ernst zu nehmendes       sonders effektiv seien.
       am gefährlichsten geltenden        von etwa 3,3 Millionen Euro.     Problem dar.
       Droge erläutert. Der Bürger­       Bemerkenswert ist der enorme                                      In einer anschließenden Pres­
       meister der Stadt Hof, Eber­       Zuwachs der aufgegriffenen       Beklagt wurde, dass weibliche    sekonferenz erklärte Dewes:
       hard Siller, und der Landrat       Drogenmenge: Waren es 2011       Beschäftigte fehlten. Zuneh­     „Die Kollegen arbeiten mit
       des Landkreises Hof, Dr. Oliver    noch 17 Kilogramm, wurden        mend komme es bei der Unter­     Herzblut, aber sie werden im­
       Bär, gingen auf die regionalen     2012 bereits 24 Kilogramm        suchung von mutmaßlichen         mer stärker belastet.“ Er for­
       ­Aspekte ein und betonten die      und 2013 47 Kilogramm sicher­    Schmugglerinnen immer wie­       derte, mit aufgestocktem
        finanziellen Belastungen, die     gestellt – Tendenz steigend.     der zu Wartezeiten, weil Zoll­   ­Personal und verbesserter
        den Kommunen durch Thera­                                          beamtinnen teilweise aus an­      Sachmittelausstattung auf den
        pieplätze entstünden.             „Jetzt kann und muss man ge­     deren Dienststellen anreisen      verstärkten Schmuggel mit der
                                          gensteuern“, betonte BDZ-Bun­    müssten.                          aggressiven und persönlich­
       Anschaulich stellten Achim         desvorsitzender Dieter Dewes.                                      keitsverändernden Droge zu
       Herkt für Bayern und Volker        Neben einer offensiven Nach­     Zudem bestehe Bedarf an wei­      reagieren und warb um mehr
       Huchel für Sachsen den Ar­         wuchswerbung für den Zoll sei    teren Dienstautos sowie an        Bewerbungen beim Zoll aus
       beitsalltag der Beschäftigten      auch eine verstärkte Präventi­   überdachten Kontrollmöglich­      der Region.
       der Kontrolleinheiten Ver­         onsarbeit, besonders in den      keiten, um die Schmuggler so
       kehrswege dar. Im Jahr 2013        Schulen, notwendig. Die Über­    schnell wie möglich zu durch­    Entscheidend komme es auf
       stellte der Zoll bundesweit        alterung der Kontrolleinheiten   suchen. Außerdem würden          den Dialog mit der Politik an.
       rund 47 Kilogramm Crystal si­      Verkehrseinheiten und die de­    mehr Spürhunde benötigt, die     Wenn die Politik nicht zum Zoll

       > BDZ magazin | Juli/August 2014
Magazin - Gemeinsam gegen Crystal - BDZ
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

gehe, bringe der BDZ den Zoll                                           Polizeivollzugsbehörden des         oder Dealerinnen im Rahmen
zur Politik und führe sie in die                                        Bundes und der zuständigen          des Rauschgiftschmuggels in
Dienststellen, um zu zeigen,                                            Länder sowie der tschechi-          Erscheinung ­treten.
unter welchem Druck die Be-                                             schen Behörden. Der BDZ be-
schäftigten arbeiteten. Der                                             absichtigt, auf der Grundlage       Der Rauschgiftschmuggel von
BDZ wolle der Politik die Rolle                                         der Ergebnisse des Runden           Methamphetaminen ist kein
des Zolls bewusst machen und                                            Tischs über die bisherigen          Modetrend, sondern wird durch
Probleme des Alltagsgeschäfts                                           ­Aktivitäten hinaus auf Opti-       die organisierte Kriminalität
transportieren, bekräftigte                                              mierungsmöglichkeiten und          ­intensiviert und bundesweit
­Dewes.                                                                  langfristige Strategien zur ef-     verbreitet. Zur Erhaltung einer
                                                                         fektiveren Bekämpfung des           längerfristigen Kontrollstruktur
>eine Erhöhung des Verfol-
 Bundesländer und in grenzfer-        gungsdrucks im Ermittlungs-
 nere Regionen wie in deutsche        bereich,                          >eine frühzeitige Präventions-                                         ausstattung der Kontrolleinhei-
 dass etwa zehn Tonnen Crystal        arbeit in schulischen und         Die körperlichen Belastungen        ten im Binnenland darf nicht
 illegal in tschechischen Laboren     kommunalen Einrichtungen,         des unregelmäßigen Schicht-         unberücksichtigt bleiben.
 produziert werden, wovon etwa      >>eine möglichst einheitliche       dienstes sowie die erhöhte
 die Hälfte für den Export nach       gerichtliche Strafverfolgung      ­Altersstruktur der Kontrollein-    Die Einrichtung spezieller Son-
 Deutschland bestimmt ist.            sowie                              heiten innerhalb der deutsch-      dereinsatzgruppen stellt eine
                                    >>ein harmonisiertes Vorgehen        tschechischen Grenzregion          spürbare Entlastung für die
Dabei ist Crystal aufgrund der        der EU-Mitgliedstaaten             ­machen eine Zuführung von         Kontrolleinheiten Verkehrswe-
vereinfachten Herstellung mit-      voraus.                               jungen Nachwuchskräften –         ge dar. Zudem hat sich die Bün-
tels teilweise legal zu erwer-                                            möglichst aus der Region –        delung von ­Tätigkeiten im An-
bender Grundstoffe und weite-       Die Zunahme der sichergestell-        dringend erforderlich. Es be-     schluss an Kontrollaufgriffe
rer psychotroper Substanzen         ten Mengen Crystal belegt die         darf insgesamt einer Erhöhung     (zum Beispiel Abwicklung von
vergleichsweise günstig er­         erfolgreiche Arbeit der Be-           des Anteils weiblicher Bediens-   Formalitäten, Einlieferung in
hältlich. Beispielsweise wird       schäftigten der Kontrolleinhei-       teter in den Kontrolleinheiten    eine Haftzelle etc.) bewährt,
in Deutschland ein Gramm            ten Verkehrswege des Zolls in         Verkehrswege, da zunehmend        die die eigentlichen Kontrollbe-
Crystal mit einem durch-            Zusammenarbeit mit anderen            Frauen als Konsumentinnen         amten von ­bürokratischen Tä-

                                                                                                            > BDZ magazin | Juli/August 2014
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BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

                                                                                   sichtlich des Schmuggels von         Die Kontrolle des Personen-
                                                                                   Betäubungsmitteln steht recht­       und Warenverkehrs ist eine
                                                                                   lich dem Brief- und Postge­          Form der Prävention. Darüber
                                                                                   heimnis entgegen und ist der­        hinaus bedarf es jedoch eines
                                                                                   zeit kaum möglich. Aufgrund          dringenden Ausbaus von prä­
                                                                                   des zunehmenden Internethan­         ventiven Maßahmen mittels
                                                                                   dels besteht hier jedoch drin­       Aufklärungsarbeit in Schulen
                                                                                   gender Bedarf zur Änderung           und kommunalen Einrich­
                                                                                   der einschlägigen Rechtsvor­         tungen, um eine weitere Ver­
                                                                                   schriften, um die bestehenden        breitung von synthetischen
                                                                                   Kontrolldefizite zu beseitigen.      Drogen zu verhindern. Dabei
                                                                                                                        muss die Verzahnung zwi­
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Mindestlohngesetz

„Wir arbeiten schon heute
an der Kapazitätsgrenze“
BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes hat bei
­einer Expertenanhörung im Ausschuss für Arbeit
 und Soziales des Bundestags am 30. Juni 2014
 Zweifel angemeldet, ob die Einhaltung des gesetz-
 lichen Mindestlohns ab 1. Januar 2015 effektiv
 überwacht werden kann. Die geplante Personal-
 ausstattung der Finanzkontrolle Schwarzarbeit
 (FKS) reiche nicht aus. „Wir arbeiten schon heute
 an der Kapazitätsgrenze“, betonte er und rechnete
 den Bundestagsabgeordneten vor, dass der zu er-
 wartende Mehraufwand von der FKS nur mit rund
 2 500 zusätzlichen Beschäftigten geleistet werden
 könne. Das Mindestlohngesetz wurde mit einigen
 Änderungen am 4. Juli 2014 beschlossen.

