Schul-schrumpfen - C 3428 Zeitschrift der GEW Hamburg Juli/August 7-8/2016
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
hlz-Notiz um Arbeitszeit, verschiedene Berufsgruppen, ein neues Mus- terflächenprogramm für eine inklusive Ganztagsschule usw.. Jede Schule, jede Stadtteil- schule, braucht Spielräume, um sich zu entwickeln, d. h. Am 17.6.2016 beschlossen rechtigkeit in dieser Stadt geht. insbesondere mehr Raum und 51 Hamburger Stadtteilschul- Wir hoffen, dass der Senator Zeit! Pädagoginnen und Päd- leitungen ein Positionspapier, endlich aufwacht und bemerkt, agogen brauchen mehr Zeit, in dem sie Leitgedanken und dass die kurzfristigen Maßnah- um sich tatsächlich um jede Leitlinien für ihre Schulform men (Mathematikoffensive, Schülerin und jeden Schüler vorstellen und dafür Bündnis- neuer Basiswortschatz usw.): individuell zu kümmern. Kon- partner suchen. Die „Hambur- die aus der Hamburger Stra- kret heißt das für uns: weniger ger Stadtteilschulen stehen ße hierarchisch an die Schulen Unterrichtsstunden und Ver- mit Kopf, Herz und Hand für durchgestellt und nicht mit den waltungsarbeit für die Kollegin- ein inklusives, demokratisches Expertinnen, Experten und Be- nen und Kollegen. Außerdem Schulwesen und suchen hierfür troffenen diskutiert werden, müssen die Schulbauten den Bündnispartner“ in der „weltof- nichts bringen. So entwickelt Anforderungen einer inklusiven fenen Stadt Hamburg“. In dem man keine Schule! Ganztagsschule entsprechen. Positionspapier entwickeln sie Die Stadtteilschulleitungen Leider entsprechen die Schul- das Leitbild für eine Schule für weisen zu Recht darauf hin, neubauten, die Senator Rabe alle Schülerinnen und Schüler dass sie auf der Grundlage ei- momentan so feiert, nicht die- unter dem Motto: Vielfalt ist nes gemeinsamen Leitbildes sen Anforderungen, weil das Reichtum – Gemeinsam erfolg- reich lernen! Wesentlich ist die Anja Bensinger-Stolze, Fredrik Dehnerdt, Entwicklung jeder einzelnen Sven Quiring Schule, denn jede Schule ist einzigartig. Sie nehmen Senator Rabe beim Wort und fordern Weckruf an den ihn auf, die angekündigten Ge- spräche über das Hamburger Senator Bildungssystem umgehend ein- und festgelegten Standards Musterflächenprogramm für zuleiten. genügend Freiraum brauchen, die Schulen immer noch nicht Die GEW unterstützt die Ini- um für ihre Region und ihre angepasst wurde. Wir hoffen, tiative der Stadtteilschulleitun- Schülerschaft mit allen Beteilig- der Senat hört den Weckruf. gen und fordert den Senator ten ihr Profil zu entwickeln. In Jetzt aber geht es erst einmal auf, endlich einen demokrati- den weiteren Themen, die die darum, den Raum zu finden, schen Prozess einzuleiten, bei Schulleitungen als wesentlich um Kraft zu schöpfen. Wir wün- dem es um die Bildungsge- bezeichnen, geht es natürlich schen euch erholsame Ferien! hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 7-8/2016 3
Bildungspolitik Grafik: Roland von Selzam Schulfrieden angekratzt —————————————————————————— 8 Ziemlich erfolgreich —————————————————— 12 ‚Guter Ganztag‘ Vorbild mit Kratzern ————————————————— 52 Schweden Durchdachtes Konzept ———————————————— 52 IVK Ein neues Berufsbild entwickelt sich ————— 46 Kindheitspädagogik he! l Paukenschlag Seite 8 Diese Woc W - S a Nun ist es soweit: Der Hauptakteur spielt nicht GE mehr mit. Schulleiter_innen von 51 Stadtteilschu- len stellen das 2-Säulen-Modell infrage. Unruhe an der Basis Seite 22 Die vom Senat geplante Dienstzeitregelung für das em pädagogisch-therapeutische-Fachpersonal (PTF) C A R A (. ., aber trotzd geht so nicht durch. Das machten Betroffene wäh- SELCUK ri cht, singt u nd li rend einer Fachgruppensitzung deutlich. e n t) , s p u intellig 2 0 1 6 , 20 Uhr, C J u li Vorbildliches Konzept Seite 26 Freitag, 8. Wie an der Gretel-Bergmann-Schule in internatio- nalen Vorbereitungsklassen gearbeitet wird – Inter- view mit einer IVK-Kollegin. Magazin So sehen Sieger_innen aus Seite 12 Das, was die GEW seit Einführung der Ganztags- TTIP Save the Date: 17. September —————————— 11 beschulung gefordert hat, um einen gedeihlichen Eine, die nicht mehr konnte ———————————— 24 Ablauf zu gewährleisten, hat eine Elterninitiative in Arbeitsbelastung Teilen durchgesetzt. Ein Flüchtling schlägt sich durch ———————— 40 Foto: Guter Ganztag Lesespaß Geschichtsklitterung ————————————————— 48 Gorch Fock Heimisch in einer fremden Stadt ———————— 54 Nicaragua Auch Sport ist politisch ——————————————— 56 Rezension Horst Linke ———————————————————————— 58 Nachruf 4 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 7-8/2016
