SCHWEIZ IMMOBILIA - SVIT Schweiz

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SCHWEIZ IMMOBILIA - SVIT Schweiz
# 05 — MAI 2022 — 89. Jahrgang / Erscheint monatlich / CHF 7.– / www.svit.ch

SC HW E IZ      IMMOBILIA
       Swiss Real
      Estate Forum
       23. – 24.06.2022

FOKUS
JOHANNA
TRÜSTEDT ÜBER
LUFTHYGIENE

   04
IMMOBILIEN-
POLITIK
MIETRECHTS­
REVISION

   12
IMMOBILIEN-
WIRTSCHAFT
FM-MARKT
BLEIBT
HETEROGEN

   14
BAU & HAUS
GRUNDLAGEN
FÜR GESUNDE
RAUMLUFT
                           RAUMKLIMA UND
   34                      NACHHALTIGKEIT
SCHWEIZ IMMOBILIA - SVIT Schweiz
EDITORIAL
VON—ANDREAS INGOLD
                                                       ANZEIGE

                                                                 Die Zukunft der
                                                                 Facility Services
                                                                 mit digitalen
VIEL LÄRM –
                                                                 Lösungen
WENIGER FÄLLE                                                    mitgestalten
    Das jüngste Gepolter der Mietervertreter im
Parlament und in den Medien über angeblich zu
viel bezahlte Mietzinse kontrastiert in eklatanter
Weise mit den jüngsten Zahlen der Schlichtungs-
stellen. Im 2. Halbjahr 2021 ist die Anzahl der ein-
geleiteten Schlichtungsverfahren zum Vorsemes-
ter schweizweit um 9% und zum
Vorjahressemester sogar um 18% gesunken. Dies
ist der tiefste Wert seit 2011, wie das Bundesamt
für Wohnungswesen Ende April bekanntgab.
    Ich deute die Entwicklung der Schlichtungsfäl-
le so, dass zwischen Vermietern und Mietern ein
so einvernehmliches Verhältnis besteht wie seit
über zehn Jahren nicht mehr. Das zeigen auch die

 WIR BEFINDEN UNS
 IM GLEICHGEWICHT
 VON WERT UND
 PREIS.

 ANDREAS INGOLD

Details zu den erledigten Fällen. Gerade einmal
13% aller 11 421 Verfahren betrafen Anfangsmiet-
zins bzw. Mietzinserhöhung oder -senkung – jene
«Missbrauchsfälle» also, auf die sich der Mieter-
verband kapriziert. Und von diesen erledigten
1528 Fällen konnten erst noch drei Viertel durch
Einigung abgeschlossen werden. Selbst in urba-
nen Kantonen wie Zürich und Basel-Stadt gibt es
zum Mietzins kaum Schlichtungsfälle. Die Statis-
tik wird überdies massgeblich «verzerrt» durch
die Kantone Waadt und Genf, die zusammen fast
die Hälfte aller Schweizer Verfahren über den
Mietzins auf sich vereinen.
    Das versöhnliche Bild ist ohne Zweifel der
­anhaltenden Seitwärtsbewegung der Angebots-
 mietzinse und dem Rückgang der Bestands­mieten
 geschuldet, während sich der Gesamtwohnungs-
 bestand durch Neubau und Erneuerung im er-
 wähnten Zeitraum massgeblich verjüngt hat, der
 Ausbaustandard kontinuierlich gestiegen ist und                 PEOPLE MAKE PLACES
 der energetische Zustand verbessert wurde. Für
 die allermeisten Mieter stimmt der Wert der er-
 haltenen Leistung offensichtlich mit dem bezahl-
 ten Preis überein.

  2                                                                                   IMMOBILIA / Mai 2022
SCHWEIZ IMMOBILIA - SVIT Schweiz
INHALT
IMMOBILIA —INHALT NR. 05 MAI 2022
                                                               FOKUS
                                                           04 «DAS RAUMKLIMA WIRD ZU WENIG BEACHTET»
                                                               Johanna Trüstedt, Leading Consultant bei Drees & Sommer Schweiz, erklärt,
                                                               was gute Raumluft ausmacht und wie die Modelle der Kreislaufwirtschaft
                                                               funktionieren.
                                                               IMMOBILIENWIRTSCHAFT
                                                           18 PANDEMIE HAT GROSSE AUSWIRKUNGEN
                                                               Der FM Monitor gibt jedes Jahr einen Überblick über die mass­gebenden
                                                               Entwicklungen der Immo­bilienbranche und weist die aktuellen Bewirtschaf-
                                                               tungs-, Verwaltungs- und Betriebskosten sowie die Flächen­daten aus.
                                                           20 BIM AM UNISPITAL ZÜRICH
                                                               Welche Mehrwerte BIM bietet und wer dafür zuständig ist, wird in diesem
                                                               ­Artikel am Beispiel des Universitäts­spitals Zürich beleuchtet.

         12                                                22 DER GROSSE HANDSCHLAG
                                                               Am 21. Juni 2022 treffen sich etablierte Unternehmungen und junge Prop-
                                                               techs der Immobilienbranche zum neuen Grossanlass im JED Schlieren.
                       IMMOBILIENPOLITIK                   24 DER MONAT IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT

              ALTE GRÄBEN                                      IMMOBILIENRECHT
            IN DETAILFRAGEN                                30 VIEL RAUM FÜR KONFLIKTE
  DER BERICHT ZUR VERNEHMLASSUNG ÜBER DREI                     Die Ansprüche an eine professionelle Verwaltung im Stockwerkeigentum
   PUNKTUELLE MIETRECHTSREVISIONEN – ETWA                      nehmen zu. Dabei geht es nicht nur um die technischen Entwicklungen, son-
 ZUR FAKSIMILE-UNTERSCHRIFT – ZEIGT DAS BREITE                 dern auch um auftretende Konflikte ­innerhalb der Gemeinschaften.
       MEINUNGSSPEKTRUM VON KANTONEN,                      32 WERBE-MONITORE UND ALTSTADTFLAIR
           PARTEIEN UND VERBÄNDEN.                             Nachträgliche Baubewilligungen können für Immobilieneigentümer oder
                                                               Mieter schwierig werden. Umso komplexer ist die Ausgangslage, wenn sich
                                                               Eigentums- und Wirtschaftsfreiheit und die Denkmalpflege widersprechen.
                                                               BAU & HAUS
                                                           36 HARMONISIERUNG DER GEBÄUDE­LABELS
                                                               Minergie, GEAK, SNBS Hochbau und 2000-Watt-Areale: Die Familie der
                                                               Gebäudelabels wird neu gestaltet. Nur noch ­eine Organisation soll für die
                                                               Zertifizierung, Qualitätssicherung und Kommunikation zuständig sein.
                                                           37 EINFACHE MASS­NAHMEN – GROSSE WIRKUNG

                                               14              Mit einfachen Regeln in Mietliegenschaften lassen sich Brände und deren
                                                               Ausbreitung wirkungsvoll verhindern. Bewirtschaftung und Nutzer tragen
               IMMOBILIENWIRTSCHAFT                            eine Mitverantwortung für die Brandverhütung.
                                                           38 HONORIERUNG VON PLANUNGSLEISTUNGEN
    DIGITALISIERUNG IM                                         Mit der Einführung des BIM-Modells gehen eine grössere Verbindlichkeit,
   SCHWEIZER FM-MARKT                                          neue Rollen, andere Leistungsbilder und ein adäquate Vergütungsmodell
                                                               einher.
DIE FÜHRENDEN SCHWEIZER FM-ANBIETER SIND GUT
DURCH DIE PANDEMIE GEKOMMEN. VERÄNDERUNGEN                     IMMOBILIENBERUF
   IN DER MARKTSTRUKTUR, GREEN SERVICES UND
                                                           44 KEINE VERDECKTE DOPPELMÄKELEI
DIGITALISIERUNG PRÄGEN DIE MARKTENTWICKLUNG.
                                                               Viele neue Vermarktungsanbieter nehmen mit ihren Versprechen Inter-
                                                               essenkonflikte billigend hin. Das ist unprofessionell und zum Schaden der
                                                               Kunden.
                                                           46 WELCHE ZUKUNFT BEWERTEN?
                                                               Bewertet wird immer die Zukunft – aber welche? Die, welche im Objektbusi-
                                                               nessplan der Eigentümerschaft abgebildet ist? Oder die, welche den höchs-
                                                               ten Wert erzielt (Highest and Best Use)?
                                                           47 KURZMELDUNGEN BERUF
                                                           49 A  US- UND WEITERBILDUNG: AKTUELLE LEHRGÄNGE
                                                           50 BERUFSBILDUNGS­ANGEBOTE DES SVIT

                                                               VERBAND

                                             34            52 FOKUS AUF DER BERUFSBILDUNG
                                                               Die Covidpandemie hat auch in ihrem zweiten Jahr die Tätigkeit des SVIT
                                                               Schweiz massgeblich geprägt. Mit der Delegiertenversammlung vom 23. Ju-
                          BAU & HAUS                           ni 2022 schliesst der Verband das Jahr 2021 formell ab.
WERTSTEIGERUNG DANK                                        54 GEMEINSAM STANDARDS SETZEN
                                                               Die Digitalisierung verstärkt das Sammeln von Immobiliendaten. Bei der
 GESUNDER RAUMLUFT                                             BIM-Planung sollte daher auch der Gebäudebetrieb frühzeitig eingebunden
 DIE SIEBEN GRUNDLAGEN FÜR GESUNDE RAUMLUFT                    werden, fordert die SVIT FM Kammer.
SIND EIN WERKZEUG, UM EIN GESUNDES RAUMKLIMA               56 FUTUREBOARD NIMMT FAHRT AUF
 ZU SCHAFFEN. EIN EFFIZIENTES LÜFTUNGSSYSTEM                   Das SVIT Futureboard hat sich dem Thema digitaler Mietvertrag angenom-
 MUSS ENTSPRECHEND GEPLANT, INSTALLIERT UND                    men und einen Leitfaden erarbeitet.
           INSTAND GEHALTEN WERDEN.                        57 KURZMELDUNGEN VERBAND

STANDARDS: STELLENMARKT 48 / MARKTPLATZ & PRODUKTE-NEWS 59 / BEZUGSQUELLENREGISTER 67 / ADRESSEN & TERMINE 69 / ZUGUTERLETZT & IMPRESSUM 70

IMMOBILIA / Mai 2022                                                                                                                     3
SCHWEIZ IMMOBILIA - SVIT Schweiz
«DAS RAUMKLIMA
    WIRD BEI DER
    ­PLANUNG ZU WENIG
     BEACHTET»
4                  IMMOBILIA / Mai 2022
SCHWEIZ IMMOBILIA - SVIT Schweiz
FOKUS INTERVIEW
                       RAUMLUFT

                                 Johanna Trüstedt, Leading
                                 ­Consultant bei Drees & Sommer
                                  Schweiz, erklärt, was gute
                                  Raumluft ausmacht und wie die
                                  Modelle der Kreislaufwirtschaft
                                  funktionieren.

