BETRETEN AUF EIGENE GEFAHR - ADRESSBÜCHER Schwindel mit amtlich aussehenden Formularen ä S. 14 - wim-Magazin

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WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 06 | 2016

ADRESSBÜCHER
Schwindel mit amtlich
aussehenden Formularen
ä S. 14

VERGABERECHT
Erleichterungen
für den Mittelstand
ä S. 18

                                   ONLINE-SICHERHEIT

                                   BETRETEN AUF
                                   EIGENE GEFAHR
                                                       ä S. 34
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                                                                Heisterstr. 6 –10, 90441 Nürnberg                 Felix-Klein-Str. 76, 91058 Erlangen
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EDITORIAL

 IHK - Die erste Adresse
Ulmenstr. 52 | 90443 Nürnberg
                                         Gerechtigkeit
Postanschrift: 90331 Nürnberg
Internet    www.ihk-nuernberg.de

                                             D
                                                 er 1. FCN hat den Aufstieg knapp verpasst und muss
Geschäftszeiten
                                                 wohl einige Spieler abgeben, Bayern München
des Service Zentrums
Mo. bis Do. 8 –17 Uhr, Fr. 8 – 15 Uhr            schwimmt im Geld und geht auf Einkaufstour – ist
Tel. 0911 1335-335                       das gerecht? Mein Friseur hat regen Zulauf, direkt gegen-
kundenservice@nuernberg.ihk.de
                                         über steht der Konkurrent ratlos in seinem halbleeren La-
der Geschäftsbereiche
                                         den – ist das gerecht?
Mo. bis Do. 9 –12.00 Uhr, 13 – 16 Uhr
Fr. 9 – 12.00 Uhr und 13 – 15 Uhr

Hauptgeschäftsführer                     Ich denke, das Beispiel aus dem Sport zeigt, wie leicht die
Markus Lötzsch | Tel. 1335-373           Gerechtigkeitsdebatte in die Irre führen kann. Wirtschaft
markus.loetzsch@nuernberg.ihk.de
                                         und Sport basieren auf Wettbewerb, Gerechtigkeit ist
Standortpolitik und                      nicht der für alle gleiche Punktestand am Ende der Saison,
Unternehmensförderung
Dr. Udo Raab | Tel. 1335-383             sondern zu deren Beginn. Und es gibt im Sport einen Be-
unternehmensfoerderung@                  griff, der in meinen Augen zielführender als Gerechtigkeit
nuernberg.ihk.de
                                         ist: Fair Play.
Berufsbildung
Udo Göttemann | Tel. 1335-262
berufsbildung@nuernberg.ihk.de           Wirtschaftspolitisch gesehen bedeutet Fair Play gleiche
                                         Spielregeln für alle Marktteilnehmer und einen aufmerk-
Innovation | Umwelt
Dr. Robert Schmidt | Tel. 1335-299       samen Staat, der einseitige Machtkonzentrationen wir-
giu@nuernberg.ihk.de                     kungsvoll verhindert. Hier spielt es keine Rolle, ob eine
International                            Machtposition missbräuchlich von einem Großkonzern,
Armin Siegert | Tel. 1335-401
                                         einem Finanzkartell oder von einer Splittergewerkschaft
international@nuernberg.ihk.de
                                         genutzt wird. Marktwirtschaftliche Ordnungspolitik hat
Recht | Steuern
Oliver Baumbach | Tel. 1335-388          die Balance zu finden zwischen Überregulierung und dem
recht@nuernberg.ihk.de                   viel gescholtenen Neoliberalismus.
Kommunikation
Dr. Kurt Hesse | Tel. 1335-379           Fair Play hat aber auch eine Dimension unserer gesamtge-
presse@nuernberg.ihk.de
                                         sellschaftlichen Verantwortung. Jedes Kind muss die glei-
Zentrale Dienste
                                         chen Chancen haben, seine Talente zu entwickeln – unab-
Joachim Wiesner | Tel. 1335-229
zentrale-dienste@nuernberg.ihk.de        hängig von Einkommen und Stellung der Eltern. Fair Play
KundenService                            bedeutet, dass auch ungelernte Tätigkeiten menschenwür-
Sabine Edenhofer | Tel. 1335-335         dig entlohnt werden und dass es Angebote geben muss, sich
kundenservice@nuernberg.ihk.de
                                         aus prekären Arbeitsverhältnissen heraus zu entwickeln,
Geschäftsstelle Ansbach                  persönlichen Einsatz vorausgesetzt. Wir als Wirtschaftsver-
Karin Bucher | Tel. 0981 209570-11
geschaeftsstelle-ansbach@                treter müssen uns auch hier zu Fair Play bekennen, sonst
nuernberg.ihk.de                         holt uns die Gerechtigkeitsdebatte immer wieder ein.
Bahnhofsplatz 8, 91522 Ansbach
Mo. bis Do. 8 –12.30 Uhr u. 14 –16 Uhr
Freitag 8 – 12.30 Uhr

Geschäftsstelle Erlangen
Knut Harmsen | Tel. 09131 97316-0
geschaeftsstelle-erlangen@
nuernberg.ihk.de
Henkestraße 91, 91052 Erlangen
Mo. bis Do. 8 –12 Uhr u. 13 –16 Uhr
Freitag 8 – 12 Uhr u. 13 – 14.30 Uhr

Geschäftsstelle Fürth
Gerhard Fuchs | Tel. 0911 780790-0
                                                                                      IHK-Präsident
geschaeftsstelle-fuerth@                                                         Dirk von Vopelius
nuernberg.ihk.de
Flößaustraße 22a, 90763 Fürth
Mo. bis Do. 8 –13 Uhr u. 14 –16 Uhr
Freitag 8 –13 Uhr

Geschäftsstelle Nürnberger Land |
Schwabach | Landkreis Roth
Lars Hagemann | Tel. 0911 1335-303
geschaeftsstelle-nuernberg@
nuernberg.ihk.de
Ulmenstraße 52, 90443 Nürnberg

Wirtschaftsjunioren
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Knut Harmsen | Tel. 09131 97316-0                                                                              bringt wichtige Projekte und
knut.harmsen@nuernberg.ihk.de                                                                           engagierte Unternehmer zusammen.
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                                                                       rechtssichere Definition von Equal Pay"
                                                                       Sylvia Friedmann, Geschäftsführerin der Heiserv         ein System entwickelt, mit dem Zeitarbeitnehmer in
                            Foto: © Heiserv GmbH

                                                                       GmbH und Vorstandsmitglied im Bundesarbeitge-           Stufen an Equal Pay herangeführt werden. Das heißt,
                                                                       berverband der Personaldienstleister (BAP), und         die Branche hat längst ihre Hausaufgaben gemacht.
                                                                       Richard Hofmann, Geschäftsführer von add-on             Aktuell gibt es elf Zuschlagstarifverträge für zwölf
                                                                       Personal & Lösungen GmbH und BAP-Regional-              Wirtschaftsbereiche. Dieses System ließe sich natür-
                                                                       sprecher Süd-Ost, zu den geplanten Gesetzesänder-       lich auch auf weitere Branchen übertragen.
                                                                       ungen für die Zeitarbeit.
                                                                                                                               Hofmann: Wir sind gut organisiert und sehen in
                                                                       Frau Friedmann, Herr Hofmann, die große Koali-          der korrekten Umsetzung keine Anwendungspro-
                                                                       tion hat einschneidende Gesetzesänderungen für          bleme. Zwingend geklärt werden muss allerdings
                                                                       die Zeitarbeit – Equal Pay nach neun Monaten und        noch die genaue Definition von Equal Pay. Eben-
                                                                       Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten – be-            falls rege ich an, dass die Höhe der Bußgelder –
                                                                       schlossen. Wie beurteilen Sie dies?                     500.000 Euro – bei fahrlässigen, sprich: nicht vor-
Sylvia Friedmann,                                                                                                              sätzlichen, Verstößen zwingend überdacht wird.
Geschäftsführerin der                                                  Friedmann: Dass unsere Branche damit nicht ein-         Dieses ist unter den langjährig vorhandenen und be-
Heiserv GmbH und Vorstands-                                            verstanden sein kann, ist sicherlich verständlich.      währten Kontrollinstrumenten durch Behörden in
mitglied im Bundesarbeit-                                              Dieses Gesetz passt nicht in die arbeitsmarktpoli-      der Personaldienstleistung maßlos übertrieben und
geberverband der Personal-                                             tische Landschaft. Schließlich werden mit Equal Pay     willkürlich angesetzt.
dienstleister (BAP)                                                    unsere Tarifverträge außer Kraft gesetzt und der Ein-
                                                                       satz unserer Mitarbeiter zeitlich begrenzt. Mit den     Welche Auswirkungen werden die geplanten Regu-
                                                                       geplanten Regelungen wird außerdem nicht nur die        lierungen konkret für Ihr Unternehmen und Ihre
                                                                       Zeitarbeit belastet, sondern der gesamten deutschen     Kundenbetriebe haben?
                             Foto: © add-on Personal & Lösungen GmbH