Titel Schrumpfschulen ——————————————————— 30 GEW Foto: Stefan Gierlich Flüchtlinge Refugee-Buddy-Programm ———————————— 18 Jetzt bewerben! ————————————————————— 20 Fonds gegen Rassismus Dienstzeitregelung in Verhandlung —————— 22 PTF Hässliches Schrumpfen Seite 30 Wie Menschen ihr Altern gerne verstecken, so ver- birgt auch das neue Schulgebäudemanagement den Bericht vom Fachtag ————————————————— 34 Inklusion Prozess der Schrumpfung. Hinter der Neubauakti- vität verschwindet die verringerte Fläche pro Schü- ler_in. lon m Buddy Seite 18 Der von der GEW entwickelte Gedanke, Flücht- linge, die in ihren Heimatländern als Lehrkräfte tätig waren, in die Schule mit zu nehmen, nimmt Gestalt an. Inklusion Seite 34 iest! Inklusionskinder brauchen Zuwendung, Zunei- uriohaus gung, Hilfe und Verständnis. Ihnen das bei den bisherigen personellen Ressourcen zu geben, ist unmöglich – so die einhellige Meinung der Teil- nehmenden an einer Fachtagung der Patriotischen Gesellschaft, die in Zusammenarbeit mit der GEW durchgeführt wurde. Eine Akte: unerledigt Seite 40 Gehört werden möchte Flüchtling Karim von sei- Rubriken ner Sachbearbeiterin. Damit sie zuhört, fesselt er sie und verklebt ihren Mund. Einstieg in eine fes- selnde Erzählung über das Leben als Asylbewerber hlz-Notiz —————————————————————————————————— 3 in Deutschland. Nachrichten —————————————————————————————————— 6 —————————————————————————————————— 21 gb@ —————————————————————————————————— 60 Rätsel Foto: Stefan Gierlich —————————————————————————————————— 61 Aus dem OFF / Impressum —————————————————————————————————— 62 GEW-Termine hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 7-8/2016 5
Leser_innenbriefe an: hlz@gew-hamburg.de Nachrichten c (wir belassen ggf. alte Schreibung) Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor lohnend… auch dort, wo es Fortschritte Prozent Abitur machen, sind es gibt, gehen diese mit Problemen unter den ausländischen nur 16 Die Integration der Asylsu- einher. So besuchen 90 Prozent Prozent. Bei den Hauptschulab- chenden ins deutsche Bildungs- der Kinder mit Migrationshin- solvent_innen sind sie hingegen system wird teuer - aber sie lohnt tergrund den Kindergarten - was mit 40 Prozent überrepräsentiert. sich. Das ist das Ergebnis des alle Bildungsforscher freuen 13 Prozent der Migrant_innen Bundesbildungsberichts, den dürfte, die stets die Wichtigkeit verlassen ohne Schulabschluss Wissenschaftler_innen unter frühkindlicher Bildung für die die Schule - aber nur fünf Pro- Federführung des Deutschen In- Integration betont haben. Zu- zent der deutschen Schüler_in- stituts für Internationale Pädago- gleich aber gilt: Mehr als ein nen. Über das Abschneiden von hlz · Rothenbaumchaussee 15 · 20148 Hamburg hlz@gew-hamburg.de · Tel. 4 50 46 58 gische Forschung vorgestellt ha- Drittel der Kinder, deren Fami- Schüler_innen mit deutschem ben. Allein für die Menschen, die liensprache nicht Deutsch ist, Pass, die aber einen Migrati- 2015 ins Land gekommen seien, besucht Kindertageseinrichtun- onshintergrund haben, gibt die müssten jährlich 2,2 Milliarden gen, in denen die Mehrheit der Schulstatistik keine Auskunft - Euro ins Bildungssystem inves- Kinder zu Hause ebenfalls kaum „eine Differenzierung, die in ei- tiert werden, so ein Forschungs- oder wenig Deutsch spricht. In ner Einwanderungsgesellschaft ergebnis. Demnach werden 33 Ballungszentren betrifft dies oft völlig unzureichend ist“, so Bil- 000 zusätzliche Lehrer-, Erzie- noch mehr Kinder. dungsforscher Kai Maaz. her- und Sozialarbeiter_innen gebraucht. All das gelte, wenn 60 Prozent der Gekommenen ungleich wechselnd blieben, Kinder aus wenig privilegier- Mit Blick auf die weiterfüh- …aber ten Haushalten haben es noch rende Bildung ist der Trend zum Einen deutlichen Dissens zwi- immer schwerer, einen guten Studium weiterhin ungebrochen, schen Wissenschaft und Politik Schulabschluss und eine qua- während die Berufsausbildung gibt es aber bei der Frage, was lifizierte Berufsausbildung zu im dualen System weiter rück- im deutschen Bildungssystem in schaffen als solche aus besser- läufig ist. Bereits seit 2013 gibt den vergangenen Jahren erreicht gestellten Familien. Festzuhalten es mehr Student_innen als klas- wurde - im Kampf gegen unglei- sei aber, so Bildungsforscher Kai sische Azubis. Zusammen mit che Bildungschancen und für Maaz, Direktor am Deutschen den Absolvent_innen schuli- die Integration von Menschen Institut für Internationale Päda- scher Berufsausbildung gibt es mit Migrationshintergrund. Kai gogische Forschung: Investitio- den Untersuchungen des Deut- Maaz, Sprecher der Autoren des nen in Bildung zahlen sich aus. schen Instituts für Internationale Bildungsberichts, stellte unmiss- Der Anteil der Abiturient_innen Pädagogische Forschung nach verständlich klar: „Es gibt nach etwa ist seit 2006 von 30 auf 50 Prozent mehr Berufs- als wie vor ein unerfreuliches Aus- 41 Prozent gestiegen, der Anteil Studienanfänger_innen. Kras- maß an sozialer Ungleichheit von Schüler_innen mit mittle- ser werdende Differenzen gebe in der Bildung.“ Ausländische rem Schulabschluss von 46 auf es bei der regionalen Verteilung Jugendliche verlassen nach wie 56 Prozent. Der Hauptschulab- der Ausbildungsplätze. Während vor doppelt so häufig wie andere schluss verliert weiter an Attrak- sich die jungen Leute in vielen ohne jeden Abschluss das Schul- tivität, nur noch ein Fünftel der Ballungsgebieten um die Lehr- system und sie erreichen drei Schüler_innen belässt es dabei; stellen balgen müssen, suchen Mal seltener die Hochschulreife. 2006 waren es noch 27 Prozent. Betriebe in ländlichen Gebieten Das ist ein deutlicher Hinweis Nur noch sechs Prozent verlas- oft händeringend nach geeigne- auf ein fortbestehendes Problem sen ohne Abschluss die Schule ten Azubis. – obwohl die Daten natürlich nur (2006: acht Prozent). Dieser eine grobe Idee vom Bildungs- Trend zur höheren Bildung zeigt erfolg oder -misserfolg von sich auch bei ausländischen frustriert Schüler_innen mit Migrations- Schüler_innen. Allerdings sind 2014 wurden rund 4150 hintergrund ermöglichen, denn sie bei den höheren Abschlüssen Lehrverträge vorzeitig gelöst. viele von ihnen sind schlicht und nach wie vor unterrepräsentiert. Demnach bricht jede_r vierte einfach Deutsche Während von den deutschen Auszubildende in Hamburg …und Schüler_innen inzwischen 44 (28,1 Prozent) seine/ihre Aus- 6 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 7-8/2016
