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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-68 Das Thema Gemeinschaftsdiagnose: Rezession 2020, Aufschwung 2021 Die Wirtschaftsleistung wird in Deutschland aus Expertensicht 2020 als Folge der Corona-Pandemie um 4,2 Prozent einbrechen. Das geht aus einer heute veröffentlichten Gemeinschaftsdiagnose mit dem Titel "Wirtschaft unter Schock - Finanzpolitik hält dagegen" hervor, die von führenden Wirtschaftsfor‐ schungsinstituten um das Ifo Institut erarbeitet wurde. Zum Vergleich: 2009, im Jahr der Weltfinanzkrise, sank die Wirtschaftsleistung um 5,7 Prozent. "Die Corona-Pandemie löst eine schwerwiegende Rezession in Deutschland aus", teilten die Ökonomen in ihrem Gutachten für die Bundesregierung mit. Bereits im ersten Quartal 2020 habe das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 1,9 Prozent eingebüßt. Im Zeitraum zwischen April und Juni rechnen die Wirtschaftsfor‐ scher mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung von 9,8 Prozent. Das wäre der stärkste Quartalswachstumseinbruch seit 1970, doppelt so groß wie während der Weltfinanzkrise im ersten Quartal 2009. Deutschland bringe aber gute Voraussetzungen mit, die wirtschaftlichen Folgen zu verkraften, sagte Ifo- Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Mittelfristig könne wieder das wirtschaftliche Niveau erreicht werden, das sich ohne Krise ergeben hätte. Aufgrund der massiven Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung rechnen die Experten für das Jahr 2021 mit einer Erholung des BIP und erwarten ein Wachstum von 5,8 Prozent. Allerdings warnen die Konjunkturforscher vor einer möglichen Verschlimmerung der Situation: "So könnte sich die Pandemie deutlich langsamer abschwächen als angenommen und auch das Wiederhochfahren der wirtschaftlichen Aktivität könnte schlechter gelingen und eine erneute Ansteckungswelle auslösen." An der Diagnose sind das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das Ifo Institut, das Kieler IfW, das IWH-Halle und das RWI in Essen beteiligt. Sie dient der Bundesre‐ gierung als Grundlage, auf der sie ihre eigene Steuerschätzung vornimmt. [finanzen.net] [handelsblatt.com] [de.reuters.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [boerse-online.de] [gemeinschaftsdiagnose.de] Diagnose als PDF-Download Meldungen Deutsche Banken halten E-Euro momentan nicht für notwendig Bei der Einführung von digitalem Notenbankgeld üben sich die deutschen Geldhäuser noch in Zurückhaltung. Im Euroraum bestehe momentan keine Notwendigkeit dafür, wie heute aus einer Analyse des Zusammenschlusses der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) hervorgeht. "Weder sind die Gefahren für die Finanzstabilität und mögliche Einschränkungen im Kreditangebot der Banken und Sparkassen ausreichend erforscht, noch besteht aufgrund der noch weiterhin substanziellen Nutzung von Bargeld ein ausreichender Zusatz‐ nutzen für die Bürgerinnen und Bürger", heißt es in dem Dokument. In Zukunft könne digitalem Zentralbankgeld in der Geld- und Währungsordnung aber eine wichtige Rolle zufallen, erklärten die deutschen Banken. Diskus‐ sionen um die Einführung von Cyber-Währungen waren aufgekommen, nachdem Facebook angekündigt hatte, eine eigene Digitalwährung auf den Markt zu bringen. [de.reuters.com] Zahlreiche Banken setzen Dividenenauszahlungen aus Viele Banken folgen der dringenden Empfehlung der Europäischen Zentralbank (EZB) und zahlen vorerst keine Dividende mehr an ihre Aktionäre aus. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) plane ihre Entscheidung darüber, ob eine Dividende an ihre Eigentümer ausgezahlt wird oder nicht, auf Herbst zu verschieben, wie heute berichtet wurde. Bereits zuvor gaben zahlreiche Geldhäuser bekannt, keine Dividenden auszuzahlen, darunter die Commerzbank, die niederländische ABN Amro und die italienische UniCredit. Die DZ Bank hält hingegen an einer Dividendenauszahlung fest. Bereits im März hatte die EZB europäische Banken dazu aufgefordert, bis mindestens zum 1. Oktober keine Dividenden für die Jahre 2019 und 2020 auszuzahlen. [handelsblatt.