Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-141 - Das Thema Deutsche Bank weist Quartalsgewinn aus - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-141

 Das Thema

 Deutsche Bank weist Quartalsgewinn aus
 Die Deutsche Bank hat die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise im
 zweiten Quartal mit einem Gewinn von 158 Millionen Euro vor Steuern
 bewältigt, nach Steuern waren es 61 Millionen Euro. Nach Abzug von Zinszah‐
 lungen für Nachranganleihen gebe es jedoch einen Quartalsverlust von 77
 Millionen Euro, teilte das Geldhaus heute mit. Im Vorjahreszeitraum war vor
 Steuern ein Verlust von 946 Millionen Euro angefallen. "Wir haben in einem
 schwierigen Umfeld unsere Erträge gesteigert und unsere Kosten weiter
 gesenkt und sind auf einem guten Weg, unsere Ziele zu erreichen. Wir
 konnten die höhere Risikovorsorge mehr als ausgleichen und profitabel
 bleiben", erläuterte der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing. Das Geldhaus
 erhöhte die Risikovorsorge im Kreditgeschäft um 600 Millionen auf 761
 Millionen Euro. Analysten hatten Medienberichten zufolge für das Berichts‐
 quartal einen Nettoverlust und höhere Rückstellungen durch die Bank
 erwartet. "Unser Eigenkapitalpolster zeigt nicht nur unsere Widerstandskraft,
 sondern gibt uns auch Raum für Wachstum", sagte Sewing. Finanzvorstand
 James von Moltke will nach eigenen Angaben weiter daran arbeiten, das Jahr
 mit einem kleinen operativen Gewinn abzuschließen. Vor allem das Invest‐
 mentbanking reüssierte Medienangaben zufolge und steigerte die Erträge um
 46 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Die harte Kernkapitalquote (CET1) des
 Geldinstituts verbesserte sich von Ende März bis Ende Juni um einen halben
 Prozentpunkt auf 13,3 Prozent. Die Deutsche Bank befindet sich in einem
 Veränderungsprozess und will rund 18.000 Stellen streichen, davon seien bis
 Ende Juni rund ein Drittel abgebaut worden. Die Bank habe bereits nach vier
 Quartalen mehr als drei Viertel der erwarteten Transformationskosten für
 diesen Umbau verarbeitet, teilte Sewing den Mitarbeitern mit.

 [faz.net]
 [tagesschau.de]
 [handelsblatt.com] (kostenpflichtig)
 [spiegel.de]
 [boerse-online.de]

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 Meldungen

 Bundesregierung will Banken gegen Krisen wappnen
 Deutsche Banken sollen sich finanziell stärker für Krisen rüsten. Dazu hat das
 Bundeskabinett heute einen Entwurf für ein Risikoreduzierungsgesetz
 beschlossen, mit dem EU-Vorgaben aus dem Vorjahr umgesetzt werden sollen.
 Der Entwurf sieht unter anderem vor, dass große Banken künftig einen
 Verlustpuffer von mindestens 8 Prozent ihrer Bilanzsumme vorhalten müssen.

 [de.reuters.com]
 [boerse-express.com]

 Europäische Zentralbank stellt Bankenaufsicht neu auf
 Die Europäische Zentralbank (EZB) schafft bis Jahresende intern eine neue
 organisatorische Struktur für die Bankenaufsicht. Damit werde die Aufsichts‐
 tätigkeit künftig mehr auf die Bankenrisiken ausgerichtet, teilte die EZB heute
 in Frankfurt mit. "Die neue Struktur wird die Rolle der EZB als umsichtiger,
 effizienter und transparenter Aufseher zum Vorteil für alle stärken – für
 Verbraucher, Banken und Investoren", sagte EZB-Chefbankenaufseher Andrea
 Enria. Die EZB kontrolliert große Geldhäuser wie Deutsche Bank und
 Commerzbank.

