Besuchsdienst - Für alle zugänglich - Service de visite - Accessible à toutes et à tous - Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn
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N r . / N o 2 5 —— J a n u a r / J a n v i e r 2 0 1 8 Das Magazin der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn Le Magazine des Eglises réformées Berne-Jura-Soleure Besuchsdienst – Für alle zugänglich Service de visite – Accessible à toutes et à tous
I N H A L T 4 DOSSIER BESUCHSDIENST Service de visite 4 Für alle zugänglich Accessible à toutes et à tous 10 Il faut être à l’écoute Man muss ein offenes Ohr haben 14 Freude vermitteln 16 Complémentaire au service médical 18 Kultur im Koffer IM PRES S UM 18 Augen der Gemeinde ENSEMBLE — Magazin für mitarbeitende, ehren amtliche und engagierte Mitglieder der Reformier- ten Kirchen Bern-Jura-Solothurn / Magazine pour 19 FOKUS les membres engagés, collaborateurs et bénévoles des Eglises réformées Berne-Jura-Soleure — Aktuelles aus Bern-Jura-Solothurn Herausgeberin / Editeur: Reformierte Kirchen Bern- Jura-Solothurn / E glises réformées Berne-Jura- FOCUS Actualités de Berne-Jura-Soleure Soleure / Altenbergstrasse 66, Postfach / Case postale, 3000 Bern 22, ENSEMBLE@refbejuso.ch (auch für Abobestellungen) 29 KREUZ UND QUER Erscheinungsweise / Parution: 10-mal pro Jahr / Aus den Bezirken, Kirchgemeinden und dem Haus der Kirche 10 fois par année — Auflage / Tirage: 5500 — Nächste Ausgabe / Prochaine parution: Ende DE LONG EN LARGE Régions, paroisses et Maison de l’Eglise Februar / fin février Redaktion / Rédaction: Adrian Hauser (verant 33 KURZ UND BÜNDIG wortlich / responsable), Nathalie Ogi (rédactrice), Alena Lea Bucher (Assistenz und S ekretariat), Karin Kreisschreiben des Synodalrats Freiburghaus (Kreisschreiben), Irene Beyeler (Schau- fenster), Tony Marchand (Cartoon), Ueli Frutiger EN BREF Circulaire du Conseil synodal (Layout) — Übersetzungen / Traductions: André Carruzzo, Rolf Hubler (Deutsch) Antoinette Prince, 39 SCHAUFENSTER G abrielle Rivier, Nadya Rohrbach — Korrektorat / Corrections: Renate Kinzl — T itelbild / Image de couverture: Ein Tänzchen in Ehren ... (Keystone / VITRINE Gaëtan Bally) Grafisches Konzept / Concept graphique: Neidhart Grafik, Klösterlistutz 18, 3013 Bern —Inhaltliches Konzept und Beratung / Concept du c ontenu et conseil: hpe Kommunikation, S ustenweg 64, 3014 Bern — Layout / Druck / Impression: Jost Druck AG, Stationsstrasse 5, Postfach 102, 3626 Hünibach Inhalt —– ENSEMBLE 2018/25
E D I T O R I A L LIEBE LESERINNEN UND LESER CHÈRE LECTRICE, CHER LECTEUR Die Weihnachtszeit kann ganz schön kalt sein, La période de Noël peut être assez triste F wenn man allein ist. Doch das muss nicht sein! lorsque l’on est seul. Pourtant, cela ne doit Viele Kirchgemeinden haben Besuchsdienste mit pas être le cas! De nombreuses paroisses disposent Freiwilligen. Sie können ganz unterschiedliche de services de visite avec des bénévoles. Ils peuvent Formen haben. Das können punktuelle Besuche prendre des formes très différentes. Il peut s’agir sein, beispielsweise aus Anlass eines Geburtstags de visites ponctuelles, par exemple, à l’occasion oder der Geburt eines Kindes, aber auch regelmäs- d’un anniversaire ou de la naissance d’un enfant, sige, wie beispielsweise wiederkehrende Hilfe im mais aussi de façon régulière, comme une aide Alltag oder Tandems für Flüchtlinge. Besuchs- récurrente dans la vie quotidienne ou des tandems dienste sind eine sympathische Gelegenheit, den pour les réfugiés. Les services de visite sont une Kontakt zu den Mitgliedern einer Kirchgemeinde bonne occasion de maintenir le contact avec les zu pflegen, sie zeugen zudem von einer Kirche, membres d’une paroisse, et ils témoignent aussi die unterwegs ist zu den Menschen. d’une Eglise en mouvement vers les gens. Anspruchsvoll wird es, wenn jemand im Cette tâche peut se révéler très exigeante, no- Sterben liegt und eine Begleitung wünscht. Hier tamment lorsqu’une personne en fin de vie de- sind besondere Empathie und aktives Zuhören mande à être accompagnée. Une empathie parti- gefragt, wie der Bieler Pfarrer Eric Geiser aus culière et une écoute active sont ici requises, Sicht eines Fachmanns erklärt. Das Zuhören be- comme l’explique le pasteur de Bienne Eric Geiser, trachtet er sogar als seine Hauptaufgabe. Dabei spécialiste de la question. Il considère même ist es für ihn nicht entscheidend, wer zuhört. Das l’écoute comme sa tâche principale. Selon lui, peu kann ein guter Freund sein oder eben auch Frei- importe qui écoute. Cela peut être un ami ou willige. même un bénévole. Einen fröhlichen Besuch konnte ENSEMBLE in ENSEMBLE a pu accompagner une visite dans der Kirchgemeinde Ittigen begleiten. Es ging zu la paroisse d’Ittigen. Il s’agissait de voir une per- einer Seniorin, die kürzlich ihren achtzigsten Ge- sonne âgée qui a récemment célébré son 80e an- burtstag feiern konnte. Die Jubilarin besuchte niversaire. L’octogénaire avait déjà bénéficié des bereits Angebote der Kirchgemeinde und war die- offres de la paroisse et était déjà connue comme ser daher auch als Katholikin bekannt. Und hier étant catholique. Et voici une autre force de cette zeigt sich eine weitere Stärke dieses Angebots: offre: elle est ouverte à tous, quelle que soit la Es steht allen offen, egal, welcher Konfession sie confession. angehören. Les visites peuvent avoir lieu dans votre propre Die Besuche können in den eigenen vier Wän- maison, mais aussi dans des maisons de retraite den stattfinden, aber auch in Heimen oder Spitä- ou des hôpitaux. C’est ce que montre l’exemple du lern. Dies zeigt das Beispiel aus dem Berner Jura. Jura bernois. Les résidents d’une maison de re- Die Bewohnerinnen eines Altersheims und die traite et les patients d’un hôpital reçoivent la visite Patienten eines Spitals erhalten regelmässigen régulière de l’aumônier de la paroisse et appré- Besuch von der Kirchgemeinde und schätzen das cient beaucoup ce service. sehr. Et c’est ce que l’on trouve de commun à toutes Und dies ist allen Besuchen gemeinsam: Sie les visites: elles apportent une grande joie! C’est bereiten grosse Freude! Allein das ist Grund ge- en soi une raison suffisante pour maintenir une nug, ein solches Angebot aufrechtzuerhalten. telle offre. Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre und viel geteilte Freude im neuen Jahr! Nous vous souhaitons une bonne lecture et beaucoup de joie partagée en cette nouvelle année! Adrian Hauser, verantwortlicher Redaktor, éditeur responsable ENSEMBLE 2018/25 —– Editorial 3