                                                                                                                                                7
Zusammen mit anderen Sach-         1 600 zusätzlichen Beschäftig-        so Dewes. Die Untergrenze         aber 2 500 Arbeitskräfte, um
verständigen, darunter Reiner      ten nicht ausreichten, wenn           liege bei 2 100 Neueinstel­       den Mindestlohn wirksam

                                                                                                                                               zoll
Hoffmann vom Deutschen Ge-         die bisherige Prüfquote auf-          lungen. Nach Berechnungen         kontrollieren und überwachen
werkschaftsbund (DGB) und          recht erhalten bleiben solle,         des BDZ benötige die FKS          zu können. Dewes machte
Reinhard Göhner von der Bun-
desvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände (BDA),          BDZ magazin | Juli/August 2014
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       deutlich, dass es sich nicht                                                                             Die Medien gehen auch da-
       um eine reine Kontrolltätig-                                                                             rauf ein, dass die neu einzu­
       keit handele, s­ ondern ein ho-                                                                          stellenden Anwärterinnen und
       her Arbeits­aufwand aus den                                                                              Anwärter die gesamte Zollaus­
       Folgemaßnahmen, etwa im                                                                                  bildung absolvieren müssen.
       Ordnungswidrigkeiten- und                                                                                Hierzu hatte Dewes ange-
       Strafrecht, resultiert.                                                                                  merkt, es werde höchste Zeit,
                                                                                                                jetzt mit dem Ausbilden des
       Tatsächlich bilde der Zoll in                                                                            Personals zu beginnen. Ande-
       ­diesem Jahr nur 325 im ge­                                                                              renfalls könne nicht verspro-
        hobenen Dienst und 600 im                                                                               chen werden, dass die Kon­trolle
        mittleren Dienst aus. In einer                                                                          Anfang 2017 auch funk­tioniere,
        Verwaltung mit rund 39 000                                                                              wenn der flächendeckende
        Beschäftigten, die von hohen                                                                            ­gesetzliche Mindestlohn end-
        Altersabgängen geprägt sei,                                                                              gültig greife.
        bleibe für die FKS zu wenig üb-
        rig, beklagte Dewes. „Das ist
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BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

Bundeshaushalt 2014

Gutes Ergebnis
Seitdem der Bundestag den Haushalt 2014 mit der
Mehrheit der Großen Koa­lition beschlossen hat,
werden die dem BDZ zugesagten umfangreichen
und kegelgerechten Stellenhebungen endlich wirk-
sam. Der Regierungsentwurf, der a ­ llein im gehobe-
nen Zolldienst 657 Stellenhebungen vorsah, nahm
die letzten parlamentarischen Hürden. Inzwischen
ergaben sich daraus bereits Beförderungsmöglich-
keiten in erheblichem Umfang. BDZ-Bundesvorsit-
                                                                      Gehobener Dienst
zender Dieter D
              ­ ewes zeigte sich mit dem Zahlen-
                                                                       Besoldungsgruppe         Beurteilungspunkte         Beförderungen
werk zufrieden, das auch das Ergebnis der von ihm
                                                                       nach A 13                   bis 11 Punkte                 25
geführten intensiven Gespräche mit Bundesfinanz-
                                                                       nach A 12                   bis 11 Punkte                 116
minister Wolfgang Schäuble und Staatssekretär
Werner Gatzer, aber auch mit einflussreichen                           nach A 11                   bis 12 Punkte                 210

Haushaltspolitikern des Bundestags ist.                                nach A 10                    bis 9 Punkte                 225

                                                                      = 576 Beförderungen

Auf die Laufbahn des gehobe-      Gleiches gilt für die Kfz-Fest-     Mittlerer Dienst
nen Zolldienstes verteilen sich   setzungsstellen, für die der                                                                                   9
die Hebungen wie folgt:           BDZ im Zuge der Übertragung          Besoldungsgruppe         Beurteilungspunkte         Beförderungen
                                  der Aufgabe der Kfz-Steuer           nach A 8                    bis 10 Punkte                 356

                                                                                                                                                zoll
>>Besoldungsgruppe A 10:          den Prozess der Überleitung
                                                                       nach A 9                     bis 9 Punkte                 129
  353 Hebungen                    des Personals von der Zivilver-
>>Besoldungsgruppe A 11:          waltung der Bundeswehr und          = 485 Beförderungen
  169 Hebungen                    der Einstellung von Beschäftig-
>>Besoldungsgruppe A 12:          ten des Postnachfolgeunter-         und 485 Beförderungen im             für die Stellenhebungen ein­
  91 Hebungen                     nehmens VIVENTO eng be­             mittleren Zolldienst ausge-          gesetzt hatten, für die Ein­
>>Besoldungsgruppe A 13:          gleitet hat.                        sprochen.                            haltung der dem BDZ gegebe-
  44 Hebungen                                                                                              nen Zusagen. In seinen Dank
                                  Der Bundeshaushalt 2014 sieht       Dewes dankte Bundesfinanz-           schloss er auch die Mitarbei­
Mit dem Bundeshaushalt 2014       für derzeit befristetes Personal    minister Wolfgang Schäuble,          terinnen und Mitarbeiter der
sind die 1 600 zusätzlichen       253 Stellen vor, die nach den       der Leitung seines Ministeri-        Referate III A 4 und III A 5 beim
Stellen im Arbeitsbereich Fi-     Vorstellungen des BDZ unbe-         ums und Bundestagsabge­              Bundesfinanzministerium ein,
nanzkontrolle Schwarzarbeit       fristet und kegelgerecht zur        ordneten aller Fraktionen, die       die dieses Ergebnis ermöglicht
(FKS) beschlossen worden, mit     Verfügung gestellt werden           sich im Haushaltsausschuss           hätten.
denen im Zusammenhang mit         sollten. Dewes wurde von
der Einführung des flächende-     Haushaltspolitikern bereits
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       Alternierende Telearbeit
       Derzeit basieren die Regelungen für Telearbeit in der Zollverwaltung auf                                       nem Vorgesetzten nur selten
       den einheitlichen Grundsätzen des Erlasses vom 7. Juni 2001 des damaligen                                      eine persönliche Begegnung.
                                                                                                                      Diese Form der Telearbeit wird
       Referats Z C 1 beim Bundesfinanzministerium. Rückmeldungen mehrerer
                                                                                                                      mit der damit möglicherweise
       Personalräte von unterschiedlichen Dienststellen an den Hauptpersonalrat                                       verbundenen sozialen „Isola­
       zeigen, dass sich viele ungleiche „Ausprägungen“ in der Bewilligungspraxis                                     tion“ auch weiterhin in der
       entwickelt haben. Es ist daher an der Zeit, durch eine Dienstvereinbarung                                      Zollverwaltung grundsätzlich
       des Hauptpersonalrats mit dem Bundesfinanzministerium einen einheitli-                                         nicht realisierbar sein. Gleich-
                                                                                                                      wohl ist aber darüber nachzu-
       chen Rahmen für die Zoll- und Bundesmonopolverwaltung zu schaffen. Da-                                         denken, ob es nicht bei der In-
       mit sollen zum einen das Antragsverfahren und die verwaltungsinternen                                          tegration von Personen mit
       Abläufe standardisiert werden. Zum anderen sind die von den Antragstel­                                        eingeschränkter Mobilität, bei
       lerinnen und Antragstellern vorgetragenen sozialen Kriterien hinsichtlich                                      der Rückkehr aus dem Erzie-
                                                                                                                      hungsurlaub oder auch bei ei-
       ­regionaler Besonderheiten ausreichend differenziert zu berücksichtigen.                                       ner vorübergehenden persönli-
                                                                                                                      chen Belastung (zum Beispiel
                                                                                                                      bei eigener Erkrankung oder in
                                                                                                                      der Familie) künftig möglich
                                                                                                                      sein könnte, die Telearbeit mit
                                                                                                                      einem Notebook kurzfristig für
                                                                                                                      einen temporären Zeitraum zu
                                                                                                                      ermöglichen.