 [de.reuters.com]

 BaFin droht Wirecard Zwangsgeld an
 Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat dem insol‐
 venten Zahlungsabwickler Wirecard wegen des bisher nicht vorgelegten
 Geschäftsberichts 2019 ein Zwangsgeld angedroht. Das Unternehmen habe
 die Frist zur Vorlage nicht eingehalten, teilte die Behörde heute mit. Dem
 Unternehmen drohen 330.000 Euro Zwangsgeld. Wirtschaftsprüfer hatten
 dem Zahlungsdienstleister das Testat für den Jahresabschluss 2019
 verweigert, nachdem 1,9 Milliarden Euro nicht auffindbar waren.

 [boerse-online.de]

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 Gewinneinbruch bei britischer Großbank Barclays
 Die britische Großbank Barclays hat durch die wirtschaftlichen Auswirkungen
 der Corona-Pandemie im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang auf 90
 Millionen Pfund (100 Millionen Euro) nach einer Milliarde Pfund im Vorjahres‐
 quartal verzeichnet. Vorsorglich wurden 1,6 Milliarden Pfund (1,76 Milliarden
 Euro) für Kreditausfälle zurückgestellt, wie das Geldhaus heute berichtete.

 [wiwo.de]

 Spanische Großbank Santander schreibt Verlust
 Die spanische Großbank Santander hat wegen hoher Abschreibungen auf
 frühere Übernahmen im zweiten Quartal 2020 einen Rekordverlust von 11,1
 Milliarden Euro verzeichnet. Ohne diesen Sondereffekt im Volumen von 12,6
 Milliarden Euro wäre ein Gewinn von 1,5 Milliarden Euro ausgewiesen worden,
 teilte die Bank heute mit. Die Kernkapitalquote verbesserte sich demnach um
 26 Basispunkte auf 11,84 Prozent.

 [boerse.de]

 UniCredit plant erst 2021 wieder
 Dividendenausschüttung
 UniCredit, die italienische Muttergesellschaft der HypoVereinsbank, verzichtet
 angesichts von Empfehlungen der EZB in diesem Jahr auf Dividendenaus‐
 schüttung und Aktienrückkauf. Vorausgesetzt, die EZB erneuert ihren Rat
 nicht, solle es von 2021 an wieder beides geben, kündigte die Bank heute an.

 [finanzen.net]

 DIW sieht Erholung für deutsche Wirtschaft
 Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet im dritten
 Quartal mit einem Wachstum von 3 Prozent in Deutschland. "Die Zeichen
 stehen eindeutig auf Erholung, doch trotz nun wieder kräftiger Zuwächse wird
 es wohl zwei Jahre dauern, bis der historische Einbruch vom Frühjahr wettge‐
 macht ist", sagte DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen heute. Das Konjunktur‐
 barometer sei im Juli auf 90 Punkte nach oben geschnellt – nach nur 26
 Punkten im zweiten Quartal.

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 [handelsblatt.com]

 Ifo Institut: Weniger Pessimismus im Arbeitsmarkt
 Das Beschäftigungsbarometer des Ifo Instituts ist im Juli im Vergleich zum
 Vormonat um 0,9 Punkte auf 93,2 Punkte gestiegen. Das ermittelten die
 Münchner Wirtschaftsforscher nach Medienangaben von heute aus einer
 Umfrage unter rund 9000 Firmen. Zwar seien Entlassungen vielerorts noch
 vorgesehen, vor allem in der Industrie. "Der Pessimismus hat aber in den
 letzten zwei Monaten merklich nachgelassen", sagte Ifo-Experte Klaus
 Wohlrabe.