FÜR ALLE ZUGÄNGLICH BESUCHSDIENST ACCESSIBLE À TOUTES ET À TOUS SERVICE DE VISITE Freiwillige besuchen Menschen – zu Hause Spaziergang, spielen, lesen vor, entlasten Ange- oder in einer stationären Einrichtung – hörige und vieles mehr. Alle Besuchenden gehen im Auftrag einer Kirchgemeinde. Diese auf Menschen zu, knüpfen Kontakte und sind Besuche werden angeboten oder gewünscht – präsent. finden einmalig, sporadisch oder regel- Besuchsdienste übernehmen jedoch keine pfle- mässig statt. Sicher ist: Sie sind kein Auslauf- gerischen oder hauswirtschaftlichen Arbeiten. Die modell und sind wichtig für die Betroffenen. Angebote der Besuchsdienste sind zeitlich be- grenzt, kostenlos und in der Regel allen Konfes sionen zugänglich. Sie ergänzen weitere kirch Von Rahel Burckhardt* liche Angebote sowie die Dienstleistungen anderer Anbieter im Gesundheits- und Sozial Die Beweggründe für Besuche sind vielfältig und bereich. Die Trägerschaften können reformiert, die Besuche sind entsprechend unterschiedlich ökumenisch und/oder in Zusammenarbeit mit gestaltet. Die Besuchten können beispielsweise Partnerorganisationen organisiert sein. neu zugezogen sein, ein Jubiläum feiern oder um den Verlust einer nahen Person trauern und er- Zwei Grundausrichtungen halten einen einmaligen Besuch. Andere wün- Bei der Ausgestaltung der Besuchsdienstangebote schen sich regelmässigen Kontakt mit einer zuge- der Kirchgemeinden lassen sich zwei Stossrich- wandten Person, weil sie wenig mobil sind oder tungen ausmachen. sie ihr soziales Netz erweitern möchten. Einige Zum einen versteht sich die Kirche von ihrem Besuchende begleiten pflegebedürftige oder ster- Sendungsauftrag her, als eine Kirche unterwegs bende Menschen. Im Rahmen der organisierten zu den Menschen. Sie setzt sich seit jeher dort ein, Nachbarschaftshilfe werden zudem kleine Hand- wo es um verminderte Chancen zur Teilhabe am reichungen angeboten oder wird gemeinsamen gesellschaftlichen Leben geht, unabhängig der Hobbys nachgegangen. Religions- oder Konfessionszugehörigkeit. Die Je nach Art des Besuchsdienstes, womit auch Frage, in welchen Lebenssituationen Menschen Begleitdienste gemeint sind, übernehmen die Be besonders isoliert sind, steht dabei am Anfang der suchenden also unterschiedliche Aufgaben: Sie Ausrichtung eines Besuchsdienstangebotes. Gibt begrüssen, gratulieren, begleiten, hören zu und es in einer Gemeinde beispielsweise viele Men- führen Gespräche, machen einen gemeinsamen schen, die sich einsam fühlen, ist ein Besuchs- dienst naheliegend, der Besuche ein bis zwei Mal Weiterbildungsangebote pro Monat vorsieht. Fehlen in einer Region Frei- Impulstagung Besuchsdienst: Sorgenden Sorge tragen – willigengruppen, die Schwerkranke und Sterben- A ngehörige unterstützen. Referat von Heinz Rüegger und de und ihre Angehörigen begleiten, kann dies der thematische Wahlvertiefungen am Nachmittag. Anlass sein, dass Kirchgemeinden gemeinsam Für Besuchende (inkl. Palliative Care) und Besuchsdienst einen regionalen Besuchsdienst mit diesem Fokus leitungen: Donnerstag, 7. Juni 2018, 9.30–16.30 Uhr, Haus der auf die Beine stellen. Kirche, Bern. Zum anderen werden Besuchsdienste mit dem Weiteres siehe Weiterbildungsreihe für Besuchende: «Schön, Ziel gegründet, in Kontakt mit den Mitgliedern zu dass Sie kommen» – die aktuellen Module finden Sie unter: kommen oder diesen aufrechtzuerhalten. Besuche www.refbejuso.ch > Bildungsangebote > Freiwilligenarbeit * Freiwilligenarbeit, Besuchs- und Begleitdienste 4 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5
© Keystone / Gaëtan Bally bei Neuzuzügern und Eltern von Neugeborenen Suche deutlich erleichtert werden kann. Im Rah- Ein wesentlicher Teil der Identität sind gute Kontaktmöglichkeiten zu Menschen, men von Beratungen geben die gesamtkirchlichen besteht darin, sich welche die Angebote der Kirchgemeinde noch Dienste gerne Anregungen dazu. um die Nächsten wenig nutzen. Geburtstagsbesuche bei Seniorin- zu kümmern. nen und Senioren können ebenfalls einen Zugang Angebote weiterentwickeln Une part essen tielle de notre zum Angebot der Kirchgemeinde schaffen oder Langjährige Mitglieder von Besuchsdiensten identité est de den Kontakt auch dann aufrechterhalten, wenn fragen sich dann und wann, ob es sich lohnt, das prendre soin de notre prochain. es Einzelnen nicht mehr möglich ist, regelmässig Angebot weiterzuführen. Verschiedenste Fach am kirchlichen Leben teilzunehmen. kräfte aus dem Sozialbereich beantworten diese Frage mit einem klaren Ja. Die Spezialisierungen Kein Auslaufmodell im Gesundheits- und Sozialwesen nehmen zu. Die Rund 170 von 217 Kirchgemeinden innerhalb der Stimmen werden lauter, dass daneben eine neue Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn bieten Sorgekultur nötig ist, damit der Einzelne weiterhin aktuell einen Besuchsdienst mit Freiwilligen an. als ganzheitliche Person im Blick bleibt. Nach wie vor werden neue Gruppen gegründet. Kirchgemeinden sind durch die Verwurzelung Die grössten Besuchsdienstteams bestehen aus vor Ort durch ihre Mitglieder ein aktiver Teil des rund 100 Personen, die kleinsten aus zwei. Gemeinwesens. Ein wesentlicher Teil ihrer Iden Während Besuchsdienste im Bereich der Palli- tität besteht darin, sich um die Nächsten zu küm- ative Care eine Warteliste mit interessierten Frei- mern. Werden diese Ressourcen aktiviert, die willigen führen, haben einige Kirchgemeinden Bedürfnisse der Besuchten und der Besuchenden Mühe, neue Freiwillige zu finden. Ein Blick in die ernst genommen und die Angebote entsprechend Praxis zeigt, dass mit geeigneten Massnahmen die angepasst, so haben Kirchgemeinden die Chance, EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5 —– D oss i e r 5
