Magazin - Gemeinsam gegen Crystal - BDZ
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magazin 7/8 Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Juli/August 2014 – 67. Jahrgang Runder Tisch Gemeinsam gegen Crystal www.bdz.eu
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BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Runder Tisch in Hof Gemeinsam gegen Crystal Im Kampf gegen den zunehmenden Schmuggel mit der Droge Crystal muss der Zoll personell und sachlich besser ausgestattet werden. Das forderte der BDZ zum Abschluss des Runden Tisches zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Drogenkriminalität am 11. Juni 2014 in Hof, an dem Ver treterinnen und Vertreter aus Politik, Staatsanwaltschaft, Kommunen und Zoll teilnahmen, um Strategien zur Lösung des Problems zu entwickeln, das – über die Regionen an der deutsch-tschechi schen Grenze hinaus – immer größere Ausmaße annimmt. Die Ergebnisse des Runden T isches werden in die Beratungen der zuständigen Arbeitsgruppe beim Bundesfinanzministerium eingebracht. Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Runden Tischs, der vom stellvertreten den BDZ-Bundesvorsitzenden Thomas Liebel moderiert wur de, gehörten die Bundestags abgeordneten Dr. Silke Launert (CSU), Günter Baumann (CDU), Petra Ernstberger und Uli Grötsch (beide SPD). Für die 4 Justiz nahm der Leitende Ober staatsanwalt bei der Staats anwaltschaft Hof, Gerhard zoll Schmitt, an dem eintägigen Symposium teil. Neben Andre as Tönshoff aus dem Bundes finanzministerium war die Bundeszollverwaltung durch Führungskräfte und Praktiker vertreten. In einem Impulsreferat hatte der Chefarzt der Bezirksklinik Rehau, Dr. Lothar Franz, die verheerenden Langzeitfolgen und irreparablen Schäden nach cher. Diese Menge Rauschgift mografische Entwicklung stell in der Drogenbekämpfung be dem Konsum der weltweit als hat einen Straßenverkaufswert ten ein ernst zu nehmendes sonders effektiv seien. am gefährlichsten geltenden von etwa 3,3 Millionen Euro. Problem dar. Droge erläutert. Der Bürger Bemerkenswert ist der enorme In einer anschließenden Pres meister der Stadt Hof, Eber Zuwachs der aufgegriffenen Beklagt wurde, dass weibliche sekonferenz erklärte Dewes: hard Siller, und der Landrat Drogenmenge: Waren es 2011 Beschäftigte fehlten. Zuneh „Die Kollegen arbeiten mit des Landkreises Hof, Dr. Oliver noch 17 Kilogramm, wurden mend komme es bei der Unter Herzblut, aber sie werden im Bär, gingen auf die regionalen 2012 bereits 24 Kilogramm suchung von mutmaßlichen mer stärker belastet.“ Er for Aspekte ein und betonten die und 2013 47 Kilogramm sicher Schmugglerinnen immer wie derte, mit aufgestocktem finanziellen Belastungen, die gestellt – Tendenz steigend. der zu Wartezeiten, weil Zoll Personal und verbesserter den Kommunen durch Thera beamtinnen teilweise aus an Sachmittelausstattung auf den pieplätze entstünden. „Jetzt kann und muss man ge deren Dienststellen anreisen verstärkten Schmuggel mit der gensteuern“, betonte BDZ-Bun müssten. aggressiven und persönlich Anschaulich stellten Achim desvorsitzender Dieter Dewes. keitsverändernden Droge zu Herkt für Bayern und Volker Neben einer offensiven Nach Zudem bestehe Bedarf an wei reagieren und warb um mehr Huchel für Sachsen den Ar wuchswerbung für den Zoll sei teren Dienstautos sowie an Bewerbungen beim Zoll aus beitsalltag der Beschäftigten auch eine verstärkte Präventi überdachten Kontrollmöglich der Region. der Kontrolleinheiten Ver onsarbeit, besonders in den keiten, um die Schmuggler so kehrswege dar. Im Jahr 2013 Schulen, notwendig. Die Über schnell wie möglich zu durch Entscheidend komme es auf stellte der Zoll bundesweit alterung der Kontrolleinheiten suchen. Außerdem würden den Dialog mit der Politik an. rund 47 Kilogramm Crystal si Verkehrseinheiten und die de mehr Spürhunde benötigt, die Wenn die Politik nicht zum Zoll > BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft gehe, bringe der BDZ den Zoll Polizeivollzugsbehörden des oder Dealerinnen im Rahmen zur Politik und führe sie in die Bundes und der zuständigen des Rauschgiftschmuggels in Dienststellen, um zu zeigen, Länder sowie der tschechi- Erscheinung treten. unter welchem Druck die Be- schen Behörden. Der BDZ be- schäftigten arbeiteten. Der absichtigt, auf der Grundlage Der Rauschgiftschmuggel von BDZ wolle der Politik die Rolle der Ergebnisse des Runden Methamphetaminen ist kein des Zolls bewusst machen und Tischs über die bisherigen Modetrend, sondern wird durch Probleme des Alltagsgeschäfts Aktivitäten hinaus auf Opti- die organisierte Kriminalität transportieren, bekräftigte mierungsmöglichkeiten und intensiviert und bundesweit Dewes. langfristige Strategien zur ef- verbreitet. Zur Erhaltung einer fektiveren Bekämpfung des längerfristigen Kontrollstruktur >eine Erhöhung des Verfol- Bundesländer und in grenzfer- gungsdrucks im Ermittlungs- nere Regionen wie in deutsche bereich, >eine frühzeitige Präventions- ausstattung der Kontrolleinhei- dass etwa zehn Tonnen Crystal arbeit in schulischen und Die körperlichen Belastungen ten im Binnenland darf nicht illegal in tschechischen Laboren kommunalen Einrichtungen, des unregelmäßigen Schicht- unberücksichtigt bleiben. produziert werden, wovon etwa >>eine möglichst einheitliche dienstes sowie die erhöhte die Hälfte für den Export nach gerichtliche Strafverfolgung Altersstruktur der Kontrollein- Die Einrichtung spezieller Son- Deutschland bestimmt ist. sowie heiten innerhalb der deutsch- dereinsatzgruppen stellt eine >>ein harmonisiertes Vorgehen tschechischen Grenzregion spürbare Entlastung für die Dabei ist Crystal aufgrund der der EU-Mitgliedstaaten machen eine Zuführung von Kontrolleinheiten Verkehrswe- vereinfachten Herstellung mit- voraus. jungen Nachwuchskräften – ge dar. Zudem hat sich die Bün- tels teilweise legal zu erwer- möglichst aus der Region – delung von Tätigkeiten im An- bender Grundstoffe und weite- Die Zunahme der sichergestell- dringend erforderlich. Es be- schluss an Kontrollaufgriffe rer psychotroper Substanzen ten Mengen Crystal belegt die darf insgesamt einer