10                                                                                                                    Bereits jetzt nutzen die soge-
                                                                                                                      nannte „Mobile Telearbeit“
                                                                                                                      >>die Prüferinnen und Prüfer
zoll

                                                                                                                        des Sachgebiets D

                                                                                  These                                Widerlegung
                                                                              1   Die Telearbeit ist nur für einfa-    Viele Führungs- und Leitungs­
                                                                                  che Tätigkeiten geeignet.            kräfte nutzen die Telearbeit.
                                                                              2   Die Telearbeit führt zu einer        Die „Alternierende Telearbeit“
                                                                                  „Isolation“ der Nutzer im Kol-       lässt genügend Raum für kolle­
                                                                                  legenkreis.                          giale Kontakte im Büro.
                                                                              3   Es fehlt eine strikte Trennung       Jeder Telearbeiter muss die Unter-
                                                                                  zwischen Berufs- und Privat­         scheidung eigenverantwortlich
                                                                                  leben am Telearbeitsplatz.           gestalten.
                                                                              4   Telearbeiter sind grundsätzlich      Telearbeiter sind nachweislich mit
                                                                                  „faul“ und nutzen die Dienst-        ihrer pflichtbewussten Arbeits-
                                                                                  zeit zu Hause für private            weise bei der Leistungsmenge
                                                                                  Zwecke.                              produktiver.
                                                                              5   Es fehlt am Telearbeitsplatz an     Die Telearbeit wird nach dem
       Auch künftig wird es nicht für      oder eigene Schwerbehinde-             Überwachungsmöglichkeiten           Grundsatz des gegenseitigen
       alle Beschäftigten in der Zoll-     rung). Da sich die Anzahl der          durch den Vorgesetzten.             ­Vertrauens durchgeführt.
       verwaltung die Möglichkeit ei-      zur Verfügung stehenden Te-        6   Die Vorteile der Telearbeit hat      Es liegt im beiderseitigen Interesse
       nes Telearbeitsplatzes geben.       learbeitsplätze aber nach den          ausschließlich der Telearbeiter,     der Beschäftigten und des Dienst-
       Es sollte deren Anzahl im Inter-    haushalterischen Möglichkei-           nicht der Dienstherr.                herrn, Telearbeit in der Zollverwal-
       esse der Vereinbarkeit von Fa-      ten jeder Dienststelle richtet,                                             tung im Rahmen der dienstlichen
       milie und Beruf im Rahmen der       ist es nicht ausgeschlossen,                                                Möglichkeiten anzubieten.
       dienstlichen Möglichkeiten auf      dass bei geringer Nachfrage        7   Nicht jedes IT-Verfahren ist         Es gibt grundsätzlich keine Arbeits-
       freiwilliger Basis für alle Lauf-   gegebenenfalls auch ohne               geeignet für die Telearbeit.         bereiche, die ausnahmslos von der
                                                                                                                       Möglichkeit der Telearbeit ausge-
       bahnen und Entgeltgruppen           ­Vorliegen sozialer Gründe
                                                                                                                       schlossen sind. Die konkreten Tä-
       aber ausgeweitet werden. In          ­Telearbeit bewilligt wird.                                                tigkeiten der Beschäftigten müs-
       erster Linie zu berücksichtigen                                                                                 sen jedoch telearbeitsfähig sein.
       sind zwar Beschäftigte mit          Bei einer Telearbeit ausschließ-   8   Telearbeit ist mit dem Daten-        Risiken lassen sich nicht gänzlich
       ­einer besonderen familiären        lich zu Hause hätte ein Be-            schutz nicht vereinbar.              vermeiden. Hierzu sind geeignete
        oder persönlichen Situation        schäftigter keinen direkten                                                 technisch-organisatorische
        (zum Beispiel Kinderbetreu-        Kontakt zu seinen Kolleginnen                                               Maßnahmen nötig, die ausrei­
        ung, Pflege naher Angehöriger      und Kollegen und auch mit sei-                                              chend Schutz gewährleisten.

       > BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

>>die Vollziehungsbeamtinnen         mit der „Alternierenden            nanntes „Satellitenbüro“ ge-        den. Die Verhandlungen über
  und Vollziehungsbeamten            ­Telearbeit“ zu verwechseln.       nutzt werden können.                eine Dienstvereinbarung mit
>>die Angehörigen des Techni-         Diese erfolgt in einem perma-                                         dem Bundesfinanzministerium
  schen Dienstes.                    nenten Wechsel zwischen            Offenbar besteht immer noch         durch die Mitglieder des Haupt-
                                     dem Arbeitsplatz an der            eine Reihe von negativen Vor-       personalrats, Sabine Knoth und
Damit ist ein ortsunabhän­           Dienststelle und in der Woh-       urteilen im Zusammenhang            Anton Eberle (beide BDZ), sind
giges Arbeiten mit entspre-          nung. Dabei wird aber zu           mit der Telearbeit, die jedoch      mittlerweile weit fortgeschrit-
chender Kommunikations-              überlegen sein, inwieweit          alle relativ einfach zu widerle-    ten. Nach einer internen Mit-
technik in Verbindung mit            nicht Büros an nahegelegenen       gen sind (siehe Tabelle).           zeichnung und der Abstimmung
einer bewilligten teilweisen         Dienstsitzen anstatt eines                                             mit dem nachgeordneten Be-
Dienstverrichtung von Zuhau-         Raums in der häuslichen Woh-       Fazit: Telearbeiterinnen und        reich wäre ein Abschluss noch
se aus möglich. Die „Mobile          nung für den Zeitanteil des        ­Telearbeiter sollten nicht unter   im Herbst 2014 möglich.
Telearbeit“ ist jedoch nicht         Heimarbeitsplatzes als soge-        Generalverdacht gestellt wer-                         Anton Eberle

Gesundheitsmanagement

Massiv verstärken
Wachsender Arbeitsdruck und steigende Anforde-
rungen haben einen enormen Einfluss auf die Ge-
sundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten.
Mit den Eckpunkten für ein Rahmenkonzept zur
Weiterentwicklung des Betrieblichen Gesundheits-                                                                                               11
managements in der Bundesverwaltung sieht der
BDZ eine wichtige Etappe auf dem Weg erreicht,

                                                                                                                                               zoll
den der dbb gemeinsam mit anderen Gewerkschaf-
ten seit 2009 beschritten hat. BDZ-Bundesvorsit-
zender Dieter Dewes stellt fest, dass auch in der
Bundesfinanzverwaltung, in der die Beschäftigten
im Durchschnitt immer älter würden, vor dem Hin-
tergrund der Übertragung neuer Aufgaben die An-
strengungen massiv verstärkt werden müssten,
weil die Arbeitsverdichtung weiter zunehme.                              BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

       Pkw-Maut

       Ein bürokratisches Abenteuer
                                                                              Nachdem Bundesverkehrsminister Alexander
                                                                                Dobrindt (CSU) am 7. Juli 2014 das Konzept
                                                                                  für eine Einführung der Pkw-Maut in
                                                                                   Deutschland vorgestellt hat, hat BDZ-­
                                                                                    Bundesvorsitzender Dieter Dewes vor
                                                                                    den bürokratischen F­ olgen für den Zoll
                                                                                     gewarnt und sich schützend vor das Per-
                                                                                     sonal in den Kfz-Festsetzungsstellen ge-
                                                                                     stellt, deren Arbeit mit Hunderten neuen
                                                                                    Beschäftigten sich gerade erst eingespielt
                                                                                   habe. „Arbeitsabläufe und IT-Verfahren –
                                                                                  vieles würde auf Anfang gesetzt“, so
                                                                                ­Dewes, der die Politik aufforderte, nicht
                                                                              neue Probleme zu schaffen, solange die
                                                                              alten noch nicht gelöst seien.

12
zoll

       Unverständnis äußerte Dewes         gegebene Stellenumfang             Kfz-Steuer aufgetreten seien,     Pkw-Maut nicht über die Steu-
       darüber, dass das Personal          ­beziehungsweise die vom           drohten sich zu wiederholen.      er automatisch zurückerstattet
       beim Zoll, das für die Kfz-Steu-     Haushaltsgesetzgeber bewil-                                         bekommen.
       er zuständig sei, von der Politik    ligten Stellen schon heute         BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