                                 INTERVIEW—DIETMAR KNOPF*
                                 FOTOS—URS BIGLER

                       Wir verbringen rund 90% unserer Lebenszeit
                       in Innenräumen. Welche Rolle spielt das
                       Raumklima für unser Wohlbefinden?
                         Johanna Trüstedt: Leider kommt das Raumklima inklu-
                         sive seiner Auswirkungen bei der Planung oft zu kurz.
                         Bei der Gestaltung von Innenräumen gibt es arbeits-
                         rechtliche Vorgaben beispielsweise für Licht und Akus-
                         tik, doch die Raumluftqualität ist ein wichtiger Faktor
                         des Wohlbefindens und der Gesundheit, der oft unter-
                         schätzt wird.

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IMMOBILIA / Mai 2022                                                       5
SCHWEIZ IMMOBILIA - SVIT Schweiz
FOKUS INTERVIEW
  RAUMLUFT

Welche Zutaten sorgen für ein behagliches                                                können. Allerdings schrecken viele Kunden davor
Raumklima?                                                                               zurück, aus Angst vor einer schlechten Diagnose
                                                          BIOGRAPHIE
  Ein angenehmes Raumklima besteht aus der richti-                                       und den Folgen, die meistens mit Investitionskos-
                                                          JOHANNA
  gen Temperatur, einer angenehmen Luftfeuchtigkeit       TRÜSTEDT                       ten verbunden sind.
  und der Innenraumluftqualität.                          (*1975) beschäftigt sich     Messen Sie in Ihren Büros den CO2-Gehalt
Wann empfinden wir die Raumluft als                       seit über 20 Jahren mit      der Luft?
­gesund bzw. angenehm?                                    der Gestaltung von             Ja. Sobald der CO2-Gehalt in unseren Büros einen
                                                          ­Bürolandschaften. Vom
  Die Nase als Indikator ist trügerisch. Für präzise       Einzelbüro über Open
                                                                                         kritischen Wert (900 ppm) erreicht, sorgt die Lüf-
  Aussagen über die Luftqualität brauchen wir Mes-         Office hin zu tätigkeits-     tungsanlage für frischen Sauerstoff.
  sungen. Der wichtigste Faktor für gesunde Raum-          orientierten Bürokon-       Für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft
  luft ist ein niedriger CO2-Gehalt, je nach Fragestel-    zepten gestaltet sie die    im Bauwesen spielt das «Cradle to Cradle»-
                                                           neusten Trends mit
  lung können wir weitere schädliche Bestandteile          und setzt diese um. Mit     Prinzip eine wichtige Rolle. Wie funktioniert
  nachweisen.                                              dem Fokus auf den           dieses Prinzip?
 Müssen diese Messungen von Spezialisten                   Nutzenden entwickelt          Der Ausdruck bedeutet wörtlich übersetzt «von der
                                                           sie bei Drees & Som-
 durchgeführt werden oder können die                       mer Schweiz neue Bü-          Wiege zur Wiege». Es gibt zwei Systeme: einmal
 Raumnutzer das in die eigenen Hände                       rokonzepte und legt           den natürlichen Kreislauf, bei dem Materialien
­nehmen?                                                   speziellen Wert auf die       wieder zu Nährstoffen für die Natur werden. Der
  Es gibt Lüftungsanlagen, die CO2-Messungen               Nachhaltigkeit und Ge-        zweite Kreislauf bringt ältere Baumaterialien nach
                                                           sundheit der Nutzen-
  automatisch durchführen können. Doch meine               den im Innenraum.             dem Recycling wieder zurück in die Produktion.
  Empfehlung wäre dafür, einen Spezialisten zu be-         Ausserdem ist sie             Dafür ist eine sortenreine Zerlegung der Baustof-
  auftragen, wenn weitere Faktoren als CO2-Mengen          ­Vorstandsmitglied im         fe eine Grundvoraussetzung, wenn beispielweise
                                                            Schweiz. Verein für
  gemessen werden müssen. Interessant ist es na-            Luft- und Wasser­            Stahl upgecycelt und anschliessend wieder für ein
  türlich für den Nutzenden, die Daten einsehen zu          hygiene.                     Baumaterial verwenden wird.

  6                                                                                                                           IMMOBILIA / Mai 2022
SCHWEIZ IMMOBILIA - SVIT Schweiz
BEZÜGLICH DER
 QUALITÄT VON
 RAUMLUFT GIBT
 ES KEINE ZWIN-
 GENDEN NORMEN,
 SONDERN NUR
 RICHTWERTE.

 Im Idealfall sollen für jedes Bauvorhaben
 schadstoff- und emissionsarme Materialien
 verwendet werden. Wie sieht es in der
­Realität aus?                                            Hersteller zurückgenommen und wieder
    Schlecht. Diesbezüglich betreten wir Neuland. Ich     neu verarbeitet. Wie genau funktioniert der
    erinnere mich an einen Neubau aus dem Jahr 2005.      Kreislauf?
    Damals klagten viele Nutzer über Kopfschmerzen,         Das Ziel der Materialmiete ist in erster Linie
    deshalb haben wir die Raumluft gemessen und             eine hohe Qualität der Produkte. Hier sind die
    festgestellt, dass die Schadstoffbelastung deutlich     Hersteller gefragt, möglichst langlebige Produkte
    über den Grenzwerten lag. Seitdem hat sich am           anzubieten, die sich im Idealfall mehrmals ver-
    Desinteresse für schadstoffarme Baumaterialien          mieten lassen. Dazu hat dieses Modell den Vorteil,
    wenig geändert. Fragen Sie Facharbeiter nach den        dass die vernünftigen Nutzer sorgsamer mit ihrer
    Inhaltsstoffen in ihren Klebstoffen, nur sehr weni-     Immobilie umgehen und so das Kreislaufmodell
    ge werden die richtige Antwort wissen.                  unterstützen. Einschränkend muss ich sagen, dass
Der Messeturm Basel gilt als Musterbei-                     das «Cradle to Cradle»-Prinzip in der Bauindustrie
spiel für die Kreislaufwirtschaft. Die                      noch wenig verbreitet ist, weil dafür in den Fabri-
­Büromöbel wurden nicht gekauft, sondern                    ken noch die Infrastruktur fehlt, aber wir sind auf
 geleast, die Teppichfliesen werden vom                     einem guten Weg.

IMMOBILIA / Mai 2022                                                                                       7
SCHWEIZ IMMOBILIA - SVIT Schweiz
FOKUS INTERVIEW
  RAUMLUFT

Baumaterialien können ein gesundes Raum-                beim individuellen Raumkomfort. Stimmen
klima fördern. Pflanzen können schädliche               Sie dieser Einschätzung zu oder wie lautet
Chemikalien wie Formaldehyd aufnehmen,                  Ihre Meinung?
Wandfarben unterstützen die Luftreinigung.                Weil wir noch mehr Energie sparen wollen, werden
Erklären Sie bitte die Prozesse dahinter.                 unsere Gebäudehüllen immer dichter. Dabei ist uns
  Ja, bestimmte Pflanzenarten wie beispielsweise          im wahrsten Sinne des Wortes die Luft ausgegan-         BESONDERS
  Einblatt, Steckenpalme und Baum-Philodendron            gen – den undichten Fensterrahmen, durch den wir        FÜR INNEN-
  regulieren nicht nur die Luftfeuchte, sondern sind      früher Frischluft erhalten haben, gibt es nicht mehr.   RÄUME SPIELT
  auch in der Lage, Chemikalien wie Formaldehyd           Diese Aufgabe übernehmen heute Lüftungsanla-            DIE RICHTIGE
  aus der Luft aufzunehmen. Bei den Farben handelt        gen, die uns die richtige Menge Frischluft bringen      MATERIAL-
  es sich um anorganische, hochatmungsaktive In-          sollen. Das ist grundsätzlich keine Einbusse im         WAHL EINE
  nen-Mineralfarben, die wasserverdünnbar, emis-          Raumkomfort, denn dass die Raumluft schlechter          ZENTRALE
  sions- und weitgehend lösemittelfrei (< 5%) sind.       ist als die Aussenluft stimmt nur bedingt und ist       ROLLE.
  Sie können die Luftreinigung unterstützen, indem        regional unterschiedlich zu bewerten.
  sie die Bakterienbildung an der Wandoberfläche        Unser Empfinden bezüglich Temperatur
  reduzieren. Übrigens gibt es bereits auch Teppiche,   und Raumluft ist sehr individuell. Wie finden
  die den Feinstaub in der Luft abbauen können.         ­Sie Kompromisse, beispielsweise für
Da die Gebäudehüllen aus energetischen                   Grossraumbüros oder Schulen?
Gründen luftdichter geworden sind, brau-                  Sie können es nie allen recht machen. Wenn sich
chen wir auf mechanische Lüftungsanla-                    80% der Raumnutzenden wohlfühlen, haben wir
gen. Viele empfinden das als eine Einbusse                den grösstmöglichen Wohlfühlfaktor erreicht.