Erhöhung (zum Beispiel Abwicklung von vergleichsweise günstig er erfolgreiche Arbeit der Be- des Anteils weiblicher Bediens- Formalitäten, Einlieferung in hältlich. Beispielsweise wird schäftigten der Kontrolleinhei- teter in den Kontrolleinheiten eine Haftzelle etc.) bewährt, in Deutschland ein Gramm ten Verkehrswege des Zolls in Verkehrswege, da zunehmend die die eigentlichen Kontrollbe- Crystal mit einem durch- Zusammenarbeit mit anderen Frauen als Konsumentinnen amten von bürokratischen Tä- > BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft sichtlich des Schmuggels von Die Kontrolle des Personen- Betäubungsmitteln steht recht und Warenverkehrs ist eine lich dem Brief- und Postge Form der Prävention. Darüber heimnis entgegen und ist der hinaus bedarf es jedoch eines zeit kaum möglich. Aufgrund dringenden Ausbaus von prä des zunehmenden Internethan ventiven Maßahmen mittels dels besteht hier jedoch drin Aufklärungsarbeit in Schulen gender Bedarf zur Änderung und kommunalen Einrich der einschlägigen Rechtsvor tungen, um eine weitere Ver schriften, um die bestehenden breitung von synthetischen Kontrolldefizite zu beseitigen. Drogen zu verhindern. Dabei muss die Verzahnung zwi
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Mindestlohngesetz „Wir arbeiten schon heute an der Kapazitätsgrenze“ BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes hat bei einer Expertenanhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Bundestags am 30. Juni 2014 Zweifel angemeldet, ob die Einhaltung des gesetz- lichen Mindestlohns ab 1. Januar 2015 effektiv überwacht werden kann. Die geplante Personal- ausstattung der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) reiche nicht aus. „Wir arbeiten schon heute an der Kapazitätsgrenze“, betonte er und rechnete den Bundestagsabgeordneten vor, dass der zu er- wartende Mehraufwand von der FKS nur mit rund 2 500 zusätzlichen Beschäftigten geleistet werden könne. Das Mindestlohngesetz wurde mit einigen Änderungen am 4. Juli 2014 beschlossen. 7 Zusammen mit anderen Sach- 1 600 zusätzlichen Beschäftig- so Dewes. Die Untergrenze aber 2 500 Arbeitskräfte, um verständigen, darunter Reiner ten nicht ausreichten, wenn liege bei 2 100 Neueinstel den Mindestlohn wirksam zoll Hoffmann vom Deutschen Ge- die bisherige Prüfquote auf- lungen. Nach Berechnungen kontrollieren und überwachen werkschaftsbund (DGB) und recht erhalten bleiben solle, des BDZ benötige die FKS zu können. Dewes machte Reinhard Göhner von der Bun- desvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft deutlich, dass es sich nicht Die Medien gehen auch da- um eine reine Kontrolltätig- rauf ein, dass die neu einzu keit handele, s ondern ein ho- stellenden Anwärterinnen und her Arbeitsaufwand aus den Anwärter die gesamte Zollaus Folgemaßnahmen, etwa im bildung absolvieren müssen. Ordnungswidrigkeiten- und Hierzu hatte Dewes ange- Strafrecht, resultiert. merkt, es werde höchste Zeit, jetzt mit dem Ausbilden des Tatsächlich bilde der Zoll in Personals zu beginnen. Ande- diesem Jahr nur 325 im ge renfalls könne nicht verspro- hobenen Dienst und 600 im chen werden, dass die Kontrolle mittleren Dienst aus. In einer Anfang 2017 auch funktioniere, Verwaltung mit rund 39 000 wenn der flächendeckende Beschäftigten, die von hohen gesetzliche Mindestlohn end- Altersabgängen geprägt sei, gültig greife. bleibe für die FKS zu wenig üb- rig, beklagte Dewes. „Das ist
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Bundeshaushalt 2014 Gutes Ergebnis Seitdem der Bundestag den Haushalt 2014 mit der Mehrheit der Großen Koalition beschlossen hat, werden die dem BDZ zugesagten umfangreichen und kegelgerechten Stellenhebungen endlich wirk- sam. Der Regierungsentwurf, der a llein im gehobe- nen Zolldienst 657 Stellenhebungen vorsah, nahm die letzten parlamentarischen Hürden. Inzwischen ergaben sich daraus bereits Beförderungsmöglich- keiten in erheblichem Umfang. BDZ-Bundesvorsit- Gehobener Dienst zender Dieter D ewes zeigte sich mit dem Zahlen- Besoldungsgruppe Beurteilungspunkte Beförderungen werk zufrieden, das auch das Ergebnis der von ihm nach A 13 bis 11 Punkte 25 geführten intensiven Gespräche mit Bundesfinanz- nach A 12 bis 11 Punkte 116 minister Wolfgang Schäuble und Staatssekretär Werner Gatzer, aber auch mit einflussreichen nach A 11 bis 12 Punkte 210 Haushaltspolitikern des Bundestags ist. nach A 10 bis 9 Punkte 225 = 576 Beförderungen Auf die Laufbahn des gehobe- Gleiches gilt für die Kfz-Fest- Mittlerer Dienst nen Zolldienstes verteilen sich setzungsstellen, für die der 9 die Hebungen wie folgt: BDZ im Zuge der Übertragung Besoldungsgruppe Beurteilungspunkte Beförderungen der Aufgabe der Kfz-Steuer nach A 8 bis 10 Punkte 356 zoll >>Besoldungsgruppe A 10: den Prozess der Überleitung nach A 9 bis 9 Punkte 129 353 Hebungen des Personals von der Zivilver- >>Besoldungsgruppe A 11: waltung der Bundeswehr und = 485 Beförderungen 169 Hebungen der Einstellung von Beschäftig- >>Besoldungsgruppe A 12: ten des Postnachfolgeunter- und 485 Beförderungen im für die Stellenhebungen ein 91 Hebungen nehmens VIVENTO eng be mittleren Zolldienst ausge- gesetzt hatten, für die Ein >>Besoldungsgruppe A 13: gleitet hat. sprochen. haltung der dem BDZ gegebe- 44 Hebungen nen Zusagen. In seinen Dank Der Bundeshaushalt 2014 sieht Dewes dankte Bundesfinanz- schloss er auch die Mitarbei Mit dem Bundeshaushalt 2014 für derzeit befristetes Personal minister Wolfgang Schäuble, terinnen und Mitarbeiter der sind die 1 600 zusätzlichen 253 Stellen vor, die nach den der Leitung seines Ministeri- Referate III A 4 und III A 5 beim Stellen im Arbeitsbereich Fi- Vorstellungen des BDZ unbe- ums und Bundestagsabge Bundesfinanzministerium ein, nanzkontrolle Schwarzarbeit fristet und kegelgerecht zur ordneten aller Fraktionen, die die dieses Ergebnis ermöglicht (FKS) beschlossen worden, mit Verfügung gestellt werden sich im Haushaltsausschuss hätten. denen im Zusammenhang mit sollten. Dewes wurde von der Einführung des flächende- Haushaltspolitikern bereits