Geburtstags- besuche; Besuche zum Todestag von nahen Besuche bei Angehörigen Neuzuzügern, Organisierte Eltern von Nachbarschaftshilfe Neugeborenen usw. Intensive be- Besuchs- und fristete Begleitungen: «Kultur im Koffer» – z. B. Job Caddie, Wegbe- gleitung, Tandems Begleitdienste einmalige oder wieder- kehrende Besuche mit Flüchtlingen mit Freiwilligen Begleitung Wöchentliche von pflegenden bis monatliche und betreuenden Besuche zu Hause Angehörigen Begleitung oder im Heim ... © Ex-Press / Markus Forte von schwerkranken und sterbenden Kultur des Gebens Menschen und Nehmens. La culture du donner et recevoir. aktiv eine Kultur des Gebens und Nehmens vor Ort © Keystone / Urs Flüeler und in der Region mitzugestalten. Besuchsdiens- te können im Kleinen begonnen werden, sie sind wandelbar und es kann Verschiedenes im gleichen Gefäss angeboten werden. Das macht sie attraktiv und langlebig. Mit der Impulstagung Besuchsdienst vom 7. Juni 2018 unter dem Titel «Sorgenden Sorge tra- gen» wird eine der Möglichkeiten zur Weiterent- wicklung von Besuchsdiensten aufgegriffen. Sie widmet sich der Frage, wie pflegende und betreu- ende Angehörige künftig durch bestehende und neue Angebote vermehrt Unterstützung vonseiten der Besuchsdienste erhalten. Die Tagung richtet sich an Besuchende und Besuchsdienstleitende. Unterstützungsangebote Holangebot: Besuchsdienst massgeschnei- dert, Beratung zu den Themen, die vor Ort ak- tuell sind −− Website: www.refbejuso.ch > Inhalte > Besuchsdienst −− Erfahrungsaustausch für Besuchsdienstver- antwortliche: Interessierte melden sich bei rahel.burckhardt@refbejuso.ch 6 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5
Les visiteuses et les visiteurs se déplacent pagner, écouter activement, mener un entretien, L’accompagnement F de jeunes confron- à domicile ou à l’extérieur, là où les faire une promenade, jouer, lire, décharger un tés à des difficultés paroisses les envoient. Le geste peut être spon- proche font partie des missions des visiteuses et d’insertion sur le tané ou sollicité, unique ou réitéré, mais une des visiteurs. Aller à la rencontre de l’autre, entrer marché du travail fait également par- chose est sûre: chaque visite compte. Le service en relation avec lui et être présent à ses côtés sont tie des prestations. de visite est tout sauf éculé. les trois piliers de la visite. Auch die Begleitung Pour autant, il ne faut pas confondre le service von Jugendlichen in schwierigen Be- de visite avec un service de soins ou d’aide à rufssituationen ge- Par Rahel Burckhardt* domicile. Les offres du service de visite sont limi- hört zum Angebot. tées dans le temps, gratuites et généralement mul- Il y a mille raisons d’aller voir quelqu’un et toutes ticonfessionnelles. Elles sont conçues comme un les visites ne se ressemblent pas. Il y a les visites complément aux autres offres ecclésiales et aux ponctuelles à l’occasion d’un déménagement, prestations des spécialistes de la santé et du social. d’un anniversaire important ou d’un deuil; il y a Les organisations faîtières sont soit réformées, soit aussi les visites ancrées dans la régularité pour les œcuméniques, soit encore multipartenariales. personnes qui en manifestent le désir parce qu’elles sont moins mobiles ou qu’elles veulent Un service à deux dimensions agrandir leur cercle. Les visiteuses et les visiteurs Avant de mettre sur pied un service de visite, une peuvent aussi être amenés à accompagner des paroisse doit considérer les deux raisons d’être personnes dépendantes ou en fin de vie. De temps d’une telle offre. en temps, la solidarité de proximité passe par un D’un côté, en proposant un service de visite, petit service rendu ou le partage d’un loisir. l’Eglise accomplit la mission pour laquelle elle est Les visiteuses et les visiteurs adaptent leur envoyée auprès des hommes et des femmes de son mode d’action au cas de figure. L e service de vi- temps. Depuis toujours, l’Eglise s’engage sur les site, qui inclut l’accompagnement, commence à l’arrivée chez la personne: saluer, féliciter, accom- * Bénévolat, services de visite et d’accompagnement EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5 —– D oss i e r 7
Visite ponctuelle à l’occasion d’un anniversaire ou du décès Visite ponc- d’un proche tuelle à l’occasion Aide de proximité d’un emménagement organisée ou de l’arrivée d’un enfant Accompagnement Service de visite intensif à court terme: et d’accompagne- Visite ponctuelle Job Caddie, en cas d’hospitalisation chemin de vie, tandems réfugiés ment bénévole Visites à domicile Accompagnement ou en EMS, de proches aidants une à quatre fois et soignants Accompagnement par mois de personnes atteintes de maladies graves ou en fin de vie terrains de solitude, allant à la rencontre de celles D’un autre côté, en créant un service de visite, et ceux que la société laisse au bord du chemin, l’Eglise cherche à entrer en contact avec ses quelle que soit leur appartenance religieuse ou membres ou à les soutenir. Un emménagement confessionnelle. C’est pourquoi une paroisse, avant sur le territoire ecclésial ou l’arrivée d’un enfant de mettre sur pied un service de visite, doit ana- dans un foyer constituent de bonnes opportunités lyser le terrain pour savoir quelle catégorie sociale de contact avec des personnes qui n’ont pas encore est la plus frappée par l’isolement. S’il ressort eu l’occasion de recourir aux services de l’Eglise qu’un grand nombre de personnes ressentent un locale. Rendre visite à une personne âgée à sentiment de solitude, le service de visite devrait l’occasion de son anniversaire lui donnera peut- être opérationnel une ou deux fois par mois; en être envie de pousser la porte de la paroisse, mais revanche, si la région manque de groupes de bé- permettra surtout de maintenir le lien avec celles névoles pour accompagner les personnes atteintes et ceux qui ne peuvent plus participer régulière- de maladies graves et les personnes en fin de vie ment aux activités. ainsi que leurs proches, la réponse passe peut-être par le regroupement de plusieurs p aroisses autour Un service qui a le vent en poupe d’un projet de service de visite régional. Sur les 217 paroisses des Eglises réformées Berne- Jura-Soleure, 170 proposent à ce jour un service de Formations continues visiteuses et de visiteurs bénévoles. De nouveaux groupes se constituent régulièrement. Les plus Journée de formation des visiteuses et visiteurs: Silence, on visite! grandes équipes comptent jusqu’à une centaine Mardi 13 mars 2018, de 9 heures à 16 h 30 au Centre de Sornetan. de personnes et les plus modestes tournent avec Intervenante: Véronique Tschanz Anderegg. Cette rencontre a deux bénévoles. lieu dans le cadre de la formation des visiteuses et visiteurs, mais Alors qu’il a fallu instaurer une liste d’attente elle est ouverte à toute personne concernée par cette probléma- pour les personnes souhaitant s’engager dans le tique. Délai d’inscription: 3 mars 2018. secteur des soins palliatifs, certaines paroisses ont Informations: www.centredesornetan.ch de la peine à renouveler leurs équipes. La prati- 8 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5
