Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung 71.Jahr Heft 10/11 Okt./Nov.2018 - GEW Hessen

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Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung 71.Jahr Heft 10/11 Okt./Nov.2018 - GEW Hessen
Zeitschrift der      Hessen
            für Erziehung, Bildung, Forschung

          71.Jahr Heft 10/11 Okt./Nov.2018
                                zum Inhaltsverzeichnis

28.Oktober: Wählen gehen!
Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung 71.Jahr Heft 10/11 Okt./Nov.2018 - GEW Hessen
HLZ 10–11/2018          2

                                                                                                                         Zeitschrift der GEW Hessen

                                               Wer macht mit?                                                            für Erziehung, Bildung, Forschung
                                                                                                                         ISSN 0935-0489

                                                                                                        I    M       P      R     E      S     S     U       M
                 Die Vertrauensleute an den Schulen        auf die Kollegien zugehen, um Men-
                 sind das Salz in der Suppe der hes-       schen zu finden, die Lust haben, „ak-        Herausgeber:
                 sischen GEW. Sie sind die Menschen,       tiv vor Ort“ zu werden. Mitglieder der       Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
                                                                                                        Landesverband Hessen
                 die in die Kollegien tragen, was auf      Kreisvorstände suchen das Gespräch           Zimmerweg 12
                 Landes-, Bezirks- und Kreisebene be-      mit interessierten Kolleginnen und Kol-      60325 Frankfurt/Main
                 schlossen wird, sie sind die eigentli-    legen. Für das Gespräch bei einer Tasse      Telefon (0 69) 971 2930
                                                                                                        Fax (0 69) 97 12 93 93
                 che Gelenkstelle zwischen „Basis“ und     Kaffee bringen sie nicht nur die Tassen,     E-Mail: info@gew-hessen.de
                 „Funktionärinnen und Funktionäre“.        sondern auch weitere nützliche Mate-         Homepage: www.gew-hessen.de
                 Doch es ist nicht leicht, an jeder hes-   rialien zu Fragen des Schulalltags mit,      Verantwortlicher Redakteur:
                 sischen Schule eine Ansprechperson        die sie gern auch an bereits aktive Ver-     Harald Freiling
                                                                                                        Klingenberger Str. 13
                 zu finden, die die Probleme im Alltag,    trauensleute weitergeben. Danach sind        60599 Frankfurt am Main
                 die Anregungen und die Kritik aus den     weitere Treffen und Fortbildungen für        Telefon (0 69) 636269
                 Schulen weitergibt und die Materialien    die „Aktiven vor Ort“ geplant.               Fax (069) 6313775
                 der GEW vor Ort verteilt. Aktive Men-                                                  E-Mail: freiling.hlz@t-online.de
                                                           • Die Kampagne wird von Tony Schwarz,
                 schen gehen in Pension, die Arbeitsbe-                                                 Mitarbeit:
                                                           dem stellvertretenden Landesvorsitzenden,    Christoph Baumann (Bildung), Tobias Cepok (Hoch-
                 lastung ist überall hoch und der Zeit-    koordiniert, bei dem sich Interessentinnen   schule), Dr. Franziska Conrad (Aus- und Fortbildung),
                 geist hat sich geändert…                  und Interessenten für eine solche Aufgabe    Holger Giebel, Angela Scheffels (Mitbestimmung),
                     Die GEW wird deshalb in zwei Ak-      auch direkt melden können: tschwarz@         Michael Köditz (Sozialpädagogik), Annette Loycke
                                                                                                        (Recht), Andrea Gergen (Aus- und Fortbildung), Ka-
                 tionswochen ab Mitte November direkt      gew-hessen.de                                rola Stötzel (Weiterbildung), Gerd Turk (Tarifpolitik
                                                                                                        und Gewerkschaften)
                                                                                                        Titelthema: Harald Freiling

                                        HLZ: Vor der Wahl                                               Titelbild: Harald Knöfel, Fotos: Hermann Heibel,
                                                                                                        Hessischer Landtag, Uwe Norkus, panthermedia.net
                                                                                                        Illustrationen: Dieter Tonn (S. 11), Träger & Träger
                 Die Landtagswahl am 28. Oktober ist       • Herbert Storn hat die Veröffentli-         (S. 32), Ruth Ullenboom (S. 4)
                 Schwerpunkt dieser HLZ. Zentrale For-     chungen des Juraprofessors und Kul-          Fotos, soweit nicht angegeben:
                                                                                                        Martin Sehmisch, DGB (S. 3), GEW (S. 5, 6, 8, 17-19,
                 derungen der GEW zu den Themen Ar-        tusministers Professor Ralph Alexan-         23-25, 30, 31)
                 beitsbelastung, Berufliche Bildung und    der Lorz zum Schutz der Investoren in
                 Hochschulen findet man auf den Seiten     den Freihandelsabkommen TTIP und             Verlag:
                                                                                                        Mensch und Leben Verlagsgesellschaft mbH
                 6, 18 und 19. Auf den Seiten 8 bis 17     CETA durchgelesen (S. 22).                   Niederstedter Weg 5
                 findet man die Antworten der Parteien     • Roman George analysiert die Zahlen         61348 Bad Homburg
                 auf die Fragen der HLZ-Redaktion. Eine    zur inklusiven Beschulung von Kindern        Anzeigenverwaltung:
                 Übersicht über die Themen findet man      mit sonderpädagogischem Förderbedarf         Mensch und Leben Verlagsgesellschaft mbH
                 im Inhaltsverzeichnis und auf der Seite   und die Entwicklung seit 2009 (S. 26).       Peter Vollrath-Kühne
                                                                                                        Postfach 19 44
                 7. Auch mehrere Einzelbeiträge haben      • Sascha Schmidt, Benno Hafeneger            61289 Bad Homburg
                 einen engen Bezug zur Wahl:               und Hanna Jestädt informieren über           Telefon (06172) 95 83-0, Fax: (06172) 9583-21
                 • Karola Stötzel nimmt die Forde-         Struktur und Programm der AfD vor            E-Mail: mlverlag@wsth.de
                 rung von CDU-Ministerpräsident Bouf-      der Landtagswahl in Hessen (S. 28-30).       Erfüllungsort und Gerichtsstand:
                 fier unter die Lupe, die Ausbildungs-     • Informationen über weitere The-            Bad Homburg
                 zeit von Erzieherinnen und Erziehern      men und regionale Veranstaltungen            Bezugspreis:
                                                                                                        Jahresabonnement 12,90 Euro (9 Ausgaben, ein-
                 zu verkürzen (S. 20).                     findet man auf Seite 31.                     schließlich Porto); Einzelheft 1,50 Euro. Die Kosten
                                                                                                        sind für die Mitglieder der GEW Hessen im Beitrag
                                                                                                        enthalten.
                                                                                                        Zuschriften:
Aus dem Inhalt

                  Rubriken                                  Einzelbeiträge:
                                                                                                        Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder
                  4 Spot(t)light                            20   Erzieherinnenausbildung  verkürzen?    wird keine Haftung übernommen. Im Falle einer Ver-
                                                                                                        öffentlichung behält sich die Redaktion Kürzungen
                  5 Meldungen                               22   Schulpolitik und Welthandel            vor. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen
                 32 Recht: Wiedereingliederung              23   Die Arbeit an Grundschulen             nicht mit der Meinung der GEW oder der Redaktion
                  Titelthema: Landtagswahl am 28.10.        24   Die GEW-Vorsitzende vor Ort            übereinstimmen.
                                                            25   Fachgruppe Erwachsenenbildung
                  6   Überlastungsanzeigen ernst nehmen                                                 Redaktionsschluss:
                                                            26   Inklusion und Exklusion in Zahlen
                  8   Fragen zur Wahl: Frühe Bildung                                                    Jeweils am 5. des Vormonats
                                                            28   AfD Hessen: Personal und Progamm
                  9   Fragen zur Wahl: Schule               30   AfD in Bayern und Hessen
                 12   Berufsbildung und Lehrerbildung                                                   Nachdruck:
                                                            31   Meldungen: Vor der Wahl                Fotomechanische Wiedergabe, sonstige Vervielfälti-
                 14   Tarif, Besoldung und Arbeitszeit      32   50 Jahre nach 1968: Was bleibt?        gungen sowie Übersetzungen des Text- und Anzei-
                 16   Fragen zur Wahl: Hochschulen          34   1618-1648: Der Dreißigjährige          genteils, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher
                                                                                                        Genehmigung der Redaktion und des Verlages.
                 17   Schulbau und Mitbestimmung                 Krieg im Geschichtsunterricht
                 18   Forderungen: Berufliche Bildung                                                   Druck:
                                                                                                        Druckerei und Verlag Gutenberg Riemann GmbH
                 19   Forderungen: Hochschulpolitik         40 Aus dem lea-Fortbildungsprogramm         Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel
Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung 71.Jahr Heft 10/11 Okt./Nov.2018 - GEW Hessen
3     HLZ 10–11/2018   zum Inhaltsverzeichnis                                                            KOMMENTAR