Ausbildungsstart

Breites Spektrum
Im vergangenen Jahr haben sich Tausende junge
Frauen und Männer für die Ausbildung im mitt­
leren und gehobenen Zolldienst bei der Zollver­
waltung beworben. Zum 1. August 2014 werden
etwa 600 Nachwuchskräfte zur Ausbildung im
mittleren und 300 zur Ausbildung im gehobenen
Zolldienst eingestellt. Die zwei- beziehungsweise
dreijährige Ausbildung ist für die jungen Beschäf­
tigten eine große Herausforderung mit einem                         ­Zukunft gegenüber der priva­       Fortschreibung der Ausbil­
breiten Spektrum an Ausbildungsinhalten und                         ten Wirtschaft und anderen          dungsvergütung sowie der Ali­
                                                                    Arbeitgebern der öffentlichen       mentation in den Eingangsäm­
Lernzielen. Der BDZ wünscht allen Nachwuchs­
                                                                    Verwaltung konkurrenzfähig zu       tern der Laufbahnen. Darüber
kräften viel Erfolg im Rahmen der Laufbahnaus­                      bleiben, muss die Zollverwal­       hinaus gilt es, die bundesweite
bildung sowie den Lehrenden und Ausbildern                          tung auf die demografischen         Verteilung nach Ausbildungs­
­gutes Gelingen.                                                    Herausforderungen in ange­          ende, die viele junge Bewerbe­
                                                                    messener Weise reagieren.           rinnen und Bewerber bereits
                                                                                                        im Vorfeld einer Bewerbung
Die klassische Abfertigung an    die Vermittlung der großen         Hierzu zählen beispielsweise        abschreckt, zu überdenken und
der Grenze und die Verzollung    Menge an fachtheoretischem         die Verbesserung der Bewer­         wieder nach der Devise zu ver­
von Drittlandswaren ist schon    Wissen mit dem Einsatz mo­         bungsauswahlverfahren, ins­         fahren: „Aus der Region, für die    13
längst nicht mehr die einzige    derner Lehrmittel, wie zum         besondere verbunden mit             Region“.
Aufgabe des Zolls. Die Be­       Beispiel Notebooks, eLearning-     ­einer frühzeitigen Einstellungs­

                                                                                                                                            gewerkschaft
kämpfung der Schwarzarbeit       Plattformen und weiteren Ins­       zusage, und die angemessene                           Stefan Kopolt
und der damit einhergehende      trumenten unterstützt wird.
Schutz der Wirtschafts- und
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

               Gespräch mit Carsten Schneider (SPD)                                                                     im gebotenen Umfang erhal-
                                                                                                                        ten bleibt.

               Thema Mindestlohn                                                                                        Übereinstimmung bestand mit
                                                                                                                        Schneider darin, dass sich der

               im Mittelpunkt
                                                                                                                        Gesetzgeber von den Stücklöh-
                                                                                                                        nen verabschieden müsse, die
                                                                                                                        in bestimmten Branchen gel-
                                                                                                                        ten. Der Entwurf des Mindest-
               Am 10. Juni 2014 traf BDZ-Bundesvorsitzender                                                             lohngesetzes sah generell die
               ­Dieter Dewes den SPD-Bundestagsabgeordneten                                                             Zeitarbeitsstunde als Entloh-
                                                                                                                        nung vor.
                Carsten Schneider in Erfurt, um sich mit ihm über
                die Themen auszutauschen, die die Beschäftigten                                                         Dewes stellte im Gespräch mit
                der Bundeszollverwaltung derzeit bewegen.                                                               Schneider klar, dass eine effek-
                Schneider betonte für die SPD-Bundestagsfraktion,                    <
                                                                                     < Carsten Schneider und            tive Überprüfung des Mindest-
                                                                                       Dieter Dewes.                    lohns unter diesen Umständen
                dessen stellvertretender Vorsitzender er ist, dass es                                                   nicht möglich sei. Um Schlupf-
                bei der flächendeckenden Einführung des Mindest-                     das Rüstzeug an die Hand zu        löcher zu verhindern, fordert er
                lohns keine Ausnahmen geben soll. Nach der Ver-                      geben, noch effektiver kon­        die konsequente Umstellung
                abschiedung des Mindestlohngesetzes müsse bei                        trollieren zu können als bisher.   von Stücklöhnen auf Zeitar-
                                                                                     Der BDZ erwarte einen klaren       beitsstunden.
                der Umstellung von Stücklöhnen auf Zeitarbeits-
                                                                                     rechtlichen Rahmen, damit die
                stunden konsequent verfahren werden.                                 Verstöße geahndet werden           Abschließend wurden in dem
                                                                                     könnten.                           Gespräch regionale Probleme
               Mit dem anerkannten Perso-         geschlossen, in den kommen-                                           des Zolls in Thüringen und
               nalbedarf von rund 1 600 Ar-       den Jahren gegenzusteuern,         Entscheidend komme es auf          Sachsen thematisiert. Schnei-
14             beitskräften sieht Schneider       wenn sich diese Einschätzung       die flächendeckende Präsenz        der kündigte einen Besuch
               den Zoll für die Aufgabe gut       bestätige.                         der Finanzkontrolle Schwarz­       beim Hauptzollamt Erfurt an,
               gerüstet. Dewes stellte aus                                           arbeit an, von der eine ab­        um sich von der Arbeit vor Ort
gewerkschaft

               Sicht des BDZ klar, dass er das    Dewes forderte vereinfachte        schreckende Wirkung ausge-         ein Bild zu machen. Die Ge-
               Personal für zu knapp bemes-       und transparentere Regelun-        hen müsse. Dazu gehört aus         sprächspartner vereinbarten,
               sen hält. Schneider zeigte sich    gen, um den Beschäftigten der      Sicht des BDZ, dass der klassi-    im regelmäßigen Dialog zu
               gegenüber der Forderung auf-       Finanzkontrolle Schwarzarbeit      sche Streifendienst beim Zoll      bleiben.

               Dienststellenbesuche
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

Ständiger Ausschuss Tarif tagte
Vom 19. bis 21. Mai 2014 traf sich der Ständige
Ausschuss Tarif unter der Leitung des Vorsitzen-
den Uwe Knechtel in Bonn. Die Sitzung fand im
Bonner Dienstsitz des Bundesfinanzministeriums
statt. Das Gremium beschäftigte sich mit einer
Vielzahl von Themen. Als Gäste nahmen BDZ-Bun-
desvorsitzender Dieter Dewes sowie die Vertreter
des Referats III A 4 beim Bundesfinanzministe­
rium, Herr Dr. Scheuer und Herr Weigand, teil.
­Dewes i­nformierte das Gremium über die derzei-
tigen Aktivitäten des BDZ, unter anderem im poli-
tischen Raum, um Stellenhebungen im Bereich                          <
                                                                     < Der Ständige Ausschuss Tarif.
des ge­hobenen Dienstes aber auch für den Tarif-                     nisteriums an der Sitzung des       Alle Tarifbeschäftigte sind auf-
bereich zu ermöglichen. Über diese Themen fan-                       Ausschusses durchweg positiv.       gefordert, den BDZ mit einer
den Gespräche mit verschiedenen Politikern und                       Es bleibt abzuwarten, ob den        Mitgliedschaft zu unterstüt-
mit Staatssekretär Werner Gatzer statt.                              Worten auch Taten folgen. Der       zen. Nur so kann entsprechen-
                                                                     Ständige Ausschuss Tarif wird       der Druck aufgebaut werden,
                                                                     im Rahmen seiner Möglichkei-        um die zurzeit noch bescheide-
Mit den Vertretern des Perso-     der Zollverwaltung und der         ten im Interesse der Tarifbe-       ne Situation im Hinblick auf
nalreferats Zoll beim Bundes­     Bundesmonopolverwaltung für        schäftigten in der Bundesfi-        Personalentwicklungsmöglich-
finanzministerium wurden im       Branntwein (ARZV-TB), der Rah-     nanzverwaltung hierzu seinen        keiten deutlich zu verbessern.      15
Wesentlichen die Personalent-     mengeschäftsordnung für die        Beitrag leisten. Auch politische
wicklung, die Übernahme von       Ständigen Ausschüsse, der Aus-     Kontakte seien notwendig.                              Uwe Knechtel­