© IMAGOpress / Patrick Lüthy que montre cependant qu’il existe des moyens d’adapter l’offre aux besoins et aux capacités. Cette L’assistance au voisinage est aussi très concrets de faciliter le recrutement. Les ser- flexibilité permet aux services de durer dans le une forme de vices généraux de l’Eglise sont à disposition des temps et attire les bénévoles. service de visite. paroisses qui le souhaitent pour évoquer les diffé- Le 7 juin 2018, une Journée de réflexion intitu- Organisierte rentes possibilités d’agir. lée «Sorgenden Sorge tragen» et destinée aux vi- Nachbarschafts- hilfe ist ebenfalls siteuses et aux visiteurs ainsi qu’aux responsables eine Form von Accroître l’offre de services, abordera la question du rapport aux Besuchsdienst. Régulièrement, les visiteuses et visiteurs béné- proches soignants et aux proches aidants: com- voles se demandent s’il vaut vraiment la peine ment faire en sorte que les offres (déjà existantes de maintenir ce service. La réponse des profession- ou non) des services de visite répondent mieux à nels du secteur social est clairement positive. leurs besoins? La question intéressera toute per- Alors que les domaines de la santé et du social se sonne désireuse de continuer à se former dans le spécialisent toujours davantage, de plus en plus domaine des visites. de voix plaident en faveur d’une nouvelle culture du soin qui continue d’accueillir l’individu dans sa globalité, comme sujet à part entière. L’implantation locale des paroisses et des Soutien aux responsables paroissiennes et paroissiens contribue activement −− Informations: www.refbejuso.ch/fr au tissu social. L’attention aux autres fait partie > Activites > Service de visite de leur ADN. Les paroisses qui exploitent cette (en construction; sitographie, bibliographie ressource, qui sont à l’écoute des besoins des visi- et liste des services de visite sur le territoire teuses et visiteurs et des personnes à visiter, et qui des Eglises réformées Berne-Jura-Soleure) adaptent leur offre, contribuent à alimenter une −− Echange d’expériences: merci aux respon- culture du donner-recevoir dans leur commune et sables de service intéressés d’écrire à dans la région. Un service de visite n’a pas besoin rahel.burckhardt@refbejuso.ch de viser grand dès le départ: il sera toujours temps EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5 —– D oss i e r 9
«IL FAUT ÊTRE À L’ÉCOUTE» SERVICE D’AUMÔNERIE «MAN MUSS EIN OFFENES OHR HABEN» BEREICH SEELSORGE Eric Geiser, 58 ans, est aumônier depuis Vous faites aussi de l’accompagnement de fin de 18 ans au Centre hospitalier de Bienne. Il nous vie? Comment cela se passe-t-il? a expliqué comment il accompagne les mala- Souvent, c’est l’infirmière responsable des soins des et leurs proches, parfois jusqu’à la mort. palliatifs qui m’avertit qu’une personne est mou- rante et que sa famille est auprès d’elle. Il arrive que le patient ne soit plus conscient et l’accompa- Interview par Nathalie Ogi gnement se résume à un geste, comme tenir la main, ou alors il concerne les proches. Certains Qu’est-ce qui vous a fait choisir ce poste? accompagnements durent plusieurs jours, se- Je pense que c’est le destin. En fait, j’ai effectué maines, ou mois. Lorsqu’une personne a beaucoup une première formation d’agriculteur, puis j’ai de temps pour réfléchir et se voit mourir, cela suivi des études de théologie à Berne. Durant mes donne une autre tournure aux entretiens. Les études, je ne pouvais pas m’imaginer devenir pas- patients traversent des phases qui peuvent être teur. Mais par la suite, j’ai effectué mon stage dans très contradictoires, avec de l’acceptation, du cou- le Seeland et il s’est plutôt bien déroulé. Puis est rage, mais aussi de la révolte ou de la colère arrivée ma première fille et j’ai décroché un poste quelques instants après. Ce sont des bains chauds à Gléresse et cela s’est bien passé aussi. Je pense et froids qu’il faut connaître. que le rôle d’aumônier d’hôpital me convient assez bien. Lorsque l’on est pasteur en paroisse, le travail Vous aidez donc les gens à traverser ces étapes? est assez centré sur l’Eglise, et je ne suis pas très L’accompagnement en fin de vie est en fait un ecclésiastique. A l’hôpital, le travail est davantage accompagnement en vie. Un entretien avec une axé sur l’être humain en général. personne mourante n’est pas très différent d’un entretien avec une personne qui traverse une crise En quoi consiste exactement votre travail? de dépression à l’hôpital. Il faut être pareillement L’écoute des patients représente l’essentiel de attentif et à l’écoute. Et j’essaye de partager ces ma tâche. Je célèbre aussi des cultes bilingues dans moments ou ces émotions de la façon la plus l’aula du Centre hospitalier, en alternance avec véridique possible. Si l’entretien se passe bien, à l’aumônière catholique. Ils sont toujours accom- la fin, la personne me dira: «je n’avais jamais vu pagnés de musique d’orgue et de chants. Je vois les choses de cette manière». Car lorsqu’on est les patients qui viennent au culte et je vais ensuite confronté à sa propre mort, on a souvent un angle leur rendre visite dans leur chambre. Parfois, ce de vue bien précis. Dans un entretien, on peut sont les patients, des médecins ou du personnel élargir un peu cet angle et on arrive parfois à soignant qui demandent à me voir. Je me rends orienter la vision de la personne sur l’ensemble de aussi à domicile car les séjours à l’hôpital étant de sa vie. Cela peut libérer des ressources positives plus en plus courts, ils ne permettent pas de régler qui lui permettront d’affronter le défi de la souf- une thématique existentielle. Alors j’assure le sui- france ou de la mort. vi. C’est aussi le cas lorsqu’une personne âgée quitte l’hôpital pour le home. La transition est L’accompagnement en fin de vie répond-il à un parfois brutale et ma présence permet d’assurer besoin? une certaine continuité. Il m’arrive aussi de célé- Il y a assurément un besoin. A la fois chez les brer des enterrements, des mariages ou des bap- patients, mais aussi chez les proches. Même si de têmes, demandés parfois par le personnel. nos jours on ne compte plus les morts dans les 10 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5