                                                Wählen gehen!
    Demokratie lebt vom Mitmachen, besser gesagt vom          Wahlrecht Gebrauch machen. Haushaltsvorbehalte,
    Mitgestalten, von der Teilhabe, von der kritischen Dis-   blindes Marktvertrauen oder das schlichte Ignorie-
    kussion und bewussten Einflussnahme. Der Gang zur         ren von Handlungsbedarfen werden nicht ohne unsere
    Wahlurne gehört selbstverständlich ebenso dazu. Dazu      Intervention bleiben. Klar ist dabei auch: Je stärker
    rufen wir als Gewerkschaften auf, wenn am 28. Okto-       die Gewerkschaften, desto stärker ist die Stimme der
    ber in Hessen ein neuer Landtag gewählt wird.             Arbeit in der Auseinandersetzung, wie Lebens- und
       Die neue Landesregierung – ganz gleich welche          Arbeitsbedingungen der Menschen gestaltet werden.
    Parteien sie stellen - hat aus gewerkschaftlicher Sicht      Als DGB werden wir keine Wahlempfehlung aus-
    viel zu tun, wenn sie die Belange der Menschen zum        sprechen, denn unsere Anforderungen an eine neue
    Maßstab ihres Handelns machen will. Im Bildungs-          Landesregierung haben allgemeine Gültigkeit. Wo-
    bereich geht es darum, dass die Herkunft eines Men-       vor wir jedoch warnen, sind Wahlentscheidungen,
    schen nicht mehr entscheidend sein darf für den Bil-      die den im Parlament vertretenen Parteien einen ver-
    dungserfolg. Betreuungsplätze müssen für alle Kinder      meintlichen Denkzettel verpassen sollen.
    vorhanden sein, Baumängel an Schulen und Berufs-             Die AfD steht mit ihren Positionen dem gewerk-
    schulen müssen beseitigt werden, Lehre und For-           schaftlichen Streben nach einer vielfältigen und of-
    schung an den Hochschulen müssen unabhängig von           fenen Gesellschaft, in der Würde, Solidarität und
    Drittmitteln sein und junge Menschen müssen unter         garantierte Arbeitnehmerrechte für alle Menschen
    besten Bedingungen eine Ausbildung machen kön-            gelten sollen, vollständig entgegen. Als Bund der
    nen, um sich eine eigenständige Zukunft zu gestal-        Gewerkschaften sind wir davon überzeugt, dass das
    ten. Inklusion muss gelebte Realität werden.              Prinzip der Solidarität und der Einheit besser geeig-
       Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben         net ist, gesellschaftliche Veränderungen durchzuset-
    ein Recht auf vernünftige Arbeitsbedingungen und          zen, als das Prinzip der Spaltung. Die Würde des
    die Wertschätzung ihrer Arbeit. Eine neue Landes-         Menschen muss unantastbar sein.
    regierung muss für die Reduzierung der Arbeitszeit           Alle demokratischen Parteien sind in der Verant-
    sorgen und für ausreichend Personal in der Kinder-        wortung, dass gesellschaftlicher Reichtum allen Men-
    betreuung, an Schulen und Hochschulen. Sie muss           schen zu Gute kommt. Deshalb ist es höchste Zeit,
    das Besoldungsdiktat beenden und in die Tarifge-          das Auseinanderdriften der Gesellschaft in Arm und
    meinschaft der Länder zurückkehren.                       Reich zu beenden und für eine gerechte Verteilung
       Hessen braucht mehr bezahlbaren und öffentlich         von Vermögen zu sorgen. Unsere Gesellschaft braucht
    geförderten Wohnraum sowie die Reform des Tarif­          Vielfalt und Respekt gegenüber allen Menschen, un-
    treue- und Vergabegesetzes hin zu einem Gesetz, das       abhängig von ihrer Herkunft, ihrem Glauben oder ih-
    die Beschäftigten vor Ausbeutung schützt. Eine stär-      rer persönlichen Lebensweise. Die alten und neuen
    kere Tarifbindung, die Ausweitung der Mitbestim-          Faschisten sind Feinde der Demokratie. Sie gehören
    mung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der        weder auf unsere Straßen noch in unsere Parlamente.
    Zugang zu Bildung, Ausbildung, Weiterbildung und
    Qualifizierung, die flächendeckende Versorgung mit
    Gesundheits- und Pflegeangeboten und die Einfüh-
    rung von Personalmindeststandards in Betreuung
    und Pflege müssen vom Land aktiv gestaltet werden.
    Dazu braucht es politischen Willen und entsprechen-
    de Rahmenbedingungen. Ganz gleich, welche Koali-
    tion gebildet wird, sie muss liefern!
       Der DGB und die in ihm verbundenen Gewerk-                                           Michael Rudolph
    schaften werden nach der Wahl sehr genau beob-                                          Vorsitzender
    achten, wie die Politik mit dem wertvollen Vertrauen                                    des DGB-Bezirks
    der Kolleginnen und Kollegen umgeht, die von ihrem                                      Hessen-Thüringen
Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung 71.Jahr Heft 10/11 Okt./Nov.2018 - GEW Hessen
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     Ein toller Start!
                                                                                           Spinnweben überzogen, und murmelt
                                                                                           verzweifelt: „Jetzt muss ich zum fünf-
                                                                                           ten Mal den Stundenplan ändern. Drei
                                                                                           Neueinstellungen haben abgesagt.“ Ob
                                                                                           sie bei der Neuerstellung des Stunden-
                                                                                           plans meine zehn Springstunden abmil-
      Der Schulparkplatz ist endlich neu as-     pubertierenden Streithähne nicht mehr     dern kann? Ich traue mich aber nicht
      phaltiert, Büsche blühen ringsum. Über     ganztags selber betreuen zu müssen. Ich   zu fragen. Ich wage auch nicht darauf
      dem Eingang zu unseren Bildungs-           gerate in die üblichen Staus. 28 Grad     hinzuweisen, dass meine 9. Klasse voll
      leuchtturm hängt ein Spruchband:           schon am Morgen, die Sonne knallt.        besetzt ist und ich trotzdem noch zwei
      „Guten Start!“ Frau Walke, meine El-       Mein Auto hat keine Klimaanlage. Der      Zuweisungen bekommen habe. Das
      ternvertreterin, drückt mir die Hand:      Rundfunkmoderator bejubelt den Jahr-      Dienstzimmer ist sichtlich vermint. „Die
      „Schön, dass Sie wieder da sind! Mein      hundertsommer. Er hat keinen Blick für    beiden Kinder kommen aus Bayern“,
      Gustav hat Sie richtig vermisst.“ Der      die traurig hängenden Straßenbäume.       tröstet mich die Sekretärin, „das sind
      Schulleiter strahlt: „110 Prozent Leh-     Meine Schülerinnen und Schüler tum-       gute und problemlose Schüler. Sie wer-
      rerausstattung! Und darunter nur zwei      meln sich bestimmt im Freibad. Sie ha-    den gar nicht merken, dass Ihre Klasse
      Quereinsteiger, ganz erfahrene und         ben noch Sommerferien. Wir müssen         überbesetzt ist.“
      souveräne Leute. Wir sind gut aufge-       – zur Freude missgünstiger Mitbürger –        120 Lehrkräfte finden sich braun ge-
      stellt!“ Im Lehrerzimmer ist das Ge-       drei Tage früher aus Schweden, Kor-       brannt in der Mensa ein. Viele unbe-
      schirr gespült, sogar die Fenster sind     sika, Albanien und Wladiwostok zu-        kannte Gesichter darunter. Der Schul-
      geputzt. Ein guter Geist hat Gardinen      rückkommen, um das neue Schuljahr         leiter wirkt unfroh. Kein Wunder. Ein
      und Handtücher gewaschen. Es riecht        vorzubereiten: Dienstbesprechungen,       paar Tage vor Schulbeginn funktionie-
      nach frisch gebrühtem Kaffee. Kein Ka-     Fachkonferenzen, Aufräum- und Sor-        ren Telefon und Internet immer noch
      bel baumelt aus der Wand. Keine De-        tieraktionen, Nachprüfungen und jede      nicht. Immerhin hat es in diesem hei-
      ckenplatte schaukelt bedrohlich-sacht      Menge Papierkram.                         ßen Sommer nirgends hereingeregnet.
      überm Kopf. Kollege Friese hat einen           Der Parkplatz ist immer noch auf-     In den Klassen 8 und 9 kann kein Phy-
      neuen Klingelton auf seinem Smart-         gerissen und durchwühlt. Ein Bagger       sikunterricht erteilt werden, weil Fach-
      phone, der sich genau wie mein al-         steht einsam im Erdreich. Ich parke ein   kräfte fehlen. Der Kollege, der sich gut-
      ter Wecker anhört. Putzig. – Oje, es ist   paar Straßen weiter und gehe zum Se-      willig als Aushilfe angeboten hat, ist
      mein Wecker. Unsanft reißt er mich aus     kretariat, um meine neuen Schülerlis-     seit zehn Jahren pensioniert und war
      den Träumen.                               ten, den Stundenplan und die Kurs-        noch nie ein großer Pädagoge. Statt
          Als ich ins Auto steige, frohlockt     bücher abzuholen. Die Stellvertreterin    Sport erhalten meine Mädchen Ein-
      meine Nachbarin: „Endlich fängt die        des Schulleiters sitzt seit zwei Wochen   weisung in den Schulgarten. Von ei-
      Schule wieder an!“ Sie ist froh, ihre      an ihrem Schreibtisch, mittlerweile von   nem Imker.
                                                                                               Der Schulleiter gibt die Ergebnis-
                                                                                           se der letzten Prozesse bekannt: Drei
                                                                                           Schüler der Oberstufe haben nun doch
                                                                                           das Abitur „bestanden“, und ich wer-
                                                                                           de ihnen hoffentlich niemals begegnen,
                                                                                           wenn ich einen Arzt oder einen Anwalt
                                                                                           brauche. Eine Referendarin hat sich im
                                                                                           Staatsexamen eine Drei erklagt, obwohl
                                                                                           sie bei dem Lehrermangel auch mit ei-
                                                                                           ner Vier übernommen worden wäre.
                                                                                               Ich fühle mich trotz aller kleinen
                                                                                           Widrigkeiten gut gerüstet. Bei einem
                                                                                           Online-Händler für „effektive Helfer im
                                                                                           Schulalltag“ habe ich mir einen Akten-
                                                                                           taschen-Trolley gekauft, eine Pädago-
                                                                                           gen-Trillerpfeife (kann ich auch nachts
                                                                                           in der Tiefgarage benutzen!) und eine
                                                                                           Konfliktlösungsdrehscheibe. Für meine
                                                                                           Klasse habe ich Gehörschutz fürs freie
                                                                                           Lernen und Sichtschutz für die Klausu-
                                                                                           ren bestellt. Gleich heute muss ich wel-
                                                                                           che für die beiden Zuzügler aus Bayern
                                                                                           nachbestellen!
                                                                                               Diesen Text habe ich übrigens vier
                                                                                           Schulleiterinnen vorgelegt. Sie haben
                                                                                           einstimmig geknurrt: „Das ist doch
                                                                                           überhaupt keine Satire! Das ist die Re-
                                                                                           alität!“
                                                                                                                 Gabriele Frydrych
Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung 71.Jahr Heft 10/11 Okt./Nov.2018 - GEW Hessen
5      HLZ 10–11/2018   zum Inhaltsverzeichnis                                                                             MELDUNGEN