  8                                                                                                                   IMMOBILIA / Mai 2022
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FOKUS INTERVIEW
  RAUMLUFT

                                                                                                          WIR MÜSSEN DEN
                                                                                                          NUTZENDEN BEI
                                                                                                          DER PLANUNG INS
                                                                                                          ZENTRUM STELLEN.

  Ergänzend gibt es Apps, welche die Temperatur           Innenräumen können wir nur begrenzt etwas tun,
  in den einzelnen Raumzonen anzeigen können.             da er dort durch Materialabrieb entsteht. Hier kön-
  Das bietet den Nutzenden, die sich trotzdem nicht       nen wir jedoch darauf achten, dass es schadstoffar-
  wohlfühlen, die Chance, sich überwiegend in den         me Materialien sind, die wir einbauen.
  kalten oder warmen Bereichen aufzuhalten.             Welche Auflagen gibt es bezüglich Raumluft
Müsste bei der Planung mehr Gewicht auf                 vom Gesetzgeber?
das Raumklima gelegt werden?                              Es gibt keine Gesetze, sondern nur Richtwerte,
  Anscheinend ist das so, denn fast jeder Kunde klagt     welche die Qualität der Raumluft regeln. Im Laufe
  über ein schlechtes Raumklima. Aber fairerweise         der Jahre entwickeln sich aus diesen Richtwerten
  muss man sagen, dass eine perfekte Lüftungsanlage       anerkannte Regeln der Technik, die wiederum Jah-
  mit hohen Kosten verbunden ist und vom Bauherrn         re später vielleicht in Gesetze gegossen werden.
  der Return on Investment wie Produktivität und ge-    Erlauben Sie noch eine letzte Frage: ­
  ringere Ausfallquote bei den Mitarbeitenden noch      Sie arbeiten als Innenarchitektin bei der
  nicht mit einbezogen wird.                            Drees & Sommer Schweiz AG. Warum
Aussen-und Innenluft sind untrennbar                    ­beschäftigen Sie sich mit Luft bei der Ge-
­miteinander verbunden. Was müssen wir                   staltung von Innenräumen?
 tun, damit unsere Luftqualität (Stichwort                Mein Fokus ist der Nutzende. Entsprechend unter-      *DIETMAR
                                                                                                                KNOPF
 Feinstaub) besser wird?                                  stütze ich den Kunden bei der Entwicklung eines
  Mechanische Anlagen in unseren Gebäuden                 ganzheitlichen Ansatzes, der die bedarfsgerechte      Der diplomierte
                                                                                                                Architekt ist
  müssen die Luft filtern, wenn die Aussenluft den        Planung mit dem Wohlbefinden und der Gesund-          Chefredaktor der
  Grenzwert überschreitet. Gegen den Feinstaub in         heit der Nutzenden verbindet.                        Zeitschrift Immobilia.

  10                                                                                                                    IMMOBILIA / Mai 2022
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und Grösse automatisch und schafft
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IMMOBILIENPOLITIK
  MIETRECHT

                                                                    Der Bericht zur Vernehmlassung über

ALTE GRÄBEN IN
                                                                    drei punktuelle Mietrechtsrevisionen
                                                                    zeigt das breite Meinungsspektrum
                                                                    von Kantonen, Parteien und Verbän-
DETAILFRAGEN                                                        den. Ob das Parlament zu mehrheits-
                                                                    fähigen Vorlagen gelangt, ist offen.
                                                                    TEXT—IVO CATHOMEN*

  VERNEHMLASSUNGSERGEBNIS
   Im September des vergangenen Jahres hat die
Rechtskommission des Nationalrats drei Vorentwürfe
zur Umsetzung von insgesamt vier parlamentarischen
Initiativen zum Mietrecht in die Vernehmlassung ge-
schickt. Einer der Vorentwürfe betrifft die Vermei-
dung missbräuchlicher Untervermietungen, ein zwei-
ter die Rechtsgültigkeit von Faksimile-Unterschriften
und weiterer Formvorschriften und der dritte die Er-
leichterung von Kündigungen wegen Eigenbedarfs.
Anfang April hat die Kommission nun vom Bericht
über die Ergebnisse der Vernehmlassung Kenntnis
genommen, den Bericht veröffentlicht und entschie-
den, dem Nationalrat drei Vorentwürfe zu unterbrei-
ten, wobei sie Mitte Mai ihre Detailberatung über die                                                        Das Parlament ent-
                                                                                                             scheidet, ob die hän-
Vorlagen fortsetzen wird. Der SVIT Schweiz hatte
                                                                                                             dische der Faksimile-
sich zur Vorlage ebenfalls vernehmen lassen (siehe                                                           Unterschrift weichen
www.svit.ch/politik).                                                                                        darf.

                                                                                                                                            BILD: 123RF.COM
KLARERE REGELUNG FÜR
DIE UNTERVERMIETUNG
   Die Anpassung von Art. 262 OR über die Untermie-
te zielt auf klarere Regelungen ab, indem die Unter-
vermietung neu explizit von der schriftlichen Zustim-
mung des Vermieters abhängt, sofern nichts anderes
vereinbart wurde. Die Verweigerungs- und Kündi-
gungsgründe werden konkretisiert, geschärft und die
Dauer der Untervermietung auf maximal zwei Jahre         ERLEICHTERTE EIGENBEDARFS­
beschränkt.                                              KÜNDIGUNG
   Zum Entwurf der Kommission in der Vernehm-               Einen schweren Stand dürfte im Parlament die er-
lassung lagen mehrere Minderheitsanträge vor, was        leichterte Kündigung wegen Eigenbedarfs haben. Die
die Spannweite der im Verfahren eingegangenen Hal-       Ablehnung wird entweder mit einer Reduktion des
tungen voraussehen liess. Diese reichen von einer        Mieterschutzes oder mit dem Fehlen beschleunigen-
grundsätzlichen Ablehnung der Änderung seitens der       der Verfahrensregeln in der Zivilprozessordnung be-
Mieterverbände über eine Aufweichung der Mehr-           gründet. Es ist gut möglich, dass die Debatte in einem
heitsvorlage bis hin zur Unterstützung einer voraus-     Abbruch der Übung oder in einer Mini-Revision mün-
setzungslosen Verweigerung. Die Immobilienver-           den könnte.
bände tendieren allesamt zur Mehrheitsvorlage. Das
Ergebnis des parlamentarischen Prozesses könnte          PUNKTUELLE ODER UMFASSENDE
schliesslich in eine allenfalls abgeschwächte Version    REVISION?
des Mehrheitsantrags münden. Ein Scheitern der Vor-         Das Vorgehen der Rechtskommission, punktuelle
lage und das Festhalten am Status quo ist aber nicht     Anpassungen vorzunehmen und diese in verschiedene
ausgeschlossen.                                          Vorlagen aufzuteilen, stösst namentlich bei den Mie-
                                                         terverbänden auf Kritik. Sie sehen sich in den demo-
ZUSTIMMUNG ZUR FAKSIMILE-                                kratischen Rechten beschnitten, insbesondere in der
UNTERSCHRIFT                                             Möglichkeit, ein Referendum zu organisieren, oder
   Die Rückmeldungen zur Vorlage über die Formvor-       wünschen sich eine umfassende Revision des Miet-
schriften in Art. 269d OR teilen sich in zwei Gruppen.   rechts. Wenn aber bereits drei punktuelle Anpassun-
Während die Zulässigkeit der Faksimile-Unterschrift      gen derart kontroverse Diskussionen auslösen, ist der
für Mietzinserhöhung und andere einseitige Vertrags-     Versuch einer grundlegenden Revision des Mietrechts
änderungen grossmehrheitlich unterstützt und wohl        verlorene Liebesmühe. Der SVIT Schweiz hat klar ge-
auch im Parlament Zustimmung erlangen wird, sind         macht, dass er partiellen Anpassungen gegenüber der
die Meinungen zur Mitteilung der Mietzinserhöhung        Gesamtrevision klar den Vorzug gibt.
bei Staffelmietzinsen in schriftlicher Form gespalten.      Der Bericht zeigt jedenfalls, dass alte Gräben prag-   *IVO CATHOMEN
Die bürgerlichen Parteien und die Wirtschafts- ein-      matische Lösungen verhindern könnten, was letztlich
                                                                                                                   Dr. oec. HSG, ist
schliesslich der Immobilienverbände fordern einen        dazu führt, dass das Parlament weiterhin den Gerich-      Herausgeber der
Verzicht auf jegliche Mitteilungspflicht.                ten die Konkretisierung überlässt.                       Zeitschrift Immobilia.