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Alternierende Telearbeit Derzeit basieren die Regelungen für Telearbeit in der Zollverwaltung auf nem Vorgesetzten nur selten den einheitlichen Grundsätzen des Erlasses vom 7. Juni 2001 des damaligen eine persönliche Begegnung. Diese Form der Telearbeit wird Referats Z C 1 beim Bundesfinanzministerium. Rückmeldungen mehrerer mit der damit möglicherweise Personalräte von unterschiedlichen Dienststellen an den Hauptpersonalrat verbundenen sozialen „Isola zeigen, dass sich viele ungleiche „Ausprägungen“ in der Bewilligungspraxis tion“ auch weiterhin in der entwickelt haben. Es ist daher an der Zeit, durch eine Dienstvereinbarung Zollverwaltung grundsätzlich des Hauptpersonalrats mit dem Bundesfinanzministerium einen einheitli- nicht realisierbar sein. Gleich- wohl ist aber darüber nachzu- chen Rahmen für die Zoll- und Bundesmonopolverwaltung zu schaffen. Da- denken, ob es nicht bei der In- mit sollen zum einen das Antragsverfahren und die verwaltungsinternen tegration von Personen mit Abläufe standardisiert werden. Zum anderen sind die von den Antragstel eingeschränkter Mobilität, bei lerinnen und Antragstellern vorgetragenen sozialen Kriterien hinsichtlich der Rückkehr aus dem Erzie- hungsurlaub oder auch bei ei- regionaler Besonderheiten ausreichend differenziert zu berücksichtigen. ner vorübergehenden persönli- chen Belastung (zum Beispiel bei eigener Erkrankung oder in der Familie) künftig möglich sein könnte, die Telearbeit mit einem Notebook kurzfristig für einen temporären Zeitraum zu ermöglichen. 10 Bereits jetzt nutzen die soge- nannte „Mobile Telearbeit“ >>die Prüferinnen und Prüfer zoll des Sachgebiets D These Widerlegung 1 Die Telearbeit ist nur für einfa- Viele Führungs- und Leitungs che Tätigkeiten geeignet. kräfte nutzen die Telearbeit. 2 Die Telearbeit führt zu einer Die „Alternierende Telearbeit“ „Isolation“ der Nutzer im Kol- lässt genügend Raum für kolle legenkreis. giale Kontakte im Büro. 3 Es fehlt eine strikte Trennung Jeder Telearbeiter muss die Unter- zwischen Berufs- und Privat scheidung eigenverantwortlich leben am Telearbeitsplatz. gestalten. 4 Telearbeiter sind grundsätzlich Telearbeiter sind nachweislich mit „faul“ und nutzen die Dienst- ihrer pflichtbewussten Arbeits- zeit zu Hause für private weise bei der Leistungsmenge Zwecke. produktiver. 5 Es fehlt am Telearbeitsplatz an Die Telearbeit wird nach dem Auch künftig wird es nicht für oder eigene Schwerbehinde- Überwachungsmöglichkeiten Grundsatz des gegenseitigen alle Beschäftigten in der Zoll- rung). Da sich die Anzahl der durch den Vorgesetzten. Vertrauens durchgeführt. verwaltung die Möglichkeit ei- zur Verfügung stehenden Te- 6 Die Vorteile der Telearbeit hat Es liegt im beiderseitigen Interesse nes Telearbeitsplatzes geben. learbeitsplätze aber nach den ausschließlich der Telearbeiter, der Beschäftigten und des Dienst- Es sollte deren Anzahl im Inter- haushalterischen Möglichkei- nicht der Dienstherr. herrn, Telearbeit in der Zollverwal- esse der Vereinbarkeit von Fa- ten jeder Dienststelle richtet, tung im Rahmen der dienstlichen milie und Beruf im Rahmen der ist es nicht ausgeschlossen, Möglichkeiten anzubieten. dienstlichen Möglichkeiten auf dass bei geringer Nachfrage 7 Nicht jedes IT-Verfahren ist Es gibt grundsätzlich keine Arbeits- freiwilliger Basis für alle Lauf- gegebenenfalls auch ohne geeignet für die Telearbeit. bereiche, die ausnahmslos von der Möglichkeit der Telearbeit ausge- bahnen und Entgeltgruppen Vorliegen sozialer Gründe schlossen sind. Die konkreten Tä- aber ausgeweitet werden. In Telearbeit bewilligt wird. tigkeiten der Beschäftigten müs- erster Linie zu berücksichtigen sen jedoch telearbeitsfähig sein. sind zwar Beschäftigte mit Bei einer Telearbeit ausschließ- 8 Telearbeit ist mit dem Daten- Risiken lassen sich nicht gänzlich einer besonderen familiären lich zu Hause hätte ein Be- schutz nicht vereinbar. vermeiden. Hierzu sind geeignete oder persönlichen Situation schäftigter keinen direkten technisch-organisatorische (zum Beispiel Kinderbetreu- Kontakt zu seinen Kolleginnen Maßnahmen nötig, die ausrei ung, Pflege naher Angehöriger und Kollegen und auch mit sei- chend Schutz gewährleisten. > BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft >>die Vollziehungsbeamtinnen mit der „Alternierenden nanntes „Satellitenbüro“ ge- den. Die Verhandlungen über und Vollziehungsbeamten Telearbeit“ zu verwechseln. nutzt werden können. eine Dienstvereinbarung mit >>die Angehörigen des Techni- Diese erfolgt in einem perma- dem Bundesfinanzministerium schen Dienstes. nenten Wechsel zwischen Offenbar besteht immer noch durch die Mitglieder des Haupt- dem Arbeitsplatz an der eine Reihe von negativen Vor- personalrats, Sabine Knoth und Damit ist ein ortsunabhän Dienststelle und in der Woh- urteilen im Zusammenhang Anton Eberle (beide BDZ), sind giges Arbeiten mit entspre- nung. Dabei wird aber zu mit der Telearbeit, die jedoch mittlerweile weit fortgeschrit- chender Kommunikations- überlegen sein, inwieweit alle relativ einfach zu widerle- ten. Nach einer internen Mit- technik in Verbindung mit nicht Büros an nahegelegenen gen sind (siehe Tabelle). zeichnung und der Abstimmung einer bewilligten teilweisen Dienstsitzen anstatt eines mit dem nachgeordneten Be- Dienstverrichtung von Zuhau- Raums in der häuslichen Woh- Fazit: Telearbeiterinnen und reich wäre ein Abschluss noch se aus möglich. Die „Mobile nung für den Zeitanteil des Telearbeiter sollten nicht unter im Herbst 2014 möglich. Telearbeit“ ist jedoch nicht Heimarbeitsplatzes als soge- Generalverdacht gestellt wer- Anton Eberle Gesundheitsmanagement Massiv verstärken Wachsender Arbeitsdruck und steigende Anforde- rungen haben einen enormen Einfluss auf die Ge- sundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten. Mit den Eckpunkten für ein Rahmenkonzept zur Weiterentwicklung des Betrieblichen Gesundheits- 11 managements in der Bundesverwaltung sieht der BDZ eine wichtige Etappe auf dem Weg erreicht, zoll den der dbb gemeinsam mit anderen Gewerkschaf- ten seit 2009 beschritten hat. BDZ-Bundesvorsit- zender Dieter Dewes