          Volksabstimmung über                        Landeselternbeirat: Marode                  13. November: Erster Tag
          Verfassungsänderungen                       und veraltete Schulen                       der unbezahlten Arbeit
    Am 28. Oktober entscheiden die Stimm-       Der Landeselternbeirat Hessen (LEB)         Zum vierten Mal ruft die GEW am 13.
    berechtigten im Rahmen der hessischen       schlägt Alarm. „Viele Schulen sind          November zu Aktionen vor den Staat-
    Landtagswahl auch über insgesamt 15         nicht nur sanierungsbedürftig, son-         lichen Schulämtern auf, um für bessere
    Änderungen der Landesverfassung. Bei        dern marode“, heißt es in einer aktuel-     Bedingungen auch in den Grundschu-
    der Volksabstimmung steht auf dem           len Presseerklärung des LEB. Er fordert     len zu demonstrieren. Anlass ist der
    Stimmzettel hinter jeder der Änderun-       die „schnelle und unbürokratische Be-       „erste Tag der unbezahlten Arbeit“: Ab
    gen, denen der Landtag bereits zuge-        reitstellung der notwendigen Mittel für     dem 13. November arbeiten nach A 12
    stimmt hat, ein „Ja“ oder „Nein“ zum        Ausbau und Sanierung unserer Schu-          besoldete Grundschullehrerinnen und
    Ankreuzen. Wer mit allem einverstan-        len aus Landesmitteln“. Die Architektur     Grundschullehrer im Vergleich zu ih-
    den ist, hat auf dem Stimmzettel die        müsse den Lehr- und Lernmethoden des        ren Kolleginnen und Kollegen in den
    Option, allen Änderungen auf einmal         21. Jahrhunderts gerecht werden, eine       anderen Schulformen „unentgeltlich“.
    zuzustimmen. Die Änderungen be-             anregende Lernumgebung und einen            • Informationen über die Aktivitäten der
    treffen folgende Bereiche: Gleichbe-        differenzierten Unterricht ermöglichen:     GEW-Kreisverbände findet man auf der
    rechtigung von Mann und Frau, Kin-          „Die kommunalen Investitionsprogram-        Homepage der GEW www.gew-hessen.de.
    derrechte, Recht auf informationelle        me KIP I und II helfen den struktur-
    Selbstbestimmung, Abschaffung der           schwachen Regionen Hessens leider nur
    Todesstrafe, Bekenntnis zur Europäi-        wenig, da hierzu durch den Schulträ-
    schen Union, Herabsetzung des Wähl-         ger Eigenmittel in die Hand genom-                Neues Vorsitzendenteam im
    barkeitsalters für den Landtag von 21       men werden müssen, die diese nicht                Kreisverband Kassel-Stadt
    auf 18 Jahre und Senkung der Hür-           haben.“ Als kurzfristige Maßnahme for-
                                                                                            Das langjährige Tandem Reinhard Bes-
    den für ein Volksbegehren und eine          dert der Vorsitzende des Landeseltern-
                                                                                            se und Bernd Rothauge (1. und 2. von
    Volksabstimmung. Außerdem sollen            beirats Korhan Ekinci die Einsetzung
                                                                                            links) stand nach 23 Jahren als Kreis-
    das Prinzip der Nachhaltigkeit und die      einer Task Force, die diese Maßnahmen
                                                                                            vorsitzendenteam für eine weitere
    Förderung von Kultur, Ehrenamt und          vorantreibt und ergebnis­orientiert ar-
                                                                                            Amtszeit nicht mehr zur Verfügung.
    Sport als neue Staatsziele in der Verfas-   beitet: „Bei einer Besetzung mit allen an
                                                                                            Vor zehn Jahren hatte Simon Aulepp
    sung verankert werden. Gesetze sollen       Bildung Beteiligten kann damit trans-
                                                                                            zur Verjüngung des Teams beigetragen.
    auch durch eine Veröffentlichung im         parent und an der Sache orientiert ge-
                                                                                            In ihre Amtszeit fielen Streiks und De-
    Internet „verkündet“ werden können.         arbeitet werden.“
                                                                                            monstrationen, zum Beispiel für A13
        In der Enquetekommission und im
                                                                                            für alle und für kleinere Klassen. Sie
    Landtag gab es keine Mehrheit für ein
                                                                                            setzten sich für Bildungsgerechtigkeit
    Grundrecht auf gebührenfreie Bildung,             Nicht nur in Frankfurt:               und eine soziale Steuerpolitik ein.
    das die SPD in die Verfassung schrei-             Mangelnde IT-Ausstattung                  In der Kasseler Kommunalpolitik
    ben wollte, und für das von der Frak-
                                                                                            wurde die GEW eine feste Größe, be-
    tion Die Linke geforderte Grundrecht        In einer Pressemitteilung kritisieren die
                                                                                            sonders durch die Mitwirkung an au-
    auf Wohnen. Aber auch die Pläne von         Personalräte der Frankfurter Gymna-
                                                                                            ßerparlamentarischen Initiativen. Dazu
    CDU, FDP und Arbeitgeberverbänden,          sien die mangelhafte IT-Ausstattung
                                                                                            gehörte das Engagement gegen TTIP
    die historisch begründeten Artikel zur      ihrer Schulen. An einzelnen Schulen
                                                                                            und für eine Aufarbeitung des Mordes
    Sozial- und Wirtschaftsordnung zu än-       stehen für bis zu 30 Klassen zwei PC-
                                                                                            an Halit Yozgat sowie zur Rehabilita-
    dern, waren nicht mehrheitsfähig.           und Laptop-Einheiten zur Verfügung,
    • Weitere Informationen unter https://                                                  tion der von Berufsverboten Betroffe-
                                                die Reservierungslisten sind Wochen
    www.verfassung-hessen.de                                                                nen. Der KV Kassel-Stadt unterstützte
                                                vorher gefüllt. Computer würde teil-
                                                                                            die Ostermärsche genauso wie Eltern-
                                                weise nur mit der Tastatur geliefert,
                                                                                            initiativen gegen marode Schulen und
                                                Bildschirme, Beamer und andere not-
                                                                                            für den gemeinsamen Unterricht. Rein-
           elternbund hessen e.v.:              wendige Geräte müssten „vom viel zu
                                                                                            hard Besse bleibt als Leiter der Landes-
                                                kleinen IT-Schulbudget selbst erwor-
           Ratgeber für Elternbeiräte                                                       rechtsstelle und als Vorsitzender im Ge-
                                                ben werden“.
                                                                                            samtpersonalrat für die Stadt und den
    Am Anfang des Schuljahres werden in             Die Zusagen für ein großflächig an-
                                                                                            Landkreis Kassel aktiv, Bernd Rothauge
    vielen Schulklassen die Elternvertre-       gelegtes WLAN verengten sich nach
                                                                                            als Beisitzer im Kreisvorstand. Das neue
    tungen gewählt. Viele neu gewählte El-      Angaben der Personalräte im Laufe
                                                                                            Vorsitzendenteam bilden (auf dem Foto
    ternbeiräte beschäftigt die Frage nach      der Zeit auf die Zusage einiger weniger
                                                                                            von rechts) Martin Gertenbach, Christi-
    ihren Rechten und Pflichten. Hier hilft     WLAN Access Points mit einer eher ge-
                                                                                            ane Stock und Simon Aulepp.
    der elternbund hessen e.v. mit den Bro-     ringen Reichweite: „Innovative I­deen,
    schüren „Der Klassenelternbeirat“, „Der     sorgfältig ausgeklügelte Konzepte so-
    Schulelternbeirat“ und „Die Schulkon-       wie moderner und der digitalen Welt
    ferenz“. Mit vielen Beispielen werden       angepasster Unterricht versanden ange-
    die Regelungen des Hessischen Schul-        sichts der Fehlplanungen der Stadt im
    gesetzes ausführlich erklärt.               Nichts und hinterlassen frustrierte Kol-
    • Nähere Informationen, kostenlose Le-      legien, die sich fragen, ob man mit Pa-
    seproben und Bestellmöglichkeiten im In-    pier und Tafelkreide nicht schlussend-
    ternet: www.elternbund-hessen.de            lich doch auf der sichereren Seite sei.“
Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung 71.Jahr Heft 10/11 Okt./Nov.2018 - GEW Hessen
TITELTHEMA: LANDTAGSWAHL                                                                  zum Inhaltsverzeichnis       HLZ 10–11/2018      6