  12                                                                                                                       IMMOBILIA / Mai 2022
IMMOBILIENPOLITIK

24
    KURZMELDUNGEN

SCHWEIZ

BEWEGUNG IM                        des Programms «erneuerbar
STOCKWERK­                         heizen» ist ab dann in der gan-
EIGENTUM                           zen Schweiz kostenlos. Die
   Die Rechtskommission hat        Heizung, die ersetzt werden
Ende März die Motion «Für          soll, muss älter als zehn Jah-
ein modernes und praxistaug-       re sein und als Hauptheizung
liches Stockwerkeigentums-         für die Raumwärme dienen. Es
recht» von Nationalrat Beat        spielt indes keine Rolle, was
Flach, GLP AG, beraten. Sie be-    für ein Heizsystem vorgängig
antragt ihrem Rat ohne Gegen-      installiert war. Und auch die
stimme, die Motion abzuleh-        Gebäudekategorie ist nicht
nen, und verweist dabei auf die    ­relevant.
bereits an den Bundesrat über-
wiesene, beinahe deckungs-         ANZAHL ZWEIT-
gleiche «55 Jahre Stockwerk-       WOHNUNGSGE-
eigentum. Zeit für ein Update»     MEINDEN STABIL
von Ständerat Andrea Caroni,          2021 ist die Anzahl der Ge-
FDP AR. Der Bundesrat hat          meinden mit einem Zweit-
mit der Ausarbeitung einer         wohnungsanteil von über 20%
Vernehmlassungsvorlage be-         praktisch gleich geblieben wie
reits begonnen.                    im Vorjahr. Die aktuellen Be-
                                   rechnungen im Auftrag des
WENIGER                            Bundesamts für Raumentwick-
SCHLICHTUNGS-                      lung zeigen, dass 7 Gemeinden
FÄLLE                              neu einen Zweitwohnungsan-
    Von Juli bis Dezember 2021     teil von über 20% aufweisen
sind 11 057 neue Schlichtungs-     und der Anteil bei 8 Gemein-
verfahren im Miet- und Pacht-      den auf unter 20% sank.
wesen eingeleitet worden. Dies
sind rund 8,5% weniger als im      KEIN STÄRKERER
Vorsemester und 17,6% weni-        EHEGATTEN-
ger als im 2. Halbjahr 2020. Es    SCHUTZ
ist der tiefste Wert seit 2011.       Die Rechtskommission des
Die rückläufige Tendenz setzt      Ständerats hat Ende April dem
sich damit fort. In der 2. Jah-    Beschluss der Schwesterkom-
reshälfte 2021 schlossen die       mission, der parlamentari-
Schlichtungsbehörden 11 421        schen Initiative von National-
Fälle ab (siehe dazu Kommen-       rat Dandrès, SP GE, Folge zu
tar auf Seite 2 dieser Ausgabe).   geben, nicht zugestimmt. Die
                                   Initiative verlangt, dass jeder
IMPULSBERATUNG                     Mieter dem Mietvertrag des
KOSTENLOS                          Ehegatten beitreten kann. Die
   Seit April können sich          ständerätliche Kommission ist
Hausbesitzer und Stockwerk-        der Auffassung, dass der Ehe-
eigentümer in der ganzen           gatte durch die geltenden miet-
Schweiz bei der Wahl des opti-     rechtlichen Bestimmungen
malen Heizsystems mit erneu-       ausreichend geschützt ist und
erbaren Energien gratis bera-      somit kein gesetzgeberischer
ten lassen. Die Impulsberatung     Handlungsbedarf besteht.

IMMOBILIA / Mai 2022
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
   FACILITY MANAGEMENT

DIGITALISIERUNG                                                                                              Die führenden Schweizer FM-Anbieter
                                                                                                             sind gut durch die Pandemie gekom-

IM SCHWEIZER                                                                                                 men. Veränderungen in der Markt-
                                                                                                             struktur, Green Services und Digitalisie-
                                                                                                             rung prägen die Marktentwicklung.
FM-MARKT                                                                                                     TEXT—THOMAS BALL*

   DIE 10 FÜHRENDEN FACILITY-SERVICE-UNTERNEHMEN IN DER SCHWEIZ
   Quellen: Lünendonk Studie 2021: Facility-Management-Provider in der Schweiz

                                                                                    Inlandsumsatz           Gesamtumsatz             Mitarbeitende
                                                                                    in Mio. CHF             in Mio. CHF              in der Schweiz

  Rang          Rang          Unternehmen                                             2020        2019        2020         2019          2020       2019
  2021          2019

  1                    1                         ISS Facility Services AG, Zürich      759,0        820,0        759,0       820,0        12 740      12424

  2                    2       Bouygues Energies & Services Schweiz AG, Zürich         340,0        349,0        340,0       349,0         5100       5400

  3                    4                              CBRE GWS GmbH, Basel             312,0        192,7        312,1       192,7          800        630

  4                    3                    Vebego Schweiz Holding AG, Zürich          255,0        251,0        255,0       251,0         8000       8000

  5                    5                              Engie Services AG, Zürich        180,0        180,0        180,0       180,0          600        600

  6                    7                           Apleona HSG AG, Wallisellen         153,5        153,0        153,5       153,0         1337       1322

  7                    6                                    Honegger AG, Köniz         131,0        123,0        131,0       123,0         6152       6000

  8                 neu                            gammaRenax AG, Dübendorf             70,7         67,5         70,5        67,5         2000       2000

  9                    8                               Stampfli AG, Sublingen *)        63,0         63,0         63,0        63,0         2500       2000

  10                neu                              Sodexo (Suisse) SA, Zürich         47,0         47,0         47,0        47,0          550        550

*) Umsatz und/oder Mitarbeitendenzahlen teilweise geschätzt.

                   FM-MARKT IST HETEROGEN                                                      nis heraus ist die Lünendonk-Marktanalyse im Faci-
                  Das operative Bewirtschaften von Gewerbeimmo-                                lity Management entstanden: seit 2004 beobachtet
               bilien ist ein wesentlicher Bestandteil jeder erfolgrei-                        das Marktforschungs- und Beratungshaus den Markt
               chen Immobilienstrategie und wird es auch in Zukunft                            in Deutschland, seit 2015 auch in Österreich und der
               bleiben. Das Facility Management ist dabei als Quer-                            Schweiz.
               schnittsmarkt in sich heterogen, da es den baulich-                                 Im Kern der alle zwei Jahre für die Schweiz neu auf-
               technischen Immobilienbetrieb ebenso umfasst wie                                gelegten Marktanalyse stehen die folgenden Fragestel-
               den infrastrukturellen und den kaufmännischen. Die-                             lungen, die im Nachgang diskutiert werden: Wie ist der
               se Heterogenität findet sich auch im Anbietermarkt                              Markt strukturiert? Welche externen und internen Im-
               wieder: Das Facility Management als Disziplin ist aus                           pulse wirken auf den Markt? Welche Lösungen entwi-
               dem Bedürfnis heraus entstanden, die Immobilienbe-                              ckelt der Markt auf die sich verändernden Kundenan-
               wirtschaftung ganzheitlich zu betrachten. Hieraus er-                           fragen. Die Lünendonk-Marktanalysen richten sich
               gibt sich ein Markt, der nur schwerlich trennscharf                             sowohl an Provider für das Benchmarking als auch an
               abzugrenzen ist, über den jedoch gleichzeitig ein ho-                           CREM- und FM-Einheiten, die sich über den Markt in-
               her Informationsbedarf besteht. Aus diesem Bedürf-                              formieren möchten.

                                               Digitalisierung, Nachhaltigkeit und             Unter den Befragten herrscht der           Rund zwei Drittel (64%) der befrag-
                                               eine Ausrichtung hin zu integralen              Konsens, dass digitalisierte Services      ten Anbieter bieten bereits Leistun-
                                               Facility Services zählen für die Faci-          und Produkte bei der Akquise von           gen zur Reduzierung von CO2-
                                               lity Management-Anbieter in der                 Aufträgen auf jeden Fall (54%) oder        Emissionen an, weitere 9% wollen
   FACILITY                                    Schweiz zu den wichtigsten Themen               eher (46%) als Vorteil gelten. Zudem       sie einführen. 67% der Unterneh-
                                                                                               würden deutlich mehr Kunden um-
 MANAGEMENT                                    neben dem Personalmangel. Zu die-
                                               sen Erkenntnissen kommt die vierte              weltfreundliche und energieeffiziente
                                                                                                                                          men halten die Themen Nachhaltig-
                                                                                                                                          keit und Klimaschutz für relevant ­
                                               Lünendonk-Studie zum Schweizer                  Services nachfragen, ihr Anteil ist in-    für ihr Geschäftsmodell und haben
                                               Facility Management-Markt, für die              nerhalb von zwei Jahren um fast            dazu strategische Überlegungen
                                               führende Anbieter befragt wurden.               100% gestiegen, von 15 auf 29%.            eingeleitet.

  14                                                                                                                                                           IMMOBILIA / Mai 2022
7

                                                                                                                              wicklung sowie die Veränderung des Gewerbebaube-
                                                                                                                              stands. Auf die Unternehmensentwicklung wirkt zu-
                                                                                                                              dem stabilisierend ein, dass Dienstleistungsverträge
                                                                                                                              in der Regel über mehrere Jahre geschlossen werden.
                                                                                                                                 In den vergangenen Jahren sind die Umsätze der
                                                                                                                              führenden Dienstleister in dem rund 12 Mrd. CHF gros-
                                                                                                                              sen Markt durchschnittlich zwischen 3,5 und 5% pro
                                                                                                                              Jahr angestiegen. Unter den zehn führenden Dienst-
                                                                                                                              leister schwankten die Werte jedoch stärker. Im ersten
                                                                                                                              Corona-Jahr steigerten die Provider ihre Umsätze um
                                                                                                                              durchschnittlich noch 1,2% (Top 10: 0,3%). Die Corona-
                                                                                                                              Pandemie führte sowohl zu Umsatzrückgängen gegen-
                                                                                                                              über dem ursprünglichen Plan – etwa durch weniger
                                                                                                                              Umsätze in der Betriebsgastronomie – als auch zu Zu-
                                                                                                                              satzaufträgen (Reinigungsbedarf, Sicherheitsdienst-
                                                                                                                              leistungen etc.). Ertragsschmälernd wirkten sich vor
                                                                                                                              allem weggefallene Ad-hoc-Aufträge aus, die aus der
                                                                                                                              geringeren Immobiliennutzung resultierten. Die Zahl
                                                                                                                              der Mitarbeitenden stieg im Mittel um 0,4% an.
                                                                          Daten und Automati-
                                                                          sierung werden in der                               FÜHRENDE ANBIETER
                                                                          professionellen Im-
                                                                                                                                 Lünendonk erstellt im Rahmen der Studie ein Ran-
                                                                          mobilienbewirtschaf-
                                                                          tung immer wichti-                                  king der zehn nach Umsatz führenden Unternehmen
                                                                          ger. Das gilt nicht nur                             (Lünendonk-Liste). Die Liste erhebt Anspruch auf
                                                                                                            BILD: 123RF.COM