Quelle: Bundesfinanzministerium (BMFi) Nominale Lohnstückkosten (Index) Entweder steigen in Deutschland die Löhne oder die Anderen üben Lohnverzicht. Die französischen Arbeiter_ innen sind gegenwärtig nicht bereit, sich auf Letzteres einzulassen. Die Entwicklung der Lohnstückkosten, also der Anteil der Löhne an einer produzierten Einheit, ist ein wesentlicher Indikator, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der mit einander verbundenen Volkswirtschaften vergleichen zu können. Im Gegensatz bspw. zu Frankreich, das sich an die Vorgaben der EU in der letzten Dekade, die Löhne an der Steigerung der Produktivität (i.d. R. durch technischen Fortschritt erhöhter output pro Zeiteinheit) zu orientieren, gehalten hat, war es Deutschland, das mit einem Lohndumping sich Vorteile verschafft hat, unter denen insbesondere die übrigen Mitgliedsstaaten der EU zu leiden haben. JG bildung ab. So wurden im Jahr mit einem Volumen von jährlich dert werden - und nicht nur „acht 2014 rund 4150 Lehrverträge 533 Millionen Euro sollen bis zu bis elf“ wie ursprünglich in der vorzeitig gelöst. Das geht aus 50 Forschungsprojekte als Ex- Vereinbarung der Wissenschafts- einer neuen Studie des Instituts zellenzcluster gefördert werden. minister verabredet. Wenn dann für Arbeitsmarkt- und Berufs- Die Student_innen sehen darin bei der Evaluation im Jahr 2025 forschung (IAB) hervor. Damit eine Verstärkung des Trends hin weniger als vier Exzellenzunis hat Hamburg den höchsten Wert zu Eliteuniversitäten, die auf der aus der Förderung ausscheiden, unter den alten Bundesländern anderen Seite zwingend Verlier_ soll die Zahl der Förderfälle er- und liegt auch deutlich über dem innen produziere. Sie fordern höht werden, so dass zusätzlich Bundesdurchschnitt (24,7 Pro- stattdessen eine ‚Hochschule für vier neue Exzellenzunis gekürt zent). alle‘. werden können. gerecht abge(k)nickt Unabhängig von der Interven- Der mit viel Getöse medial tz in Grundgese tion der grünen Wissenschafts- eingebrachte Widerstand der hen senatorin Katharina Fegebank grünen Wissenschaftssenatorin e rs c h ie d e nen Sprac in Sachen gerechterer Verteilung Katharina Fegebank in Sachen v n Service a n, der Mittel aus der Exzellenzfi- Exzellenzinitiative gebar einen tet eine Die SPD bie llschaft“ nanzierung der Hochschulen for- Zwerg: Die Ministerpräsidenten Fach „Gese der für das in kann. derten die Student_innen auf ei- einigten sich mit der Bundes- he Hilfe se ner Demonstration am 14. Juni, kanzlerin auf das Programm eine nützlic e se tzes in d e s Grundg zu der der Asta der Uni Hamburg namens „Exzellenzstrategie“. De r T e xt englischer, e r, arabischer, aufgerufen hatte, die Abschaf- Offenbar brachte der Bund Ham- p e rs is ch und einigen russischer fung dieser Art von Finanzierung burg endlich zum Einlenken, türkischer, finden rachen ist zu durch den Bund. indem er sein vorheriges Kom- anderen Sp e /s tand- //www.spd.d nsch- Die 2006 gestartete Exzellenz- promissangebot erhöhte: In der unter https: -m e initiative läuft Ende 2017 aus. ersten Runde sollen nun auf je- unser-land punkte/fuer- esetz- Durch das Nachfolgeprogramm den Fall elf Exzellenzunis geför- -u n d -w e lto ffen/grundg lic h en/ in-elf-sprach hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 7-8/2016 7
Schulstruktur Positionspapier der Schulleiterinnen und Schulleiter der Hamburger Stadtteilschulen Beschlossen am 17. Juni 2016 mit 51 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme und 1 Enthaltung Wir Schulleiterinnen und Schulleiter der Ham- darf und nun auch den allergrößten Teil der neu burger Stadtteilschulen stehen mit Kopf, Herz und nach Hamburg zugewanderten Schülerinnen und Hand für ein inklusives, demokratisches Schulwe- Schüler zu integrieren. Diese 42% der Hamburger sen und suchen hierfür Bündnispartner in unserer Schülerinnen und Schüler sollen mit ihren Eltern weltoffenen Stadt Hamburg. und Lehrern für den Zusammenhalt in unserem Tor zur Welt, unserer Stadt Hamburg sorgen. Das Ausgangslage: kann nicht gelingen! Für den Zusammenhalt unse- Das Ergebnis der Anmelderunde für die neuen rer Stadt, für eine moderne, soziale, gerechte und fünften Klassen bestätigt den Trend der sozialen chancenreiche Gesellschaft braucht es alle Schüle- Segregation der Stadt. In diesem Jahr haben sich rinnen und Schüler und ihre Eltern. nur noch 42% aller Hamburger Schülerinnen und Schüler an der Stadtteilschule angemeldet. Das ist Das Hamburger Schulsystem muss seinen die Schulform, die für alle Kinder offen ist und Beitrag zum Zusammenwachsen dieser Stadt die zu