                                                                       Wirtschaft werden weitere spürbare Bürokratie-
                                                                       lasten aufgebürdet. Immerhin wurden bei dem neu-        Hofmann: Solange das Wirtschaftsklima positiv
                                                                       en Entwurf einige Verbesserungen erzielt. Sowohl        und der Fachkräftemangel vorhanden ist, erwarten
                                                                       zur Berechnung des Equal Pay-Anspruchs als auch         wir keine drastischen Veränderungen. Sollte sich
                                                                       bei der Höchstüberlassungsdauer werden die Unter-       dies ändern, wird ein kompliziertes und verteuertes
                                                                       brechungszeiten auf drei Monate verkürzt, was auch      Instrument Zeitarbeit Kundenbetriebe nachdenklich
                                                                       für eine endlich einheitliche Stichtagsregelung gilt.   stimmen, das heißt, eventuell werden dann noch
                                                                                                                               mehr Produktionen und Entwicklungen ins Ausland
                                                                       Hofmann: Wir sind nicht die einzige Branche, die        verlagert und dies würde fatale volkswirtschaftliche
                                                                       von Regulierungen des Gesetzgebers betroffen ist.       Probleme nach sich ziehen.
                                                                       Ob aber Regulierungen den gewünschten Effekt
                                                                       haben, werden wir alle erst in einigen Monaten          Friedmann: Viele Kundenunternehmen setzen
Richard Hofmann,                                                       sehen, wie als aktuelles Beispiel die Entwicklung bei   hochqualifizierte Mitarbeiter in längerfristigen
Geschäftsführer von                                                    der Einführung der Mietbremse zeigt. Solange sollten    Projekten ein. Hier wird es nahezu unmöglich sein,
add-on Personal & Lösungen                                             wir mit einer finalen Beurteilung warten.                nach Ablauf der 18 Monate neue Mitarbeiter zu
GmbH und BAP-Regional-                                                                                                         finden und einzuarbeiten. Damit geht eine wichtige
sprecher Süd-Ost                                                       Welche Probleme sehen Sie in der Umsetzung der          Flexibilität verloren. Ähnlich verhält es sich bei Mit-
                                                                       Neuerungen in Ihrem täglichen Geschäft?                 arbeitern, die während der Elternzeit Stamm-
                                                                                                                               beschäftigte vertreten. Die Fristen sind einfach
                                                                       Friedmann: Die Bundesregierung hat bislang noch         nicht kompatibel. In diesen Fällen sehe ich sehr
                                                                       immer keine rechtssichere Definition von Equal           negative Auswirkungen – sowohl für unsere Mit-
                                                                       Pay vorgelegt. Außerdem wird die Ermittlung             arbeiter als auch für unsere Kunden.
                                                                       von Equal Pay neben unserer Branche auch die
                                                                       Kundenunternehmen treffen, weil diese zunächst          Gleichzeitig muss man sich bewusst machen, dass
                                                                       den sogenannten vergleichbaren Stammmitar-              die Branche sich stark weiterentwickelt hat, gerade
                                                                       beiter ermitteln müssen. Dabei sind unter an-           auch bei den Löhnen: Zum einen gibt es bereits seit
                                                                       derem Berufsausbildung und -erfahrung zu berück-        2012 eine allgemeinverbindliche Lohnuntergrenze.
                                                                       sichtigen. Letztlich wäre der Kundenbetrieb zur         Darüber hinaus existieren neun Entgeltgruppen,
                                                                       Offenlegung seiner Gehaltsstruktur verpflichtet, was     in denen der Lohn regelmäßig steigt. Ab Juni 2016
                                                                       keinem Unternehmer gefallen kann – und der Auf-         werden in der niedrigsten Entgeltstufe in West-
                                                                       wand für alle Beteiligten steigt. Mit den Branchenzu-   deutschland 9,00 Euro erreicht – eine Lohnsteigerung
                                                                       schlagstarifverträgen haben die Sozialpartner zudem     seit 2014 um rund zehn Prozent.
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BETRETEN AUF EIGENE GEFAHR - ADRESSBÜCHER Schwindel mit amtlich aussehenden Formularen ä S. 14 - wim-Magazin
Inhalt

18 Die Reform des Vergaberechts bringt      26 Die Philippinen gelten als aufstrebender Markt in Asien. Wie sind die Aussichten unter
Erleichterungen für Unternehmen mit sich.   dem neuen Präsidenten Duterte?

Spektrum                                    Märkte                                              Branchen + Börsen
    8 Neuer Service im                      21 Gründung                                         53 Branchenmarkt A-Z
      „Standortportal Bayern“               		 Lieber angestellt
                                            		 als selbstständig
    9 Ausstellung: Nürnbergs
      Fotosektor                            22 IHK-Konjunkturklima                              Veranstaltungen
                                            		 Wirtschaft floriert im Frühling
                                                                                                59 Lasertechnik und Photonik
                                            26 Philippinen
Business                                    		 Unterschätzter Markt                             60 Industrietechniker (IHK)
                                                                                                		 Führungskräfte, die anpacken
13 Firmenläufe in Ansbach                   28 IHK-Innovationsreport
   und Nürnberg                             		 Mittelstand fällt bei                            63 Seminare und Lehrgänge
		 Laufen verbindet                         		 Forschung zurück                                    in Mittelfranken
		 die Kollegen

14 Schwindel mit
   Adressbüchern                            IHK-Welt
		 Amtlich oder doch nicht?
                                            45 Griechenland
18 Reform des                               		 Perspektiven für
   Vergaberechts                            		 junge Griechen
                                                                                                                                        kieferpix/Thinkstock.com/ra2 studio/Fotolia.com

		 Einfacher und schneller
		 mitbieten                                46 Wirtschaftsmediator
                                                                                                                                        Fotos: Jupiterimages/Thinkstock.com,

                                            		 Der neutrale Dritte
20 Kunststoffcampus Bayern
		 Kompetenzzentrum für                     48 Haus der Wirtschaft
		 Technik und Management                   		 Rohbau kann beginnen

                                            52 IHK-Integrationsfonds
                                            		 Unternehmen aktiv
                                            		 für Flüchtlinge

6   WiM 06 | 16
BETRETEN AUF EIGENE GEFAHR - ADRESSBÜCHER Schwindel mit amtlich aussehenden Formularen ä S. 14 - wim-Magazin
29 Special Kommunikationswirtschaft: Online-Shops, IT-Sicherheit im E-Business, private Nutzung von dienstlichen Smartphones und elektro-
nische Rechnungsstellung sind Themen des WiM-Specials.

Köpfe                                           Special                                            Rubriken
65 2Elemente                                    29 IHK-Veranstaltung                               10 Verbraucherpreisindex
    Kreativ für Datev-Kunden                    		 Rund um die IT-Sicherheit
                                                                                                   50 DIHK-Ticker
66 Obi Franken                                  30 Online-Shops
		 Pflanzen und werkeln                         		 Gesamtpakete für                                54 Wettbewerbe
                                                		 das E-Business
69 Lecrio                                                                                          55 Bücher
		 Exklusives aus der                           34 IT-Sicherheit
		 Ledermanufaktur                              		 Einbruch im Online-Shop                         56 Inserentenverzeichnis

71 Dorfner-Gruppe                               38 Smartphone und Internet                         62 Weiterbildungsprogramm
		 Gebäudemanagement                            		 Bonbon vom Arbeitgeber                          		 der IHK Akademie
		 wächst
                                                40 Papierloses Büro                                72 Personalien | Auszeichnungen
                                                		 Abgerechnet wird digital
                                                                                                   79 Wirtschaft engagiert sich
Unternehmen                                     44 Digitalisierung
                                                		 Breitband ausbauen!                             80 Kompakt
73 Softgate
		 Neues Geschäftsmodell                                                                           81 Vorschau

74 Luxhaus                                                                                         81 Impressum
		 Der Traum vom
		 Eigenheim                                                                                       82 Cartoon von Gerd Bauer