             Überlastungsanzeigen ernst nehmen
              Appell der Personalräte und Vertrauensleute hessischer Schulen
     Ende August fanden in Kassel, Wetzlar, Frankfurt und Darm-          tretbar hohe Arbeitsbelastung im Lehrerberuf. Dies hat mas-
     stadt Konferenzen der Personalräte und GEW-Vertrauensleute          sive negative Auswirkungen:
     statt. Große Aufmerksamkeit fanden die Ausführungen von Frank       • Erstens leidet die Unterrichtsqualität erheblich. Neben
     Mußmann von der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerk-          nicht ausgebildetem Personal vor der Klasse bemängeln wir
     schaften der Universität Göttingen über die zentralen Befunde ei-   vor allem fehlende Zeit für Unterrichtsvor- und -nachberei-
     ner umfassenden Arbeitszeitstudie an niedersächsischen Schulen      tung, Binnendifferenzierung sowie individuelle Zuwendung
     und den Stand der politischen Auseinandersetzung um eine Ar-        gerade in großen Klassen bei Lernenden mit erhöhten Be-
     beitszeitreduzierung. In einer gemeinsamen Erklärung bekräftig-     darfen oder Schülerinnen und Schülern, die kaum Deutsch
     ten mehrere hundert Personalräte und Vertrauensleute die Forde-     sprechen.
     rung der GEW nach einem „Sofortprogramm für gute Bildung“.          • Zweitens entscheiden sich Kolleginnen und Kollegen not-
     Sie begrüßten insbesondere die Maßnahmen, die die Arbeitsbe-        gedrungen unter Verzicht auf Bezüge und Pension, in Teil-
     lastung reduzieren sollen und den Beruf auch für junge Menschen     zeit zu arbeiten, um das Pensum zu schaffen. Viele weite-
     wieder attraktiv machen. Der folgende Text ist eine Zusammen-       re nicht teilbare Dienstpflichten (z.B. Konferenzteilnahme)
     fassung der Resolutionen der Aktionskonferenzen in Kassel,          bleiben bestehen und die Teilzeit wird zur Mogelpackung.
     Wetzlar, Frankfurt und Darmstadt durch die HLZ-Redaktion.           • Drittens führt die Überlastung zu hohen Krankenständen,
     In den Regierungsjahren von Schwarz-Grün sind in Hessen             so dass sich der Teufelskreis schließt. (…)
     mindestens 290 Überlastungsanzeigen von Einzellehrkräf-             Die Aktionskonferenzen der GEW unterstützen deshalb vor
     ten oder ganzen Kollegien beim Hessischen Kultusministe-            der Landtagswahl die Forderung der GEW nach einem So-
     rium eingegangen.                                                   fortprogramm für gute Bildung in Kitas, Schulen und Hoch-
        Wir appellieren seit Jahren an unseren Dienstherrn Kul-          schulen, das im Schulbereich folgende Maßnahmen im Um-
     tusminister Lorz (CDU), seiner Fürsorgepflicht nachzu-              fang von mindestens 250 Millionen Euro vorsieht:
     kommen und das Grundrecht auf Bildung aller hessischen              • 80 Millionen Euro für Arbeitszeitverkürzung mit einer
     Schülerinnen und Schüler ernst zu nehmen. Durch zu hohe             Pflichtstundenreduzierung zunächst auf das Niveau der
     Arbeitszeit, zu große Lerngruppen, Arbeitsverdichtung, fach-        40-Stundenwoche der Tarifbeschäftigten (minus eine halbe
     fremde Aufgaben, zu wenig und noch dazu oft nicht für den           Pflichtstunde) und einer deutlich spürbaren Erhöhung der
     Schulbereich qualifiziertes Personal sowie eine marode, ge-         Schuldeputate unter anderem zur Mentorenentlastung und
     sundheitsgefährdende Schulinfrastruktur besteht eine unver-         für die Anerkennung gestiegener Aufgaben

     Am 22. September demonstrierten in Frankfurt und Kassel mehrere     nach besseren Bedingungen für die Bildung in Kitas, Schulen und
     Tausend Lehrerinnen und Lehrer, Beschäftigte in Kitas und Hoch-     Hochschulen. Aufgerufen hatten unter anderen die GEW, der DGB,
     schulen, Eltern und Schülerinnen und Schüler für die Forderung      der Landeselternbeirat und die Landesschülervertretung.
Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung 71.Jahr Heft 10/11 Okt./Nov.2018 - GEW Hessen
7     HLZ 10–11/2018   zum Inhaltsverzeichnis                                                                                 TITELTHEMA

    • 70 Millionen Euro für die Aufwertung des Grundschul-
    lehramts durch Besoldung nach A13 (…)
    • 50 Millionen Euro für echte Ganztagsschulen mit mehr
                                                                             HLZ: Fragen vor der Wahl
    Personal in multiprofessionellen Teams, in angemessenen           Mit Unterstützung der Fachgruppen und Referate der GEW
    Räumlichkeiten und mit demokratisch entwickelten päda-            Hessen wählte die HLZ-Redaktion 24 Fragen aus, die sie
    gogischen Konzepten (…)                                           den im Landtag vertretenen Parteien zur Beantwortung
    • 50 Millionen Euro für das Menschenrecht auf inklusive           vorlegte. Die Antworten der Parteien zu den folgenden
    Bildung mit 300 zusätzlichen Förderschullehrlehrkräften und       Themenbereichen finden Sie hier:
    sozialpädagogischen Fachkräften nach dem Modell 3:1:1, in         • Frühe Bildung: S. 8
    dem für je drei Regelschulklassen eine Förderschullehrkraft       • Schule: S. 9
    und eine sozialpädagogische Fachkraft zur Verfügung ste-          • Berufliche Bildung: S.12
    hen. Außerdem halten wir es für dringend erforderlich, dass       • Aus- und Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer: S.12
    die positiven Erfahrungen aus dem Gemeinsamen Unterricht          • Tarif, Besoldung und Arbeitszeit: S.14
    wieder stärker berücksichtigt werden.                             • Hochschulen: S.16
    • Wir fordern außerdem kleinere Klassen, denn in allen Be-        • Kommunale Investitionen: S.17
    lastungsstudien spielt die Klassengröße für Lehrkräfte eine       • Mitbestimmung: S.17
    zentrale Rolle.                                                   Auch die Forderungen der GEW zur Landtagswahl finden
    • Außerdem fordern wir eine konsequente Sanierung der             Sie noch einmal in dieser HLZ. Schwerpunkte dieser HLZ
    Schulen und eine bessere Ausstattung durch weitere Landes-        sind der Lehrermangel und die Überlastung der Lehrkräf-
    programme für die Kommunen, gesetzliche Mindeststandards          te (S.6f. und S.24), die Situation an den Berufsbildenden
    zur Einrichtung und Ausstattung von Schulgebäuden nach            Schulen (S.18) und Hochschulen (S.19) und die Ausbildung
    ökologischen Standards und einen partizipativen Umgang mit        der Erzieherinnen und Erzieher (S. 20).
    Kolleginnen und Kollegen bei Sanierung, Neu- und Umbauten.
        Eine spürbare Entlastung und eine angemessene Wert-           Zum Weiterlesen
    schätzung der Lehrerinnen und Lehrer sind direkte Investi-        Aus Platzgründen mussten alle Antworten der Parteien
    tionen in deren Gesunderhaltung und damit in die Unter-           zum Teil stark gekürzt werden. Ein Ausnahme bilden die
    richtsqualität.                                                   Antworten der Partei Die Linke, die sich – wie erbeten –
    Detaillierte Informationen zum Sofortprogramm für gute Bil-       kurz gefasst hat. Die vollständigen Antworten kann man
    dung, zu den Finanzierungsmöglichkeiten und Argumentati-          auf der Homepage der GEW nachlesen: www.gew-hessen.
    onsflyer zu den verschiedenen Bildungsbereichen findet man        de > Themen > Landtagswahl. Dort kann man sowohl die
    im Internet auf der Homepage der GEW Hessen unter www.            einzelnen Antwortbriefe als auch die thematisch sortier-
    gew-hessen.de > Themen > Kampagne.                                ten Gegenüberstellungen einsehen.