                                                                          für technische Servi-                               Vollständigkeit. Die Aufnahme in das Ranking erfolgt
                                                                          ces, sondern auch für                               auf Basis von Kriterien (> 50% des Umsatzes mit tech-
                                                                          Reinigung.
                                                                                                                              nischen und infrastrukturellen Facility Services, > 66%
                                                                                                                              des Umsatzes am externen Markt, keine Einzelgewer-
                                                                                                                              keanbieter).
                                                                                                                                 Marktführer ISS (2020: 759 Mio. CHF, –7,4%) muss-
ALLGEMEINES MARKTUMFELD                                                                                                       te ebenso wie Verfolger Bouygues (340 Mio. CHF,
   Der Facility-Management-Markt gilt als Funda-                                                                              –2,6%) Umsatzrückgänge hinnehmen, setzt jedoch
ment jeglicher Wirtschaftstätigkeit von Unternehmen:                                                                          mehr als doppelt so viel Volumen um als das auf Rang
Ohne Immobilien keine Geschäftstätigkeit. Dement-                                                                             zwei geführte Unternehmen. Nach Übernahme des
sprechend verläuft die Umsatzentwicklung der führen-                                                                          Service-Geschäfts von Engie durch Bouygues und der
den Dienstleister vergleichsweise stabil. Wesentliche                                                                         Umfirmierung zu Equans (seit 01.02.2022) liegt der
Einflussfaktoren sind Lohn- und Materialkostenent-                                                                            kombinierte Umsatz der beiden Gesellschaften für

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           BEWERTUNG                                                  MANAGEMENT                                                        MANAGEMENT
           Grundlagen | Bewertungselemente                            Finanzierung | Anlagen | Entwicklung                              Betriebswirtschaft | Immobilien-,
           Bewertungsmethodik | Verfassen                             Bewirtschaftung von Immobilien                                    Management-, Führungskompetenzen
           von Marktwertgutachten                                     Kursstart BFH/OST/SUPSI:                                          Kursstart ZHAW: August 2022
           Kursstart BFH/FHNW/HSLU/SUPSI: Oktober 2022                siehe Website der jeweiligen Schule
           OST: Februar 2023

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                       044 322 10 10 | www.sirea.ch | info@sirea.ch

IMMOBILIA / Mai 2022                                                                                                                                                           15
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                                                           wares sind IT-Solutions,
                                                           die den Namen «Lösung»
                                                           auch wirklich verdienen.
                                                           Deshalb engagieren wir uns tagtäglich dafür, dass Ihre Arbeit als Immobilien-
                                                           verwalter die hohen Ansprüche Ihrer Kunden nicht bloss erfüllt, sondern
                                                           übersteigt. Und damit das auch in Zukunft so bleibt, investieren wir laufend
                                                           in die Weiterentwicklung unserer beiden Immobilien-Softwares «Hausdata»
                                                           und «Rimo». Massgebend sind dabei Ihre heutigen aber auch künftigen Anfor-
                                                           derungen. Unsere Lösungen wachsen mit Ihnen.

                                                           Angelo Breitschmid, Schulung & Support eXtenso IT-Services AG

                                                                                                      eXtenso IT-Services AG
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 www.extenso.ch                                                                                       Tel. 044 808 71 11, info@extenso.ch
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
    FACILITY MANAGEMENT

    MARKT­V OLUMEN AUF RUND 12 MRD. CHF
    GESCHÄTZT
    Quelle: Lünendonk Studie 2021

                                                        WESENTLICHE ENTWICKLUNGEN
      10,3                      ~12         15,8
                                                           Die Marktentwicklung wird wesentlich geprägt
      Mrd. CHF                Mrd. CHF      Mrd. CHF    durch Übernahmen und Zusammenschlüsse, die über
                                                        die im Jahr 2020 in der Umsatzentwicklung ablesba-
                                                        ren Effekte hinaus gehen. Die Nachfrage nach integra-
                                    2020                len Services nimmt schweizweit weiter zu. Darüber hi-
                                                        naus stehen die Auftraggeber vor der Herausforderung,
                                                        den Immobilienbetrieb nachhaltiger zu gestalten.
                                                        Hierzu leisten Facility-Management-Provider durch
                                                        Beratungsleistungen (Sanierungsempfehlungen, Be-
                                                        triebskonzepte der Einzelgewerke wie Catering, Ge-
                                                        bäudetechnik etc.), aber auch durch bedarfsabhängige
                                                        Immobiliensteuerung und Modernisierungsleistun-
                                                        gen ihren Beitrag.
                                                           Als wesentliches Instrument dient hierbei die Di-
                                                        gitalisierung des Gebäudebetriebs durch die Verbin-
                                                        dung von IoT, Software und Personal/Robotik. Sie er-
                                                        möglicht, Effizienzen im Betrieb zu realisieren und
                                                        gleichzeitig Informationen über den Gebäudebetrieb
  Marktvolumen für Facility Services in der Schweiz,    zu gewinnen, um bedarfsabhängig zu steuern. Darü-
  Schätzung der Lünendonk & Hossenfelder GmbH           ber hinaus steht die Branche seit vielen Jahren vor der
                                                        Herausforderung, den Wunsch der Kunden nach kos-
                                                        tengünstigen Lösungen mit den zunehmenden An-
                                                        forderungen an Servicequalität und Personalbedarf
das Jahr 2020 bei 520 Mio. CHF und reduziert da-        – sowohl hinsichtlich Anzahl als auch Qualifikation –
mit deutlich den Abstand zu Marktführer ISS. Auf        in Einklang zu bringen. Die Personalgewinnung ver-
Rang drei folgt CBRE Global Workplace Solutions mit     drängt inzwischen an vielen Stellen die Vertriebser-
312 Mio. CHF. Der Gewinn eines Grossauftrags hat zu     folge als wesentlichen Einflussfaktor für die Fähigkeit,
der Umsatzsteigerung von 62 Prozent beigetragen. Auf    Aufträge zu gewinnen.
Rang vier liegt die Vebego mit 255 Mio. CHF. Das nie-
derländische Unternehmen baut die Marktstellung im
benachbarten deutschen Markt mit der Übernahme
                                                         LÜNENDONK-STUDIE
der Hectas deutlich aus. Vebego ist damit in den Nie-
derlanden, Deutschland und der Schweiz eines der füh-    Dieser Beitrag ist eine Zusammenfassung der vierten Lünen-
                                                         donk-Studie zum Schweizer Facility-Management-Markt, die
renden Unternehmen im Markt. Auf Rang sechs folgt
                                                         unter www.luenendonk.de erhältlich ist. Die Studie basiert auf
die Schweizer Landesgesellschaft der Apleona mit         der Befragung der führenden Dienstleister und zahlreichen        *THOMAS BALL
153,5 Mio. CHF. Komplettiert wird das Ranking von        Hintergrundgesprächen mit Entscheidern bei Auftraggebern         Der Autor ist Partner
Gammarenax, Stampfli und der Schweizer Landesge-         und Providern.                                                   bei der Lünendonk &
sellschaft von Sodexo.                                                                                                    Hossenfelder GmbH.

IMMOBILIA / Mai 2022                                                                                                                        17
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
                                 FM-MONITOR 2021

      PANDEMIE
                                                                                                                                     Der FM Monitor gibt seit 2001 jedes
                                                                                                                                     Jahr einen Überblick über die mass­
                                                                                                                                     gebenden Entwicklungen der Immo­
      HAT GROSSE                                                                                                                     bilienbranche und weist die aktuellen
                                                                                                                                     Bewirtschaftungs-, Verwaltungs- ­

      AUSWIRKUNGEN                                                                                                                   und Betriebskosten sowie die Flächen-
                                                                                                                                     daten aus. TEXT—RAHEL MULLE*

                                 FM MONITOR 2021: ENERGIEVERBRAUCH NACH NUTZUNGSART
                                 Quelle: pom+Consulting AG

                                 250

                                 200
kWh pro m2 Energiebezugsfläche

                                 150

                                                                      131
                                                          108                                                               114
                                 100
                                             95                                                                  98
                                                                                   77
                                                                                                   62
                                  50

                                      0
                                            Büro &     Fürsorge &    Gastge-     Handel         Industrie &   Unterricht,   Wohnen
                                          Verwaltung   Gesundheit    werbe &                     Gewerbe      Bildung &
                                                                    Fremden-                                  Forschung
                                                                     verkehr