77 Albrecht Dürer
   Airport Nürnberg
		 Beginnt der Steigflug?

78 Allianz
                                                 !   Beileger: IHK Bekanntmachungen
		 Digitalisierung schreitet voran

                                                                                                                                WiM 06 | 16   7
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SPEKTRUM

     Neuer Service im „Standortportal Bayern“
                                                                                 Schnell und aktuell Kunden und Lieferanten finden – und
                                                                              selbst schnell gefunden werden. Dies bietet der neue und
                                                                              deutschlandweit einzigartige Service des „Standortportal Bay-
                                                                              ern“ (www.standortportal.bayern). Ab dem 8. Juli 2016 sind
                                                                              standortrelevante Informationen von Unternehmen auf Karten
                                                                              abrufbar, wie z. B. räumliche Informationen zu Wirtschafts-
                                                                              strukturen in Verbindung mit verfügbaren Gewerbeflächen und
                                                                              -immobilien. Der Eintrag ist kostenlos, unterstützt die Vermark-
                                                                              tung von Produkten und verschafft Kontakte zu neuen Ge-
                                                                              schäftspartnern weltweit. Alle Unternehmen mit Handelsregis-
                                                                              tereintrag, die trotz der genannten Vorteile nicht mit der
                                                                              Weitergabe ihrer Daten über das Online-Portale einverstanden
                                                                              sind, sollten dies der IHK innerhalb von vier Wochen nach Er-
                                                                              scheinen dieser „WiM – Wirtschaft in Mittelfranken“ mitteilen.

                                                                              Weitere Informationen und den Datenschutzhinweis mit Wi-
                                                                              derspruch finden Sie im Beileger dieser WiM-Ausgabe.

 Wiegepflicht: Container im Seeexport
   Die Verladung eines Containers auf ein Schiff ohne verifizierte Angaben über seine
 Bruttomasse ist ab 1. Juli 2016 nicht mehr zulässig. Für die Ermittlung des Gewichts sowie für
 die rechtzeitige Übermittlung der Angaben an die Reederei ist der Befrachter verantwortlich.
 Die Wiegepflicht ist eine Ergänzung des Solas-Übereinkommens (Safety of Life at Sea). Die
 genauen Richtlinien können in den „Richtlinien zur Bestimmung der verifizierten Brutto-
 masse von Frachtcontainern (MSC.1/Rundschreiben 1475)“ nachgelesen werden.
 å
     www.deutsche-flagge.de/de/sicherheit/ladung/container

                    TIPP DES MONATS

                  Mit dem Förderprogramm
                                                                         Landesgartenschau
         develoPPP.de unterstützt das Bundesminis-
                                                                          2024 in Erlangen
                                                                                                                                                 Fotos: BVV/BIHK, gheatza Alexandr Dubovitskiy/Thinkstock.com,

      terium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung (BMZ) das Engagement der Privatwirt-
                                                                                                                                                 AlexandrMoroz/Thinkstock.com, JackF/Thinkstock.com

  schaft in Entwicklungs- und Schwellenländern. Projekt-                         Erlangen holt die Landesgartenschau 2024 nach Mittelfranken.
 ideen, die unternehmerische Chancen und entwicklungs-                         Die Stadt will mit der Gartenschau eine naturnahe Erholungs-
politischen Handlungsbedarf zusammenbringen, können                            möglichkeit und einen neuen Stadtteil direkt am Stadtzentrum
mit bis zu 200 000 Euro gefördert werden. Die Teilnahmevo-                     schaffen. Wichtiges Ziel ist die Verbesserung der zentralen
raussetzungen: Das Unternehmen muss die Finanzierbarkeit                       Grünachse als Verbindung von der Stadtmitte über den
 des Vorhabens gewährleisten und seine Nachhaltigkeit si-                      Regnitzgrund zu den westlichen Stadtteilen. Auch soll ein neues
  cherstellen. Darüber hinaus ist es neben der Realisierung                    Stadtquartier auf dem jetzigen Großparkplatz am Bahnhof
   des Projektes innerhalb von drei Jahren auch für seine                     errichtet werden. Mit bis zu 3,6 Mio. Euro beteiligt sich das
     Weiterführung verantwortlich. Die Bewerbungs-                           Bayerische Umweltministerium an den kalkulierten Projektkosten
       frist endet am Donnerstag, 30. Juni 2016.                            von knapp 16 Mio. Euro.
               å                                                          å
                   www.developpp.de                                            http://q.bayern.de/gartenschauen
BETRETEN AUF EIGENE GEFAHR - ADRESSBÜCHER Schwindel mit amtlich aussehenden Formularen ä S. 14 - wim-Magazin
SPEKTRUM

Ausstellung: Nürnbergs Fotosektor
                                                  Vom 2. Juni bis zum 25. September zeigt das Nürnberger Stadtarchiv die
                                                Ausstellung „Eine Kamera für´s Leben – Fotoapparate und Zubehör aus
                                                Nürnberg“ (Eintritt frei, Montag bis Donnerstag 8.30 bis 17 Uhr, Freitag
                                                8.30 bis 21 Uhr, Sonntag 10 bis 17 Uhr, Norishalle, Marientorgraben 8,
                                                Nürnberg). Ausgestellt werden Firmenunterlagen und Originalexponate,
                                                darunter seltene Kameras und fotografisches Zubehör, von weltweit
                                                bekannten Firmen wie Braun, Plank, Porst und Quelle und auch von
                                                kleinen Unternehmen und zum Teil kurzlebigen Werkstattbetrieben.
                                                An zwei Terminen (Donnerstag, 7. Juli und Donnerstag, 21. Juli, jeweils
                                                14.30 bis 16 Uhr) informieren Referenten bei Kaffee und Kuchen über die
                                                Geschichte der Nürnberger Fotoindustrie. An einigen Sonntagen finden
                                                Führungen durch die Ausstellung statt.
                                                å
                                                    Anmeldung zu den Vorträgen und Führungen:
                                                    www.stadtarchiv.nuernberg.de

Themenwelt „ErlebnisReise“ im Josephs
  Die Nürnberger Service Manufaktur Josephs zeigt innovative
Services und Produkte rund um die Themen „Reisen“ und „Tourismus“.
Bis Juli 2016 können Besucher an Themeninseln Angebote (z. B.
Hotel-Apps, Service-Leistungen beim Hotel-Check-In oder eine Tasche
aus Upcycling-Luftfrachtmaterial) ausprobieren, kommentieren,
bewerten und mitgestalten. Das Josephs ist eine Initiative der
Nürnberger Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS.
Im Dreimonats-Rhythmus präsentiert es aktuelle Konzepte der
Unternehmen vor Ort, die von allen Interessenten in realem Umfeld
getestet und weiterentwickelt werden können (Eintritt frei, Montag
bis Samstag, normale Ladenöffnungszeiten, Ecke Karl-Grillenberger-
Straße/Hintere Ledergasse, Nürnberg).
å
    www.josephs-service-manufaktur.de

                                                                                                      IHK im Business TV
                                                                                                   immer 3. Dienstag im Monat
                                                                                               18:25 Uhr, stündl. Wiederholung
    21. Jun
 Franke    i
       nFerns
                                                                                                                     und auf
             ehen                                                                             www.ihk-nuernberg.de/mediathek

                                                                                                                             WiM 06 | 16   9
BETRETEN AUF EIGENE GEFAHR - ADRESSBÜCHER Schwindel mit amtlich aussehenden Formularen ä S. 14 - wim-Magazin
VERBRAUCHERPREISINDEX

                                                                                                            s   tleistungen
                                              APR. 2015                            a re n u n d andere Dien
                                                                      nderung für W
                                                          Preisverä
                                              107,3
Foto: g stockstudio/Thinkstock.com

     10                              WiM 06 | 16
APR. 2016

                                                                                 108,9

    Verbraucherpreisindex

    Ganz geschmeidig
    Nach einem kurzen Antritt im Vormonat legte die Inflationsrate im April wieder eine
    Verschnaufpause ein und verharrt auf niedrigem Niveau. Im Vergleich zum Vorjahr
    wurde ein leichter Anstieg bei den Kosten für Dienstleistungen gemessen, darunter
    Sport- und Erholungsdienstleistungen (plus 2,8 Prozent). Die Ausgaben für Waren und
    Dienstleistungen insgesamt stiegen nur leicht (plus 1,5 Prozent).

