Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-167 - Das Thema Nach Wirecard: Scholz will Finanzaufsicht "mit mehr Biss" - Bundesverband deutscher ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-167 Das Thema Nach Wirecard: Scholz will Finanzaufsicht "mit mehr Biss" Bundesfinanzminister Olaf Scholz will der Finanzaufsicht in Deutschland aufgrund des Wirecard-Bilanzskandals "zusätzliche und schärfere Instrumente geben". Das sagte er heute auf der "Handelsblatt"-Bankentagung in Frankfurt. Scholz forderte eine Aufsicht "mit mehr Biss". Es müsse einer staatlichen Behörde auch möglich sein, eine "anlasslose" Sonderprüfung bei einem Unternehmen in die Wege zu leiten. Es sei ihm bewusst, dass Unternehmen dabei vielleicht einen Reputationsschaden fürchteten, das Instrument sei aber nötig. Scholz sprach sich auch für eine schnellere Rotation von Wirtschafts‐ prüfern aus, die in einem Unternehmen tätig sind. Er plädierte zudem für eine bessere Trennung von Prüfungs- und Beratungsdienstleistungen. Seine Hoffnung sei, dass der vom Bundestag eingesetzte Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Skandal dabei helfen werde, "dass wir die Reformen jetzt auch durchsetzen können und sie nicht verhindert werden". Axel Weber, UBS- Verwaltungsratspräsident und früherer Bundesbank-Chef, sieht bei Wirecard auch eine Mitschuld bei den internen Kontrollorganen: "Hier gab es offensichtlich ein Aufsichtsversagen." Ein Aufsichtsratschef dürfe sich nicht nur auf die Berichte des Managements verlassen. Er brauche eigene Quellen im Unternehmen. Mit Blick auf die zu 15 Prozent im Bundesbesitz befindliche Commerzbank sagte Olaf Scholz auf der Bankentagung, er glaube, "dass wir jetzt doch sehen, dass sich viele bemühen, der Commerzbank eine gute Zukunft zu geben und mutige Entscheidungen zu treffen. Ich finde, das sollte jetzt erstmal begleitet werden". [faz.net] [boersen-zeitung.de] [zeit.de] [de.reuters.com] [handelsblatt.com] Bankentagung im Live-Ticker Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen EZB wegen Euro-Stärke in Sorge Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) gibt es einem Pressebericht zufolge Sorgen wegen der deutlichen Aufwertung des Euro. Sollte die Entwicklung anhalten, werde dies die Ausfuhren und die Preisentwicklung dämpfen, heißt es heute in einem Artikel der britischen Wirtschaftszeitung "Financial Times" (FT). Zudem nehme mit steigendem Euro der Druck auf die EZB zu, die Geldpolitik noch weiter zu lockern. Der Euro hat seit Mai gegenüber dem US- Dollar etwa 10 Cent an Wert gewonnen. [finanzen.net] [ft.com] kostenpflichtig Neue EU-Verordnung: Crowdfunding ohne Banken Das von Herbst an geltende European Crowdfunding Service Provider Regime der Europäischen Union (EU) könnte dieser Branche neuen Schwung verleihen. "Die Umsetzung der EU-Verordnung stellt im Vergleich zur jetzigen Regulierung einen disruptiven Eingriff dar", sagte Jamal El Mallouki, Chef des Bundesverbands Crowdfunding und Geschäftsführer des Unternehmens CrowdDesk, in einem heute veröffentlichten Interview. Denn anders als bisher könne künftig beim Crowdlending auf Banken verzichtet werden, was erheb‐ liche Transaktionskosten spare. [handelsblatt.com] Anstieg der Insolvenzen erwartet Der Informationsdienstleister Crifbürgel rechnet mit einer starken Zunahme von privaten Insolvenzen aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Virus-Krise. Laut eines Medienberichts von heute könnten im kommenden Jahr in Deutschland etwa 100.000 Verbraucher eine Privatinsolvenz anmelden. 2019 lag die Zahl bei 87.000. Auch die Zahl der Firmenpleiten dürfte stark zunehmen. Vom vierten Quartal an werde es zu einem deutlichen Anstieg der Insolvenzanträge kommen, sagte Volker Ulbricht, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsauskunftei Creditreform, laut eines Medienberichts. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [finanztreff.de] Crifbürgel [de.reuters.com] Ifo Institut: Weniger Mitarbeiter in Kurzarbeit Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit dürfte im August deutlich gefallen sein. Mit schätzungsweise 4,6 Millionen lag sie um eine Million niedriger als noch im Juli, wie das Ifo Institut heute mitteilte. Damit seien noch rund 14 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betroffen gewesen. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den Branchen: In der Industrie ist mehr als jeder Vierte betroffen, im Handel sind es nur 9 Prozent. [wiwo.de] Einkaufsmanagerindex der Eurozone gesunken Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im August eingetrübt. Wie das Forschungsinstitut IHS Markit heute mitteilte, sank der Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister um 3 Punkte auf 51,9 Zähler. In Deutschland ging der Wert um 0,9 auf 54,4 Punkte zurück. Deutschland und die Eurozone lagen somit aber über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. [finanzen.ch] Beige Book: US-Konjunktur erholt sich leicht Die US-Wirtschaft hat sich nach Angaben der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ein Stück weit vom scharfen Einbruch in der Corona-Krise erholt. In den meisten Notenbankbezirken habe die wirtschaftliche Aktivität zugelegt, heißt es in dem gestern Abend veröffentlichten Konjunkturbericht der Fed namens Beige Book. Allerdings sei die Aktivität immer noch deutlich niedriger als vor dem Beginn der Pandemie in den USA. Auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt habe sich etwas entspannt. Demnach sei in einigen Bezirken ein langsamer Zuwachs der Beschäftigung verzeichnet worden. [spiegel.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Banken als starke Partner in der Krise Die privaten Banken haben in der Corona-Krise eine entscheidende Rolle dabei gespielt, Unternehmen mit Liquiditätsengpässen durch die Vergabe von Krediten zu helfen. Nach Angaben des Bankenverbandes haben im ersten Halbjahr 2020 die Privatbanken rund die Hälfte des von Banken und Sparkassen zusätzlich ausgereichten Kreditvolumens an Unternehmen und Selbstständige geschultert. "Die Banken haben bewiesen, dass sie in der Corona-Krise eine wichtige Stütze für die Wirtschaft sind", betonte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. [bankenverband.de] Die Köpfe Bankenaufseher warnen vor Kreditausfällen bei Sparkassen Vertreter von Bundesbank und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsauf‐ sicht (BaFin) haben auf mögliche Kreditausfälle bei Sparkassen durch die Folgen der Corona-Krise hingewiesen. "Wir glauben, dass auch Sparkassen stärker betroffen sein könnten, weil sie die Breite der deutschen Wirtschaft abbilden und vor allem im Mittelstand aktiv sind", sagte Raimund Röseler, Exekutivdirektor der BaFin für Bankenaufsicht, laut eines Medienberichts von heute. Bundesbankvorstand Joachim Wuermeling wird in demselben Artikel mit den Worten zitiert: "Auch Sparkassen müssen sich für eine mögliche Welle von Kreditausfällen rüsten." [wiwo.de] Jue: ING will Commerzbank nicht übernehmen Die niederländische Großbank ING hat kein Interesse am Kauf der Commerzbank. "Eigenes Wachstum ist jetzt die Hauptsache bei uns", sagte deren Deutschland-Chef Nick Jue heute auf einer Bankenkonferenz in Frankfurt. [de.investing.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Weber: Hamers soll Digitalisierung der UBS vorantreiben Axel Weber, Chef des Verwaltungsrats der Schweizer Großbank UBS, will das Geldhaus stärker digital ausrichten. "Wir sind schon sehr erfolgreich in der Digitalisierung. Das heißt aber nicht, dass wir nicht noch viel erfolgreicher werden können", sagte er heute auf einer Bankentagung in Frankfurt. So solle der vom 1. November an amtierende UBS-Chef Ralph Hamers die Digitali‐ sierung der Bank auf eine neue Ebene heben. [de.reuters.com] Fed-Abteilungsleiter Laubach gestorben Der deutsche Ökonom Thomas Laubach ist gestern im Alter von 55 Jahren gestorben, wie heute berichtet wurde. Er leitete zuletzt die geldpolitische Abteilung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Deren Chef Jerome Powell würdigte den Verstorbenen mit den Worten: "Er war ein Weltklasse-Ökonom, verpflichtet dem Dienst an der Allgemeinheit und angesehen wegen seiner entscheidenden theoretischen und praktischen Beiträge zur Geldpo‐ litik." Laubach war zwischen 2008 und 2012 Dekan der Wirtschaftswissen‐ schaften an der Universität Frankfurt. [handelsblatt.com] Deutsche Bank holt Wirecard-Manager Das Corporate Banking der Deutschen Bank wird zur neuen Heimstatt ehema‐ liger Wirecard-Führungskräfte. Wie heute berichtet wurde, wechseln Christian Plaza Bartsch, bislang Head of Lending Products, Robin Brass, Lead Product Manager, und Produktmanagerin Marie Pirzada zum größten deutschen Geldhaus. Zuvor hatte bereits Wirecard-Produktchef Kilian Thalhammer das Skandalunternehmen in Richtung der Deutschen Bank