films d’horreur ou les séries policières, on réfléchit ce corps inerte est de la matière morte. Et cela peu à la mort. Et beaucoup de gens sont désem- reste pour moi une des énigmes de la vie. Elle parés lorsqu’ils sont touchés par ce phénomène. commence un jour – j’ai vu aujourd’hui un Je crois qu’il est bien d’être accompagné par nouveau-né – et demain je vois quelqu’un qui a quelqu’un, mais cela ne doit pas forcément être expiré une dernière fois. Cela donne une vision de un aumônier. Un ami qui partage avec courage ce la vie assez forte. Je ne sais pas ce qui se passe moment, qui parle franchement, peut également après la mort et je suis très curieux de voir com- apporter un soutien. Je ne pense pas que la vie ment ce sera, mais je ne spécule pas à ce sujet. Je doive être réglée jusqu’au dernier souffle. J’aime laisse aux autres les histoires de paradis, d’enfer bien que chacun trouve son chemin dans sa der- et de réincarnation. J’ai assez à faire avec la vie ici. nière étape de vie. On est alors en recherche de Mais quand on est proche de cet événement, cela son identité, comme on l’était auparavant. On reste impressionnant. On se rend compte de la s’égare parfois. Et je pense que l’on a droit à tout valeur du moment qui passe. C’est quelque chose cela. à quoi je ne me suis pas vraiment habitué. Vos patients sont tous réformés? Vous arrive-t-il d’être confronté à des gens deman- La majorité de mes patients sont réformés. dant l’assistance au suicide? Mais la confession ou la religion ne joue aucun Oui cela m’arrive. Je ne suis pas membre d’Exit rôle dans mon approche. Des athées peuvent faire mais je n’y suis pas opposé du tout. Dans tous les appel à moi et les entretiens se dérouleront alors cas que j’ai vus, le processus s’est bien passé, sur- sans prière, sans lecture ou sans rituel religieux. tout avec Exit. Avec cette organisation, les gens Je n’ai pas l’esprit missionnaire. Si je ne perçois pas meurent à la maison et non à l’hôpital. Pour ma de signe, je ne propose pas de prière. Mais lorsque part, j’accompagne souvent les proches qui nous prions, je termine souvent par un «Notre veulent encore me voir une dernière fois après le Père». Je trouve ce moment de communion tou- décès. jours assez impressionnant dans un moment comme celui-là. Des bénévoles accompagnent aussi les patients de l’hôpital? Que représente pour vous cet accompagnement en Il existe plusieurs groupes de bénévoles formés fin de vie? pour cela. Ils accompagnent les patients qui se Comme je l’ai dit, pour moi il ne s’agit pas d’un rendent dans leur chambre, s’occupent de la bi- accompagnement à la mort, mais d’un accompa- bliothèque ou tiennent compagnie aux malades gnement de vie. Une fois la personne décédée, qui ne souhaitent pas rester seuls dans leur Eric Geiser © Alena Lea Bucher EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5 —– D oss i e r 11
chambre. Ces bénévoles peuvent être présents lors Der 58-jährige Eric Geiser ist seit 18 Jahren D de la fin de vie, mais si des soins ou des entretiens Seelsorger im Spitalzentrum Biel. Er sont nécessaires, la tâche est déléguée au person- erzählt, wie er Kranke und ihre Angehörigen nel soignant ou aux aumôniers. Certaines per- begleitet, manchmal bis zum Tod. sonnes sont vraiment très seules et lorsqu’elles décèdent on ne retrouve pas leurs proches. Le service social organise l’enterrement et j’y suis Interview von Nathalie Ogi toujours présent. C’est un geste de dignité hu- maine que je n’aimerais pas manquer de faire. Was hat Sie dazu bewogen, diese Stelle anzu Parfois, je lis juste un poème, lorsque je sais que nehmen? la personne ne voulait pas de lecture biblique. Je Ich würde sagen, es war Schicksal. Ich hatte tiens à dire aussi que les situations de fin de vie eine Ausbildung als Landwirt und studierte da- comme les entretiens révèlent toujours les inépui- nach in Bern Theologie. Ich konnte mir während sables ressources de la vie et la forme unique des Studiums nicht vorstellen, Pfarrer zu werden. qu’elle donne aux individus que nous sommes. Anschliessend habe ich mein Vikariat im Seeland Eric Geiser C’est très enrichissant. absolviert, und das hat mir doch gefallen. Dann kam meine erste Tochter zur Welt, ich nahm eine Stelle in Ligerz an, und ich fühlte mich wohl dort. © Alena Lea Bucher Ich glaube, die Rolle als Spitalseelsorger passt gut zu mir. Als Pfarrer in einer Kirchgemeinde ist die Arbeit auf die Kirche ausgerichtet, ich bin aber nicht so der «Kirchentyp». Im Spital hingegen ist die Arbeit in der Regel stärker auf den Menschen konzentriert. Wie sieht Ihre Arbeit konkret aus? Meine Hauptaufgabe ist es, den Patienten zu- zuhören. Ich halte im Wechsel mit der katholischen Seelsorge auch zweisprachige Gottesdienste in der Aula des Spitalzentrums ab. Diese sind immer be- gleitet von Orgelmusik und Gesang. Ich sehe die Patientinnen und Patienten im Gottesdienst und besuche sie anschliessend in ihrem Zimmer. Manch- mal sind es sie selbst, Ärzte oder Pflegende, die mich sehen wollen. Ich mache ferner Hausbesuche, denn die Spitalaufenthalte werden immer kürzer und lassen einem manchmal nicht genügend Zeit, um existenzielle Fragen zu klären. In einem solchen Fall stelle ich die Nachbetreuung sicher. Auch wenn eine ältere Person das Spital verlässt und dann in ein Heim kommt. Ein solcher Übertritt ist manch- mal ein harter Einschnitt, und meine Anwesenheit schafft eine gewisse Kontinuität. Es kommt ausser- dem vor, dass ich auf Anfrage des Personals Be erdigungen, Hochzeiten oder Taufen durchführe. Machen Sie auch Sterbebegleitung? Wie? Oft ist es die für die Palliativpflege verantwort- liche Pflegefachperson, die mich darauf hinweist, dass ein Mensch im Sterben liegt und seine Fami- lie bei ihm ist. Es kommt vor, dass die Patientin oder der Patient nicht mehr bei Bewusstsein ist und die Begleitung nur noch durch Gesten möglich ist, durch Halten der Hand etwa, oder sie richtet sich an die Angehörigen. Es gibt Begleitungen, die sich über Tage oder sogar Monate hinziehen. Wenn jemand viel Zeit zum Überlegen hat und dem Tod ins Auge schaut, gibt das den Gesprächen eine an- 12 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5