                                                                 April           Vgl.
    Basisjahr 2010 = 100                                         2016         April 2015
    Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke                     113,7         + 0,5 %
    Alkoholische Getränke, Tabakwaren                            115,5         + 2,6 %
    Bekleidung und Schuhe                                        110,2         + 1,0 %
    Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe           107,5         – 0,6 %
    Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör         104,0         + 0,8 %
    Gesundheitspflege                                            104,8         + 1,6 %
    Verkehr                                                      103,8         – 2,5 %
    Nachrichtenübermittlung                                       90,6         – 1,0 %
    Freizeit und Unterhaltung                                    102,0         – 0,6 %
    Bildungswesen                                                 94,3         + 1,8 %
    Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen               112,8         + 1,9 %

i   Andere Waren und Dienstleistungen                            108,9         + 1,5 %
    Verbraucherpreisindex (Gesamtlebenshaltung)                  106,9         – 0,1 %
    Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de

                                                                                              WiM 06 | 16   11
das büroloft . Zukunftsweisende Raumkonzepte

                                  Besuchen Sie uns
                                   GARAGE SPIRIT
                            ab 11. Dezember 2015
                        in unserem neuen Büroloft
                                im Südwestpark 25
                                      in Nürnberg                                                 Arbeitsräume,
Viele Firmen, die unsere Welt verändert haben,
starteten in einer Garage - und heute bringen die
innovativsten Unternehmen diesen „Garage
                                                                                                  die Größe erlauben.
Spirit“ wieder in Ihre Büros.

Solche „Unternehmens-Garagen“ sind hochflexib-
le, anpassungsfähige Umgebungen, in denen sich
Denker, Macher und Entwickler maximal entfalten
können. Es sind Räume zum Vorwärtsdenken,
 www.projekt-r2.de

zum Querdenken und schnellen Entwerfen,                                                                             „Wenn ein unordentlicher Schreibtisch
in denen Mut zum Risiko gefördert wird                                                                              ein Zeichen für einen unordentlichen
                                                                                                                    Verstand ist, wofür steht dann ein leerer
und Ideen auch „scheitern“ dürfen.                                                                                  Schreibtisch?“
                                                                                                                                              Albert Einstein
Die erfolgreichsten Unternehmen von
morgen werden angetrieben von Neu-
gier und Kreativität, nicht durch Wie-
derholungen des Immergleichen. Kern
einer kreativen Arbeitskultur ist ein Raum
mit Elementen, die die Beschäftigten auf ihre
persönlichen Bedürfnisse anpassen und optimieren
können. So sehen dynamische Umgebungen aus,
die der nächsten Generation von Talenten Entfal-
tungsmöglichkeiten bieten.

                                                                                                  Seien Sie flexibler als der Arbeitsalltag.
                                                                                                  Ein Büro kann viel mehr sein als ein Platz zum Arbeiten. Wir erstellen
                                                                                                  für Ihr Büro das Raumkonzept, das einen Ort der Begegnung, der
                                                                                                  Inspiration und der Effizienz schafft. Erleben Sie Flexibilität und Work-
                                                                                                  Life-Balance in den Räumen, in denen Sie einen Großteil des Tages
                                                                                                  verbringen. Bei werndl + wisniewski werden Sie persönlich betreut
                                                                                                  und begleitet. Zu einem Beratungsgespräch empfangen wir Sie gerne
                                                                                                  in unserem neuen Büroloft, in dem Sie sich davon überzeugen
                                                                                                  können, was ein intelligentes Arbeitsraumkonzept alles ermöglicht.

                     KOMMUNIKATION                ARBEIT          LICHT . PRÄSENTATION . KONZEPTION . AKUSTIK . GESTALTUNG . TECHNIK

WIR SInd IhR PARTnER zum VoRWäRTS- und QuERdEnkEn.

Südwestpark 25 90449 Nürnberg                          T   0911 310 455 - 0              E    info@werndl-wisniewski.de              W   www.werndl-wisniewski.de
                     werndl+wisniewski Büro- und Objekteinrichtungen GmbH . Südwestpark 25 . 90449 Nürnberg . werndl-wisniewski.de
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                                       Schwindel mit Adressbüchern:                                                     Vergaberecht: Was hat sich mit der
                                       Wo lauern Gefahren?                                                              Reform geändert?

        Business
Firmenläufe in Ansbach und Nürnberg

Laufen verbindet die Kollegen
   Unter dem Motto „Sport verbindet“ veranstaltet die Westmittelfrän-
kische Lebenshilfe Werkstatt Ansbach am Mittwoch, 13. Juli 2016 den er-
sten Ansbacher Netzwerk-Lauf (14 Uhr, Gelände der Spielvereinigung
Ansbach e.V., Am Stadion, Ansbach). Teilnehmen können alle Laufbe-
geisterten – ob Einzelläufer oder Laufgruppen, wie z. B. Schulklassen
oder Firmenteams. Neben dem Lauf finden eine Jobbörse und eine Aus-
bildungsmesse am Veranstaltungsort statt, bei der sich Arbeitgeber und
Ausbildungsbetriebe präsentieren.

Am Donnerstag, 21. Juli 2016 (18 Uhr, Grundig Stadion, Max-Morlock-Platz
1, Nürnberg) findet wieder der Firmenlauf B2Run in Nürnberg statt. Aus-

                                                                                                                                                                                        Foto: Christian Ernst
getragen wird er wieder am Dutzendeich mit Zieleinlauf nach 6,4 Kilome-
tern im Grundig Stadion. Anmeldeschluss ist Sonntag, 3. Juli 2016.
å
    www.ansbacher-netzwerklauf.de,
    www.b2run.de/nuernberg

                                                                                                                                                                            Anzeige
Der KREUZER-Tipp                                                  von Rechtsanwältin und Mediatorin Stefanie Kreuzer
Unternehmen                                                    Erfüllung der gesetzlichen Pflicht zur Einrichtung             aufzuklären und abzustellen. Auch hat eine Ahn-
                                                               effektiver Compliance-Organisationsstrukturen.                 dung des Fehlverhaltens zu erfolgen.
und Compliance (3)
                          In Unternehmen birgt der
                                                               Zusätzlich muss gewährleistet sein,                              KreuZer-Tipp:
                          Themenkomplex der Com-
                                                               dass rechtzeitig angemessen auf Verdachtsmo-                     Jede Compliance-Organisation ist eine Indi-
                          pliance erhebliche Haf-
                                                               mente und Verstöße gegen Gesetze oder die un-                    viduallösung. Immer jedoch ist sie zur Haf-
                          tungsrisiken. Wichtiges er-
                                                               ternehmenseigenen Compliance-Richtlinien re-                     tungsvermeidung des Geschäftsführers am
                          fahren Sie wieder hier.
                                                               agiert wird. Dazu sind alle unverzüglichen                       gesetzlichen Leitbild des Haftungsregimes
                                                               Maßnahmen zur Minimierung des Schadensrisi-                      auszurichten. Dazu müssen die rechtlichen
                          Allein die Schaffung
                                                               kos sicherzustellen. Dies erfordert zunächst, zeit-              Vorgaben zu Beginn definiert werden. An-
                          von Compliance-Richtlini-
                          en genügt noch nicht zur             nah über Verstöße zu berichten. Zudem sind diese                 waltlicher Rat ist hierbei dringend geboten.

 Stefanie Kreuzer, Wirtschaftsjuristin (Univ. Bayreuth), ist Rechtsanwältin und Mediatorin, zuständig für internationales Wirtschaftsrecht bei DR KREUZER & COLL Anwaltskanzlei, Lorenzer
 Platz 3 a. Die Kanzlei ist Gründungsmitglied der weltweiten Anwaltsgruppe ij INTERNATIONAL JURISTS. Mehr Informationen unter www.kreuzer.de oder unter 0911/2022-0.

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Foto: aleksicze/Fotolia.com

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BUSINESS

Schwindel mit Adressbüchern

Amtlich oder doch nicht?
Viele Unternehmen unterschreiben arglos behördlich aussehende
Formulare und schließen damit unbeabsichtigt teure Verträge ab.