allen Abschlüssen führt. Setzt sich dieser leisten! seit Jahren andauernde Trend fort, werden im Jahr Wir Schulleiterinnen und Schulleiter der Ham- 2020 etwa 70% der Hamburger Schülerinnen und burger Stadtteilschulen sind überzeugt, dass die Schüler das Gymnasium besuchen. Damit wäre Herausforderungen in unserer Stadt, eine moderne, das Zwei-Säulen-Modell gescheitert: Weder das vielfältige Gesellschaft zu leben, die sozial, de- Gymnasium noch die Stadtteilschule könnten ih- mokratisch, gerecht und chancenreich ist, mit der ren Bildungsauftrag erfüllen. Hamburg muss sich einen Schule für alle Schülerinnen und Schüler entscheiden: Entweder kommt das „Gymnasium bewältigt werden kann. Zum Wohl aller Hambur- für alle Schülerinnen und Schüler“ oder die Politik, ger Schülerinnen und Schüler suchen wir hierfür in die Verwaltung, die Schulen, letztlich alle Hambur- der Politik und der Hamburger Gesellschaft Bünd- gerinnen und Hamburger machen sich miteinander nispartner. klar, worin Sinn, Zweck und Aufgabe der beiden Doch auch wenn diese Vision gesellschaftlich weiterführenden Schulformen, der Stadtteilschule und in den Köpfen der Menschen erst noch wei- und des Gymnasiums, in Hamburg bestehen. ter wachsen muss, man sich in Hamburg mit dieser Die soziale Ausgrenzung in Hamburg muss ein Vision erst noch anfreunden muss, kann auch das Ende haben: Die Hamburger Politik muss dafür bestehende Hamburger Schulsystem leistungs- sorgen, dass die Heterogenität in unserer Stadt stark und gerechter sein und für die Kinder- und hergestellt wird, dass sozial Schwache und auch Jugendlichen dieser Stadt die passenden Chancen die Zuwanderer in die Mitte unserer Gesellschaft auf eine sehr gute Bildung bieten. Die Grundlagen gerückt werden und nicht an Ränder abgeschoben dafür sind gelegt: Die Hamburger Stadtteilschulen werden. zeigen jeden Tag, dass sie erfolgreich leistungsori- Heute blicken wir auf die Ergebnisse der Ham- entiert und talentfördernd arbeiten, dass gemeinsa- burger Bildungspolitik aus den letzten neun Jahren: mes Lernen gelingt. Die Hamburger Stadtteilschu- Einem immer kleiner werdenden Teil der Ham- len sind die Experten des gemeinsamen Lernens. burger Schülerinnen und Schüler, denjenigen, die Hierfür stehen wir mit unserem Leitbild. sich selbst schon sehr anstrengen müssen, um ihre Wir Hamburger Stadtteilschulleiter blicken kri- Bildungsnachteile aufholen zu können, werden die tisch auf die aktuellen Vorschläge, die detailliert in größten Herausforderungen unserer Zeit aufgebür- die inhaltliche Arbeit unserer Schulen eingreifen. det. Diese 42% der Hamburger Schülerinnen und Die von Regierung und Opposition in den öffent- Schüler sollen dafür sorgen, auch Schülerinnen lichen Raum gestellten Zuschreibungen an unse- und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbe- re Schulform entsprechen nicht dem Hamburger 8 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 7-8/2016
gen der Hamburger Stadtteilschulen sagen deut- Leitbild der Hamburger Stadtteilschulen lich: Vielfalt ist Reichtum – Gemeinsam erfolg- reich lernen „Gemeinsames Lernen geht anders!“ ● Jede Schülerin und jeder Schüler kann etwas. Mit dem Schulfrieden wurde in Hamburg ein po- ● Jede Schülerin und jeder Schüler will lernen. litisches Stillhalteabkommen geschlossen – dabei ● Jede Schülerin und jeder Schüler bedarf der wurden die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt Würdigung ihrer /seiner Leistung. aus dem Blick verloren. ● Jede Schülerin und jeder Schüler braucht seine Die von Senator Rabe angekündigten Gespräche Zeit und eigene Lernwege. über das Hamburger Bildungssystem müssen nun umgehend stattfinden: Leitsätze: ● Wir wissen: Lernen ist ein individueller Pro- Wir wollen eine lebhafte Debatte über zess. Bildungsgerechtigkeit in unserer Stadt führen. ● Wir gestalten und sichern längeres gemeinsa- Als Experten für das gemeinsame Lernen wer- !7 3 L '$B25 mes Lernen. Wir fördern exzellente Leistun- den wir uns in diese Gespräche aktiv einbringen. EĐö oz¸ "¨zozò "zVz¿ ėE¤òz¿ ?©²²©F¹÷k À #đb©ÀpF F²Ć{óÀFĆ©ė{ 5ĆFó p{ó ©±k ÷ש{²Ć ÇđÀĆóĚ¹đ÷ 5ÇÀ÷ ©¥ó{ ÷ĆFó±{À ² Fđ "F¹×ÀF{ č 6 4 gen jeglicher Art. Bedingungen für das Gelingen eines inklusiven 7$35 L :$ 4a¤òJzö и ● Wir führen die Schülerinnen und Schüler zu Schulwesens: 1E¿ÆÖą¨° ó©Ć÷b¥ {óW{óĆ ¹©Ć ÷{©À{ó F÷Ć©{óĆ ©{óđÀ FpF§À÷ğ{À %đó¹{²í ì%đó¹{² ¥Fđ÷ ©¹ 5b¥Fđ÷ש{² À 6 4 ÎĎ 5{©Ć{À {ęĆóF "©ÀÇk "ÇÀğ{óĆ{k "Ĕb¥{i F¹Wđó÷ W{÷Ć{ đ÷{¥§7©××÷ Ĕóindividuelle {©À{ ?Çb¥{Förde- #>§%FFğ©À ! $325 ' L352 den bestmöglichen Gemeinsames Lernen und #Dñ¯ 3D¾nĄy¾ öa¤z ďñ§¾i òE¿ĞÉö¨ >Æa¤z¿ pđ !Çđó F÷ #{ 2²FĆ ²Çb±Ć 5£Å·Dõ ©À p{ó ²Ć÷ĆFpĆ ● Abschlüssen und Anschlüssen. rung an der Stadtteilschule: Hamburg hat ein Leit- ¹©Ć {¥ÇW{À{ó đÀp ©÷ĆóDZĔb¥{ ó{ Ć¹Ç÷×¥K °§õĄyñi ó{©b¥²©b¥ Í č 6 4 #` °Åi Dĕ§n y Åñ`D®ďy ● Wir bieten und sichern einen profilgebenden bild für gute Schulen! 