    Pressekonferenz: GEW kritisiert „Sommermärchen“
    In ihrer Pressekonferenz zum Schuljahresbeginn warfen die        zeigen. In der Antwort auf eine Landtagsanfrage des SPD-
    GEW-Landesvorsitzenden Maike Wiedwald und Birgit Koch            Abgeordneten Christoph Degen verzeichnete das Hessische
    Kultusminister Lorz (CDU) vor, „ein Sommermärchen zu ver-        Kultusministerium (HKM) 95 Überlastungsanzeigen allein im
    breiten“. Die aktuell vom Forschungsinstitut für Bildungs- und   Schuljahr 2017/18. Die meisten kommen von Grundschulen
    Sozialökonomie erstellte Studie zum Lehrkräftebedarf zeige       und Integrierten Gesamtschulen in den Ballungsräumen. Der
    auf, dass „allein aufgrund der steigenden Schülerzahlen bis      Hinweis des HKM, dass die Briefe „die im Arbeitsschutzge-
    zum Jahr 2030 etwa 6.200 Lehrerinnen und Lehrer zusätzlich       setz definierten Kriterien“ nicht erfüllen, helfe den besorg-
    benötigt werden, davon 2.900 an Grundschulen“. Im selben         ten Kollegien nicht weiter: „Sie benötigen keine juristische
    Zeitraum müssen rund 20.000 alters- oder gesundheitsbedingt      Belehrung, sondern konkrete Unterstützungs- und Entlas-
    ausscheidende Kolleginnen und Kollegen ersetzt werden. Die       tungsangebote.“ Nina Heidt-Sommer, Lehrerin an der Ganz-
    GEW-Vorsitzenden forderten eine deutliche Ausweitung der         tagsgrundschule Gießen West, berichtete über einen offenen
    Zahl der Ausbildungsplätze an Hochschulen und Studiense-         Brief, den die Personalräte der meisten Grundschulen im
    minaren und „konsequente Maßnahmen, um den Beruf deut-           Bereich des Schulamts Gießen/Vogelsberg geschrieben ha-
    lich attraktiver zu machen“. Dazu gehören für die GEW die        ben: „Ein Gesprächs­angebot an diese Lehrerinnen und Leh-
    Anhebung der Eingangsbesoldung von Grundschullehrkräf-           rer gab es nicht.“
    ten auf A13 und eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbe-           Holger Giebel, Gymnasiallehrer in Rimbach im Odenwald,
    dingungen durch eine Reduzierung der Unterrichtsverpflich-       Paul Neuhaus, Lehrer an der IGS Carl-von-Weinberg-Schule
    tung und Entlastungen bei außerunterrichtlichen Aufgaben.        in Frankfurt, und Elke Fischer, Grundschullehrerin in Bens-
    Für Kolleginnen und Kollegen ohne pädagogische Ausbildung        heim (1), ergänzten die Berichte mit konkreten Problemla-
    fordert die GEW eine fachliche Qualifizierung vor und wäh-       gen in ihren Schulen, die nach den Worten von Kultusminis-
    rend des Einsatzes im Unterricht und Entlastungen für die sie    ter Lorz im Schuljahr 2018/19 „einmalig gut versorgt sind“.
    beratenden und unterstützenden Lehrkräfte.
        Der stellvertretende Landesvorsitzende Tony Schwarz          (1) Das vollständige Statement von Elke Fischer findet man in dieser
    verwies noch einmal auf die zahlreichen Überlastungsan-          HLZ auf Seite 24.
Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung 71.Jahr Heft 10/11 Okt./Nov.2018 - GEW Hessen
zum Inhaltsverzeichnis                                                                                                         HLZ 10–11/2018       8

                Vor der Wahl: Fragen an die Parteien
           Mit Unterstützung der Fachgruppen und Referate der GEW               zeichnet. Die Reihenfolge der Parteien folgt ihrem Anteil an den
           Hessen wählte die HLZ-Redaktion 24 Fragen aus, die sie den           Zweitstimmen bei der Landtagswahl 2013 (CDU 38,3 %, SPD
           im Landtag vertretenen Parteien zur Beantwortung vorlegte.           30,7 %, Grüne 11,1 %, Linke 5,2 %, FDP 5,0 %). Die vollstän-
           Aus Platzgründen mussten alle Antworten der Parteien zum             digen Antworten kann man auf der Homepage der GEW nachle-
           Teil stark gekürzt werden. Ein Ausnahme bilden die Antworten         sen: www.gew-hessen.de > Themen > Landtagswahl. Dort kann
           der Partei Die Linke, die sich – wie erbeten – kurz gefasst hat.     man sowohl die einzelnen Antwortbriefe als auch die thema-
           Die Kürzungen sind jeweils nur am Ende der Antwort gekenn-           tisch sortierten Gegenüberstellungen einsehen.

                                                                                Zeit für Vernetzungs- und Konzeptionsarbeit sowie ausreichende
                Unsere Fragen zum Thema Frühe Bildung                           Möglichkeiten, sich kontinuierlich weiter zu qualifizieren. Hier-
          Was werden Sie tun, um den Personalschlüssel in den Kin-              für wollen wir weitere Landesmittel zur Verfügung stellen. (…)
          dertageseinrichtungen und die Arbeitsbedingungen in den               Die LINKE: Auf acht bis zehn Kinder unter drei Jahren müssen
          Kitas zu verbessern?                                                  zwei Vollzeitstellen kommen. Bei Kindern über 3 Jahren soll-
          CDU: Wie der aktuell vorliegende Ländermonitor frühkindliche          ten zwei Erzieher/innen in Vollzeit maximal 20 Kinder betreu-
          Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung festgestellt hat, hat        en. Da Frühe Bildung eine kommunale Aufgabe ist, müssen die
          sich Hessen im Hinblick auf den Personalschlüssel im Betrach-         Kommunen finanziell ausreichend ausgestattet werden. Andern-
          tungszeitraum der fünf Jahre über alle Bereiche verbessert: im        falls wird es weiter zu Unterbezahlung, Arbeitsüberlastung und
          Bereich der Unterdreijährigen von 4,1 auf 3,9 und im Bereich          auch Privatisierungen von Kindertageseinrichtungen kommen.
          der über Dreijährigen liegt Hessen stabil bei 9,7. Es ist eine gro-   FDP: Wir verweisen auf den Gesetzentwurf der FDP-Fraktion
          ße Leistung, dass dieses Niveau gehalten werden konnte, ob-           (Landtagsdrucksache 19/6283); Veränderung des Fachkraftfak-
          wohl parallel immer mehr Eltern Betreuungsplätze in Anspruch          tors, so dass die Fachkraft-Kind-Relation verbessert wird; An-
          genommen haben. Viele Städte und Gemeinden in Hessen ma-              erkennung der mittelbaren pädagogischen Arbeit; Leitungsfrei-
          chen vor, wie man das gut und im Sinne der Familien vor Ort           stellung; Erhöhung der Qualitätspauschale, so dass diese in die
          regeln kann. Dabei unterstützt sie die CDU-geführte Landesregie-      unmittelbare pädagogische Arbeit fließen kann (...)
          rung mit so viel Geld wie nie zuvor. So stehen für die Kinderbe-
          treuung 2018/2019 fast 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. (…)
                                                                                Was werden Sie tun, um mehr ausgebildete Fachkräfte zu ge-
          SPD: Unser Gesetzentwurf sieht die Einführung eines Zuschlags
                                                                                winnen und mehr Nachwuchskräfte auszubilden?
          von fünf Stunden pro Gruppe für die Leitungstätigkeit und eines
          Zuschlags von 20 % für die mittelbare pädagogische Arbeit (El-        CDU: Seit der Kampagne „Große Zukunft mit kleinen Helden“,
          terngespräche, Vor- und Nachbereitung etc.) vor. Den Zuschlag         die die Hessische Landesregierung im Jahr 2010 gestartet hat,
          für Ausfallzeiten (Urlaub, Krankheit, Fortbildung) wollen wir auf     sind die Ausbildungszahlen in Hessen in diesem Bereich konti-
          ein realistisches Maß von 20 % anpassen. Damit verbessern wir         nuierlich gestiegen. Sie haben sich auf 8.400 im Ausbildungs-
          den Fachkraftschlüssel deutlich.                                      jahr 2017/2018 nahezu verdoppelt. Wichtig ist, junge Menschen
                                                                                über den Beruf des Erziehers oder der Erzieherin und die ver-
          Die GRÜNEN: Zuletzt haben wir GRÜNE durch das große Kita-
                                                                                schiedenen Ausbildungsmöglichkeiten gut und frühzeitig zu in-
          Paket umfangreiche Qualitätsverbesserungen – auch in der Be-
                                                                                formieren. Dazu gehören neben der „klassischen“ Ausbildung an
          treuung – erreicht. So investieren wir in den Jahren 2018 und
                                                                                einer Fachschule die Möglichkeit einer praxisintegrierten Aus-
          2019 knapp 50 Millionen Euro in die bessere Betreuung, ab 2020
                                                                                bildung mit Vergütung und diverse Studiengänge. Gleichzeitig
          fließen die 50 Millionen Euro jährlich. Die Arbeitsbedingungen
                                                                                werden wir prüfen, wie die Ausbildung modifiziert und refor-
          für Erzieher*innen können somit entscheidend verbessert wer-
                                                                                miert werden kann, um sie noch attraktiver zu gestalten. Dazu
          den. Hierfür sind auch das Betreuungsverhältnis und die Grup-
                                                                                gehört auch die Frage des Verdienstes. (…)
          pengröße wesentliche Elemente. Die Fachkräfte brauchen mehr
                                                                                SPD: Fachkräfte kritisieren vor allem die derzeitigen Arbeitsbe-
                                                                                dingungen. Hessen ist bei der Fachkraftquote im Kindergarten
                                                                                Schlusslicht bei den westdeutschen Bundesländern. Indem wir die
                                                                                Arbeitsbedingungen verbessern, können wir mehr Fachkräfte im
                                                                                Beruf halten und wahrscheinlich auch mehr Teilzeitkräfte dazu
                                                                                bewegen, ihre Stundenzahl zu erhöhen. Außerdem wird der Be-
                                                                                ruf dadurch attraktiver für Nachwuchskräfte. Die Zahl der an-
                                                                                gebotenen Fachschulplätze für Sozialwesen muss erhöht werden.
                                                                                Die GRÜNEN: Alle Untersuchungen zeigen, dass die Ausbildung
                                                                                und der Beruf insgesamt attraktiver werden müssen. Dazu ge-
                                                                                hören eine gute und gerechte Bezahlung, weniger Belastung
                                                                                im Arbeitsalltag und eine angemessene und attraktive Aus-
                                                                                bildung. Wir GRÜNE fordern die Tarifpartner auf, die Arbeit
                                                                                von Erzieher*innen besser zu vergüten. Mit allen Akteuren und
                                                                                Expert*innen des Bereiches werden wir versuchen, die Ausbil-
                                                                                dungszeit zu verkürzen. Die derzeit laufenden Versuche der dua-
                                                                                len Ausbildung für den Erzieherberuf wollen wir auswerten, um
                                                                                das Programm hessenweit stärker anzubieten. (…)
          Frankfurt, 11. Mai 2015 (Foto: GEW)
Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung 71.Jahr Heft 10/11 Okt./Nov.2018 - GEW Hessen
9      HLZ 10–11/2018   zum Inhaltsverzeichnis                                                                                 TITELTHEMA