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Deutsche Bank: US-Demokraten senden offenen Brief Infolge der Bitte der Trump Organization um einen Aufschub ausstehender Kreditzahlungen, haben einige US-Demokraten eine Stellungnahme der Deutschen Bank eingefordert. Das geht aus einem Brief hervor, den die frühere demokratische Präsidentschaftskandidatin Elizabeth Warren gemeinsam mit drei Senatoren veröffentlicht und an den Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, adressiert hat. Die Demokraten fürchten demnach, dass die US-Regierung um Präsident Donald Trump das Geldhaus bevorzugen, beziehungsweise benachteiligen könnte, abhängig davon, wie es auf die Bitte der Trump Organization reagiere. Die Deutsche Bank bestätigte den Erhalt des Briefes und plane, fristgerecht zu antworten, hieß es. Man werde "bei allen offiziellen Untersuchungen kooperieren", sagte ein Sprecher der Bank in New York. [handelsblatt.com] EZB: Bedarf an 1,5 Billionen Euro zur Bewältigung der Corona-Krise Die EZB hat den Finanzministern der Eurozone mitgeteilt, dass sich der Finan‐ zierungsbedarf zur Bekämpfung der Folgen der Coronavirus-Pandemie auf bis zu 1,5 Billionen Euro belaufen könnte. Das haben mit der Sache vertraute Personen heute gegenüber Reuters bestätigt. Ein Sprecher der EZB lehnte eine Stellungnahme ab. Darüber hinaus habe die EU-Kommission die Minister gewarnt, dass die Wirtschaft der Eurozone um bis zu 10 Prozent schrumpfen könnte, berichteten die Insider. [uk.reuters.com] BaFin warnt vor Betrügern Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat heute von mehreren Fällen Kenntnis erlangt, wonach angebliche BaFin-Mitarbeiter Verbraucherinnen und Verbraucher per Telefon kontaktiert und eine Teilnahme an einem Gewinnspiel angeboten haben. Die Finanzaufseher teilten daraufhin in einer Stellungnahme mit, dass sie sich grundsätzlich nicht an Einzelpersonen wenden würden. Betroffene sollten umgehend Anzeige bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft stellen. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [cash-online.de] Kabinett: Strengere Regeln für ausländische Übernahmen Deutsche Unternehmen sollen in Zukunft besser vor Übernahmen aus dem Ausland geschützt werden. Einen entsprechenden Vorschlag von Bundeswirt‐ schaftsminister Peter Altmaier zur Änderung des Außenwirtschaftsge‐ setztes hat das Bundeskabinett heute beschlossen. Künftig sollen strengere Maßstäbe an die Genehmigung ausländischer Direktinvestitionen gekoppelt werden. Es werde zukünftig geprüft, ob durch den Erwerb die Ordnung und Sicherheit deutscher Interessen "voraussichtlich beeinträchtigt wird", hieß es. Vor der Anpassung des Gesetzes war lediglich eine "tatsächliche Gefährdung" maßgeblich. [finanzen.net] Frankreich in schwerer Wirtschaftskrise Die französische Notenbank sieht die Wirtschaft Frankreichs in der größten Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Im ersten Quartal 2020 sei die Wirtschaftsleistung um 6 Prozent zurückgegangen, teilte heute die Zentralbank in Paris mit. Da das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bereits im vorhe‐ rigen Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft sei, wären die Voraussetzungen für eine Rezession erfüllt. Die Konjunktur sei im Vergleich zum Vormonat um 17 Prozent eingebrochen, in der zweiten Hälfte des März gar um 32 Prozent. Im weiteren Verlauf des Jahres seien die konjunkturellen Aussichten aufgrund der Corona-Krise ebenfalls trübe, hieß es. [n-tv.de] Die Corona-Hilfsmaßnahmen im Überblick Innerhalb kurzer Zeit wurde eine Vielzahl an Maßnahmen beschlossen, um Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler in der Corona-Krise finan‐ ziell zu unterstützen. Für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen hat der Bund zum Beispiel das Zuschussprogramm "Corona-Soforthilfe" mit einem Volumen von bis zu 50 Milliarden Euro beschlossen, wie der Bankenverband Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief heute in einem Blogbeitrag schreibt. Welche weiteren Maßnahmen es gibt und wer berechtigt ist, welche Hilfen in Anspruch zu nehmen, lesen Sie hier: [bankenverband.de] Die Köpfe Scholz erwartet baldige Einigung über EU- Rettungspaket Trotz der gescheiterten Verhandlungen über ein europäisches Rettungspaket für besonders von der Coronavirus-Pandemie betroffene Länder, zeigt sich Bundesfinanzminister Olaf Scholz optimistisch über eine zeitnahe einstimmige Einigung. Man sei sich "sehr weit einig geworden, aber noch nicht ganz" sagte er heute in Berlin. "Gemeinsam mit Bruno Le Maire rufe ich deshalb alle Euro-Länder auf, sich einer Lösung dieser schwierigen Finanzfragen nicht zu verweigern und einen guten Kompromiss zu ermög‐ lichen – für alle Bürgerinnen und Bürger." Uneinigkeit herrsche weiterhin über die gemeinsame Schuldenaufnahme, hieß es. Scholz sagte, er hoffe bis zum 12. April ein Übereinkommen zu erzielen. Die EU-Finanzminister hatten die Verhandlungen vorige Nacht nach 16 Stunden abgebrochen und auf den morgigen Donnerstag vertagt. [sueddeutsche.de] [finanznachrichten.de] Wirtschaftsweise