 [n-tv.de]

 Die Köpfe

 Finanzminister Scholz kündigt Aufklärung im Fall
 Wirecard an
 Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat im Fall Wirecard Aufklärung
 angekündigt. "Es gibt nur eine einzige Vorgehensweise: Voran, nichts
 verbergen, aktiv an der Spitze der Aufklärung stehen und dafür zu sorgen,
 dass alle Sachen geklärt werden", sagte Scholz heute Morgen im ZDF. Katja
 Hessel, Vorsitzende des Bundestags-Finanzausschusses, will bei der Sonder‐
 sitzung des Gremiums am Nachmittag die Aufklärung über den Betrugs‐
 skandal weiter vorantreiben. Die Abgeordneten wollen ihr zufolge vom Finanz‐
 minister sowie von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier wissen, was sie
 wann wussten und warum sie nicht früher eingriffen. "Olaf Scholz hätte die
 BaFin mehr kontrollieren müssen und die BaFin hätte ihre Aufgaben besser
 wahrnehmen müssen", sagte die FDP-Politikerin heute vor der nicht-öffent‐
 lichen Sitzung. Der Zahlungsdienstleister hatte im Juni Luftbuchungen von 1,9
 Milliarden Euro eingeräumt. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen
 "gewerbsmäßigem Bandenbetrugs". Nach der Sitzung wollen die Bundestags‐
 fraktionen beraten, ob es bei Wirecard zu einem mit mehr Rechten ausge‐
 statten Untersuchungsausschuss kommen soll.

 [deutschlandfunk.de]
 [zdf.de]

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 Scheele rechnet auch 2021 mit Defizit bei
 Arbeitsagentur
 Detlef Scheele, Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, hat vor einem
 Fehlbetrag im Haushalt seiner Behörde auch im Jahr 2021 gewarnt. "Die
 Beitragseinnahmen werden bei dem Beitragssatz, den wir jetzt haben, bei der
 erwarteten Arbeitslosenzahl und bei den hohen Ausgaben beim Kurzarbei‐
 tergeld nicht reichen, um den Haushalt zur Deckung zu bringen", sagte
 Scheele heute. Die noch vorhandene Rücklage von fast 26 Milliarden Euro
 werde bereits zur teilweisen Deckung des Haushalts 2020 benötigt, für den
 ein Defizit von rund 30 Milliarden Euro erwartet wird. Scheele spricht sich für
 einen Bundeszuschuss aus, um die Lücke zu schließen.

 [manager-magazin.de]

 Von der Leyen: Gipfel-Ergebnis ein "kraftvolles Signal"
 EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat das Ergebnis des jüngsten
 EU-Gipfels als "kraftvolles Signal für die einzigartige Stärke Europas"
 gewertet. "Früher kamen nur die Stärkeren gut durch Krisen, während schwä‐
 chere Länder meist einen hohen Preis zahlen mussten", schreibt die CDU-
 Politikerin heute in einem Gastbeitrag. Heute wüsste man hingegen, "dass wir
 alle nur dann wieder auf die Beine kommen, wenn wir uns gegenseitig
 aufhelfen. Deshalb fließen die Mittel hauptsächlich als Zuschüsse an die
 Mitgliedstaaten." Jeder Euro, der in einem Land investiert werde, "wird in
 Wirklichkeit in das Gemeinwohl aller investiert". Die EU-Staats- und Regie‐
 rungschefs hatten ein Finanzpaket in Höhe von insgesamt 1,8 Billionen Euro
 geschnürt.

 [handelsblatt.de]

 Merck-Fink-Vermögensverwalter erwartet niedrigere
 Dividenden
 Marc Decker, Head of Asset Management der Privatbank Merck Finck, geht
 auch für das kommende Jahr von rückläufigen Dividenden aus. Nach einem
 Minus von 10 Prozent in diesem sei auch im nächsten Jahr mindestens ein
 ähnlich hoher Rückgang zu erwarten, wird Decker heute zitiert. Die infolge
 der Corona-Krise erfolgten Gewinnrevisionen führten zu gekürzten oder

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 gestrichenen Dividenden. "Das derzeitige Niveau von zirka 3 Prozent Dividen‐
 denrendite im Dax wird keinen Bestand haben", sagte Decker.