U
        nternehmen, die eine Eintragung im Han-    lich sollte man sich auf nichts einlassen, wenn
        delsregister veranlasst haben, sind be-    Adressbuchverlage Angebote per Telefon unter-
        sonders gefährdet: Sie erhalten vielfach   breiten bzw. bei schriftlichen Angeboten telefo-
kurz danach Rechnungen über einen „Register-       nisch nachhaken.
eintrag“, dem oft ein ausgefüllter Überweisungs-
träger beigefügt ist. Bei diesen Angeboten, die    Alarmsignale
oft als „Eintragungsofferte“ bezeichnet werden,
ist meist nicht auf den ersten Blick erkennbar,    Bei allen Schreiben, die einen amtlichen und
dass keine rechtliche Pflicht zur Eintragung und   rechnungsähnlichen Eindruck vermitteln, sollte
Bezahlung in das genannte Register besteht.        man grundsätzlich misstrauisch sein. Lesen und
Denn bei einer Handelsregistereintragung und       prüfen Sie genau, bevor Sie etwas unterschrei-
deren Veröffentlichung muss man ausschließ-        ben oder Rechnungen überweisen. Prüfen Sie,
lich die Rechnung des Notars und die Abrech-       wer der Absender ist. Häufig sitzt er im Ausland,
nung des Registergerichts begleichen. Auf alle     was auch an der IBAN auf dem Überweisungsträ-
„Eintragungsofferten“, die darüber hinaus ein-     ger erkennbar sein kann.
gehen, muss nicht eingegangen werden.
                                                   Wenn die „Angebote“ folgende Merkmale auf-
Häufig werden den Unternehmen auch Briefe,         weisen, können dies Anhaltspunkte dafür sein,
Faxe oder E-Mails von offiziell klingenden Ab-     dass besondere Vorsicht geboten ist:
sendern zugesandt, in denen dazu aufgerufen
wird, beigefügte Unternehmensdaten auf ihre        c   Verwendung von offiziell klingenden Begriffen,
Richtigkeit zu kontrollieren. Diese vermeint-          z. B. „Deutsche/s …“, „-register“, „zentrale“,
lichen „Anzeigenkorrekturen“ beziehen sich auf         „Handels-“, „Gewerbe-“, „Unternehmens-“, „Ver-
einen angeblich schon bestehenden Eintrag im           öffentlichungen“
entsprechenden Register oder Adressbuch. Mit-      c   Verwendung von hoheitlich erscheinenden In-
unter werden sogar Anzeigen in die Schreiben           signien, z. B. Bundesadler, Europasterne, Wap-
einkopiert, die das angeschriebene Unterneh-           pen und Flaggen
men in einem anderen Medium geschaltet hat-        c   Die Namen der Anbieter bzw. ihrer Adressbü-
te. Meist ist erst im Kleingedruckten des „Ange-       cher nehmen Bezug auf bekannte Anbieter
bots“ erkennbar, dass man bei der Unterschrift         (z. B. „Gelbes ...“, „Branchenbuch“). Es werden
einen neuen Vertrag abschließt. Deshalb sollten        Logos verwendet, die an bekannte Adress-
solche „Korrekturfahnen“ stets genau überprüft         buchanbieter erinnern.
werden: Kommt das Angebot von einem be-            c   Die Formulare sind so gestaltet, dass sie den offi-
kannten Anzeigenblatt, ist eine Anzeigenschal-         ziellen Formularen von Behörden, Gerichten
tung für das Unternehmen überhaupt sinnvoll            oder bekannten Einrichtungen ähneln (z.B. Amts-
und welche Kosten würden anfallen? Grundsätz-          gericht, Deutsches Patent- und Markenamt). 

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BUSINESS

                                                                                                   Selbst wenn der Vertrag angefochten und ge-
                                                                                                   kündigt wurde, bestehen die Adressbuchverlage
           Foto: WestLight/Thinkstock.com

                                                                                                   in der Regel mit Nachdruck auf der Zahlung.
                                                                                                   Sie mahnen häufig aggressiv und penetrant,
                                                                                                   indem sie durch Schreiben von Anwälten oder
                                                                                                   Inkassobüros sowie durch Hinweise wie „letzte
                                                                                                   Mahnung“ eine Drohkulisse aufbauen. Sie kündi-
                                                                                                   gen mitunter auch gerichtliche Schritte an (z. B.
                                                                                                   Zahlungsklage, Mahnbescheid, Zwangsvollstre-
                                                                                                   ckung und Pfändung) und behaupten, Schufa-
                                                                                                   Einträge zu veranlassen. Diese sind aber bei ei-
                                                                                                   ner angefochtenen Forderung gar nicht erlaubt,
                                                                                                   eine entsprechende Meldung an die Schufa wäre
                                                                                                   also rechtswidrig. Betroffene Unternehmen
                                            c   Die Formulare sind wie Rechnungen gestaltet        sollten deshalb in ihrem Kündigungs- bzw. An-
                                                oder enthalten die ausdrückliche Überschrift       fechtungsschreiben die Weitergabe ihrer Daten
                                                „Rechnung“, oft wird ein ausgefüllter Überwei-     an die Schufa ausdrücklich untersagen.
                                                sungsträger beigefügt.
                                            c   Es werden Fristen für die Zahlung gesetzt bzw.     Muss man bezahlen?
                                                es wird eine schriftliche Rückmeldung verlangt
                                                – manchmal ergänzt um die drohend formulier-       Ob man tatsächlich bezahlen muss, wenn man
                                                te Ankündigung, dass sonst keine Veröffentli-      auf unseriöse Angebote hereingefallen ist, ist
                                                chung erfolgt oder Daten gelöscht werden.          nach der aktuellen Rechtslage nicht eindeutig
                                            c   Begriffe wie „Grundeintrag“, „Offerte“, „kosten-   zu beantworten und wird von den Gerichten un-
                                                los“, „kostenfrei“, „Ihr Eintrag“, „Korrektur“,    terschiedlich beurteilt. In der Praxis werden die
                                                „Korrekturabzug“ werden hervorgehoben.             Drohungen deshalb in den meisten Fällen nicht
i                                           c   Es werden Daten des angeschriebenen Unter-         wahr gemacht. Es besteht nämlich das Risiko für
     Infos der IHK                              nehmens oder eine eigene, bereits früher ver-      den Versender der Angebote, dass ein Gericht
                                                öffentlichte Anzeige mitgeschickt – versehen       in dem betreffenden Formular eine Täuschung
     Weitere Informationen                      mit der Aufforderung, die „Richtigkeit der Da-     sieht und die Anfechtung für berechtigt hält.
     zum Thema Adressbuch-
                                                ten“ zu überprüfen und die Angaben gegebe-         Insbesondere Formularbetrüger aus dem Aus-
     schwindel sind auf der
     IHK-Homepage unter                         nenfalls zu korrigieren.                           land klagen in der Regel nicht. Es sind aber auch
     www.ihk-nuernberg.de/                  c   Oft sind in diese Unternehmensdaten bewusst        vereinzelt Fälle bekannt, in denen doch eine
     adressbuchschwindel                        Fehler eingebaut, die zur Korrektur und zur        Zahlungsklage erhoben oder ein Mahnbescheid
     zu finden. Dort steht auch                 Rücksendung des unterschriebenen Formulars         beantragt wurde. Dann ist auf jeden Fall eine Re-
     ein aktuelles Merkblatt
                                                verlocken sollen.                                  aktion von Seiten des Unternehmens erforder-
     zum Download bereit. Es
     informiert insbesondere                c   Die Formulare enthalten entweder überhaupt         lich. Fragen Sie bei der IHK nach, ob der Kläger
     über Gegenmaßnahmen für                    keinen Absender oder Firmensitz bzw. nur ei-       dort bereits bekannt ist und ob ein Rechtsan-
     den Fall, dass man bereits                 nen im Ausland.                                    walt hinzugezogen werden sollte.
     einen unseriösen Vertrag
     unterschrieben hat.
                                            Auf all dies sollte man auch die Mitarbeiter – bei-    Besser ist es auf jeden Fall, Zusendungen von
                                            spielsweise in der Finanzbuchhaltung – hinwei-         Adressbuchanbietern immer sehr genau zu prü-
                                            sen, damit sie solche „Rechnungen“ nicht kritik-       fen, bevor man eine Unterschrift leistet. Auch da-
                                            los begleichen.                                        bei kann die IHK unterstützen: Sie gibt Auskunft,
                                                                                                   für welche Register tatsächlich eine Eintra-
                                            Was tun, wenn doch unterschrieben wurde?               gungspflicht besteht, ob es bei einem konkreten
                                                                                                   Angebot mit rechten Dingen zugeht. Grundsätz-
                                            Unternehmen, die sich durch ein unseriöses An-         lich sollte die IHK immer über zweifelhafte For-
                                            gebot getäuscht sehen und ein Formular unter-          mulare informiert werden, damit sie sich einen
                                            schrieben haben, sollten den Vertrag anfechten         Überblick über die gerade gängigen Praktiken
                                            und zusätzlich zum nächstmöglichen Zeitpunkt           verschaffen kann. Eine wichtige Adresse für alle
                                            kündigen. Nur so verhindert man eine unge-             Fragen rund um Adressbuch-Eintragungen ist
                                            wollte (meist im Kleingedruckten versteckte) au-       auch der Deutsche Schutzverband gegen Wirt-
                                            tomatische Verlängerung des Vertrags. Anfech-          schaftskriminalität (www.dsw-schutzverband.
                                            tung und Kündigung sollten per Einschreiben            de), der eng mit den IHKs zusammenarbeitet, um
                                            mit Rückschein verschickt werden, damit der            gegen unseriöse Geschäftspraktiken professio-
                                            Zugang der Kündigung nachgewiesen werden               nell vorzugehen.                      (DIHK/IHK)
                                            kann. Sollte der Adressbuchverlag eine unrich-         å
                                            tige Anschrift angegeben haben, hätte man auch             IHK, Tel. 0911 1335-390
                                            darüber einen Nachweis.                                    katja.berger@nuernberg.ihk.de