藺°Dď· Weg zum Abitur.Wir arbeiten in verlässlichen Netzwerken und Kooperationen, um vonei- Gute, inklusive Schule nutzt die Chancen einer 0 0 $ ' 2 nander zu lernen und ein breites Lern- und umfassenden Inklusion: Geschlecht, Behinderung, Å`£ ¯y§¾y åü£®ĩľ Unterstützungsangebot für jede Schülerin und Begabung, Sprache und Kultur sind Schätze un- + C e W& ÊÊ ȷîǑÙîŻ ȵƍǑîǑǛȀ Ù jeden Schüler zu bieten. serer sich verändernden Gesellschaft. Separation ŻȜŻĦîŻ ĐȤǑ Șġɕɕ ● Wir fördern, fordern und betreuen die Schü- nach alten Mustern, Ideen von homogenen Grup- [Ȁ~ÙȀ ȜŻÙ ÙîǑ #ĩxň Żń¹ĻȀ Ȥ§îǑ Ùńî + lerinnen und Schüler durch Teams mit unter- pen, von eindimensionalen Sichtweisen auf Bil- ɍîǛ îńŻńĦîŻÌ ǛƍşşȀ ȀîǑ ȷńîÙîǑ ~§ĦîǑń schiedlichen Professionen. dung, wie z. B. die Reduzierung auf eine Lehre 2x¦ăx Ë ę×ó{÷÷Ę von reinen Fachinhalten, werden abgelöst durch ĩ®Śåľğ Leitbild für Stadtteilschulen, nach welchem wir eine umfassende, ganztägige, inklusive Bildung. # ¥ 5 ! $ im Auftrag unserer Stadt unsere Schulen seit sechs Die Stadtteilschulen dieser Stadt arbeiten mit gro- yďĄõ`£°D¾n Jahren unter den gesetzten herausfordernden Rah- ßer Anstrengung, Freude und Erfolg an einer gu- ¹ĻȀîşĐńŻ~şî o. D ÊÊ 7îȀɍȀ ǛƮ ½ ¦½ ĽmĽmenbedingungen mxð erfolgreich entwickeln. Diese ten Schule, an einer Schule, die den Anforderun- [ƍŻŻȀ~ĦÌ Ơþ eĻ ȜŻÙîǛȀǑ~ńŻîǑ = xð¦½ Ä ÄĖhVorschläge m¦x đð x¦½x½ entsprechen nicht unserem gelebten gen der heutigen Zeit entspricht und sich an den C~ń ƠÊȉ ĦîĦîŻ Ǜń x®H¶Ôă ¢CăăxÛ xĎăx Ansatz von Bildung und Schule. Wir Schulleitun- Erkenntnissen aktueller Bildungsforschung aus- ȷ~Ǜ ~ȜĐ ȜŻǛ ɍȜśƍ ½ CT 2x¦ăx Ď½m ş~ŻÙ Ùńî NǛȀîǑǑîń 2x¦ăx ċąċ óÇ 235 # $ F÷ ĘÊb¥{ÀĆ²©b¥{ ĎĈÞ W©÷ ĎÁÞ !đÀ© ĎġÎþ "đ²Ćđó×óÇóF¹¹ W{ÀpW²FĆĆÞp{Ā± ėǹ đ²Ćđ󧲩ė{ !7 3 L '$B25 yĄĝĄ ¯Å··Ą EĐö oz¸ "¨zozò "zVz¿ ėE¤òz¿ ?©²²©F¹÷k #đb©ÀpF F²Ć{óÀFĆ©ė{À 5ĆFó p{ó ÷ש{²Ć ÇđÀĆóĚ¹đ÷©±k5ÇÀ÷ ©¥ó{ ÷ĆFó±{À Fđ "F¹×ÀF{² č 6 4 7$35 L :$ 474 4a¤òJzö 1E¿ÆÖą¨°Đ¸ ó©Ć÷b¥ {óW{óĆ ¹©Ć ÷{©À{ó F÷Ć©{óĆ FpF§À÷ğ{À©{óđÀ %đó¹{²í ì%đó¹{² ©¹ 5b¥Fđ÷ש{²¥Fđ÷ À 6 4 ÎĎ 5{©Ć{À {ęĆóF "©ÀÇk "ÇÀğ{óĆ{k "Ĕb¥{i F¹Wđó÷ W{÷Ć{ đ÷{¥§7©××÷ Ĕó {©À{ ?Çb¥{ #>§%FFğ©À ! $325 L352' #Dñ¯ 3D¾nĄy¾ ďñ§¾i òE¿ĞÉö¨öa¤z >Æa¤z¿ pđ !Çđó F÷ #{ 2²FĆ ²Çb±Ć 5£Å·Dõ ©À p{ó ²Ć÷ĆFpĆ ¹©Ć {¥ÇW{À{óđÀp ©÷ĆóDZĔb¥{ Ć¹Ç÷×¥Kó{ °§õĄyñi ó{©b¥²©b¥ Íč 6 4 3§¾°y Dĕ§n #` U°y§Uy¾ç Åñ`D®ďy°Åi ñxĩøĩå®Â Uľx£ľľ®åñİßňñ®ü Âăĩ£®ĩü 藺°Dď·y =y§õĝ 2D`£y° ĘȔƉƿƳƈDƉơƮ RƮ §ĘƉĺƳĘĺƈDƉ ȁǞƉĺơȔ īƉĺ ǯ±Ɓĺ jƿčȁȔĺǶǰ ơĺǶƉƳ ĺƉƳĺ DǶíȥĨ §ĘƁíȥȁǞƉĺơƉĺčĺƳ ƮLJĘƁȔĺǥ īƉĺ ƳƉĘƁȔ 5{©Ć{ £®ĩ 00$ '2 + C e W& DƍǑÙÙîȜȀǛ¹Ļş~ŻÙ ÊÊ ß® Å`£ ¯y§¾y °Ē`£Ą°§¾y [ȀƍǑű~ǑŻƴ Ùńî h®ĩßåü£®ĩľ +C eW & ÊÊ .ű [Ȁ~ÙȀȀîńş ƮƮîŻÙƍǑĐ ǛȀîȜîǑ §îǛ¹ĻşƍǛǛ Ußňñ® £å®İ® #ĩxňÂŌĩ xññ® İľxľľ $śøüxİåňø ȷîǑÙîŻ ȵƍǑîǑǛȀ Ùƍ¹Ļ śîńŻî ɁƮǑîǛǛȷƍĻł ŻȜŻĦîŻ ĐȤǑ Șġɕɕ %şȤ¹ĻȀşńŻĦî Ħî§~ȜȀƸ ńî Żń¹ĻȀ ĐîǛȀÌ ĦîÙ~¹ [Ȁ~ÙȀ ȜŻÙ ÙîǑ .ŻȵîǛȀƍǑ śƍŻŻȀîŻ Ǜń¹Ļ Żń¹ĻȀ Ȥ§îǑ Ùńî +ƕĻî ÙîǛ [¹Ļ~ÙîŻîǑǛ~Ȁł ɍȷńǛ¹ĻîŻ Ơɕɕ ȜŻ ɍîǛ îńŻńĦîŻÌ ǛƍşşȀîŻ Ùńî pƍĻŻȜŻĦîŻ ǛƮł ańîǑƸ ońîşî WîńȀîǑ ȀîǑ ȷńîÙîǑ ~§ĦîǑńǛǛîŻ ȷîǑÙîŻ űȤǛǛîŻƸ ǑîńĐ~¹ĻîŻ 2x¦ăx Ë ę×ó{÷÷ĘÇ¥ÀđÀ÷WFđ FW{÷FĆ 2x¦ăx Ë} þĈġġ DńîşǛ +Ƹ £®ü ĩ®Śåľğ ĻîŻ ĦîȀƕł #¥ 5!$ ! = 5 5 2 ŻǛ ȷîńȀîǑî x¢ðxð ĕCð½x½ ĔÄð :UyñÅñnyñď¾ mĎð_¢ ½®¯Ďô¦Ä½ Ď½m AĎĕC½mxðĎ½Û ½¶x¯mxĜC¢¯x½ CĎ 4¦xôăôăC½m yďĄõ`£°D¾n yy¾ 3°ÅĖD¯y§ =§ñ Åñnyñ¾ £ ńŻƸ .ŻǛĦîł o . D ÊÊ 7îȀɍȀ ǛȀîĻȀ îǛ ĐîǛȀÊ .ű Cł ¹ĻîǑȷîńǛî ¹ĻȀîşĐńŻ~şî ǛƮńîşȀ îȜȀǛ¹Ļş~ŻÙ ~ű 4CĎôx½mx xmx½®x½ ¦½ ĽmĽ mxð ĻîŻƸ UaW e=W.+ CvW §ńȀȜǑ Ż~¹Ļ Ơȉ 7~ĻǑîŻƸ ~Ǜ &ɃűŻ~ǛńȜű îŻȀĦîĦîŻÌ &ɃűŻ~ǛńîŻ ȜŻÙ [Ȁ~ÙȀȀîńşł [ȜşîŻłCƍÙîşş [ƍŻŻȀ~ĦÌ Ơþ eĻǑÌ ĦîĦîŻ Ùńî [şƍȷ~śîńƸ ĐîǛȀǛ¹ĻǑîń§ȀÌ ȜŻÙîǛȀǑ~ńŻîǑ =ƕȷÊ ljpńǑǛîńĻ~§îŻîńŻŻÙî îǑ § xð¶Äðmxăx½ /į¦ă¦®xð¦½ Ä ÄĖh m¦x đð x¦½x½ ;xðT¯x¦T ¦½ mxð 6 x®H¶Ôă ¢CăăxÛ xĎăx ĐȤĻǑȀ ńŻ ɍȷƕşĐ 7~ĻǑîŻ ɍȜű §ńȀȜǑƸ Ǜ¹ĻȜşîŻ ~§ɍȜǛ¹Ļ~ĐĐîŻNJÌ Ǜ~ĦȀî W~§îƸ ljƮƍşńȀńǛ¹ĻîǛ [ȀńşşĻ~şȀî~§śƍűűîŻNJÌ C~ń ƠÊȉ ĦîĦîŻ Ǜńî ȵîǑşƍǑîŻƸ pńǑ§îń ȷńǛǛîŻÌ 7~ĻǑîǛ í + C ÊÊ ð¦ăx½ e W &m¦x ô㦶¶x½ ǛCTńǛȀ îńŻ 2x¦ăx[¹Ļş~Ħ Ď½m ńŻǛ +ńŻȀîǑĦǑȜŻÙ ĐȤǑ Ùńî %ƍǑÙîǑȜŻĦ ÙîǑ ljpńǑ ǛƍşşȀîŻ ȜŻǛ Żń¹ĻȀ ńŻ %~ŻȀ~ǛńîŻ Ùîű ljÙńî ;ńŻÙîǑ ȷ~Ǜ ~ȜĐ ȜŻǛ ɍȜśƍűűȀƸNJ &îǛȀîǑŻ ȷ~ǑĐ .Ǜł ȜŻÙ 7ȜĦîŻÙşń¹ĻîŻ ~ȜǛ ş~ŻÙ Ùńî NǛȀîǑǑîń¹ĻîǑ ~ȜǛ Ùîű aȜǑŻńîǑƸ ȵńîş [ ;ƍŻȀƍǑ îńŻîǑ Ż~¹Ļ 7~ĻǑîŻ ÙîǑ ;ƍŻĐşńśȀî [¹ĻȜşşîńȀîǑ ńǛȀ Ùńî ŻȀȷń¹śşȜŻĦ ÙîǑ Żł ŻîȜî [¹ĻȜşǑîĐƍǑűîŻ ĻîǑ§îńǑîÙîŻ ȜŻÙ Ùîű şń¹ś ȵîǑşƍǑîŻNJ ȷȤǑÙîŻƸ 2x¦ăx ċąċ óÇ{ %§ {ó©b¥Ć{ a~ĦîŻ îĻîǑ ǑȜĻńĦîŻ [¹ĻȜşş~ŻÙǛ¹Ļ~ĐȀÊ ńî űîşÙîɍ~ĻşîŻ ĐȤǑ Ùńî ĐȤŻĐȀîŻ ;ş~ǛǛîŻƸ Ùńî [¹ĻȜşĐƍǑűîŻ ĦîĦîŻîńŻ~ŻÙîǑ ~ȜǛł W~§î Ļƍ§ Ùńî =îńǛȀȜŻĦîŻ ÙîǑ [Ȁ~ÙȀł F÷ Fđ [¹ĻȜşşîńȀîǑ ÙîǑ +~ű§ȜǑĦîǑ [Ȁ~ÙȀȀîńşł DȜǑ Żƍ¹Ļ ġȘ UǑƍɍîŻȀ ÙîǑ ;ńŻÙîǑ ȷîǑł ǛƮńîşîŻÌ ǛƍŻÙîǑŻ śƍŻɍîŻȀǑńîǑȀ Ùńî ȀîńşǛ¹ĻȜşîŻ ĻîǑȵƍǑÌ 235 Ùńî ɍȜűîńǛƮńîş #$ # $'2 $Ùńî 2x¦ăx Ǜ¹ĻȜşîŻ ĐƍǑÙîǑŻ Ùńî lj[¹ĻȜşî ĐȤǑ ~şşîNJ ÙîŻ Ż~¹Ļ ÙîŻ [ƍűűîǑĐîǑńîŻ ~ȜĐ îńŻî [¹ĻȜşîŻ ȷîńȀîǑ ȵîǑ§îǛǛîǑŻƸNJ yĄĝĄ ¯Å··Ą z~Ļş ńĻǑîǑ §ńȀȜǑńîŻȀîŻ n§y 0yñnyõĄyďyñ ǛîńȀ ȘɕƠƠ ȵîǑł ȜŻÙ Ù~űńȀ Ù~Ǜ ŻÙî ÙîǛ ȵƍǑ Ǜî¹ĻǛ 7~Ļł [Ȁ~ÙȀȀîńşǛ¹ĻȜşî ȷî¹ĻǛîşŻÌ Ùńî CîĻǑĻîńȀ ȜǛ [ń¹ĻȀ ÙîǑ [¹ĻȜşşîńȀîǑ ȷîǑÙîŻ ÙƍƮƮîşȀ ĻȀȀîŻƸ ŻÙîǑîǑǛîńȀǛ ȷȤǑÙîŻ ǑîŻ îȀ~§şńîǑȀîŻ zȷîńł[ȜşîŻłCƍÙîşşǛ ĦîĻȀ ~ȜĐǛ &ɃűŻ~ǛńȜűƸ lj[îȀɍȀ Ǜń¹Ļ Ùńîł ÙîŻ [Ȁ~ÙȀȀîńşǛ¹ĻȜşîŻ ljÙńî ĦǑƕİȀîŻ +îł Ùńî [¹ĻȜşîŻ ȷîĦîŻ ÙîǑ §îǛƍŻÙîǑîŻ +îł #y§¾ď¾i Dñ§¯DĄďñi !yõyñ 474 Große Resonanz ~ȜǛ [Ȁ~ÙȀȀîńşǛ¹ĻȜşî in den Medien ȜŻÙ &ɃűŻ~ǛńȜűƸ ǛîǑ (hier: HA ǛîńȀ 7~ĻǑîŻ v. 23. Juni) ~ŻÙ~ȜîǑŻÙî aǑîŻÙ ĐƍǑȀÌ Ǒ~ȜǛĐƍǑÙîǑȜŻĦîŻ ȜŻǛîǑîǑ zîńȀ ~ȜĐĦîł Ǒ~ȜǛĐƍǑÙîǑȜŻĦîŻ űńȀ Đ~ǛȀ ġɕ UǑƍɍîŻȀ 0Å°§Ą§¯ =§ñĄõ`£DĄi D·§°§y¾D¾ĝy§ ljpńǑ ǛńŻÙ Ȥ§îǑɍîȜĦȀÌ Ù~ǛǛ Ùńî +îł ȷîǑÙîŻ ńű 7~ĻǑ ȘɕȘɕ îȀȷ~ ǫɕ UǑƍɍîŻȀ §ȤǑÙîȀNJÊ .