stellt fest, dass auch in der Bundesfinanzverwaltung, in der die Beschäftigten im Durchschnitt immer älter würden, vor dem Hin- tergrund der Übertragung neuer Aufgaben die An- strengungen massiv verstärkt werden müssten, weil die Arbeitsverdichtung weiter zunehme. BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Pkw-Maut Ein bürokratisches Abenteuer Nachdem Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am 7. Juli 2014 das Konzept für eine Einführung der Pkw-Maut in Deutschland vorgestellt hat, hat BDZ- Bundesvorsitzender Dieter Dewes vor den bürokratischen F olgen für den Zoll gewarnt und sich schützend vor das Per- sonal in den Kfz-Festsetzungsstellen ge- stellt, deren Arbeit mit Hunderten neuen Beschäftigten sich gerade erst eingespielt habe. „Arbeitsabläufe und IT-Verfahren – vieles würde auf Anfang gesetzt“, so Dewes, der die Politik aufforderte, nicht neue Probleme zu schaffen, solange die alten noch nicht gelöst seien. 12 zoll Unverständnis äußerte Dewes gegebene Stellenumfang Kfz-Steuer aufgetreten seien, Pkw-Maut nicht über die Steu- darüber, dass das Personal beziehungsweise die vom drohten sich zu wiederholen. er automatisch zurückerstattet beim Zoll, das für die Kfz-Steu- Haushaltsgesetzgeber bewil- bekommen. er zuständig sei, von der Politik ligten Stellen schon heute BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Ausbildungsstart Breites Spektrum Im vergangenen Jahr haben sich Tausende junge Frauen und Männer für die Ausbildung im mitt leren und gehobenen Zolldienst bei der Zollver waltung beworben. Zum 1. August 2014 werden etwa 600 Nachwuchskräfte zur Ausbildung im mittleren und 300 zur Ausbildung im gehobenen Zolldienst eingestellt. Die zwei- beziehungsweise dreijährige Ausbildung ist für die jungen Beschäf tigten eine große Herausforderung mit einem Zukunft gegenüber der priva Fortschreibung der Ausbil breiten Spektrum an Ausbildungsinhalten und ten Wirtschaft und anderen dungsvergütung sowie der Ali Arbeitgebern der öffentlichen mentation in den Eingangsäm Lernzielen. Der BDZ wünscht allen Nachwuchs Verwaltung konkurrenzfähig zu tern der Laufbahnen. Darüber kräften viel Erfolg im Rahmen der Laufbahnaus bleiben, muss die Zollverwal hinaus gilt es, die bundesweite bildung sowie den Lehrenden und Ausbildern tung auf die demografischen Verteilung nach Ausbildungs gutes Gelingen. Herausforderungen in ange ende, die viele junge Bewerbe messener Weise reagieren. rinnen und Bewerber bereits im Vorfeld einer Bewerbung Die klassische Abfertigung an die Vermittlung der großen Hierzu zählen beispielsweise abschreckt, zu überdenken und der Grenze und die Verzollung Menge an fachtheoretischem die Verbesserung der Bewer wieder nach der Devise zu ver von Drittlandswaren ist schon Wissen mit dem Einsatz mo bungsauswahlverfahren, ins fahren: „Aus der Region, für die 13 längst nicht mehr die einzige derner Lehrmittel, wie zum besondere verbunden mit Region“. Aufgabe des Zolls. Die Be Beispiel Notebooks, eLearning- einer frühzeitigen Einstellungs gewerkschaft kämpfung der Schwarzarbeit Plattformen und weiteren Ins zusage, und die angemessene Stefan Kopolt und der damit einhergehende trumenten unterstützt wird. Schutz der Wirtschafts- und
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Gespräch mit Carsten Schneider (SPD) im gebotenen Umfang erhal- ten bleibt. Thema Mindestlohn Übereinstimmung bestand mit Schneider darin, dass sich der im Mittelpunkt Gesetzgeber von den Stücklöh- nen verabschieden müsse, die in bestimmten Branchen gel- ten. Der Entwurf des Mindest- Am 10. Juni 2014 traf BDZ-Bundesvorsitzender lohngesetzes sah generell die Dieter Dewes den SPD-Bundestagsabgeordneten Zeitarbeitsstunde als Entloh- nung vor. Carsten Schneider in Erfurt, um sich mit ihm über die Themen auszutauschen, die die Beschäftigten Dewes stellte im Gespräch mit der Bundeszollverwaltung derzeit bewegen. Schneider klar, dass eine effek- Schneider betonte für die SPD-Bundestagsfraktion, < < Carsten Schneider und tive Überprüfung des Mindest- Dieter Dewes. lohns unter diesen Umständen dessen stellvertretender Vorsitzender er ist, dass es nicht möglich sei. Um Schlupf- bei der flächendeckenden Einführung des Mindest- das Rüstzeug an die Hand zu löcher zu verhindern, fordert er lohns keine Ausnahmen geben soll. Nach der Ver- geben, noch effektiver kon die konsequente Umstellung abschiedung des Mindestlohngesetzes müsse bei trollieren zu können als bisher. von Stücklöhnen auf Zeitar- Der BDZ erwarte einen klaren beitsstunden. der Umstellung von Stücklöhnen auf Zeitarbeits- rechtlichen Rahmen, damit die stunden konsequent verfahren werden. Verstöße geahndet werden Abschließend wurden in dem könnten. Gespräch regionale Probleme Mit dem anerkannten Perso- geschlossen, in den kommen- des Zolls in Thüringen und nalbedarf von rund 1 600 Ar- den Jahren gegenzusteuern, Entscheidend komme es auf Sachsen thematisiert. Schnei- 14 beitskräften sieht Schneider wenn sich diese Einschätzung die flächendeckende Präsenz der kündigte einen Besuch den Zoll für die Aufgabe gut bestätige. der Finanzkontrolle Schwarz beim Hauptzollamt Erfurt an, gerüstet. Dewes stellte aus arbeit an, von der eine ab um sich von der Arbeit vor Ort gewerkschaft Sicht des BDZ klar, dass er das Dewes forderte vereinfachte schreckende Wirkung ausge- ein Bild zu machen. Die Ge- Personal für zu knapp bemes- und transparentere Regelun- hen müsse. Dazu gehört aus sprächspartner vereinbarten, sen hält. Schneider zeigte sich gen, um den Beschäftigten der Sicht des BDZ, dass der klassi- im regelmäßigen Dialog zu gegenüber der Forderung auf- Finanzkontrolle Schwarzarbeit sche Streifendienst beim Zoll bleiben. Dienststellenbesuche