    Die LINKE: Unstrittig ist die Bedeutung früher Bildung. Also        Die LINKE: Wir sind Opposition. Unsere Aufgabe ist es, Druck
    muss die frühe Bildung öffentliche Aufgabe sein und darf kei-       zu machen. Unsere Schwerpunkte: bessere Arbeitsbedingungen
    nesfalls privaten Anbietern überlassen werden. Lohndumping hat      an den Schulen, mehr Lehrkräfte und längeres gemeinsames Ler-
    in Kindereinrichtungen nichts verloren. Erzieherinnen und Er-       nen für Schülerinnen und Schüler in einer inklusiven demokra-
    zieher brauchen eine qualifizierte Ausbildung, gute berufsbeglei-   tischen Schule, die alle Kinder individuell fördert
    tende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und eine deutlich
                                                                        FDP: Ausreichend qualifizierte Lehrkräfte an den Schulen; Aus-
    bessere Entlohnung. Die Ausbildungskapazitäten reichen nach
                                                                        weitung und Realisierung der Selbständigen Schule, so dass
    wie vor nicht aus. Dies und ein besserer Betreuungsschlüssel
                                                                        Schulen in Freiheit und Verantwortung die Unterrichtsgestal-
    machen den Beruf attraktiver.
                                                                        tung und die Organisation des Schulbetriebs so gestalten kön-
    FDP: Einberufung des Runden Tisches Kinderbetreuung mit             nen, wie es den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler ent-
    Schwerpunkt Fachkräftemangel; Ausweitung der Möglichkei-            spricht und zum sozialen Umfeld der Schule passt. Ausweitung
    ten der praxisintegrierten Ausbildung; Veränderung der Ausbil-      von multiprofessionellen Teams an den Schulen, um den He-
    dungsvergütung, so dass die Auszubildenden analog zu ande-          rausforderungen wie Heterogenität, Integration und Inklusion
    ren Ausbildungen eine Vergütung erhalten; Überarbeitung der         gerecht zu werden. Realisierung der Digitalen Bildung an un-
    Bedarfsanalyse von 2011 unter Berücksichtigung des bedarfs-         seren Schulen und Schaffen sowie Aufrechterhalten der techni-
    gerechten Ausbaus und der veränderten Beschäftigungsstruk-          schen Infrastruktur (Investition von jährlich min. 50 Mio. Euro
    tur (z.B. durch Renteneintritt, Entwicklung von Teilzeitstellen,    aus originären Landesmitteln). Entlastung der Lehrkräfte und
    Freistellung von Leitungskräften) und Erarbeitung eines Kon-        Schulleitungen sowie Entbürokratisierung, so dass sich diese
    zepts zur Fachkräftegewinnung in Hessen; Evaluierung der Aus-       wieder auf die Kernaufgaben der pädagogischen Arbeit konzen-
    bildung an den Fachschulen, von Best-Practice-Modellen und          trieren können, um die beste Bildung für jedes Kind und die in-
    Weiterentwicklung beispielsweise der „Praxis Integrierte Teil-      dividuelle Förderung zu realisieren. Unterstützung der Schulen
    zeitausbildung“ (PIT) mit dem Ziel der Übertragung; Stärkung        und Beendigung der Kontrollwut seitens des Kultusministeriums.
    der Möglichkeiten des Quereinstiegs, berufsbegleitende vergüte-
    te Ausbildungsgänge für Erzieherinnen und Erzieher sowie die
    tätigkeitsbegleitende Ausbildung und Weiterqualifizierung. (…)      Wie beurteilen Sie die Forderung nach längerem gemeinsa-
                                                                        mem Lernen in „Einer Schule für alle“ und welche Vorstellun-
                                                                        gen haben Sie zur Entwicklung der Schulstruktur?
               Unsere Fragen zum Thema Schule                           CDU: Im Mittelpunkt unserer Bildungspolitik steht das Kind. Mit
    Nennen Sie die wichtigsten schulpolitischen Schwerpunkte            uns wird es auch in Zukunft weder Einheitsschulen noch Ein-
                                                                        heitslehrer geben, denn es gibt auch keine Einheitskinder. Die
    Ihrer Partei für die nächste Wahlperiode.
                                                                        Bewahrung des erfolgreichen und bewährten gegliederten Schul-
    CDU: Förderung nach Begabung und Talent statt Einheitsschule;       systems hat für uns oberste Priorität. In der Sekundarstufe I wol-
    differenziertes Schulsystem von Förderschule bis Gymnasium;         len wir in den kommenden fünf Jahren keine Strukturreform. (…)
    Schulfriede statt Dauerreform; Stärkung der dualen Ausbildung;
                                                                        SPD: Wir wollen mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtig-
    weitere Anstrengungen in der Lehrerversorgung, u.a. Beibehal-
                                                                        keit in Hessen schaffen, indem wir mehr echte Ganztagsschulen
    tung der 105%-Unterrichtsversorgung; Stärkung von Deutsch
                                                                        anbieten, längeres gemeinsames Lernen ermöglichen, die Schul-
    als Bildungssprache; Ganztagsangebote nach Bedarf ausbauen;
                                                                        sozialarbeit an allen unseren Schulen verankern und soziale
    digitale Bildung bzw. Medienbildung verstärken; Wertevermitt-
                                                                        Gruppenbildungsprozesse einbeziehen. Durch individuelle För-
    lung; Integration vorantreiben; Lerninhalte fortentwickeln (z.B.
                                                                        derung mit Förderplan und intensiver sowie regelmäßiger Bera-
    MINT, bilingualer Unterricht); Berufsbild der Lehrkräfte stärken;
                                                                        tung von Schülerinnen und Schülern und Eltern im Verlauf ei-
    Attraktivitätsoffensive für den Lehrerberuf; Erhalt der Förder-
                                                                        nes jeden Schuljahres streben wir den Verzicht auf Versetzung
    schulen; Inklusion mit Augenmaß zum Wohle aller betroffenen
                                                                        in die nächstniedrigere Schulform und auf die Nichtversetzung
    Kinder; Stärkung der Weiterbildung im Sinne eines lebenslan-
                                                                        in die nächsthöhere Klasse an. Das Schulsystem wollen wir so
    gen Lernens in Bezug auf die Lehrkräfte (...)
                                                                        weiterentwickeln, dass nicht mehr die Herkunft oder der Geld-
    SPD: Wir wollen Bildung und Betreuung verbessern, moderne           beutel über den Schulerfolg entscheiden. Deshalb wollen wir
    Schulen mit modernem Unterricht, den Ganztagsschulausbau            die Gebühren für Bildung vollständig abschaffen. Die notwen-
    qualitativ und bedarfsorientiert vorantreiben, zeitgemäße Leh-      digen Veränderungen werden wir im Dialog mit Eltern, Lehr-
    rerausbildung und ein Sofortprogramm gegen Lehrer- und Erzie-       kräften, Schulleitungen, Schülervertretungen und Sozialpäda-
    hermangel auflegen, gerechtere Bildungschancen durch maßge-         gogInnen und gemeinsam mit den Schulträgern umsetzen. Wir
    schneiderte Förderung aller Kinder und Jugendlichen.                wollen, dass jede Schule, die ein Kind aufnimmt, es auch zum
                                                                        Abschluss führt, und jede Schule in die Lage versetzen, bei Be-
    Die GRÜNEN: Das Ziel unserer Bildungspolitik ist es, gleiche
                                                                        darf inklusiv zu arbeiten. (…)
    Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler zu schaf-
    fen – unabhängig vom sozialen Status oder dem Einkommen             Die GRÜNEN: Wir sind der Überzeugung, dass Schülerinnen und
    ihrer Eltern. Die zunehmende Heterogenität der Schülerschaft,       Schüler durch längeres gemeinsames Lernen und möglichst lan-
    der ansteigende Wunsch vieler Eltern nach ganztägig arbeiten-       ges Offenhalten aller Bildungsabschlüsse sehr gut individuell ge-
    den Schulen, die Integration von Kindern und Jugendlichen, die      fördert werden können. Wir werden diesen Weg auch weiterhin
    aus ihrer Heimat fliehen mussten und die Realisierung eines in-     niemandem vorschreiben, sondern setzen weiter auf Ermögli-
    klusiven Bildungsangebotes sind Herausforderungen, für deren        chen statt Verordnen und respektieren den Elternwillen. Auch
    Bewältigung unsere Schulen gute Rahmenbedingungen und Un-           wünschen sich viele Eltern eine Vereinfachung des Schulsys-
    terstützung brauchen. Schulen, die aufgrund des sozialen Hin-       tems im Anschluss an die Grundschule. Daher wollen wir in der
    tergrunds ihrer Schülerinnen und Schüler oder durch Inklusion       kommenden Legislaturperiode allen Schulträgern anbieten, ihre
    und Integration besonders gefordert sind, sollen neben Lehr-        vorhandenen verbundenen Haupt- und Realschulen, Mittelstu-
    kräften ein festes Kontingent von Förderschullehrkräften und        fenschulen und kooperativen Gesamtschulen schrittweise in In-
    Sozialpädagoginnen und -pädagogen bekommen. Wir streben             tegrierte Gesamtschulen umzuwandeln. Auch hier gilt das Prin-
    für diese Schulen eine Lehrerzuweisung von 110 Prozent an. (…)      zip: keine Zwangsbeglückung, Ermöglichen statt Verordnen. (…)
Zeitschrift der Hessen für Erziehung, Bildung, Forschung 71.Jahr Heft 10/11 Okt./Nov.2018 - GEW Hessen
zum Inhaltsverzeichnis                                                                                                         HLZ 10–11/2018       10