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  HypoVereinsbAnk

  Der richtige Partner ist für die professionelle
  Unternehmensübergabe entscheidend
  Interview mit Mathias Heinke, Leiter der Unternehmer Bank Nürnberg/Fürth bei der HypoVereinsbank

  Herr Heinke, worauf muss bei der Nachfolge besonders geachtet werden?           Wie gehen Sie hierbei konkret vor?
  Meist wird der Faktor Zeit unterschätzt. Vielen Unternehmern fällt es schwer,   Abarbeiten kann jeder. Aber: Mitdenken, Ideen haben,
  das Lebenswerk loszulassen. Dennoch empfiehlt es sich, möglichst früh in        Hinweise geben, vor Ort sein und an einem Tisch sitzen
  die Planung einzusteigen und einen Nachfolger langfristig aufzubauen - in-      - das macht den Unterschied! Wir sehen uns als Part-
  nerhalb der Familie oder des Unternehmens. Wenn es hier keinen geeigneten       ner unserer Kunden - generell und auch beim Thema
  Nachfolger gibt, muss der Blick nach draußen gerichtet werden, was natür-       Übergabe. Das heißt: Wir gehen frühzeitig in den Dia-
  lich auch einen langen Vorlauf braucht. Üblicherweise rechnet man mit einer     log, stellen unser Spezialistennetzwerk national wie
  Planungszeit von drei bis fünf Jahren, um die Übergabe optimal vorzuberei-      international zur Verfügung. Eigens ausgebildete Un-    Mathias Heinke, Leiter
  ten. Nur eine umsichtige Planung sichert den Fortbestand des Betriebes und      ternehmensnachfolgespezialisten stehen uns in der der Unternehmer Bank
                                                                                                                                            Nürnberg/Fürth.
  dessen Erfolg auf lange Sicht.                                                  Region und damit den Unternehmen zur Verfügung.
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  Wie können Sie als Bank dabei unterstützen?                                     Gute kommt uns dabei unsere regionale Aufstellung: Wir können Entschei-
  Bei der HypoVereinsbank haben wir uns auf die besonderen Bedürfnisse bei        dungen schnell vor Ort treffen. Außerdem können wir unsere Kunden durch
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Das verstehen wir unter Beratung mit Anspruch:
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BUSINESS
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                                                                       Reform des Vergaberechts

                                                                       Einfacher und
                                                                       schneller mitbieten
                                                                       Das neue Vergaberecht für öffentliche Aufträge und Konzessionen
                                                                       oberhalb der Schwellenwerte ist in Kraft getreten.

                                                                       W
                                                                                 er als Firmenchef regelmäßig bei öf-      Zentraler Punkt ist die Novellierung des vierten
                                                                                 fentlichen Ausschreibungen mitbietet,     Teils des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän-
                                                                                 wünscht sich vor allem zwei Ände-         kungen (GWB). Er umfasst die wesentlichen Vor-
                                                                       rungen beim Vergaberecht: einfachere Regeln         schriften zur Vergabe von öffentlichen Aufträgen
                                                                       und schnellere Verfahren. Genau das soll durch      und Konzessionen oberhalb der sogenannten
                                                                       die Reform des Vergaberechts erreicht werden,       Schwellenwerte, die für Bauaufträge derzeit bei
                                                                       das am 18. April 2016 in Kraft getreten ist. „Die   5,225 Mio. Euro und für Liefer- und Dienstleistungs-
                                                                       Teilnahme wird für Unternehmen einfacher und        aufträge bei 209 000 Euro liegen.
                                                                       unbürokratischer, Auftraggeber erhalten zudem
                                                                       mehr Spielraum“, erklärte Bundeswirtschaftsmi-      Mit seiner Reform setzte Gabriel drei EU-Vergabe-
                                                                       nister Sigmar Gabriel.                              richtlinien um, die bis Mitte April 2016 deutsches

                                                                 Markenkommunikation mit Strategie – Kreativ. Wertvoll. Vernetzt. Effizient.

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18                                   WiM 06 | 16
BUSINESS

                                                        Die Vergabe von Konzessionen bei Liefer- und
                                                        Dienstleistungen unterliegt jetzt dem Vergabe-
                                                        recht. Ferner dürfen öffentliche Auftraggeber
                                                        frei zwischen offenem und nicht-offenem Ver-
                                                        fahren wählen.

                                                        Die neue Einheitliche Europäische Eigenerklä-
                                                        rung (EEE) soll das Verfahren vereinfachen. Bieter
                                                        füllen diese Erklärung nach Vorgaben des Auf-
                                                        traggebers selbst aus und geben so Auskunft über
                                                        ihre grundsätzliche Eignung, etwa ihre fachliche,
                                                        wirtschaftliche oder finanzielle Kompetenz. Öf-
                                                        fentliche Auftraggeber müssen diese Auskunft
                                                        akzeptieren, fordern aber später die Nachweise
                                                        von jenem Unternehmen, das den Zuschlag erhal-
                                                        ten soll. Für die EEE wird die EU-Kommission ein
                                                        elektronisches Formular bereitstellen.

                                                        Kürzere Fristen                                      i
                                                                                                                 Vergabetag
                                                        Firmen müssen in Kauf nehmen, dass für das Er-           Bayern 2016
                                                        stellen der Angebote künftig kürzere Fristen gel-
                                                        ten. Zusätzlich haben im neuen Rechtsrahmen öf-          Umfassende Informationen
                                                        fentliche Auftraggeber mehr Möglichkeiten, um            rund um das neue Verga-
                                                                                                                 berecht vermittelt der
                                                        umweltbezogene, soziale und innovative Aspekte
                                                                                                                 „Vergabetag Bayern 2016“,
Recht werden mussten. Dabei geht es vor allem           bei der Vergabe zu berücksichtigen.                      den das Auftragsbera-
darum, die Vergabeverfahren in Europa zu ver-                                                                    tungszentrum Bayern (ABZ)
einheitlichen, zu digitalisieren, zu beschleunigen      Kleinen und mittleren Unternehmen soll der               am Mittwoch, 6. Juli 2016
und Bürokratie abzubauen. Tatsächlich bringt            Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähig-            veranstaltet (9 bis 17.30 Uhr,
                                                                                                                 in der IHK-Akademie Mün-
die Reform künftig einige Erleichterungen für           keit erleichtert werden. Soweit ein Mindestum-
                                                                                                                 chen, Orleansstraße 10-12,
Firmen, aber auch einige neue Hürden. „Insge-           satz verlangt wird, beträgt die Höchstgrenze             München). Anmeldungen
samt betrachtet, sorgt die Modernisierung dafür,        das Zweifache des geschätzten Auftragswerts.             sind bis 17. Juni möglich.
dass das Regelwerk für die Vergabe öffentlicher         Insgesamt zieht ABZ-Expertin Höß ein positives
Aufträge und Konzessionen oberhalb der Schwel-          Resümee: „Generell bringt die Reform bei vielen          ABZ, Marion Ortner
                                                                                                                 Tel. 089 5116-3180
lenwerte präziser und klarer wird“, resümiert           bisher strittigen Punkten deutlich mehr Klarheit
                                                                                                                 ortner@abz-bayern.de
Angelika Höß, stellvertretende Geschäftsführerin        und Transparenz.“
des Auftragsberatungszentrums Bayern (ABZ), ei-
ner Gemeinschaftseinrichtung der bayerischen            Informationen zum Vergaberecht
Industrie- und Handelskammern und der Hand-
werkskammern.                                           Umfangreiche Informationen und Dienstlei-
                                                        stungen rund um das Vergaberecht bietet das
Die wichtigsten Neuerungen                              Auftragsberatungszentrum Bayern (ABZ). Unter-
                                                        nehmen können sich kostenlos beraten lassen
Die Digitalisierung der Verfahren bewertet Höß als      (z. B. bezüglich der Beteiligung an öffentlichen
größten Pluspunkt: „Das senkt den Aufwand für           Ausschreibungen im Bereich der Liefer- und
die Unternehmen deutlich und beschleunigt die           Dienstleistungen). Weitere Services des ABZ
Prozesse.“ Allerdings wird die elektronische Verga-     sind Ausschreibungsservice, Präqualifizierung
be erst ab 2018 Pflicht. Bereits seit April 2016 kön-   (vorwettbewerbliche Eignungsprüfung) und Se-
nen Firmen jedoch die Vergabeunterlagen direkt          minare.                        (Monika Hofmann)
und kostenfrei von der Seite herunterladen, die in      å
der jeweiligen Bekanntmachung genannt wird.                 www.abz-bayern.de