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Ständiger Ausschuss Tarif tagte Vom 19. bis 21. Mai 2014 traf sich der Ständige Ausschuss Tarif unter der Leitung des Vorsitzen- den Uwe Knechtel in Bonn. Die Sitzung fand im Bonner Dienstsitz des Bundesfinanzministeriums statt. Das Gremium beschäftigte sich mit einer Vielzahl von Themen. Als Gäste nahmen BDZ-Bun- desvorsitzender Dieter Dewes sowie die Vertreter des Referats III A 4 beim Bundesfinanzministe rium, Herr Dr. Scheuer und Herr Weigand, teil. Dewes informierte das Gremium über die derzei- tigen Aktivitäten des BDZ, unter anderem im poli- tischen Raum, um Stellenhebungen im Bereich < < Der Ständige Ausschuss Tarif. des gehobenen Dienstes aber auch für den Tarif- nisteriums an der Sitzung des Alle Tarifbeschäftigte sind auf- bereich zu ermöglichen. Über diese Themen fan- Ausschusses durchweg positiv. gefordert, den BDZ mit einer den Gespräche mit verschiedenen Politikern und Es bleibt abzuwarten, ob den Mitgliedschaft zu unterstüt- mit Staatssekretär Werner Gatzer statt. Worten auch Taten folgen. Der zen. Nur so kann entsprechen- Ständige Ausschuss Tarif wird der Druck aufgebaut werden, im Rahmen seiner Möglichkei- um die zurzeit noch bescheide- Mit den Vertretern des Perso- der Zollverwaltung und der ten im Interesse der Tarifbe- ne Situation im Hinblick auf nalreferats Zoll beim Bundes Bundesmonopolverwaltung für schäftigten in der Bundesfi- Personalentwicklungsmöglich- finanzministerium wurden im Branntwein (ARZV-TB), der Rah- nanzverwaltung hierzu seinen keiten deutlich zu verbessern. 15 Wesentlichen die Personalent- mengeschäftsordnung für die Beitrag leisten. Auch politische wicklung, die Übernahme von Ständigen Ausschüsse, der Aus- Kontakte seien notwendig. Uwe Knechtel gewerkschaft tariflichen Auszubildenden so- wertung des Gewerkschaftsta- wie die Übernahme von Tarif- ges 2014 sowie mit der Regel- Stellvertreter/-in des pektiven ermöglicht. Vorsitzenden Das Bundesfinanzministerium hatte in Abstimmung mit der Bundesfinanzdirektion Südost Ende März 2014 den Vorschlag der Des Weiteren befasste sich der Angela Laskos (Bezirksverband BDZ-geführten Personalvertretungen, Kontaktstellen Kfz-Steuer Ständige Ausschuss Tarif mit Berlin-Brandenburg) zur Sicherstellung der Flächenpräsenz bei der Übernahme der Ver- der neuen Entgeltordnung waltung der Kfz-Steuer einzurichten, am Standort Waidhaus um- Bund und den Auswirkungen Wolfgang Thümmel (Bezirks- gesetzt. Grund genug für den SPD-Bundestagsabgeordneten Uli auf die Tarifbeschäftigten im verband Nürnberg) Grötsch, dem Zollamt Waidhaus am 12. Juni 2014 seinen ersten Bereich der Bundesfinanzver- Dienststellenbesuch abzustatten und auch zum zehnjährigen waltung, der geplanten Neu > Schriftführer/-in Bestehen des Zollamts zu gratulieren. Tags zuvor hatte Grötsch, regelung für die Leistungs der dem Innenausschuss des Bundestags angehört, in Hof am bezahlung, Qualifizierungs- Astrid Gierke (Bezirksverband Runden Tisch des BDZ zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden möglichkeiten, Kommunikati- Nord) Drogenkriminalität teilgenommen. Hans Eich, stellvertretender onswegen innerhalb des BDZ, Vorsitzender des BDZ-Bezirksverbands Nürnberg und Mitglied im um den Informationsfluss bis Karl Schindhelm (Bezirksver- Vorstand des Hauptpersonalrats beim Bundesfinanzministerium, zum Tarifbeschäftigten vor Ort band Köln) nutzte den Besuch des Parlamentariers und knüpfte nähere Kon- zu garantieren, der Anlage Ta- takte. Demnächst wird BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes mit rifbeschäftigte zur Regelung Das Gremium bewertet die Grötsch zu einem ersten Informationsgespräch unter anderem für die Ausschreibung und Be- erstmalige Teilnahme von Ver- über Themen des Zollvollzugs zusammenkommen. setzung von Dienstposten in tretern des Bundesfinanzmi- > BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Der HPR tagte
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft nach Paragraf 82 Bundesper Zur Unterstützung und insbe >Ist-Analyse >>Nachwuchswerbungs eigneten Orten) Würtenberger dankte den Mit >>Schwachstellenanalyse und maßnahmen im Internet >>Maßnahmen der Direkt gliedern der Arbeitsgruppe für >>fachliche Sollkonzeption (eigene Nachwuchswer ansprache (Einrichtung von die schnelle und gute Arbeit erstellen. bungshomepage, Präsentati zentraler und dezentraler und stellte in Aussicht, noch in on in sozialen Netzwerken Einstellungsberatung, Ver diesem Jahr mit der Umsetzung stärkung der Teilnahme an von ersten Maßnahmen zu be >sonstigen Maßnahmen der der Arbeitsgruppe ist im vierten Ausführlich berichten wir in der September-Ausgabe 2014 des BDZ Nachwuchswerbung Quartal 2014 geplant. magazins über die 10. Deutsche Zollmeisterschaft, die am 20.und (Steigerung der Attraktivität 21. Juni 2014 in Trier stattfand. Mit Eindrücken von dem vom BDZ unterstützten Sportereignis schildern wir den Verlauf der Wett von Schülerpraktika, Angebo BDZ magazin | Juli/August 2014
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft 65 Hauptpersonalrat frühzeitig >> Dienstpostenbewertung der >Dienstkleidungsträger- und Im Bezirksverband Baden Im Bezirksverband Hessen Gerhard Körner, Singen Franz Wicho, Villmar im Hinblick auf die Neustruk Schusswaffenträgereigen Heinz Boczek, Singen Im Bezirksverband Köln turierung der Sachgebiete C schaft in den künftigen Digi Gerhard Hein, Köln Im Bezirksverband Hannover und E die Arbeiten zur Evaluie talfunkzentralen auch im Aloysius Stahn, Göttingen Im Bezirksverband Nord rung der Dienstvorschrift über Zusammenhang mit der Ver Dagobert Vogt, Bremen Ernst-August Bartels, Hamburg die organisatorischen Rahmen richtung von Außen- und Detmer Harms, Hannover Im Bezirksverband Südbayern bedingungen für die Kontroll Kontrolldienst, Aus- und Günther Deinert, Ernst Widmann, Dachau Braunschweig einheiten der Sachgebiete C Fortbildungszeiten Lorenz Beubl, Kempten Helmut Lange, Hemmingen der Hauptzollämter (OrgDV) >>Gewährung der Polizeizulage Horst Welzel, Göttingen Im Bezirksverband Westfalen zunächst aussetzt, bis die Karl Gröling, Helmstedt Siegfried Ehlert, Bergkamen Lothar Koch, Vienenburg Im Bezirksverband Strukturmaßnahmen im We Über das Ergebnis der gemein Paul Schade, Bad Bentheim Württemberg sentlichen umgesetzt sind und schaftlichen Besprechung wer Paulus Langkawel, Bergfeld Alfred Gruber, Heilsbronn auf ihre Auswirkungen auf die den wir ausführlich informie Hans Niclas, Stuttgart dienstlichen Abläufe überprüft ren. werden können.