          Die LINKE: Das gemeinsame Lernen ist eine alte Forderung der         ist, ermöglicht es, gezielt auf die Bedürfnisse von Schüler*innen,
          Linken. Wir stehen für gemeinsames Lernen bis zu 10. Klas-           Lehrkräften und Eltern vor Ort eingehen zu können. Unser Ziel
          se. Erst danach gehen die Jugendlichen in unterschiedliche Bil-      sind multiprofessionelle Teams, in denen Lehrer*innen, För­
          dungsgänge. Wir sehen Gesamtschulen im echten Ganztagsbe-            der­schulpädagog*innen und Teilhabeassistent*innen gemein-
          trieb als die geeignetste Schulform.                                 sam verlässlich an allgemeinen Schulen arbeiten. Wir wollen
                                                                               Förderschulpädagog*innen möglichst mit allen Stunden an nur
          FDP: Wir stehen für die Anerkennung des Schulsystems in seiner
                                                                               einer allgemeinen Schule einsetzen. Für uns ist der Wunsch der
          Verschiedenheit und Vielfältigkeit und daher sehen wir nicht das
                                                                               Eltern maßgeblich dafür, ob Kinder mit Behinderungen inklu-
          Erfordernis, dieses grundsätzlich in Frage zu stellen und struk-
                                                                               siv oder an einer Förderschule geschult werden. Daraus folgt,
          turell zu verändern. Wir vertrauen auf die Kompetenz vor Ort,
                                                                               dass die Zukunft der Förderschulen von der Akzeptanz der El-
          die die Bedürfnisse des Einzelnen in den Mittelpunkt stellt und
                                                                               tern abhängt. (…)
          das Schulangebot darauf ausrichtet. Die Herkunft der Schülerin-
          nen und Schüler oder deren Wohnsitz sollen nicht über die Bil-       Die LINKE: Inklusion gelingt nur, wenn die Schulen ausreichend
          dungschancen eines Kindes oder Jugendlichen entscheiden. El-         mit Lehrkräften und Fachkräften ausgestattet sind. Das ist der-
          tern sollen eine echte Wahl haben und die beste Schule für ihr       zeit nicht der Fall. Die Inklusiven Schulbündnisse sind ein Spar-
          Kind auswählen können. (…)                                           programm, denn Inklusion bedeutet nicht, Schwerpunktschulen
                                                                               zu bilden. Die BFZ machen eine gute Arbeit – zukünftig müs-
          Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um das              sen aber an allen Schulen ausgebildete Sonderpädagogen sein.
          Menschenrecht auf inklusive Bildung in Hessen zu verwirk-
          lichen? Welche Rolle spielen in Ihrem Konzept die Förder-            FDP: Die Umsetzung der Inklusion muss sich unabhängig von
          schulen, die Beratungs- und Förderzentren (BFZ) und die in-          den Schulformen nach den tatsächlichen Bedürfnissen rich-
          klusiven Schulbündnisse? Wie wollen Sie die Entwicklung              ten. Hier muss das Wohl der Schülerin oder des Schülers in den
          multiprofessioneller Teams fördern?                                  Mittelpunkt gestellt werden, es müssen die notwendigen räum­
                                                                               lichen, sachlichen und personellen Ressourcen zur Verfügung
          CDU: Oberstes Ziel der Beschulung von Kindern mit Behinde-           stehen, und die Zusammenarbeit mit anderen Professionen er-
          rungen ist deren Integration in die Gesellschaft und die Führung     folgen, um eine erfolgreiche Beschulung auch verwirklichen
          eines möglichst selbstbestimmten Lebens. Dabei ist jedes Kind        zu können. Wir setzen uns dafür ein, dass Schülerinnen und
          individuell zu betrachten. Eine Einheitslösung für alle lehnen       Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an der Regel-
          wir auch hier ab. Bei Kindern, die nicht lernzielgleich unterrich-   schule unterrichtet werden. Wahlfreiheit gilt aber auch für Kin-
          tet werden können, die aufgrund von Misshandlungen und psy-          der und Jugendliche mit besonderen Bedarfen. Förderschulen
          chischer Beeinträchtigungen besonderer Schon- und Rückzugs-          sollen erhalten bleiben für Schüler, deren Eltern der Überzeu-
          räume bedürfen oder die durch Verhaltensauffälligkeiten und          gung sind, dass ihrem Kind dort die bestmögliche Förderung
          aggressives Verhalten die Durchführung des Regelunterrichtes         zuteil wird. (…)
          massiv erschweren, stößt die Inklusion auf offenkundige päda-
          gogische Grenzen der Beschulbarkeit. Förderschulen sind daher
                                                                               Wie wollen Sie den Ausbau der gebundenen Ganztagsschu-
          ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil des hessischen
          Schulsystems. Wir stehen zu den Förderschulen und werden kei-
                                                                               len in Hessen voranbringen?
          ne Förderschulen schließen. (…)                                      CDU: Wir werden die Ganztagsangebote weiter bedarfsorien-
                                                                               tiert ausbauen. Wir setzen auf eine Vielfalt von freiwilligen,
          SPD: Wir werden das Recht auf inklusive Bildung umsetzen. Hes-
                                                                               offenen, teilgebundenen und gebundenen Ganztagsangeboten.
          sen hat seit mehr als 30 Jahren Erfahrung mit dem „Gemein-
                                                                               Der Ausbau des erfolgreichen „Paktes für den Nachmittag“ im
          samen Unterricht“ von Kindern mit und ohne Behinderung. Um
                                                                               Sinne von Wahlfreiheit, Angebotsvielfalt und Bedarfsorientie-
          wieder dahin zu kommen, brauchen alle Schulen, nicht nur die
                                                                               rung hat für uns Priorität. Es darf keinen Ganztagszwang für
          in Schulbündnissen, eine auskömmliche sonderpädagogische
                                                                               alle Kinder geben. Es gilt die Wahlfreiheit der Eltern. Wir wol-
          Grundversorgung. Unser erklärtes Ziel ist es, dass jedes Kind,
                                                                               len Möglichkeiten erhalten, den Kindern am Nachmittag Raum
          das eine Regelschule am Wohnort besuchen möchte, diese Schu-
                                                                               und Zeit außerhalb der Schule zu geben, denn auch Aktivitäten
          le besuchen kann. Die Beratungs- und Förderzentren wollen wir
                                                                               in Feuerwehren, Sportvereinen, Hilfsorganisationen und an an-
          zu „Zentren für besondere pädagogische Förderung“ weiterent-
                                                                               derer Stelle dürfen nicht zu kurz kommen. (…)
          wickeln. Als regionale Unterstützungsagenturen für individuel-
          le Förderung beraten sie Schulen multiprofessionell aus einer        SPD: Wir wollen allen Familien, die das wünschen, moderne
          Hand, vernetzen die Schulen mit außerschulischen Einrichtun-         Ganztagsschulen ohne Gebühren am Nachmittag anbieten, weil
          gen und stellen notwendiges Material zur Verfügung. Wir sind         echte Ganztagsschulen die Talente von Kindern besser erken-
          der Auffassung, dass ein gut organisierter und ausgestatteter        nen und fördern können und damit zu mehr Chancengleichheit
          inklusiver Unterricht es ermöglicht, dass alle Schülerinnen und      beitragen. Der Ganztagsschulausbau (in gebundener und teilge-
          Schüler davon profitieren. Daher werden wir die notwendigen          bundener Form) hat für uns eine hohe Priorität. Die SPD hat
          finanziellen und personellen Mittel zur Verfügung stellen, um        sich zum Ziel gesetzt, je Schuljahr 50 Ganztagsgrundschulen zu
          inklusiven Unterricht zu gewährleisten. Mit einem Masterplan         schaffen. Auch für die weiterführenden Schulen wollen wir ein
          Inklusion werden wir die verschiedenen Etappen auf dem Weg           Programm zum Ausbau von Ganztagsschulen verabschieden, das
          zu einem inklusiven Schulsystem definieren. Ein solcher Mas-         den Schulen verlässliche Entwicklungsperspektiven bietet. (…)
          terplan muss langfristig und somit über die nächste Wahlperi-
                                                                               Die GRÜNEN: Wir werden den Ausbau von rhythmisierten
          ode hinaus angelegt sein. (…)
                                                                               Ganztagsschulen (Profil 3) weiter vorantreiben. Gerade gebun-
          Die GRÜNEN: Wir wollen die Voraussetzungen dafür schaffen,           dene Ganztagsschulen nach Profil 3 schaffen mehr Zeit für die
          dass alle Schüler*innen mit und ohne Behinderung gemeinsam           individuelle Förderung von Kindern, weil sie eine andere Ver-
          zur Schule gehen können. Die Einführung der inklusiven Schul-        teilung des Unterrichts über den Tag und somit einen Wech-
          bündnisse ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, denn   sel zwischen Lern- und Erholungsphasen ermöglichen. In den
          nur eine enge Kooperation der regionalen Beratungs- und För-         vergangenen Jahren wurden alle Anträge der Schulträger auf
          derzentren mit den örtlichen allgemeinen Schulen und den För-        eine Profil-3-Ganztagsschule genehmigt. Diesen Weg wollen
          derschulen, wie sie in den inklusiven Schulbündnissen angelegt       wir fortsetzen. (…)
11      HLZ 10–11/2018   zum Inhaltsverzeichnis