dere Richtung. Die Patienten durchleben Phasen, Und was bedeutet die Sterbebegleitung für Sie ganz die sehr widersprüchlich sein können. Annehmen persönlich? und Zuversicht können wenige Augenblicke später Wie gesagt: Für mich ist das keine Sterbe-, son- in Auflehnung oder Wut umschlagen. dern vielmehr eine Lebensbegleitung. Sobald die Person gestorben ist, ist ihr Körper tote Materie. Sie helfen also diesen Menschen, die einzelnen Und das bleibt für mich ein Rätsel des Lebens. Ge- Schritte zu machen? rade heute habe ich ein Neugeborenes gesehen Die Sterbebegleitung ist eigentlich eine Lebens- – und morgen sehe ich jemanden, der seinen letz- begleitung. Ein Gespräch mit einer Person, die im ten Atemzug macht. Das erlaubt einen tiefen Ein- Sterben liegt, unterscheidet sich nicht wirklich von blick in das Leben. Ich weiss nicht, was nach dem einem Gespräch mit einer Person, die im Spital Tod kommt, bin aber sehr gespannt darauf. Ich eine depressive Phase durchlebt. Man muss sehr stelle diesbezüglich keine Spekulationen an. Die aufmerksam sein und ein offenes Ohr haben. Ich Geschichten von Paradies, Hölle und Wiederge- versuche, diese Momente oder Emotionen so un- burt überlasse ich anderen. Ich habe genug zu tun verfälscht wie möglich mitzuerleben und zu teilen. mit dem Leben hier. Wenn man diesem Ereignis Wenn das Gespräch gut verläuft, wird mir der sehr nahe ist, ist es aber schon sehr eindrücklich. Gesprächspartner zum Abschluss sagen: «So habe Man wird sich bewusst, welchen Wert jeder ein- ich die Dinge noch gar nie gesehen.» Wenn man zelne unwiederbringliche Moment hat. Das ist nämlich mit dem eigenen Tod konfrontiert wird, etwas, an das ich mich nicht wirklich gewöhnen hat man oft eine ganz bestimmte, klar umrissene kann. Sichtweise. In einem Gespräch kann man diese Perspektive aufbrechen und schafft es manchmal Ist es schon vorgekommen, dass Leute sie gebeten sogar, dass die Betroffenen die Sicht auf ihr ganzes haben, Sterbehilfe zu leisten? Leben öffnen. Das kann positive Ressourcen frei- Ja, das gab es tatsächlich schon. Ich bin nicht setzen, die es ermöglichen, die Herausforderungen Mitglied von Exit. Das heisst aber nicht, dass ich von Leiden und Tod anzunehmen. etwas dagegen hätte. In allen Fällen, die ich mit- verfolgt habe, lief alles gut ab, vor allem mit Exit. Entspricht die Sterbebegleitung einem Bedürfnis? Mit dieser Organisation sterben die Leute zu Hause Das ist sicher so, und zwar vonseiten der Betrof- und nicht im Spital. Ich meinerseits begleite hin- fenen wie auch vonseiten der Angehörigen. Ob- gegen oft Angehörige, die mich nach dem Todes- wohl es heute in Horrorfilmen oder Krimis Tote fall noch einmal sehen möchten. zuhauf gibt, wird nur wenig über den Tod nachge- dacht. Viele Menschen finden sich nicht mehr zu- Werden auch Freiwillige für die Begleitung recht, wenn sie direkt betroffen sind. Ich glaube von Patientinnen und Patienten im Spital ein schon, dass es hilft, von jemandem begleitet zu gesetzt? werden, das müssen aber nicht zwangsläufig Seel- Es gibt verschiedene Gruppen von Freiwilligen, sorgende sein. Ein Freund, der diesen Moment mu- die zu diesem Zweck ausgebildet wurden. Sie be- tig teilt, der offen spricht, kann ebenfalls eine Un- gleiten die Betroffenen, die sich an sie wenden, terstützung sein. Ich denke nicht, dass das Leben oder leisten Kranken Gesellschaft, die nicht allein bis in den letzten Atemzug hinein geregelt sein im Zimmer sein möchten. Diese Freiwilligen kön- muss. Ich würde mir vielmehr wünschen, dass jeder nen dabei sein, wenn ein Leben zu Ende geht. seinen eigenen Weg findet in dieser letzten Lebens Wenn aber Pflege oder Gespräche benötigt wer- etappe. Man versucht, seine Identität zu ergründen, den, werden die damit verbundenen Aufgaben wie man das auch zuvor schon gemacht hat. Dabei dem Pflegepersonal oder den Seelsorgenden über- kann man auch auf Abwege geraten. tragen. Es gibt Menschen, die wirklich sehr allein sind, und wenn sie gestorben sind, finden wir Sind Ihre Patienten alle reformiert? keine Angehörigen. Der Sozialdienst organisiert Mehrheitlich schon, ja. Aber der Glaube oder in einem solchen Fall das Begräbnis, und dabei die Religion spielen bei meiner Herangehenswei- bin ich immer anwesend. Es ist eine Geste der se keine Rolle. Es können auch Atheisten zu mir menschlichen Würde, auf die ich nicht verzichten kommen, die Gespräche laufen ohne Gebete, Bi- will. Wenn ich weiss, dass jemand keine Bibel bellesungen oder religiöse Rituale ab. Ich bin lesung gewünscht hat, lese ich manchmal einfach nicht missionarisch veranlagt. Wenn man mir kein ein Gedicht vor. Es ist mir wichtig, darauf hinzu- deutliches Zeichen gibt, verzichte ich auf das Ge- weisen, dass diese Momente am Lebensende und bet. Falls wir aber beten, schliesse ich oft mit ei- die Gespräche immer wieder aufzeigen, wie un- nem «Vaterunser». In solchen Situationen finde erschöpflich die Lebensquellen sind und wie die- ich diesen Moment der Gemeinschaft besonders ses Leben uns alle einzigartig macht. Das ist eine eindrücklich. sehr bereichernde Erfahrung. EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5 —– D oss i e r 13
B E S UCHS D I EN ST ITTIGEN Freude vermitteln In vielen Kirchgemeinden gibt es Freiwillige, wünschen. Sei es, weil sie mit der Kirche nichts zu die Mitglieder zu Geburtstagen oder auch tun haben wollen, oder sonst zu beschäftigt sind. regelmässig besuchen. ENSEMBLE konnte bei Dabei liegt es Christine Lehmann fern, durch die einem Geburtstagsbesuch der Kirchgemeinde Besuche in irgendeiner Form missionieren zu Ittigen mit dabei sein. wollen. Das Thema Kirche und Religion kommt dann zur Sprache, wenn sich die Situation ergibt. Von Adrian Hauser Grosse Verbundenheit Barbara Peter freut sich! Nicht alle Tage bekommt Für Barbara Peter ist Religion kein Reizthema. sie fremden Besuch, schon gar nicht in Begleitung Früher hat sie als Katechetin für die katholische eines Journalisten. Der Empfang ist freundlich, Kirche gearbeitet. Heute besucht sie mal refor- einladend, herzlich. Hört man ganz genau hin, mierte, mal katholische Gottesdienste – mal in wenn sie spricht, merkt man es. Barbara Peter ist Ittigen, mal in der Nachbargemeinde Bolligen. nicht hier in Bolligen geboren und aufgewachsen. Besonders die reformierte Kirche in Bolligen hat Und obwohl sie seit rund 60 Jahren hier lebt, hat es ihr angetan. Eine wunderschöne Kirche sei das, sie ihre Muttersprache nicht verlernt. Fliessend und begeistert schwärmt sie von der Installation und akzentfrei liest sie die niederländische Weis- der frisch reparierten Kirchenglocke vor noch heit auf einer Tafel, die als Souvenir an der Wand nicht allzu langer Zeit. Die Holländerin sprüht vor hängt. Lebensfreude, wenn sie von Dingen erzählt, die ihr wichtig sind. Zum Beispiel von ihrem Mann, Beste Gesellschaft Paul. Den lernte sie in Enschede kennen, wo sie Anlass für den Besuch ist der 80. Geburtstag, den auch aufgewachsen ist. «Damals traf man sich Barbara Peter kürzlich feiern konnten. Besucht noch nicht im Ausgang», schmunzelt sie. «Damals» wird sie von Christine Lehmann. Diese ist eine von war in den 50er-Jahren und die Jugend, vor