 [institutional-money.com]

 Der Tweet des Tages

 "Wenn möglich, bitte mit Karte zahlen" steht an vielen Supermarktkassen. Seit
 der #Corona-Krise dann gern auch #kontaktlos. Doch wie erkennen Sie,
 ob Ihre #girocard das kann? Unsere Kollegin Nicole Hellmich erklärt es.
 Weitere Infos unter http://go.bdb.de/rlTz3

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Wie Bankmitarbeiter ihren Arbeitgeber bewerten
 Die Geldhäuser NRW Bank, GLS Bank, Landesbank Berlin, Volkswagen Bank
 und die Sparda-Bank Baden-Württemberg belegen die ersten fünf Plätze der
 beliebtesten Bank-Arbeitgeber. Das ergab eine heute veröffentlichte Untersu‐
 chung der 33 größten Banken und Sparkassen hierzulande. Basis der Studie
 waren die Einschätzungen der Mitarbeiter auf den Jobbewertungsportalen
 Kununu und Glassdoor.

 [it-finanzmagazin.de]

 Was morgen wichtig wird

 In Nürnberg veröffentlicht die Bundesagentur für Arbeit ihren Arbeitsmarktbe‐
 richt für Juli 2020. – In Wiesbaden gibt das Statistische Bundesamt in einer
 ersten Schätzung die Inflationsrate für Juli 2020 bekannt. – Im schleswig-
 holsteinischen Quickborn präsentiert die zur Commerzbank gehörende
 Online-Bank Comdirect Bank die Ergebnisse für das zweite Quartal. – In Zürich
 legt die Schweizer Großbank Credit Suisse ihre Halbjahreszahlen vor. – In

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 London gibt die Lloyds Banking Group ihre Zahlen für das zweite Quartal
 heraus. – In Bilbao legt das Geldinstitut BBVA seine Halbjahreszahlen vor. – In
 Mailand ist die Mediobanca mit ihren Geschäftszahlen an der Reihe. – In
 Brüssel gibt die Statistikbehörde Eurostat Zahlen zur Arbeitslosigkeit in
 Europa für Juni dieses Jahres bekannt. – In Atlanta (US-Bundesstaat Georgia)
 informiert der Börsenbetreiber Intercontinental Exchange über sein Ergebnis
 im zweiten Quartal. – In Purchase bei New York veröffentlicht der Zahlungs‐
 dienstleister Mastercard Zahlen zum zweiten Quartal. – In Washington will die
 US-Regierung erste Daten zur derzeitigen Entwicklung der US-Wirtschaft
 vorlegen.

 Der Nachschlag

 Wenn Videokonferenzen im Homeoffice schlauchen
 Das letzte Zoom-Meeting war wieder ermüdend. Warum eigentlich? Die Direk‐
 torin des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) in Ludwigshafen
 am Rhein, Jutta Rump, empfiehlt auch für digitales Arbeiten vom Homeoffice
 aus Veränderungen. "Planen Sie künstliche Raumwechsel mit ein, auch wenn
 Sie zu Hause sind. Nehmen Sie sich zwischen Terminen Zeit für Pausen, die
 Sie sonst auch hatten." Andernfalls setzt nach ihren Angaben eine Spirale aus
 Ermüdungserscheinungen, mangelndem Ausgleich bis zu psychosomatischen
 Krankheiten ein. Führungskräfte mahnt die Wissenschaftlerin ebenfalls zu
 einem Konzept. "Besprechungen sollten zum Beispiel für 45 Minuten
 angesetzt werden statt einer Stunde und bei längeren Meetings immer zehn
 Minuten Pause einplanen", wird sie zitiert. Lesen Sie hier weitere Tipps gegen
 die sogenannte Zoom-Fatigue:

 [karriere.de]

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