     Die LINKE: Wir sehen im Pakt für den Nachmittag ein Spar-
     programm, das mit echtem Ganztag in schulischer Verantwor-
     tung nichts zu tun hat. DIE LINKE tritt schon immer für echte
     gebundene Ganztagsschulen ein. Das werden wir auch zukünf-
     tig tun und alle Initiativen dahingehend unterstützen.
     FDP: Fortführung des flächendeckenden bedarfsorientierten
     und qualitativ hochwertigen Ausbaus von Schulen mit Ganz-
     tagsangeboten und Ganztagsschulen: Weitere Angebote sollen
     jedoch standortbezogen zunächst auf freiwilliger Basis geschaf-
     fen werden, die allen Schulformen offenstehen. Zunehmende
     Integration der Betreuungs- und Bildungsangebote nach kla-
     rem pädagogischem Konzept: Betreuung darf sich nicht länger
     auf „Aufbewahrung“ beschränken. Dazu bedarf es multiprofes-
     sioneller Teams aus Lehrkräften und Erziehern, für die weitere
     Stellen geschaffen werden müssen. Bis zum Jahre 2023 soll in      le, aber auch Veränderungen bei den Klassengrößen. Die derzei-
     ganz Hessen die Ganztagsbetreuung bis 17 Uhr an jeder Schule      tige Zuweisung von Lehrerstellen nach dem Sozialindex, der die
     ermöglicht werden. Wir wollen aber auch den Lebensraum Fa-        soziale Lage ihres Einzugsgebiets widerspiegelt, wollen wir im
     milie geschützt wissen und setzen uns für das Recht der Kinder    Sinne individueller Förderung ergänzen und ausschließlich an
     auf selbstbestimmte Freizeit und Kindsein ein. (…)                den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler der einzelnen
                                                                       Schule (schulscharf) ausrichten.
     Wie beurteilen Sie die Forderung der GEW, verbindliche Ver-       Die GRÜNEN: Aus Sicht der GRÜNEN ist eine Absenkung der
     gleichsarbeiten, insbesondere die flächendeckenden VerA-          maximalen Klassengröße eine, aber nicht die einzige Verände-
     Testungen in der Grundschule abzuschaffen?                        rung, die das Bildungssystem verbessern würde. In der Abwä-
                                                                       gung mit anderen Verbesserungen halten wir die Verbesserung
     CDU: Diese Forderung lehnen wir ab. Vergleichsarbeiten dienen     der Lehrerzuweisung, weitere Sozialpädagog*innen, den Ausbau
     der Qualitätssicherung und -weiterentwicklung und somit einer     von Ganztagsschulen und die Umsetzung der inklusiven Schul-
     zielgerichteten Förderung der Schülerinnen und Schüler. Ein Ab-   bündnisse für prioritär. Für Schulen mit besonderen Herausfor-
     schaffen von Vergleichsarbeiten wäre daher kontraproduktiv.       derungen (Sozialindex, Integration, Inklusion) streben wir eine
     SPD: Aus unserer Sicht kann man auf unnötige Vergleichsar-        weitere Verbesserung der Lehrerausstattung über die 105 Prozent
     beiten, durch die keine Rückmeldung an die Lernenden erfolgt,     hinaus an. Auch wollen wir den Ansatz ausbauen, die Schulen
     verzichten.                                                       durch Sozialpädagoginnen und -pädagogen in ihrer Arbeit zu
                                                                       unterstützen. Durch zusätzliche Landesmittel für Schulsekreta-
     Die GRÜNEN: Im Hinblick auf die Vielzahl von zentralen Tests      riate und Verwaltungskräfte wollen wir Lehrerinnen und Lehrer
     und Vergleichsarbeiten streben wir eine Evaluierung der einzel-   von bürokratischen Tätigkeiten entlasten und mehr Raum für
     nen Instrumente zur Qualitäts- und Leistungsfeststellung an. Es   die pädagogische Arbeit schaffen. (…)
     muss sichergestellt sein, dass die Ergebnisse von Vergleichsar-
     beiten tatsächlich einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung leis-   Die LINKE: Die Lehrer-Schüler-Relation muss sinken. Dafür
     ten, ansonsten sind sie verzichtbar.                              braucht es ausreichend Lehrkräfte. Bis 2030 werden 10.000
                                                                       Lehrkräfte an den hessischen allgemeinbildenden Schulen feh-
     Die LINKE: Wir unterstützen die GEW. Die Abschaffung der          len. Wir haben eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gege-
     Lernleistungsstudien findet sich auch in unseren Haushaltsfor-    ben, die das herausgefunden hat. Mit diesen belegbaren Zahlen
     derungen als Einsparung.                                          kann Druck auf das Kultusministerium ausgeübt werden, Stu-
     FDP: Wir teilen diese Forderung in Gänze nicht, sondern stehen    dienplätze auszubauen und das Referendariat erfolgreich zu ge-
     einer Weiterentwicklung und vor allem auch der Veränderung        stalten. Die Lehrkräftezuweisungen müssen entsprechend der
     der Auswertungen grundsätzlich offen gegenüber.                   Aufgaben erfolgen.
                                                                       FDP: Bereits in der letzten Legislaturperiode wurden die Klassen-
     Welche Zielvorstellungen haben Sie zur Reduzierung der            größen reduziert und die „Sternchenregelung“, die mehr Schü-
     Klassengrößen insbesondere auch in den Ballungsräumen             lerinnen oder Schüler ermöglichte, abgeschafft. Dies wurde mit
     und sozialen Brennpunkten? Wie beurteilen Sie in diesem           großer Kraftanstrengung umgesetzt und vor allem werden da-
     Kontext die sozialindizierte Zuweisung von Lehrkräften und        her mehr Lehrkräfte benötigt. Wir sprechen uns deshalb nicht
     wie wollen Sie diese weiter entwickeln?                           für eine prinzipielle Verkleinerung aus, sondern möchten, dass
                                                                       Schulen selbst darüber entscheiden können, ob sie Lerngrup-
     CDU: Die soziale Herkunft oder Beeinträchtigungen jedweder Art    pen in bestimmten Fächern oder für spezielle Zeiträume tei-
     dürfen kein Kriterium für schulischen Erfolg sein. Die bundes-    len, um differenziert zu unterrichten. Daher möchten wir, dass
     weit nach wie vor unerreichte 105-prozentige Unterrichtsversor-   die 105%ige Lehrerversorgung wieder gewährleistet wird. Zu-
     gung, die Schaffung von über 4.000 zusätzlichen Lehrerstellen     dem soll die sozialindizierte zusätzliche Lehrerzuweisung fort-
     im Zeitraum 2014 bis 2019 oder die Senkung der Schüler-Leh-       geführt und die Arbeit in multiprofessionellen Teams gestärkt
     rer-Relation von 1:19 im Jahr 1999 auf 1:14 im Jahr 2018 sind     werden. (…)
     Erfolge der CDU-geführten Landesregierung, die unseren Ziel-
     vorstellungen entsprechen. Dazu gehört auch die sozialindizier-
     te Lehrkräftezuweisung, die wir unterstützen und nach Bedarf
                                                                                             Zum Weiterlesen
     fortsetzen und weiterentwickeln wollen.                           Aus Platzgründen mussten alle Antworten der Parteien zum Teil
     SPD: Wir wollen, dass Lehrkräfte individuell auf das einzelne     stark gekürzt werden. Die vollständigen Antworten kann man auf
     Kind eingehen können. Dazu brauchen wir andere Rahmenbe-          der Homepage der GEW nachlesen: www.gew-hessen.de > Themen
     dingungen, entsprechende Fortbildungen für die Lehrkräfte, eine   > Landtagswahl. Dort kann man sowohl die einzelnen Antwortbrie-
     enge Zusammenarbeit mit den SozialpädagogInnen in der Schu-       fe als auch die thematisch sortierten Gegenüberstellungen einsehen.
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