ŻśşȜǛńƍŻ ȜŻÙ zȜȷ~ŻÙîǑȜŻĦƸ űîĻǑ UÙ~ĦƍĦîŻ ~ȜǛĦîǛȀ~ȀȀîȀ ~şǛ Ħşîń¹Ļ 5£y·D ñxĩøĩå®Â Uľx£ľľ®åñİßňñ®ü Âăĩ£®ĩü Ǒ~ȜǛĐƍǑÙîǑȜŻĦîŻ ńŻ ȜŻǛîǑîǑ [Ȁ~ÙȀÌ îńŻî ~şşîǑ +~ű§ȜǑĦîǑ [¹ĻȤşîǑ Ù~Ǜ &ɃűŻ~ł ljńî ġȘ UǑƍɍîŻȀ ÙîǑ +~ű§ȜǑĦîǑ [¹ĻȤł ĦǑƍİî &ɃűŻ~ǛńîŻƸ W~§î ǛîȀɍȀ ȀǑƍȀɍ ÙîǛ D·Uďñ ď¾n nyñ $Åñny¾ 4ñåüåïäU®ĩå®üøćĩ£®ĩ űƍÙîǑŻîÌ ȵńîşĐşȀńĦî &îǛîşşǛ¹Ļ~ĐȀ ɍȜ şîł ǛńȜű §îǛȜ¹ĻîŻNJÌ ĻîńİȀ îǛ ńŻ Ùîű şîǑ ǛƍşşîŻ Ù~ĐȤǑ ǛƍǑĦîŻÌ ~Ȝ¹Ļ [¹ĻȤşîǑ +C eW & ÊÊ zȷńǛȀǛ ȷîńȀîǑ ~ȜĐ &îǛƮǑ¹Ļî şǛ îǑǛȀî &îűîńŻÙî ńŻ űńȀ ÙîŻƲ;ǑîńǛ hlz ŃѧîŻÌ– Zeitschrift ŕ®åľ®ĩ® øćÔñåß® Ùńî Ǜƍɍń~şÌ der GEWĦîǑî¹ĻȀ ÙîűƍśǑ~ȀńǛ¹ĻÌ Hamburg 7-8/2016 U~ƮńîǑƸ lj~űńȀ ȷǑî Ù~Ǜ zȷîńł[ȜşîŻł űńȀ ǛƍŻÙîǑƮÙ~ĦƍĦńǛ¹Ļîű %ƕǑÙîǑł [¹ĻȜşşîńȀîǑŻÌ Ȝű DƍǑÙÙîȜȀǛ¹Ļş~ŻÙ Ù~Ǜ Ùńî [ȀƍǑű~ǑŻƴ [ɃǛȀîű Ļ~Ȁ a~ŻĦǛȀîÙȀ ńŻĐȤĻǑȜŻĦ Ǜ¹ĻǑńȀȀł îńŻîǑ UĐîǑÙîł ǛȀîȜîǑ §îǛ¹ĻşƍǛǛîŻƸ ńî +ƕĻî ǛȀîĻȀ Żƍ¹Ļ 9 =§õõy¾ yñ $Åñny¾ Ußňñ® ÂŌĩ xññ® İľxľľ $śøüxİåňø Cē®ĩ 壮üľåÂåšå®ĩľ ńǛȀÌ űńȀ ÙîǑ îńŻîŻ CƍÙîşş ĦîǛ¹ĻîńȀîǑȀƸ pîÙîǑ Ù~Ǜ &ɃűŻ~ł ȜŻÙ ¹Ļ~Ż¹îŻǑîń¹Ļ §îÙ~ǑĐ ȜŻÙ ŻȜŻ ~Ȝ¹Ļ ÙîŻ ~şşîǑĦǑƕİȀîŻ ȷîńǛî ɍȜ ǛȀǑśîŻƸ Żń¹ĻȀljpńǑ ǛńŻÙ ȷńǑÙ ĐîǛȀÌ ĦîÙ~¹ĻȀ ĦîǛƮǑ¹ĻǛł ~Ż îńŻîŻ îȀǑ~Ħ ď°Ąďñi 5£yDĄyñÕ°D¾ #yn§y¾ [¹ĻȜşî ĐȤǑ ~şşî [¹ĻȤşîǑńŻŻîŻ ȜŻÙ [¹ĻȤł ǛńȜű Żƍ¹Ļ Ùńî [Ȁ~ÙȀȀîńşǛ¹ĻȜşî śƕŻŻȀîŻ aîńş ÙîǑ ŻîȜ Ż~¹Ļ +~ű§ȜǑĦ ɍȜĦîȷ~Żł §îǑîńȀƸ pńǑ ŻîĻűîŻ ɍȷńǛ¹ĻîŻȜŻǛ Ùńî Ơɕɕ ȜŻÙ ȘɕɕîńŻɍîşŻîŻ ȜǑƍ ƮǑƍ 7~ĻǑ ȜŻÙ ańîǑƸ ońîşî WîńȀîǑ ǛńŻÙ îűƮƕǑȀƸ D·§°§y¾D¾ĝy§y¾ şîǑ §îȷşȀńĦȀ I=DeW ȷîǑÙîŻ & ÊÊ îǑ ȷîĦîŻ ś~ŻŻNJÌ ĻîńİȀ îǛ ńŻ ÙǑîńĐ~¹ĻîŻ ńĻǑîŻ ńşÙȜŻĦǛ~ȜĐȀǑ~Ħ îǑĐȤşşîŻƸNJ ÙîǑȀîŻ [¹ĻȤşîǑ ɍȜ ńŻȀîĦǑńîǑîŻƸ ~Ǜ aĻîűîŻ ȵƍǑNJÌ Ǜ~ĦȀî 2x¦ăx Ë}~Ȝ¹Ļ +îşĦ~ üġġ þĈġġ ©ÀĘÇ¥À{ók pîŻÙł 2{óp{ £° 5
richtet. Die für unsere Schulform ermittelten und über das gemeinsame Lernen, über die Bedeutung dokumentierten Lernzuwächse, die erreichten Ab- von Schule in einer demokratischen und inklusiven schlüsse, das soziale Engagement der Schulen und Gesellschaft viel weiter sind. Wir sind nicht bereit, die zahlreichen Bildungspreise für herausragende hinter unsere Ansprüche an gute Schulen zurück- Talente sind Zeugnis dieser guten Schulen. Diese zufallen. Daher fordern wir einen umfassenden ge- Erfolge fußen auf dem gemeinsamen Lernen, auf sellschaftlichen Dialog in der Stadt, der zum Ziel einem wertschätzenden Blick auf jeden Schüler, hat, die Bedeutung von Bildung und Schule für auf Strukturen, auf Unterricht, der im Rahmen des das Zusammenleben in einer demokratischen Ge- gemeinsamen Unterrichts die bestmögliche, indivi- sellschaft, in unserer auseinander driftenden Stadt duelle Förderung eines jeden Schülers ermöglicht. herauszustellen. Wir fordern einen Dialog, der eine Diese Erfolge basieren aber auch auf der Indi- gemeinsame, von der Mehrheit der Hamburgerin- vidualität einer jeden Stadtteilschule. Jede Schule nen und Hamburger getragene Vision von guter verfügt über ein besonderes Profil, welches zu ih- Schule beschreibt. ren Schülerinnen und Schülern passt. Jede Stadtteilschule ist einzigartig: Die Schule „von der Stange“ gibt es nicht! Die Stadtteilschulen entwickeln sich auf der Grundla- ge eines gemeinsamen Leitbildes und von Quali- tätsstandards so, dass sie zu den Schülerinnen und Schülern der Region passen. Neben dem Grund- konsens eine Schule für alle Schülerinnen und Schüler zu sein, entwickelt jede Schule ihr eigenes Profil. Hierzu gehört die Freiheit, Lernzusammen- hänge, Fächer, Lernbereiche etc. auf der Grundlage der Bildungspläne zu entwickeln und frei auszuge- stalten. Eine „Gleichmacherei“ aller Schulen passt nicht zu den Anforderungen an die unterschiedli- chen Schulen und ihre Standorte. Sie passt auch nicht zu dem in Hamburg entwickelten Bild einer „selbstverantworteten Schule“. © Willing-Holtz für DIE ZEIT Wir fordern: Hamburgs Stadtteilschulen benötigen die Frei- heit zur Entwicklung eigener Profile. Die Hand- lungs- und Gestaltungsspielräume müssen für un- sere selbstverantwortete Schulen ausreichend groß sein. Folgende weitere Themen stehen aus Sicht der Hamburger Stadtteilschulleitungen auf der Agenda zur Weiterentwicklung eines inklusiven Schulwe- Bereit zum Gespräch mit dem Senator: die Schulleiter sens, in die wir unsere Sichtweisen und Erfahrun- Thimo Witting (links), Helga Wendland und Mathias gen einbringen werden: Morgenroth-Marwedel 1) I nklusive Lehrerausbildung 2) Anpassung der Rahmenbedingungen für das Wir fordern: Personal unterschiedlicher Berufsgruppen an Die Schulqualität, diese Auffassung von gutem unseren inklusiven Ganztagsschulen, z. B.: Unterricht muss in Hamburg durch die bildungspo- a. Lehrerarbeitszeitverordnung litische Leitidee des gemeinsamen Lernens und der b. Arbeitsplatzbeschreibungen und Dienstzeit- individuellen Förderung verkörpert und durch die verordnungen für Sozialpädagogen und Er- Politik, durch die Verwaltung und durch die Schu- zieher len getragen werden. Hamburg hat die Köpfe, hat 3) N eues Musterflächenprogramm für Hamburgs die Schulen, hat die Pädagoginnen und Pädagogen inklusive Ganztagsschulen und hat vor allem die Bürgerinnen und Bürger, die 4) G rundschulempfehlung und Aufnahmeentschei- weltoffen und sozial gerecht unsere Schulen zu den dung der weiterführenden Schule. wahren Treibhäusern der Zukunft machen – diese Kraft zu nutzen, ist unsere Forderung. Gemeinsam werden wir unsere Positionen in die Das Leitbild der Hamburger Stadtteilschulen ist von Senator Rabe angekündigten Gespräche über Ausdruck davon, dass sie mit ihren Erkenntnissen das Hamburger Bildungssystem einbringen. 10 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 7-8/2016