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft BDZ magazin | Juli/August 2014
dbb dbb Bundeshauptvorstand: Tagung in Weimar Der dbb Bundeshauptvorstand hat mit seinen rund 120 Mitgliedern, hervor, der seit Ende der 90er Jahre einen Versorgungsfonds die über 40 Fachgewerkschaften und 16 Landesbünde repräsentieren, anlege und so die Beamten am 30. Juni und 1. Juli 2014 in Weimar getagt. Als Gast konnte dbb Chef und Soldatenversorgung auf Klaus Dauderstädt die thüringische Ministerpräsidentin Christine eine zukünftig vollständige Kapitaldeckung umstelle. Die Lieberknecht (CDU) begrüßen. Bundesbeamtinnen und be amten seien durch automati sche Kürzungen bei den Besol dungserhöhungen daran beteiligt. „Nach wie vor können wir in Sachen Pensionsansprüche kei ne flächendeckende Vorsorge disziplin in den Ländern fest stellen“, kritisierte der dbb Chef. Es sei unverantwortlich, wenn Dienstherren wie Nie dersachsen, RheinlandPfalz oder jetzt offenbar auch Hes sen die Gelder, die sie und ihre 21 Beamtinnen und Beamten für die Pensionen auf die hohe aktuell Frank A. Bangert Kante gelegt hätten, aus kurz fristigen Haushaltszwängen doch wieder in den Etat ein speisen. „Die Verlagerung von < dbb Chef Klaus Dauderstädt, Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und tbbVorsitzender Helmut Lieber Finanzierungsproblemen in die mann (von links) Zukunft ist keine Lösung“, mahnte Dauderstädt. Nachdem dbb Bundesvorsitzen zwischen den einzelnen Bun Personallücke vor uns auf.“ In der Klaus Dauderstädt in seiner desländern zu erleben. Dies sei den kommenden zehn Jahren < Beschlüsse und Begrüßungsrede die Kritik des keine gute Entwicklung, so Lie fehlten rund 700 000 Beschäf Entschließungen dbb an dem von der großen Ko berknecht. tigte, und das bei wachsendem alition geplanten Gesetz zur Re Aufgabenvolumen wie bei Im weiteren Verlauf der zwei gelung der Tarifeinheit bekräf In diesem Kontext forderte der spielsweise der Mindestlohn tägigen Sitzung beschäftigte tigt hatte, fand er in der dbb Chef Bund, Länder und kontrolle. Dienstherren und öf sich der Bundeshauptvorstand thüringischen Ministerpräsi Kommunen erneut auf, umge fentliche Arbeitgeber müssten unter anderem mit den Richtli dentin eine Unterstützerin. Lie hend eine nachhaltige Perso jetzt aktiv um qualifizierten und nien zum Aktionsfonds, nahm berknecht führte in ihrer An nalpolitik zu betreiben, die den motivierten Nachwuchs werben Berichte der Grundsatz und sprache aus, dass ein solches demografisch bedingten Be und den öffentlichen Dienst zu Fachkommissionen entgegen Gesetz nicht verfassungsgemäß schäftigtenrückgang auffängt. einem attraktiven Arbeitgeber und fasste Beschlüsse unter gestaltet werden könne und machen. anderem zur paritätischen Fi sagte zu, in diesem Sinne auch < Attraktivität des öffent- nanzierung der gesetzlichen ihre Stimme in der CDU zu erhe lichen Dienstes steigern Dauderstädt forderte zudem, Krankenversicherung, zum ben. Außerdem erinnerte Lie Vorsorge für die zunehmenden Streikverbot für Beamte, zum berknecht mit Blick auf die ak „Aufgrund der unvorteilhaften Pensionszahlungen zu treffen. Fachkräftemangel sowie zur tuellen Entwicklungen in der Altersstruktur – aktuell sind „Kaum etwas ist so berechen Stärkung der Bereitschaftspoli Beamtenbesoldung, dass der über eine Million Beschäftigte bar wie die Pensionierung ei zei. Ferner verabschiedete das Freistaat 2006 entschieden ge über 55 Jahre alt – und den da nes Beamten. Wer von den Gremium eine Entschließung gen eine Föderalisierung des mit absehbaren und zunehmen Versorgungskosten ‚über mit acht Forderungen an die Dienst und Besoldungsrechts den Altersabgängen einerseits rascht‘ oder gar ‚überrollt‘ neue EUKommission nach gewesen sei und sich nun eben sowie der restriktiven Stellen wird, hat schlicht seine Haus weitergehender Beteiligung so wie der dbb in den Befürch kürzungs und Einstellungspoli aufgaben nicht gemacht“, kriti der CESI, dem Europäischen tungen bestätigt sehe, eine er tik der vergangenen Jahrzehnte sierte Dauderstädt und hob als Dachverband des dbb, im sozi hebliche Besoldungsspreizung andererseits klafft eine riesige positives Beispiel den Bund alen Dialog. > BDZ magazin | dbb seiten | Juli/August 2014
dbb Spitzengespräch mit dem Innenausschuss: Von Arbeitszeit bis Zwangstarifeinheit Im öffentlichen Dienst gebe es viele drängende Themen, von der Arbeitszeit bis zur drohenden Zwangstarifeinheit für die Gewerkschaften. Bei einem Spitzengespräch mit dem Bundestags Innenausschuss am 26. Juni 2014 in Berlin legten dbb Chef Klaus Dauderstädt, der Fachvorstand Beamtenpolitik HansUlrich Benra sowie dbb Vize Ulrich Silberbach den Fachpolitikern die dbb Positionen dar. Die dbb Vertreter begrüßten ist die Beamtenversorgung die Übertragung des Tarifer stets einbezogen worden, Oliver Lang gebnisses auf die Bundesbe wenn es um Einschnitte in die amten ebenso wie die ange Altersversorgung ging. Gerech kündigte Vereinheitlichung der terweise muss diese Übertra Urlaubstage auf 30 pro Jahr. gung auch gelten, wenn es in < Sondierten die Lage vor der Sitzung des Innenausschusses: dbb Chef Klaus Dauderstädt, der Vorsitzende des parlamentarischen Innenaus Zusätzlich forderte der dbb, die der Rente zu Verbesserungen schusses, Wolfgang Bosbach, und dbb Vize Ulrich Silberbach (von links). 22 Wochenarbeitszeit von Arbeit kommt. Das betrifft etwa die nehmern und Beamten auf Einführung der Mütterrente einheitlich 39 Stunden festzu und der Rente mit 63.“ sungsrechtlichen Bedenken ihre Gewerkschaftszugehörig aktuell setzen. des dbb, insbesondere mit keit offenlegen – „gegen alle Zum „Dauerbrenner“ ent Blick auf die Koalitionsfreiheit. Prinzipien des Datenschutzes“, Mit Blick auf die aktuelle Ren wickele sich die Debatte um Bei der Umsetzung des Geset so Dauderstädt. Daher werde tenreform machte der dbb eine gesetzlich erzwungene zes müssten zudem zur Fest man weiterhin vehement ge Chef Klaus Dauderstädt erneut Tarifeinheit. Dauderstädt ver stellung der „Mehrheitsge gen den Gesetzentwurf ange deutlich: „In der Vergangenheit wies erneut auf die verfas werkschaft“ die Beschäftigten hen. < Verfassungsgerichtshof kippt Nullrunde < Mütterrente nicht über Beiträge finanzieren Kaarsten – Fotolia momius – Fotolia Nach der Entscheidung vom 1. Juli 2014 des Verfassungsgerichts hofs NordrheinWestfalen in Münster steht das von der Landes regierung im vergangenen Jahr verabschiedete Besoldungs und Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende und Fachvorstand Versorgungsanpassungsgesetz 2013/2014 nicht mit der Landes Beamtenpolitik, HansUlrich Benra, hat darauf hingewiesen, dass verfassung in Einklang. Dazu dbb Chef Klaus Dauderstädt: „Re die Finanzierung der Mütterrente über Beitragsmittel der falsche gierung und Landtag in Düsseldorf sind jetzt in der Pflicht, das Weg ist. Mittelfristig werde damit der Spielraum für rentenpoli verfassungswidrige Gesetz umgehend nachzubessern. Dabei tisch notwendige Maßnahmen, wie beispielsweise für Wege zum muss insbesondere die zweijährige Nullrunde vom Tisch und der gleitenden Übergang in die Rente oder die Verhinderung von Al Ausschluss bestimmter Besoldungsgruppen von der Erhöhung tersarmut deutlich eingeengt. Das machte Benra am 19. Juni 2014 rückgängig gemacht werden.