                                                                                            da kapo
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BUSINESS

       IHK-Kongress                                                                   Kunststoffcampus Bayern

       CSR-Management                                                                 Kompetenzzentrum für
       Forum 2016                                                                     Technik und Management
         Die IHK Nürnberg für Mittelfranken veranstaltet in Zusammenar-
       beit mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk, dem Deutschen
       Nachhaltigkeitskodex und der Bundesliga-Stiftung das „CSR-Ma-
       nagement Forum 2016“, das am Mittwoch, 6. Juli in der IHK Akademie
       Mittelfranken stattfindet (10 bis 18 Uhr, Walter-Braun-Str. 15, Nürn-

                                                                                      Foto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen
       berg). Drei Workshops beschäftigen sich mit Kaufmanns- und Unter-
       nehmensethik, menschenrechtlicher Sorgfalt im Lieferkettenma-
       nagement und mit Konzepten wertebasierter Führung sowie der
       Berichterstattung nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex.

       Daneben stehen Praxisbeiträge von „CSR-Managern (IHK)“ und ak-
       tuelle Expertenberichte auf dem Programm. Auch der Fußball spielt
       mit: CSR-Manager von zehn Bundesligisten stellen dar, wie gesell-              Gaben den Start des neuen Bildungsverbunds bekannt (v.r.): Landrat
       schaftliche Verantwortung im Profi-Fußball gelebt wird. Veranstal-             Gerhard Wägemann (Landrat Weißenburg-Gunzenhausen), Jochen Raschke
       ter sind die IHK Nürnberg, der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, das              (Leiter Weiterbildung IHK Nürnberg für Mittelfranken), Gabriele Olschok (bfz
       Deutsche Global Compact Netzwerk und die Bundesliga-Stiftung.                  Westmittelfranken) und Prof. Dr.-Ing. Stefan Slama (Hochschule Ansbach).

        å
             www.ihk-nuernberg.de/csr-management-forum                                   Der Kunststoffcampus Bayern in Weißenburg, der vor einem Jahr
                                                                                      eröffnet wurde, bietet die Studiengänge „Angewandte Kunststoff-
                                                                                      technik“ und „Strategisches Kundenorientiertes Management“ an.
                                                                                      Betrieben wird das Technologie- und Studienzentrum mit mo-
                                                                                      dernster technischer Ausstattung von der Hochschule Ansbach in
                                                                                      Kooperation mit der Hochschule Deggendorf (WiM berichtete). Nun
                                                                                      wird der Campus zu einem bayernweit einmaligen Kompetenzzen-
                                                                                      trum ausgebaut, das zusätzliche berufliche Qualifikationen ermög-
                                                                                      licht und diese mit den akademischen Studiengängen verzahnt.

            Wachsen
                                                                                      Das neue „Berufliche und akademische Kompetenzzentrum für Tech-
                                                                                      nik und Management am Studienzentrum Weißenburg“ soll einen
                                                                                      wesentlichen Beitrag zur Fachkräftesicherung im Landkreis Weißen-
                                                                                      burg-Gunzenhausen leisten – insbesondere in der Kunststofftechnik,

            ist einfach.
                                                                                      einer der wichtigsten Branchen im Landkreis. Realisiert wird das Mo-
                                                                                      dellprojekt gemeinsam von der Hochschule Ansbach, der Fachschule
                                                                                      für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie in Weißenburg
                                                                                      und der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

                                                                                      Alle Berufsqualifikationen der Kunststoffbranche sollen künftig am
                                                                                      Kunststoffcampus erworben werden können. Neben den beiden Ba-
                                                                                      chelor-Studiengängen Strategisches Management und Angewandte
                                             Wenn man für                             Kunststofftechnik werden Praxisstudiengänge zum Technischen
                                             Investitionen einen                      Betriebswirt (IHK), zum Industriemeister Kunststoff/Kautschuk (IHK)
                                             Partner hat, der                         und Lehrgänge zum Techniker für Kunststofftechnik/Faserverbund-
                                             Ideen von Anfang an                      technologie angeboten. Ein wichtiger Vorteil für die Teilnehmer an
                                             unterstützt.                             diesen Lehrgängen, die eine berufliche Ausbildung und Berufser-
                                                                                      fahrung besitzen: Wenn sie sich anschließend zu einem Studium am
                                                                                      Campus entschließen, können sie sich diese Qualifikationen anrech-
                                                                                      nen lassen und die Studienzeit um bis zu vier Semester verkürzen.
                                                                                             å
                      sparkasse.de                                                                                                IHK, Tel. 0911 1335-282, jochen.raschke@nuernberg.ihk.de
                                                                                                                                  www.kunststoffcampus-bayern.de

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229915625_90x124.indd                                           04.04.2016 10:38:52
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                                   IHK-Konjunkturklima: Florierende                                             Philippinen: Wird der neue Präsident
                                   Geschäfte im Frühjahr.                                                       zum Risiko für die Wirtschaft?

      Märkte
Gründung

Lieber angestellt als selbstständig
   Immer weniger Menschen im Freistaat wollen ihr eigener Chef werden,
die Zahl der Gründer sank im Jahr 2015 bereits zum sechsten Mal in Folge.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sanken die Firmenneugrün-
dungen um 3,6 Prozent auf rund 95 000. Zugleich stagniert mit 10 100
Wechseln die Zahl der Betriebsübernahmen (minus 0,7 Prozent). Grund für
den fortschreitenden Rückgang ist nach Ansicht des Bayerischen Indus-
trie- und Handelskammertags (BIHK) die anhaltend positive Konjunktur-
entwicklung. Da in einigen Regionen Bayerns Vollbeschäftigung herrscht,
wird die Sicherheit einer Festanstellung vorgezogen und das Interesse an

                                                                                                                                                                      Foto: Wavebreakmedia Ltd./Thinkstock.com
einer unternehmerischen Selbstständigkeit nimmt ab.

Auch in Mittelfranken ist die absolute Zahl der Gründungen im Jahr 2015
gesunken. Der Saldo aus Gewerbeanmeldungen und -abmeldungen ist al-
lerdings weiter positiv und stieg sogar wieder leicht an. IHK-Gründungs-
expertin Yvonne Stolpmann weist auf einen anderen positiven Trend hin:
Die IHK Nürnberg habe 2015 deutlich mehr Gründer beraten, die eine kon-
krete Geschäftsidee umsetzen wollen, als Gründer, die sich aus Mangel an
Erwerbsalternativen selbstständig machen wollen.

                                                                                                                                                      E         R
                                                                                                                                   U D G E T- P L A N
                                                                                                                                 B
                                                                                                                                     online.
                                                                                                                                                              au.de
                                                                                                                                                    objektb
                                                                                                                                          gnauer-
                                                                                                                                   www.re

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                                                                                                                                                       WiM 06 | 16   21
Foto: SusaZoom/Fotolia.com

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                                           MÄRKTE

WiM 06 | 16
MÄRKTE

IHK-Konjunkturklima

Wirtschaft floriert
im Frühling
Gute Geschäfte vermelden die Unternehmen in Mittelfranken.
Sie wollen weiter Personal einstellen und kräftig investieren.