Demonstration und TTIP gehen in die falsche Richtung: Der „Wert“ des Frei- Jetzt wird entschieden! handels wird über die Werte öko- logischer und sozialer Regeln gestellt. Sonderklagerechte für Für einen gerechten Welthandel: Investoren gefährden demokrati- CETA & TTIP stoppen! sche Handlungsfreiheiten. Beide Abkommen und das CETA und TTIP, die Abkom- Dienstleistungsabkommen TiSA men der EU mit Kanada und den ziehen die falschen Lehren aus USA, drohen Demokratie und der Finanzkrise, stärken trans- Rechtsstaatlichkeit zu untergra- nationale Konzerne und schwä- ben. Im Herbst geht diese Ausein- chen kleine und mittelständi- andersetzung in die heiße Phase: sche Unternehmen, auch in der EU und USA drücken aufs Tem- Landwirtschaft. CETA und TTIP po und wollen TTIP bis zum Jah- grenzen die Länder des globalen resende fertig verhandeln. Südens aus, statt zur Lösung glo- CETA ist bereits fertig verhan- baler Probleme wie Hunger, Kli- delt. EU-Kommission und Bun- mawandel und Verteilungsunge- desregierung wollen, dass das rechtigkeit beizutragen. Abkommen beim EU-Kanada- Wir treten daher für inter- Gipfel im Oktober offiziell un- nationale Abkommen ein, die terzeichnet wird. Zuvor müssen Umwelt-, Sozial-, Daten- und sowohl der EU-Ministerrat als Verbraucherschutzstandards er- auch die Bundesregierung ent- höhen statt sie zu senken oder scheiden, ob sie CETA stoppen. auszuhebeln. Arbeitsstandards CETA dient als Blaupause für wie die Kernarbeitsnormen der TTIP. Schon mit CETA könn- Internationalen Arbeitsorganisa- ten Großunternehmen über ka- Im Bündnis sind u.a. DGB, ver. tion (ILO) müssen festgeschrie- nadische Tochtergesellschaften di, BUND, Attac, der deutsche ben werden, statt sie auszuhöh- EU-Mitgliedsstaaten auf Scha- Kulturrat, Campact, der Paritätische len. denersatz verklagen, wenn neue Wohlfahrtsverband, foodwatch, Kulturelle Vielfalt und öffent- Gesetze ihre Profite schmälern. Brot für die Welt, Naturfreunde liche Bildungsangebote dürfen Kurz vor diesen Entscheidun- Deutschlands, Greenpeace nicht als Handelshemmnis be- gen tragen wir unseren Protest trachtet werden, sondern müssen gegen CETA und TTIP auf die teressen festschreiben. gefördert werden. Darüberhinaus Straße! Getragen von einem Hier wie dort treten wir für gilt es, die bäuerliche und nach- breiten Bündnis demonstrieren eine Handels- und Investitions- haltige Landwirtschaft sowie wir mit weit über hunderttausend politik ein, die auf hohen öko- artgerechte Tierhaltung voran- Menschen am Samstag, den 17. logischen und sozialen Stan- zubringen statt Gentechnik und September in sieben Städten – in dards beruht und nachhaltige industrielle Landwirtschaft zu Berlin, Frankfurt/Main, Ham- Entwicklung in allen Ländern fördern. CETA, TTIP und TiSA burg, Köln, Leipzig, München fördert. Sie muss insbesondere werden geheim in Hinterzim- und Stuttgart. Damit fordern wir die Demokratie und den Rechts- mern ausgehandelt und grenzen auch die Landesregierungen auf, staat fördern sowie die Gestal- die Mehrheit der Menschen aus. im Bundesrat CETA und TTIP tungsmöglichkeiten von Staaten, Wir wollen internationale Ab- nicht zuzustimmen. Ländern und Kommunen für die kommen, die global ausgerichtet Wir sind Teil einer transna- Zukunft sichern. Darüber hinaus sind, transparent und offen ver- tionalen Bewegung: Auf bei- streiten wir für einen Handel, handelt werden. den Seiten des Atlantiks strei- der die nationalen wie interna- ten wir zusammen mit unseren tionalen Standards zum Schutz Hierfür gehen wir am Freund_innen und Partner_innen von Mensch, Umwelt und guter Samstag, den 17. Septem- in Kanada und USA gegen Ab- Arbeit stärkt, sowie die Entwick- ber in Berlin, Frankfurt/ kommen, die vor allem mäch- lung einer gerechten Weltwirt- Main, Hamburg, Köln, tigen wirtschaftlichen Interes- schaftsordnung fördert. sengruppen dienen und somit Wir brauchen soziale und Leipzig, München und das Ungleichgewicht zwischen ökologische Leitplanken für die Stuttgart auf die Straße. Gemeinwohl- und Wirtschaftsin- Globalisierung. Doch CETA Demonstrieren Sie mit! hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 7-8/2016 11
GUTER GANZTAG Senator Rabe zu Qualitäts- verbesserungen gezwungen Hartnäckig verfolgten die Initiator_innen ihr Ziel und wurden belohnt – die GEW stand Pate. Eine Dokumentation Seit Einführung des flächen- Gedanken des Schulsenators Die GEW kommentiert die deckenden Ganztagsbetriebs in sein, wenn wir ihm vorhalten, Behördenbilanz zum Thema Hamburgs Schulen ließ die Qua- dass Erfolge nicht nach Quanti- GBS: „Nachgeholte Grundvor- lität zu wünschen übrig. Eltern tät, sondern an Qualität zu mes- aussetzungen, Korrekturen von und Beschäftigte, der Landesel- sen sind. 200 von 203 Grund- Berechnungsfehlern und Re- ternausschuss, die Elternkammer schulen sind seit 01.08.2013 chenspielchen – und schon ist und die Fachgruppe Kinder- und Ganztagsschulen, davon 125 in eine neue Erfolgsmeldung der Jugendhilfe der GEW wurden Form von GBS und 75 in Form BSB gebastelt. Die Wirklichkeit nicht müde, dem Senator auf- von GTS, jubelt er in seiner Pres- sieht anders aus!