verlassen. [finanz-szene.de] Imme: VW Financial Services muss digitaler werden Stefan Imme, Chief Digital Officer bei VW Financial Services, will die Finanz‐ sparte des Autobauers fit für die Digitalisierung machen. Ein Ziel: Bis 2025 Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief sollen pro Jahr 2,5 Millionen Neuverträge online abgeschlossen werden. "Wir müssen ‚digitaler‘ und ‚datengetriebener‘ werden – als Unternehmen, als Konzern und als Land", sagte Imme in einem heute veröffentlichten Interview. [handelsblatt.com] Taubert verlässt Verivox Das Vergleichsportal Verivox bekommt nach nur eineinhalb Jahren einen neuen Vorstandschef. Der jetzige Amtsinhaber Jörn Taubert gibt seinen Posten bis Jahresende auf. Das bestätigte heute ein Unternehmenssprecher. Laut eines Medienberichts gab es zwischen Taubert und den Eigentümern Unstim‐ migkeiten über die richtige Strategie. [financefwd.de] Die Tweets des Tages "Banken sind in der Corona-Krise eine wichtige Stütze für die Wirtschaft", sagt Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Private #Banken haben über die Hälfte der zusätzlich von Banken und Sparkassen bereitgestellten Unternehmenskredite in der #Corona-Krise vergeben. Die detaillierten Zahlen findet ihr hier: go.bdb.de/D0lAj [twitter.com] "Jeder dritte Deutsche erledigt sämtliche Bankgeschäfte online." Laut einer aktuellen Studie von @pwc_de liegt Online-Banking mehr denn je im Trend. Erledigst du auch viele Bankgeschäfte im Netz? #Banking #Online [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Peters: Banken brauchen wohl keine Staatshilfe Hans-Walter Peters, Chef der Privatbank Berenberg und erneut Präsident des Bankenverbandes, erwartet nicht, dass deutsche Geldhäuser auf staatliche Hilfen wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise angewiesen sind. Sie hätten Spielraum für eigene Maßnahmen. "Insofern hoffe ich, dass wir die Krise aus eigener Kraft meistern können", sagte er heute am ersten Tag der "Handelsblatt"-Bankentagung in Frankfurt. Als Unternehmer habe er ein "Riesen-Problem" damit, Staatsgeld anzunehmen – schließlich wolle der Staat dann mitsprechen. In der Diskussionsrunde mit Peters zeigte sich Felix Hufeld, Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), etwas pessi‐ mistischer: "Wir werden nicht schmerzfrei aus dieser Sache herauskommen, so viel steht fest." Die Belastungen durch Corona seien verkraftbar, "aber wir machen uns schon Sorgen um die 20 bis 30 schwächsten Institute", betonte der BaFin-Präsident. "Das dicke Ende steht noch aus." Mit einer neuen Finanz‐ krise wie 2008 sei aber nicht zu rechnen, da die Institute deutlich besser aufgestellt seien, sagte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. Mit Blick auf den Wirecard-Skandal schloss Hufeld einen Rücktritt aus: "Ich diene meinem Land und Europa. Solange mein Land und Europa mir dieses Vertrauen entge‐ genbringen – und das spüre ich, und das wird mir auch sehr deutlich entge‐ gengebracht – werde ich meine Pflichten weiter erfüllen." Er zeigte sich aber auch selbstkritisch. "Wir haben vor lauter Bäumen den Wald nicht gesehen." Seine Behörde habe es wie alle anderen auch erst zu spät für möglich gehalten, dass bei Wirecard ein so großes Maß an krimineller Energie herrschte. [faz.net] [welt.de] [bloomberg.com] [finanzen.net] [handelsblatt.com] Bankentagung im Live-Ticker Was morgen wichtig wird Am dritten und letzten Tag der "Handelsblatt"-Bankentagung spricht unter anderem Stefan Ermisch, Chef der Hamburg Commercial Bank, der früheren HSH Nordbank. – Die US-Regierung gibt die Arbeitslosenquote für den Monat Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief August bekannt. Die Erwerbslosigkeit in den USA war im ersten Halbjahr infolge der Corona-Krise auf den höchsten Stand seit Jahrzehnten gestiegen. Der Nachschlag Fünf Tipps für den andauernden Berufserfolg "Mit 50 gehörst Du zum alten Eisen" oder "In Deinem Alter findet Du nie wieder einen guten Job." Vorurteile über ältere Arbeitnehmer gibt es zuhauf. Der Coach und Berater Jeff Gothelf sieht das ganz anders. Er hat die "ewige Beschäftigungsfähigkeit" entdeckt. Fünf Voraussetzungen sind dafür notwendig. Beispielsweise, auch als Arbeitnehmer unternehmerisch zu denken, oder die Bereitschaft, sein Leben lang zu lernen. Warum auch das Sich-selbst-Neuerfinden dazu gehört, lesen Sie hier: [capital.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Sie können auch lesen