                                                  Unteres Quartil              Oberes Quartil

        BEWIRTSCHAFTUNGSKOSTEN UNTER                                                                                                 ton Genf verzeichnet den grössten Kostenzuwachs, die
      DER LUPE                                                                                                                       Ostschweizer Kantone hingegen sind preiswerter gewor-
          Der FM Monitor ist der schweizweit grösste Daten-                                                                          den. Gestiegen sind insbesondere die Unterhaltskosten,
      pool für immobilienbezogene Bewirtschaftungskosten.                                                                            die vom Eigentümer bezahlt werden. Zudem fallen die
      Die aktuellen Kennzahlen basieren auf rund 12 000 Lie-                                                                         Ver- und Entsorgungskosten – sie sind nebenkostenfä-
      genschaften und einer Gesamtgeschossfläche von rund                                                                            hig – tiefer aus, was zu einem gestiegenen Kostenanteil zu
      52 Mio. m2 sowie Bewirtschaftungskosten in der Höhe                                                                            Lasten des Eigentümers von 41% auf 43% führt.
      von 3,3 Mrd. CHF. Untersucht werden die Nutzungska-                                                                               Im Durchschnitt liegt der Energieverbrauch für Bü-
      tegorien Wohnen, Büro und Verwaltung, Industrie und                                                     DER TREND ZU           ro und Verwaltung bei 95 kWh und für Wohnen bei 114
      Gewerbe, Handel, Unterricht, Bildung und Forschung,                                                     FLEXIBLEREN            kWh pro Quadratmeter Energiebezugsfläche. Dies ent-
      Gastgewerbe und Fremdenverkehr, Freizeit, Sport und                                                     ARBEITSPLATZ-          spricht rund 16 Kilogramm CO2-Emissionen pro Qua-
      Erholung, Fürsorge und Gesundheit, Kultur und Gesel-                                                    MODELLEN               dratmeter Energiebezugsfläche bei Büros und 25 Kilo-
      ligkeit sowie Verkehrsanlagen.                                                                          KANN NICHT             gramm bei Wohnliegenschaften. Das Gebäudealter spielt
          Die Bewirtschaftungskosten pro Quadratmeter Ge-                                                     MEHR ÜBER              beim Ausstoss von Treibhausgasen eine zentrale Rolle.
                                                                                                              DIE BESTEHEN-
      schossfläche hängen stark von Nutzungsart und Nutzer                                                                           Vor der Ölkrise in den 1970er-Jahren wurden Gebäude
                                                                                                              DEN FLÄCHEN-
      ab. Bezogen auf die Eigentümer- und Nebenkosten sind                                                    KENNZAHLEN
                                                                                                                                     erstellt, die energetisch nicht optimal waren. Auch die
      Wohnnutzungen mit knapp 40 CHF pro Quadratmeter                                                         ABGEBILDET             meisten Sanierungen bringen nur geringe energetische
      Geschossfläche am kostenintensivsten. Grundsätzlich                                                     WERDEN.                Verbesserungen. Neubauten erzielen punkto Energiever-
      sind die Kosten von Selbstnutzern rund 60% bis 70% hö-                                                                         brauch eine wesentlich günstigere Bilanz; ihre Emissio-
      her als die Kosten von Investoren, da diese auch die direk-                                                                    nen sind um rund 80% tiefer.
      ten Mieterkosten beinhalten. So liegen beispielswiese die
      Kosten von selbstgenutzten Büroliegenschaften im Mit-                                                                           BETRIEBSKOSTEN HÄNGEN VOM
      tel bei rund 56 CHF pro Quadratmeter Geschossfläche                                                                            ­E NERGIETRÄGER AB
      und diejenigen von zu renditezwecken gehaltenen Bü-                                                                               Die Wahl des Energieträgers für die Wärmeerzeu-
      roimmobilien bei knapp 34 CHF.                                                                                                 gung beeinflusst die Höhe der Betriebskosten. Gebäu-
                                                                                                                                     de, die mit fossilen Brennstoffen geheizt werden, weisen
      KOSTENSCHERE ÖFFNET SICH                                                                                                       deutlich höhere Energieverbräuche von über 100 kWh
         Werden lediglich zu Investitionszwecken gehalte-                                                                            pro Quadratmeter Energiebezugsfläche auf. Besser sind
      ne Liegenschaften betrachtet, zeigen sich grosse Unter-                                                                        mit Fernwärme und Biomasse versorgte Liegenschaften.
      schiede zwischen der West- und Ostschweiz. Der Kan-                                                                            Als besonders energieeffizient zeigen sich Gebäude mit

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FM MONITOR 2021: TREIBHAUSGASEMISSIONEN ­
                                                                                                           NACH NUTZUNGSART
                                                                                                           Quellen: pom+Consulting AG

                                                                                                           45

                                                                                                           40

                                                                                                           35
                                                                         kwh pro m2 Energiebezugsfläche

                                                                                                           30
                                                                                                                                   28
                                                                                                           25
                                                                                                                                                                                                        24
                                                                                                           20
                                                                                                                                                20
                                                                                                                                                                                          17
                                                                                                            15        16

                                                                                                            10                                              12
                                                                                                                                                                             9
                                                                                                             5
                                                       BILD: 123RF.COM

                                                                                                             0
                                                                                                                       Büro &     Fürsorge &     Gastge-     Handel         Industrie &   Unterricht,   Wohnen
                                                                                                                     Verwaltung   Gesundheit     werbe &                     Gewerbe      Bildung &
                                                                                                                                                Fremden-                                  Forschung
                                                                                                                                                 verkehr
                                                                                                                              Unteres Quartil              Oberes Quartil

Wärmepumpen. Öl war im Jahr 2020 dementsprechend                               bei rund 10%. Die Stromkosten sind insgesamt um rund
am teuersten mit Kosten von ca. 12 CHF pro Quadratme-                          15% gesunken. Bei Büro und Handel lag der Rückgang bei
ter vermietbare Fläche. Fernwärme und Gas liegen mit                           rund 10%, bei Industrie und Gewerbe sogar bei 30%. Die
rund 7 CHF pro Quadratmeter im Mittelfeld. Strom für                           Wasserkosten haben sich seit 2019 um rund 10% redu-
die Wärmepumpe sowie Biomasse sind mit ca. 4 CHF pro                           ziert. Die übrigen Ver- und Entsorgungskosten sind um
Quadratmeter preiswerte Alternativen. In der Schweiz                           rund 15% gesunken.
wird nach wie vor mehrheitlich fossil geheizt. Knapp die                          Dringliche Unterhaltsarbeiten wurden im letzten
Hälfte der Flächen werden mit dem Energieträger Gas                            Jahr aufgeschoben und werden voraussichtlich erst in
versorgt und 13% mit Heizöl. Rund ein Drittel der Flächen                      den kommenden Monaten abgearbeitet, was zu einem
beziehen Fernwärme. Wärmepumpen sind bei lediglich                             Rückgang der Unterhaltskosten von rund 10% führt.
rund 4% der Wohn- und Geschäftsflächen im Einsatz.                             Auch die Abnützung dürfte geringer ausgefallen sein
                                                                               und zu tieferen Aufwänden führen. Die tiefere Belegung
COVID-19 BEWEGT DEN MARKT                                                      von Geschäftsliegenschaften sorgt für einen reduzierten
   Die Effekte der Krise fallen vielfältig und zum Teil                        Aufwand bei Reinigung und Pflege. Die Spitze bilden hier
gegenläufig aus. So müssen Verwaltungen mit höheren                            eigengenutzte Büroliegenschaften mit einer Reduktion
Aufwänden bei der Vermietung aufgrund des Nachfra-                             der Reinigungskosten um rund 25%.
gerückgangs im Geschäftsflächenmarkt sowie Mehr-                                  Ganz anders ist die Situation im Wohnungsmarkt. Die
aufwänden bei Besichtigungen und Abnahmen durch                                steigende Nutzungsintensität von Wohnobjekten sorgt
Abstandsregeln und Hygienevorschriften rechnen.                                für höhere Verbräuche von Strom und Wasser. Lock-
Gleichzeitig sind die Verwaltungshonorare gesunken, da                         down, Homeoffice und Online-Meetings führen gemäss
Mieten in der Regel die Berechnungsgrundlage für die                           Angaben von Stadtwerken zu 10 bis 15% mehr Mieter-
Honorare darstellen. Der grösste Rückgang wird bei In-                         strom. Diese werden aber im FM Monitor nicht erfasst. 
dustrie- und Gewerbeliegenschaften mit rund 20% beob-
achtet. Bei Büro und Verwaltungsobjekten liegt der Rück-
                                                                                                          FM MONITOR
gang bei rund 10%.
                                                                                                          Der FM Monitor Benchmark wird jährlich von der
   Die Coronakrise sorgt für tiefere Heiz-, Strom- und
                                                                                                          pom+Consulting AG erhoben und ermöglicht, Immobilien
Wasserkosten sowie für geringere Abfallmengen bei Ge-                                                     ­hinsichtlich Kosten, Flächen und Verbräuchen zu analysieren               *RAHEL MULLE
schäftsliegenschaften. Die Kosten für Wärme sind bei-                                                      und zu beurteilen. Die aktuelle Ausgabe kann jetzt auf                    Die Autorin ist Head ­
spielsweise bei Schulen um rund 20% gesunken. Bei Büro,                                                    Deutsch heruntergeladen werden: www.pom.ch/fmmonitor.                     of Service Unit Perfor-
Handel sowie Industrie und Gewerbe lag der Rückgang                                                                                                                                  mance bei pom+.

IMMOBILIA / Mai 2022                                                                                                                                                                                     19
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
   FACILITY MANAGEMENT

BIM AM UNISPITAL
                                                                                   Welche Mehrwerte BIM bietet und wer
                                                                                   dafür zuständig ist, wird in diesem
                                                                                   ­Artikel am Beispiel des Universitäts­
ZÜRICH                                                                              spitals Zürich beleuchtet.
                                                                                   TEXT—MATTHIAS WASEM*

                                                                                                 EINFÜHRUNGSSTRATEGIE
                                                                                                 BIM – ROADMAP
                                                                                                 Quelle: ZVG

                                                                                                                       BIM
                                                                                                                     Roadmap

                                                                                                        BIM                             BIM
                                                                                                       Projekt                       Richtlinien

                                                                                                 – Die BIM Roadmap haben wir aus den
                                                                                                   strategischen Vorgaben entwickelt.
                                                                                                 – Die Richtlinien leiten sich daraus ab und
                                                                                                   unterstützen das taktische Vorgehen.
       Neubau CM1, Unispital Zürich. BILD: ZVG                                                   – Im Bauprojekt (Gesamterneuerung USZ) arbeiten
                                                                                                   wir operativ mit dem BIM Modell.