Grimm spricht sich für stufenweise Wiedereröffnung aus Das neue Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamt‐ wirtschaftlichen Entwicklung, Veronika Grimm, hält die Ausgangsbeschrän‐ kungen und Rettungspakete der Bundesregierung für weitreichend und notwendig, sieht aber nun die Zeit für eine differenzierte Aufhebung einzelner Beschränkung gekommen. "Wir schlagen eine flexible und risikoadaptierte Strategie vor, um die Beschränkungen schrittweise aufzuheben", sagte sie in einem heute veröffentlichten Interview. Dabei müsse man zwischen Personen‐ gruppen, Bereichen und Regionen differenzieren, um zu evaluieren, wo zuerst Lockerungen möglich seien. Für die Zeit nach der Krise erwartet Grimm ein Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief leicht verändertes Wirtschaftssystem, in dem man Schutzausrüstung und Medikamente verstärkt im eigenen Land produzieren werde. [sueddeutsche.de] (kostenpflichtig) Ifo-Präsident Fuest will Wirtschaft zeitnah wieder hochfahren Der Chef des Ifo Instituts, Clemens Fuest, geht nicht von einer kurzfristigen Erholung der Wirtschaft und dann "business as usual" aus. Er erwarte ein "ausgeprägtes U", also ein lang anhaltendes konjunkturelles Tief, bevor es wieder aufwärts gehe, sagte Fuest heute gegenüber Medien. "Eine Schrumpfung um 10 Prozent, wie von einigen Banken geschätzt, ist in diesem Jahr durchaus im Bereich des Möglichen." Daher plädiere er mit einigen anderen Experten dafür, die Wirtschaft schrittweise und unter strengen Bedin‐ gungen wieder zu öffnen. Nach Berechnungen des Ifo Instituts koste ein Monat Stillstand von Industrie, Handel und Dienstleistungssektor zwischen 150 und 260 Milliarden Euro. [spiegel.de] EZB-Chefvolkswirt Stark: Brauchen keine Corona- Bonds Jürgen Stark, Chefvolkswirt der EZB, sieht keine Notwendigkeit für Corona- Bonds – entscheidend sei das Handeln vor Ort. Das schrieb er heute in einem Gastbeitrag für die "FAZ". Es gebe fast täglich neue Ideen für neue Finanzin‐ strumente, jedoch bliebe man die Antwort schuldig, warum diese über die bestehenden Instrumente hinaus notwendig seien, wie deren Verwendung überwacht werde und wofür man die Mittel einsetzen solle. Entscheidend sei vielmehr das Handeln der Regierungen vor Ort. Die Bevölkerung würde zuerst ein entschlossenen Handeln der Regierung erwarten und nicht europäische Hilfen. Die EZB habe "gigantische Programme" zur Liquiditätsbereitstellung aufgelegt, schrieb Stark. [faz.net] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Der Tweet des Tages In der #Corona-Krise machen sich viele Sparer Sorgen um Geld, das sie bei ausländischen Banken angelegt haben. @juliane_weiss erklärt, bis zu welchem Betrag die Anlagen geschützt sind. Weitere #coronafragen beant‐ worten wir hier: http://go.bdb.de/6pWyk #COVID19de [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Was in der Krise stark macht Die aktuelle Situation verunsichert: Werde ich auch krank? Behalte ich meinen Job? Einige kommen mit solchen Fragen besser zurecht als andere. Die American Psychological Association (APA) hat die Gründe dafür erforscht und einen Zehn-Punkte-Plan für mehr psychische Widerstandsfähigkeit entwi‐ ckelt. Wichtig ist vor allem, Beziehungen zu pflegen – und wenn es per Videochat oder Telefon erfolgt. Die Forscher empfehlen auch, sich realistische Ziele zu setzen. Warum es hilfreich sein kann, klare Entscheidungen zu treffen und Perspektiven zu entwickeln, lesen Sie hier: [wiwo.de] Was morgen wichtig wird In Wiesbaden veröffentlicht das Statistische Bundesamt seine Zahlen zu deutschen Exporten im Februar. – In Frankfurt veröffentlicht die EZB ihr Protokoll der jüngsten Sitzung des EZB-Rates vom 12. März 2020. – Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling spricht im Frankfurter Euro Finance Talk über die Rolle der Bundesbank in der Corona-Krise. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Der Nachschlag Wie Unternehmen originell auf die Corona-Krise reagieren Um in der Corona-Krise finanziell überleben zu können, lassen sich einige Unternehmen etwas ganz Besonderes einfallen. Das Flugportal Flyla hat sich kurzfristig und übergangsweise dazu entschlossen, statt Flügen Erntehelfer zu vermitteln. Dafür haben die Betreiber das Online-Portal "Clever ackern" gegründet. Der Streaming-Dienst Stream Time zeigt Zuschauern in der sport‐ freien Zeit nun Gottesdienste per Live-Stream. Weitere kreative Ideen, mit denen Unternehmen auch in Krisenzeiten fortbestehen, lesen Sie hier: [karriere.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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