“ Gleichzeitig wies Dauderstädt bei einem Gespräch mit dem Obmann der Fraktion Bündnis 90/ darauf hin, dass das Urteil auch Signalwirkung für alle Besoldungs Die Grünen im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Deutschen gesetzgeber in der Bundesrepublik habe: „Der Anspruch, an der Bundestages, Markus Kurth MdB, deutlich. Benra warb zudem um allgemeinen Einkommensentwicklung teilzuhaben, gilt für alle Unterstützung für die Übertragung der Mütterrente auf die Be Beamtinnen und Beamten unabhängig davon, in welchem Land, amtenversorgung und bekräftigte, dass der dbb eine gesetzliche bei welchem Dienstherrn und in welcher Besoldungsgruppe sie Regelung der Tarifeinheit als nicht erforderlich und zudem ver beschäftigt sind.“ fassungsrechtlich bedenklich ablehne. > BDZ magazin | dbb seiten | Juli/August 2014
dbb Mehr Mütterrente Frauen werden trotz angebli- serungen der sogenannten cher Gendergerechtigkeit in Mütterrente für vor 1992 ge- Deutschland nach wie vor be- borene Kinder. nachteiligt. Das gilt nicht nur hinsichtlich der Karrierechan- Rund 9,5 Millionen Frauen und cen, sondern auch hinsichtlich etwa 150 000 Männern wer- der Einkommenshöhe während den künftig zwei Beitragsjahre fotolia/trueffelpix der Berufstätigkeit im Ver- pro Kind bei der Rente gutge- gleich zu Männern bei gleich- schrieben. Das sind 56,28 Euro wertigen Tätigkeiten. Und pro Kind und Monat. Die Zah- diese finanziellen Ungerechtig- lungen sollen spätestens ab keiten wirken in ihren Konse- Dezember erfolgen – ein- quenzen fort bei Renten und schließlich der Nachzahlungen trag stellen. Wenn zum Bei- drücklich gefordert. Der Bund Pensionen. Wesentlich mehr ab 1. Juli. Anträge müssen spiel drei Kinder vor 1992 hat eine Prüfung zugesagt, und Frauen als Männern droht des- nicht gestellt werden, wenn geboren worden sind, entsteht Bayern hat inzwischen einen halb der Abstieg in die Alters- bereits eine Rente gezahlt eine Anwartschaft von sechs entsprechenden Gesetzesent- armut, zumal „gebrochene“ wird, in der Kindererziehungs- Jahren. Die daraus resultieren- wurf vorgelegt. Zahlreiche De- Erwerbsbiografien, bedingt zeiten enthalten sind. Die Er- de Brutto-Rente würde monat- tailfragen müssen noch geklärt durch Teilzeitarbeit und Kin- höhung erfolgt dann automa- lich 168,84 Euro betragen. werden. Dass sollte zeitnah ge- dererziehungszeiten, die Alter- tisch. Wer allerdings bislang schehen, denn Mütter (und Vä- seinkünfte weiter schmälern. keine Rente erhalten hat, weil Eine Übertragung der Mütter- ter) erster und zweiter Klasse Ebenso konsequent wie ge- die Anwartschaft (fünf Jahre) rente auf die Beamtenversor- gibt es nicht. recht sind deshalb die zum nicht erfüllt war, kann jetzt ge- gung hat der dbb aus Gründen 1.Dateiname: Juli 2014 geltenden Verbes- gebenenfalls einen Rentenan- der Gleichbehandlung nach- _02ED6_EAZ S. 23 (1).pdf; Nettoformat:(185.00 x 135.00 mm); Datum: 23. Jun 2014 12:30:00; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien sm 23 aktuell M e H r W I S S e n A l S A n D e r e . B e S t e l l e n S I e j e t z t. Fragen zur Personalratsarbeit? Hier sind neue Antworten! INformAtIoNEN für BEAmtE UND ArBEItNEhmEr Der Inhalt im Überblick: Was Sie davon haben: dbb verlag gmbh • Grundzüge des Personal- In bewährter Weise beantwortet auch friedrichstraße 165 vertretungsrechts die 16. Auflage alle wichtigen Fragen 10117 Berlin • Gesetzestexte mit Erläuterungen zum Personalvertretungsrecht des telefon: 0 30/ 7 26 19 17-0 • Begriffsbestimmungen und Bundes und der Länder: klar, prägnant telefax: 0 30/ 7 26 19 17-40 Schaubilder und praxisorientiert. Ein einführendes E-mail: Kontakt@dbbverlag.de • Mustervorlagen und Formbriefe Kapitel in die Grundzüge des Personal- Internet: http://www.dbbverlag.de • aktuelle Rechtsprechung vertretungsrechts sowie einprägsame • Kurzerläuterung der Wahlordnung Schaubilder erleichtern erstmals gewähl- ten Personalräten den Einstieg; die klare Gliederung und das umfangreiche Register ermöglichen eine schnelle Orientierung ohne langwieriges Suchen. So bestellen Sie ganz einfach: Bestellcoupon Zuschicken oder faxen Sie können mit nebenstehendem __ Exemplar/e „Personalvertretungsrecht des Bundes Bestellcoupon per Post oder Fax und der Länder – 16. Auflage“ bestellen. Oder Sie teilen uns Verlagsprogramm Ihren Wunsch per E-Mail oder über Internet mit. Name Anschrift 470 Seiten 36,40* ISBN: 978-3-87863-180-4 * zuzügl. Porto und Verpackung Datum/Unterschrift > BDZ magazin | dbb seiten | Juli/August 2014
dbb Rente mit 63: < Kritik an Befristungspolitik des Bundes Auch für dbb Chef Klaus Dauderstädt kritisiert die zunehmende Befris tungspraxis im Bereich des öffentlichen Dienstes des Bundes als „besorgniserregend“ und fordert mit Blick auf Nachwuchs und Schwerbehinderte Fachkräfteproblematik eine dauerhaft bindende Personalpolitik. Nach neuen Daten des Statistischen Bundesamts hat sich die Zahl der im Bereich des öffentlichen Dienst des Bundes befristet be schäftigten Arbeitnehmer um 9,3 Prozent erhöht. Im Juni 2012 waren 16 642 Beschäftigte befristet angestellt, bis Juni 2013 ist Bei einem Treffen mit der Beauftragten der Bun diese Zahl auf 18 197 angestiegen. Von den insgesamt knapp desregierung für die Belange von Menschen mit 150 000 Arbeitnehmern im Bundesbereich hatten damit mehr als Behinderung, Verena Bentele, am 23. Juni 2014 zwölf Prozent nur einen befristeten Arbeitsvertrag. haben der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauder städt, dbb Vize Volker Stich und der Vorsitzende der dbb Arbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik, kwarner – Fotolia Heinz Pütz, dafür geworben, die Regelungen zur „Rente mit 63“ analog auf schwerbehinderte Menschen zu übertragen. < Länderfinanzausgleich korrigieren BadenWürttemberg unternimmt nach Ansicht von Thomas Eigen thaler zu wenig im Kampf gegen Steuersünder. Der Bundesvorsit zende der Deutschen SteuerGewerkschaft (DSTG) und dbb Vize sagte am 2. Juni 2014 der Nachrichtenagentur dpa: „Wenn wie ver sprochen 500 neue Stellen bis 2016 geschaffen werden, dann heißt das schlicht, dass man früher nicht genug getan hat.