A
        uf einen anhaltenden, moderaten Auf-        um fünf Punkte und erreicht aktuell solide und
        schwung in Mittelfranken deutet der IHK-    zuversichtliche plus 14 Punkte. Besonders opti-
        Konjunkturklimaindex hin, der die aktu-     mistisch sieht das verarbeitende Gewerbe in die
ellen Lageurteile und die Geschäftserwartungen      kommenden Monate, dies dürfte sich in der Folge
zusammenfasst. Mit aktuell 127,1 Punkten liegt      positiv auf andere Wirtschaftszweige auswirken.
er deutlich über dem Wert des Vorjahres (124,1).
Im Vergleich zum Jahreswechsel hat er jedoch        Höhere Investitionen,
leicht um 2,1 Punkte nachgegeben, weil Industrie,   stabiler Personalstamm
Handel und Dienstleister ihre Erwartungen für
die nächsten Monate geringfügig zurückgenom-        Angesichts der anhaltend guten Geschäftserwar-
men haben. „Das ändert aber nichts daran, dass      tungen wollen die mittelfränkischen Unterneh-
der Index auf sehr gutem Niveau bleibt“, so IHK-    men in den kommenden Monaten wieder verstär-
Konjunkturexpertin Dr. Maike Müller-Klier.          kt investieren. Dies lässt darauf schließen, dass
                                                    sich die gute wirtschaftliche Entwicklung nach-
Betriebe sind sehr zufrieden                        haltig fortsetzen wird. Etwa ein Viertel der Be-
                                                    triebe will die Investitionsausgaben erhöhen, die
Sehr zufrieden äußert sich die mittelfränkische     Mehrheit (56 Prozent) möchte das Investitions-
Wirtschaft mit der aktuellen Geschäftslage, sie     niveau halten, nur neun Prozent wollen weniger
bestätigt damit die positiven Erwartungen aus       investieren. Damit steigt die Investitionsneigung
der letzten IHK-Umfrage. Aktuell bezeichnen         per Saldo um sieben auf erfreuliche 17 Punkte an.
49 Prozent der Betriebe die Geschäftslage als       Als Hauptgründe bei den Investitionen im Inland
gut, weitere 44 Prozent sind zufrieden, eine Ver-   werden weiterhin Ersatzbeschaffungen und Ka-
schlechterung melden unverändert nur sieben         pazitätserweiterungen genannt.
Prozent. Damit verbessert sich die Lagebeur-
teilung gegenüber der Vorbefragung um einen         Die Beschäftigungspläne der mittelfränkischen
Punkt auf einen Saldo von plus 42 Punkten. So-      Wirtschaft sind weitgehend konstant: 13 Prozent
wohl im In- als auch im Ausland erfreuen sich       der Betriebe wollen den Personalbestand weiter
Güter und Dienstleistungen aus der Region Nürn-     aufbauen, dagegen stehen zehn Prozent, die ei-
berg einer regen Nachfrage.                         nen Personalabbau erwägen. Der Großteil der Un-
                                                    ternehmen (77 Prozent) will am Personalstamm
Betriebe rechnen weiterhin                          festhalten. Im Saldo (plus 3 Punkte) bleiben die
mit guten Geschäften                                Planungen damit trotz der guten wirtschaft-
                                                    lichen Lage auf eher niedrigem Niveau. Hinter-
Das aktuell gute Geschäftsniveau wird Bestand       grund: Die Suche nach geeigneten Fachkräften ist
haben, davon geht die Mehrheit der Betriebe aus:    für die mittelfränkische Wirtschaft zunehmend
70 Prozent erwarten konstant gute Geschäfte in      schwierig, weil das Angebot an potenziellen Mit-
den kommenden Monaten, mit einer Verbesse-          arbeitern wegen der niedrigen Arbeitslosenquo-
rung der Geschäftslage rechnet rund ein Fünftel     te in Mittelfranken (April 2016: 4,4 Prozent) in vie-
der Betriebe. Im Saldo sinkt der Erwartungswert     len Bereichen ausgeschöpft ist.                  

                                                                                                WiM 06 | 16   23
MÄRKTE

                   Zu Jahresbeginn hatten die Industriebetriebe           Hochzufrieden zeigen sich auch die mittelfrän-
                   ihre Erwartungen deutlich angehoben, dies              kischen Handelsbetriebe. Sie starteten bereits
                   spiegelt sich in der guten Lagebeurteilung im          gut ins Jahr 2016 und legen nun zum Frühjahr
                   Frühjahr wider: 95 Prozent sind aktuell zufrieden      noch einmal deutlich zu. Die Hälfte der Händler
                   mit den Geschäften, fast die Hälfte meldet eine        berichtet von einer weiteren Verbesserung der
                   Verbesserung der Geschäfte gegenüber der Vor-          Geschäfte, nur sieben Prozent sind derzeit un-
                   befragung, nur fünf Prozent äußern sich gegen-         zufrieden. Unter dem Strich ergibt sich bei der
                   teilig. Insgesamt hält der Lagesaldo sein gutes        Geschäftslage im Handel ein Saldo von 43 Punk-
                   Niveau von 39 Punkten. Besonders positiv äußern        ten – ein Rekordwert. Der Grund sind die anhal-
                   sich die Hersteller von Ge- und Verbrauchsgütern,      tend günstigen Rahmenbedingungen für den
                   hier meldet kein Betrieb schlechte Geschäfte.          Konsum im Inland (u. a. steigende Einkommen,
                   Während die Investitionsgüterindustrie zu Jah-         hohe Beschäftigungssicherheit und günstige Fi-
                   resbeginn noch in der Warteposition verharrte,         nanzierungsbedingungen), wovon Groß- und Ein-
                   berichten die Betriebe nun wieder von stärkeren        zelhändler ebenso profitieren wie Handelsvertre-
                   Zuwächsen. Das Inlandsgeschäft profitiert nach         ter. Für Händler, die mit dem Ausland Geschäfte
                   wie vor von der Kauflaune der privaten Haus-           machen, wirkt sich besonders die Erholung in der
                   halte. Im Auslandsgeschäft ziehen die Märkte           Euro-Zone positiv aus, hier werden derzeit die
                   der Euro-Zone sowie das Nordamerika-Geschäft           stärksten Zuwächse verzeichnet. Für die kom-
                   weiterhin an, auch das China-Geschäft hat sich         menden Monate erwarten die mittelfränkischen
                   stabilisiert. Die Aussichten für die kommenden         Handelsbetriebe mehrheitlich eine Verstetigung
                   Monate bleiben im Saldo mit plus 24 Punkten            der guten Geschäfte, sie wollen deshalb verstärkt
                   erfreulich positiv. Besonders positiv ist zu bewer-    investieren.
                   ten: Die Investitionsneigung und die Beschäfti-
                   gungspläne der Industrie ziehen wieder an.             Eine glänzende Geschäftslage melden auch die
                                                                          unternehmensnahen Dienstleister in Mittelfran-
                   Die Betriebe des Baugewerbes sind nach wie vor         ken, die Mehrheit (53 Prozent) berichtet von einer
                   höchst zufrieden, die Mehrheit (57 Prozent) be-        weiteren Verbesserung. Rückgänge verzeichnet
                   richtet von guten Geschäften, nur sieben Prozent       derzeit aber das Speditionsgewerbe, auch bei den
                   von einer Verschlechterung. Wegen der günstigen        Unternehmen der Informations- und Kommunika-
                   Finanzierungsbedingungen floriert vor allem der        tionswirtschaft hat sich die Lage etwas eingetrübt,
                   Wohnungsbau, aber auch die Aufträge im öffent-         bleibt aber auf sehr hohem Niveau. Die Perspek-
                   lichen Bau ziehen wieder deutlich an. 86 Prozent       tiven für die nächsten Monate werden von den
                   der Unternehmen rechnen für die kommenden Mo-          IHK-Unternehmen fast durchweg positiv einge-
                   nate mit einer gleichbleibend guten Entwicklung,       schätzt. Insgesamt gehen die unternehmensnahen
                   14 Prozent sogar mit weiteren Zuwächsen. Deshalb       Dienstleister weiterhin zuversichtlich, aber etwas
                   will jeder fünfte Betrieb neues Personal einstellen,   zurückhaltender in die kommenden Monate. Dem-
                   alle anderen wollen ihren Mitarbeiterstamm stabil      entsprechend schrauben sie ihre Investitions- und
                   halten. Auch die Investitionen in der Bauwirtschaft    Beschäftigungspläne leicht zurück, bleiben im Sal-
                   bleiben auf fast gleich hohem Niveau.                  do aber im positiven, expansiven Bereich.

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