allem rund zwölf Freiwilligen der reformierten Kirchge- als junge Frauen, noch nicht so frei wie heute. Paul meinde Ittigen, die regelmässige Geburtstagsbe- hat es ihr quasi ins Haus geschneit. Sie lernte ihn suche machen. Sie ist selbst pensioniert, und man über einen Schweizer Bekannten ihrer Schwester merkt sofort, dass die ehemalige Pflegefachfrau kennen, als dieser zusammen mit Paul zu Besuch sehr viel Empathie und ein noch grösseres Herz kam. Sie erzählt es, wie wenn es gestern gewesen mitbringt. Sie begrüsst Fremde, wie wenn sie diese wäre, man spürt den Geist dieser Zeit, vor allem schon lange kennen würde, ist eine aufmerksame auch die Zuneigung und Verbundenheit, die das Zuhörerin, bei ihr ist man in bester Gesellschaft. Ehepaar über all die Jahrzehnte zusammenge Für den heutigen Besuch hat sie sich bei Barbara halten hat. Der Rest ist sozusagen Geschichte: Peter vorgängig angemeldet. Denn es gibt hin und Zwischen 1959 und 1964 sind ihre vier Töchter Barbara Peter wieder auch Leute, die einen solchen Besuch nicht geboren, die ganz unterschiedliche Richtungen eingeschlagen haben. Eine ist Familienfrau in Frankreich, eine Lehrerin, eine arbeitet bei einer © Adrian Hauser sozialen Organisation und die jüngste ist Journa- listin geworden. Bedarf an Freiwilligen «Die Peters sind schon oft mit uns in die Senioren- ferien gekommen», sagt Roland Baumann, Sozial- diakon und Leiter «60plus» der Kirchgemeinde Ittigen. Deshalb wurden die Peters für den Ge- burtstagsbesuch überhaupt «erfasst». «Denn nor- malerweise haben wir nur die Daten unserer reformierten Mitglieder», erklärt Roland Baumann. Doch wenn Personen der Kirchgemeinde bekannt, sie aber nicht Mitglieder der reformierten Kirche sind – wie etwa die katholischen Peters –, werden auch sie angesprochen. Dies ab dem 75. Altersjahr. Danach finden die Geburtstagsbesuche alle fünf 14 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5
© Adrian Hauser Jahre statt. Neben den Geburtstagsbesuchen gibt Wärme, die gegenseitig hinüberspringt. Denn so Barbara Peter und Christine Lehmann es in Ittigen noch einen Besuchsdienst. Dort sind wird auch die Besuchende beschenkt, mit einem beim gemütlichen etwa zehn Freiwillige angeschlossen, die regel- beseelten Herz und einem Strahlen im Gesicht tritt «Zvieri». mässige Besuche machen. Etwa in Heimen, bei sie den Heimweg an. «Das war wieder eine schöne Barbara Peter et einsamen Menschen oder solchen, die nicht mehr Begegnung», freut sie sich. Christine Lehmann au moment du goûter. sehr mobil sind und Unterstützung beim Einkau- fen oder bei Arztbesuchen brauchen. Die Freiwil- ligen sind gemäss Roland Baumann eher ältere Personen ab 65, vorwiegend Frauen mit ganz unterschiedlichen beruflichen Hintergründen. Roland Baumann würde es begrüssen, wenn sich auch jüngere Personen oder vermehrt auch Männer als Freiwillige melden. Interessierte dür- fen ihn gerne kontaktieren, denn: «Bedarf besteht eigentlich immer!» Gewinn auf beiden Seiten Und ein Freiwilligeneinsatz lohnt sich. Barbara Peter freut sich sehr über den Besuch. «Ich finde das super», sagt sie. Und natürlich kam Christine Lehmann nicht mit leeren Händen. Als Geburts- tagsgeschenk gibt es ein Glas edlen Honig, eine © Adrian Hauser Glückwunschkarte und Informationen über An Ein glückliches gebote der Kirchgemeinde. Doch das ist neben- Ehepaar. sächlich. Wichtig ist die Freude und menschliche Un couple heureux. EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5 —– D oss i e r 15
S E R VI CE D E VISITE PA R 8 «Complémentaire au service médical» Dans le Jura bernois, comme dans les autres aux résidents âgés. «Cela en vaut la peine, j’aime arrondissements ecclésiastiques, le service beaucoup cela», souligne l’aumônier. Une fois par d’aumônerie se rend régulièrement à l’hôpi- mois, le mardi matin, ainsi qu’à l’occasion des tal et dans les homes. Visite en compagnie fêtes liturgiques, il célèbre le culte dans la cha- du pasteur Eric Schindelholz, aumônier à pelle très chaleureuse aménagée au sous-sol de l’Hôpital du Jura bernois et au home L’Oréade. l’établissement. Cette célébration œcuménique est aussi donnée par son confrère de confession catholique. «Elle est mieux suivie que notre culte Par Nathalie Ogi dominical», glisse le pasteur. Avant d’entamer les visites, il examine une liste des résidents qu’il «Bonjour Madame, c’est le pasteur. Je vous sur- vient d’imprimer. «Il s’agit d’être attentif aux nou- prends dans votre sommeil? C’est l’heure de la veaux arrivés, en perte de repères. Notre rôle est sieste.» L’aumônier parle bien fort afin de se faire de les accueillir afin de leur donner confiance entendre de la centenaire encore alitée dans sa dans leur nouvel environnement. C’est une phase chambre en ce début d’après-midi. La vieille dame délicate à ne pas manquer», relève Eric Schindel- a fêté ses 102 ans cette année. Elle se lève tous les holz. jours mais se plaint de sa tête. Migraines? Mé- moire défaillante? On ne sait pas trop de quoi elle Un rôle important souffre. «Mais sinon, le moral va bien?» La rési- Le rôle des aumôniers est important. Ils sont là dente hoche la tête et accepte en souriant de po- pour écouter et parler avec les résidents, parfois ser pour la photo, aux côtés de son visiteur. Il faut très isolés. «Le personnel médical a un emploi du Un résident dire qu’elle est bien entourée. Elle a de nombreux temps chargé et n’a pas toujours le temps de prê- de l’Hôpital du neveux et nièces qui viennent la voir régulière- ter l’oreille. Il y a une complémentarité entre l’au- Jura bernois. ment. «C’est très précieux à cet âge», souligne Eric mônerie et le service médical. Atteints par le Ein Patient des Spitals Schindelholz. Chaque vendredi, le pasteur du Par8 grand âge, certains résidents sont grabataires. Berner Jura. à Moutier monte à l’hôpital afin de rendre visite «On essaye de les toucher tout de même, par un geste.» Mais voici une autre chambre à visiter. Coquettement vêtue, la dame de 85 ans reçoit déjà la visite de sa belle-sœur du même âge. La résidente accueille le pasteur, encore allongée sur son lit. Elle a soigneusement décoré sa chambre à l’occasion des fêtes de fin d’année. Sur une com- mode, trône une crèche confectionnée par ses soins. Très bavarde, elle parle beaucoup de son mari, résidant au même étage. Dans 15 jours, les époux fêteront leurs 64 ans de mariage. La dame évoque aussi ses souvenirs de confirmation, le culte du mardi matin où elle aime bien se rendre et chanter. Une mauvaise nouvelle C’est le milieu de l’après-midi, l’étage commence à s’animer. Les résidents ont terminé la sieste et sont sortis de leurs chambres. Mais dans les cou- loirs circule une mauvaise nouvelle. Une pension- naire est décédée soudainement la veille, confirme l’infirmière cheffe de l’étage. Son cœur a lâché. A midi, elle était pourtant encore à table. L’aumônier se renseigne sur la date de la sépulture, demande © Alena Lea Bucher s’il y a d’autres résidents souffrants. Non, les autres vont bien. Pour Eric Schindelholz, il s’agit surtout de les réconforter, de les rassurer. Leur parler de Noël qui approche. C’est tout de même une belle 16 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5