                                                                                                 Die Erfahrungen daraus fliessen wieder in die BIM
                                                                                                 Roadmap.

                                                 BEIM USZ IST DAS NEU ANDERS
                                                    In strukturierten Workshops wurde pro
  WIESO BESTELLT DAS FM                          Fachabteilung der Direktion «Immobilien       werden. Dies ist eine Art Revolution! Und
BIM?                                             und Betrieb» ausgearbeitet, welche Infor-     es ist nicht einfach für beide Seiten, wie
    Obwohl die BIM Methodik, insbesonde-         mationen das tägliche Managen des Spi-        die Erfahrungen aus dem aktuellen Gros-
re in der Planung und Ausführung immer           tals erleichtern würden. Aus diesen soge-     sprojekt Neubau Mitte 1/2 zeigen, da nun
mehr Gewicht erhält und auch tatsächli-          nannten Businessanwendungen oder auch         der GP viel strukturierter, und insbeson-
che Erfolge für die entsprechenden Fir-          Use Cases genannt, wurden im Detail un-       dere abgestimmter auf die Bedürfnisse des
men nachgewiesen werden können, pro-             tersucht, von wo die entsprechenden Da-       Bauherrn zuarbeiten muss. Eigentlich kein
fitieren insbesondere die Bauherren und          ten zu erhalten wären und wie diese Da-       Hexenwerk, aber es fordert neue Strategi-
die Serviceprovider noch viel zu wenig. Der      ten tatsächlich aussehen müssten, damit       en von Seite Auftraggeber und Auftragneh-
Hauptgrund ganz einfach erklärt ist, dass        sie dem USZ Standard entsprechen. In ei-      mer, damit man zum Beispiel schon simple
der Besteller nicht klar weiss, was er von       ner gut beschriebenen BIM-Anwendung           Namenskonventionen oder Beschriftungs-
BIM erwartet, und diese Vorstellung auch         wird nicht nur exakt erörtert, welche Er-     konventionen, in allen Gewerken konsis-
eineindeutig kommuniziert und bestellt.          wartungen man an die Informationen hat,       tent einhaltet und sich diese nicht nach
Im Markt spricht man dabei zunehmend             sondern es wird auch quantifiziert welchen    dem Architekten oder Haustechnikplaner
auch von der fehlenden Bestellerkompe-           ROI man aus diesem Thema generiert und        richten, sondern nach den Anforderungen
tenz. Bei BIM (also Building Informati-          zudem im Detail spezifiziert, welche Ob-      und den Managementsystemen der Nutzer
on Modell), geht es, wie der Name schon          jekte, welche Attribute in welcher Detail-    und des Facility Managements.
sagt, um Gebäudeinformationen. Und da-           lierung und welche Dokumente es zu die-
zu ist es sehr wichtig, dass der Facility- und   ser Anwendung benötigt.                       LOHNT SICH DIESER AUFWAND?
Immobilenmanager oder der Bauherr tat-              Trotz laufenden Grossprojekten hat            Absolut, ja. Das kann das FM Team
sächlich seinen Planern und ausführenden         das USZ diesen Kraftakt geschafft. «Aber      von USZ, anhand des letzten Grosspro-
Firmen klar aufzeigt, welche Informatio-         es lohnt sich», wie Frau Susanna Caravatti    jekts dem Circle am Flughafen nur allzu
nen, er in welcher Qualität benötigt. Lei-       Felchlin Leiterin Baubegleitendes FM be-      gut bestätigen, wobei es ohne digitale Un-
der sieht man heute immer noch sehr vie-         stätigt. Dank diesem sehr klaren Beschrieb,   terstützung und der nötigen Vorbereitung
le Bestellungen, welche zwar BIM fordern,        kann nun der Betrieb das erste Mal bereits    involviert war. Trotz moderner Baustelle,
aber nicht genau definieren, welche Daten        in einer sehr frühen Phase der Planung,       modernen Technologien, modernen Pro-
(oder Informationen), aus welchen Grün-          dem Generalplaner-Team aufzeigen, wel-        zessen mehrheitlich analog (auf CD), konn-
den bestellt werden.                             che Informationen in welcher Art benötigt     ten die übergebenen Informationen (Pläne,

  20                                                                                                                                    IMMOBILIA / Mai 2022
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                                               oder mit grossem Zusatzaufwand beschaf-
                                               fen muss. Im USZ denkt man dabei an Ge-
                                               bäudeautomation, Intralogistik oder Flä-
                                               chenmanagement, wobei es darum geht,             reichen oder eine Beweisführung erzielen,
                                               effizient und in hoher Zuverlässigkeit ab-       wenn man auf entsprechende aktuelle Da-
Dokumente, Listen etc.) nur mit sehr gros-     schätzen zu können, wo optimiert werden          ten zurückgreifen kann.
sem Aufwand und mit viel Unsicherheiten        kann. Zudem aber auch, ob es baulich zu             Zusammenfassend ist es wichtig zu ver-
in die bestehenden Betriebssysteme (Flä-       welchen Kosten realisierbar ist. Entschei-       stehen, dass «FM bestellt BIM» tatsäch-
chenmanagement, Gebäudeleitsystem, Ti-         dungen dauern lange an und bis jeweils eine      lich von höchster strategischer Bedeutung
cketingsystem, CAD, SAP etc.) übernom-         vernünftige Plan- oder gar BIM-Grundlage         ist, und diese Erkenntnis im obersten Ma-
men werden. Allgemein ist die Erkenntnis       für die Realisierung vorhanden ist, benötigt     nagement und in der Organisation entspre-
der IFMA (International Facility Manage-       es viele Ressourcen und viel Zeit. Zeit wie-     chend verankert werden muss! Nur so ge-
ment Assoziation), dass ab Übergabe des        derum ist bekanntlich Geld, und zwar sehr        lingt es das hohe Wertschöpfungspotential
Baus in den Betrieb, der Aufwand 6 bis 24      viel sogar, wenn man bedenkt, dass neue          zu heben. BIM Facility AG ist stolz, das USZ
Monate dauert. Eine teure Angelegenheit        Räume geschaffen werden, um zusätzlich           in dieser Hinsicht so nahe begleiten zu dür-
und zudem wiederum mit viel Unsicherheit       zu operieren oder zu behandeln. Zudem            fen und freut sich auf die nächsten Bauher-
verbunden, welche meist noch verstärkt         weiss das USZ aus Erfahrung, dass in vie-        ren, um unsere Erfahrungen dementspre-
wird, da in dieser Zeit bereits weiterentwi-   len Fällen im Bereich Störungen, Weiter-         chend weiterzuvermitteln.
ckelt und umgebaut wird.                       entwicklung und Investitionsplanung der
                                               Haustechnik einige Daten fehlen, welche
NUR GIGANTISCHE KOSTEN?                        dazu beitragen würden, Millioneneinspa-
   Das Gegenteil ist der Fall, wenn man be-    rungen pro Jahr zu erzielen. Und zu guter
denkt, welche aktuellen und zuverlässigen      Letzt sind da noch die Nachhaltigkeitszie-                    *MATTHIAS WASEM
Informationen für einen effizienten Be-        le (ESG als Stichwort, aber auch viele ande-                  Der Autor ist Geschäftsleiter der
trieb benötigt würden, aber diese nie hat      re). Auch diese lassen sich viel einfacher er-                BIM Facility AG.

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IMMOBILIENWIRTSCHAFT

                                                                               29
   PROPTECH SZENE SCHWEIZ

                                                                       Am 21. Juni 2022 treffen sich etablierte
DER GROSSE                                                             Unternehmungen und junge Proptechs der
                                                                       Immobilienbranche zum neuen Grossanlass
HANDSCHLAG                                                             im JED Schlieren.
                                                                       TEXT—LARS SOMMERER*

  «The Big Handshake» heisst ein neues Event,
  an dem sich etablierte Bau- und Immobilien-
  akteure und innovative Proptech-Unterneh-
  mer die Hand reichen. BILD: ZVG

   VERTRAUEN AUFBAUEN                           Interface) und neuartige Finanzierungs-        sentationen, interessante Diskussionsrun-
   «The Big Handshake» heisst der neue          modelle. «Dies sind wichtige Topics, wel-      den und angeregtes Netzwerken angesagt.
Event für die Bau- und Immobilienwirt-          che die Branche aktuell beschäftigen, und         Initiator und Organisator Roman H.
schaft. «Unser Ziel ist es, einen jährlichen    über die Branchenakteure Bescheid wis-         Bolliger betont den Mehrwert dieses neu-
Kongress zu bieten, bei dem sich etablier-      sen müssen. Nicht erst heute ist die Debatte   en Eventformats: «Keine Unternehmung
te Bau- und Immobilienakteure sowie in-         um Nachhaltigkeit in der Bau- und Immo-        kommt ohne eine fundierte, gewissenhaf-
novative Proptech-Unternehmer die Hand          bilienwirtschaft relevant. Doch in der Zwi-    te und weit vorausschauende Digitalstra-
reichen. Der Handshake steht für Vertrau-       schenzeit gibt es viele nützliche und umfas-   tegie aus. «The Big Handshake» unterstützt
en, die Basis einer Geschäftsbeziehung»,        sende Tools, mit denen Unternehmen ihre        Immobilienentscheider auf diesem Weg.»
sagt Lars Sommerer, Managing Director           Problemfelder eruieren und sich optimal        Lars Sommerer pflichtet dem bei und sagt:
des Netzwerks SwissProptech. Zusammen           auf die digitale Transformation einlassen      «PropTech ist gekommen um zu bleiben. Es
mit Swiss Circle und dessen Geschäftsfüh-       können. Denn auch hier gilt: unternehmeri-     sickert nach und nach in die gesamte Bran-
rung, Roman H. Bolliger und Karin Götz,         sches Umdenken ist ein bewusster Prozess.      che ein und wird Teil des Ganzen. Börsen-
wurde eine Nachfolgeveranstaltung für den                                                      spezialisten würden hier wohl von einem
SwissProptech Day sowie den Swiss Net-          OHNE DIGITAL GEHT NICHTS                       «friendly takeover», einer freundlichen
working Circle erkoren, welche den viel-        MEHR                                           Übernahme, sprechen. Digitale Lösungen
fältigen Kooperationen und Zukunftspo-             Teil der Veranstaltung ist auch ein Mes-    helfen allen.»
tenzialen zwischen «alter» und «neuer»          se- und Ausstellungsbereich, wo sich jun-
Immobilienwelt eine Bühne bieten will.          ge wie etablierte Unternehmungen mit ih-
                                                ren neuen Geschäftsideen und innovativen        THE BIG HANDSHAKE
TOP-THEMEN IM FOKUS                             digitalen Lösungen präsentieren. «The Big
                                                                                                Real Estate meets PropTech
   Im Zentrum des «The Big Handshake            Handshake» im ehemaligen NZZ-Drucke-            Themen: Metaverse, Digital Twin,
2022» stehen Panel-Runden und Diskus-           reizentrum legt grossen Wert auf die Kon-       APIs und Finanzierungsmodelle.
sionen zu den grossen Top-Themen Digi-          taktpflege, weshalb im Kongressprogramm         21. Juni 2022
taler Zwilling/BIM (Building Information        grosszügige Networkingpausen geplant            JED, Zürich-Schlieren
Modeling), API (Automated Programming           sind. Damit sind am 21. Juni spannende Prä-