                                                                                                                                             gewerkschaft
tariflichen Auszubildenden so-    wertung des Gewerkschaftsta-
wie die Übernahme von Tarif-      ges 2014 sowie mit der Regel-
                                                                      ­Stellvertreter/-in des
pektiven ermöglicht.                ­Vorsitzenden
                                                                        Das Bundesfinanzministerium hatte in Abstimmung mit der
                                                                        ­Bundesfinanzdirektion Südost Ende März 2014 den Vorschlag der
Des Weiteren befasste sich der    Angela Laskos (Bezirksverband
                                                                         BDZ-geführten Personalvertretungen, Kontaktstellen Kfz-Steuer
Ständige Ausschuss Tarif mit      Berlin-Brandenburg)
                                                                         zur Sicherstellung der Flächenpräsenz bei der Übernahme der Ver-
der neuen Entgeltordnung
                                                                         waltung der Kfz-Steuer einzurichten, am Standort Waidhaus um-
Bund und den Auswirkungen         Wolfgang Thümmel (Bezirks-
                                                                         gesetzt. Grund genug für den SPD-Bundestagsabgeordneten Uli
auf die Tarifbeschäftigten im     verband Nürnberg)
                                                                         Grötsch, dem Zollamt Waidhaus am 12. Juni 2014 seinen ersten
Bereich der Bundesfinanzver-
                                                                         Dienststellenbesuch abzustatten und auch zum zehnjährigen
waltung, der geplanten Neu­       > Schriftführer/-in                    ­Bestehen des Zollamts zu gratulieren. Tags zuvor hatte Grötsch,
regelung für die Leistungs­                                               der dem Innenausschuss des Bundestags angehört, in Hof am
bezahlung, Qualifizierungs-       Astrid Gierke (Bezirksverband           ­Runden Tisch des BDZ zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden
möglichkeiten, Kommunikati-       Nord)                                    Drogenkriminalität teilgenommen. Hans Eich, stellvertretender
onswegen innerhalb des BDZ,                                                Vorsitzender des BDZ-Bezirksverbands Nürnberg und Mitglied im
um den Informationsfluss bis      Karl Schindhelm (Bezirksver-             Vorstand des Hauptpersonalrats beim Bundesfinanzministerium,
zum Tarifbeschäftigten vor Ort    band Köln)                               nutzte den Besuch des Parlamentariers und knüpfte nähere Kon-
zu garantieren, der Anlage Ta-                                             takte. Demnächst wird BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes mit
rifbeschäftigte zur Regelung      Das Gremium bewertet die                 Grötsch zu einem ersten Informationsgespräch unter anderem
für die Ausschreibung und Be-     erstmalige Teilnahme von Ver-            über Themen des Zollvollzugs zusammenkommen.
setzung von Dienstposten in       tretern des Bundesfinanzmi-

                                                                                                         > BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

                                                   Der HPR tagte
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

nach Paragraf 82 Bundesper­          Zur Unterstützung und insbe­        >Ist-Analyse                        >>Nachwuchswerbungs­                   eigneten Orten)                  Würtenberger dankte den Mit­
>>Schwachstellenanalyse und            maßnahmen im Internet             >>Maßnahmen der Direkt­             gliedern der Arbeitsgruppe für
>>fachliche Sollkonzeption             (eigene Nachwuchswer­                ansprache (Einrichtung von       die schnelle und gute Arbeit
erstellen.                             bungshomepage, Präsentati­           zentraler und dezentraler        und stellte in Aussicht, noch in
                                       on in sozialen Netzwerken            Einstellungsberatung, Ver­       diesem Jahr mit der Umsetzung
                                                                            stärkung der Teilnahme an        von ersten Maßnahmen zu be­
>sonstigen Maßnahmen der           der Arbeitsgruppe ist im vierten
     Ausführlich berichten wir in der September-Ausgabe 2014 des BDZ
                                                                            Nachwuchswerbung                 Quartal 2014 geplant.
     magazins über die 10. Deutsche Zollmeisterschaft, die am 20.und
                                                                            (Steigerung der Attraktivität
     21. Juni 2014 in Trier stattfand. Mit Eindrücken von dem vom BDZ
     unterstützten Sportereignis schildern wir den Verlauf der Wett­
                                                                            von Schülerpraktika, Angebo­      BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

                                                                                       65
               Hauptpersonalrat frühzeitig        >> Dienstpostenbewertung der         >Dienstkleidungsträger- und            Im Bezirksverband Baden            Im Bezirksverband Hessen
                                                                                          Gerhard Körner, Singen             Franz Wicho, Villmar
               im Hinblick auf die Neustruk­         Schusswaffenträgereigen­             Heinz Boczek, Singen               Im Bezirksverband Köln
               turierung der Sachgebiete C           schaft in den künftigen Digi­                                           Gerhard Hein, Köln
                                                                                          Im Bezirksverband Hannover
               und E die Arbeiten zur Evaluie­       talfunkzentralen auch im             Aloysius Stahn, Göttingen          Im Bezirksverband Nord
               rung der Dienstvorschrift über        ­Zusammenhang mit der Ver­           Dagobert Vogt, Bremen              Ernst-August Bartels, Hamburg
               die organisatorischen Rahmen­          richtung von Außen- und             Detmer Harms, Hannover
                                                                                                                             Im Bezirksverband Südbayern
               bedingungen für die Kontroll­          Kontrolldienst, Aus- und            Günther Deinert,
                                                                                                                             Ernst Widmann, Dachau
                                                                                          ­Braunschweig
               einheiten der Sachgebiete C            Fortbildungszeiten                                                     Lorenz Beubl, Kempten
                                                                                           Helmut Lange, Hemmingen
               der Hauptzollämter (OrgDV)         >>Gewährung der Polizeizulage            Horst Welzel, Göttingen           Im Bezirksverband Westfalen
               zunächst aussetzt, bis die                                                  Karl Gröling, Helmstedt           Siegfried Ehlert, Bergkamen
                                                                                           Lothar Koch, Vienenburg            Im Bezirksverband
               Strukturmaßnahmen im We­           Über das Ergebnis der gemein­
                                                                                           Paul Schade, Bad Bentheim         ­Württemberg
               sentlichen umgesetzt sind und      schaftlichen Besprechung wer­            Paulus Langkawel, Bergfeld         Alfred Gruber, Heilsbronn
               auf ihre Auswirkungen auf die      den wir ausführlich informie­                                               Hans Niclas, Stuttgart
               dienstlichen Abläufe überprüft     ren.
               werden können.
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft

                   BDZ magazin | Juli/August 2014
dbb

dbb Bundeshauptvorstand:

Tagung in Weimar
Der dbb Bundeshauptvorstand hat mit seinen rund 120 Mitgliedern,                                                                  hervor, der seit Ende der 90er­
                                                                                                                                  Jahre einen Versorgungsfonds
die über 40 Fachgewerkschaften und 16 Landesbünde repräsentieren,                                                                 anlege und so die Beamten­
am 30. Juni und 1. Juli 2014 in Weimar getagt. Als Gast konnte dbb Chef                                                           und Soldatenversorgung auf
Klaus Dauderstädt die thüringische Ministerpräsidentin Christine                                                                  eine zukünftig vollständige
                                                                                                                                  Kapitaldeckung umstelle. Die
Lieberknecht (CDU) begrüßen.
                                                                                                                                  Bundesbeamtinnen und ­be­
                                                                                                                                  amten seien durch automati­
                                                                                                                                  sche Kürzungen bei den Besol­
                                                                                                                                  dungserhöhungen daran
                                                                                                                                  beteiligt.

                                                                                                                                  „Nach wie vor können wir in
                                                                                                                                  Sachen Pensionsansprüche kei­
                                                                                                                                  ne flächendeckende Vorsorge­
                                                                                                                                  disziplin in den Ländern fest­
                                                                                                                                  stellen“, kritisierte der dbb
                                                                                                                                  Chef. Es sei unverantwortlich,
                                                                                                                                  wenn Dienstherren wie Nie­
                                                                                                                                  dersachsen, Rheinland­Pfalz
                                                                                                                                  oder jetzt offenbar auch Hes­
                                                                                                                                  sen die Gelder, die sie und ihre   21
                                                                                                                                  Beamtinnen und Beamten für
                                                                                                                                  die Pensionen auf die hohe