© Alena Lea Bucher fête, même si l’on n’est plus chez soi. Il faut voir son cas aux infirmières et au médecin afin que l’on Une centenaire et le pasteur les bons côtés, rester confiant. Du côté des rési- modifie peut-être sa médication. Et quelques mots Eric Schindelholz, dents reviennent souvent les mêmes paroles, la d’encouragement avant de la quitter. «Je vais prier aumônier à même résignation, teintée à la fois de tristesse et pour vous.» l’Hôpital du Jura bernois. de sagesse. «Ma foi, c’est comme ça.» L’aumônier Eine Hundert s’arrête auprès de chaque personne dans le salon jährige und de l’étage. Il échange un mot avec chacun, re- der Pfarrer Eric Schindelholz, cueille les souvenirs de jeunesse des plus loquaces, Seelsorger écoute gentiment ceux qui sont démoralisés. Un im Spital Berner Jura. peu de joie et de lumière tout de même: dans la salle à manger, deux employées installent un sapin de Noël. Le home A côté de l’hôpital, le home L’Oréade, qui compte une centaine de lits, reçoit aussi les visites du pasteur. Aujourd’hui, le réfectoire est déserté, en raison du petit marché de Noël qui a attiré les résidents à la réception de l’hôpital. L’aumônier s’entretient avec la cheffe de l’animation: une ré- sidente a besoin de le voir. La dame souffre d’angoisses, cela l’empêche de respirer à son aise. «Je ne sais pas quoi faire. J’ai beau prier le soir, cela ne chasse pas les angoisses et je ne dors pas Rencontre de l’après-midi de toute la nuit.» Le souvenir de son mari, décédé au petit salon © Alena Lea Bucher d’un cancer, ne la quitte pas. Tout l’inquiète. L’idée de l’hôpital. de continuer la vie toute seule. Elle se sent aussi Zusammenkunft am Nachmittag incomprise. Le pasteur écoute, mentionne ses trois im Aufenthalts- fils qui se portent bien et lui promet de parler de raum des Spitals. EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5 —– D oss i e r 17
K U LT U R IM KO FFER B E R N Unterhaltung und Abwechslung Franziska Grogg – «Kultur im Kof- fer» ist eine Ergänzung zu Sind Sie am Projekt oder an einem © Tanja Germinale bestehenden Besuchsdiensten. Engagement interessiert und möchten Sie Die Begegnung über gemein- mehr darüber erfahren? same Interessen der Beteiligten Besuchen Sie den Informationsanlass vom steht dabei im Zentrum. Freiwil- 24. Januar 2018, 18–20 Uhr, «Spittelsaal», im lige bringen Menschen Unterhal- Berner GenerationenHaus. tung und Abwechslung nach Hause, die durch eingeschränkte Können Sie sich vorstellen als Freiwillige Mobilität ihr Zuhause nicht oder oder Freiwilliger im Projekt einzusteigen? nur mit erheblichem Aufwand Wir bieten einen spannenden Einführungskurs verlassen können. Die Themen- an: Mittwoch, 21. Februar 2018, 18–21 Uhr, und koffer gestalten die Freiw il Samstag, 3. März 2018, 10–16 Uhr, Kirchge- ligen aufgrund eigener Interes meindehaus Paulus Bern. sen und Hobbys. Die Beglei- Anmeldung und Informationen bei Stefanie tung der Freiwilligen sowie Willms, stefanie.willms@refbern.ch die Abklärung und Vermittlung der Besuche wird von einer Sie sind an diesen Daten verhindert, oder wün- Fachperson übernommen. schen Sie Besuche? Nehmen Sie direkt mit der Fünf Kirchgemeinden der Stadt Bern adaptie- Koordinatorin Franziska Grogg, Kirchgemeinde ren die Idee aus Deutschland an die Berner Ge Petrus Bern, Kontakt auf: gebenheiten und bieten ab 2018 «Kultur im franziska.grogg@refbern.ch, Tel. 031 350 43 03 Koffer»-Besuche an. Für die Zusammenarbeit konnte die Hochschule der Künste Bern gewonnen Interessiert, die Idee in Ihrer Region aufzu werden, das Projekt wird von der Stadt Bern finan- greifen? Nehmen Sie bitte Kontakt auf mit ziell unterstützt. Weitere Partnerorganisationen rahel.burckhardt@refbejuso.ch sind angefragt. HÖRBEH INDERU NG Augen der Gemeinde Andreas Fankhauser – «Herr Mosimann ist im Spi- ligen Besucherinnen und Besucher innerhalb der tal», erzählt Frau Andrist. Sie, eine ältere und Hörbehindertengemeinde bezeichnet, denn Au- gehörlose Frau, geht regelmässig ihre Freunde gen sind bei der Kommunikation von Menschen und Freundinnen besuchen. mit einer Hörbehinderung das wichtigste Sinnes- Frau Bieri, eine weisshaarige und schwerhöri- organ. Dem Team, einer Pfarrerin, einem Sozial- ge Frau, ist in Sorge. «Hoffentlich ist meiner Schul diakon und einer Mitarbeiterin im sozialdiakoni- kameradin nichts passiert», denkt sie laut. Frau schen Dienst der Hörbehindertengemeinde, Josi antwortet ihr seit zwei Wochen nicht mehr, kommt bei seinem Seelsorgeauftrag das enge weder auf einen Brief noch auf einen Fax. Das ist Kontaktnetz der freiwilligen Mitarbeitenden zu unt ypisch für Frau Josi. Menschen mit einer Hörbehinderung zugute. Es Die zwei für den Besuchsdienst qualifizierten nimmt die am Mittagstisch mitgeteilten Sorgen Frauen, Frau Andrist und Frau Bieri, nehmen der beiden freiwilligen Besucherinnen auf. regelmässig am Mittagstisch der Hörbehinderten- In der Folge besucht die Pfarrerin Herrn Mosi- gemeinde in Bern teil. Dort erzählen sie von ihren mann, der sich über die Begegnung freut. Er hat Besuchen und Erlebnissen. Hier können sie ihre die Operation gut überstanden. Die Pfarrerin teilt Freuden und Sorgen mitteilen. ihm mit, dass sie von seinem Spitalaufenthalt Frau Andrist und Frau Bieri haben vor einigen durch Frau Andrist erfahren habe. Zum Glück geht Jahren an einem für gehörlose und schwerhörige es auch Frau Josi gut, sie war für drei Wochen bei Menschen angepassten Kurs für den Besuchsdienst ihrem Sohn in den Ferien. Dies konnte der Sozial- teilgenommen. Sie gehören zu den «Augen» der diakon nach einigen Abklärungen und einer ver- Hörbehindertengemeinde. So werden die freiwil- einbarten Visite feststellen. 18 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 8 / 2 5
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