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               www.visualisierung.ch
                                                                                                              *LARS SOMMERER
                                                                                                              Der Autor ist der Geschäftsführer
                                                                                                              von SwissPropTech, dem Schwei-
                                                                                                              zer Innovationsnetzwerk der
                                                                                                              Immobilien- und Baubranche.

  22                                                                                                                               IMMOBILIA / Mai 2022
24/7
                 Zuverlässig rund um die Uhr –
                 Waschmaschinen und Trockner im Mehrfamilienhaus

                                                                                                                            Beste Energie-
                                                                                                                            effizienzklasse A*

                Getestet auf bis 30’000 Betriebsstunden überzeugen die Miele Waschmaschinen
                und Trockner durch Zuverlässigkeit und viele weitere Highlights:

                · Hochwertige Materialien für eine lange Lebensdauer
                · Kurze Wasch- und Trocknungszeiten unter einer Stunde
                · Intuitive Bedienung mit Touch-Steuerung in 32 Sprachen
                · Hohe Ressourceneffizienz bei sehr niedrigen Betriebskosten

                Miele. Immer Besser.
                                                                                                                   www.miele.ch/kleineriesen

IMMOBILIA / Mai *2022
                  Die Miele   Waschmaschinen erreichen nach neuen Labelwerten die beste Energieffizienzklasse A.                         23
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
  DER MONAT

                       Die Immobilien-Anlagestiftung assetimmo hat
                       die historische Küchlin-Liegenschaft in Basel
                       (im Bild) erworben. Die Nachbarliegenschaft
                       gehört bereits der Anlagestiftung. BILD: ZVG

SCHWEIZ
                                                                       EIGENTUMS-
EIGENHEIM BLEIBT                                                       WOHNUNGEN
BEGEHRT                                                                TEURER
     Laut Wüest Partner ist                                               Die Preise für Eigentums­
die Zahlungsbereitschaft für                                           wohnungen sind im 1. Quar­         nagement und einer Entwick­
­Eigentumswohnungen im                                                 tal 2022 um 1,7% gestiegen,        lungspipeline von weiteren
 1. Quartal 2022 angestiegen.                                          wie auch die Auswertungen          700 Mio. CHF. Der Schwer­
 Die Transaktionspreise ha­        ANGEBOTSMIETEN                      von Fahrländer Partner zeigen.     punkt liegt auf Wohnliegen­
 ben sich im Vergleich zum Vor­    BLEIBEN STABIL                      Im mittleren Segment sind sie      schaften in der Schweiz. Der
 quartal durchschnittlich um           Die Angebotsmieten in der       um 2,5% gestiegen. Das unte­       Wert des bewirtschafteten
 2,25% erhöht. Die Handände­       Schweiz bleiben im März sta­        re und gehobene Segment leg­       Portfolios steigt auf über
 rungspreise sind im Vergleich     bil bei einem leichten Anstieg      ten jeweils 1,1% bzw. 1,3% zu.     78 Mrd. CHF.
 zum 1. Quartal 2021 um 7,51%      von 0,17%. Dies zeigen die ak­      In allen acht Grossregionen
 angestiegen, was dem stärks­      tuellen Zahlen des Homegate-        der Schweiz stiegen die Prei­
 ten Anstieg der vergangenen       Mietindexes, der neu bei 117,2      se im mittleren Segment. Am
 10 Jahre entspricht. Die Nach­    Punkten steht (+0,17% gegen­        deutlichsten war dies in den
 frage nach Einfami­lienhäusern    über Vormonat). Diese Stabi­        Regionen Zürich (+3,9%), Ost­
 steht weiterhin e­ inem be­       lität zeigt sich auch im kanto­     schweiz (+3,0%) und Genfer­
 grenzten Angebot gegenüber.       nalen Vergleich, wo sich die        see (+2,9%), während der Zu­
 Dies bewirkte im 1. Quar­         Schwankungen mit Ausnah­            wachs in der Südschweiz am
 tal 2022 eine dynamische          me von Graubünden bei un­           tiefsten lag (+0,3%).
 Entwicklung der Transak­­         ter 1% bewegen. Der Mietindex                                          ASSETIMMO
tionspreise, die um 2,20% stie­    für Angebotsmieten misst die        MIETPREISE                         KAUFT KÜCHLIN-
gen. Im Vergleich zum Vor­         monatliche, qualitätsbereinig­      GESTIEGEN                          LIEGENSCHAFT
jahresquartal haben sich die       te Veränderung der Mietprei­           Die Mieten von Altbauwoh­           Die Assetimmo Immobi­
Transak­­tionspreise um durch­     se für neue und wieder zu ver­      nungen legten in der Schweiz       lien-Anlagestiftung hat per
schnittlich 8,70% erhöht.          mietende Wohnungen anhand           im 1. Quartal 2022 um 1,6%         1. April 2022 die historische
                                   der aktuellen Marktangebote.        zu gegenüber dem Vorquar­          Küchlin-Liegenschaft in der
WOHNEIGENTUM                                                           tal. Dies sind 1,9% im Vergleich   Basler Steinenvorstadt erwor­
IM KANTON                          WOHNEIGENTUM                        zum Vorjahresquartal. Neu­         ben. Das von Karl Küchlin 1912
SCHWYZ TEURER                      NACH WIE VOR                        baumieten sind im Vergleich        eröffnete Variété steht unter
   Die Schwyzer Kantonal­          KOSTSPIELIG                         zum Vorquartal leicht höher        Denkmalschutz. Die Liegen­
bank teilt mit, dass die Wohn­         Der SWX IAZI Private­Real       (+0,3%). Gegenüber dem Vor­        schaft umfasst heute ein Ki­
eigentumspreise 2021 im Kan­       Estate Price Index für privates     jahresquartal beträgt der Zu­      no, ein Restaurant und sieben
ton deutlich gestiegen sind.       Wohneigentum (Einfamilien­          wachs 1,5%. Büromieten legten      Wohnungen. Die Hauptmiete­
Für eine mittlere Eigentums­       häuser und Eigentumswoh­            über die letzten vier Quartale     rin, die Pathé Küchlin AG, ge­
wohnung beträgt der Anstieg        nungen) stieg im 1. Quar­           um 3,2% zu.                        hört zur französischen Pathé-
9%. Ein mittleres Einfamilien­     tal 2022 um 1,4% (Vorquartal:                                          Gruppe.
haus ist 15% teurer geworden,      1,9%). Auf Jahresbasis ent­         UNTERNEHMEN
was landesweit der stärks­         spricht dies einem Preiswachs­                                         ERFOLGREICH
te Anstieg ist. Die Preissteige­   tum von 6,3% (Vorquartal:           WINCASA ÜBER-                      TROTZ PANDEMIE
rung ist zum Teil auf die Pan­     6,2%). Der Preis für Einfamili­     NIMMT IMMO-                           Die anvertrauten Vermögen­
demie zurückzuführen. Der          enhäuser stieg dabei um 1,8%        FONDS-MANDAT                       der SFP Anlagestiftung sind
Wohnkomfort hat an Stellen­        (Vorquartal: 2,2%), was auf             Wincasa übernimmt per          im Geschäftsjahr 2021 auf
wert gewonnen und die vor­         Jahresbasis e­ iner Steigerung      1. Juli 2022 die Bewirtschaf­      654,6 Mio. CHF gestiegen.­In
teilhaften Finanzierungskon­       von 7,4% entspricht (Vorquar­       tung des Immobilienportfolios      der Anlagegruppe SFP AST
ditionen haben die Nachfrage       tal: 7,3%). Der Preis für Eigen­    der Immofonds Asset Manage­        Swiss Real Estate ­wurde Ka­
angeheizt. Das knappe Ange­        tumswohnungen stieg um 1,0%         ment AG. Es umfasst über 130       pital im Umfang von 103 Mio.
bot und der träge Baumarkt         (Vorquartal: 1,5%), was auf         Liegenschaften mit circa           CHF investiert. Die Assets un­
spielen ebenfalls eine Rolle.      Jahresbasis 5,1% sind.              2 Mrd. CHF Assets under Ma­        der Management stiegen um

  24                                                                                                                       IMMOBILIA / Mai 2022
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