                                                                                                                                                                     aktuell
                                                                                                               Frank A. Bangert   Kante gelegt hätten, aus kurz­
                                                                                                                                  fristigen Haushaltszwängen
                                                                                                                                  doch wieder in den Etat ein­
                                                                                                                                  speisen. „Die Verlagerung von
< dbb Chef Klaus Dauderstädt, Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und tbb­Vorsitzender Helmut Lieber­                      Finanzierungsproblemen in die
  mann (von links)                                                                                                                Zukunft ist keine Lösung“,
                                                                                                                                  mahnte Dauderstädt.
Nachdem dbb Bundesvorsitzen­          zwischen den einzelnen Bun­           Personallücke vor uns auf.“ In
der Klaus Dauderstädt in seiner       desländern zu erleben. Dies sei       den kommenden zehn Jahren                             <   Beschlüsse und
Begrüßungsrede die Kritik des         keine gute Entwicklung, so Lie­       fehlten rund 700 000 Beschäf­                             Entschließungen
dbb an dem von der großen Ko­         berknecht.                            tigte, und das bei wachsendem
alition geplanten Gesetz zur Re­                                            Aufgabenvolumen wie bei­                              Im weiteren Verlauf der zwei­
gelung der Tarifeinheit bekräf­       In diesem Kontext forderte der        spielsweise der Mindestlohn­                          tägigen Sitzung beschäftigte
tigt hatte, fand er in der            dbb Chef Bund, Länder und             kontrolle. Dienstherren und öf­                       sich der Bundeshauptvorstand
thüringischen Ministerpräsi­          Kommunen erneut auf, umge­            fentliche Arbeitgeber müssten                         unter anderem mit den Richtli­
dentin eine Unterstützerin. Lie­      hend eine nachhaltige Perso­          jetzt aktiv um qualifizierten und                     nien zum Aktionsfonds, nahm
berknecht führte in ihrer An­         nalpolitik zu betreiben, die den      motivierten Nachwuchs werben                          Berichte der Grundsatz­ und
sprache aus, dass ein solches         demografisch bedingten Be­            und den öffentlichen Dienst zu                        Fachkommissionen entgegen
Gesetz nicht verfassungsgemäß         schäftigtenrückgang auffängt.         einem attraktiven Arbeitgeber                         und fasste Beschlüsse unter
gestaltet werden könne und                                                  machen.                                               anderem zur paritätischen Fi­
sagte zu, in diesem Sinne auch        <   Attraktivität des öffent-                                                               nanzierung der gesetzlichen
ihre Stimme in der CDU zu erhe­           lichen Dienstes steigern          Dauderstädt forderte zudem,                           Krankenversicherung, zum
ben. Außerdem erinnerte Lie­                                                Vorsorge für die zunehmenden                          Streikverbot für Beamte, zum
berknecht mit Blick auf die ak­       „Aufgrund der unvorteilhaften         Pensionszahlungen zu treffen.                         Fachkräftemangel sowie zur
tuellen Entwicklungen in der          Altersstruktur – aktuell sind         „Kaum etwas ist so berechen­                          Stärkung der Bereitschaftspoli­
Beamtenbesoldung, dass der            über eine Million Beschäftigte        bar wie die Pensionierung ei­                         zei. Ferner verabschiedete das
Freistaat 2006 entschieden ge­        über 55 Jahre alt – und den da­       nes Beamten. Wer von den                              Gremium eine Entschließung
gen eine Föderalisierung des          mit absehbaren und zunehmen­          Versorgungskosten ‚über­                              mit acht Forderungen an die
Dienst­ und Besoldungsrechts          den Altersabgängen einerseits         rascht‘ oder gar ‚überrollt‘                          neue EU­Kommission nach
gewesen sei und sich nun eben­        sowie der restriktiven Stellen­       wird, hat schlicht seine Haus­                        weitergehender Beteiligung
so wie der dbb in den Befürch­        kürzungs­ und Einstellungspoli­       aufgaben nicht gemacht“, kriti­                       der CESI, dem Europäischen
tungen bestätigt sehe, eine er­       tik der vergangenen Jahrzehnte        sierte Dauderstädt und hob als                        Dachverband des dbb, im sozi­
hebliche Besoldungsspreizung          andererseits klafft eine riesige      positives Beispiel den Bund                           alen Dialog.

                                                                                                      > BDZ magazin | dbb seiten | Juli/August 2014
dbb

          Spitzengespräch mit dem Innenausschuss:

          Von Arbeitszeit bis Zwangstarifeinheit
          Im öffentlichen Dienst gebe es viele drängende
          Themen, von der Arbeitszeit bis zur drohenden
          Zwangstarifeinheit für die Gewerkschaften. Bei
          einem Spitzengespräch mit dem Bundestags­
          Innenausschuss am 26. Juni 2014 in Berlin legten
          dbb Chef Klaus Dauderstädt, der Fachvorstand
          Beamtenpolitik Hans­Ulrich Benra sowie dbb
          Vize Ulrich Silberbach den Fachpolitikern die
          dbb Positionen dar.

          Die dbb Vertreter begrüßten          ist die Beamtenversorgung
          die Übertragung des Tarifer­         stets einbezogen worden,

                                                                                                                                                                                          Oliver Lang
          gebnisses auf die Bundesbe­          wenn es um Einschnitte in die
          amten ebenso wie die ange­           Altersversorgung ging. Gerech­
          kündigte Vereinheitlichung der       terweise muss diese Übertra­
          Urlaubstage auf 30 pro Jahr.         gung auch gelten, wenn es in                       < Sondierten die Lage vor der Sitzung des Innenausschusses: dbb Chef
                                                                                                    Klaus Dauderstädt, der Vorsitzende des parlamentarischen Innenaus­
          Zusätzlich forderte der dbb, die     der Rente zu Verbesserungen
                                                                                                    schusses, Wolfgang Bosbach, und dbb Vize Ulrich Silberbach (von links).
22        Wochenarbeitszeit von Arbeit­        kommt. Das betrifft etwa die
          nehmern und Beamten auf              Einführung der Mütterrente
          einheitlich 39 Stunden festzu­       und der Rente mit 63.“                             sungsrechtlichen Bedenken              ihre Gewerkschaftszugehörig­
aktuell

          setzen.                                                                                 des dbb, insbesondere mit              keit offenlegen – „gegen alle
                                               Zum „Dauerbrenner“ ent­                            Blick auf die Koalitionsfreiheit.      Prinzipien des Datenschutzes“,
          Mit Blick auf die aktuelle Ren­      wickele sich die Debatte um                        Bei der Umsetzung des Geset­           so Dauderstädt. Daher werde
          tenreform machte der dbb             eine gesetzlich erzwungene                         zes müssten zudem zur Fest­            man weiterhin vehement ge­
          Chef Klaus Dauderstädt erneut        Tarifeinheit. Dauderstädt ver­                     stellung der „Mehrheitsge­             gen den Gesetzentwurf ange­
          deutlich: „In der Vergangenheit      wies erneut auf die verfas­                        werkschaft“ die Beschäftigten          hen.

          < Verfassungsgerichtshof kippt Nullrunde                                                < Mütterrente nicht über Beiträge finanzieren
                                                                             Kaarsten – Fotolia

                                                                                                                                                                       momius – Fotolia

             Nach der Entscheidung vom 1. Juli 2014 des Verfassungsgerichts­
             hofs Nordrhein­Westfalen in Münster steht das von der Landes­
             regierung im vergangenen Jahr verabschiedete Besoldungs­ und                             Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende und Fachvorstand
             Versorgungsanpassungsgesetz 2013/2014 nicht mit der Landes­                              Beamtenpolitik, Hans­Ulrich Benra, hat darauf hingewiesen, dass
             verfassung in Einklang. Dazu dbb Chef Klaus Dauderstädt: „Re­                            die Finanzierung der Mütterrente über Beitragsmittel der falsche
             gierung und Landtag in Düsseldorf sind jetzt in der Pflicht, das                         Weg ist. Mittelfristig werde damit der Spielraum für rentenpoli­
             verfassungswidrige Gesetz umgehend nachzubessern. Dabei                                  tisch notwendige Maßnahmen, wie beispielsweise für Wege zum
             muss insbesondere die zweijährige Nullrunde vom Tisch und der                            gleitenden Übergang in die Rente oder die Verhinderung von Al­
             Ausschluss bestimmter Besoldungsgruppen von der Erhöhung                                 tersarmut deutlich eingeengt. Das machte Benra am 19. Juni 2014
             rückgängig gemacht werden.“ Gleichzeitig wies Dauderstädt                                bei einem Gespräch mit dem Obmann der Fraktion Bündnis 90/
             darauf hin, dass das Urteil auch Signalwirkung für alle Besoldungs­                      Die Grünen im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Deutschen
             gesetzgeber in der Bundesrepublik habe: „Der Anspruch, an der                            Bundestages, Markus Kurth MdB, deutlich. Benra warb zudem um
             allgemeinen Einkommensentwicklung teilzuhaben, gilt für alle                             Unterstützung für die Übertragung der Mütterrente auf die Be­
             Beamtinnen und Beamten unabhängig davon, in welchem Land,                                amtenversorgung und bekräftigte, dass der dbb eine gesetzliche
             bei welchem Dienstherrn und in welcher Besoldungsgruppe sie                              Regelung der Tarifeinheit als nicht erforderlich und zudem ver­
             beschäftigt sind.“                                                                       fassungsrechtlich bedenklich ablehne.