“ Der DSTG 24 Chef mahnte zugleich eine gute Fortbildung und Ausstattung an. Auf dem Fahrrad könne man keinem Hinterziehungsferrari hinter herfahren, so Eigenthaler. Die Höhe der in BadenWürttemberg aktuell jährlich hinterzogenen Steuern wird auf fünf bis zehn Milliarden Euro geschätzt. Erneut forderte Eigenthaler, den Länderfinanzaus gleich zu korrigieren. Bislang fließt das eingetriebene Geld fast ganz in den Finanzausgleich. Die 75 000 Euro, die eine neue Steuer fahnderStelle koste, müssten dem jeweiligen Bundesland gutge Marco Urban schrieben werden. Schätzungen zufolge bringt die Arbeit eines Fahnders zwischen einer und 1,5 Millionen zusätzliche Steuern. < Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Volker Stich, die Beauftrag < Mehr Investitionen in die Schienenwege te der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderun gen, Verena Bentele, dbb Chef Klaus Dauderstädt und der Vorsitzende der dbb Arbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik, Heinz Pütz (von links). Wegen ihrer besonders be zur Absenkung der Altersgren lastenden Situation können ze für besonders langjährig schwerbehinderte Menschen, Versicherte die besonders be die vor 1952 geboren sind und lastende Situation von schwer 35 Versicherungsjahre haben, behinderten Menschen im herreneck – Fotolia mit 63 abschlagsfrei in Rente Berufsleben berücksichtigt gehen. Auch hier steigt das Zu werden soll, indem auch gangsalter stufenweise auf schwerbehinderten Menschen das 65. Lebensjahr an. Daher ein früherer abschlagsfreier kann ein schwerbehinderter Rentenzugang ermöglicht Laut einer Studie der Bundesregierung kommen auf strapazierte Mensch, der von Juni bis De wird. Straßen, Schienen und Wasserwege in Deutschland bis 2030 noch zember 1952 geboren wurde größere Belastungen zu. Die Verkehrsprognose sagt die stärksten und ebenfalls 35 Versiche Weitere dbb Forderungen sind Zuwächse für die Bahn und beim LkwTransit voraus, aber auch der rungsjahre hat, erst mit 63 die Konkretisierung der Beteili PkwVerkehr werde trotz schrumpfender Bevölkerung weiter zu Jahren und sechs Monaten gungsrechte von Schwerbehin nehmen. Die verkehrspolitische Sprecherin der SPDBundestags abschlagsfrei in Rente gehen, dertenvertretungen, die Her fraktion, Kirsten Lühmann, die auch dbb Vize ist, mahnte ange also sechs Monate später als absetzung der Wertgrenze für sichts dieser Entwicklungen eine Einbindung von Anwohnern an, ein besonders langjährig Ver barrierefreies Bauen und die etwa beim Lärmschutz. Sie machte auch deutlich, „dass mehr In sicherter. Der dbb hatte in Einführung eines Rechts auf vestitionen in die Schienenwege erforderlich sind als bisher ge seiner Stellungnahme zum Umschulung für schwer belas plant“. Gesetz angeregt, dass analog tende Berufe. > BDZ magazin | dbb seiten | Juli/August 2014
dbb Massiver Personalrückgang im öffentlichen Dienst: Millionen Beschäftigte vor dem Ruhestand Mehr Attraktivität, Vielfalt und Flexibilität in der Personalpolitik des öffent gab es am 1. Januar 2014 im Landesbereich rund 626 000 lichen Dienstes forderte der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt Pensionärinnen und Pensionä anlässlich des „Internationalen Tags des öffentlichen Dienstes“ am 23. Juni re. Das waren 4,8 Prozent mehr 2014. „In den kommenden zehn Jahren werden mehr als eine Million Be als ein Jahr zuvor. Insgesamt gab es laut Statistischem Bun schäftigte altersbedingt ausscheiden, im darauffolgenden Jahrzehnt eine desamt Anfang 2014 in den weitere Million“, warnte Dauderstädt. Bereichen des Bundes, der Län der und der Kommunen rund 1 159 000 Pensionärinnen und Anrecht auf einen professio Zukunftsstrategien für eine Pensionäre (ein Plus von 2,4 nellen und ressourcenbewuss angemessene Personalaus Prozent gegenüber dem Vor ten öffentlichen Dienst haben. stattung zu entwickeln. Da jahr). Von den rund 59 100 Zum anderen gegenüber den bei muss es beiden Seiten Neupensionierten des Jahres Beschäftigten, die mit zuneh darum gehen, wie wir auch 2013 wurden 17 Prozent we mender Aufgabenlast und in den kommenden Jahrzehn gen Dienstunfähigkeit in den daraus folgender Arbeits ten trotz demografischer und Ruhestand versetzt. Dies ist verdichtung alleingelassen fiskalischer Einschränkungen der niedrigste Anteil seit Be werden.“ gut Staat machen können. ginn der statistischen Erfas Bürger und Beschäftigte sung im Jahr 1993. Rund 78 „Die berechtigte Ambition, den brauchen verlässliche Pers Prozent der Neupensionierten Staatshaushalt künftig schul pektiven“, so Dauderstädt. schieden mit dem Erreichen 25 denfrei zu gestalten, könne einer Altersgrenze aus dem ak kein Totschlagargument sein, < Mehr Pensionäre tiven Dienst aus, weitere vier aktuell wenn es darum gehe, den Prozent aufgrund von Vorruhe Erwin Wodicka – fotolia öffentlichen Dienst demo Nach aktuellen Zahlen des standsregelungen oder sonsti grafiefest zu machen“, sagte Statistischen Bundesamtes gen Gründen. Dauderstädt. „Wir und die Be schäftigten des öffentlichen Dienstes, für die wir sprechen, < Gespräch mit SPDGeneralsekretärin wissen mit am besten, wie es Das Thema Tarifeinheit stand im Mittelpunkt des Gesprächs zwi „Angesichts dieses dramati um die Staatsfinanzen bestellt schen dbb Chef Klaus Dauderstädt und SPDGeneralsekretärin schen Personalrückgangs sei ist. Wir sehen aber auch, dass Yasmin Fahimi am 9. Juli 2014 im WillyBrandtHaus in Berlin. die weitverbreitete Taten und es jenseits materieller Attrakti Einfallslosigkeit auf Dienst vität noch ein weites Feld gibt, herrn und Arbeitgeberseite den öffentlichen Dienst zu ei nicht nachvollziehbar“, kriti nem besseren Arbeitgeber und sierte Dauderstädt: „Leider damit leistungs und funktions müssen wir feststellen, dass fähig zu machen. Attraktive die vorherrschende Reaktion Einkommensbedingungen, viel zur Bewältigung der Folgen faltorientierte Personalrekru des demografischen Wandels tierung und flexible Arbeits ‚Pfeifen im Wald‘ ist.“ Weder zeitmodelle vom Berufs bis gebe es flächendeckende und hin zum Ruhestandseintritt behördenübergreifende Lö müssen die Instrumente einer Jan Brenner sungsansätze zur Nachwuchs modernen Personalpolitik im gewinnung noch moderne öffentlichen Dienst sein“, be Attraktivitätskonzepte, die ge tonte Dauderstädt. bildete und motivierte junge Der dbb Chef erläuterte die verfassungsrechtlichen Bedenken und Leute überzeugend anspre Der dbb Bundesvorsitzende die unlösbaren praktischen Probleme bei der Definition von Betrie chen. „Vor Ort mangelt es oft forderte Dienstherrn und Ar ben und der Ermittlung der korrekten Stärkeverhältnisse zwischen schon an einer aussagekräfti beitgeber auf, „sich jenseits konkurrierenden Gewerkschaften. „Gelebte freiwillige Tarifeinheit gen Personalstatistik“, so der von theoretischen Demogra – wie im öffentlichen Dienst – ist die einzig richtige Form solcher dbb Chef. „Das ist katastrophal fieDiskussionen mit den Be Kooperation, die Gefahr massenhafter Neugründungen und Dauer und unverantwortlich. Zum schäftigtenvertretungen an streiks gibt es in Deutschland nicht“, machte Klaus Dauderstädt einen gegenüber den Bürge einen Tisch zu setzen und deutlich. rinnen und Bürgern, die ein konkrete, vor Ort umsetzbare > BDZ magazin | dbb seiten | Juli/August 2014
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