“, so kommen- zuzeigen, an wie vielen und semitteilung vom 25.07.2013. tiert Jens Kastner, Kita-Experte welchen Stellen es mangelt und Und weiter: „… wir werden uns der Gewerkschaft Erziehung und nachgebessert werden muss. auf diesem Erfolg nicht ausru- Wissenschaft, die Dreimonatsbi- Nachstehend zwei Beispiele –, hen, sondern nach der großen lanz der BSB zum Thema Ganz- wie wir dafür neben vielen ande- Aufbauarbeit jetzt Schritt für tagsgrundschule. ren Kritikern – über die schlech- Schritt die Ganztagsangebote ten Bedingungen informierten wie auch das Schulangebot ins- Die Initiative und Rabes (Nicht-)Handeln be- gesamt qualitativ weiterentwi- Unser Sprecher der Fachgrup- gleiteten. ckeln.“ pe KiJu stand im steten Kontakt Markige Sprüche eines Sena- mit der GBS/GTS-Gruppe des Artikel in der hlz 09/10 2013: tors,… Landeselternausschusses, LEA Was stört´s die deutsche Hamburg und war somit auch Eiche, wenn sich ein Wild- PM der GEW Nov. 2013: über die Gründung der Initiative schwein an ihr reibt? Bilanz der Schönfärberei informiert. So oder ähnlich dürften die zum Thema Ganztag Foto: Guter Ganztag Von links nach rechts: Christina Dwenger, Gerd Kotoll und Manja Scheibner. Erschöpft aber zufrieden nach drei Jahren Kampf für den Guten Ganztag 12 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 7-8/2016
Mit der Mail vom 21.12.2013 mal telefonieren. Liebe Grüße, tagsschulen (Grundschule bis starteten die Vorbereitungen zum Gymnasium) mehr geeignete Volksabstimmungsverfahren: Tatsächlich verging mehr als Räume und pädagogisches Per- Hallo Jens, ein Jahr, bis die Volksinitiative sonal, besseres Essen und besse- jetzt geht es los, es wird tat- „Guter Ganztag“ angemeldet re Bedingungen für die nahtlose sächlich einen Volksentscheid wurde. Zunächst lief Anfang Zusammenarbeit von Schule und geben! 2014 eine Postkartenaktion mit Jugendhilfe-Trägern. Wichtig ist Das nächste Treffen ist am Forderungen an den Bürger- den Initiatoren auch die Betreu- 13.1., 19:30. Der Ort wird noch meister und dem Aufruf zur ung der Inklusions-Kinder am bekanntgegeben. Warnwesten-Demo Nachmittag. Im Groben bleibt es bei den Dass bei den Koalitions-Ver- Überlegungen und Plänen, über In 2015 startete die Volksin- handlungen außer zusätzlichen die wir am Telefon gesprochen itiative „Guter Ganztag“. Produktionsküchen bessere Be- haben. Wir fangen jetzt an, die dingungen ausgehandelt werden, daran glaubt die Initiative offen- Bitte mit 45 Cent bar nicht. Wir brauchen ... Hauptveranst mit altung freimachen g • Warn-Dem elstände • Kommt bitte alle Zuwendung • Mehr Zeit un d individuelle esetzungen Die Unterschriftensammlung durch Doppelb für alle Kinder d Gru ppe für die erste Hürde war mit über sse un in jeder Kla für die Gruppen erzieher/- 14.000 Unterschriften (erfor- onstration • • Mehr Stunden hnung von derlich 10.000) nach weiteren 6 en , um ein e bessere Verza inn hen mittag zu erreic Monaten im Oktober 2015 er- Vor- und Nach Spi zum Entdecken folgreich beendet und die Volks- und Kinder) um e und )Rä ter • Mehr als (Kl ass en te Möbel n Bürgermeis hr kindgerech An den Erste t Hamburg sik- und Spielen, me de r Ha ns es tad initiative zustande gekommen. en Tag – Mu ga nz nken für den Herrn Olaf Sc holz • Essen und Tri es Essen am Mittag ieher, Eltern • seren Ganzta ters t n Bürgermeis , Gänsemark zu be rei tet fris ch Büro des Erste Auszug aus PM der Initiative rkt 1 • Rathausma Warnweste (Erz urg 20095 Hamb Für einen bes ab 18:00 Uhr aucht ndschulen Hamburg br dung und Be treuung an Gru in ge nd be ssere (Unterschrift ) ägige Bil dr GBS = Ganzt ag ss ch ulen! Ganzt rde Kommt alle r Schulbehö konkreten WOL L E N zu unserer Forderungen zusammenzutra- WIR emo! gen. Es wäre toll, wenn du da Warnwesten-D pt de den Bereich der Beschäftigten Tolle S chulen Am 8. Mai 20 14, G anz Rahmenkonze abdecken könntest. Wir wollen und um 17:30 U hr die Qualitätskriterien möglichst S chulen ss-Platz Theodor-Heu rweide) konkret benennen. Daneben Be s o n d e re (Dammtor/M oo G anz sschule nach wäre es wichtig, wenn wir Quel- um 18:00 Uhr lenangaben liefern können, wa- Gänsemarkt G BS rum bestimmte Ausstattung, die G TS ag Gewerkschaft wir fordern, fachlich geboten ist LEA Erziehung und GTS = Ganzt sschuss Wissenschaft Landeselternau euung Kindertagesbetr (z.B. Empfehlungen von Verbän- den, Experten). Unsere erste Version muss An- vom 4.11.2015: fang Januar stehen, dann können Auszug Mopo-Arti- Hamburgs Bürger fordern wir es im Januar mit möglichen kel März 2015: bessere Bedingungen für die Bündnispartnern abklopfen und Der neue Senat ist noch nicht ganztägige Bildung und Be- Anfang Februar soll es fertig einmal im Amt, der Koalitions- treuung an Schulen sein, damit die Ini angemeldet vertrag nicht unterschrieben Jetzt ist es offiziell: Die Volks- werden kann. Die ganze Sache und schon zeichnet sich eine initiative „Guter Ganztag“ für ist noch vertraulich. neue Volksinitiative ab. Es geht Hamburgs Kinder ist erfolgreich: Tut mir leid, dass ich dich um eine bessere Ausstattung der „Knapp 15.000 Unterschriften damit in der Vorweihnachtszeit Ganztagsschulen. haben wir am 6. Oktober im überfalle. Die Volksinitiative „Guter Hamburger Rathaus abgegeben Wir können auch gerne noch Ganztag“ will für alle Ganz- und mindestens 10.000 gültige hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 7-8/2016 13
Sie können auch lesen