          > BDZ magazin | dbb seiten | Juli/August 2014
dbb

Mehr Mütterrente
Frauen werden trotz angebli-                                 serungen der sogenannten
cher Gendergerechtigkeit in                                  Mütterrente für vor 1992 ge-
Deutschland nach wie vor be-                                 borene Kinder.
nachteiligt. Das gilt nicht nur
hinsichtlich der Karrierechan-                               Rund 9,5 Millionen Frauen und
cen, sondern auch hinsichtlich                               etwa 150 000 Männern wer-
der Einkommenshöhe während den künftig zwei Beitragsjahre

                                                                                                                                                                                                   fotolia/trueffelpix
der Berufstätigkeit im Ver-                                  pro Kind bei der Rente gutge-
gleich zu Männern bei gleich-                                schrieben. Das sind 56,28 Euro
wertigen Tätigkeiten. Und                                    pro Kind und Monat. Die Zah-
­diese finanziellen Ungerechtig- lungen sollen spätestens ab
 keiten wirken in ihren Konse-                               Dezember erfolgen – ein-
 quenzen fort bei Renten und                                 schließlich der Nachzahlungen                           trag stellen. Wenn zum Bei-                 drücklich gefordert. Der Bund
 Pensionen. ­Wesentlich mehr                                 ab 1. Juli. Anträge müssen                              spiel drei Kinder vor 1992                  hat eine Prüfung zugesagt, und
 Frauen als Männern droht des-                               nicht gestellt werden, wenn                             geboren worden sind, entsteht               Bayern hat inzwischen einen
 halb der Abstieg in die Alters-                             bereits eine Rente gezahlt                              eine Anwartschaft von sechs                 entsprechenden Gesetzesent-
 armut, ­zumal „gebrochene“                                  wird, in der Kindererziehungs-                          Jahren. Die daraus resultieren-             wurf vorgelegt. Zahlreiche De-
 ­Erwerbsbiografien, bedingt                                 zeiten enthalten sind. Die Er-                          de Brutto-Rente würde monat-                tailfragen müssen noch geklärt
  durch Teilzeitarbeit und Kin-                              höhung erfolgt dann automa-                             lich 168,84 Euro betragen.                  werden. Dass sollte zeitnah ge-
  dererziehungszeiten, die Alter-                            tisch. Wer allerdings bislang                                                                       schehen, denn Mütter (und Vä-
  seinkünfte weiter schmälern.                               keine Rente erhalten hat, weil                          Eine Übertragung der Mütter-                ter) erster und zweiter Klasse
  Ebenso konsequent wie ge-                                  die Anwartschaft (fünf Jahre)                           rente auf die Beamtenversor-                gibt es nicht.
  recht sind deshalb die zum                                 nicht erfüllt war, kann jetzt ge- gung hat der dbb aus Gründen
  1.Dateiname:
      Juli 2014     geltenden Verbes-                        gebenenfalls einen Rentenan-                            der Gleichbehandlung nach-
               _02ED6_EAZ S. 23 (1).pdf; Nettoformat:(185.00 x 135.00 mm); Datum: 23. Jun 2014 12:30:00; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien
                                                                                                                                                                                                  sm                    23

                                                                                                                                                                                                                         aktuell
          M e H r           W I S S e n            A l S       A n D e r e .             B e S t e l l e n                 S I e      j e t z t.

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          Der Inhalt im Überblick:                                  Was Sie davon haben:                                                                                 dbb verlag gmbh
          • Grundzüge des Personal-                                 In bewährter Weise beantwortet auch                                                                friedrichstraße 165
            vertretungsrechts                                       die 16. Auflage alle wichtigen Fragen                                                                     10117 Berlin
          • Gesetzestexte mit Erläuterungen                         zum Personalvertretungsrecht des                                                           telefon: 0 30/ 7 26 19 17-0
          • Begriffsbestimmungen und                                Bundes und der Länder: klar, prägnant                                                     telefax: 0 30/ 7 26 19 17-40
            Schaubilder                                             und praxisorientiert. Ein einführendes                                                 E-mail: Kontakt@dbbverlag.de
          • Mustervorlagen und Formbriefe                           Kapitel in die Grundzüge des Personal-                                             Internet: http://www.dbbverlag.de
          • aktuelle Rechtsprechung                                 vertretungsrechts sowie einprägsame
          • Kurzerläuterung der Wahlordnung                         Schaubilder erleichtern erstmals gewähl-
                                                                    ten Personalräten den Einstieg; die klare
                                                                    Gliederung und das umfangreiche
                                                                    Register ermöglichen eine schnelle
                                                                    Orientierung ohne langwieriges Suchen.

                                                                     So bestellen Sie ganz einfach:                                    Bestellcoupon                         Zuschicken oder faxen
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                                                                                                                                              __ Exemplar/e „Personalvertretungsrecht des Bundes
                                                                     Bestellcoupon per Post oder Fax                                             und der Länder – 16. Auflage“
                                                                     bestellen. Oder Sie teilen uns
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                                                                      36,40*
                                                                     ISBN: 978-3-87863-180-4
                                                                     * zuzügl. Porto und Verpackung                                    Datum/Unterschrift

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dbb

          Rente mit 63:                                                                        < Kritik an Befristungspolitik des Bundes

          Auch für
                                                                                                  dbb Chef Klaus Dauderstädt kritisiert die zunehmende Befris­
                                                                                                  tungspraxis im Bereich des öffentlichen Dienstes des Bundes als
                                                                                                  „besorgniserregend“ und fordert mit Blick auf Nachwuchs­ und

          Schwerbehinderte
                                                                                                  Fachkräfteproblematik eine dauerhaft bindende Personalpolitik.
                                                                                                  Nach neuen Daten des Statistischen Bundesamts hat sich die Zahl
                                                                                                  der im Bereich des öffentlichen Dienst des Bundes befristet be­
                                                                                                  schäftigten Arbeitnehmer um 9,3 Prozent erhöht. Im Juni 2012
                                                                                                  waren 16 642 Beschäftigte befristet angestellt, bis Juni 2013 ist
          Bei einem Treffen mit der Beauftragten der Bun­                                         diese Zahl auf 18 197 angestiegen. Von den insgesamt knapp
          desregierung für die Belange von Menschen mit                                           150 000 Arbeitnehmern im Bundesbereich hatten damit mehr als
          Behinderung, Verena Bentele, am 23. Juni 2014                                           zwölf Prozent nur einen befristeten Arbeitsvertrag.

          haben der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauder­
          städt, dbb Vize Volker Stich und der Vorsitzende
          der dbb Arbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik,

                                                                                                                                                                                       kwarner – Fotolia
          Heinz Pütz, dafür geworben, die Regelungen zur
          „Rente mit 63“ analog auf schwerbehinderte
          Menschen zu übertragen.                                                              < Länderfinanzausgleich korrigieren
                                                                                                  Baden­Württemberg unternimmt nach Ansicht von Thomas Eigen­
                                                                                                  thaler zu wenig im Kampf gegen Steuersünder. Der Bundesvorsit­
                                                                                                  zende der Deutschen Steuer­Gewerkschaft (DSTG) und dbb Vize
                                                                                                  sagte am 2. Juni 2014 der Nachrichtenagentur dpa: „Wenn wie ver­
                                                                                                  sprochen 500 neue Stellen bis 2016 geschaffen werden, dann heißt
                                                                                                  das schlicht, dass man früher nicht genug getan hat.“ Der DSTG­
24                                                                                                Chef mahnte zugleich eine gute Fortbildung und Ausstattung an.
                                                                                                  Auf dem Fahrrad könne man keinem Hinterziehungsferrari hinter­
                                                                                                  herfahren, so Eigenthaler. Die Höhe der in Baden­Württemberg
aktuell

                                                                                                  jährlich hinterzogenen Steuern wird auf fünf bis zehn Milliarden
                                                                                                  Euro geschätzt. Erneut forderte Eigenthaler, den Länderfinanzaus­
                                                                                                  gleich zu korrigieren. Bislang fließt das eingetriebene Geld fast
                                                                                                  ganz in den Finanzausgleich. Die 75 000 Euro, die eine neue Steuer­
                                                                                                  fahnder­Stelle koste, müssten dem jeweiligen Bundesland gutge­
                                                                                 Marco Urban

                                                                                                  schrieben werden. Schätzungen zufolge bringt die Arbeit eines
                                                                                                  Fahnders zwischen einer und 1,5 Millionen zusätzliche Steuern.

          < Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Volker Stich, die Beauftrag­
                                                                                               < Mehr Investitionen in die Schienenwege
            te der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderun­
            gen, Verena Bentele, dbb Chef Klaus Dauderstädt und der Vorsitzende
            der dbb Arbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik, Heinz Pütz (von links).

          Wegen ihrer besonders be­             zur Absenkung der Altersgren­
          lastenden Situation können            ze für besonders langjährig
          schwerbehinderte Menschen,            Versicherte die besonders be­
          die vor 1952 geboren sind und         lastende Situation von schwer­
          35 Versicherungsjahre haben,          behinderten Menschen im
                                                                                                                                                                 herreneck – Fotolia

          mit 63 abschlagsfrei in Rente         Berufsleben berücksichtigt
          gehen. Auch hier steigt das Zu­       werden soll, indem auch
          gangsalter stufenweise auf            schwerbehinderten Menschen
          das 65. Lebensjahr an. Daher          ein früherer abschlagsfreier
          kann ein schwerbehinderter            Rentenzugang ermöglicht                           Laut einer Studie der Bundesregierung kommen auf strapazierte
          Mensch, der von Juni bis De­          wird.                                             Straßen, Schienen und Wasserwege in Deutschland bis 2030 noch
          zember 1952 geboren wurde                                                               größere Belastungen zu. Die Verkehrsprognose sagt die stärksten
          und ebenfalls 35 Versiche­            Weitere dbb Forderungen sind                      Zuwächse für die Bahn und beim Lkw­Transit voraus, aber auch der
          rungsjahre hat, erst mit 63           die Konkretisierung der Beteili­                  Pkw­Verkehr werde trotz schrumpfender Bevölkerung weiter zu­
          Jahren und sechs Monaten              gungsrechte von Schwerbehin­                      nehmen. Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD­Bundestags­
          abschlagsfrei in Rente gehen,         dertenvertretungen, die Her­                      fraktion, Kirsten Lühmann, die auch dbb Vize ist, mahnte ange­
          also sechs Monate später als          absetzung der Wertgrenze für                      sichts dieser Entwicklungen eine Einbindung von Anwohnern an,
          ein besonders langjährig Ver­         barrierefreies Bauen und die                      etwa beim Lärmschutz. Sie machte auch deutlich, „dass mehr In­
          sicherter. Der dbb hatte in           Einführung eines Rechts auf                       vestitionen in die Schienenwege erforderlich sind als bisher ge­
          seiner Stellungnahme zum              Umschulung für schwer belas­                      plant“.
          Gesetz angeregt, dass analog          tende Berufe.

          > BDZ magazin | dbb seiten | Juli/August 2014
dbb

Massiver Personalrückgang im öffentlichen Dienst:

Millionen Beschäftigte vor dem Ruhestand
Mehr Attraktivität, Vielfalt und Flexibilität in der Personalpolitik des öffent­                                                 gab es am 1. Januar 2014 im
                                                                                                                                 Landesbereich rund 626 000
lichen Dienstes forderte der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt                                                             Pensionärinnen und Pensionä­
anlässlich des „Internationalen Tags des öffentlichen Dienstes“ am 23. Juni                                                      re. Das waren 4,8 Prozent mehr
2014. „In den kommenden zehn Jahren werden mehr als eine Million Be­                                                             als ein Jahr zuvor. Insgesamt
                                                                                                                                 gab es laut Statistischem Bun­
schäftigte altersbedingt ausscheiden, im darauffolgenden Jahrzehnt eine
                                                                                                                                 desamt Anfang 2014 in den
weitere Million“, warnte Dauderstädt.                                                                                            Bereichen des Bundes, der Län­
                                                                                                                                 der und der Kommunen rund
                                                                                                                                 1 159 000 Pensionärinnen und
                                                       Anrecht auf einen professio­        Zukunftsstrategien für eine           Pensionäre (ein Plus von 2,4
                                                       nellen und ressourcenbewuss­        angemessene Personalaus­              Prozent gegenüber dem Vor­
                                                       ten öffentlichen Dienst haben.      stattung zu entwickeln. Da­           jahr). Von den rund 59 100
                                                       Zum anderen gegenüber den           bei muss es beiden Seiten             Neupensionierten des Jahres
                                                       Beschäftigten, die mit zuneh­       darum gehen, wie wir auch             2013 wurden 17 Prozent we­
                                                       mender Aufgabenlast und             in den kommenden Jahrzehn­            gen Dienstunfähigkeit in den
                                                       daraus folgender Arbeits­           ten trotz demografischer und          Ruhestand versetzt. Dies ist
                                                       verdichtung alleingelassen          fiskalischer Einschränkungen          der niedrigste Anteil seit Be­
                                                       werden.“                            gut Staat machen können.              ginn der statistischen Erfas­
                                                                                           Bürger und Beschäftigte               sung im Jahr 1993. Rund 78
                                                       „Die berechtigte Ambition, den      brauchen verlässliche Pers­           Prozent der Neupensionierten
                                                       Staatshaushalt künftig schul­       pektiven“, so Dauderstädt.            schieden mit dem Erreichen                  25
                                                       denfrei zu gestalten, könne                                               einer Altersgrenze aus dem ak­
                                                       kein Totschlagargument sein,        <   Mehr Pensionäre                   tiven Dienst aus, weitere vier

                                                                                                                                                                             aktuell
                                                       wenn es darum gehe, den                                                   Prozent aufgrund von Vorruhe­
                             Erwin Wodicka – fotolia

                                                       öffentlichen Dienst demo­           Nach aktuellen Zahlen des             standsregelungen oder sonsti­
                                                       grafiefest zu machen“, sagte        Statistischen Bundesamtes             gen Gründen.
                                                       Dauderstädt. „Wir und die Be­
                                                       schäftigten des öffentlichen
                                                       Dienstes, für die wir sprechen,     < Gespräch mit SPD­Generalsekretärin
                                                       wissen mit am besten, wie es
                                                                                               Das Thema Tarifeinheit stand im Mittelpunkt des Gesprächs zwi­
„Angesichts dieses dramati­                            um die Staatsfinanzen bestellt
                                                                                               schen dbb Chef Klaus Dauderstädt und SPD­Generalsekretärin
schen Personalrückgangs sei                            ist. Wir sehen aber auch, dass
                                                                                               Yasmin Fahimi am 9. Juli 2014 im Willy­Brandt­Haus in Berlin.
die weitverbreitete Taten­ und                         es jenseits materieller Attrakti­
Einfallslosigkeit auf Dienst­                          vität noch ein weites Feld gibt,
herrn­ und Arbeitgeberseite                            den öffentlichen Dienst zu ei­
nicht nachvollziehbar“, kriti­                         nem besseren Arbeitgeber und
sierte Dauderstädt: „Leider                            damit leistungs­ und funktions­
müssen wir feststellen, dass                           fähig zu machen. Attraktive
die vorherrschende Reaktion                            Einkommensbedingungen, viel­
zur Bewältigung der Folgen                             faltorientierte Personalrekru­
des demografischen Wandels                             tierung und flexible Arbeits­
‚Pfeifen im Wald‘ ist.“ Weder                          zeitmodelle vom Berufs­ bis
gebe es flächendeckende und                            hin zum Ruhestandseintritt
behördenübergreifende Lö­                              müssen die Instrumente einer
                                                                                                                                                               Jan Brenner

sungsansätze zur Nachwuchs­                            modernen Personalpolitik im
gewinnung noch moderne                                 öffentlichen Dienst sein“, be­
Attraktivitätskonzepte, die ge­                        tonte Dauderstädt.
bildete und motivierte junge                                                                   Der dbb Chef erläuterte die verfassungsrechtlichen Bedenken und
Leute überzeugend anspre­                              Der dbb Bundesvorsitzende               die unlösbaren praktischen Probleme bei der Definition von Betrie­
chen. „Vor Ort mangelt es oft                          forderte Dienstherrn und Ar­            ben und der Ermittlung der korrekten Stärkeverhältnisse zwischen
schon an einer aussagekräfti­                          beitgeber auf, „sich jenseits           konkurrierenden Gewerkschaften. „Gelebte freiwillige Tarifeinheit
gen Personalstatistik“, so der                         von theoretischen Demogra­              – wie im öffentlichen Dienst – ist die einzig richtige Form solcher
dbb Chef. „Das ist katastrophal                        fie­Diskussionen mit den Be­            Kooperation, die Gefahr massenhafter Neugründungen und Dauer­
und unverantwortlich. Zum                              schäftigtenvertretungen an              streiks gibt es in Deutschland nicht“, machte Klaus Dauderstädt
einen gegenüber den Bürge­                             einen Tisch zu setzen und               deutlich.
rinnen und Bürgern, die ein                            konkrete, vor Ort umsetzbare

                                                                                                                    > BDZ magazin | dbb seiten | Juli/August 2014
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